Geschäftsbericht 2017/2018

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Transkript:

Geschäftsbericht 2017/2018

Impressum 2 Herausgeber: EMSCHERGENOSSENSCHAFT Kronprinzenstraße 24 45128 Essen Telefon (0201) 104-0 www.eglv.de Redaktion: EMSCHERGENOSSENSCHAFT Ilias Abawi Kerstin Fröhlich Friedhelm Pothoff (verantwortlich) Konzeption, Realisation: RDN Agentur für Public Relations GmbH & Co. KG, Stefan Prott, Recklinghausen Layout: RDN Agentur für Public Relations GmbH & Co. KG, Jens Valtwies, Recklinghausen Art-Direktion: KLINKEBIEL GmbH Kommunikationsdesign, Enrico Klinkebiel, Köln Druck: B&W Druck und Marketing GmbH, Bochum Oktober 2018 Dieser Geschäftsbericht wurde auf FSC -zertifiziertem Recycling-Papier gedruckt. Dieser Bericht steht auch als pdf-datei auf unserer Webseite www.eglv.de zum Download bereit.

Sehr geehrte Damen und Herren, nach dem erfolgreichen Abschluss der unterirdischen Vortriebsarbeiten für den Abwasserkanal Emscher (AKE) im vergangenen Jahr konnte unsere Emschergenossenschaft in diesem Jahr einen weiteren wichtigen Meilenstein im Rahmen des Generationenprojektes Emscher- Umbau feiern. Die erste Inbetriebnahme eines AKE- Teilabschnitts sowie der beiden großen Pumpwerke Gelsenkirchen und Bottrop in Anwesenheit des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet markierte den Startschuss für eine neue Emscher-Zukunft. Schritt für Schritt werden nun auf der 35 Kilometer langen Strecke zwischen Dortmund und Bottrop immer mehr Kanäle aus den Nebengebieten an den AKE angeschlossen und die Emscher damit vom Abwasser befreit die Grundvoraussetzung für ihre anschließende ökologische Umgestaltung. Der Bau des AKE und seiner beiden Pumpwerke ist eine großartige ingenieurtechnische Leistung. Eine Leistung, auf die das Projektteam und alle an der Inbetriebnahme Beteiligten zu Recht stolz sein können. Hand in Hand haben über Jahre hinweg unterschiedliche Abteilungen aus unserem Haus an der Realisierung eines Projektes gearbeitet, für das es keine Blaupause, keine Erfahrungswerte gab: Das AKE-System ist in seiner Form einzigartig. Dass der Kanal dennoch planmäßig in Betrieb gehen konnte, ist der gemeinschaftlichen Leistung der Kolleginnen und Kollegen unserer Emschergenossenschaft zu verdanken Ihnen gilt an dieser Stelle unser aufrichtiger Dank! Teamwork wird auch bei den vielen weiteren Herausforderungen in unserer Region fernab des Emscher- Umbaus notwendig sein. Der vergangene Sommer mit seinen Hitzewellen hat gezeigt, dass der Klimawandel ernst zu nehmen ist. Maßnahmen zur nachhaltigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels können jedoch nur gemeinsam gestemmt werden. Wir als Emschergenossenschaft arbeiten daher eng mit unseren Mitglieds kommunen in der Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen zusammen. Die Wasserwirtschaft kann eine wichtige Rolle einnehmen, um mit mehr Grünund Wasserflächen das Stadtklima zu verbessern und damit die Innenstädte attraktiver zu gestalten. Auch die Bewältigung der Energiewende wird uns noch weiter beschäftigen. Einen wichtigen Schritt konnten wir Anfang dieses Jahres erreichen: Seit Februar ist in Bottrop unsere Großkläranlage als Hybridkraftwerk Emscher energieautark! Unsere Zukunft bietet mit ihren vielfältigen Herausforderungen auch zahlreiche Chancen. Der Emscher-Umbau hat bereits gezeigt, welche positiven regionalwirtschaftlichen und städtebaulichen Effekte ein wasserwirtschaftliches Projekt haben kann. Diesen Weg gilt es nachhaltig weiter zu beschreiten. Die ökonomische Entwicklung unserer Region kann durch den ökologischen Mehrwert befördert werden sauberes Wasser spielt hierbei eine wichtige Rolle. Grün-blaue Infrastrukturen sind positive, harte Standortfaktoren! Mit unserer Arbeit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Region. Nachhaltigkeit ist auch eine Leitplanke für die zukunftsorientierte Entwicklung unserer Genossenschaft und in vielen Bereichen bereits gutgelebte Praxis. Die wesentlichen Handlungsfelder wurden 2017 über eine Befragung unserer Mitglieder sowie der Beschäftigten ermittelt. Die Ergebnisse sind eindeutig. Mit Zustimmungswerten von über 75 Prozent ist die Generationengerechte Bewirtschaftung der Wasserressourcen das mit Abstand wichtigste Handlungsfeld. Sehr wichtig sind den Befragten zudem die nachfolgenden sechs Themen: Schutz/Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer mit vielfältigen Nutzen für den Menschen, Verbesserung der Ressourceneffizienz und Ressourcenschonung, Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt, Reduktion von Umweltbelastungen, Stärkung der Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur sowie Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement. Bereits heute füllt unsere Arbeit diese Handlungsfelder mit Leben, wie Sie dies auch unserem neuen Geschäftsbericht entnehmen können. Durch diesen zieht sich neben der Nachhaltigkeit noch eines wie ein roter Faden: Teamwork! Den Herausforderungen und Chancen begegnen auch wir als Emschergenossenschaft gerne gemeinsam mit Ihnen, unseren Mitgliedern. Vieles haben wir bereits erreicht, lassen Sie uns auch weiterhin partnerschaftlich an der Zukunft unseres Reviers arbeiten! Herzliche Grüße, Dr. Uli Paetzel Dr. Emanuel Grün Raimund Echterhoff 3

INHALTSVERZEICHNIS Titelstory 8 Läuft im Abwasserkanal Emscher! 10 Das Beste, was einem Bauingenieur passieren konnte 14 Die Früchte des Emscher-Umbaus ernten 16 Emscher-Umbau 18 Kläranlage Emscher-Mündung: Fit für den AKE 20 Boye: Adieu Köttelbecke 22 Sellmannsbach: Spektakulärer Durchbruch 24 Hüller Bach: Außergewöhnliches Bauwerk wurde eingeweiht 26 Resser Bach und Backumer Bach: Der Umbau ist in vollem Gange 28 Landwehrbach: 105 Millionen Euro für den Kanalbau 30 4 Flussmanager 32 Wer oder was sind wir? Das Selbstverständnis von EGLV 34 Abwasserbeseitigung aus einer Hand: Kanalnetz-Übertragung 36 Re-Investitionen 38 Sanierung der Kläranlage Duisburg-Alte Emscher 39 Erneuerung der Schlammverbrennung: Wichtiger Schritt zum Hybridkraftwerk 40 Vom Klärwerk zum Kraftwerk 42 Wasserwirtschaft 4.0 44 Der Maßnahmenplan 2020+: Ein Baustein der Zukunftsinitiative 46 Dreistachliger Stichling: Fisch des Jahres 2018 48 Hydrologische Situation: Erneut zu trocken von November bis September 50 Die Emscher-Promenade: Ein verbindendes Band 52 Aktuelles 54 Sanierungsmaßnahmen am Emscher-Haus 56 Forschung zum Emscher-Umbau mit der Universitätsallianz Ruhr 58 Dem Fachkräftemangel entgegen: Ausbildungskonzept 60 Weinberge im Neuen Emschertal 62 Kein stummer Frühling: Aktiv gegen das Insektensterben 63 Emscher-Exkursionsbaustein: Mehr draußen lernen 64 Erneute Auszeichnung für unsere Gesundheitsförderung 65 #Läuftbeiuns: EGLV in den sozialen Medien 66 Neue Mitarbeiterzeitung: Alles im Fluss 67 Beitragsentwicklung 68 Beiträge 2019 68 Abwasserabgabe 70 Abwassergebühren im NRW-Vergleich 71 Daten & Fakten 72 Bilanz 74 Anlagevermögen 76 Gewinn- und Verlustrechnung 79 Erfolgsübersicht 80 Erläuterungen zum Jahresabschluss 82 Sonstige Erläuterungen 90 Ausschussmitglieder 92 16 Interview: Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau zum Emscher-Umbau

42 Energie: Vom Klärwerk zum Kraftwerk in Bottrop 48 Fisch des Jahres: Große Ehre für einen kleinen Stichling 30 Investitionen: 105 Millionen Euro für den Kanalbau am Landwehrbach 56 Sanierung: Neuer Glanz für das Emscher-Haus 5 10 Meilenstein: Abwasserkanal Emscher in Betrieb genommen 63 Klimawandel: Aktiv gegen das Insektensterben

DAS EMSCHER-JAHR Emscher-Umbau und Gesundheit Im Rahmen des Forschungsfeldes Stadt und Gesundheit veranstalten die Emschergenossenschaft und die Universitätsallianz Ruhr (UAR) eine Konferenz zum Thema Potenziale für die Gesundheit durch den Emscher-Umbau. Dortmunder Kinder gestalten Fassaden von Betriebs gebäuden Im Rahmen der Kooperation Gemeinsam für das Neue Emscher tal erhalten Betriebsgebäude ein neues Gesicht. Bei der Gestaltung eines Pumpwerks in Dortmund-Mengede wurden Kinder des benachbarten katholischen Familienzentrums mit einbezogen. Weltwassertag unter dem Motto Nature for water Jedes Jahr am 22. März feiern die Vereinten Nationen den Weltwassertag. In diesem Jahr rückt das Motto Natur für water das Thema Natur und Gewässer in den Mittelpunkt. 6 NOV DEZ JAN FEB MÄR APR Auf dem Weg zum Hybridkraftwerk Aus der Kläranlage in Bottrop wird ein sich selbst mit Energie versorgendes Hybridkraftwerk. Ein wichtiger Schritt ist die Installation und Inbetriebnahme einer neuen Dampfturbine zur Stromerzeugung. Neue Flügel für das Windrad Die Windenergieanlage an der Emscher hat neue Rotorblätter erhalten. Die alten Flügel mussten aufgrund eines Schadens ausgetauscht werden. Girls Day Bereits zum 15. Mal beteiligen wir uns am bundesweit durchgeführten Mädchen- Zukunftstag. 20 Schülerinnen aus der Emscher- Lippe-Region erfahren aus erster Hand mehr über den Arbeitsalltag auf unserer Kläranlage in Dinslaken.

EGLV-Delegation im Schlesischen Parlament Auf einer Konferenz im polnischen Katowice diskutieren unsere Kolleginnen und Kollegen im Schlesischen Parlament über die Bedeutung der Wasserwirtschaft für den Strukturwandel. Familien- Erlebnis-Tag am Wasserkreuz Bei bestem Wetter und einem bunten Rahmenprogramm informieren sich Partner und die Bevölkerung über den Mitmachpark in Castrop- Rauxel am Wasserkreuz von Emscher und Rhein-Herne-Kanal. Dr. Uli Paetzel wird Präsident der DWA Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) formuliert technische Standards, unterstützt die Forschung und fördert die Ausund Weiterbildung. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. MAI JUN JUL AUG SEP OKT 7 Christina Schulze Föcking besichtigt Emscher- Baustellen Unser Technikum in Dinslaken sowie zwei große Emscher-Baustellen stehen auf dem Besuchsprogramm der (mittlerweile zurückgetretenen) NRW-Umweltministerin. Ministerin Scharrenbach besichtigt den AKE Die NRW-Heimatministerin unternimmt eine Wanderung von der Zeche Zollverein in Essen bis zur Emscher in Gelsenkirchen. Dr. Emanuel Grün erläutert unter anderem die Funktionsweise des AKE zwischen Dortmund und Dinslaken. Denkwürdige Veranstaltung Bei einem großen Festakt mit Ministerpräsident Armin Laschet feiert die Emschergenossenschaft die Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher am und im neuen Pumpwerk in Bottrop.

TITELSTORY ERFOLGSSTORY MADE IN NORDRHEIN- WESTFALEN

Titelstory 9 GEMEINSAM MIT NRW-MINISTERPRÄSIDENT ARMIN LASCHET WURDE ERSTMALS EIN ABSCHNITT DES ABWASSERKANALS EMSCHER IN BETRIEB GENOMMEN.

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2018 Das erstmals geflutete Ablaufbecken.

LÄUFT IM ABWASSERKANAL EMSCHER! Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet haben wir am 24. September 2018 erstmals einen Abschnitt des Abwasserkanals Emscher in Betrieb genommen. Der Startschuss markierte einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft des Reviers, zahlreiche Stadtspitzen der Emscher-Region sowie NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser wohnten der offiziellen Feier in Bottrop bei. Für die einstige Köttelbecke Emscher bedeutet dies: Ab sofort wird sie Stück für Stück immer sauberer! Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft) Der Abwasserkanal Emscher (AKE) ist das zentrale Bauwerk des Emscher-Umbaus. Ohne ihn ist die Abwasserfreiheit im Emscher-System undenkbar. Der AKE ist insgesamt 51 Kilometer lang und reicht von Dortmund bis Dinslaken. Schrittweise in Betrieb genommen wurde nun der 35 Kilometer lange Abschnitt bis Bottrop, da weiter unterhalb noch am Pumpwerk Oberhausen sowie am hochliegenden Kanal bis Dinslaken gebaut wird. Armin Laschet (Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen) Titelstory 11 In dem Bereich zwischen Dortmund und Bottrop haben wir seit 2012 exakt 10.661 Kanalrohre mit Innendurchmessern von 1,60 bis 2,80 Meter und einem Gesamtgewicht von 213.747 Tonnen verbaut. Neben dem AKE haben wir auch die beiden in rund 40 Metern Tiefe liegenden Abwasser-Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop in Betrieb genommen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro wurden in diesem Bauabschnitt in den Abwasserkanal Emscher und die beiden Pumpwerke investiert. Eine Besonderheit: Die gesamte Inbetriebnahme-Feier wurde live auf unserer Facebook-Seite übertragen! DIES IST DER ERSTE SCHRITT VON VIELEN AUF DEM WEG ZUR ÖKOLOGISCHEN UMGESTALTUNG DIESES GESCHUNDENEN FLUSSES. Dr. Uli Paetzel Vorstandsvorsitzender

12 4 6 5

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2018 2 Flussmanager Titelstory 13 21 3 7 1 Gemeinsames Foto mit (fast) allen Stadtspitzen der Emscher-Region. 2 Dr. Uli Paetzel und Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau überreichen Ministerpräsident Armin Laschet eine Flasche Emscher-Wein. 3 Auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dr. Jochen Stemplewski hier zwischen den Vorständen Dr. Emanuel Grün und Raimund Echterhoff war beim großen Tag dabei. 4 Alles ist bereit für den großen Tag. 5 Als Souvenir gab es auch für den Ministerpräsidenten einen USB-Stick in AKE-Kanalrohr-Optik. 6 Der rote Knopf für die Inbetriebnahme wurde gedrückt. 7 Die Gäste im Festzelt verfolgen auf Monitoren gespannt das AKE-Erklärvideo.

DAS BESTE, WAS EINEM ALS BAU- INGENIEUR PASSIEREN KONNTE 14 Reinhard Ketteler, Gebietsmanager Emscher-Hauptlauf

Als die Pumpen in Gelsenkirchen und Bottrop anliefen und das erste Schmutzwasser den AKE flutete, fieberte Reinhard Ketteler ganz besonders mit: Der 59-Jährige ist Gebietsmanager für den Emscher-Hauptlauf und unter anderem Gesamtprojektleiter für den Abwasserkanal Emscher und die Pumpwerke. Herr Ketteler, die erste Inbetriebnahme eines Abschnitts des Abwasserkanals Emscher (AKE) markierte einen der wichtigsten Meilensteine im Rahmen des Emscher-Umbaus. Wie haben Sie als Gebietsmanager für den Emscher-Hauptlauf den 24. September 2018 erlebt? Es war bei meinem Team und allen Beteiligten eine ganz erhebliche Anspannung zu spüren. Es gingen einem zahlreiche Gedanken durch den Kopf: Haben wir auch wirklich an alles gedacht? Was, wenn wir etwas vergessen haben? Und: Wird auch wirklich alles rechtzeitig fertig? Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme habe ich jedenfalls eine große Erleichterung verspürt. Wie groß war der Planungsaufwand für den AKE? Enorm. Unser Genehmigungsantrag für den AKE umfasste 80 Aktenordner mit mehr als 5.000 Seiten Papier und ca. 850 Plänen. Die ersten Planungen haben zirka 2003 begonnen, ich selbst bin erst 2006 dazu gestoßen. Im Grunde haben im Rahmen des Gesamtprojektes auch noch 2018 Planungen stattgefunden, etwa für die Installation der Abluftbehandlungsanlagen. Diese waren vor zehn Jahren noch mit meterhohen Schornsteinen vorgesehen. Auch im Sinne der Bevölkerung haben wir unsere Pläne immer wieder einer Revision unterworfen, haben umgeplant und damit auch technische Innovationen mitnehmen können. Sie haben die Überarbeitungen und Umplanungen angesprochen. Ursprünglich war einmal alles anders geplant, das zurzeit im Bau befindliche Pumpwerk Oberhausen sollte zunächst in Dinslaken stehen So sah die Planung es vor. Aber wir haben nie einfach nur starr geplant und danach gebaut. Wir haben immer wieder nach Verbesserungen und Einsparmöglichkeiten gesucht. Für das dritte und letzte AKE-Pumpwerk haben wir zirka drei Kilometer weiter oberhalb einen neuen Standort gefunden. Hätten wir es beim Standort Dinslaken belassen, wäre der Kanal viereinhalb Meter tiefer im Pumpwerk angekommen. Folglich hätte die Baugrube auch tiefer ausfallen müssen. Es war durch die Umplanungen möglich sowohl Investitionskosten als auch spätere Betriebskosten zu senken. Besonders nützlich war hier die Möglichkeit der unmittelbaren räumlichen Kombination des Baues des Abwasserkanals mit der ökologischen Umgestaltung der Emscher. Das öffentliche Interesse an Ihrem Projekt war in den vergangenen Jahren gewaltig Das stimmt, das Interesse besonders von Fachkollegen, aber auch von Universitäten und vor allem aus der Bevölkerung war sehr groß. Wir haben eine enorm große Anzahl von Baustellenführungen und -besichtigungen durchgeführt. Teilweise hatten wir auch internationale Besucher zu Gast. Wirklich überragend war der Tag des offenen Kanals im Juli 2013, als durch einen zirka 500 Meter langen Kanalabschnitt unterhalb des Rhein-Herne-Kanals in Gelsenkirchen insgesamt fast 10.000 Menschen spazieren durften. Für uns als Projektteam war dies eine außergewöhnliche Chance, der Region zu vermitteln, welcher ingenieurstechnische Aufwand erst einmal nötig ist, um den Fluss Emscher später oberirdisch ökologisch umgestalten zu können. Apropos Umgestaltung: Nach dem Kanalbau folgt nun die Renaturierung der Emscher Sie hat längst begonnen! In die ökologische Verbesserung der Emscher haben wir bereits mehr als 100 Millionen Euro investiert. Wir haben unter anderem mit dem Hochwasserrückhaltebecken Ickern-Mengede einen ökologischen Schwerpunkt an der Stadtgrenze Dortmund und Castrop-Rauxel erstellt, bauen diesen in den kommenden Jahren noch weiter aus. Ein weiterer ist in Dortmund-Ellinghausen im Bau. In Dinslaken gestalten wir zudem eine komplett neue Mündungsaue am Rhein. Und auch der ökologische Schwerpunkt an der Emscher im Holtener Bruch in Oberhausen ist bereits mitten im Bau. Welche Bedeutung hat dieses Projekt für Sie persönlich und für Ihre berufliche Laufbahn? Der Abwasserkanal Emscher ist das beste Projekt, was einem als Bauingenieur passieren konnte! Natürlich bedeutet solch ein großes Vorhaben auch eine riesige Verantwortung, aber ich hatte auch eine Menge Gestaltungsspielraum und sehr viel Unterstützung innerhalb der Emschergenossenschaft. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei ganz klar mein unmittelbares Projektteam. Titelstory 15

