mit schwung von hinten



Ähnliche Dokumente
Der Support für Windows Server 2003 endet endgültig alles was Ihnen dann noch bleibt ist diese Broschüre.

All for One Steeb. Das SAP Haus. ALL FOR ONE STEEB DAS SAP HAUS

360 - Der Weg zum gläsernen Unternehmen mit QlikView am Beispiel Einkauf

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Der Kunde zahlt die Gehälter.

ERGEBNISSE DER CW-MARKTSTUDIE COLLABORATION AUS DER CLOUD IM UNTERNEHMENSEINSATZ IN TABELLARISCHER FORM

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Microsoft (Dynamics) CRM 2020: Wie verändern sich Markt, Eco-System und Anwendungsszenarien nach Cloud & Co?

Social-Media Basis-Paket Ein einfaches und verständliches Unternehmens-Programm für den ersten Schritt

IT OUTSOURCING. Wie die IT durch Transparenz zum internen Dienstleister wird. Herford, , Steffen Müter

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

Inside. IT-Informatik. Die besseren IT-Lösungen.

Mobile Intranet in Unternehmen

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Alle gehören dazu. Vorwort

Lizenzen auschecken. Was ist zu tun?

- mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln

Verpasst der Mittelstand den Zug?

Speicher in der Cloud

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

.. für Ihre Business-Lösung

icloud nicht neu, aber doch irgendwie anders

Stammdaten Auftragserfassung Produktionsbearbeitung Bestellwesen Cloud Computing

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Selbsttest Prozessmanagement

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Warum tun manche Menschen nicht das, was Sie als Führungskraft von ihnen erwarten?

Persönliche Einladung. Zur IT Managers Lounge am 4. November 2009 in Köln, Hotel im Wasserturm.

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Repräsentative Umfrage zur Beratungsqualität im deutschen Einzelhandel (Auszug)

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Statuten in leichter Sprache

Analyse zum Thema: Laufzeit von Support-Leistungen für ausgewählte Server OS

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Informationsblatt Induktionsbeweis

Das Leitbild vom Verein WIR

Updatehinweise für die Version forma 5.5.5

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Schnelle und exakte Regalplanung. IPO.Rack Die Plattform für Planer und Regalhersteller.

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Grundfunktionen und Bedienung

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Windows 10 > Fragen über Fragen

Spotlight 5 Gründe für die Sicherung auf NAS-Geräten

GmbH. Feuer im Herzen. Werbung im Blut.

Wir nehmen Aufgaben und Ideen wahr. Wir suchen Lösungen zu Ideen.

Erfolg im Verkauf durch Persönlichkeit! Potenzialanalyse, Training & Entwicklung für Vertriebsmitarbeiter!

Inhaltsverzeichnis U M S T E L L U N G A U F O F F I C E 3 6 5

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Leichte-Sprache-Bilder

Papa - was ist American Dream?

Leistungsstarke Enterprise Apps. Für Menschen erdacht. Für Veränderungen entwickelt.

TESTEN SIE IHR KÖNNEN UND GEWINNEN SIE!

Reporting Services und SharePoint 2010 Teil 1

Mobile-Money-Studie Daten und Fakten Europa

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt

Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

EINE PLATTFORM

Bernadette Büsgen HR-Consulting

Application Lifecycle Management als strategischer Innovationsmotor für den CIO

IT-Asset-Management in der Cloud

Wichtige Hinweise zu den neuen Orientierungshilfen der Architekten-/Objektplanerverträge

Research Note zum Thema: Laufzeit von Support-Leistungen für Server OS

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Bachelor Prüfungsleistung

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Fehler und Probleme bei Auswahl und Installation eines Dokumentenmanagement Systems

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Virtual Roundtable: Perspektiven für SAP-Profis

Briefing-Leitfaden. 1. Hier geht s um Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung: Was soll beworben werden?

