Gut vorbereitet in die Existenzgründung



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Transkript:

Februar 2013. A 12041 Ihr Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg Gut vorbereitet in die Existenzgründung Überbetriebliche Ausbildung in der Gemeinschaftslehrwerkstatt Schweißen war cool. Liquidität und Bonität sichern Effektives Forderungsmanagement Steuern Investitionshilfen erleichtert

Sparkassen-Finanzgruppe Im März 2013 in allen teilnehmenden Sparkassen Internationale Aktionswochen www.erfolgreich-im-ausland.info Mit uns kennt Ihr Erfolg keine Grenzen. Überall an Ihrer Seite: die Sparkassen und ihr internationales Netzwerk. Sparkasse KölnBonn Ob Sie mit Ihrem Unternehmen international expandieren wollen oder Unterstützung bei Import-/Exportgeschäften suchen als einer der größten Mittelstandsfinanzierer sind wir mit unseren globalen Kontakten und langjähriger Beratungskompetenz auf der ganzen Welt für Sie da. Mehr dazu bei Ihrem Berater oder auf sparkasse.de. Wenn s um Geld geht Sparkasse.

Sie haben einen guten Grund... Editorial Bundesweit wagen rund 400.000 Menschen jedes Jahr den Schritt in die Selbstständigkeit, in Bonn/Rhein-Sieg wurden in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres insgesamt 6.618 Gewerbeanmeldungen verzeichnet. Ab Seite acht portraitieren wir fünf Existenzgründer aus der Region und stellen neben aktuellen Zahlen und Trends auch unsere Angebote für Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen vor. Vor 47 Jahren wurde die GLW - Gemeinschaftslehrwerkstatt und Fortbildungszentrum von der IHK Bonn/Rhein- Sieg ins Leben gerufen, um kleinen und mittelständischen Betrieben eine überbetriebliche Ausbildungsstätte anbieten zu können. In den vergangenen beiden Jahren investierte der als gemeinnütziger Verein organisierte unabhängige Wirtschaftsbetrieb circa 950.000 Euro, um jungen Menschen eine moderne und zeitgemäße Ausbildung zu ermöglichen. Mehr über die GLW lesen Sie ab Seite 22. Um Ausbildung geht es auch in unserer Reportage ab Seite 24: Wir berichten über verschiedene Formen des Ausbildungsmarketings und darüber, welche Möglichkeiten Schüler und Schülerinnen haben, die passende Ausbildung möglicherweise schon vor dem Schulabschluss zu finden. Nur bezahlter Umsatz ist guter Umsatz effektives Forderungsmanagement hilft den Unternehmern, die eigene Liquidität und Bonität zu sichern. Unsere Praxistipps ab Seite 28 geben wichtige Hinweise, wie dieses Ziel realisiert werden kann. Schon seit Jahren profitieren kleine und mittlere Unternehmen von der steuerlichen Förderung anstehender Investitionen. Zuletzt haben die Finanzämter gleich mehrere Hürden beiseite geräumt - ab Seite 30 informieren wir über Nachweispflichten, Freigrenzen und Höchstbeträge, die für die steuermindernden Investitionsabzüge gelten. Alhambra und Kingdom-Builder heißen die mit dem Titel Spiel des Jahres ausgezeichneten Gesellschaftsspiele der Firma Queen-Games GmbH, die in jeder gutsortierten Spielwarenabteilung der Republik zu finden sind und weltweit in 47 Länder vertrieben werden. Mehr über das erfolgreiche Unternehmen aus Troisdorf-Spich erfahren Sie ab Seite 32. infrastruktur Wege für morgen so lautet das IHK-Jahresthema für das Jahr 2013. Auf Seite 36 zieht der scheidende DIHK-Präsident, Prof. Dr. Hans-Heinrich Driftmann, eine Bilanz der gegenwärtigen Lage, ab Seite 37 beschreibt Bundesinnenminister Dr. Hans- Peter Friedrich Probleme und mögliche Lösungen, die aus dem Spannungsfeld von Infrastrukturvorhaben und Öffentlichkeitsbeteiligung resultieren. Viel Spaß beim Lesen. Dr. Hubertus Hille Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg Animation Realisierung... wir die passenden Ideen! ENTWICKELN I PLANEN I BAUEN Borgers GmbH 48703 Stadtlohn Mühlenstraße 29 Telefon: 02563/407-0 Borgers Süd GmbH 63322 Rödermark Dieburger Straße 129 b Telefon: 06074/89 09-0 Borgers Ost GmbH 14469 Potsdam Kaiser-Friedrich-Straße 96 Telefon: 0331/567 09-0 E-Mail: info@borgers-industriebau.de www.borgers-industriebau.de

DAS BONNER BÜRGER-BUCH 2013 ab sofort verfügbar! Ausgabe 2013 ist da! Auch online blättern unter www.bonner-buergerbuch.de Herausgeber und Verleger in Kooperation mit der Stadt Bonn Über 8.000 Adressen Infos zu Sehenswürdigkeiten Tipps zu Shopping & Freizeit Termine & Veranstaltungen Gemeinsam mit dem Presseamt der Stadt Bonn hat der Carthaus-Verlag wieder eine Neuauflage des Bonner Bürger-Buch herausgebracht. Die Auflage beträgt auch 2013 wieder 30.000 Exemplare, die an den inzwischen bekannten Stellen im Fachgeschäft JF. Carthaus, bei Sinn-Leffers, in der Bonn-Information, in den Bezirksrathäusern sowie in allen anderen städtischen Informationsstellen kostenlos allen Bonnerinnen und Bonnern zur Verfügung stehen. A uch in diesem Jahr gibt es wieder viele interessante neue Beiträge besonders zum Thema Gesundheit. Hinweise von Verbraucherzentralen, Impfkalender und Pollenflugkalender runden diese Beiträge ab. Allerdings sind auch rheinische Rezepte zu finden. Und Dank touristischem Stadtplan kann man nach dem Essen einen Bonner City-Rundgang machen.

Inhalt 3 Gut vorbereitet in die Existenzgründung Neustart Wer sich beruflich selbstständig macht, sucht die Unabhängigkeit. Fünf Menschen aus der Region Bonn/Rhein-Sieg haben den Schritt gewagt. Seite 8 Die GLW in Siegburg Schweißen war cool. Seite 22 Besondere Unternehmen Queen Games - Alhambra statt Tante Emma Seite 32 Editorial 1 Aktuelles 4 Titelthema Gut vorbereitet in die Existenzgründung Neustart 8 Business Campus Rhein-Sieg GmbH Projekte vom Kunden her denken 17 Reportagen Die GLW in Siegburg Schweißen war cool. 22 Ausbildungsmarketing Recruiting leicht gemacht 25 Hilfreiche Praxistipps Effektives Forderungsmanagement 27 Investitionshilfen Mehr Klarheit durch Finanzgerichte 30 Besondere Unternehmen aus der Region: Queen Games Alhambra statt Tante Emma 32 IHK-Jahresthema 2013 infrastrukur - Wege für morgen 36 Infrastrukturvorhaben und Öffentlichkeitsbeteiligung Transparent und fair erleben 37 Unsere Region Firmenberichte 39 Wissenschaft 48 Arbeitsjubiläen 49 Das Bonner Adressbuch 2013 der JF. Carthaus GmbH wird in einigen Regionen der Februarausgabe beigelegt. dihk Neues aus Berlin und Brüssel 51 Standortpolitik Wirtschaftsstatistik 52 Standortpolitik 52 Aus- und Weiterbildung Berufsbildung 53 Lehrgänge und Seminare 54 Recht und Steuern Recht 55 Steuern 55 Wettbewerbsrecht 55 Innovation und Umwelt Multimedia 56 Innovation 56 Umweltschutz 57 International Außenwirtschaft 58 EU-Info 58 Börsen Technologie-/Unternehmensnachfolge-/Kooperationsbörse 59 Bekanntmachungen 59 IHK Intern Veranstaltungskalender 60 Aus der Arbeit des Ehrenamtes 61 IHK von A - Z 62 Impressum 62 Fragen an... 63 Cartoon und Vorschau auf den März 2013 64 www.ihk-bonn.de

