Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Gasthochschule: University of Tennessee in Chattanooga Semester / Studienjahr im Ausland im Rahmen einer Hochschulpartnerschaft Erfahrungsbericht Ich stimme gerne der Veröffentlichung dieses Berichtes auf der Internetseite der PH Ludwigsburg zu.
1. Vorbereitung des Aufenthaltes (Sprache, Kulturelles, Politik, Behördengänge,...) 2 Schon seit Beginn meines Studiums an der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg hatte ich den Wunsch ein Semester im englischsprachigen Ausland zu verbringen. Da ich zudem Realschullehramt mit Englisch als Hauptfach studiere erschien es mir die ideale Möglichkeit sowohl meine Sprachkenntnisse zu verbessern als auch einen Einblick in ein anderes Land, eine andere Kultur und natürlich in ein anderes Universitätssystem zu bekommen. Für die Bewerbung ist es sehr wichtig, nicht den Überblick zu verlieren, da sehr viele Unterlagen und ein Auswahlgespräch notwendig sind und man alle Fristen beachten sollte, um nicht in Zeitnot zu geraten. Man darf sich jedoch nicht davon abschrecken lassen, denn der Aufwand lohnt sich! Als ich schließlich die erfreuliche Zusage zu meinem Auslandssemester in Chattanooga, Tennessee in den Händen hielt, war ich sehr glücklich und erleichtert. Da die weitere Vorbereitung eines Auslandssemesters relativ zeitaufwändig ist, rate ich jedem möglichst frühzeitig mit der Organisation zu beginnen um Engpässe zu vermeiden. Ich informierte mich zuerst über meine zukünftige Heimat Chattanooga, Tennessee und die Umgebung. Von der PH Ludwigburg bekam ich die Mailadresse einer Studentin, die sich zu dem Zeitpunkt bereits an meiner zukünftigen Gasthochschule befand. Sie erzählte mir von ihren Erfahrungen und Eindrücken in den USA, von der Universität und den Professoren und gab mir einige Tipps über zu wählende Kurse und das Leben im Allgemeinen dort. Dieser Kontakt half mir sehr weiter und sorgte dafür, dass ich mich auf das Studium an der University of Tennessee sehr freuen konnte und nicht ins kalte Wasser geworfen wurde. Zu dem hielt ich Mailkontakt zu den Mitarbeitern des Auslandsamtes an meiner Gastuniversität, die mich zudem auch in eine Gruppe der UTC in Facebook einluden, wo man Fragen und Bedenken äußern konnte oder auch einfach schon früh Bekanntschaften schließen konnte. Nachdem ich mein DS 2019 von der UTC erhalten habe, musste ich mich schnellstmöglich um ein Visum kümmern. Um dieses für den Aufenthalt in den Staaten zu bekommen, muss man einen Termin an einer nahegelegenen Botschaft ergattern, wie in meinem Fall zum Beispiel in Frankfurt. Dort wird man dann zu einem Interview eingeladen, um die Bestätigung für den Auslandsaufenthalt erhalten zu können. Nach einer längeren Wartezeit und einem schnellen Gespräch war, das Interview beendet und schon wenige Tage später kam auch mein Reisepass mit dem darin enthaltenen Visum zu Hause an. Auf Rat der PH Ludwigsburg schloss ich außerdem eine Auslandsversicherung beim ADAC ab um perfekt für die Zeit vorbereitet zu sein. Dann konnte auch schon der Flug gebucht werden. Zusammen mit einer Kommilitonin buchte ich diesen zum perfekten Start ins neue Jahr für den 01.01.2014. Das Semester begann dort bereits am 06.01.2014 und dauerte bis Ende April 2014.
3 2. Studium im Gastland (Hochschule, Kurse, Praktika, Vorlesungen, Hochschullandschaft,...), Vergleichsgesichtspunkte Die Universität in Chattanooga ist sehr gut ausgestattet und bietet ein großes Fächerangebot mit allen möglichen Kursen, die meist zwei- bis dreimal pro Woche stattfanden. Zur Universität gehören mehrere Computerräume, sowie eine große Bibliothek, die auf Grund des alten Zustanden während meiner Aufenthaltszeit neu gebaut wurde. Außerdem stand ein vielseitiges Fitnessstudio mit großer Badelandschaft und zahlreichen angebotenen Kursen kostenlos zur Verfügung. Die Betreuung der Studenten an der UTC ist sehr gut, Fachberater sowie Dozenten haben mir immer wieder Hilfe angeboten. Die Professoren waren zudem sehr offen und betonten immer wieder, falls Schwierigkeiten im Verständnis oder Fragen vor Klausuren auftreten würden, würde ihre Türe allzeit offen stehen. Meine Kurse habe ich vor allem im Bereich Literature und Education gewählt. Besonders interessant war zum Beispiel auch mein Kurs Education in the United States, bei dem ich über das komplette amerikanische Schulsystem und die Lehrerausbildung aufgeklärt wurde und selbst als Austauschstudent oft gefragt wurde wie dies und jenes zum Vergleich in Deutschland abläuft. Außerdem habe ich für mein biologisches Interesse noch einen Kurs zur Gesundheitserziehung gewählt. Ich konnte die Anforderungen der Kurse die ich gewählt habe, gut erfüllen und habe mich sehr gut unterstützt und vorbereitet gefühlt. Obwohl die Zeit die ich in den einzelnen Kursen verbrachte im Vergleich zur Heimarbeit relativ gering ist, haben mir die Arbeit der Professoren und deren Vorträge sehr gut gefallen und mich sehr positiv geprägt.