BUSINESS SOFTWARE. www. sage.at

Social Media Monitoring Was wird über Sie und Ihre Wettbewerber gesagt?

Guide DynDNS und Portforwarding

Was man mit dem Computer alles machen kann

Orange heisst jetzt Salt.

Wir sind Partner der Servicon Service & Consult eg für die Mitglieder der Verbundgruppen des ZGV (Zentralverband gewerblicher Verbundgruppen).

1. Management Summary. 2. Grundlagen ERP. 3. ERP für die Produktion. 4. ERP für den Handel. 5. EPR für Dienstleistung. 6.

Fragenkatalog zur Bewertung Ihres ERP Geschäftsvorhabens:

Wie kann Ihr Unternehmen von Leadership Branding profitieren?

Info zum Zusammenhang von Auflösung und Genauigkeit

Adobe Photoshop. Lightroom 5 für Einsteiger Bilder verwalten und entwickeln. Sam Jost

Ihre PLM-Prozessexperten für Entwicklung und Konstruktion

Kreativ visualisieren

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Vertriebspartner. Wer hat sie nicht gerne.

~~ Swing Trading Strategie ~~

TALENTCHAOS...ODER TALENTMANAGEMENT?

Zwischenablage (Bilder, Texte,...)

Hardware, Software, Services

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Transkript:

28 Top 500 Kundenansprache mit schwung von hinten Verändertes Einkaufsverhalten Ist der CIO nicht willig, kauft die Fachabteilung ihre IT einfach selbst ein für einige Marktbeobachter ist dieses Szenario die nahe Zukunft. Der Marketingchef, so die Prognose, verantwortet in einigen Jahren mehr IT-Budget als die IT. Welche Folgen hat das für cios und Hersteller? Von Mark Schröder Die Hiobsbotschaft für den cio lautet: Bei IT-Einkäufen wird er in den nächsten Jahren an Mitspracherecht verlieren. Analysten behaupten sogar, das Marketing werde künftig ein höheres IT-Budget haben als die IT-Abteilung selbst. Beides mag zutreffen, der Status quo in der Schweiz ist aber (noch) ein anderer. Denn die Entscheidungen über die Informatikbeschaffung obliegen mehrheitlich dem CIO. Wenn überhaupt jemand mitredet, dann ist es der Geschäftsführer und/oder der Finanzleiter. Die Bereiche Marketing, Personal und Vertrieb haben zumindest aktuell noch kaum Gewicht bei it-entscheidungen. Das ergab unsere Umfrage unter den 500 grössten ict-firmen der Schweiz (s. Grafik S. 30). Die detaillierten Ergebnisse, auch nach Sparten und Unternehmensgrössen aufgeschlüsselt, finden Sie auf IDG Analytics (www.idg-analytics.ch). Liegen die Auguren vollkommen falsch? Ein Blick auf den Arbeitsalltag vieler Angestellter heute scheint ihnen eher recht zu geben. Denn die Beschäftigten hierzulande arbeiten mehrheitlich an Computern, besitzen ein (berufliches) Smartphone und sind elektronisch vernetzt. Natürlich kauft auch jeder Abteilungsleiter Informatik ein, wenn nicht im grossen Stil, dann doch zumindest für seinen Bereich. Die Ausgaben für beispielsweise eine Marketing- «Eine Cloud-Lösung ohne das Einverständnis der IT-Abteilung zu beziehen, ist fahrlässig» Reto Aeberhardt, Head Business Development in4u App belasten kein it-budget. Einerseits sprechen die Angaben der ict-unternehmen eine klare Sprache: Ihre Hauptabnehmer sind immer noch die cios selbst. Andererseits ist Informationstechnologie im Geschäft heute so allgegenwärtig, dass nicht nur die IT-Abteilungen die Kunden sein können. Dass es kein reines Schwarz oder Weiss mehr gibt, hat diverse Gründe und auch Konsequenzen für das künftige Geschäft. bild: www.keystone.ch/matt DUNHAM

