Forschungsergebnisse Projekt GreenIT Cockpit



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Transkript:

Forschungsergebnisse Projekt GreenIT Cockpit www.bmwi.de Dezember 2014

Projektüberblick Projekttitel: GreenIT Cockpit - Geschäftsprozessorientiertes Management Cockpit für die Energieeffizienz der IKT von Organisationen Laufzeit: 01.05.2011 bis 30.09. 2014 Konsortium: Projektleiter: Webseite: TimeKontor AG Axel Springer AG Technische Universität Berlin Umweltbundesamt Thomas Leitert, TimeKontor www.greenit-cockpit.de/

Forschungsthemen Geschäftsprozessanalyse und -modellierung IKT-Ressourcenmodellierung Energiemonitoring von IKT-Systemen IKT-Performance Measurement Systeme KPI-Framework und KPI Auswertungstabelle Entwicklung und Erprobung von GreenIT Cockpits

Modellierung von Geschäftsprozessen Im Projekt wurden die IKT-bezogenen Ressourcen, welche zur Erledigung spezifischer Geschäftsprozesse in einem Unternehmen benötigt werden, in einem Softwaretool modelliert. Auf dieser Basis soll der IKT-bezogene Energiebedarf von Geschäftsprozessen vereinfacht quantifiziert werden. Modellierung von drei typischen Geschäftsprozessen: E-Publishing (Axel Springer) Vollzugsprozess (Umweltbundesamt) Mitarbeitereinstellung (TimeKontor) Die Geschäftsprozesse wurden in BPMN 2.0 modelliert. Als Softwarewerkzeuge stehen den Projektpartner Yaoqiang (OpenSource) und Signavio zur Wahl.

Modellierung benötigter IKT-Ressourcen In einem zweiten Schritt wurden die IKT-Ressourcen genauer spezifiziert: Die Modellierung der IKT-Ressourcen erfolgte mit einer Excel-Tabelle. Die Parametrisierung des Modells basierte auf manuell erhobenen bzw. automatisch ausgelesen Daten. Die Modellierung umfasst (bis zu) 39 Variablen je IKT-Ressource, diese sind in vier Gruppen unterteilt: Beschreibung (Produktart, Typ und ID der IKT-Ressource, Standort, etc.) Aktivitätszuordnung (Funktion der IKT-Ressource, Nutzungsmuster, Anzahl der Prozessdurchläufe pro Zeiteinheit, etc.) Energie-Monitoring (Leistungsaufnahme pro Mode und über Zeitintervall) Auslastung (Art der Auslastung z.b. CPU-Load, Storage-Zugriffe etc.

Beispiel: Modellierung benötigter IKT-Ressourcen Folgende Angaben vermitteln einen Eindruck der Komplexität der IKT-Ressourcen in einer Behörde wie dem Umweltbundesamt: 170 physische und virtuelle Server 1900 IP-Phones 530 Drucker 1750 Computer (Arbeitsplatz PC) 200 Router und Switches Storage an mehreren Standorten (insgesamt ca. 250 TB) Fazit: Im laufenden Betrieb ist eine regelmäßige Aktualisierung der Ressourcentabelle erforderlich, auch wenn sich der Geschäftsprozess selbst nicht ändert. Zu berücksichtigen sind organisatorische, personelle, Software- und Hardware-bezogene Änderungen.

Analyse existierender Energiemonitoringsysteme Die Erfassung des IKT-spezifischen Energiebedarfs ist aufwendig und erfordert gewöhnlich komplexe Messungen der IKT-Systeme und deren Unterstützungssysteme wie Kühlung und ggf. Stromverteilung. Im Projekt wurden existierende Energiemonitoringsysteme (EMS) analysiert und bewertet: EMS von Avocent, CA Tech., dezem, JouleX, Nimsoft, Cob-Web (prorz), Paessler PRTG, Raritan, RiZone (Rittal), Speedikon DAMS, IBM, IT-Backbone Bewertungskriterien beninhalten: Einsatzgebiet, Anbindungsmöglichkeiten-IT, Anbindungsmöglichkeiten-Gebäude, Kostentransparenz, Datenqualität, Messsensoren-Art/Hersteller, Datenauswertung-KPI/Visualisierung, Datenexport Die Ergebnisse der Bewertung wurden in der Schriftenreihe IKM-Projektberichte der TU Berlin im Band 02 (Energiemonitoringsysteme von IKT-Systemen) zusammengefasst. Im weiteren Projektverlauf kamen JouleX und dezem zum Einsatz.

Energiemonitoring von IKT-Systemen Bezüglich des Energiemonitorings wurden folgende Trends identifiziert: Bei IKT-Komponenten kommen meist agentenbasierte Protokolle (WMI, SNMP) in Kombination mit MIB zu Einsatz. Der Trend geht zu agentenlosem Monitoring (IPMI, WMI). Im Bereich der Gebäudetechnik geht der Trend zu IP-basierten Feldbussen. Im Bereich der Netzwerkumgebung werden durch das Cisco EnergyWise- Protokoll neue Möglichkeiten geschaffen. Bei den Partnern wurde der IKT-spezifischen Energiebedarf in vier übergeordneten Gerätekategorien erfasst: Büroendgeräte (PCs, Monitore, Drucker, etc.) Netzwerk zw. Büro und Rechenzentrum (Router, Switches, etc.) Rechenzentrums-IT (physische/virtuelle Server, Storage, Netzwerk) Gebäudeinfrastruktur (Kühlung, Stromverteilung, etc.)

GreenIT Cockpit Balance Score Card Zur energieorientierten Steuerung der IKT-Ressourcen sind Leistungskennzahlen bzw. Effizienzkennzahlen eine wichtige Voraussetzung. Es wurde eine Balance Score Card (BSC) Kennzahlensystem mit folgenden Bewertungsdimensionen konzipiert: Umweltdimension (Energiebedarf, CO2-Emissionen, Temperaturen etc.) Leistungsdimension (elektrische Leistung, Kapazitäten, Auslastung, etc.) Geschäftsprozessdimension (Durchlaufzeiten, Häufigkeit, Prozessoutput, etc.) Finanzdimension (Beschaffungskosten, Energiekosten, ROI, etc.) In einem Stakeholder-Workshop wurden Schwellenwerte für die Beurteilung von Kennzahlen und zur Erstellung von Sensitivitätsanalysen ermittelt.

Entwicklung einer Client-Probe zur Effizienzmessung Die Probe ist ein stellvertretend für den Anwender des Teilprozesses messender Bot, der laufend die technische Bearbeitungszeit End-to-End ermittelt: Aufgezeichnete Bedienungsabläufe mit Testdaten bilden die Basis für die zyklischen Messungen. Im Rahmen dieses Projektes werden OSX basierte Client-Probes realisiert, die Messungen im redaktionellen Online-Prozess bei Axel Springer durchführen. Der Einsatz der Client-Probe vermeidet direkte, personengebundene Messungen an den Arbeitsplätzen der diesen Prozess nutzenden Anwender. Bei der Axel Springer SE sind dient die Client-Probe zur Ermittlung folgender Indikatoren im GreenIT Cockpit: IT-Ressourcennutzung IT-Ressourceneinsatz Performance Nutzungsintensität

Patente und Veröffentlichungen Veröffentlichungen: 22 nationale und internationale wissenschaftliche Veröffentlichungen 6 Bände in der Schriftreihe IKM-Projektberichte der TU Berlin 1 Buch Green IT - Erkenntnisse und Best Practices aus Fallstudien