(Bek. des BMA v. 23.4.1996, BArbBl 6/1996, S. 22 ff.) I. Vorkommen und Gefahrenquellen



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Merkblatt zur BK Nr. 5101: Schwere der wiederhlt rückfällige Hauterkrankungen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung der das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren der sein können. (Bek. des BMA v. 23.4.1996, BArbBl 6/1996, S. 22 ff.) I. Vrkmmen und Gefahrenquellen Schwere der wiederhlt rückfällige Hauterkrankungen können bei zahlreichen beruflichen Tätigkeiten auftreten. Auf die wichtigsten wird im Anhang verwiesen. Eine Gefährdung kann gegeben sein bei: 1. Feuchtarbeit, die einen erheblichen Teil der Arbeitszeit einnimmt und bei der die Haut nicht durch persönliche Schutzausrüstung geschützt werden kann, besnders bei zusätzlicher mechanischer und chemischer Einwirkung. Erfahrungsgemäß sind dabei Tätigkeiten als hautgefährdend anzusehen, bei denen die Beschäftigten regelmäßig mehr als zwei Stunden täglich mit ihren Händen Arbeiten im feuchten Milieu (Hautkntakt mit flüssigen wäßrigen und nicht-wäßrigen Medien) ausführen der einen entsprechenden Zeitraum feuchtigkeitsdichte Handschuhe (Okklusin) tragen der häufig bzw. intensiv ihre Hände reinigen müssen, wbei häufig mit etwa 20 x pr Tag angesetzt werden kann; entsprechend weniger, wenn aggressive Reinigungsmaßnahmen zur Anwendung kmmen. 2. Hautkntakt mit chemischen Substanzen mit irritativer bzw. allergener Ptenz, z. B. mit Metallinen (z. B. vn Chrm, Nickel, Kbalt), alkalischen Flüssigkeiten (z. B. wassergemischten Kühlschmiermitteln, Reinigungslösungen), Detergentien (waschaktiven Substanzen), Desinfektinsmitteln (z. B. Frmaldehyd, Glutaraldehyd, Benzalkniumchlrid), Biziden (z. B. Chlrmethylisthiazln, Frmaldehydabspalter), Lösemitteln (z. B. aliphatischen und armatischen Khlenwasserstffen, hchsiedenden Mineralölfraktinen, Nitrverdünnungen, Terpentinölen und Terpentinersatzpräparaten), einigen Kunststffmn- und -ligmeren und ihren Härtern (z. B. Epxid- und Acrylatharzsystemen, Aminhärtern), Friseurchemikalien (z. B. Glycerylmnthiglyklat, p-phenylendiamin), Lötsubstanzen (Klphnium), Gummihilfsstffen (z. B. Thiurame, Carbamate), parasubstituierten armatischen Aminen (p-phenylendiamin, Gummichemikalien, Farbstffen, Farbentwicklern). 1

Auch natürliche Stffe können eine Gefahrenquelle sein, wie z. B. Naturlatex, Mehle, Pflanzenbestandteile, Hölzer, Tierhaare, Tierschuppen (swie andere tierische Prteine). 3. Einwirkung vn physikalischen Faktren, wie z. B. vn Mineralfasern, Schnitthaaren bei Friseuren, aktinischen (Ultravilettstrahlung) und evtl. thermischen Reizen (Hitze und Kälte) swie Mikrtraumen durch Metall- der Glasteilchen. 