FRÜCHTE DES EMSCHER-UMBAUS ERNTEN Titelstory 16 Herr Sierau, die Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher (AKE) wird als bislang größter Meilenstein im Zuge des Emscher- Umbaus beschrieben. Welchen Stellenwert nimmt das Ereignis genau ein? Die Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher und seiner beiden Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop ist ein immens wichtiger Schritt ein Schritt in Richtung einer revitalisierten Emscher, denn dank des AKE wird der zentrale Fluss des Ruhrgebietes in einigen Jahren vom Abwasser befreit sein. Nach all den Jahren des Kanalbaus gilt es dann, die Emscher ökologisch umzugestalten und die Früchte der bislang erledigten Arbeit zu ernten. Die Flutung des AKE war die Pflicht, schon bald folgt die Kür. DIE FLUTUNG DES AKE WAR DIE PFLICHT, SCHON BALD FOLGT DIE KÜR. Ullrich Sierau, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister der Stadt Dortmund In Ihrer Stadt Dortmund ist die Emscher bereits fast komplett renaturiert. Kann das auch ein Vor geschmack für die anderen Emscher-Städte sein? Auf die renaturierte Emscher in Dortmund sind wir natürlich stolz. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass die Emscher an ihrem Oberlauf naturgemäß sehr schmal ist und unsere Emschergenossenschaft an vielen Stellen links und rechts der Ufer Platz für die naturnahe Umgestaltung der Böschungen hatte. Am Hauptlauf der Emscher, von Castrop-Rauxel bis Dinslaken, gestaltet sich das aufgrund der beengten Platzverhältnisse und der unmittel baren Nähe zur Bebauung, etwas schwieriger.

Fällt der Emscher-Umbau auf dieser Strecke etwa aus? Nein, ganz im Gegenteil. In Dortmund-Deusen probieren wir auf einer knapp zwei Kilometer langen Teststrecke aus, welche Möglichkeiten der naturnahen Neumodellierung des Flusses es auch auf beengtem Raume geben kann. Diese Stelle der Emscher habe ich mittlerweile mehrfach besucht und ich bin jedes Mal aufs Neue von der Optik begeistert: Kaum etwas erinnert hier noch an die ehemalige, in ein Betonkorsett eingefasste Köttelbecke, stattdessen begeistert nun ein breiter Fluss mit flachem und sauberem Wasser, durch das man bis auf den Grund schauen kann. Die Entwicklung der Emscher in Deusen wird genau beobachtet. Fallen die Analysen positiv aus, lässt sich dieser Umbau natürlich auch auf die restlichen Strecken der Emscher übertragen. Es gibt aber auch Bereiche ohne räumliche Einschränkungen Das ist richtig, das sind die sogenannten ökologischen Schwerpunkte, in denen sich die Emscher ausbreiten darf. Dort, wo der Platz es zulässt, wird sie einen neuen Lauf mit vielen neuen Kurven erhalten. Das ist zum Beispiel im Bereich des bereits idyllischen Hochwasserrückhaltebeckens an der Stadtgrenze zwischen Dortmund-Mengede und Castrop- Rauxel der Fall, aber auch im Holtener Bruch in Oberhausen sowie an der neuen Emscher-Mündung in den Rhein bei Dinslaken und Voerde. Diese ökologischen Schwerpunkte schaffen nicht nur neue Auenlandschaften, die der Artenvielfalt zu Gute kommen werden sie verbessern auch das Hochwassermanagement an der Emscher. Abgesehen von der Abwasserfreiheit, der Steigerung der Artenvielfalt und dem Hochwassermanagement welche Vorteile bietet eine revitalisierte Emscher der Region? Die Revitalisierung der Emscher und ihrer Nebenläufe schafft einen nachhaltigen Mehrwert für Mensch und Natur. Der Emscher- Umbau ist dabei gleichzeitig Motor der heimischen Wirtschaft und der städtebaulichen Entwicklung, der Aufwertung der Quartiere, der Wohnwerte, mit den Radwegen WIR IN DORTMUND KENNEN SEIT 2010 FAST NUR NOCH DIE NEUE, SAUBERE EMSCHER. der Entwicklung der touristischen Infrastruktur wie der Naherholung und und und. Der Emscher-Umbau ist das metropolitane Erfolgsprojekt schlechthin: Der nachhaltige Nutzen des Emscher-Umbaus zeigt, dass er viel mehr ist als nur ein wasserwirtschaftliches Projekt. Wir in Dortmund kennen bereits seit 2010 fast nur noch die neue, saubere Emscher. In einigen Jahren werden auch die anderen Städte in der Region die Früchte des Emscher-Umbaus ernten können auch dafür ist der nun in Betrieb genommene Abwasserkanal Emscher die Grundvoraussetzung. Ohne den Kanalbau wäre die Ökologie an der Emscher undenkbar. Die Früchte des Emscher-Umbaus geerntet haben Sie in Dortmund im wahrsten Sinne des Wortes Sie sprechen damit unseren Weinberg an der Emscher am Phoenix See an. Ja, das ist ein echtes Erfolgsprojekt. Kaum etwas symbolisiert die neue Lebens- und Aufent- WIR SCHENKEN DER BEVÖLKERUNG DAMIT DIE NEUGEWONNENE NATUR AN DER EMSCHER ZURÜCK. haltsqualität mehr als Weinanbau im Emscher-Gebiet. Seit diesem Sommer haben wir zudem am Rüpingsbach einen zweiten Weinberg, bei dem interessierte Menschen auch selbst mitmachen können. Wir schenken der Bevölkerung damit die neugewonnene Natur an der Emscher zurück, auch hier zeigt sich der nachhaltige Mehrwert des Emscher-Umbaus. Ein wesentlicher Faktor nachhaltiger Entwicklung ist Bildung was trägt der Emscher-Umbau hierzu bei? Eine Menge, am besten ist dies unter anderem an den Blauen Klassenzimmern zu sehen: In Dortmund-Hörde gibt es eines an der Emscher, in Gladbeck-Brauck am Hahnenbach und in naher Zukunft folgt ein weiteres am Hellbach in Recklinghausen. In diesen Blauen Klassenzimmern, unmittelbar an den Ufern der renaturierten Gewässerlandschaften, können Schulen etwa den Biologie- oder Erdkundeunterricht direkt in der Natur abhalten. Kinder und Jugendliche entwickeln auf diese Art gleich ein ganz anderes Umweltbewusstsein. Was wäre Ihr persönlicher Wunsch in Bezug auf den Emscher-Umbau? Dass der Himmel so blau bleibt, wie er heute schon über der Ruhr ist, und die blaue Emscher zurückstrahlt. Titelstory 17

18 EMSCHER-UMBAU ABSCHIED VON DER KÖTTELBECKE

Emscher-Umbau 19 ES IST GIBT NOCH VIEL ZU TUN: AUCH AN DEN NEBENLÄUFEN DER EMSCHER GIBT ES ZAHL- REICHE UMBAUMASSNAHMEN.

Kläranlage Emscher-Mündung FIT FÜR DEN AKE Die Kläranlage Emscher-Mündung wird fit gemacht für die Zukunft sie wird angepasst an die Anforderungen des Abwasserkanals Emscher (AKE). Dass die Umbauarbeiten, die 2014 angelaufen sind, bei laufendem Betrieb stattfinden, ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. In diesem Jahr wurde mit der Installation der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik und den Abluftbehandlungsanlagen begonnen. Emscher-Umbau 20 Die Inbetriebnahme der mechanischen Reinigungsstufe erfolgt in enger Abstimmung mit der Abteilung Betrieb voraussichtlich im vierten Quartal 2018. Im Bereich der biologischen Reinigungsstufe müssen die Arbeiten entsprechend der verfahrenstechnischen Abhängigkeiten durchgeführt werden. Die Belebungsund Nachklärbecken werden sukzessive nach dem Umbau wieder an den Bereich Betrieb übergeben, der die Einbindung der Anlagenteile in die Prozessleittechnik durchführt. Dies soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein. 2 Ende 2017 wurde mit dem Bau des Hochwasserpumpwerkes begonnen, dass in den Ablaufkanal des Klärwerkes integriert wird. Die Fertigstellung ist für das kommende Jahr geplant. Die Inbetriebnahme des Hochwasserpumpwerkes erfolgt dann parallel zum Anschluss des Abwasserkanals Emscher an die Kläranlage Emscher-Mündung. Michael Meister (Betriebsmanager) Jörg Joachim Müller (Projektleiter)

Die Umbaumaßnahmen auf der Kläranlage Emscher-Mündung sind schon sehr weit fortgeschritten. Emscher-Umbau 21

Emscher-Umbau 22 Die Boye aus der Luft betrachtet. Walter Sauer (Gruppenleiter Gewässer)

Boye: ADIEU KÖTTELBECKE Die Boye gilt als der Grenzfluss zwischen Bottrop und Gladbeck. Ihre Zeit als Köttelbecke gehört definitiv der Vergangenheit an: Im Zuge des Emscher-Umbaus haben wir die Boye bereits im April 2017 vom Abwasser befreit. Nun geht es an die ökologische Verbesserung, in deren Rahmen unter anderem die Betonsohlschalen entfernt werden. In einem ersten Schritt wurde bereits das Gewässer im sogenannten Pelkumer Feld nach Norden auf Gladbecker Stadtgebiet verlegt. Dabei hat die Boye eine neue, kurvenreichere Modellierung erhalten. Weitere Abschnitte folgen seit Sommer 2018. Im Bachbett der Boye, übrigens das zweitgrößte Nebengewässer der Emscher, entsteht im Bereich Pelkumer Feld zudem ein Regenrückhaltebecken mit einem Speichervolumen von 40.000 Kubikmetern. Emscher-Umbau 23 220 BIODIVERSITÄT Neue Artenvielfalt in Emschergewässern 200 180 160 140 120 100 80 60 Harry Tiedtke (Projektleiter) 40 20 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Vorkommen von Leit-, Begleit- und Grundarten Anzahl Nachweise

1 Emscher-Umbau 24 1 Dirk Hellmich (Projektleiter) 2 Lex Schirra (Gewässer-Meister) 3 Carsten Meybohm (Betriebsingenieur Pumpwerke) 2 3

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft Die Tunnelbohrmaschine hat sich 2017/2018 ihren Weg gebahnt. Emscher-Umbau 25 Sellmannsbach: SPEKTAKULÄRER DURCHBRUCH Der Kanalbau am Sellmannsbach in Gelsenkirchen hat bereits 2013 begonnen. In den aktuellen Bauabschnitt, der voraussichtlich Ende 2019 ab geschlossen wird, investieren wir rund elf Millionen Euro. Dabei entsteht ein 680 Meter langer Stauraumkanal zwischen dem Pumpwerk Gelsen kirchen- Bismarck und der Ebersteinstraße. Zusätzlich wird ein neues Pumpwerk für den Sellmannsbachkanal gebaut, der das Mischwasser über die zurzeit im Bau befind lichen Druckrohr leitungen weiter in den Norden schickt. Besonders spektakulär war die Fertigstellung eines 105 Meter langen Teilstückes des neuen unterirdischen Sammlers. Der Durchbruch der gewaltigen Tunnelbohrmaschine in die Schachtbaugrube erfolgte in 15 Metern Tiefe. Die Kanalrohre wurden dabei im bergmännischen Verfahren vorgepresst und haben dabei unter anderem die Bahn-Gleise zwischen Gelsenkirchen und Duisburg unterquert. Der Bau des neuen Abwasserkanals ist ein Gemeinschaftsprojekt von Emscher genossenschaft und Abwassergesellschaft/Gelsenkanal.

Hüller Bach: AUSSERGEWÖHNLICHES BAUWERK WURDE EINGEWEIHT Emscher-Umbau Feierlich eingeweiht wurde im Juni in Gelsenkirchen- Bismarck ein außergewöhnliches, neues Bauwerk: Von außen eher unscheinbar, vereint es unter der Erde drei Stauraumkanäle, zwei Regenwasserbehandlungsanlagen sowie drei Pumpwerke. Unsere Vorstände Dr. Uli Paetzel und Dr. Emanuel Grün haben gemeinsam mit Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski die Anlage am 25. Juni vorläufig eingeweiht und teilweise in Betrieb genommen. Vollständig in Betrieb gehen wird sie erst 2020, wenn das Gesamtsystem Abwasserkanal Emscher (AKE) fertig ist. Erst dann können auch die Wassermengen aus dem Hüller Bach an den AKE abgegeben werden. Flussmanager 26 26 1 1 Jochen Wolff (Projektleiter) 2 Maria Dedussi (Gruppenleiterin Betrieb) 3 Marc Herrmann (Gewässer-Meister) Technische Meisterleistung unter der Erde: Das Bauwerk vereint zwei Regenwasserbehandlungsanlagen und drei Pumpwerke.

3 2 Emscher-Umbau 27 Ein unscheinbares Bauwerk vereint zahlreiche Funktionen hinter der Fassade.

2 1 Emscher-Umbau 28

Resser Bach und Backumer Bach: UMBAU IST IN VOLLEM GANGE Ein weiterer Meilenstein des Emscher-Umbaus ist die Renaturierung der Nebenläufe Resser Bach und Backumer Bach in Herten, die aktuell noch das Abwasser offen führen. In einem ersten Schritt werden die Abwasserkanäle unter die Erde verlegt, anschließend folgt die naturnahe Umgestaltung der Gewässer unter anderem werden sie aus ihrem Betonkorsett befreit. Insgesamt 14 Kilometer an neuen Abwasserkanälen werden in Herten in den kommenden Jahren entstehen. Hinzu kommt die Renaturierung von insgesamt 11 Kilometern an Gewässerläufen. Die Kanalbauarbeiten kommen gut voran: Im ersten Bauabschnitt wurden bis Juli 2018 bereits 430 Meter Kanäle im Vortrieb fertig gestellt. Insgesamt werden bis zur Fertigstellung an beiden Gewässern rund 1.900 Meter Kanale in offener Bauweise und rund 3.100 Meter in geschlossener Bauweise verlegt. Emscher-Umbau 29 3 Kanalbauarbeiten am Resser Bach. 1 Jens Lukas (Projektleiter) 2 Nils Nitschke (Betriebstechniker Gewässer) 3 Patrick Pommerenke (Pumpwerks-Meister)

Landwehrbach: 105 MILLIONEN EURO FÜR DEN KANALBAU Emscher-Umbau 30 Beim Emscher-Umbau dreht sich in diesem Jahr vieles um den Abwasserkanal Emscher. Doch auch die Arbeiten an den Nebengewässern sind von großer Bedeutung wie beispielsweise am Landwehrbach in Castrop-Rauxel und Herne. Der genossenschaftliche Teil des Landwehrbachs ist über 6 Kilometer lang: Von der Mündung der Emscher, fließt er durch Herne mit dem städtischen Nebenlauf Fischergraben sowie den beiden genossenschaftlichen Neben läufen Sodinger Bach und Börniger Bach und endet in Castrop-Rauxel wo der städtische Schlaanbach und der genossenschaftliche Börsinghauser Bach als Nebenlauf zufließen. Insgesamt investieren wir hier rund 105 Millionen Euro in die Baumaßnahmen. Im Sommer 2018 haben die Kanalbauarbeiten in Castrop-Rauxel begonnen. Unter anderem entstehen ein rund 3,5 Kilometer langer Abwasserkanal am Landwehrbach sowie ein rund 400 Meter langer Kanal am Börsinghauser Bach. Die unterschiedlich großen Rohre werden unterirdisch vorgetrieben. Der Umbau bietet besondere Herausforderungen: Der Kanalbau unterquert unter anderem die Bundesautobahn A2 und zwei Strecken der Deutschen Bahn. Zudem entsteht eine Regenwasserbehandlungsanlage zur Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. Auf Herner Stadtgebiet entsteht ein Abwasserkanal auf einer Länge von rund 2.800 Metern. Die ersten 1.800 Meter werden Anfang 2019 fertig, mit dem nächsten Teilstück von rund 1.000 Metern wurde im Juni 2018 begonnen. Auch am Sodinger Bach und am Börniger Bach werden zeitgleich parallel zum Gewässer unterirdische Abwasserkanäle zur Anbindung an den neuen Landwehrbach-Kanal sowie kleinere, städtische Seiten-Anschlüsse erstellt. Auf Herner Stadtgebiet entstehen drei neue Regenwasserbehandlungsanlagen, ein Schmutzwasserpumpwerk, ein kombiniertes Schmutz-/Reinwasserpumpwerk und ein vorhandenes Pumpwerk wird zum Reinwasserpumpwerk umgebaut. 1 2 1 Jürgen Schreer (Meister Gewässer, Kanäle und RWB) 2 Erika Brown (Projektleiterin) 3 Christian Brade (Mitarbeiter Betrieb) 3

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft Rohrvortrieb 2017/2018 am Landwehrbach in Herne. Emscher-Umbau 31

FLUSSMANAGER GEMEINSAM FÜR DIE REGION Flussmanager

33 BEI DER ERFÜLLUNG UNSERES GESETZLICHEN AUFTRAGS HABEN WIR DIE ENTWICKLUNG DER REGION FÜR HEUTIGE UND ZUKÜNFTIGE GENERATIONEN FEST IM BLICK.