4 aktuelles Sieg-Halle in Siegburg öffentlichkeitswirksam erfolgen wird, starten die IHK Bonn/ Rhein-Sieg und die regionale Servicestelle einen großen Aufschlag für den Mittelstand. Für die Nominierten ist bereits die Teilnahme am kostenfreien Wettbewerb ein starkes Alleinstellungsmerkmal mit vielfältigen Vermarktungsmöglichkeiten. Ferner wird es auch eine regionale Preisverleihung geben. Anmeldungen für die kostenfreie Veranstaltung in Siegburg bei Michael Pieck, Telefon 0228 2284-130, E-Mail: pieck@ bonn.ihk.de, oder unter www.ihk-bonn.de Webcode 6491541. Zum zehnjährigen Jubiläum des Projekt Grüner Apfel überreichten (v. l.) Katrin Busch- Holfelder und Victoria Appelbe vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn sowie der IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille Jubiläums-Apfel-Rezeptbücher. Großer Preis des Mittelstands IBeste Mittelständler aus der Region gesucht Der Große Preis des Mittelstands kommt in den IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg. Die IHK und die regionale Servicestelle der Oskar-Patzelt-Stiftung richten diesen traditionsreichen und bekannten Wettbewerb für Unternehmen erstmals im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg aus. Für den 19. Wettbewerb 2013 wurden zehn Firmen aus der Region nominiert. Dieses Interesse freut uns sehr. Wir wollen dem Mittelstand eine Bühne bieten, der trotz krisenhafter weltund volkswirtschaftlicher Entwicklungen in den vergangenen Jahren zahlreiche neue und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen hat. Diese Leistungen wollen wir mit unserem Engagement stärker in die Öffentlichkeit tragen, erläutert IHK-Pressesprecher Michael Pieck. Mit der Nominierung der Unternehmen, die am Dienstag, 26. Februar, 18 Uhr, im Rahmen einer kostenfreien Informationsveranstaltung in der Rhein- Forum Kommunikation am 7. März IPressearbeit im Social Media Zeitalter Das Forum Kommunikation der IHK Bonn/ Rhein-Sieg veranstaltet in Kooperation mit Deutsche Post DHL, der Journalistenbörse DieRedaktion.de sowie der Zimpel Media Daten GmbH am Donnerstag, den 7. März ab 18.00 Uhr einen Vortragsabend zum Thema Pressearbeit im Social Media Zeitalter Hilfreiche Tipps und wertvolle Tools. Constantin Blass vom Bonner General- Anzeiger wird in einem Vortrag aufschlussreiche Einblicke in die geänderte Arbeitsweise von Redaktionen vermitteln und dabei Chancen für eine Kommunikation zwischen Medien und Unternehmen aufzeigen. Darüber hinaus gibt er hilfreiche Hinweise für eine erfolgreiche PR-Arbeit. Vielen mittelständischen Unternehmer fehlen für die professionelle Kommunikation bei Facebook, Twitter & Co. geeignete Journalisten oder Fachautoren. Michael Jansen von DieRedaktion.de stellt in seinem Referat die Profi-Journalisten-Börse der Deutschen Post und des DJV vor. Dort bieten inzwischen mehr als 2.000 Journalisten aus allen Fachbereichen ihre Dienstleistungen an und mit einem Pool von rund 16.700 Artikeln wird eine große Bandbreite von Themen abgedeckt. Unternehmer haben die Möglichkeit, hier den passenden Autor für ihren Sachbereich zu finden und zu beauftragen. Am Ende der kostenfreien Veranstaltung besteht bei einem Imbiss die Möglichkeit zum Informationsaustausch. Anmeldung bei Michael Pieck, Telefon 0228 2284-130, E- Mail: pieck@bonn.ihk.de, oder unter www. ihk-bonn.de Webcode 6491542.

aktuelles 5 #Twonn2013 ITwitterer erleben gemeinsam Bonn Am 6. April 2013 findet das Twitter-Event #Twonn - eine Kombination der Worte Twitter und Bonn - in der Rheinmetropole statt. Das Event wird vom Hotelbewertungsportal Zoover in enger Zusammenarbeit mit der Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (T&C) veranstaltet und ist nach eigener Aussage einzigartig in Deutschland. Es bietet den Nutzern des Zwitscher -Netzwerkes die Möglichkeit, sich auch einmal persönlich zu treffen und dabei die Beethovenstadt von ihrer besten Seite zu erleben. Bei dem Treffen stehen neben Spaß und Unterhaltung auch die Besichtigung touristischer Highlights auf der Tagesordnung. So ist etwa eine Safari durch die Bonner Innenstadt - vorbei an den touristischen Sehenswürdigkeiten - geplant. Gesteuert wird die Tour über Twitter und Smartphones. Am Ende steht ein Twittertreffen im Kameha Grand Hotel, das viel Platz und moderne Technik bietet. Hier können die Twitterer ihr Feedback auf eine große Twitterwall projizieren und den persönlichen Austausch on- und offline bis 20 Uhr in stylischer Atmosphäre weiter vertiefen. Unter dem Hashtag #Twonn2013 können schon jetzt alle Interessierten den Nachrichten rund um dieses Event live auf Twitter folgen und selbst mitreden. Informationen zu den Kosten für ein #Twonn2013 - Ticket erhalten Interessierte auf Twitter bei @Rudy_Travel, sowie auf der Eventwebsite http://www.twace.de/twonn/offizielle-anmeldung-fur-twonn2013/. Natalia Schulz (2. v. l.) ist neu im Vorstand der Wirtschaftsjunioren: (v. l.) Kreissprecher Frank Ackermann (Volksbank Bonn Rhein-Sieg eg), Florian A. Gloßner (DomusAurea Consulting GmbH & Co. KG), Kathrin Kammler (FOM Hochschule für Oekonomie & Management ggmbh) sowie Yann-Aretin Eggert (Versicherungskontor Eggert). Wirtschaftsjunioren Bonn/Rhein-Sieg Mitgliederversammlung: Natalia Schulz rückt in den Vorstand auf I Natalia Schulz von der Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel eg, wurde von der Mitgliederversammlung der Wirtschaftsjunioren Bonn/Rhein-Sieg für zwei Jahre in den Vorstand gewählt. Gleichzeitig schied Nina Maria Marth nach drei Jahren aus dem Gremium aus. Sie arbeitet als Leiterin Kundenbetreuung/PR-Manager bei Bonne Nouvelle Unternehmenskommunikation und ist gleichzeitig Ressortleiterin Presseund Öffentlichkeitsarbeit bei den Wirtschaftsjunioren Bonn/Rhein-Sieg. Bei den Wirtschaftsjunioren engagieren sich bundesweit Unternehmer und Führungskräfte, die nicht älter als 40 Jahre sind und den persönlichen sowie fachlichen Austausch schätzen. Der Juniorkreis Bonn/Rhein-Sieg zählt zurzeit 54 Mitglieder und organisiert neben regelmäßigen Treffen zum Erfahrungsaustausch u. a. auch Diskussionsveranstaltungen mit hochkarätigen Referenten aus Wirtschaft, Politik und dem Sozialen Bereich. Weitere Informationen und Termine finden sich auf der Website www.wj-bonn.de. Initiative Zukunft IMittelstandsplenum im alten Bundestag in Bonn Am Dienstag, 12. März 2013, findet zum ersten Mal das Mittelstandsplenum statt. Der Veranstaltungsort ist der ehemalige Plenarsaal des Bundestages in Bonn. Das Plenum richtet sich an Führungskräfte des Mittelstandes und bietet eine Mischung aus Informationen, Inspirationen und der Möglichkeit zum Netzwerken mit exzellenten Wirtschaftskontakten. Hochwertige Workshops ergänzen das inhaltlich breit angelegte Programm. Der Veranstaltungsort überzeugt mit seiner unverwechselbaren Tagungsatmosphäre und lässt das Mittelstandsplenum so zu einem besonderen Ereignis werden. Das Thema Initiative Zukunft behandelt Wirtschaftstrends und technische sowie mediale Entwicklungen. Zur Premiere der ab 2013 jährlich stattfindenden Veranstaltung werden rund 500 Teilnehmer erwartet. Referenten sind u. a. Wolfgang Bosbach (MdB), Klaus Burmeister (Zukunftsforscher), Dr. Christoph Achenbach (ex Vorstandsvorsitzender KarstadtQuelle AG), Jan Krämer (Commerzbank AG), Tom Pätz (Vorstandsmitglied GIZ GmbH) und Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein- Sieg. Moderator ist Walter F. Passmann, Geschäftsführer Reisswolf GmbH. Nähere Informationen zum Programm bietet die Homepage des Mittelstandsplenums www. mittelstandsplenum.de