4. Einwirkung vn hautpathgenen Keimen (Pilze u. a.), die saprphytär vrhanden der direkt übertragen und inflge günstigen Milieus (Feuchtigkeit, Wärme) in Wachstum und Ausbreitung gefördert werden. Besnders gefährdet sind die im Anhang aufgeführten Berufsgruppen. II. Aufnahme und Wirkungsweise Beruflich bedingte Hauterkrankungen werden in der Regel verursacht durch äußere (exgene) Einwirkung schädigender Flüssigkeiten, fester Stffe, Stäube, Dämpfe u. a. Vrwiegend sind die den schädigenden Faktren unmittelbar ausgesetzten Körperstellen betrffen. Ausbreitung auf andere Körperteile und Ausbreitung auf den gesamten Körper (Generalisatin) sind möglich. Häufig entstehen diese Hauterkrankungen erst durch das Zusammenwirken verschiedener Einflüsse, auch durch die Anwendung unzweckmäßiger Hautreinigungsmittel und durch mangelnden Hautschutz der mangelnde Hautpflege. III. Krankheitsbild und Diagnse Krankheitsbild und Verlauf hängen vn Art, Menge und Einwirkungsdauer der schädigenden Faktren swie der individuell unterschiedlichen Reaktinsweise ab. Beruflich bedingte Hauterkrankungen können sich an der Haut, den Knjunktiven und den Hautanhangsgebilden (Haare, Nägel, Schweiß- und Talgdrüsen) manifestieren. Am häufigsten treten subtxisch-kumulative und allergische Kntaktekzeme auf. Das subtxisch-kumulative Ekzem (Synnyme: degenerativ txisches Kntaktekzem der sg. Abnutzungsdermatse) kann durch fakultativ hautschädigend wirkende Arbeitsstffe in Abhängigkeit vn der Knzentratin und Kntaktzeit verursacht werden. Durch den langandauernden der wiederhlten direkten Hautkntakt zu diesen Substanzen kmmt es zu einer Störung der epidermalen Hautbarriere und nachflgend zu einer Entzündung der Haut, die klinisch und histlgisch als Ekzem impniert. Klinisch sichtbare Zeichen können Rötung, Schuppung, Bläschen, Papeln, Pusteln, Nässen (Exsudatin) und Exkriatinen sein. In chrnischen Fällen kann es zu Rhagadenbildung, Lichenifikatin und Hyperkeratsen kmmen. Meist bestehen Juckreiz und Brennen. In der Regel ist das subtxisch-kumulative Kntaktekzem an Körperstellen, die mit dem Arbeitsstff unmittelbar in Berührung kmmen, z. B. an den Händen (häufig Handrücken), lkalisiert. Auf vrgeschädigter Haut - der bei ptenten Allergenen auch auf intakter Haut - kann es nach erflgter Sensibilisierung zu allergischen Kntaktekzemen kmmen. 2

Eine Allergie ist eine spezifische immunlgische Reaktin des Organismus auf vn außen einwirkende Stffe, die durch wiederhlten Kntakt mit diesen Stffen erwrben wurde. Der Vrgang der Reaktinsveränderung wird als Sensibilisierung bezeichnet. Allergien treten nur bei einem Teil der Expnierten auf. Dem allergischen Kntaktekzem liegt meist eine Allergie vm Spättyp (Typ-IV-Sensibilisierung), in seltenen Fällen auch eine Allergie vm Sfrttyp (Typ-I-Sensibilisierung) zugrunde. Eine Allergie vm verzögerten Typ wird in der Regel durch wiederhlten Hautkntakt mit Kntaktallergenen verursacht. Stffe, die durch Hautkntakt sensibilisieren (Kntaktallergene), sind überwiegend niedermlekulare Stffe (z. B. Metallinen, Amine, Kunststffmnmere u. a.), die nach Sensibilisierung bei erneutem Hautkntakt zeitlich verzögert (nach mehreren Stunden bis Tagen) zu Kntaktekzemen am Einwirkungsrt, gelegentlich mit Streureaktinen an anderen