Wer oder was sind wir? DAS SELBST- VERSTÄNDNIS VON EGLV Flussmanager 34 Unser Anspruch ist es, heutigen wie künftigen Generationen gleichermaßen gerecht zu werden. Dabei sind die Abwasserbeseitigung, das Hochwasserri sikomanagement, die Regenwasserbewirtschaftung, die Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer und die Gewässerunterhaltung die Schwerpunkte unserer öffentlich-rechtlichen Daseinsvorsorge. Immer im Blick haben wir dabei den Erhalt unserer natürlichen Lebensbedingungen und der Natur um ihrer selbst Willen, die wir gemeinsam mit den Menschen in der Region partizipativ gestalten wollen. Gleichzeitig möchten wir die Potenziale einer revitalisierten Emscher und Lippe nutzen und ein noch stärkerer Akteur für die Entwicklung der Region und die Erhöhung der Lebensqualität werden, ein echter Partner unserer Mitglieder sein und unsere Organisation so gestalten, dass eine hohe Leistungsfähigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität gewährleistet sind. Wir sind in der Gesamtschau ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leit idee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Das sind Emschergenossenschaft und Lippeverband. Projekt Horizont 2030 Zukunftsvision von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

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Abwasserbeseitigung aus einer Hand: KANALNETZ-ÜBERTRAGUNG Flussmanager 36 Mit der Novellierung des Landeswassergesetzes (LWG) NRW im Juli 2016 ist es wieder möglich, dass Kommunen die ihr zugewiesene Aufgabe der Abwasserbeseitigung auf einen sondergesetzlichen Wasserverband übertragen. Grundlage dafür ist der neue 52 Abs. 2 LWG. Mittlerweile haben eine ganze Reihe von Kommunen sowohl gegenüber der Emschergenossenschaft als auch dem Lippeverband ihr Interesse an einer derartigen Aufgabenübertragung auf der Grundlage des Landeswassergesetzes von einer öffentlich-recht lichen Körperschaft auf eine andere öffentlich-recht liche Körperschaft, die im Rahmen der Abwasser beseitigung dauerhaft mit einander verbunden sind, zum Ausdruck gebracht. ERFOLGSMODELL HAMM Vom Gesetzgeber wurde Wert darauf gelegt, dass nach einer Übertragung der Aufgabe weiterhin wie schon vor über 10 Jahren in Hamm die Entscheidungen über die Gebühren, die Satzungen und das Abwasserbeseitigungskonzept bei den kommunalen Räten verbleiben und selbstverständlich auch weiterhin die Planungshoheit. Das ist nichts Neues, da bereits vor über 10 Jahren bei dem Erfolgsmodell Hamm diese Entscheidungskompetenzen ebenfalls bei der Stadt verblieben. Thomas Fock (Geschäftsbereichsleiter Mitglieder und Recht) Die Vorteile, die mit der Entscheidung des kommunalen Rates für eine neue Aufgabenzuständigkeit beim Wasserverband verbunden sind, sind vielfältig: Aufgabenwahrnehmung aus einer Hand nur mit dieser Organisationsentscheidung lässt sich die gesetzliche und damit auch operative Schnittstelle zwischen der Stadt und dem Verband auflösen, was eine ganze Reihe von Synergien zur Folge hat. Sie beinhalten unter anderem eine optimierte Steuerung aller miteinander verbundenen Abwasseranlagen auf der Grundlage integraler Entwässerungsplanungen und Synergien im Bereich von Planung, Bau und Unterhaltung der Abwasseranlagen. Weiterhin werden die verbindlichen Neu- und Re-Investitionen in das Kanalnetz laut Abwasserbeseitigungskonzept zum bestmöglichen Erhalt vorgenommen sowie die Sicherstellung des Bereitschaftsdienstes rund um die Uhr im ganzen Jahr und bei der umfang reichen IT-Nutzung die notwendige Cyber- Sicherheit gewährleistet. Die Anbindung an das Lager- und Einkaufsystem des Verbandes führt zu weiteren positiven Effekten. Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich dabei nichts: Die Aufgabenübertragung von der Kommune auf die Emschergenossenschaft und die damit verbundene Neuorganisation beim Verband führt als solche und aus sich selbst heraus nicht zu Gebührensteigerungen. Die Abwasserbeseitigung erfolgt auch zukünftig ohne Gewinn- und Steueraufschläge, was den Bürgerinnen und Bürgern bei den Gebühren weiterhin zu Gute kommt. Als Non-profit-Organisation erzielt die Emschergenossenschaft keine Gewinne, gibt lediglich die tatsächlichen Kosten über ihre Beiträge weiter, und kommt somit seinem gesetzlichen Auftrag, zum Wohl der Allgemeinheit und dem Nutzen seiner Mitglieder zu handeln zu sollen, in umfassender Weise nach. Damit wird die öffentlich-rechtliche Aufgabenerfüllung als Teil der Daseinsvorsorge mit Ausrichtung am Gemeinwohl nachhaltig gestärkt. Joachim Krause (Stabsstellenleiter) Der Rat der Gemeinde Nordkirchen war nach intensiver Diskussion von den technischen sowie wirtschaftlichen Vorteilen überzeugt und hat am 27. September 2018 die Aufgabenübertragung auf den Lippeverband zum 1. Januar 2019 ebenso wie bereits im letzten Jahr die Gemeinde Schmallenberg mit ihrer Aufgabenübertragung auf den Ruhrverband beschlossen.

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RE-INVESTITIONEN Neben dem Endspurt beim Emscher-Umbau stellt auch die Bestandssicherung der in Betrieb befindlichen Anlagen eine immer wichtigere Aufgabe dar. Steigendes Anlagenalter und damit verbunden höhere Instandhaltungsaufwendungen führen unweigerlich dazu, dass viele Anlagen in Teilen oder auch vollständig erneuert werden müssen. Insbesondere elektrotechnische oder maschinentechnische Anlagenteile sind davon betroffen. Flussmanager 38 Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Anstieg beim Erneuerungsbedarf, der sich bereits durch gesteigerte Umsätze bei den Re-Investitionen widerspiegelt. Im abgelaufenen Jahr 2017 konnten die Re-Investitionsumsätze um rund 4,2 Millionen Euro auf 23,6 Millionen Euro gesteigert werden. Mittelfristig sind nach derzeitigen Abschätzungen jährlich bis zu 60 Millionen Euro erforderlich, um den Erneuerungsbedarf zu decken und so die Funktionsfähigkeit der Anlagen dauerhaft sicherzustellen. NACHHALTIGKEIT Investitionen Bau 400 350 300 Ausgaben in Mio. Euro 250 200 150 100 50 Christoph Habich (Gruppenleiter Betrieb) 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 25 20 NACHHALTIGKEIT Investitionen in Wasserwirtschaftliche Anlagen Ausgaben in Mio. Euro Dirk Grüters (Klärmeister) 15 10 5 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Die Belebungsbecken werden saniert. SANIERUNG DER KLÄRANLAGE DUISBURG-ALTE EMSCHER 39 Die Kläranlage Duisburg-Alte Emscher ist seit Ende der 1980er-Jahre als voll biologische Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 500.000 Einwohnerwerten in Betrieb. Da viele Anlagenteile nicht mehr dem heutigen technischen Standard entsprechen, sind umfangreiche Re-Investitionsmaßnahmen erforderlich. So werden neben dem Einsatz neuer, deutlich energieeffizienterer und wartungsärmerer Aggregate auch die einzelnen Klärstufen grundlegend verfahrenstechnisch überprüft und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Derzeit ist der Umbau der Belebungsanlage, das Herzstück der Kläranlage, mit der gesamten Belüftungstechnik in vollem Gange. Das erste Belebungsbecken wurde im Juli 2018 zwecks Umrüstung außer Betrieb genommen. Mit der Umrüstung der Belebungsbecken wird das Ziel verfolgt, die Stickstoffabbauleistung zu erhöhen und somit die Abwasserabgabe für den Parameter Stickstoff weiter zu senken. Gleichzeitig wird durch neue Aggregate mit einer besseren Regelbarkeit der Anlage eine Energieeinsparung in Höhe von 1,2 Millionen kwh pro Jahr erwartet. Das Projekt soll bis Anfang 2020 fertiggestellt werden. In Planung sind auch Re-Investitionen in die gesamte Schlammbehandlungs- und Blockheizkraftwerk-Anlage. Auch hier wird das grundlegende Verfahren betrachtet und analysiert, um zukunftsgerichtet umzurüsten. Neben der Sicherstellung der Betriebs -sicherheit liegt hier ein Schwerpunkt auf einer weiteren Erhöhung des Faulgasertrages und damit der Eigenstromerzeugung. Die Anpassung des Rechengutaustrags startet 2019. Durch den Umbau an dieser Stelle soll ein sehr störanfälliger Betriebspunkt optimiert werden. Ziel ist es, die nachfolgenden Klärstufen betriebssicher vor dem Rechengut, das bei Niederschlägen immer konzentrierter und in größeren Mengen in die Kläranlage gespült wird, zu schützen. Das Rechengut wird nach Entnahme deutlich stärker gepresst und somit entwässert, was zu einer Senkung der Entsorgungskosten beiträgt. Den Re-Investitionen in die einzelnen Verfahrensstufen des Klärprozesses folgt die Modernisierung des Betriebsgebäudes, in dem neben Unterbringung der Büro- und Sozialräume, auch elementare Funktionen des Klärprozesses zusammenlaufen. Die Prozessleittechnik wurde bereits im Jahr 2012 erneuert. Nun folgend wird die weitere technische Gebäudeaus rüstung und die bauliche Substanz des Gebäudes betrachtet. Die Erweiterung der Ausbildungswerkstatt ist bereits seit 2016 abgeschlossen, sodass nun insgesamt acht Mechatroniker am Standort ihre Ausbildung absolvieren können.

Erneuerung der Schlammverbrennung: WICHTIGER SCHRITT ZUM HYBRIDKRAFTWERK In der Schlammverbrennung auf der Kläranlage in Bottrop wurde die Kesselanlage erneuert. Dazu wurde die Anlage bis Oktober außer Betrieb genommen. Damit unternehmen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um das Hybridkraftwerk Emscher zu modernisieren und die Betriebssicherheit der Eigenenergieerzeugung in Bottrop zu gewährleisten. 200 180 160 NACHHALTIGKEIT Energie einsparen und erzeugen Gesamtverbauch in Mio. KWH (EG & LV) Flussmanager 40 Während des Stillstands wurden beide Hauptkessel ausgetauscht. Darüber hinaus wurden diverse Dampfleitungen angepasst und optimiert. Das alles geschah parallel zur jährlichen Revision der Schlammverbrennung. Der Stillstand wurde zudem zum kompletten Austausch der Mittelspannungsanlage und zum Austausch von vier 10.000-Volt- Trafos genutzt. Zeitgleich sanieren wir die Leitwarte der Verbrennung. Das Ganze gleicht damit fast schon einer Operation am offenen Herzen! Dies alles findet in enger Abstimmung der einzelnen Bereiche statt und ist ein Beispiel guter Projekt-Zusammenarbeit. 140 100 80 60 40 2011 2012 2013 2014 Eigenerzeugung in Mio. kwh (EG und LV) 2011 2012 2013 2014 2015 2015 2016 2016 2017 2017 Andreas Najelski (Projektleiter) 100 NACHHALTIGKEIT Reinigungsleistung Reinigungsleistung in Prozent CSB EG Nges EG Pges EG 80 60 40 20 Falko Lehrmann (Gruppenleiter Verbrennung) 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Flussmanager 41 Austausch der Kesselanlage auf der Kläranlage Bottrop.

Flussmanager 42 VOM KLÄRWERK ZUM KRAFTWERK Im Jahr 2011 wurde unter dem Projekttitel Vom Klärwerk zum Kraftwerk Hybridkraftwerk Emscher das Ziel verfolgt, den Standort Bottrop mit der Klär anlage, der Schlammentwässerung und der zen tralen Klärschlammverbrennung energieautark zu entwickeln. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der neuen Blockheizkraftwerke und einer Photo voltaik sowie einer Windkraftanlage konnte vor dem Jahreswechsel 2017/2018 auch die neue, leistungsstarke Dampfturbine in Betrieb genommen werden. Die Aufbau- und Inbetriebnahmephase gestaltete sich besonders intensiv und schwierig, da aufgrund einer Gesetzesänderung im Erneuerbaren-Energien- Gesetz (EEG) ab dem 1. Januar 2018 auch für Bestandsanlagen erhöhte Abgaben anfallen. Im Fall der neuen Dampfturbine hätten sich bei einer verspäteten Inbetriebnahme die Kosten auf bis zu 1,7 Millionen Euro belaufen und das nicht einmalig, sondern jährlich über die gesamte Einsatzzeit der Turbine. Mit den jetzt neu installierten bzw. erneuerten Anlagen kann sich der Standort Bottrop über das Jahr vollständig energieautark versorgen und aktuell sogar überschüssige Energie in das öffentliche Netz einspeisen. Diese Situation wird sich allerdings mit der Inbetriebnahme der neuen AKE-Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop wieder ändern. Über ein neu verlegtes, eigenes Stromkabel werden diese Pumpwerke zukünftig mit Strom vom Standort Bottrop versorgt und die überschüssige selbstproduzierte Energie sinnvoll und kostengünstig genutzt. Jede selbsterzeugte Kilowattstunde am Standort ist deutlich günstiger

Eine neue Dampfturbine wird eingebaut. Energierecht Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde im Jahr 2000 als Instrument zur Förderung des Stroms aus erneuerbaren Energien konzipiert und seither stetig weiterentwickelt. Zuletzt wurde die Förderung schrittweise eingeschränkt. Die jüngste Änderung des Gesetzes aus 2017 hat für die zum Teil in die Jahre gekommenen Bestandsanlagen negative Auswirkungen: Nur noch bis Ende 2017 waren Erweiterungen um maximal 30 Prozent der elektrischen Anlagenleistung sowie Modernisierungen durch Generator-Tausch möglich. Erweiterungen darüber hinaus oder nach dem Stichtag hätten eine EEG-Abgabepflicht auf eigenerzeugten Strom bedeutet. Damit bestand sofortiger Handlungsbedarf. In enger Abstimmung zwischen den Geschäftsbereichen Betrieb und Planung und Bau wurde vereinbart, deutlich mehr Eigenenergie-Erzeugungsanlagen als bisher geplant bis zum 31. Dezember 2017 fertig zu stellen. So konnte durch die vorgezogene Fertigstellung der Dampfturbine in Bottrop in Summe 1,7 Millionen Euro pro Jahr an Dauerlasten vermieden werden. Flussmanager 43 Aleksander Preuß (Klärmeister) als eine extern eingekaufte. Schon im Januar 2018 konnte eine neue Bestmarke in Sachen Stromproduktion erreicht werden. Erstmals wurden am Standort mehr als 10.000 kw Leistung produziert! Der nächste Schritt auf dem Weg zu einer Entwicklung eines nicht nur energieneutralen, sondern auch CO 2 -neutralen Standorts ist aktuell in Vorbereitung. So wurde im Juli 2018 bei der zuständigen Bezirksregierung in Münster ein Antrag zur Errichtung einer thermosolaren Klärschlammtrocknung eingereicht. Mit dieser innovativen Technik, den Heizwert des Klärschlamms nicht mehr mit Stein- und Braunkohle zu erhöhen, sondern die Sonne und die Abwärme für die Heizwertanreicherung zu nutzen, sollen am Standort Bottrop zukünftig etwa 60.000 Tonnen CO 2 eingespart werden! Dr. Lars Günther (Gruppenleiter Betrieb)

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WASSERWIRTSCHAFT 4.0 Unsere Betriebsanlagen werden regelmäßig gewartet und erneuert. Dennoch entsprechen sie nicht mehr dem neuesten Stand der Technik und weisen trotz der zeitgleich laufenden Neubaumaßnahmen im Mittel aller Ablagen einen hohen Re-Investitionsbedarf auf. Dies gilt insbesondere für die im Einsatz befind lichen Prozessleitsysteme und die damit verbundene Automatisierungstechnik. Die nun erforderliche Anpassung hat den Vorteil, dass durch die Einführung von virtuellen Prozessleitsystemen der technische Standard signifikant erhöht werden kann. Ein im April 2018 beschlossenes neues Technik- Konzept sieht vor, die Prozessleittechnik von der Automatisierungsebene auf den Anlagen selbst zu entkoppeln. Wesentliche Komponenten der virtuellen Prozessleitsysteme sind redundante Serversysteme mit Standort in der Hauptverwaltung in Essen und perspektivisch der Kläranlage Bottrop als System- umgebung. Die Automatisierungsebenen der Betriebsanlagen sind über eine Kombination aus EGLV- Kabelnetz und Internetverbindungen mit den zentralen Serversystemen verbunden. Die Sicherung der Netzwerk- und Internetverbindungen erfolgt entsprechend gesetzlicher Vorgaben (IT-Sicherheitsgesetz) bzw. den Grundsätzen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Das Technik-Konzept sieht eine Vielzahl von neuen Funktionen und Möglichkeiten vor, die durch den heutigen Aufbau der Automatisierungs- und Prozessleittechnik nicht bzw. nur eingeschränkt gegeben sind. Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit der virtuellen Prozessleitsysteme haben zudem ergeben, dass allein bei der Hardwarebeschaffung und -wartung viele Komponenten und damit Tätigkeiten eingespart werden können. Die Investitionskosten gegenüber dem bisherigen System sind eindeutig geringer. Der Umrüstungsprozesses für alle Betriebsanlagen orientiert sich an den Nutzungs- und Abschreibungszeiträumen und wird voraussichtlich bis zu zehn Jahre dauern. Flussmanager 45 Michael Hüllen (Gruppenleiter Nachrichtentechnik)

Geschäftsbericht Beim 4. Experten-Forum Emschergenossenschaft 2017/2018 in Gelsenkirchen. Flussmanager 46 Der Maßnahmenplan 2020+: EIN BAUSTEIN DER ZUKUNFTSINITIATIVE Unsere Zukunft liegt in lebendigen und lebenswerten Städten mit attraktiven, grün-blauen Infrastrukturen. Diese gewinnen für die Stadtentwicklung zunehmend an Bedeutung. Bedingt durch den Klimawandel nehmen Starkregenereignisse und Hitzeperioden in ihrer Häufigkeit und Intensität zu. Die Städte stellt dies vor besondere Herausforderungen und eröffnet zugleich Chancen, Stadträume gesundheitsförderlich und nachhaltig zu gestalten. Michael Becker (Abteilungsleiter Wasserwirtschaft) 2014 haben wir uns als Emschergenossenschaft mit der Absichtserklärung zur Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen zu einem gemeinsamen Engagement mit unseren Mitgliedskommunen und dem Land NRW für eine nachhaltige Stadtentwicklung bekannt. Seitdem ist vieles erarbeitet und umgesetzt worden. Zusammen mit den Planungs-, Bau- und Umweltdezernenten der Emscher-Kommunen stellen wir mit dem Maßnahmenplan 2020+ weitere Weichen. Ein jährlich stattfindendes Forum bietet für Experten sämtlicher Fachbereiche und Hierarchien der Kommunen die Plattform zum Dialog und zum persönlichen Erfahrungsaustausch. Im Rahmen des 3. Experten- Forums im November 2017 wurden zahlreiche Ideen in Workshops erarbeitet. Diese Ideen wurden dann als Arbeitsaufträge an die Dezernentenrunde weitergegeben. Dazu wurde der Maßnahmenplan 2020+ erarbeitet und am 19. März 2018 vorgestellt.