6 aktuelles Vertriebsleiter Ulrich Gabbe und Redaktionsleiterin Stine Dietze vom Carthaus-Verlag präsentieren das neue Adressbuch und das neue Bonner Bürger-Buch. Bonner Adressbuch 2013 INeuausgabe mit IHK-Sonderbeilage Der Carthaus-Verlag hat eine neue Ausgabe des Adressbuchs der Stadt Bonn für 2013 herausgegeben. Auch die IHK Bonn/Rhein-Sieg ist diesmal in der Publikation mit verschiedenen Beiträgen vertreten, u. a. mit Informationen über die Aufgabenbereiche und die Ansprechpartner in der IHK sowie dem Thema Aus- und Weiterbildung. Das Adressbuch wird in einer Teilausgabe der Februar-Ausgabe von Die Wirtschaft verschickt. Zeitgleich bringt der Verlag gemeinsam mit dem Presseamt der Stadt Bonn eine Neuauflage des Bonner Bürger- Buches heraus, das diesmal viele Beiträge zum Thema Gesundheit enthält. Neben Hinweisen von Verbraucherzentralen, einem Impf- und einem Pollenflugkalender finden sich in der Publikation auch rheinische Rezepte. Das Bürgerbuch erscheint in einer Auflage von 30.000 und kann kostenlos an den verschiedenen Stellen u. a. im Fachgeschäft JF. Carthaus sowie den Bezirksrathäusern abgeholt werden. Außerdem erscheint im Carthaus- Verlag zum dritten Mal eine Neufassung des Jugendadressbuchs, das in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie erstellt wurde. Mehr Informationen über die Publikationen gibt es im Internet unter www.adressbuch-bonn.de, www.bonner -buergerbuch.de und www.carthaus.de. Borussiapark Mönchengladbach IDritter e-marketingday Rheinland 2013: Online-Marketing auf den Punkt gebracht Die Besuchszahlen steigen mit jedem Jahr: die Rheinland-IHKs (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Wuppertal- Solingen-Remscheid) entwickeln ihr Format e-marketingday Rheinland auch 2013 weiter. Unter dem Titel Online-Marketing auf den Punkt gebracht! treffen sich am 18. April 2013 von 9:00 bis 19:00 Uhr Onliner und ihre Kunden im Borussiapark Mönchengladbach zum intensiven Informations- und Gedankenaustausch. Der Impulsvortrag von Ibrahim Evsan, Social Media Vorreiter und Mitglied der Medienkommission der Landesanstalt NRW, dreht sich um das Thema Zukunft und Trends der digitalen Welt. Weitere hochrangige Referenten informieren in insgesamt sechs Fachforen über aktuelle Themen aus der E-Marketingwelt vom Cross Media Marketing über Mobile Marke ting bis hin zur Spieleentwicklung. Neu sind die drei Anwenderforen, in denen Unternehmer einen Einblick in die Praxis geben und über umgesetzte Maßnahmen und deren Wirkung berichten. Welchen Nutzen hat ein Chat auf der eigenen Homepage? Wen spreche ich mit Online- Gewinnspielen an? Wie in den Jahren zuvor rundet eine begleitende Ausstellung die Veranstaltung ab. Standfläche für interessierte Aussteller steht noch zur Verfügung. Wer sich beteiligen möchte, findet auf der Website www.emarketingday.de Filme und Berichte der letzten Veranstaltungen und erste Informationen. Ansprechpartner bei der IHK Bonn/ Rhein-Sieg sind Heiko Oberlies, Telefon 0228 2284-138, E-Mail oberlies@ bonn.ihk.de und Sabine Plagwitz, Telefon 0228 2284-165, E-Mail plagwitz@bonn.ihk.de. Natürlich ist auch unter www.e-marketingday.de das Anmeldeformular für interessierte Teilnehmer bereits freigeschaltet.