3. Aufenthalt im Gastland (persönliche Erfahrungen und Eindrücke, Leben ausserhalb der Hochschule, Transfermöglichkeit, so genannter Take-away-value,...) 4 Meine Unterkunft, die sich in einem der direkt neben der Universität gelegenen Dorms, genannt Stophel befand, war sehr gut. Zusammen mit drei anderen Studenten (zwei Amerikanern und einer Spanierin) bewohnte ich ein großes Appartement mit Wohn- und Esszimmer, Küche und zwei Bädern. Waschmaschinen sowie Trockner waren in jedem der Appartements inklusive. Wie ich mitbekommen habe, war unser Dorm auch der modernste und zugleich teuerste auf dem Gelände. Die Universität hatte die Wohnsituation sehr gut gelöst, in dem sie alle Austauschstudenten mit Amerikanern gemischt in den vierten Stock des Wohnkomplexes einquartierte und man somit sehr viel Kontakt zu anderen WGs hatte und die Freizeit gemeinsam gestalten und verbringen konnte. Zusätzlich musste man beim Wohnen auf dem Campus jedoch auch einen Mealplan für etwa $600 dazukaufen, mit dem man täglich Angebote der Fast Food Restaurants in der Dining Hall oder auch das als Buffet aufgebaute Crossroads wahrnehmen konnte. Gute Einkaufmöglichkeiten außer dem überteuerten Corner Store der Uni, gab es leider in näherer Umgebung keine. Mit dem für Studenten kostenlosen und mit Wlan ausgestatteten Bus oder einem Auto waren Wallmart und Co aber ohne Probleme zu erreichen. Um das Leben außerhalb der Kurse abwechslungsreich zu gestalten, bot die Universität zahlreiche Freizeitaktivitäten und Ausflüge für alle Studenten an, von denen wir fast alle mitmachten. Einige waren zudem wiederum kostenlos, da das Outdoor Team über eine riesige Auswahl an Ausrüstungen verfügt. Zum Beispiel nahmen wir an einer Kajaktour teil, rafteten auf einem Whitewater Fluss und erforschten eine Höhle. Ein ganz besonderes Erlebnis war zudem der Skydiving Ausflug zu dem mich eine neu gewonnene Freundin überredete. Mit viel Überwindung und Mut was dieser Sprung einer der besten Momente meines Auslandssemesters. Zum besseren Kennenlernen untereinander sorgten Campingwochenenden, eine Valentinstagsparty, gemeinsames Frühstücken und andere Veranstaltungen, die von dem International Office der dortigen Schule angeboten wurden und die wir sehr gerne wahrnahmen und die sich auch immer wieder als Erfolg herausstellten.
4. Teilnahme an Tagungen, Workshops,... 5 Die Universität in Chattanooga bietet während des Semesters gelegentlich Workshops für alles Studenten an, die je nach Interesse auch mehrmals stattfinden. Zusammen mit anderen Austauschstudenten, habe ich zum Beispiel einen Workshop zum Thema 3D- Printing mitgemacht, da die Universität im Besitz eines solchen ist. Es waren einige Professoren da, die sich mit dem Gerät sehr gut auskannten und uns alles erklärten und vorführen konnten. Zum Abschluss wurden wir dazu aufgefordert, selbst druckbare Dateien an dieses Team zu senden, um einen eigenen 3D-Print als Andenken zu erhalten. 5. Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland Insgesamt möchte ich dem International Office der PH Ludwigsburg und des der UTC sehr danken, dass sie mir ein solch unvergessliches Semester ermöglicht haben. Es hat mich persönlich sehr bereichert, sowohl konnte ich sprachliche Fortschritte wie auch Fortschritte im schriftlichen Bereich erkennen, aufgrund der vielen Essays die ich schreiben musste. Ich habe mich in den Staaten sehr wohl gefühlt, sowohl an der Universität direkt als auch allgemein. Die Freundlichkeit der meisten Amerikaner hat mich sehr beeindruckt. Ich kann einen Aufenthalt an der UTC jedem nur weiterempfehlen. Er war für mich ein großer Erfolg, der sowohl zu meiner akademischen als auch persönlichen Weiterentwicklung beigetragen haben.