Flussmanager 47 Er enthält Vorhaben zu den drei Bereichen: Entwicklung nachhaltiger Zukunftsstrategien Produkte und Dienstleistungen, unter anderem für vernetztes und kooperatives Verwaltungshandeln Gestaltung von Plattformen für den Wissens- und Erfahrungsaustausch Die konkreten Themen umfassen unter anderem: Strategie zur Dachbegrünung Wassersensibilität in der Bauleitplanung Gesundheitsförderliche Stadtentwicklung mit grün-blauer Infrastruktur Quartiersentwicklung mit Wasser Umgang mit dem Klimawandel Nach und nach werden diese Themen von den Emscher-Kommunen und den Netzwerken erarbeitet und in das Verwaltungshandeln eingebracht. So wurde beispielsweise in Dortmund per Beschluss die Gründachstrategie verbindlich eingeführt oder in Essen die Arbeitshilfe für Wassersensibilität in der Bauleitplanung verabschiedet. Die weiteren Themen sind in Bearbeitung. Am 27. September schließlich fanden sich rund 300 Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen der Emscher-Lippe-Region zum 4. Experten-Forum Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen ein. In der Gelsenkirchener Emscher-Lippe-Halle wurden in 27 Workshops und einem World-Café gemeinsame Lösungsansätze um die Themen Hitze, Trockenheit und Starkregen erarbeitet.

Dreistachliger Stichling: FISCH DES JAHRES 2018 Flussmanager 48 Ein kleiner Fisch mit einem außergewöhnlichen Brutverhalten ist in diesem Jahr zum Fisch des Jahres gewählt worden: der Dreistachlige Stichling mit wissenschaftlichem Namen Gasterosteus aculeatus. Doch warum wurde die winzige, unscheinbare Fischart, die quasi keine Bedeutung für die Angelei und den menschlichen Verzehr hat, ausgewählt? Mit der Wahl zum Fisch des Jahres möchten der Deutsche Angelfischereiverband (DAFV), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) zeigen, dass auch kleine Fischarten wichtige Funktionen in unseren Gewässer-Ökosystemen übernehmen. Gleichzeitig soll aber auch der Blick für die besondere Lebens- und Verhaltensweise dieser Fischart geschärft werden denn der Dreistachlige Stichling baut während seines Brutgeschäftes Nester! Nestbau ist eine Eigenschaft, die man eher der Vogelwelt und weniger den Fischen zuschreiben würde: Tatsächlich aber baut das Männchen, das zur Laichzeit farbenprächtig und ansonsten eher unauffällig gefärbt ist, aus Pflanzen- und Algenmaterial ein Nest auf dem Gewässerboden. Der früher weit verbreitete Dreistachlige Stichling war nahezu in allen Fließgewässern zu finden. Dank seiner Salzverträglichkeit kann er sogar in marinen, küstennahen Lebensräumen überleben. Im Emscher-System waren die Bestände dieser an sich recht widerstandsfähigen Fischart stark zurückgegangen. Hier waren die meisten Gewässerstrecken aus bekannten Gründen sogar ganz frei von Fischen. Nach derzeitigem Kenntnisstand haben im Emscher-System nur drei Fischarten das vergangene Jahrhundert mit industrieller Nutzung und offenen Schmutzwasserläufen bis heute überdauern können. Einer davon ist der Dreistachlige Stichling. Heute zählt er in nahezu allen ökologisch umgebauten Gewässerabschnitten zu den ersten Rückkehrern. Inzwischen ist er im Revier wieder weit verbreitet und es ist zu erwarten, dass diese Fischart mit dem Abschluss des Emscher-Umbaus das gesamte Gewässer system nahezu vollständig wiederbesiedeln wird. Gunnar Jacobs (Mitarbeiter Gewässer- und Landschaftspflege) Dr. Mario Sommerhäuser (Abteilungsleiter Flussgebietsmanagement)

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Flussmanager 50 Wenig Wasser in der Emscher an der Mündung.

Hydrologische Situation: ERNEUT ZU TROCKEN VON NOVEMBER BIS SEPTEMBER Das bisherige Wasserwirtschaftsjahr 2018 (November 2017 bis September 2018) fiel erneut überwiegend trocken aus. Bis auf die Monate November bis Januar und März waren alle Monate innerhalb des Betrachtungszeitraums deutlich zu trocken. War das hydrologische Winterhalbjahr (November 2017 bis April 2018) mit 399 mm gegenüber dem langjährigen Mittel von 374 mm noch eher durchschnittlich verteilt, so stellte sich bereits vereinzelt ab Februar und insbesondere von April bis September eine außergewöhnliche Trockenheit im Emscher-Gebiet ein. Insgesamt wurden im 594 mm Niederschlag gemessen. Damit wurde der langjährige Mittelwert der Referenzreihe um etwa 19 Prozent unterschritten. Die Trockenheit fand im Juli ihren Höhepunkt mit neuen Rekordwerten. So wurde mit 14 mm Niederschlag (83 Prozent Unterschreitung des langjährigen Mittels) und 322,3 Sonnenscheinstunden der trockenste und sonnenscheinreichste Monat seit Aufzeichnungsbeginn registriert. Mit 77 Sommertagen wurden im Wasserwirtschaftsjahr 2018 bis Ende August sechs Sommertage mehr als im bisherigen Rekordjahr 2006 verzeichnet. Damit nahm der meteorologische Sommer 2018 (Juni bis August) mit 20 C den dritten Platz neben dem gleichwarmen Sommer 1947 (20 C) und dem Rekordsommer 2003 (20,3 C) ein. Marc Krüger (Mitarbeiter Team Niederschlag und Klima) Die Abflüsse der Emscher lagen, außer im Zeitraum von November bis Januar, alle unterhalb der langjährigen Werte des bisherigen Wasserwirtschaftsjahres. Die Niederschläge in der ersten und zweiten Dezemberhälfte sorgten für ansteigende Pegel. Kritische Wasserstände und Überschreitungen von Einsatzschwellen wurden nicht erreicht. Der bisher höchste Tagesabfluss im Wasserwirtschaftsjahr 2018 wurde am Emscher-Pegel Königstraße am 14. Dezember 2018 mit 74,4 m³/s registriert und liegt damit unterhalb des statistischen Abflusswertes von häufiger als einmal in einem Jahr. Flussmanager 51 Bettina Krüsken (Mitarbeiterin Team Hydrologie und Hydraulik)

Flussmanager 52 Die Emscher in Castrop-Rauxel.

Die Emscher-Promenade: EIN VERBINDENDES BAND Zug um Zug werden mit dem Voranschreiten des Emscher-Umbaus die betrieblichen Wege der Gewässerunterhaltung für die Freizeitnutzung freigegeben. Nicht nur die Bevölkerung vor Ort hat die Möglichkeit, an unseren Gewässern entlang zu radeln, begeistert aufgegriffen. Immer mehr gelten unsere Wege am Wasser auch für auswärtige Gäste der Region als Geheimtipp. Das Land NRW hat im Rahmen des Europäischen Infrastrukturfonds einen Förderaufruf zur Entwicklung der Grünen Infrastruktur erlassen. Wir haben uns gemeinsam mit den Kommunen Herne, Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel mit dem Handlungskonzept Emscherland 2020 um eine Zu wendung beworben. Zu den Projekten, die eine Förderempfehlung erhalten haben, gehört die Emscher- Promenade in einem Pilotabschnitt von circa 20 Kilometern, die sich vom Hochwasser rück haltebecken Castrop-Rauxel-Ickern/Dortmund-Mengede bis zur westlichen Stadtgrenze von Herten erstreckt. Prof. Dr. Martina Oldengott (Gruppenleiterin Strategische Raumentwicklung) Flussmanager 53 In diesem Abschnitt möchten wir zeigen, wie im Rahmen von Pflegemaßnahmen ein attraktiver Grünzug an der Emscher entstehen kann. Es geht darum, mit behutsamen Gehölz-Rückschnitt-Maßnahmen und der Freistellung vorhandener wertvoller Feldgehölze und Bäume wieder Sichtbeziehungen auf die Emscher herzustellen, die verkrauteten Bankette am Wegrand zu mähen und ein insektenfreundliches Blütenband zu initiieren. Wir haben Orte am Emscher-Lauf identifiziert, an denen nach dem Rückbau der Baustellen für den Abwasserkanal Emscher mehr Handlungsspielraum besteht, um Aufenthaltsqualitäten und Rastplätze zu schaffen. An den Einstiegspunkten, aus den Stadtquartieren an der Emscher und ihrer Neben - läufe kommend, verbessern wir gleichzeitig die Orientierung. Christina Pfeffer (Mitarbeiterin Strategische Raumentwicklung) Die Zusammenarbeit mit drei Beschäftigungsträgern des Kreises Recklinghausen, mit dem Kreisgartenbau-Lehrbetrieb und dem Beschäftigungsunternehmen Weg und Raum ermöglicht es, die durch Förderung geschaffenen Werte über einen langen Zeitraum fachgerecht zu pflegen und die Bestände qualitätsvoll zu entwickeln.

Aktuelles AKTUELLES 54 AUF DEM WEG IN DIE ZUKUNFT FACHKRÄFTEMANGEL, BILDUNG UND FORSCHUNG SIND NUR EINIGE THEMEN, MIT DENEN WIR UNS AKTIV AUSEINANDERSETZEN.

Aktuelles 55

SANIERUNGS- MASSNAHMEN AM EMSCHER- HAUS Aktuelles 56 Unsere Hauptverwaltung das Emscher-Haus in Essen wurde vor über 100 Jahren nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis errichtet. Nachdem im 2. Weltkrieg das imposante Gebäude stark beschädigt wurde, dauerte die vollständige Wiederherstellung bis 1954 an. In den Folgejahren wurden immer weitere Anbauten geschaffen und das denkmalgeschützte Treppenhaus einer aufwändigen Restaurierung unterzogen. Nachdem im Sommer 2017 teils fußballgroße Gesimsteile aus der Fassade gefallen waren, musste die Natursteinsubstanz durch einen Sachverständigen begutachtet werden. Mit dem Ergebnis, dass die gesamten Fassadenflächen einen großen Sanierungsrückstand aufwiesen und teilweise eine Gefährdung von Personen bestand. Da man das gesamte Gebäude einrüsten musste, war es sinnvoll, in diesem Zuge auch die marode Dachfläche und die stark veralteten Fenster zu sanieren und die Kälteanlage auszutauschen. Für die gesamte Sanierung wurden Kosten von knapp zwei Millionen Euro veranschlagt. Ende Mai 2018 haben dann die Fensterbauer mit der ausgesprochen ambitionierten Aufgabe begonnen, insgesamt 338 Fenster im laufenden Betrieb zu wechseln. Diese Aufgabe haben sie auch tatsächlich Anfang Juli im Zeitplan vollendet! Ende August wurden die Austauscharbeiten der Klimaanlage abgeschlossen und Mitte Oktober die Dach- und Natursteinarbeiten beendet. Die verlorengegangene oder stark angeschlagene Substanz wurde sehr sensibel wieder zum historischen Vorbild zurückgeführt. So wird das geschichtsträchtige Gebäude für lange Jahre konserviert, was letztlich auch für das Quartier einen Mehrwert bedeutet. Blick in den Innenhof des Emscher-Hauses in Essen während der Sanierungsarbeiten. Die Auswahl verwendeter Baumaterialien wurde immer unter Berücksichtigung ökologischer Vertretbarkeit bzw. Verträglichkeit in Verbindung mit individuellen bautechnischen Ansprüchen getroffen. Die gesamte Fensterkonstruktion hat deutlich verbesserte Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften und bei den Dämmarbeiten des Daches sind die

Aktuelles 57 Jan Weber (Architekt, Mitarbeiter Facility Management) entsprechenden Bauteile der geheizten Bereiche zusätzlich ertüchtigt und alte Kältebrücken behoben worden. Die gesamte Maßnahme ist vor diesem Hintergrund als gutes Beispiel für nachhaltiges Handeln der Verbände einzuordnen. Die Sanierungsmaßnahme wurde im Rahmen der Kostenberechnung und Terminplanung mit einem außergewöhnlich hohen Maß an Qualität abgeschlossen. Nicht nur alle Gewerke haben hier mit viel Einsatz an der Umsetzung gearbeitet vor allem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr viel Verständnis und Rücksicht aufgebracht. Letztendlich können wir sehr zufrieden auf eine wirklich gelungene Baumaßnahme zurückblicken.

Forschung zum Emscher-Umbau: MIT DER UNIVERSITÄTS- ALLIANZ RUHR Aktuelles 58 Mit der schrittweisen Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher ist uns ein historischer Meilenstein innerhalb unseres Generationenprojekts Emscher-Umbau gelungen. Schritt für Schritt kommen wir nun unserem Ziel, der Abwasserfreiheit, näher. Mit Blick auf dieses Ziel ergeben sich für uns neben unserem Kerngeschäft weitergehende Möglichkeiten und Aufgaben: Wie soll eine revitalisierte Emscher ausgestaltet werden, um einen möglichst großen Mehrwert für die Region zu bieten? Wie entwickeln wir das Emscher-System zu einem echten Mitmach- Fluss? Unter diesen Gesichtspunkten wird sich die Rolle unserer Emschergenossenschaft künftig verändern. Vor einer Ausweitung des Engagements für unsere Region gilt es jedoch zunächst herauszuarbeiten, welche Mehrwerte Investitionen in eine ökologische Erneuerung für die umliegenden oftmals sozial benachteiligten Quartiere bieten können. Darüber hinaus möchten wir darstellen, was andere Akteure des Ruhrgebiets aus dem erfolgreichen Emscher- Umbau lernen können. Zwar liegen unter dem Stichwort Ökosystemleistungen und mit dem Gutachten des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung bereits Ergebnisse vor, neben den dort betrachteten Themen sind jedoch weitere Folgen z.b. für den lokalen Immobilienbestand, für den Tourismus oder für die Gesundheit der Bevölkerung zu erwarten. Welche Rolle können wir hier künftig spielen? Diesen und ähnlichen Fragestellungen soll im Rahmen unserer Kooperation mit dem Kompetenzfeld Metropolenforschung der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) mittels einer inter- und transdiziplinär ausgerichteten wissenschaftlichen Begleitung der Transformation des Emscher-Gebietes in der Endphase des Emscher-Umbaus bis 2021 nachgegangen werden. In Forschungsprojekten, Real-Laboren und (inter-)national ausgerichteten Konferenzen werden beispielsweise Themenbereiche wie Gesundheit und Stadt, Infrastrukturgestaltung, transformative Governance und urbane Ökosysteme bearbeitet. Den technischen Erfolg des Emscher-Umbaus garantieren wir! Damit die Politik unsere Ideen für das zentrale Revier aufgreift und daran anknüpft, müssen wir die ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen dieses Transformationsprozesses darstellen und kommunizieren können. Die Projekte mit der Universitätsallianz Ruhr schaffen dafür wichtige Grundlagen.

Elena Burges (Referentin Wasserwirtschaft) Aktuelles 59 Professor Michael Depledge, britischer Meeresbiologe und Ökotoxikologe, spricht über den Zusammenhang von Umfeld und Gesundheit. Vortrag des britischen Professors Hugh Barton bei der Konferenz Potenziale für Gesundheit durch das Genera tionenprojekt Emscher-Umbau im Dezember 2017.