in von der IndustrieIhr Wirtschaftsmagaz Bonn/Rhein-Sieg und Handelskammer M Die Reichweitenstudie Entscheider im Mittelstand 2012 belegt: Ihr Wir tsch af Februar 2012. A 12041 tsmagazin von der Indu strie- und Handelskam mer Bonn Wer wirbt erreicht Entscheider! Ihr Wirtschaftsmagazin von der Dr. Hubertus Hille tritt Nachfolge an Industrie- und Handelskammer Bonn /Rhein-Sieg Region dankt Michael Swoboda Dezember 2011/Januar Kommunikationsprobleme zwisch Mausklick en ntakt haftper und Wissenschaft KundenkoWirtsc 2012. A 12041 Confiserie Cop Compagno n Gm Firma und Forschung ia ed SociaufalAugeMnhöh e 49 Aus56 Super-Azubis und ezeichnet bildungsbetriebe ausg Mehr als Sc h Wie B zur Be werden Die Besten 2011 von Ihr Wirtschaftsmagazin ieg lskammer Bonn/Rhein-S der Industrie- und Hande Reverse-Charge-Verfahren Wer schuldet die Umsatzsteuer? erkarte Elektronische Lohnsteu April 2 Start verschoben Mark Beeth. 12041 012 A LaWnadseser, LBERUFLICHE uft! WICHTIGKEIT Dr. Hubertus Hille HOHE GRUNDREICHWEITE ie- und Industr Zu zu und in de r g an iemarke tritt Nach -Sfolge /Rhein Diedan kt ven stärken r Bonn RegionBeetho e m m a a k bodaus: l Swo Fests Michae pielh Handels Der Bilbao-Effekt er zwölf Ausgaben Vollezin Leistung von dnach s ma g a tschaf t Jetzt müss en Sie noch m für ein gute s Rating tu n Verkehr in der zehn reichweitenstärksten Titel im Rhein- Bonn und Sieg-Kreis Leserschaftswachstum nach 12 Ausgaben Umschlag 55,1% IHK-Zeitschriften März 201 2.indd 1 lick Kundenkontakt per Mausk Der Spiegel Prozent 70 Social Media h Aus56 Super-Azubis und 49 bh, Rheinbac m hnet benausg sult Gezeic bildungsbetrie tensioco, 1 an iß m Die BesDten a we201 et Umschlag Feb 2012.indd 1 n test a m wie 60 IHK-Zeitschriften Ihr Wir t sc 30 haf tsma ga ng st Sanieru 20 Zünden de Ideen Das : 10 0 1 2 3 4 5 6 er BonMag. n/rhein Creditreform Impulse Auto mit Inno - Wirtschaftsfa 8 vatio 9 n 10 7 r skraft 11 k12toausgaben en Qualifik ma g a ation dische Die IHK-Zeitschriften haben eine Grundreichweite von 43,4 %. Auslän en n erkenenden lt Ausgaben mit ihrer Selbst die hochauflagigen Nachrichtenmagazine wie Spiegel, Stern, Focus anetc. ielfazwölf Vnach ssource Straßen Rebeginnt. Gesamtreichweite dort, wo die Reichweite der IHK-Titel bereits mit einer Ausgabe verkehr in und im Rhein-S Bonn IHK-Titel: Ideal für schnelle Botschaften in die volle Breite des Mittelstands. ieg-kre is Stop od er Go Basis: 3000 Entscheider, Unternehmen mit 100 000 bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Quelle: Reichweitenstudie Entscheider im Mittelstand 2012. -Sieg 07.03.1 34,1% zin vo n 07.02.12 08:13 Wirtschaftswoche Manager-Magazin elskamm 41,1% Welt am Sonntag Focus zinische erkartevon volohn Elektron n doesteu hrung t Vorrang rtrfüin deruhsältrie- enz Die Fben ehmen Start verscho ulvn rn te n U att Inso d Hand 35,2% Focus Mai 201. 2 A 12 FASZ 041 Stern 40 Stern Ihr W ir tsch Creditreform af ts Der Spiegel 50 50,5% der In 34,8% dustrie 36,7% - und H 46,1%andelsk Die Zeit 39,7% Manager-Magazin 26,4% amm Die IHK-Zeitschrift ist Pflichtlektüre für mehr als die Hälfte aller Entscheider im Mittelstand. Sie ist das einzige Mittelstandsmedium mit relevanter Reichweite. Basis: 3000 Entscheider, Untern. mit 100 000 bis 50 Mio. Euro Jahresumsatz. Quelle: Reichweitenstudie Entscheider im Mittelstand 2012. Das D Energ Umwe ltk Erfolg rezept se: Energ ie Hotelu Erf arb rbeite rr//-in olgs Beruf nen und liche Weit Wirtsch aftsfakt or Beethov en Klingen d klingend e Töne, e Kasse n Verke hr in Bo nn/rh Starker.vogel@carthaus.de Von C Anzeigenberatung: ontain ein-sieg un er Ihr Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg 33.000 St Einsatz unden ehrenam f Gastr in Bononomie Rhein n/ -S d neu en Ha n, S-Bah ltepun kte

Gut vorbereitet in die Existenzgründung

Titelthema 9 Diese Titelgeschichte handelt von Menschen, die bereit sind, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. In Deutschland gehen Jahr für Jahr 400.000 Gründerinnen und Gründer an den Start. Mit fünf von ihnen haben wir gesprochen. Patrick Mengede erzählt, wie spannend und aufreibend die Wochen und Monate vor der eigentlichen Gründung sind. Mehdi Farsad und Sara Mohammadi berichten, wie sie gegründet haben und wie die ersten Wochen als frische Unternehmer laufen. Von Susanne Bauer und Horst Harald Vieth erfahren wir, welche Zutaten es braucht, um nach vier Jahren noch am Markt zu sein und das mit Erfolg. de Kraft ganz wesentlich daraus, dass Menschen bereit sind, etwas zu wagen und sich dem harten internationalen Wettbewerb um die besten Ideen zu stellen, betont etwa Dr. Rolf Kroker, Geschäftsführer und Leiter Wirtschafts- und Sozialpolitik beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (siehe auch Existenzgründung Zahlen und Fakten, Seite 10). Gründungen, heißt es in dem Magazin GründerZeiten 01 des Bundeswirtschaftsministeriums, sind wie eine Frischzellenkur für den Mittelstand. ILebensmittel für Ruppichteroth Neue Ideen sorgen also für Lebendigkeit und neue Frische. Das trifft auf Patrick Mengedes Gründungsvorhaben gleich in mehrfacher Hinsicht zu. Der gelernte Konditor lebt in Winterscheid, einem Patrick Mengede (M.), hier mit Helfern an einem Tag der offenen Tür, will den alten Lebensmittelmarkt mitten in Ruppichteroth- Winterscheid neu beleben. Das Mittagessen im von & zu in der Bonner Südstadt müssen wir kurzfristig verschieben. Eigentlich wollte Patrick Mengede um 12 Uhr dort sein und von seinen Erfahrungen in der heißen Gründungsphase seines Unternehmens erzählen. Stattdessen sitzt er bei seiner Unternehmensberaterin in Niederpleis und spricht Details des Businessplans für sein Einzelhandelsgeschäft durch, das er im März in Ruppichteroth-Winterscheid eröffnen will. So ist das in der heißen Gründungsphase, lacht Mengede als er kurz vor eins eintrifft. Wir haben länger gebraucht. Mehdi Farsad und seine Frau Sara Mohammadi haben die heiße Gründungsphase gerade hinter sich. Wir treffen uns eine Woche nach der offiziellen Eröffnung seiner Firma, die in Bonn-Beuel Digitaldruck und Werbetechnik anbietet. Das Gespräch kann pünktlich beginnen. Doch auch in diesem Fall läuft es etwas anders als vorgesehen: Wir müssen unterbrechen, weil Kunden kommen und mit Farsad einen Auftrag besprechen wollen. Das geht natürlich vor. Exakt nach Plan läuft allein die Unterhaltung mit Susanne Bauer und Horst Harald Vieth. Die Atmosphäre ist entspannt, denn die Geschäfte laufen gut. Bauer hat sich vor gut vier Jahren in Bonn mit professioneller Haarentfernung selbstständig gemacht, inzwischen steuert sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Vieth die Sine-Sine AG mit knapp 20 Mitarbeitern in vier Filialen sowie weiteren 15 Beschäftigten in zwei Franchise-Betrieben. Die Existenzgründer sind eine der Säulen unseres Wirtschaftssystems: Das Erfolgsmodell Soziale Marktwirtschaft zieht seine wohlstandsfördern-