Computerworld 13/29. August 2014 29 Disziplin Stabhochsprung beim Zehnkampf an der Leichtathletik-EM in Zürich, 13. August 2014 Produkte oder Lösungen? Eine neue Firewall-Appliance oder zusätzliche Serverracks sind typische Bestellungen, mit denen sich der cio an die Lieferanten wendet. Der Fachbereich kauft zwar keine neuen Festplatten, allerdings durchaus nicht nur Apps. Reto Aeberhardt, Head Business Development & Consulting bei in4u, berichtet von Fachabteilungen grosser Unternehmen, die it- Dienstleistungen zum Teil direkt einkaufen. Gründe seien, dass die interne it-abteilung die gewünschten Leistungen oft nicht erbringen kann, da ihnen das spezifische Fachwissen oder die Ressourcen fehlen. In solchen Fällen landen auch Anfragen für den Betrieb einer komplexen it-infrastruktur, einer Private Cloud oder einer Geschäftsapplikation aus der Fachabteilung auf seinem Schreibtisch, sagt Aeberhardt. Für Anfragen nach Business- Anwendungen arbeite in4u dann eng mit «Das Business stimmt sich üblicherweise vor der Beschaffung von Informatik mit der IT ab» Patric Märki, Managing Director SAS Independent Software Vendors zusammen, die Applikationen wie crm oder erp direkt aus der Cloud liefern. Geschäftsanwendungen und konkrete Business-Lösungen sind die am häufigsten angefragten Produkte der Fachbereiche. Der Anteil ist aber vergleichsweise gering. Kaum jede fünfte Anfrage stammt aus dem Marketing, der Personal abteilung oder dem Vertrieb (s. Grafik S. 30). Nach den Erfahrungen der Anbieter handelt es sich dabei meistens um einzelne Projekte. «Bei Verträgen mit Fachabteilungen geht es um Business-Themen wie das Kampagnenmanagement eines Telekommunikationskonzerns, das Risikomanagement einer Bank oder das Reporting in einer Versicherung», erklärt Patric Märki, Managing Director von SAS. Solche Lösungen haben den Vorteil, dass sie mehr oder weniger für sich allein stehen. Christophe Berger, ceo von ntt