DEM FACHKRÄFTEMANGEL ENTGEGEN Aktuelles 60 In den kommenden zehn Jahren erwarten wir über 200 Austritte im technisch- gewerblichen Bereich durch anstehende Renteneintritte. In Zeiten eines immer größer werdenden Fachkräftemangels ist es unser Ziel, vorhandenes Know-how zu bewahren und neue, engagierte Fachkräfte einzustellen. Ein wichtiger Baustein hierbei ist das Thema Ausbildung. Unsere Ausbildung im technischen Bereich ist bisher schon sehr erfolgreich: Rund 10 Fachkräfte pro Jahr werden von uns in den Berufen Industriemechaniker/-in, Elektroniker/-in, Mechatroniker/-in, Fachkräfte für Abwassertechnik und Wasserbauer/-in ausgebildet. Die ehemaligen Auszubildenden arbeiten heute mit großem Engagement in unterschiedlichen Bereichen unserer Verbände. Um hierauf weiter aufzubauen, geht nun ein neues Ausbildungskonzept in die Umsetzung. Das neue Konzept sieht mehr Auszubildende, eine bedarfsgerechte Ausbildung und neue moderne Ausbildungszentren vor. In den kommenden Jahren werden wir das Angebot für die gewerblichtech nischen Berufe deutlich erweitern. Die Zahl der Auszubildenden soll langfristig von bislang 40 auf 87 an den Standorten Dinslaken, Bottrop, Duisburg und Lünen erhöht werden. Zudem bilden wir auch in den Berufen Bauzeichner/-in, Fachinformatiker/-in für Systemintegration, Geomatiker/-in, Industriekaufleute und Kaufleute für Bürokommunikation aus. Um künftig mehr Ausbildungsplätze anbieten zu können, werden im Verbandsgebiet drei neue Ausbildungszentren aufgebaut. Das erste Ausbildungszentrum für insgesamt 24 Auszubildende entsteht in Bottrop. Es soll 2019 in Betrieb genommen werden und die Ausbildung aller gewerblich-technischen Berufe unter einem Dach vereinen. Als nächstes steht der Bau von zwei weiteren Ausbildungszentren in Lünen 2021/22 und Dinslaken 2022/23 an. Jörg Saathoff (Abteilungsleiter Instandhaltung) Eine neue Ausbildungsmeisterin übernimmt künftig, neben der Ausbildung der Mechatroniker/-innen in Bottrop, eine wichtige Schlüsselfunktion: Sie wird unter anderem den zukünftigen Bedarf an Fachkräften ermitteln, Ausbildungsplätze entsprechend der Nachfrage flexibel besetzen, die Ausbilder bei der Umsetzung der Ausbildungsinhalte unterstützen, Rahmenpläne steuern sowie die Junghandwerker und -handwerkerinnen frühzeitig in den Betrieb einbinden. Gleichzeitig werden wir in Zukunft ein Berufsfindungsjahr für Bewerberinnen und Bewerber in der Vorbereitungs- und Entscheidungsphase anbieten. Damit profitieren nicht nur wir von dem qualifizierten Nachwuchs wir unterstützen die gesamte Region dabei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Investition in Ausbildung übrigens nicht nur im technischen, sondern auch im kaufmännischen Bereich ist eine Investition in die Zukunft unserer Verbände und somit auch ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der gesamten Region. NACHHALTIGKEIT Anzahl der Auszubildenden 80 60 40 20 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Aktuelles 61 24 Azubis haben im August 2018 ihre Ausbildung begonnen.

Aktuelles 62 WEINBERGE IM NEUEN EMSCHERTAL Sonja Heldt (Mitarbeiterin Abteilung Flussgebietsmanagement) Am Phoenix See in Dortmund-Hörde haben wir im Zuge des Emscher-Umbaus bereits 2012 einen kleinen Projektweinberg mit 96 Rebstöcken angelegt. Dass die Rebsorte ausgerechnet Phoenix heißt ist eher Zufall, die Auswahl war bestimmt von der Eignung für den Anbau in höheren Breitengraden und ihre Pilzresistenz. Zwei Ziele werden mit diesem Projekt verfolgt: Die Dokumentation des Klimawandels über die gestiegenen Möglichkeiten, Rebsorten auch im Norden erfolgreich anzubauen und die Vermittlung der neuen Lebensqualität durch den Emscher-Umbau. Seit 2014 wird der Ertrag der Lage Neues Emschertal jedes Jahr auf einem Bioweingut in der Pfalz vinifiziert und auf Flaschen gezogen. Bei der öffentlichen Verkostung wird der Wein dann für einen sozialen Zweck versteigert. Seit 2018 geht die Erfolgsstory weiter: Ein neues EU- Recht erlaubt wesentlich größere Anbauflächen und so wurde aktuell in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund und durch engagierten bürgerschaftlichen Einsatz in Dortmund-Barop im Umweltkulturpark in direkter Nachbarschaft zum Rüpingsbach ein größerer Weinberg angelegt. Hier stimmen Mikroklima und Topographie, so dass im Mai 2018 über 300 Rebstöcke gepflanzt werden konnten. Diesmal wurden Rotweinreben der ebenfalls pilzresistenten Sorte Cabaret Noir gepflanzt. Diesen Mitmach-Weinberg wollen wir auch zukünftig zusammen mit Bürgerinnen und Bürger betreiben. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, eine gelernte Önologin gibt vor Ort praktische Einblicke in den Alltag eines Winzers. Vielleicht sind ja auch ein paar Tipps für den Wein im eigenen Garten dabei.

Kein stummer Frühling: AKTIV GEGEN DAS INSEKTENSTERBEN Langzeitstudien aus verschiedenen Regionen Deutschlands zeigen klar, dass in den letzten 30 Jahren die Menge der Insekten in Deutschland dramatisch abgenommen hat: um durchschnittlich 76 Prozent. Die Folgen des Insektensterbens sind weitreichend: Etwa 80 Prozent der wild wachsenden Pflanzen werden von Insekten bestäubt bleiben die Insekten weg, können sich auch die Pflanzen nicht mehr vermehren. Insekten sind aber auch die entscheidende Nahrungsquelle für viele andere Tiere, zum Beispiel ernähren sich etwa 60 Prozent aller Vogelarten von ihnen. Ohne Insekten bleibt der Frühling stumm! Als einer der großen Flächenbesitzer in Nordrhein- Westfalen haben wir gute Möglichkeiten, durch geeignete Maßnahmen für die Bienen und gegen das Insektensterben aktiv zu werden. Deshalb sollen nun, wo immer möglich, insektenfreundliche Saatmischungen zur Begrünung verwendet werden. Auch für die Deichpflege sollen geeignete Abschnitte ermittelt werden, auf denen eine extensive Pflege ökologisch sinnvoll relevant und genehmigungsfähig ist. Die Einsaat der Deiche mit Regio-Saatgut erfolgt im Rahmen der Umbauprojekte oder Re-Investitionsmaßnahmen. Parallel haben wir entlang der Emscher zwischen Dortmund und Dinslaken bereits eine Vielzahl von Imkerkooperationen abgeschlossen, bei denen durch Bereitstellung von Stellplätzen für Bienenvölker die lokalen Imker unterstützt werden. Unter dem geschützten Markennamen Emscher- Gold kann dieser Honig erworben werden. Unser Beitrag zur Erhöhung der biologischen Vielfalt ist also nicht nur visuell über mehr Blütenreichtum erfahrbar, sondern geht auch durch den Magen. Das ist gelebte Nachhaltigkeit! Aktuelles 63 Blumenwiese am Hof Emschermündung in Dinslaken.

Unsere Bildungsveranstaltungen verbinden Praxis und Theorie. Aktuelles 64 Emscher-Exkursionsbaustein: MEHR DRAUSSEN LERNEN Kerstin Stuhr (Bildungsreferentin) 2016 startete erfolgreich das Exkursionsprogramm Auf ins Neue Emschertal ein gemeinsam mit der Biologie-Didaktik der Uni Essen-Duisburg entwickeltes Angebot zum Emscher-Umbau für den Schulunterricht in Grundschulen und weiterführenden Schulen. Schülerinnen und Schüler erleben in einem spannenden Unterricht die renaturierten Gewässer als neuen Lebensraum in Duisburg, Essen, Gladbeck, Herne und Dortmund. Damit vermitteln wir nicht nur Wissen. Wir verankern auch wasserwirtschaftliche Themen langfristig und breitenwirksam bei unserer wichtigsten Ressource der jüngeren Generation! Wer bereits als Kind den umweltgerechten Umgang mit Natur und Wasser kennenlernt, findet dies als Erwachsener selbstverständlich. Entlang der Emscher wurden mit dem Bildungsangebot im vergangenen Jahr 34 Schulen mit rund 2.300 Kindern und Jugendlichen erreicht.

ERNEUTE AUSZEICHNUNG FÜR UNSERE GESUNDHEITS- FÖRDERUNG Feierliche Übergabe an Raimund Echterhoff (Vorstand Personal und Nachhaltigkeit), Birgit Teschner (Stabsstellenleiterin) und Bernd Schwarz (stellvertretender Personalrats- Vorsitzender). Aktuelles 65 Gesundheit am Arbeitsplatz wird bei unseren Verbänden besonders groß geschrieben. Das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement zählt zu den erklärten Zielen und ist ein wichtiger Bestandteil des internen Managementsystems. Vorstand und Personalrat stimmen überein, dass die Förderung des Arbeitsund Gesundheitsschutzes unverzichtbarer Bestandteil einer modernen Personalpolitik sind und einer besonderen Beachtung und Unterstützung bedürfen. Entsprechend groß war die Freude, dass wir 2017 bereits zum dritten Mal mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet wurden. Bei dieser renommierten Auszeichnung handelt es sich um eine gemeinsame Initiative von Handelsblatt, TÜV SÜD Life Service und EuPD Research unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Unsere beiden Verbände konnten sich mit ihrer Gesundheitsförderung in der Kategorie Energie und Wasserwirtschaft gegen die Mitbewerber durchsetzen. Der Corporate Health Award will die Vorbildfunktion guten betrieblichen Gesundheitsmanagements durch das Verleihen von Preisen und Gütesiegeln in besonderem Maße hervorheben. Verliehen werden sie an Unternehmen, die sich nachweislich überdurchschnittlich für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren, eine vorausschauende, nachhaltige Personalstrategie verfolgen und dies im Rahmen des Corporate Health Audits in entsprechender Form dokumentieren. Im Rahmen der Qualitätssicherung wurden ein mehrstufiges Verfahren sowie eine individuelle Punktesystematik entwickelt. Unser Ergebnis ist seit 2010 überdurchschnittlich gut. Dies ist eine herausragende Bestätigung unserer Arbeit im Gesundheits- und Arbeitsschutz. Gleichzeitig empfinden wir diesen Preis aber auch als Verpflichtung, uns permanent weiter zu verbessern.

#Läuftbeiuns EGLV IN DEN SOZIALEN MEDIEN Aktuelles 66 1 Erfolgreich ist auch unser Emscher-Lippe-Blog, mit dem wir seit dem Sommer 2014 ein Alleinstellungsmerkmal in der öffentlich-rechtlichen Wasser wirtschaft einnehmen. Hier veröffentlichen wir pro Woche drei Beiträge. Unsere Serie Gesichter der Verbände, in der wir jeden Freitag eine Kollegin bzw. einen Kollegen vorstellen, gehört zu den beliebtesten Beiträgen. Über 30 Portraits gibt es bereits und bei über 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird uns der Stoff wohl vorerst auch nicht ausgehen. Bisher konnten wir die Zahl der Besucher und Seitenaufrufe von Jahr zu Jahr steigern. Neben Facebook und unserem Blog twittern wir seit 2013 unser schnellster Kanal. Die Zahl der Aufrufe unserer Meldungen verzeichnet auch hier eine deutliche Steigerung. Das zeigt, dass unsere Informationen eine große Zielgruppe erreichen. So hat beispielsweise ein Tweet zum Dreistachligen Stichling, dem Fisch des Jahres 2018, die sagenhafte Zahl von fast 10.000 Seitenaufrufen bei Twitter erreicht. Bereits seit einigen Jahren kommunizieren wir unsere Themen auch erfolgreich in den sozialen Medien: über unseren Emscher-Lippe-Blog, unseren Twitter- Kanal oder per YouTube. Seit Anfang 2018 sind wir auch auf Facebook aktiv. Täglich ein bis zwei Meldungen rund um unsere Verbände posten wir dort seit unserem Start am 1. Februar. Die Band breite reicht von der Baustellen-Umleitung über Stellenanzeigen und Veranstaltungstipps bis hin zu politischen Positionen wie beispielsweise zum Thema JEFTA. Über Facebook wollen wir vor allem Bürgerinnen und Bürger ansprechen, die mit unseren Themen unmittelbar in Berührung kommen. Natürlich finden sich darüber hinaus auch alle Nutzerinnen und Nutzer wieder, die ein generelles Interesse an unseren Themen haben. Aktuell haben wir über 1.300 Abonnenten. Doch nicht nur unsere Follower erreichen wir mit unseren Beiträgen so hatte beispielweise unser Video zum Durchstich am Sellmannsbach in Gelsenkirchen mehr als 15.000 Aufrufe! Mit Instagram ist im August 2018 ein weiterer Social- Media-Kanal hinzugekommen, der unser Angebot vor allem optisch abrundet. Fotografische Highlights von Emscher und Lippe zeigen die großen Fortschritte unserer täglichen Aufgaben. 3

Neue Mitarbeiterzeitung: ALLES IM FLUSS Aktuelles War die Mitarbeiterzeitung bis Ende 2016 noch das wichtigste Medium in der internen Kommunikation, so hat sich die Situation mit dem Start unseres neuen Intranet-Portals verändert. Das Portal ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun die erste Quelle für hausinterne News. Es war an der Zeit für eine komplette Überarbeitung der Zeitung. 67 2 1 Ilias Abawi (Leiter Kommunikation, Pressesprecher Emschergenossenschaft) 2 Anne-Kathrin Lappe (Pressesprecherin Lippeverband) 3 Kerstin Fröhlich (Redaktion und Social Media) Das neue Format hat eine moderne Magazinoptik: Die Titelseite ziert blatthoch ein spektakuläres Foto zum Schwerpunkt thema. Das Layout orientiert sich an der Optik der Geschäftsberichte. Bei der Wahl des neuen Titels hat die Belegschaft abgestimmt und sich mit großer Mehrheit für Alles im Fluss entschieden. Es erscheinen vier Ausgaben pro Jahr. Unsere Kommunikation versorgt die Presse regelmäßig mit aktuellen Meldungen, steuert die Social Media-Kanäle, pflegt die Webseiten und unterstützt die Fachabteilungen in der Projektkommunika tion. Neben Marketingmaßnahmen gehören unter anderem Geschäftsberichte, Flyer und Broschüren sowie die interne Kommunikation ebenfalls zum umfangreichen Aufgabengebiet. Neu dabei im Team (3 Vollzeit- und 4 Teilzeit-MitarbeiterInnen und eine Volontärin) ist seit 1. August 2018 Anne-Kathrin Lappe als Pressesprecherin des Lippeverbandes.

Beitragsentwicklung: BEITRÄGE 2019 5,5 % 5,0 % 4,5 % 4,0 % 3,5 % RÜCKLÄUFIGE BEITRAGSSTEIGERUNGEN Zeitraum 2017 2027, Beitragssteigerung inkl. Einsparungen Beitragsentwicklung 3,0 % 2,5 % 2,0 % 68 1,5 % 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 Der Umbau des Emscher-Systems wirkt sich auch im Jahr 2019 auf die Entwicklung der Genossenschaftsbeiträge aus. Der Planansatz für die Genossenschaftsbeiträge im Erfolgsplan beträgt 2019 ohne Sondereinflüsse 309,3 Millionen Euro und liegt damit um 13,6 Millionen Euro höher über dem Ansatz des Jahres 2018 mit 295,7 Millionen Euro. Dies entspricht dem Grundsatzbeschluss der Genossenschaftsversammlung 2016 über die künftige Entwicklung der Genossenschaftsbeiträge. Die Genossenschaftsbeiträge für die Allgemeinheit steigen um 4,6 Prozent an. Hinzu kommen die Beiträge des Bergbaus für Wiederherstellungsarbeiten, die mit 24,7 Millionen Euro um 9,9 Millionen im Vergleich zum Vorjahr mit 14,8 Millionen ansteigen. Die Zuschüsse für Baumaßnahmen, die überwiegend vom Bergbau, aber auch von anderen Mitgliedergruppen gezahlt werden, steigen gegenüber 2018 von 8,2 Millionen Euro um 11 Millionen Euro auf 19,2 Millionen Euro. Für das Jahr 2019 sind erneut Sonderbeiträge vorgesehen, die einer zweckgebundenen Rücklage für Entflechtungsmaßnahmen an Pumpwerken zugeführt werden und die sich von 0,8 Millionen Euro im Jahr 2018 um 0,7 Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro im Jahr 2019 erhöhen. Die an das Land Nordrhein-Westfalen abzuführende Abwasserabgabe steigt von 7,0 Millionen Euro im Jahr 2018 um 1,0 Mil lionen Euro auf 8,0 Millionen Euro in 2019. Der gesamte Genossenschaftsbeitrag einschließlich der Abwasserabgabe verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Mitgliedergruppen (jeweils in Millionen Euro): VERTEILUNG DES GENOSSENSCHAFTSBEITRAGES auf die Mitgliedergruppen (in Millionen Euro) einschließlich Abwasserabgabe 2019 2018 2017 Städte und Gemeinden, Kreise 243,0 (67,0%) 231,0 (70,8%) 218,1 (70,7%) Bergwerke 61,7 (17,0%) 45,1 (13,8%) 41,6 (13,5%) Gewerbliche Unternehmen, Verkehrsanlagen und sonstige Anlagen 58,0 (16,0%) 50,4 (15,4%) 48,6 (15,8%) Summe 362,7 326,5 308,3

Beitragsentwicklung 69 Um die Abwasserbelastung der gewerblichen Unternehmen mit der Abwasserbelastung der Kommunen vergleichbar zu machen, werden für die Abwässer der Betriebe anhand der Inhaltsstoffe und der Wassermengen gemäß der Veranlagungsformel Belastungszahlen (B-Werte) errechnet. In den Jahren vor 2010 gingen die Belastungszahlen insbesondere im industriell/gewerblichen Bereich deutlich zurück. Danach war ein geringer Rückgang der Belastungszahlen in allen Mitgliedergruppen zu verzeichnen, der durch die Aufnahme neuer Mit glieder teilweise ausgeglichen werden konnte. Seit 2016 steigen die Belastungszahlen der Kommunen, d. h. die Einwohnerzahlen, und die B-Werte der industriell/gewerblichen Mitglieder wieder geringfügig an. BELASTUNGSZAHLEN SCHMUTZWASSERBEHANDLUNG B-Werte in Millionen 2019 2018 2017 Städte und Gemeinden 2,29 (78,7%) 2,28 (79,2%) 2,26 (79,6%) Bergwerke 0,01 (0,3%) 0,02 (0,7%) 0,02 (0,7%) Gewerbliche Unternehmen, Verkehrsanlagen und sonstige Anlagen 0,61 (21,0%) 0,58 (20,1%) 0,56 (19,7%) Summe 2,91 2,88 2,84