10 Titelthema Existenzgründung Zahlen und Fakten Saldo aus Gewerbeanund -abmeldungen im Bezirk der IHK Bonn/ Rhein-Sieg 2.330 3.797 2.260 Wer sich beruflich selbstständig macht und ein Unternehmen gründet, sucht vor allem Unabhängigkeit: nämlich die Freiheit, seine unternehmerischen Ideen als eigener Chef in die Tat umzusetzen. Dies tun in Deutschland jährlich rund 400.000 Gründerinnen und Gründer. Die meisten Gründungen (32 Prozent) gab es 2011 bei den persönlichen Dienstleistungen: Gastgewerbe, Erziehung und Unterricht, Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen, Kultur, Sport und Unterhaltung sowie sonstige persönliche Dienstleistungen; bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen (28 Prozent): Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Datenverarbeitung und Datenbanken, Forschung und Entwicklung, Rechts-, Steuer-, Unternehmens- und sonstige Wirtschaftsberatung, Architektur- und Ingenieurbüros sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen und im Handel (15 Prozent). Insgesamt geht die Zahl der Gründungen leicht zurück. Überdurchschnittlich gründungsaktiv sind die mittleren Jahrgänge im Alter von 25 bis 44 Jahren. Sie gründen jedes zweite Unternehmen. Aufgrund des demografischen Wandels wird der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung schrumpfen. Dies und die Alterung der Gesellschaft führen dazu, dass selbst dann, wenn die Gründungsintensität ungebrochen bleibt, die Zahl der Unternehmensgründungen bis 2050 um mehr als 100.000 pro Jahr sinken und die Zahl der Selbstständigen um 2.050 fast eine Million zurückgehen wird. 1.281 795 1.005 794 843 851 IGründungen rückläufig Auch im Bezirk der IHK Bonn/Rhein-Sieg ist die Zahl der Gründungen rückläufig. In den ersten drei Quartalen 2012 wurden in der Bundesstadt Bonn 2.333 Gewerbe angemeldet, das waren 6,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Rhein-Sieg-Kreis ging die Zahl der Gewerbeanmeldungen um 8,2 Prozent auf 4.285 zurück. Ein Grund ist die gute Verfassung des regionalen Arbeitsmarktes, so dass der Druck, sich selbstständig zu machen, nicht so groß wie in anderen Regionen ist. Ein zweiter Grund ist die gesetzliche Änderung beim Existenzgründungszuschuss. Auf den Gründungszuschuss für Arbeitslose gab es bis Jahresende 2011 einen Rechtsanspruch, nun ist die Bewilligung in das Ermessen der Arbeitsagenturen gestellt. Zudem wurde der sogenannte Vermittlungsvorbehalt eingeführt, das heißt, die Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt geht vor Förderung der Existenzgründung. Da die Zahl der Gewerbeabmeldungen in den ersten drei Quartalen 2012 noch stärker zurückgegangen ist, sieht der Saldo aber besser aus als in den Vorjahren. In Bonn stieg zwar die Zahl der Gewerbeabmeldungen um rund 4,8 Prozent auf 2.071 - im Rhein-Sieg-Kreis wurden aber 14,6 Prozent (3.696) weniger Abmeldungen gezählt. Per Saldo kamen damit in den ersten drei Quartalen 2012 851 Gewerbe hinzu im gesamten Vorjahr waren es 843. Quellen: Magazin GründerZeiten 01 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie; Institut der deutschen Wirtschaft Köln; Gründerreport des Starter-Centers Bonn/Rhein-Sieg STARTERCENTER Bonn/Rhein-Sieg Wer eine gute Geschäftsidee hat und sie in die Tat umsetzen oder sich in der Region Bonn/Rhein-Sieg selbstständig machen möchte und konkrete Informationen bzw. Beratung dazu wünscht, den unterstützt das STARTERCENTER Bonn/Rhein-Sieg. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg ist Netzwerkpartner des STARTERCENTERS. www.startercenter-bonn-rhein-sieg.de 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012* *= Januar bis Oktober

Titelthema 11 Ortsteil der Gemeinde Ruppichteroth mit 1.700 Einwohnern. Diese und weitere 1.000 Menschen aus den Dörfern rundherum sind Mengedes potenzielle Kunden und viele von ihnen warten regelrecht darauf, dass er loslegt. Denn Mengede will den Lebensmitteleinzelhandel in seiner Gemeinde wiederbeleben. 40 Jahre lang gab es dort einen Edeka-Markt, doch der Betreiber musste das Geschäft dann doch aus Altersgründen schließen. Seit Juni vergangenen Jahres steht der kleine Laden leer. Nicht mehr lange, wenn es nach Mengede geht. Ich denke, dass wir für Winterscheid und die umliegenden Orte wieder eine Einkaufsmöglichkeit vor Ort brauchen, findet er und will das nun selbst in die Hand nehmen. Damit fällt er durchaus aus dem Rahmen in Zeiten, in denen die meisten Gründungen bei den persönlichen und wirtschaftlichen Dienstleistungen zu finden sind. Doch sein Entschluss ist wohl überlegt und gut vorbereitet. So hat Mengede Ich möchte die Nahversorgung für Winterscheid und die umliegenden Orte verbessern. Darüber hinaus soll der Laden zum Treffpunkt werden.,, Patrick Mengede etwa im Herbst 1.500 Fragebögen verteilt, von denen immerhin jeder sechste ausgefüllt zurückkam. Die Auswertung ergab, dass die meisten Kunden am liebsten regionale Waren, aber auch Bio- und fair gehandelte Produkte im Angebot sehen möchten. Existenzgründungsveranstaltungen 2013 WJ-Gründertag Weitere Termine am Freitag, 22. Februar 2013, 14:00 bis 19:00 Uhr Einmal im Jahr organisiert und veranstaltet der Arbeitskreis Unternehmertum der Wirtschaftsjunioren Bonn/Rhein-Sieg einen Gründertag. Gründer und natürlich Personen, die es noch werden wollen, erhalten in der halbtägigen, kostenfreien Veranstaltung zahlreiche Basisinformationen, die für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit zu berücksichtigen sind. Im Anschluss an die einzelnen Vorträge haben die Teilnehmer die Möglichkeit, persönliche Fragen an die Referenten zu stellen und diese in Einzelgesprächen zu vertiefen. Anmeldungen zum in der IHK Bonn/Rhein- Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn stattfindenden Gründertag nimmt Beatrice Frosch, Tel.: 0228 2284-129, E-Mail: frosch@bonn.ihk.de entgegen. In der IHK Bonn/Rhein-Sieg finden zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Existenzgründung statt. Hier eine kleine Auswahl der nächsten Termine: Basisseminar Businessplan am 21. Februar, 7. März, 11. April, 16. Mai, 10:00-14:00 Uhr, kostenfrei Sprechtage Existenzgründung am 21. Februar, 7. März, 11. April, 6. Juni, kostenfrei, Terminvergabe telefonisch Neu: Gründer- und Unternehmenssprechtage zu speziellen Themen: Finanzierung am 28. Februar und 17. September Steuern am 20. Juni und 24. Oktober Recht am 1. Juli Gastronomie am 26. September Kostenfreie Impulsvorträge und Workshops Internet für Existenzgründer, 19. März, 16:00-21:00 Uhr Buchhaltung leicht verständlich, 11. April, 17:00-20:30 Uhr Nebenberuflich gründen so geht s!, 16. April, 18:00-21:00 Uhr Gründerinnentag, 19. April, 14:00-18:00 Uhr im Kreishaus Siegburg Weitere Infos: Karl Reiners, Gerlinde Waering und Jürgen Zanders - Kontaktdaten s. S. 12 - Anmeldung: Nadine Odenthal, Telefon 0228 2284-169, E-Mail: odenthal@bonn.ihk.de