30 Top 500 Kundenansprache Data Switzerland, nennt als Beispiele interaktive bi-lösungen und Marketing-Apps: «Diese Anwendungen benötigen relativ wenig Interaktion mit den Core-Prozessen und -Systemen der Organisation.» Technik versus BWL Gefragt von den Fachbereichen sind also singuläre Lösungen, keine komplexen Systeme. «Die Fachabteilung interessiert die notwendige Infrastruktur wenig, sie möchte einfach einen guten Preis für ein Business-Bedürfnis bezahlen», sagt Marcel Burkart, Head Customer Management bei Up-Great. Jedoch beobachte er, dass eine Beschaffung durch das Business tendenziell länger dauert und am Entscheid mehrere Personen beteiligt sind. Um diesen die Entscheidung zu erleichtern, bietet das Unternehmen Pakete aus Hardware, Software und Dienstleistungen plus festgeschriebenen slas an. Verkauf von IT-Leistungen an... Das Gros der Kaufverträge für Informatik wird mit der IT, der Geschäftsleitung und dem Finanzchef geschlossen. Quelle: Computerworld Top 500/2014 (n = 385) IT-Abteilung, CIO Marketing Vertrieb Geschäftsführer, CEO Finanzabteilung, CFO Personalabteilung (HR) andere Fachbereiche weiss nicht 0 % 20% 40% 60% 80% 100% Anfragen nach IT-Leistungen von... Aus den Fachbereichen, etwa Vertrieb, Marketing und Personal, kommen derzeit noch selten Anfragen nach IT-Offerten. Quelle: Computerworld Top 500/2014 (n = 385) IT-Abteilung, CIO Marketing Vertrieb Geschäftsführer, CEO Finanzabteilung, CFO andere Fachbereiche weiss nicht 17,9 % 18,7 % 15,3 % 16,1 % 3,6 % 17,1 % 18,7 % Personalabteilung (HR) 12,7 % 14 % 3,6 % 42,6 % 38,2 % Eher das Gegenteil hat ntt-data-chef Berger erlebt. Die Projekte seines Unternehmens mit Fachbereichen verliefen tendenziell sogar reibungsloser, da ein klarer Business Case vorliege, der die Entscheidung vereinfache. «Für die Lösungen ergibt sich häufig ein besserer roi, wenn das Projekt isoliert betrachtet wird», so der ceo. Die neuen Kunden aus dem Business erfordern aber auch einen anderen Verkaufs-Approach, wie umb-geschäftsführer Matthias Keller an- 63,4 % 58,4 % 80,3% 84,4 % 0 % 20% 40% 60% 80% 100% «Wir wollen immer vermitteln. Aber es ist schon vorgekommen, dass wir die IT verteidigt haben, auch wenn das nicht zu unserem Vorteil war» Christophe Berger, CEO NTT Data merkt: «Während in Gesprächen mit it-abteilungen oft die technischen Vor- und Nachteile thematisiert werden, zählen beim Business in erster Linie betriebswirtschaftliche Argumente», sagt er. Sales-Mitarbeiter, die den Wandel vom technischen zum betriebswirtschaftlichen Verkauf nicht vollziehen können, haben in Zukunft schlechte Karten. Neue Verkaufstechniken Den Schweizer ICT-Anbietern genügt es daher nicht mehr, dass ihre Vertriebsmitarbeiter fit in den technischen Fragestellungen sind. «Für die Herausforderungen in der it erwartet der Kunde keinen Verkäufer, sondern jemanden, der sich in seine Welt hineindenken kann», erklärt Up- Great-Manager Burkart. Ein solcher «Solution Advisor» müsse aufzeigen können, wie die it über den rein technologischen Aspekt hinaus einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten könne. Ein typisches Beispiel ist die universell einsetzbare Plattform Microsoft SharePoint. Das Tool kann der Berater als Dokumentenarchiv verkaufen, als Intranetportal mit Facebook-Elementen und auch als Workflow-Zentrale für Geschäftsprozesse. Die Verkäufer müssen den Funktionsumfang kennen, die Anforderungen des Kunden mit den verfügbaren Mitteln abbilden und bestenfalls gleich in einer Demo live zeigen können. Noch speziellere Kenntnisse erfordert eine Spezial-Software für wissenschaftliche Einrichtungen. Denn die Experten in den Unternehmen kennen die Vorzüge, aber auch die Ecken und Kanten solcher Lösungen ganz genau da muss der Lösungsanbieter mithalten können. «Der Dialog mit den Fachbereichen verlangt hohe Kompetenzen in den jeweiligen Umfeldern sowie ein gutes Lösungsverständnis», erklärt SAS-Chef Patric Märki. Er habe damit durchaus positive Erfahrungen gemacht, da sich die Diskussionen stets auf konkrete Anwendungsfälle konzentrieren. Konfrontationskurs? Für ein konkretes Problem eine konkrete Lösung: So etwas haben ict-anbieter immer im Portfolio. Wenn sich die Verkäufer einigermassen auf Augenhöhe mit den Fachbereichen über die individuellen Geschäftsanforderungen unterhalten können, ist der Zuschlag quasi sicher. Das tönt nach einem leichten Spiel für versierte Vertriebsmitarbeiter. Aber ist es das wirklich? Natürlich nicht. Denn Informatikprojekte der