Beitragsentwicklung: ABWASSERABGABE EMSCHERGENOSSENSCHAFT Beitragsentwicklung Für die Einleitung von Schmutz- und Niederschlagswasser in die Gewässer sind Abwasserabgaben an das Land NRW zu zahlen. Im Berichtsjahr 2017 hat das LANUV in Düsseldorf mit 144 Festsetzungsbescheiden insgesamt rund 13,7 Millionen Euro Abwasserabgaben für die Festsetzungsjahre 2009 bis 2016 gegenüber der Emschergenossenschaft festgesetzt. Aufgrund der Verrechnungsmöglichkeiten nach 10 Abs. 3 und 4 des Abwasserabgabengesetzes wurden für die Festsetzungsjahre 2009 2016 rund 16,8 Millionen Euro gegen die Investitionen der EG für Abwasserbehandlungsanlagen im Gebiet verrechnet. Emschergenossenschaft Abwasserabgabe 1981 bis 2016 Gesamtfestsetzungen: 618.328.125 Rechtsmittel erfolgreich 67.795.944 endgültige Abgabe 264.550.390 offene Streitwerte 0 Ermäßigung bzw. Aufrechnung bzw. Verrechnung 285.981.791 70 Im Berichtszeitraum wurden, nachdem in NRW Ende 2007 das Widerspruchsverfahren abgeschafft wurde, keine weiteren Rechtsmittel gegen Abgabenbescheide eingelegt. Die Anzahl der insgesamt offenen Streitfälle ist 2017 mit 14 (Vorjahr) auf 0, der Gesamtstreitwert von rund 4,4 Millionen Euro auf 0 Euro gesunken. Die offenen Streitfälle aus dem vorherigen Jahr, konnten nach Umsetzung des Erlasses vom MUNLV vom 16.09.2014 duch das LANUV mit Abänderung der Festsetzungsbescheide der Abwasserabgabe zurückgezogen werden. Damit ist die Umsetzung des Erlasses für die offenen Festsetzungen für vergangene Jahre bis zum Festsetzungsjahr 2015 (bis auf wenige Einzelfälle) abgeschlossen. Die Gesamtentwicklung der Abwasserabgaben seit 1981 zeigt eine positive Bilanz. So waren von der ursprünglichen Festsetzungssumme von insgesamt 618,3 Millionen Euro bis Ende 2017 rund 264,6 Mil lionen Euro endgültig zu zahlen. Der größte Anteil der Reduzierungen entfällt mit insgesamt rund 286,0 Millionen Euro auf die durch Ermäßigung oder Verrechnung mit Investitionen eingesparten Abgaben. Für die Zukunft hoffen wir, diese positive Entwicklung fortsetzen zu können. Ob und wieweit Überlegungen zur Weiterentwicklung der Abwasserabgabe und von Wasserentnahmeentgelten sich auf uns auswirken, ist wie bisher nicht absehbar.

Beitragsentwicklung: ABWASSERGEBÜHREN IM NRW-VERGLEICH Die Abwassergebühr eines Musterhaushalts weicht von der individuellen Gebühr des einzelnen realen Haushalts ab. Dennoch haben wir wie bisher den Gebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler NRW aufgegriffen. Dieser wertet als unabhängige Institution jährlich die Gebühren in allen Städten des Landes aus. Die Platzierung der Emscher-Städte beim Vergleich der kommunalen Abwassergebühren in Nordrhein-Westfalen durch den Bund der Steuerzahler NRW ergibt, dass unsere Beiträge trotz des Emscher-Umbaus weiterhin günstig sind. Für einen vierköpfigen Musterhaushalt, der 200 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht und 130 Quadratmeter befestigte Grundstücksfläche nutzt, belaufen sich die kommunalen Abwassergebühren 2018 im Landesdurchschnitt von NRW auf 722 Euro. In den Städten der Emscher-Region zahlt die gleiche Familie da gegen durchschnittlich 674 Euro. Trotz hoher Investitionen, die Jahr für Jahr weiterhin im Emscher-Umbau getätigt werden, liegen die Abwassergebühren im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft im Jahr 2018 immer noch um 7,0 Prozent niedriger als die durchschnittlichen Abwasser gebühren in NRW. Der Anteil des Beitrages für die Emschergenossenschaft beträgt in einer durchschnittlichen Emscher-Stadt rund 35 Prozent. Beitragsentwicklung 71

DATEN & FAKTEN 2017/2018

BILANZ ZUM 31.12.2017 AKTIVA A. Anlagevermögen I. Immatrielle Vermögensgegenstände 31.12.17 Euro 31.12.16 Euro Jahresabschluss 2017 74 1. Software 4.152.686,00 3.823.683,00 2. Baukostenzuschüsse 6.052.895,00 4.694.647,00 3. Dienstbarkeiten 5.460.029,03 5.114.268,26 4. Nutzungsrechte an Bauwerken 14.176.619,00 14.442.340,00 5. Geleistete Anzahlungen 242.219,99 303.932,45 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 197.484.987,58 185.096.411,56 2. Technische Anlagen und Maschinen 2.693.709.743,95 2.489.753.051,95 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.752.884,00 8.169.294,00 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 602.920.379,77 611.900.937,18 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 17.432.742,11 17.432.742,11 2. Genossenschaftsanteile 32.300,00 32.300,00 3. Sonstige Ausleihungen 113.446,58 137.228,59 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 3.549.530.933,01 3.340.900.836,10 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.748.979,93 13.143.804,93 2. Unfertige Leistungen 24.643.742,55 20.338.502,79 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.700.550,92 20.667.414,47 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.821.147,61 4.789.045,43 3. Forderungen gegen Verbände 1.926.424,54 3.078.479,62 4. Forderungen gegen Genossen 43.642.063,29 43.946.996,19 5. Sonstige Vermögensgegenstände 1.106.675,55 905.293,97 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 130.706.848,78 135.992.713,41 238.296.433,17 242.862.250,81 C. Rechnungsabgrenzungsposten 31.981.437,71 27.597.793,12 3.819.808.803,89 3.611.360.880,03

PASSIVA A. Eigenkapital 31.12.17 Euro 31.12.16 Euro I. Genossenschaftskapital 343.311.146,47 344.958.755,35 II. Gesetzliche Rücklage gemäß 23 Abs. 1 EmscherGG 6.673.331,08 6.673.331,08 III. Rücklage Wohnungswesen 1.161.695,46 1.046.305,80 IV. BilMoG-Rücklage 1.581.266,96 2.260.029,94 V. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 553.018,85-5.173.793,75 353.280.458,82 349.764.628,42 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse 8.079.918,00 0,00 C. Beitragsausgleichsrücklage Genossenschaftsbeiträge 51.082.269,60 54.097.812,05 D. Zuschüsse der Genossen 195.154.907,29 182.745.946,36 E. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 26.046.741,00 25.652.172,00 2. Steuerrückstellungen 721.256,32 5.724,79 3. Sonstige Rückstellungen 187.019.428,31 187.335.976,77 F. Verbindlichkeiten 213.787.425,63 212.993.873,56 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.907.070.630,80 2.729.579.649,59 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 33.400.131,79 31.162.523,44 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.320.292,42 42.431.720,70 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.156.296,64 1.627.339,14 5. Sonstige Verbindlichkeiten 855.077,78 3.301.181,74 2.997.802.429,43 2.808.102.414,61 G. Rechnungsabgrenzungsposten 621.395,12 3.656.205,03 3.819.808.803,89 3.611.360.880,03 Jahresabschluss 2017 75

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS I. Immaterielle Vermögensgegenstände ANSCHAFFUNGSKOSTEN Anfangsbestand Euro Zugänge Euro Umbuchungen Euro Abgänge Euro Endbestand Euro 1. Software 11.691.963,05 2.947.854,46 0,00 174.880,91 14.464.936,60 2. Baukostenzuschüsse 18.125.115,91 546.388,55 1.187.646,87 18.289,49 19.840.861,84 3. Dienstbarkeiten 5.114.268,26 275.643,52 70.117,25 0,00 5.460.029,03 4. Nutzungsrechte an Bauwerken 15.823.316,99 0,00 0,00 0,00 15.823.316,99 Jahresabschluss 2017 76 5. Geleistete Anzahlungen 303.932,45 8.404,79-70.117,25 0,00 242.219,99 Summe Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten 51.058.596,66 3.778.291,32 1.187.646,87 193.170,40 55.831.364,45 a) Grund und Boden 107.786.479,56 811.939,24 5.668,67 1.053.044,89 107.551.042,58 b) Betriebs- und Verwaltungsgebäude 205.791.830,82 4.815.750,77 13.050.747,72 0,00 223.658.329,31 c) Wohnbauten 12.690.062,13 0,00 0,00 27.941,08 12.662.121,05 2. Technische Anlagen und Maschinen a) Abwasser- und Schlammbehandlungsanlagen 326.268.372,51 5.627.690,01 13.056.416,39 1.080.985,97 343.871.492,94 786.346.729,45 17.029.267,17 7.463.729,12 16.680.300,74 794.159.425,00 b) Pumpwerke 432.928.838,65 14.731.769,95 19.117.963,51 2.549.651,12 464.228.920,99 c) Gewässer und Kanäle 1.946.709.843,99 34.013.087,29 60.250.231,39 3.864.089,58 2.037.109.073,09 d) Becken 181.304.469,46 607.427,58 7.915.618,71 3.904,39 189.823.611,36 e) Abwasserkanal Emscher 504.173.362,53 26.351.332,68 96.229.523,63 0,00 626.754.218,84 f) Sonstige Anlagen 16.014.076,60 77.023,34 5,97 7.641,80 16.083.464,11 3. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 3.867.477.320,68 92.809.908,01 190.977.072,33 23.105.587,63 4.128.158.713,39 a) Betriebs- und Geschäftsausstattung 39.634.567,50 3.531.141,74 149.549,63 1.096.881,81 42.218.377,06 b) Fuhrpark 6.161.793,56 428.242,35 30.849,03 122.254,64 6.498.630,30 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 45.796.361,06 3.959.384,09 180.398,66 1.219.136,45 48.717.007,36 a) Grundstücke 269.742,25 0,00-5.668,67 0,00 264.073,58 b) Abwasserbehandlungsanlagen 62.082.941,49 34.697.003,56-7.663.051,58 0,00 89.116.893,47 c) Pumpwerke 31.051.414,58 12.917.589,06-10.153.204,75 223.000,00 33.592.798,89 d) Gewässer und Kanäle 505.558.346,58 152.612.100,41-187.289.783,96 6.306.000,00 464.574.663,03 e) Becken 12.938.492,28 2.723.283,81-289.825,29 0,00 15.371.950,80 611.900.937,18 202.949.976,84-205.401.534,25 6.529.000,00 602.920.379,77 Summe Sachanlagen 4.851.442.991,43 305.346.958,95-1.187.646,87 31.934.710,05 5.123.667.593,46 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 17.432.742,11 0,00 0,00 0,00 17.432.742,11 2. Genossenschaftsanteile 32.300,00 0,00 0,00 0,00 32.300,00 3. Sonstige Ausleihungen 137.228,58 5.401,23 0,00 29.183,24 113.446,58 Summe Finanzanlagen 17.602.270,70 5.401,23 0,00 29.183,24 17.578.488,69 Summe Anlagevermögen 4.920.103.858,79 309.130.651,50 0,00 32.157.063,69 5.197.077.446,60

ABSCHREIBUNGEN Anfangsbestand Euro Zugänge Euro Umbuchungen Euro Abgänge Euro Endbestand Euro 7.868.280,05 2.618.851,46 0,00 174.880,91 10.312.250,60 13.430.468,91 375.787,42 0,00 18.289,49 13.787.966,84 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.380.976,99 265.721,00 0,00 0,00 1.646.697,99 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 22.679.725,95 3.260.359,88 0,00 193.170,40 25.746.915,43 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 128.765.539,82 5.220.342,49 0,00 0,00 133.985.882,31 12.406.421,13 22.143,00 0,00 27.941,08 12.400.623,05 141.171.960,95 5.242.485,49 0,00 27.941,08 146.386.505,36 Jahresabschluss 2017 654.085.410,45 20.697.013,29 0,00 16.651.843,74 658.130.580,00 77 251.271.992,65 10.030.852,46 0,00 2.544.454,12 258.758.390,99 399.277.240,04 35.069.768,27 0,00 2.531.163,17 431.815.845,14 52.112.661,46 4.325.145,29 0,00 3.904,39 56.433.902,36 9.687.785,53 7.562.704,31 0,00 0,00 17.250.489,84 11.289.178,60 778.224,31 0,00 7.641,80 12.059.761,11 1.377.724.268,73 78.463.707,93 0,00 21.739.007,22 1.434.448.969,44 32.553.126,50 4.115.374,37 0,00 1.077.424,81 35.591.076,06 5.073.940,56 421.361,38 0,00 122.254,64 5.373.047,30 37.627.067,06 4.536.735,75 0,00 1.199.679,45 40.964.123,36 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.556.523.296,74 88.242.929,17 0,00 22.966.627,75 1.621.799.598,16 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.579.203.022,69 91.503.289,05 0,00 23.159.798,15 1.647.546.513,59

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS I. Immaterielle Vermögensgegenstände RESTBUCHWERTE Restbuchwert am Ende des Wirtschaftsjahres Euro Restbuchwert am Anfang des Wirtschaftsjahres Euro KENNZAHLEN Durchschnittlicher Abschreibungssatz Prozent Durchschnittlicher Restbuchwert Prozent 1. Software 4.152.686,00 3.823.683,00 18,1 28,7 2. Baukostenzuschüsse 6.052.895,00 4.694.647,00 1,9 30,5 3. Dienstbarkeiten 5.460.029,03 5.114.268,26 0,0 100,0 4. Nutzungsrechte an Bauwerken 14.176.619,00 14.442.340,00 1,7 89,6 Jahresabschluss 2017 5. Geleistete Anzahlungen 242.219,99 303.932,45 0,0 100,0 Summe Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 30.084.449,02 28.378.870,71 5,8 53,9 1. Grundstücke und Bauten 107.551.042,58 107.786.479,56 0,0 100,0 a) Grund und Boden 89.672.447,00 77.026.291,00 2,3 40,1 b) Betriebs- und Verwaltungsgebäude 261.498,00 283.641,00 0,2 2,1 c) Wohnbauten 197.484.987,58 185.096.411,56 1,5 57,4 78 2. Technische Anlagen und Maschinen a) Abwasser- und Schlammbehandlungsanlagen 136.028.845,00 132.261.319,00 2,6 17,1 b) Pumpwerke 205.470.530,00 181.656.846,00 2,2 44,3 c) Gewässer und Kanäle 1.605.293.227,95 1.547.432.603,95 1,7 78,8 d) Becken 133.389.709,00 129.191.808,00 2,3 70,3 e) Abwasserkanal Emscher 609.503.729,00 494.485.577,00 1,2 97,2 f) Sonstige Anlagen 4.023.703,00 4.724.898,00 4,8 25,0 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.693.709.743,95 2.489.753.051,95 1,9 65,3 a) Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.627.301,00 7.081.441,00 9,7 15,7 b) Fuhrpark 1.125.583,00 1.087.853,00 6,5 17,3 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.752.884,00 8.169.294,00 9,3 15,9 a) Grundstücke 264.073,58 269.742,25 0,0 100,0 b) Abwasserbehandlungsanlagen 89.116.893,47 62.082.941,49 0,0 100,0 c) Pumpwerke 33.592.798,89 31.078.465,01 0,0 100,0 d) Gewässer und Kanäle 464.574.663,03 505.531.296,15 0,0 100,0 e) Becken 15.371.950,80 12.938.492,28 0,0 100,0 602.920.379,77 611.900.937,18 0,0 100,0 Summe Sachanlagen 3.501.867.995,30 3.294.919.694,69 1,7 68,3 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 17.432.742,11 17.432.742,11 0,0 100,0 2. Genossenschaftsanteile 32.300,00 32.300,00 0,0 100,0 3. Sonstige Ausleihungen 113.446,58 137.228,59 0,0 100,0 Summe Finanzanlagen 17.578.488,69 17.602.270,70 0,0 100,0 Summe Anlagevermögen 3.549.530.933,01 3.340.900.836,10 1,8 68,3

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017 Euro 1. Umsatzerlöse 312.620.660,16 304.207.832,64 2. Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen 4.305.239,76-2.575.540,12 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 10.950.426,72 10.314.369,80 4. Sonstige betriebliche Erträge 41.920.350,89 46.026.206,84 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -26.646.094,09-25.774.495,50 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -76.884.672,68-75.682.421,09 6. Personalaufwand 2016 Euro -103.530.766,77-101.456.916,59 a) Löhne und Gehälter -56.842.168,03-54.044.380,34 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung 5.062.153,54; Vorjahr: 4.330.537,18) 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -16.012.566,53-14.055.247,56-72.854.734,56-68.099.627,90-91.503.289,05-84.267.606,12 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -42.218.639,54-47.047.881,51 Jahresabschluss 2017 79 9. Erträge aus Beteiligungen 4.700.000,00 4.700.000,00 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus Abzinsung: 84.537,32; Vorjahr: 37.099,94) 2.435,16 2.716,79 970.260,73 1.117.995,01 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon Aufwendungen aus Aufzinsung von Rückstellungen: -62.106.805,18-65.526.034,66 2.395.851,85; Vorjahr: 3.210.350,42) 13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -182.466,83-202.266,18 14. Ergebnis nach Steuern 3.072.671,49-2.806.752,00 15. Sonstige Steuern -2.519.652,64-2.367.041,75 16. Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag 553.018,85-5.173.793,75