12 Titelthema Existenzgründungsberatung der IHK Bonn/Rhein-Sieg Die IHK Bonn/Rhein-Sieg berät Gründer, aber auch junge Unternehmen umfassend in allen Fragen der Vorbereitung und Durchführung einer Gründung sowie in der Startphase. Das Angebot reicht von Informationsmaterial und telefonischer Erstberatung über detaillierte persönliche Beratungsgespräche. Basisseminare vermitteln Kenntnisse etwa zum Erstellen eines Businessplans oder geben Tipps zur Kundengewinnung. Auch zu den zahlreichen Fördermöglichkeiten sowie zu rechtlichen und steuerlichen Aspekten erhalten Existenzgründer bei ihrer IHK umfassenden Rat. Zudem gibt die IHK Stellungnahmen ab, etwa beim Gründungszuschuss oder gegenüber der Kredit gebenden Bank. Über die häufigsten Gründungsfragen informiert die IHK in einer Merkblattreihe. Hierzu zählen: das Unternehmenskonzept, die Gründungsidee, der Kapitalbedarf für Investitionen und Betriebsmittel, die Finanzierung und öffentliche Finanzierungshilfen, Gerlinde Waering Tel. 0228 2284-131 waering@bonn.ihk.de Karl Reiners Bereichsleiter Existenzgründung/-sicherung Tel. 0228 2284-166 reiners@bonn.ihk.de Umsatz-, Kostenund Gewinnplanung, Liquiditätsplanung monatlich, Lebenshaltungskosten, Steuern Die Gründungsberater der IHK Bonn/Rhein-Sieg informieren auch über Programme zur Beratungsförderung, etwa das Gründercoaching oder das Beratungsprogramm Wirtschaft NRW. Im 1. Halbjahr 2012 zählte die IHK 150 persönliche Beratungen sowie 5.000 telefonische Kurzberatungen. An den Seminaren nahmen 600 Interessenten teil, davon 300 an den Seminaren zum Businessplan. Über 50 Prozent der Teilnehmer waren weiblich. Fast jede zweite persönliche Einzelberatung entfiel auf den Existenzgründungszuschuss der Agentur für Arbeit, wobei dieses Programm geändert wurde: Bis Ende 2011 hatte jeder, der sich selbstständig machen wollte, ein Recht auf einen Gründungszuschuss - seitdem gilt ein Vermittlungsvorbehalt die Bewilligung liegt im Ermessen der Agentur für Arbeit. Jürgen Zanders Tel. 0228 2284-181 zanders@bonn.ihk.de www.ihk-bonn.de, Existenzgründung und Unternehmensförderung Bei einem Tag der offenen Tür in dem ehemaligen Edeka-Markt hat er sich im November zudem persönlich vorgestellt, regionale Getränke und Bio- Häppchen gereicht und sich mit Anwohnern unterhalten. Und er hat sich Daten besorgt, etwa zur Kaufkraft in der Gemeinde. Nun weiß er, dass es einen hohen Anteil älterer Menschen gibt, die auf Nahversorgung angewiesen sind, aber häufig ein begrenztes Budget haben. Und dass es viele Zugezogene und Pendler mit höheren Einkommen gibt, die aber wiederum auf flexible Öffnungszeiten angewiesen sind. Aus allen diesen Beobachtungen heraus hat Mengede sein Konzept geformt. Es ruht vor allem auf diesen Säulen: preiswerte Waren der Grundversorgung, Bioprodukte und Produkte aus der Region, Produkte aus fairem Handel, etwa Kaffee, Tee und Schokolade. Zudem plant er, vor Schulbeginn zu öffnen und abends länger offen zu halten als der Vorgänger. Auch soll es einen Lieferservice geben. Und eine Klönecke mit gutem Kaffee, so Mengede. Der Laden soll zum Treffpunkt werden! Diese Herangehensweise deckt sich mit einem Rat von Profis: Es ist wichtig, sich auf die individuellen Wünsche seiner Zielgruppe einzustellen, empfiehlt Karl Reiners, Bereichsleiter Existenzgründung der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Das hat Mengede getan. Sein Know-how hat er sich bei einem großen Discounter erarbeitet. Zuletzt war er stellvertretender Filialleiter. Er kennt also die relevanten Vorgänge, hat Kontakte zu Lieferanten, weiß, was und wie viel ins Regal gehört. Und er ist motiviert, etwas Neues und ganz Anderes zu beginnen, denn die Discounter-Welt war irgendwann nicht mehr seine. 2011 kam unser Sohn zur Welt, und während meiner Elternzeit ist der Entschluss gereift: Ich will mich selbstständig machen, erzählt Mengede. Dazu trug auch bei, dass er in der Elternzeit Kunde in dem kleinen Edeka-Laden wurde und die persönliche Atmosphäre schnell schätzen lernte. Hier hatte ich beim Einkaufen einfach ein besseres Gefühl. Von seiner Zeit beim Discounter hingegen ist vor allem in Erinnerung, wie wenig Kreativität dort gefragt war und wie wenig er verändern konnte. Und schlimm fand ich auch, wie viele frische Lebensmittel jeden Abend weggeworfen wurden. Die Elternzeit endete vor einigen Monaten, in seinen früheren Job kehrte er nicht zurück. Momentan ist er arbeitslos aber nur auf dem Papier. Eine Gründung vorzubereiten ist natürlich alles andere als das, meint Mengede. Er hat bereits Angebote von künftigen Lieferanten eingeholt und nach gebrauchter Einrichtung für den Laden gesucht, Personal gesichtet und die Immobilie in Augenschein genommen. Und vor allem: in wochen-

langer Arbeit den Businessplan erstellt, den jeder Gründer benötigt, wenn es um die Bewilligung von Förderkrediten geht. Mengede geht von einem Investitionsvolumen von bis zu 100.000 Euro aus 40.000 für die Ware und 60.000 für Einrichtung, Werbung, Beratungskosten und Anderes. Das kann der Familienvater mit Eigenkapital nur ansatzweise abdecken ein günstiger Gründerkredit ist also unabdingbar. Und der Zeitplan ist ehrgeizig: Anfang Januar hat er den Businessplan eingereicht, bereits im Frühjahr will er den Laden eröffnen. IDigitaldruck und Werbetechnik für Bonn In Bonn-Beuel spielt die Gründungsgeschichte von Mehdi Farsad und Sara Mohammadi. Sie sind einen ganz entscheidenden Schritt weiter als Patrick Mengede: Sie haben gegründet und im Herbst 2012 ihr Unternehmen eröffnet, formal am 1. Oktober, offiziell und mit eingeladener Kundschaft am 6. Dezember. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten: die hohen Anfangsinvestitionen etwa im Falle des Beueler Unternehmens vor Monatelange Planungen und der Stress der Vorgründungsmonate haben sich gelohnt. Mehdi Farsad eröffnete am 1. Oktober 2012 die Druckwelle. allem in Maschinen oder die monatelange Herausforderung, einen soliden Businessplan zu erstellen. Auch den ehrgeizigen Zeitplan und den Stress der unmittelbaren Vorgründungsmonate hatten sie mit Mengede gemeinsam. Die Wochen Lieber Unternehmer, das ist ein QR-Code. Und wann klickt s bei Ihnen? Der QR-Code vernetzt Ihre gedruckte Anzeige mit der mobilen Welt! Er wird vom QR-Code-Reader entschlüsselt und führt direkt zu aktuellen Infos, der Routenplanung oder einem Video, mit dem Sie neue Kunden gewinnen und überzeugen können. Darüber hinaus können Ihre Kunden Ihre Adressdaten übrigens sofort ohne mühsames Tippen im Handy-Adressbuch abspeichern! Ihr Verlag Das Telefonbuch