Computerworld 13/29. August 2014 www.computerworld.ch 31 Fachbereiche laufen selten isoliert von der bestehenden Unternehmensinfrastruktur. «Nach unseren Erfahrungen stimmt sich das Business vor der Beschaffung einer Software mit der IT ab», berichtet Märki. So werde sichergestellt, dass sich eine neue Lösung intern mit den Ressourcen der Corporate-it betreiben lässt. Die Beratungs- und Abstimmgespräche führt in4u-manager Aeberhardt mit den Projekt- oder sogar Unternehmensverantwortlichen. «Bei Anfragen von der Fachabteilung ist es wichtig zu verstehen, welche Lösungen grundsätzlich angeboten werden können unter anderem in Bezug auf IT-Sicherheitsvorgaben und etwa Datenhaltung hierzulande», gibt er ein Beispiel. Je nach Vorgaben könne beispielsweise Office 365 dann eine Lösung sein oder eben nicht. Andernorts sind die Business-Manager weniger zimperlich, denn auch Aussagen wie «Warum soll sich das Business interessieren, wo die Cloud läuft?» sind zu vernehmen. Hier bergen die Fachbereichsprojekte dann viel Sprengstoff. Schatten-IT «Die Fachabteilungen haben meist keinen Anspruch, einer technologischen Strategie zu folgen», sagt Up-Great-Manager Burkart. Mit einer Cloud-Lösung oder einem Hosting würden oft it-strategien umgangen. Dies seien meist kurzfristige Aktionen, längerfristig müsse sich die neue Lösung in die IT-Landschaft einpassen. Bevor Projekte beim Kunden an Reibereien zwischen Business und Informatik scheitern, gehen die ict-anbieter selbst auf die traditionellen Hauptabnehmer in der it zu. «Wir versuchen, die Entscheidungsträger frühzeitig zu involvieren, denn U-Boot-Projekte erleiden meist Schiffbruch», sagt Burkart. Wird die it vor der Realisierung einer Lösung mit ins Boot geholt, sichert das aber nicht automatisch den Projekterfolg. Die CIOs reagieren von allergisch bis kooperativ. «Wir wollen immer vermitteln. Allerdings ist es schon vorgekommen, dass wir «Fachabteilungen möchten schlicht einen guten Preis für ein Business-Bedürfnis zahlen» Marcel Burkart, Head Customer Management Up-Great die it verteidigt haben, auch wenn das nicht zu unserem Vorteil war», berichtet ntt-data- Chef Berger. Manchmal muss dem Widerstand der Informatikabteilung durch klare Fakten der Wind aus den Segeln genommen werden: «Als unsere Lösung ein SAP-Modul ersetzte, hat es Unstimmigkeiten mit der IT gegeben. Die Kosten-Nutzen-Rechnung hat allerdings dem Budget-Owner relativ klare Argumente in die Hand gegeben», sagt Berger. Transparenzgebot Um Spannungen beim Einkauf von Informatikressourcen jenseits der it-abteilung zu vermeiden, müssen alle Seiten lernen, offen zu sein und aufeinander zuzugehen. Wenn das Business schnell eine Anwendung benötigt, welche die Informatikkollegen nicht liefern können (oder wollen), nützt das klammheimliche Beschaffen niemandem. Irgendwann sind auch bei den ausgefeiltesten Lösungen die Kapazitäten erschöpft oder Informationen aus den Unternehmenssystemen erforderlich. Dann muss die it kooperieren. Um dann keine verständliche Trotzreaktion zu erleben, ist Transparenz ratsam. Das gilt genauso für die ict-anbieter. Im Fachbereich lockt womöglich leicht verdientes Geld. Die Business-Manager wollen aber auch anders adressiert werden, was nicht jeder Verkäufer leisten kann. Trainings sind hier ratsam, zumal diese auch im «normalen» Geschäft noch nützlich sein können. Da die it immer noch der gewichtigste Abnehmer ist, kann die Business-Argumentation dabei helfen, die Kunden in den Informatikabteilungen näher an das Geschäft zu bringen. anzeige