ERFOLGSÜBERSICHT Gesamt Euro Zentrale Bereiche Euro Oberirdische Gewässer und Abwasserkanäle Euro Umsatzerlöse 312.620.660,16 26.124.918,39 148.880.024,33 Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen 4.305.239,76 1.331.888,63 Andere aktivierte Eigenleistungen 10.950.426,72 10.950.426,72 Sonstige betriebliche Erträge 41.920.350,89 1.793.279,20 3.250.181,48 Materialaufwand 369.796.677,53 38.868.624,31 153.462.094,44 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -26.646.094,09-2.679.724,26-711.210,96 Aufwendungen für bezogene Leistungen -76.884.672,68-30.653.677,98-11.740.105,23 Personalaufwand Jahresabschluss 2017 Löhne und Gehälter -56.842.168,03-25.082.225,68-6.001.477,48 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -16.012.566,53-8.171.583,25-1.481.661,52-91.503.289,05-6.428.085,01-52.271.861,82 Sonstige betriebliche Aufwendungen -42.218.639,54-9.672.935,24-513.612,39 80 Erträge aus Beteiligungen 4.700.000,00 4.700.000,00 Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.435,16 2.435,16 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 970.260,73 93.333,80 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -62.106.805,18-990.792,97-53.708.743,00 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -182.466,83-31.843,69 Ergebnis nach Steuern 3.072.671,49-40.046.474,81 27.033.422,04 Sonstige Steuern -2.519.652,64-101.129,63-43.522,77 Umlage zentrale Bereiche 40.147.604,44-15.597.266,44 Jahresüberschuss (+)/ -fehlbetrag (-) 553.018,85 0,00 11.392.632,83

Rheindeich Euro Pumpwerke Euro Anlagen zur Abwasserbehandlung und Klärschlammbeseitigung Euro Abwasserabgabe Euro Wohnungswesen Euro 80.476,92 25.007.130,33 110.083.123,41 2.444.986,78 2.973.351,13 6.413.351,59 2.593.606,41 27.861.833,69 8.098,52 80.476,92 31.420.481,92 115.650.080,95 27.861.833,69 2.453.085,30-402,00-6.405.351,63-16.582.897,61-266.507,63-21.586,41-3.356.266,39-29.626.636,82-1.486.399,85-19.117,27-4.924.097,14-20.692.157,39-123.093,07-4.719,73-1.215.674,86-5.108.537,61-30.389,56-22.937,00-8.997.317,43-23.774.108,79-8.979,00-508,00-1.422.537,72-2.679.788,53-27.642.043,69-287.213,97 Jahresabschluss 2017 81 876.926,93-4.086,00-900.313,00-6.488.110,21-11.790,00-2.970,00-150.623,14 7.120,51 4.198.923,75 11.424.147,78 208.000,00 247.532,22-492.701,68-1.795.092,59-87.205,97-11.967,00-4.830.764,00-19.450.707,00-208.000,00-48.900,00-4.846,49-1.124.541,93-9.821.651,81 0,00 111.426,25

ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS 1. ALLGEMEINES Jahresabschluss 2017 82 Gem. 21a Abs. 1 EmscherGG in Verbindung mit 19 Abs. 1 Satz 2 1. Alternative Abs. 2 und 3, 21, 22 Abs. 1, 23 und 24 Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (EigVO NRW) hat die Emschergenossenschaft am Schluss eines jeden Wirtschaftsjahres einen Jahresabschluss aufzustellen. Dieser besteht aus der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und dem Anhang. Die allgemeinen Vorschriften, die Ansatzvorschriften, die Vorschriften über die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bewertungsvorschriften und die Vorschriften über den Anhang für den Jahresabschluss der großen Kapitalgesellschaften im Dritten Buch des Handelsgesetzbuchs finden sinngemäß Anwendung, soweit sich aus der EigVO NRW nichts anderes ergibt. Durch die Änderung des Gesetzes über die Emschergenossenschaft vom 08.07.2016 gilt der statische Verweis auf die EigVO NRW in der Fassung vom 01.06.1988 nicht mehr. Seitdem ist die Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 16.11.2004, zuletzt geändert durch Artikel 26 des Gesetzes vom 08.07.2016, anzuwenden. Daraus folgt, dass die projektbezogenen Zuwendungen der öffentlichen Hand nicht mehr dem Genossenschaftskapital zuzuführen sind. Stattdessen werden diese Zuwendungen seit dem 01.01.2017 nach den allgemeinen handelsrechtlichen Grundsätzen als Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen erfasst. Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen wird entsprechend dem jeweiligen Abschreibungsverlauf der betroffenen Anlagegegenstände aufgelöst. Dieses erfolgt in gleich bleibenden Beträgen der Nutzungsdauer entsprechend. 2. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ a) Aktivseite Die unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesene Software wird mit den Anschaffungskosten (inkl. Umsatzsteuer) bewertet und planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer (bis zu 7 Jahren) abgeschrieben. Die Baukostenzuschüsse werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und sind Zuschüsse für die Strom-, Gas- und Wasserversorgung, die in Anlehnung an die entsprechenden Vermögensgegenstände der Strom- und Wasserversorgung über 20 Jahre abgeschrieben werden. Die Dienstbarkeiten werden zu Anschaffungskosten aktiviert und unterliegen keiner Abnutzung. Nutzungsrechte an Bauwerken werden ebenfalls zu Anschaffungskosten aktiviert und entsprechend der gewöhnlichen Nutzungsdauer dieser Bauwerke abgeschrieben. Die geleisteten Anzahlungen werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten (inkl. Umsatzsteuer), vermindert um planmäßige, gemäß der voraussichtlichen Nutzungsdauer lineare und sofern erforderlich außerplanmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen auf Zugänge erfolgen im Zugangsjahr zeitanteilig. Den planmäßigen Abschreibungen für Gebäude liegen die folgenden Nutzungsdauern zu Grunde: Verwaltungsgebäude: Wohn- und Betriebsgebäude 40 Jahre 30 Jahre Technische Anlagen und Maschinen werden wie folgt abgeschrieben: Bautechnik: Maschinentechnik: Elektrotechnik: Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung: 20 80 Jahre 8 20 Jahre 8 20 Jahre 3 5 Jahre

NACHHALTIGKEIT Anzahl aktive MitarbeiterInnen in Teilzeit 200 150 Für nach dem 31.12.2007 angeschaffte abnutzbare, bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Anschaffungskosten 150,00 netto, aber nicht 1.000,00 netto übersteigen, wurden Sammelposten gebildet. Diese Sammelposten werden einheitlich über fünf Jahre abgeschrieben. Die Herstellungskosten der aktivierten Eigenleistungen umfassen neben Einzelkosten auch angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten. Der Gemeinkostenzuschlag beträgt unverändert 20 %. Zinsen auf Fremdkapital und Verwaltungskosten werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. 100 50 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Jahresabschluss 2017 83 Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet. Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Angaben zu den Beteiligungen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen: Eigenkapital der Beteiligungsgesellschaft Euro Beteiligung EG Prozent Ergebnis 2017 der Beteiligungsgesellschaft Euro BETREM Emscherbrennstoffe GmbH, Bottrop 40.009.862,23 94,8 7.103.839,41 Emscher Wassertechnik GmbH, Essen 8.109.712,74 100 1.353.271,78 Wasserwirtschaft im Rheinisch-Westfälischen 17.970,69 20 147,8 Industriegebiet (Ruhrkohlenbezirk) GmbH, Essen Die Zusammensetzung und die Entwicklung des Anlagevermögens werden in einem gesonderten Anlagespiegel dargestellt.

Jahresabschluss 2017 84 Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgte die Bewertung der Anschaffungskosten grundsätzlich zu den durchschnittlichen Bruttoeinstandspreisen. Bei älteren Vorratsbeständen erfolgte die Bewertung zu Anschaffungskosten, die durch sachgerechte Schätzungen im Rahmen der Erstellung der Eröffnungsbilanz ermittelt worden sind. Zur Einhaltung des Niederstwertprinzips und zur Abdeckung von Bestandsrisiken infolge längerer Lagerung und verminderter Verwertbarkeit wurden angemessene Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert gem. 253 Abs. 4 HGB vorgenommen. Die Bewertung unfertiger Leistungen erfolgte mit Herstellungskosten, die neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten enthalten. Zinsen auf Fremdkapital und Verwaltungskosten werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. 30 20 10 0 2011 NACHHALTIGKEIT Anzahl von Frauen in Führungspositionen 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und flüssigen Mittel sind zu ihrem Nominalwert, unverzinsliche Forderungen mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr sind mit dem Barwert angesetzt worden. Zweifelhafte Forderungen wurden wertberichtigt. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben 13.707.495,59 (Vorjahr 15.626.772,59) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Erträge aus Beteiligungen in Höhe von T 4.700 (Vorjahr T 4.700) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T 121 (Vorjahr T 89). Die Forderungen gegen Genossen resultieren aus der Forderung aus noch nicht fälliger Abwasserabgabe sowie Resten aus Beitragsforderungen. Bezüglich der bilanziellen Darstellung der Abwasserabgabe wurde eine periodengerechte Abgrenzung gewählt. Im Hinblick darauf, dass die Abwasserabgabe, die vom Land NRW der Emschergenossenschaft in Rechnung gestellt wird, in gleicher Höhe den Genossenschaftsmitgliedern belastet wird, ist die Abwasserabgabe insgesamt ergebnisneutral. Die Forderungen gegen Verbände betreffen in voller Höhe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. In dem Posten sind im Wesentlichen Zuschüsse zur Regenwasserbewirtschaftung für den Bau von Regenwasser versickerungsanlagen enthalten, die entsprechend der jeweiligen Vertragslaufzeit aufwandswirksam aufgelöst werden.

b) Passivseite Das Genossenschaftskapital hat sich in 2017 wie folgt entwickelt: Stand 01.01.2017 344.958.755,35 Entnahme eines Betrages in Höhe des Aufzinsungsbetrages für die Entsorgung -1.094.877,98 von Altklärschlämmen (gemäß Beschluss der Genossenschaftsversammlung vom 17.11.2017) Entnahme zur Finanzierung des Emscherumbaus -500.000,00 Rückzahlungen projektbezogener Zuwendungen der öffentlichen Hand -52.730,90 aus Einstellungen bis zum 31.12.2016 Stand 31.12.2017 343.311.146,47 Entsprechend dem Wirtschaftsplan 2016 und dem Vorstandsbeschluss vom 23.05.2017 wurde zur Finanzierung des Emscherumbaus ein Betrag in Höhe von 500.000,00 dem Genossenschaftskapital entnommen und der Beitragsausgleichsrücklage Genossenschaftsbeiträge (Beitragsgruppe Oberirdische Gewässer und Abwasserkanäle) zugeführt. Die gesetzliche Rücklage gemäß 23 Abs. 1 Emscher GG beinhaltet die allgemeine Rücklage aus dem kameralen Abschluss zum 31.12.1995 und dient zur Deckung unvorhersehbarer Ausgaben und nicht einziehbarer Genossenschaftsbeiträge. Der Rücklage Wohnungswesen werden die Jahres - ergebnisse aus dem Bereich Wohnungswesen gemäß Beschluss der Genossenschaftsversammlung zugeführt bzw. entnommen. Aufgrund der erstmaligen Anwendung des BilMoG im Geschäftsjahr 2010 ergab sich eine Auflösung langfristiger, sonstiger Rückstellungen in Höhe von insgesamt 8.566.299,23, die zum 01.01.2010 (Bil- MoG-Eröffnungsbilanz) in Anwendung der Bestimmung im Artikel 67 Abs. 1 Satz 3 EGHGB erfolgsneutral in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt wurde und in der Bilanz als BilMoG-Rücklage im Eigenkapital ausgewiesen wird. Der Jahresfehlbetrag 2016 von 5.173.793,75 wurde gemäß Beschluss der Genossenschaftsversammlung vom 17.11.2017 der Beitragsausgleichsrücklage Genossenschaftsbeiträge entnommen. Weiterhin wurden der Beitragsausgleichsrücklage Genossenschaftsbeiträge 1.658.251,30 zugeführt durch die Entnahme aus dem Genossenschaftskapital in Höhe von 1.094.877,98, der Entnahme aus der BilMoG- R ücklage in Höhe von 678.762,98 sowie durch die Einstellung in die Rücklage Wohnungswesen in Höhe von 115.389,66. Jahresabschluss 2017 85 Die Beitragsausgleichsrücklage Genossenschaftsbeiträge setzt sich folgendermaßen zusammen: 31.12.17 Euro 31.12.16 Euro Anlagen zur Abwasserbehandlungund Klärschlammbeseitigung 34.176.891,82 35.927.677,63 Pumpwerke 13.472.671,96 14.792.093,45 Wiederherstellungsarbeiten 3.380.095,91 3.380.095,91 Oberirdische Gewässer und Abwasserkanäle 43.201,46-747,59 Rheindeich 9.408,45-1.307,35 51.082.269,60 54.097.812,05

Jahresabschluss 2017 86 Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen ist in Höhe der Zuführungsbeträge abzüglich der kumulierten Auflösungen angesetzt. Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen wird entsprechend dem jeweiligen Abschreibungsverlauf der betroffenen Anlagegegenstände aufgelöst. Dieses erfolgt in gleich bleibenden Beträgen der Nutzungsdauer entsprechend. Der Sonderposten entwickelte sich 2017 wie folgt: Stand 01.01.2017 0,00 Auflösung 0,00 Zuführung 8.079.918,00 Stand 31.12.2017 8.079.918,00 Die Veränderung bei den Zuschüssen der Genossen ergibt sich als Saldo aus dem Zugang von Direktfinanzierungsbeiträgen und den ertragswirksamen Auflösungen des Geschäftsjahres 2017. Die Auflösung der Zuschüsse erfolgt analog der Nutzungsdauer der Anlagen und sofern eine direkte Zuordnung nicht möglich ist mit 5 % p.a. Von den Zuschüssen ist für die Beitragsjahre 2011 bis 2017 ein Betrag in Höhe von T 85.400 strittig. Die Pensionsrückstellungen sind nach einem versicherungsmathematischen Gutachten der Heubeck AG, Köln, gebildet worden. Die Bewertung erfolgte unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln 2005 G nach dem Teilwertverfahren. Zu Beginn des Jahres 2016 hat der Gesetzgeber die handelsrechtlichen Vorschriften zur Bewertung von Pensionsrückstellungen dahingehend geändert, dass der Zeitraum zur Durchschnittsbildung des Marktzinssatzes von sieben auf zehn Jahre erhöht wurde. Die Pensionsrückstellungen wurden daher mit dem von der Deutschen Bundesbank im Dezember 2017 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von fünfzehn Jahren ergibt. Zum 31.12.2017 beträgt dieser Zinssatz 3,68 % (Vorjahr 4,01 %). Der für die Vergleichsrechnung gemäß 253 Abs. 6 HGB benötigte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ergibt sich auf gleiche Weise und beträgt zum gleichen Zeitpunkt 2,80 % (Vorjahr 3,24 %). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des siebenjährigen ( 28.529.653,00) und des zehn- jährigen Durchschnittszinssatzes ( 26.046.741,00) beläuft sich auf 2.482.912,00. Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden durchschnittliche zukünftige Entgeltsteigerungen von 2,4 % p.a. (Vorjahr 2,4 % p.a.) und durchschnittliche zukünftige Rentensteigerungen von 1,8 % p.a. (Vorjahr 1,8 % p.a.) unterstellt. Die Steuerrückstellungen sind in Höhe der voraussichtlichen Steuerschuld gebildet. Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten angemessen Rechnung getragen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit einem von der Deutschen Bundesbank im Dezember 2017 veröffentlichten, ihrer Restlaufzeit oder der pauschalen Restlaufzeit von fünfzehn Jahren entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Grundlage für die Ermittlung der Altersteilzeitverpflichtungen ist der Tarifvertrag zur Regelung der Altersteilzeitarbeit vom 05.05.1998 (TV ATZ). Zurückgestellt werden der Erfüllungsrückstand und die mit 1,26 % p.a. (Vorjahr 1,59 % p.a.) fristenkongruent abgezinsten Aufstockungsbeträge für die Personen, für die Altersteilzeitvereinbarungen vorliegen. Die Rückstellung basiert auf einem versicherungsmathematischen Gutachten der Heubeck AG unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln 2005 G. Ein künftiger Anstieg der einkommensabhängigen Leistungen aufgrund allgemeiner Gehaltsdynamik wird in der Bewertung mit einem Trendwert von 2,4 % ab dem Jahr 2018, der sich sowohl auf einen Erfüllungsrückstand als auch auf die künftigen Aufstockungsbeträge bezieht, berücksichtigt. Die Jubiläumsrückstellungen sind ebenfalls nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 2,80 % (Vorjahr 3,24 %) sowie der Annahme von jährlichen Entgeltsteigerungen von 2,4 % ab dem Jahr 2018 berechnet worden. Rückstellungen für öffentliche Lasten sind nur dort gebildet worden, wo auch entsprechende Bescheide bzw. Einvernehmen vorlagen.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Abwasserabgabe 31.12.17 Euro 31.12.16 Euro Schmutzwasser 31.496.979,36 25.558.797,56 Niederschlagswasser 23.229.311,53 22.222.138,41 Personalbezogene Rückstellungen 54.726.290,89 47.780.935,97 Zeitguthaben Langzeitkonto 3.543.522,33 2.638.423,22 Jubiläumsverpflichtungen 2.298.917,00 2.444.379,00 Leistungsentgelte / Tantieme 2.185.824,55 2.027.950,49 Beihilfen 1.990.342,32 1.981.419,79 Altersteilzeit 1.714.403,39 3.315.754,93 Urlaub 1.282.018,41 860.446,58 sonstige 1.173.861,13 977.545,86 übrige Rückstellungen Klärschlammentsorgung 14.188.889,13 14.245.919,87 Entsorgungskosten Altstandorte 73.602.437,62 72.412.227,56 Sonstige Entsorgungskosten 485.760,00 408.838,97 ausstehende Eingangsrechnungen Investitionen 33.802.257,04 41.442.257,04 Aufwendungen 4.471.698,53 4.658.094,08 Abbruchkosten für stillgelegte Anlagenteile ZSB Bottrop 3.832.728,91 4.045.119,14 Prozess- und Verfahrensrisiken 676.900,00 1.059.000,00 sonstige 1.232.466,19 1.283.584,14 118.104.248,29 125.309.120,93 187.019.428,31 187.335.976,77 Jahresabschluss 2017 87