14 Titelthema Netzwerk 40plus Foto: Kuchenreuther vor dem 1. Oktober waren echt schlimm, das will ich nicht noch mal erleben, bekennt Farsad freimütig. Stressig ging es auch danach weiter. Gerne hätten er und seine Frau die offizielle Eröffnung früher gefeiert als am Nikolaustag. Wir wollten unbedingt Hallo sagen und die Nachbarn einladen, uns kennenzulernen, aber es gab schlicht keine Zeit dazu, erzählt der Jungunternehmer. Weitere Gemeinsamkeit: Farsad und Mengede haben beide auf die Unterstützung der IHK Bonn/ Rhein-Sieg gesetzt. Die beginnt bei umfangreichen Informationen in Broschüren und Internet sowie individuellen Beratungsgesprächen und endet bei weitem nicht in den zahlreichen Seminaren und Workshops zu unterschiedlichen Aspekten der Existenzgründung und Unternehmensführung. Beide Gründer haben in der IHK ein Seminar zur Erstellung des Businessplans besucht, Mengede hat sich zusätzlich in Sachen Buchhaltung, Internet und Kundengewinnung informiert. Auch in Sachen Fördermittel haben sie auf die Expertise der IHK-Gründungsberater gesetzt (siehe auch Existenzgründungsberatung der IHK Bonn/ Rhein-Sieg, Seite 12). Ihren Anfang nahm unsere zweite Gründungsgeschichte in der Türkei. Dort lernten sich die Teheraner Mediaplanerin Sara Mohammadi und der Bonner Mediengestalter Mehdi Farsad, ebenfalls iranischer Abstammung, im Urlaub kennen. 2011 haben sie geheiratet, Mohammadi zog aus dem Mittleren in den Bonner Osten. Außer ihrer Liebe verband die Beiden der gleiche Traum: sich selbstständig zu machen. Um ihn in die Tat umzusetzen, Wer älter als 40 Jahre alt ist und über eine Existenzgründung nachdenkt oder wer ein Unternehmen hat, das noch nicht älter als drei bis fünf Jahre ist, für den ist das Netzwerk 40plus das Richtige. Die Gemeinschaftsinitiative der Agentur für Arbeit Bonn, der IHK Bonn/Rhein-Sieg, der Sparkasse KölnBonn, der Start up Consulting Ltd., der Telekom Deutschland GmbH und der Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn besteht seit elf Jahren und organisiert regelmäßig kostenlose Netzwerktreffen. www.40plus-bonn.de Kristiane von dem Bussche, Start up Consulting, berät ExistenzgründerInnen und Unternehmen in der Aufbauphase. Sie initiiert mit Partnern regionale Projekte wie z.b. www.40plus-bonn.de Sara Mohammadi und Mehdi Farsad bieten in ihrer Druckwelle Mediengestaltung, Digitaldruck und Werbetechnik an. vertrauten sie auf ihrer beider Fachkenntnisse, seine guten Branchenkontakte und ihre Motivationskraft. Während ich zunächst zögerlich und unsicher war, hat meine Frau von Anfang an an unser gemeinsames Projekt geglaubt, freut sich Farsad. Die Geschäftsidee war schnell umrissen: Sie wollten das machen, wovon sie etwas verstanden. Eine Mediaagentur hielten sie für weniger gut, schließlich hatte Mohammadi noch zu wenig Markt- und Sprachkenntnisse. Also Mediengestaltung. Es sollte etwas Kleines, Feines werden, etwas Besonderes, erzählt sie, vor allem kein normaler Copy-Shop. Gerlinde Waering, Gründungsberaterin der IHK Bonn/Rhein-Sieg, begrüßt diese Entscheidung: Es ist wichtig, dass sich das Angebot von den Wettbewerbern unterscheidet. Und so entstand, in der Rechtsform einer GbR, die Druckwelle. Farsad und Mohammadi bieten Digitaldruck und Werbetechnik an: Druck von Booklets, Broschüren, Kalendern und Klappkarten, Visitenkarten und Briefbögen, um nur eine Auswahl zu nennen. Bei der Druckwelle gibt es aber auch Poster und Plakate für drinnen und draußen, PVC- Banner, Displays, Schilder, Leinwanddruck und Beschriftungen. Selbstverständlich sind für die beiden Nachwuchsunternehmer Qualität, Sorgfalt und Fachberatung. Wert legen sie aber auch auf große Transparenz und da sehen sie Unterschiede zur Konkurrenz. Es gibt bei uns keine versteckten Kosten, die Preise sind absolut transparent und stehen vorher fest, betont Farsad.

Die Startinvestitionen für das Unternehmen waren enorm: So kostete beispielsweise der Großformatdrucker 13.000 Euro. Dank seiner Branchenkontakte konnte Farsad immerhin einige Rabatte herausschlagen, was Gründern nicht sehr häufig gelingt. Bei einem Großgerät haben wir 3.000 Euro gespart, erzählt er, die uns an anderer Stelle zugute kamen. Abzüglich des vorhandenen Eigenkapitals musste das Paar einen Gründungskredit über einen mittleren fünfstelligen Betrag aufnehmen. Das Bankgespräch war also erfolgreich und trotzdem ein gefürchteter Schritt. Die Nacht davor habe ich kaum geschlafen, erinnert sich Farsad, du denkst, heute wird in wenigen Augenblicken über acht Monate harter Vorarbeit entschieden So lange haben Farsad und Mohammadi mit geförderter Unterstützung durch eine Unternehmensberaterin an ihrem Businessplan gearbeitet. Liquidität schaffen - Creditreform Inkasso. Seriös. Effektiv. Erfolgreich. Jede nicht bezahlte Rechnung bedeutet für Unternehmen eine Reduzierung der Liquidität. Wir helfen, Ihre Forderungen schnell zu realisieren. > Außergerichtliches Inkasso > Factoring > Gerichtliches Mahnverfahren > Forderungsausfallversicherung > Titelüberwachung > Auslandsinkasso Fordern Sie noch heute Ihr individuelles Angebot bei uns an! Creditreform Bonn Domschke & Rossen KG www.bonn.creditreform.de Tel. 02 28 / 267 94 42

Susanne Bauer und Horst Harald Vieth, Inhaber der Bonner Sine-Sine AG, haben sich auf professionelle Haarentfernung sowie Pediküre und Maniküre spezialisiert. Fünf Filialen gibt es bereits und alle konnten ohne Bankkredite selbst finanziert werden. IHaarentfernung für Deutschland und Österreich Susanne Bauer und Horst Harald Vieth wollen ihren Kunden etwas wegnehmen. Nicht nur darin unterscheiden sie sich von dem angehenden Lebensmitteleinzelhändler und den beiden Druckwelle -Gründern. Ihr Unternehmen, die Bonner Sine-Sine AG, hat sich auf professionelle Haarentfernung sowie Pediküre und Maniküre spezialisiert. Wer zum Beispiel die Filiale gegenüber vom Puppenkönig in der Bonner Innenstadt aufsucht, hätte gerne exakt konturierte Augenbrauen, einen haarlosen Rücken oder einen haarfreien Intimbereich. Das einzige, was unsere Fachkräfte nicht entfernen können, lacht Vieth, sind Haare auf den Zähnen. Angewendet werden drei Techniken: Waxing, Sugaring sowie IPL. Letztere sorgt für dauerhafte Haarlosigkeit an der betreffenden Stelle. Was Susanne Bauer, die in ihrem Leben in vielen Ländern gelebt und gearbeitet hat, schon vor drei Jahrzehnten etwa in Paris oder Madrid beobachtet hat, ist auch in Deutschland seit ein paar Jahren nicht mehr aufzuhalten: die Sehnsucht nach weniger Körperbehaarung zumindest unterhalb der Augenbrauen. Laut einer Untersuchung der Universität Leipzig entfernen inzwischen mehr als 97 Prozent der jungen Frauen und 79 Prozent der Männer regelmäßig Haar an mindestens einer Körperregion, die Bartrasur bei den Herren nicht mitgerechnet. Befragt wurden Studierende mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren. Es geht um individuelle Attraktivität, aber auch um eine als solche empfundene gesellschaftliche Norm. Ein mächtiger Trend ein mächtiges Geschäftsfeld. Bauer und Vieth sind weder die ersten noch die einzigen, die das erkannt haben. Als Susanne Bauer ihr Unternehmen 2008 in der Rechts-