Körperstellen, führen. Lichtsensibilisierende Stffe (sg. Phtallergene) sind Stffe, die in Verbindung mit Lichtexpsitin zur Sensibilisierung führen können. Berufsdermatlgisch bedeutsam sind phtsensibilisierende Substanzen wie Olaquindx, Phenthiazinderivate, Tetrazykline, u. a. Davn zu unterscheiden sind phttxische Reaktinen, die z. B. durch Teerprdukte der Pflanzeninhaltsstffe (z. B. Furcmarine) verursacht werden können. Bei der phttxischen Reaktin werden diese Substanzen unter Einwirkung vn UV-Licht direkt zu entzündungslösenden Substanzen verändert. Die klinischen Erscheinungsbilder der unterschiedlichen Ekzemfrmen können sehr variabel sein, s daß ein allergisches vn einem subtxisch-kumulativen Kntaktekzem weder klinisch nch histlgisch zu unterscheiden sein kann. Das allergische Ekzem neigt zu Streureaktinen. Neben unmittelbarem ist auch an aergenen Kntakt zu denken, insbesndere wenn das Kntaktallergen als Staub, Gas, Dampf der Tröpfchen-Aersl vrliegt und über die Luft auf die Haut einwirkt. Allergien vm Sfrttyp (z. B. durch Prtein, Naturlatex) können an der Haut zu umschriebenen der generalisierten Hautreaktinen wie Schwellung, Rötung, Quaddeln und/ der Juckreiz (Kntakturtikaria, Prteindermatitis) führen. Die anfangs gegen einen einzelnen bestimmten Arbeitsstff gerichtete Überempfindlichkeit (Mnvalenz) kann sich im weiteren Verlauf gegen die verschiedensten Substanzen (Plyvalenz) richten. Auch kann im Sinne eines sgenannten Zweiphasenekzems auf dem Bden eines subtxisch-kumulativen Kntaktekzems ein allergisches Kntaktekzem entstehen. Beide Ekzemtypen zeigen bei Wegfall der Expsitin meist Besserung (am Wchenende) bzw. Abheilung (bei längerer Arbeitskarenz wie Urlaub, Arbeitsunfähigkeit), bei erneutem Kntakt kmmt es häufig zu einem Rezidiv des Ekzems. Neben der allergischen Reaktin, die durch den Nachweis vn spezifischem IgE bestätigt werden kann, gibt es auch nichtimmunlgische Reaktinen. Hautuntersuchungen (Epikutan-, Prick- und Intrakutantestungen), die für die Klärung des ursächlichen Zusammenhangs zwischen Schadstff und Ekzem vn Bedeutung sein können, sind in der Regel vrzunehmen. Sie sind nur unter Berücksichtigung des Gesamtbefundes zu bewerten. 3

Eine atpische Hautdiathese, d. h. die Neigung, an der Haut ein atpisches Ekzem zu entwickeln, ist ein wichtiger knstitutineller Kfaktr bei der Entstehung und Unterhaltung der. g. Kntaktekzeme. S sind Persnen mit atpischer Hautdiathese insbesndere bei beruflicher Feuchtarbeit (swie möglicherweise auch bei Staubexpsitin) gefährdet, Kntaktekzeme zu entwickeln. Unter Atpie versteht man die genetisch determinierte Bereitschaft, gegen Substanzen der Umwelt Überempfindlichkeitsreaktinen zu entwickeln. Diese können sich klinisch im Bereich der Atemwege als allergische Rhinitis (Rhinpathie) und/der als allergisch verursachte bstruktive Atemwegserkrankung (BK-Nr. 4301 Anlage 1 BeKV) manifestieren, am Zielrgan Haut als Ekzem mit typischen Prädilektinsstellen und charakteristischem Verlauf, wbei