Die Verbindlichkeiten sind in Höhe ihres Erfüllungsbetrages angesetzt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit T 4.150 (Vorjahr T 1.621) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen vorausgezahlte Genossenschaftsbeiträge. Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten: Verbindlichkeitenspiegel per 31.12.17 Jahresabschluss 2017 88 ART DER VERBINDLICHKEIT GESAMTBETRAG MIT RESTLAUFZEIT VON (Vorjahreswerte) Euro 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.907.070.630,80 (2.729.579.649,59) 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 33.400.131,79 (31.162.523,44) 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.320.292,42 (42.431.720,70) 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.156.296,64 (1.627.339,14) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 855.077,78 (3.301.181,74) Gesamtbetrag 2.997.802.429,43 (2.808.102.414,61) bis zu 1 Jahr (Vorjahreswerte) Euro 150.096.444,40 (159.280.334,55) 33.400.131,79 (31.162.523,44) 52.320.292,42 (42.431.720,70) 4.156.296,64 (1.627.339,14) 855.077,78 (3.301.181,74) 240.828.243,03 (237.803.099,57) mehr als 1 Jahr (Vorjahreswerte) Euro 2.756.974.186,40 (2.570.299.315,04) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 2.756.974.186,40 (2.570.299.315,04) mehr als 5 Jahre (Vorjahreswerte) Euro 2.082.550.001,28 (1.961.882.764,16) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 2.082.550.001,28 (1.961.882.764,16) NACHHALTIGKEIT Fortbildungstage je MitarbeiterIn 2,5 2 1,5 1 0,5 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

3. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Umsatzerlöse in Höhe von 312.620.660,16 (Vorjahr 304.207.832,64) wurden ausschließlich in der Bundesrepublik Deutschland erzielt. Sie verteilen sich auf die Genossenschaftsbeiträge in Höhe von 278.942.652,00 (Vorjahr 264.801.525,00), Erträge aus Kostenerstattungen des Lippeverbandes in Höhe von 25.413.698,99 (Vorjahr 25.809.564,12) und die sonstigen Erlöse in Höhe von 8.264.309,17 (Vorjahr 13.596.743,52). Die Direktfinanzierungsbeiträge der Genossen werden dabei zuvor von den Genossenschaftsbeiträgen direkt abgesetzt und dem Bilanzposten Zuschüsse der Genossen unmittelbar zugeführt. Unter den anderen aktivierten Eigenleistungen werden die eigenen Ingenieurleistungen bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen erfasst, die zu Herstellungskosten bewertet sind. Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen die Erträge aus der Auflösung von Kapitalzuschüssen sowie die Abwasserabgabe. Diese wurde in gleicher Höhe als Aufwand erfasst. Als wesentliche periodenfremde Erträge sind die Erträge aus der Erstattung von Stromsteuer für das Jahr 2010 in Höhe von 1.730.952,16 (Vorjahr 0,00) sowie die Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen in Höhe von 186.559,26 (Vorjahr 113.659,52) zu nennen. Im Vorjahr waren weiterhin die Erträge aus der Erstattung der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder für das Jahr 2015 in Höhe von 108.038,17 enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen insbesondere die in gleicher Höhe als Ertrag vereinnahmte Abwasserabgabe. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Darlehenszinsen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten Gewerbesteuer in Höhe von 73.829,00 (Vorjahr 81.749,20), Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag in Höhe von 48.120,25 (Vorjahr 54.734,97) sowie Kapitalertragsteuer inklusive Solidaritätszuschlag in Höhe von 60.517,58 (Vorjahr 65.782,01). Jahresabschluss 2017 89

4. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN a) Belegschaft Durchschnittliche Zahlen der in 2017 (2016) beschäftigten Arbeitnehmer/-innen: Mitarbeiter/-innen insgesamt 968 (981) davon Auszubildende 25 (26) b) Vorstand Dem Vorstand gehörten/gehören folgende Herren an: Dr. Uli Paetzel, Vorsitzender Vorstandsbereich Strategie und Kaufmännische Services Dr. Emanuel Grün Vorstandsbereich Wassermanagement und Technische Services Raimund Echterhoff Vorstandsbereich Personal und Nachhaltigkeit Jahresabschluss 2017 90 c) Genossenschaftsrat Dem Genossenschaftsrat gehörten am 31.12.2017 an als Ordentliches Mitglied Ullrich Sierau Vorsitzender (Oberbürgermeister, Stadt Dortmund) Stefan Hager stellvertretender Vorsitzender (Direktor, RAG AG) Frank Baranowski (Oberbürgermeister, Stadt Gelsenkirchen) Jörg Freise (Leiter betrieblicher Umweltschutz, thyssenkrupp Steel Europe AG) Peter Haustein (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) Andreas Hottkowitz (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) Dieter Jorra (Leiter Energie- und Standortmanagement a.d., BP Gelsenkirchen GmbH) Rajko Kravanja (Bürgermeister, Stadt Castrop-Rauxel) Sven Kühn (Arbeitnehmervertreter, Gewerkschaft ver.di Landesbezirk NRW) Sabine Morgenroth (Arbeitnehmervertreterin, Gewerkschaft ver.di Bezirk Ruhr-West) Dr. Ansgar Müller (Landrat, Kreis Wesel) Janine Schwarz (Arbeitnehmervertreterin, Emschergenossenschaft) Dr. Michael Stelzer (Mitglied des Rates, Stadt Essen) Klaus Strehl (Bürgermeister, Stadt Bottrop) Christoph Tesche (Bürgermeister, Stadt Recklinghausen) Stellvertretendes Mitglied Dr. Frank Dudda Oberbürgermeister, Stadt Herne Dr. Harald Knöchel (Zentralbereichsleiter Recht/Compliance, RAG AG) Volker Lindner (Stadtbaurat a.d., Stadt Herten) Dr. Horst Hanke (Leiter Technik und Infrastruktur, OXEA Services GmbH) Olivier Ostrowski (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) Michael Werk (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) Uwe Holland (Geschäftsführer, RÜTGERS Germany GmbH) Hans-Peter Becker (Geschäftsbereichsleiter, Wirtschaftsbetriebe Stadt Duisburg) Christian Jürgens (Arbeitnehmervertreter, Gewerkschaft ver.di Landesbezirk NRW) Jan Orbach (Arbeitnehmervertreter, Gewerkschaft ver.di Landesbezirk NRW) Tilo Gebert (Mitglied des Kreistages, Ennepe-Ruhr-Kreis) Monika Schneck (Arbeitnehmervertreterin, Emschergenossenschaft) Klaus Omlor (Mitglied des Rates, Stadt Gladbeck) Apostolos Tsalastras (Stadtkämmerer, Stadt Oberhausen) Dr. Markus Bradtke (Stadtbaurat, Stadt Bochum)

Ausgeschieden aus dem Genossenschaftsrat sind im Berichtsjahr als Ordentliches Mitglied Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister, Stadt Bochum) Stellvertretendes Mitglied Dr. Stefan Hess (Globaler Produktions- und Technikleiter, OXEA GmbH) Lothar Grüll (Geschäftsführer, ver.di Bezirksverwaltung Essen) Rajko Kravanja (Bürgermeister, Stadt Castrop-Rauxel) Im Berichtsjahr erfolgten Kostenerstattungen an die Mitglieder der Genossenschaftsversammlung ( 9.900,00), des Genossenschaftsrates ( 21.727,20) sowie deren Ausschüsse ( 9.330,00) in Höhe von 40.957,20. d) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden am Abschlussstichtag aus dem Bestellobligo für das Anlagevermögen in Höhe von 391.060.228,60 sowie aufgrund von Vereinbarungen für die Zahlung von Nachteilsausgleichen in Höhe von rd. T 50.779 für die Inanspruchnahme einer Deponie sowie einer Bergehalde und Flächen eines Genossen zur Ablagerung von Aushubböden für den Zeitraum vom 01.06.2012 bis 31.12.2021. Weiterhin bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 8.331.475,00 aus Mietverträgen für Büro- und Lagerräume. Davon entfallen 1.168.825,00 auf das Jahr 2018. Den Arbeitnehmern/-innen der Emschergenossenschaft wird eine Zusatzversorgung nach den Regeln im öffent lichen Dienst gewährt, die über eine öffentliche Zusatzversorgungskasse (Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder) abgewickelt wird. Der VBL-Beitrag für das Jahr 2017 beläuft sich auf 3.350.907,21. Neben den dargestellten sonstigen finanziellen Verpflichtungen gibt es keine außerbilanziellen Geschäfte, die für die Beurteilung der Finanzlage der Genossenschaft von Bedeutung wären. Jahresabschluss 2017 91

AUSSCHUSSMITGLIEDER Investitionsausschuss Der Investitionsausschuss setzt sich mit Stand vom 1. Oktober 2018 wie folgt zusammen: Ausschussmitglieder 92 Mitglieder Stefan Hager Direktor, RAG AG, Vorsitzender Dr. Michael Stelzer Mitglied des Rates Stadt Essen, stellvertretender Vorsitzender Volker Lindner Stadtbaurat, Stadt Herten Peter Haustein Arbeitnehmervertreter, EMSCHERGENOSSENSCHAFT Janine Schwarz Arbeitnehmervertreterin, EMSCHERGENOSSENSCHAFT Stellvertretende Mitglieder Dipl. Ing. Jörg Freise Leiter betr. Umweltschutz, thyssenkrupp Steel Europe AG Klaus Strehl Bürgermeister, Stadt Bottrop Marcus Kampen Abteilungsleiter, RAG AG Hans-Peter Becker Geschäftsbereichsleiter, Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg Andreas Hottkowitz Vorsitzender des Personalrates, EMSCHERGENOSSENSCHAFT Monika Schneck Arbeitnehmervertreterin, EMSCHERGENOSSENSCHAFT

Wiedereinführung des Widerspruchsverfahrens Zum 1. Januar 2015 hat der Landesgesetzgeber das Widerspruchsverfahren für die Wasserwirtschaftsverbände in NRW wieder eingeführt ( 110 Abs. 4 Justizgesetz NRW). Die seit November 2007 bestehende generelle Abschaffung des Widerspruchsverfahrens in NRW gilt somit seit 2015 für die Wasserverbände nicht mehr. Die bis dahin von der Emschergenossenschaft praktizierte Verfahrensweise, allen Genossen zur Vermeidung unnötiger Klageverfahren zunächst einen vorläufigen Beitragsbescheid zuzusenden und etwaige Fehler mit dem endgültigen Bescheid zu korrigieren, hat sich damit erledigt. Der Widerspruchsausschuss setzt sich mit Stand vom 1. Oktober 2018 wie folgt zusammen: Ausschussmitglieder 93 Mitglieder Dr. Sibylle Pawlowski Ministerialrätin, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, Vorsitzende Heinz-Jürgen Hacks Radeberger Gruppe KG Thomas Majewski Leiter Controlling, RAG AG Matthias Steck Stadtkämmerer, Stadt Herten Michael Makiolla Landrat, Kreis Unna Deina Rehermann RAG AG Dr. Klaus-Willy Schumacher Ltd. Ministerialrat, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW Andrea Kaste Regierungsbeschäftigte, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW Stellvertretende Mitglieder Jasmin Samimi Regierungsrätin Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, stellvertretende Vorsitzende Frank Schweppe Beigeordneter, Stadt Witten Ulrich Kaiser Ministerialrat, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW Marion Plinke Rechtsanwältin, RAG AG Mariola Rötzheim Leiterin Umweltschutz, OXEA GmbH Heinrich Vahnenbruck Mitglied des Kreistages, Kreis Wesel Thomas Menzel Regierungsbeschäftigter, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW Marcus Kampen Abteilungsleiter, RAG AG Michael Klimziak Mitglied des Rates, Gemeinde Holzwickede

FOTONACHWEISE 94 Seite Titel Fotograf André Hirtz 2 und 3 Klaus Baumers 5 Marima/fotolia.de 6 und 7 Ilias Abawi, Kirsten Neumann, Sarah Lamsfuß, Rupert Oberhäuser, Michael Steinbach, Helge Jahn 8 und 9 Kirsten Neumann 10 Andreas Fritsche 11 Klaus Baumers, Kirsten Neumann (Portraits) 12 Kirsten Neumann (1,6), Ilias Abawi (5), Kerstin Fröhlich (4) 13 Andreas Fritsche (2), Kirsten Neumann 14 Bernhard Klug 16 Kirsten Neumann 18 und 19 Rupert Oberhäuser 20 und 21 Kirsten Neumann (Portraits), Hans Blossey 22 und 23 Emschergenossenschaft, Kirsten Neumann (Portraits) 24 und 25 Klaus Baumers, Kirsten Neumann (Portraits) 26 und 27 Kirsten Neumann (Portraits), Rupert Oberhäuser 28 und 29 Andreas Fritsche, Kirsten Neumann (Portraits) 30 und 31 Klaus Baumers, Kirsten Neumann (Portraits) 32 und 33 Rupert Oberhäuser 34 und 35 Emschergenossenschaft 36 Kirsten Neumann 37 Rupert Oberhäuser 38 und 39 Klaus Baumers (Portraits), Emschergenossenschaft 40 und 41 Kirsten Neumann (Portraits), Rupert Oberhäuser 42 und 43 Kirsten Neumann (Portraits), Rupert Oberhäuser 44 Jannis Reichard 45 Kirsten Neumann (Portrait) 46 und 47 Kirsten Neumann (Portrait), Rupert Oberhäuser 48 und 49 Kirsten Neumann (Portraits), Emschergenossenschaft 50 Andreas Fritsche 51 Kirsten Neumann (Portraits) 52 und 53 Klaus Baumers (Portraits), Stefan Tuschy 54 und 55 Klaus Baumers 56 und 57 Kirsten Neumann (Portrait), Klaus Baumers 58 und 59 Kirsten Neumann, Klaus Baumers (Portrait) 60 und 61 Kirsten Neumann (Portrait), Klaus Baumers 62 Kirsten Neumann (Portrait), Hans Blossey 63 Klaus Baumers, Marima/fotolia.de 64 Kirsten Neumann 65 EuPD Research, Jörn Wolter 66 und 67 Kirsten Neumann 69 Rupert Oberhäuser 71 Rupert Oberhäuser 72 und 73 Rupert Oberhäuser Karte Ilias Abawi, Rupert Oberhäuser

DIE EMSCHER FLUSS IN SICHT Der Emscher-Umbau ist eine planerische und technische Herausforderung, die auch im europäischen Maßstab ihresgleichen sucht. Auf über 80 Kilometern Länge wird mitten im größten Ballungsraum Europas ein Fluss zurückkehren, der bisher nur als offener Abwasserlauf existiert hat. Der Emscher-Umbau ist eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Allein schon durch die wasserwirtschaftlichen Infrastrukturmaßnahmen werden in Nordrhein-Westfalen jährlich mehrere Tausend Arbeitsplätze pro Jahr neu geschaffen oder gesichert. Die Bedeutung des Umbauprojekts geht jedoch weit über unmittelbare Beschäftigungseffekte hinaus. Die Aufwertung der Emscherregion durch eine neue Arbeits- und Lebensqualität bietet große Chancen, die Attraktivität des Standorts Ruhrgebiet nachhaltig zu verbessern. Darüber hinaus wird der erfolgreiche Umbau eines so großen Fluss-Systems eine Signalwirkung für vergleichbare wasserwirtschaftliche und städtebauliche Großprojekte in ganz Europa haben. Insektenwiese Aktiv gegen das Insektensterben vorgehen! Als einer der großen Flächenbesitzer in NRW kommt uns hier eine besondere Verantwortung zu. Neben insektenfreundlichen Saatmischungen zur Flächenbegrünung haben wir eine Vielzahl von Imkerkooperationen geschlossen. Die Bienenweide am Hof Emschermündung ist nur eines von vielen Beispielen. Hof Emschermündung HOCHWERTIGE BILDUNG SAUBERES WASSER UND SANITÄR- EINRICHTUNGEN BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR Oberha NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ LEBEN AN LAND FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN Rhein Duisburg Über 300 Besucher durften am 7. Oktober 2018 einen ersten Blick in unser Mega-Pumpwerk Gelsen kirchen werfen, darunter auch Gelsenkirchens OB Frank Baranowski. Der Tag der offenen Tür machte Hightech für die Bürgerinnen und Bürger erfahrbar!

Hybridkraftwerk Vom Klärwerk zum Kraftwerk wandelte sich unsere Kläranlage Bottrop: Neue Blockheizkraftwerke, eine Photovoltaik- und eine Windkraftanlage sowie eine Dampfturbine machen unseren Standort Bottrop energieautark. Das 4. Expertenforum der Zukunfts initiative Wasser in der Stadt von morgen zieht am 27. August 2018 über 300 kommunale VertreterInnen und Interessierte an. Diskutiert wurde in 27 Workshops und einem World-Café über Klima wandel, Trockenheit, Hitze und Starkregen. Recklinghausen Bottrop Gelsenkirchen Emscher usen Emscher Bochum Essen Spektakulär Das Video der Einfahrt einer Tunnelbohrmaschine in die Schachtbaugrube des Sellmannsbach war eines der meistgeklickten auf unserer Facebook-Seite: Fast 6.200 Aufrufe erreichte der spektakuläre Durchbruch auch das ist Öffentlichkeitsarbeit.

In Nähe des Hüller Baches wurde am 25. Juni 2018 ein außergewöhnliches Bauwerk eingeweiht: Es vereint tief unter der Erde drei Stauraumkanäle, zwei Regenwasserbehandlungsanlagen sowie drei Pumpwerke eine technische Meisterleistung! Waltrop Hof Emschertal Mitmach-Weinberg Ein zweiter Weinberg mit 300 Rebstöcken wurde in Dortmund- Barop unmittelbar am Rüpingsbach angelegt: Rotweinreben der pilzresistenten Sorte Cabaret Noir. Diesen werden wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie einer gelernten Önologin betreiben. Emscher Emscherquellhof Emscherhof Klärwerk Pumpwerk Dortmund Rückkehrer Die Art Dreistachliger Stichling ist Fisch des Jahres 2018. Für unsere Gewässer-Ökosysteme übernimmt er wichtige Funktionen. Nachdem seine Bestände im Emscher-System stark zurückgegangen waren, zählt er in fast allen unseren ökologisch umgebauten Gewässer ab schnitten zu den ersten Rückkehrern. Abwasserkanal Emscher (AKE): Inbetriebnahme am 24.9.18 Kanalabschnitt Bottrop Pumpwerk Oberhausen: verlegt, Inbetriebnahme erfolgt 2021 Kanalabschnitt Pumpwerk Oberhausen Kläranlage Emschermündung: im Bau, Inbetriebnahme erfolgt 2021 Emscher-Kanal Dortmund Abwasser-Situation in der Emscher