Titelthema 17 form eingetragener Kaufmann gründete, gab es ihren Angaben zufolge zwei ernsthafte Mitwettbewerber und jede Menge Einzelkämpfer mit mehr oder weniger guten langfristigen Aussichten. Bauer trat an, einiges anders und besser machen zu wollen. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Horst Harald Vieth schaute sie sich in Berlin der damaligen Waxing-Hauptstadt (Bauer) mehrere Studios an und kam zu dem Schluss: Das können wir besser! Das heißt: mit klinischer Hygiene in den Behandlungskabinen und bei der Verwendung der Produkte, mit Design und Stil und auf einer soliden Geschäftsbasis, wie Vieth betont. Vor allem letztere ist bei dem Unternehmen, das 2010 beim Einstieg von Vieth zu einer Aktiengesellschaft umfirmierte, beeindruckend und für eine Unternehmensgründung eher ungewöhnlich: Weder zur Gründung noch zum Unternehmenswachstum haben Vieth und Bauer bisher einen Kredit aufgenommen. Nicht einen einzigen Cent schulden wir irgendeiner Bank, sagt Vieth nicht ohne Stolz, wir finanzieren alles selbst! Das ist umso bemerkenswerter, als eine Sine-Sine-Dependance Investitionen von 100.000 Euro erfordert und das Unternehmen inzwischen fünf Filialen un- terhält. Das Stammkapital der jungen AG beträgt 260.000 Euro, der Umsatz der Unternehmensgruppe, also die beiden Franchise-Partner (siehe Kasten: Existenzgründung Franchising) in Wien Existenzgründung: Franchising In Deutschland existieren zirka 1.000 Franchise-Systeme mit über 150.000 Betrieben, die von rund 115.000 selbstständigen Partnern geführt werden. 2012 lag der Gesamtumsatz bei über 88 Milliarden Euro. Knapp 800.000 Arbeitnehmer sind in Franchise-Betrieben beschäftigt. Das Grundprinzip: Beim Franchise arbeiten selbstständige Unternehmer zusammen. Die Franchisenehmer nutzen gegen Gebühr das Geschäftskonzept der Franchisegeber. Allerdings ist Franchising nicht für jeden angehenden Unternehmer der richtige Weg, sich selbstständig zu machen. Beispielsweise sollte man sich mit Vorgaben abfinden können und sich dessen bewusst sein, dass die unternehmerische Freiheit geringer als in einem eigenen, unabhängigen Unternehmen ist. Dem stehen Vorteile gegenüber so ist etwa die Unternehmensmarke bereits auf dem Markt eingeführt. Ein Selbsttest auf der Internetseite www.franchiseportal.de vermittelt erste Ansatzpunkte, ob diese Art der Existenzgründung für jemanden geeignet ist. Weitere Infos: Karl Reiners, Gerlinde Waering und Jürgen Zanders - Kontaktdaten s. S. 12 Die Konkurrenz überholen. Jetzt beraten lassen! Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. VR-FinanzPlan Mittelstand mit der richtigen Struktur für Ihre Finanzen bringen wir Sie an die Spitze und sorgen nachhaltig dafür, dass Sie auch vorne bleiben. Sprechen Sie einfach persönlich mit einem unserer Berater ganz in Ihrer Nähe oder gehen Sie online auf vr.de Volksbanken Raiffeisenbanken IHK_Kombi_West_185x128_VB_RB_MinD_RZ.indd 1 27.07.12 10:27

18 Titelthema und Mannheim mitgerechnet, betrug vergangenes Jahr zirka 1,5 Millionen Euro. Wir ziehen langsames, dafür jedoch nachhaltiges Wachstum vor, erklärt Vieth, wir investieren immer erst dann, wenn wir das aus dem Cashflow bezahlen können. Das Wörtchen Cashflow Existenzgründung: Unternehmensnachfolge Ein Spezialfall von Existenzgründung ist die Übernahme eines bestehenden Unternehmens. Die IHK Bonn/ Rhein-Sieg begleitet pro Jahr rund 50 Unternehmensnachfolgen von der Vermittlung von Unternehmensinhabern und deren Nachfolgern bis hin zur Beratung zum Übernahmepreis oder auch zu Finanzierungsfragen. Verglichen mit einer Existenzgründung bietet die Übernahme eines Unternehmens erhebliche Vorteile aber auch Risiken. Mit der Übernahme wird auch der Kundenstamm übernommen. Das Know-how von Mitarbeitern, die sich in der Branche auskennen, ist ein weiterer Pluspunkt. Zukünftige Geschäfte können besser abgeschätzt werden. Das erleichtert wiederum die Finanzierung. Fallstricke lauern etwa bei Verbindlichkeiten, Verträgen, möglichen Altlasten und Pensionsverpflichtungen. Die Industrie- und Handelskammern in Deutschland unterhalten zusammen mit Banken und Wirtschaftsförderungseinrichtungen die Datenbank www.nexxt-change.org. Hier werden Unternehmen, die zur Übernahme anstehen, und Nachfolger kostenlos vermittelt. Bernhard Mensing Geschäftsführer Zentrale Dienste Telefon 0228 2284-110 E-Mail: mensing@bonn.ihk.de Detlev Langer Tel. 0228 2284-134 E-Mail: langer@bonn.ihk.de ist ein Indiz für einen weiteren Unterschied zu anderen Gründungen: Vieth ist studierter Betriebswirt und war bis vor einigen Jahren Geschäftsführer eines Beteiligungsunternehmens. Das erklärt den hohen Professionalismus. Dieser und das ins Unternehmen eingebrachte Eigenkapital bescheren Vieth und Bauer natürlich einen ungewöhnlichen Spielraum, eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit. Unvernunft liegt ihnen fern. Wir wollen absolut solide bleiben, betonen sie einmütig. Das heißt zum Beispiel auch, dass sie bei der Expansion auf zwei unterschiedliche Modelle setzen: Neue Filialen entstehen in einem Umkreis um Bonn, den die Unternehmer noch mit vertretbarem Zeitaufwand selbst erreichen können, um nach dem Rechten zu sehen. Die Sine-Sine AG unterhält Filialen in Bonn, Köln und Frankfurt am Main. In Wien und Mannheim hingegen sind Franchisenehmer aktiv, ebenfalls in Wien sowie voraussichtlich in Heidelberg werden in diesem Jahr weitere Sine-Sine-Studios im Franchiseprinzip eröffnen. Das ist zu weit entfernt, um es sinnvoll von Bonn aus steuern zu können, lautet Vieths Credo. Also vergeben sie eine Franchise-Lizenz samt umfassendem Konzept vom Logo bis zu den Hygiene- und Einrichtungsstandards und kassieren dafür einen Einmalbetrag sowie eine monatliche Gebühr. Das Unternehmen hat die Gründungsphase erfolgreich hinter sich gelassen und ist auch auf den nächsten Stufen im Lebenszyklus einer Firma schon weit gekommen: Etablierung und Expansion. Dennoch gab es einen heiklen Moment in der noch kurzen Unternehmenshistorie: beim Übergang zur AG. Da hatte die Sine-Sine AG bereits 15 Beschäftigte und das Bonner Studio war für 40.000 Euro aus der Kaiserpassage in die Gerhard-von-Are- Straße gezogen. Für rund acht Wochen existierten damals auf dem Papier zwei Unternehmen, erläutert Vieth, nämlich in der alten Rechtsform als e.k. und der neuen AG. Prompt habe die Krankenkasse die Beiträge für sämtliche Mitarbeiter zwei Mal doppelt abgebucht. Zugleich mussten natürlich Gehälter und Miete gezahlt sowie Material eingekauft werden. Mit einem Schlag war unser Guthaben auf einen Restbetrag geschrumpft, erinnert sich Vieth. Diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, Liquidität rechtzeitig und ausreichend einzuplanen, betont IHK-Gründungsberater Jürgen Zanders. Zum Glück folgte bald die Rückerstattung der zu viel gezahlten Beiträge. Eine derartiger Engpass hätte Gründern mit einem geringeren Kapitalpolster durchaus zum Verhängnis werden können. Lothar Schmitz, freier Journalist, Bonn