wahrscheinlich als ursächlich ein Zusammenspiel zwischen endgenen (anlagebedingten) und exgenen (äußeren) Faktren anzunehmen ist. Ein knstitutinelles Ekzem kann sich durch berufliche Einwirkungen vrübergehend der richtungsweisend verschlimmern. Die beruflich verursachte Akne ist selten gewrden. Sie tritt hauptsächlich bei Arbeiten mit technischen Ölen und Fetten, Teer, Teerölen, Pech und bestimmten Halgenkhlenwasserstffen (z. B. plyhalgenierte Biphenyle, Chlrnaphthaline) auf. Gegenüber der sgenannten juvenilen Akne ist ihre Lkalisatin besnders zu beachten. Die Ölakne findet sich meist an unbedeckten der bei öldurchtränkter Kleidung auch an bedeckten Körperstellen (z. B. am Oberschenkel). Außerberuflich verursachte und anlagebedingte Hautkrankheiten können durch berufliche Faktren ungünstig beeinflußt der verschlimmert werden (z. B. Pilzinfektinen in feuchtem Milieu bei ungeeigneter Arbeitskleidung, Psriasis vulgaris bei mechanischer Belastung). IV. Weitere Hinweise Die" Schwere" der Erkrankung wird aufgrund der klinischen Symptmatik nach Mrphe und Beschwerdebild, Ausdehnung, Verlauf und Dauer der Erkrankung und aufgrund der Ausprägung der beruflich verursachten Allergien beurteilt. Auch eine klinisch leichte Hauterkrankung kann allein wegen ihrer Dauer als schwer einzustufen sein, wenn ununterbrchene Behandlungsbedürftigkeit vn sechs und mehr Mnaten gegeben ist. "Wiederhlt rückfällig" ist die Erkrankung dann, wenn mindestens drei Krankheitsschübe, d. h. Ersterkrankung und zwei Rückfälle, vrliegen. Rückfall setzt eine weitgehende Besserung der Abheilung des vrangegangenen Krankheitsschubes swie den Zusammenhang mit der Ersterkrankung vraus, wenn der Erkrankte zwischenzeitlich beruflich wieder tätig gewesen ist. Der Verdacht auf das Vrliegen einer beruflich verursachten Hauterkrankung ist auch dann anzuzeigen, wenn die gefährdende Tätigkeit nch nicht aufgegeben wrden ist. Wenn die Vraussetzungen der Nr. 5101 Anlage 1 Berufskrankheiten-Verrdnung nicht gegeben sind, ist jeweils zu prüfen, b die vrliegende Hauterkrankung zum Krankheitsbild anderer Berufskrankheiten gehört. Bei Hautkrebs vergleiche BK-Nr. 5102. Bei Hautinfektinen sind die BK-Nr. 3101, 3102 (z. B. tiefe Trichphytie) und 3104, bei Hautkrankheiten, wenn sie als Erscheinung einer Allgemeinerkrankung durch Aufnahme des schädigenden Stffes in den Körper verursacht werden, die BK- 4

Nr. 1101 bis 1110, 1201 und 1202, 1303 bis 1309 und 1315 in Betracht zu ziehen. Auf die BK-Nr. 2402 (Einwirkung durch inisierende Strahlen) wird hingewiesen. V. Literatur Adams, R.M.: Occupatinal Skin Diseases. 2nd Editin, W.B. Saunders, Philadelphia Lndn Trnt (1990) Diepgen, T.L., Fartasch, M., Hrnstein, O.P.: Kriterien zur Beurteilung der atpischen Hautdiathese. Dermatsen 39: 79-83 (1991) Diepgen, T.L.: Die atpische Hautdiathese. Gentner, Stuttgart (1991) Diepgen, T.L., Schmidt, A., Schmidt, M., Fartasch, M.: Berufsekzeme und Berufskrankheitsverfahren - epidemilgische Aspekte. Allerglgie 17: 84-89 (1994) Elsner, P., Maibach, H.: Irritant Dermatitis: New clinical and experimental aspects. Karger, Basel (1995) Fartasch, M., Schmidt, A., Diepgen, T.L.: Die "Schwere" der Hauterkrankung nach BeKV 5101 in der gutachtlichen Beurteilung. Dermatsen 41: 242-245 (1993) Kühl, M., Klaschka, F.: Berufsdermatsen. Urban & Schwarzenberg, München Wien Baltimre (1990) Menné, T., Maibach, H.I.: Hand Exzema. CRC Press Bca Ratn Ann Harbr, Lndn Tky (1993) Rycrft, R.J.G., Menné, T., Frsch, P.J.: Textbk f Cntact Dermatitis. 2nd Editin, Springer, Berlin Heidelberg New Yrk (1995) Smit, H. A., Burdrf, A., Cenraads, P. J.: The prevalence f hand dermatitis in different ccupatins. Int. J. Epidemil. 22: 288-293 (1993). 5

Anhang: Berufe mit deutlich erhöhtem Erkrankungsrisik für Kntaktekzeme. Die meisten dieser Berufsgruppen sind häufig mit Feuchtarbeit verbunden. Tätigkeiten Einwirkungen wichtige Allergene und chemisch irritative Substanzen Friseure Dauerwellmittel Ester und Salze der Thiglyklsäure, Fixiermittel Haarfarben p-phenylendiamin, p-tlulendiamin u. a. Färbemittel, Resrcin, Parabene Blndiermittel Persulfate Haarwaschmittel Knservierungsstffe, Duftstffe, Pflanzenextrakte, Ccamidprpylbetain u. a. Emulgatren und waschaktive Substanzen Acceleratren 1), Naturlatex Bäcker, Knditren Teige Weizen-, Rggen-, Sjamehl, Amylase Armen und Gewürze Vanille, Bittermandel, Anis, Orangenschalenextrakt, Zimt u. a. Knservierungsmittel und Antixydantien Benzesäure, Srbinsäure, Oktyl-, Prpyl-, Ddecylgallat Reinigungsmittel Desinfektins- und Knservierungsstffe, waschaktive Substanzen Galvaniseure galvanische Bäder Nickel-, Chrm- 2), Kbaltverbindungen, Säuren, Alkalien Entfettungsmittel Lösemittel 3) Acceleratren 1), Naturlatex Gärtner, Flristen Zierpflanzen Primeln, Chrysanthemen u. a. Asteraceae, Alstremerien, Tulpenzwiebeln u. a. Pflanzenschutzmittel Carbamate, Thiurame, Pyrethrum u. a. Bauarbeiter, Maurer, Zement, Frischbetn (Bi)Chrmate 2) der Alkalien, Kbaltverbindungen Fliesenleger, Estrichleger Kunststffe unausgehärtete Epxidharze und Härter, Iscyanate Metallarbeiter Kühlschmierstffe (insbesndere wassergemischte) Knservierungsstffe (Frmaldehydabspalter, Triazine, Isthiazlinne u. a.), Emulgatren, Krrsinsschutzmittel, Ethanlamine, Tallöl, Mineralöle Metalle Nickel-, Kbaltverbindungen u. a. Metallkleber Epxidharze, Acrylate, Härter Metallreinigungs- und Lösemittel 3) Entfettungsmittel Kunststffarbeiter unausgehärtete Kunstharze Epxidharze und Härter, Acrylate, Kbaltbeschleuniger, Perxide, Melamin-, Harnstff-, Phenl-Frmaldehydharze, Iscyanate, Phthalate, Lösemittel 3) Köche, Küchenhilfen Lebensmittel Mehl, Enzyme, Fleisch, Fische, Krustentiere, Gemüse, Gewürze, Knservierungsstffe, Farbstffe Reinigungsmittel Desinfektins- u. Knservierungsstffe (Isthiazlinne, Frmaldehyd, Parabene u. a.), waschaktive Substanzen Acceleratren 1), Naturlatex Heil- und Pflegeberufe Desinfektinsmittel Frmaldehyd, Glutaraldehyd, Quecksilberverbindungen, Chlrkresl, Phenle u. a. Medikamente Antibitika, Lkalanästhetika, Phenthiazine (Phtallergene), ätherische Öle Acceleratren 1), Naturlatex Zahntechniker Dentalchemikalien unausgehärtete Acrylate und Mischharze, Eugenl, Textilhersteller und -verarbeiter Leder-, Fellverarbeitung Nickel, Kbalt, Palladium, Amalgam, Säuren Textilfarben, Beizen Azfarben, Anthrachinnfarben, Chrmverbindungen 2) Appreturen, Frmaldehydharze, Acrylate, Plyurethane Spezialausrüstungen Gummifäden Acceleratren 1) Naturlatex Kleidungszubehör Nickel, Kbalt Gerbstffe Chrmverbindungen 2), Tannin, Säuren, Laugen Kleber Klphnium, p-tert-butylphenlfrmaldehydharz, Lösemittel 3) Imprägniermittel Kunstharze Färbemittel Azfarben u. a. 6

Tätigkeiten Einwirkungen wichtige Allergene und chemisch irritative Substanzen Hlzbearbeiter, Tischler, Zimmerer Hölzer Palisanderarten, Teak, Makré, Mahagni, Nadelhölzer u. a. Klebstffe Frmaldehydharze, Klphnium, Epxidharze, Acrylate Beizen Chrmverbindungen 2), Azfarbstffe u. a. Hlzschutzmittel Chrmverbindungen 2), Insektizide, Fungizide Maler, Lackierer, Anstreicher, Farben Kunstharze, Terpentin u. -ersatzstffe, Farbpigmente (Chrm- 2, Kbaltverbindungen u. a.) Fußbdenleger Klebstffe Frmaldehydharze, Klphnium, Epxidharze, Acrylate, Iszyanate Verdünner Lösemittel 3) Löter, Elektrniker Lötmittel Klphnium, Metallchlride, Säuren, Alkhle, Salmiak Metallkleber Epxidharze, Acrylate, Härter, Lösemittel 3) Metalle Nickel, Kbalt, Zinn u. a. Reinigungsdienste Reinigungsmittel Knservierungsmittel, waschaktive Substanzen (Tenside u. Detergenzien) Desinfektinsmittel Frmaldehyd, Glutaraldehyd, Phenle u. a. Fußbdenpflegemittel Wachse, Terpentinöl der Ersatzstffe, Lösemittel 3) Acceleratren 1), Naturlatex Ftlabranten Farbentwickler p-substituierte armatische Amine (CD 2, 3, 4) Ftchemikalien Chrmverbindungen 2), Frmaldehyd Acceleratren 1), Naturlatex Gummihersteller und -verarbeiter Gummichemikalien Naturlatex, Thiurame, Thicarbamate, Mercaptbenzthiazle, p-substituierte Amine, Landwirtschaftliche Berufe Futtermittelstäube Klphnium Getreide, Medikamente u. a. Futtermittelzusätze (Olaquindx, Phenthiazine, Antibitika) tierische Prteine Tierhaare, -speichel, -urin Pflanzenbestandteile Gummiartikel Accelatren 1) Desinfektinsmittel Frmaldehyd, Chlramin u. a. Melkfett Pflanzenschutzmittel Düngemittel Osmarn B, Lanlin 1) Thiurame, Thicarbamate, Mercaptbenzthiazle, Alterungsschutzmittel u. a. 2) Alkalisalze der Chrmsäure (Cr VI) sind wahrscheinlich im Gegensatz zu den Salzen des dreiwertigen Chrms (Cr III), wie dem Sulfat der Alaun, keine Ekzematgene, penetrieren aber wesentlich leichter die Haut und werden drt zu dem stark ekzematgenen Cr III reduziert. Deshalb wird die Testung swhl bei Chrm-VI- Expnierten (z. B. Maurern) wie auch bei Chrm-III-Expnierten (z. B. Gerbern der Galvaniseuren) in der Regel mit Kalium(bi)chrmat der Chrmsäureanhydrid (CrO 3 ) durchgeführt. 3) Khlenwasserstffe, Halgenkhlenwasserstffe, Alkhle, Ether, Ketne, Ester und Vertreter anderer Stffklassen 7