Bewerbung und Vorbereitung

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Transkript:

Abschlussbericht DAAD GoEast Sommerschule Rekonstruktion eines Chronotops. Das ehemalige Straflager Stvor als Raum des sowjetischen Strafvollzugs vom 29. Juli 2017 bis zum 15. August 2017 in Kooperation mit der staatlichen Universität Tomsk Im Rahmen des GoEast Stipendiums vom DAAD erhielt ich die einzigartige Möglichkeit an der zweieinhalb wöchigen Sommerschule Rekonstruktion eines Chronotops. Das ehemalige Straflager Stvor als Raum des sowjetischen Strafvollzugs teilzunehmen. Ich bin dem DAAD ausgesprochen dankbar für die Finanzierung der Sommerschule. Ohne die Unterstützung durch den DAAD hätte ich diese lehrreiche und prägende Erfahrung verpasst. Bewerbung und Vorbereitung Auf die Sommerschule aufmerksam geworden bin ich durch die Website des DAAD, auf welcher alle jährlich stattfindenden Sommerschulen in Osteuropa veröffentlicht werden. Die Inhalte der Sommerschule wurden auf der Website der Organisatoren Benedikt Funke und Svea Lehmann detailliert geschildert, sodass mein Interesse für diese Sommerschule schnell geweckt wurde. Im weiteren Verlauf bewarb ich mich über das DAAD Portal für das GoEast Stipendium. Außerdem bewarb ich mich direkt bei Herrn Funke für die Teilnahme an der Sommerschule. Für die Bewerbung benötigte ich einen Lebenslauf ein Motivationsschreiben sowie ein Transcript of Records über meine bisher erbrachte Leistungen im Studium. Darüber hinaus war für die Bewerbung im DAAD Portal ein Referenzschreiben eines Hochschuldozenten erforderlich. Kurz nachdem ich die Zusage für die Teilnahme an der Sommerschule von Herrn Funke erhalten habe teilte mir auch der DAAD die Zusage für das GoEast Stipendium mit. Und somit konnte die Reise (bald) losgehen. Ca. drei Wochen vor Beginn der Sommerschule kümmerte ich mich um die Beantragung des Visums und die Buchung des Hin- und Rückflugs. Von Seiten der Organisatoren wurde uns geraten, das Visum über die Seite https://rusvisum.de/russland-visum zu beantragen. Dort ließen sich Visum und Einladung bestellen. Das ganze kostete zwar um die 80. Der Reisepass inklusive des Visums wurde zeitnah zurückgeschickt. Nachdem ich mein Visum erhalten habe buchte ich die Flüge über die Webseite von Aeroflot.

Aufgrund der Tatsache, dass wir vor Beginn der Sommerschule eine Facebook Gruppe für alle Teilnehmer und die deutschen Organisatoren erstellt haben vereinfachte sich vieles in organisatorischer Hinsicht. So wurde von Benedikt Funke eine ausführliche Packliste mit allen benötigten Campingutensilien hochgeladen. Außerdem konnten wir uns im Vorfeld darüber austauschen, wer welche wichtigen Utensilien für die Allgemeinheit und zum Erstellen für das geplante virtuelle Museum in Stvor mitbringt. Zusätzlich war es möglich so mit den anderen Teilnehmern in Kontakt zu treten, um gemeinsame Weitereisen nach der Sommerschule beispielsweise zu planen. Über die Facebook Gruppe wurden zudem die individuellen Themen für jeden Teilnehmer verteilt, welches er/sie zu vorzubereiten und durchzuführen hatte. So wusste jeder genau, welche Literatur vorzubereiten und mitzubringen war. Auch die Literatur für die Allgemeinheit für die bevorstehenden Seminare in Russland konnte so für alle zur Verfügung gestellt werden. Alles in allem fühlte ich mich so gut vorbereitet für die Sommerschule. Eigenes Studien- bzw. Forschungsvorhaben Das Ziel der Sommerschule: den historischen Ort historiografisch lesbar zu machen durch das fotodokumentarische Erfassen des ehemaligen Lagers war klar gesteckt. Am Ende soll durch unsere Arbeit ein virtuelles Museum über das ehemaligen Arbeitslagers Stvor entstehen. Von Anfang an reizte mich dieses Vorhaben ungemein, da es sehr gut in meinen Studienverlauf passte. Ich habe den Bachelorstudiengang European Studies in Passau studiert mit den Schwerpunkten Geschichte, Ostmitteleuropa Studien und Russisch. Im Oktober beginne ich meinen Master Osteuropastudien an der Universität Regensburg. Die Sommerschule verhalf mir dabei mich tiefergehend mit meinem großen Interessensgebiete: der sowjetischen Geschichte und der Erinnerungskultur in Russland auseinanderzusetzen. Darüber hinaus bin ich sehr motiviert mich künftig vertieft mit der russischen Erinnerungspolitik auseinanderzusetzen. Programm Das inhaltliche Programm der Sommerschule war vollgepackt und zeitlich straff gehalten, wir hatten ja alle ein großes Ziel: Die Erstellung eines virtuellen Museums über das ehemalige Lager Stvor im Uralvorland. Insofern begann unsere Sommerschule im städtischen Kulturzentrum, in welchem wir die russischen Organisatoren von der Universität Tomsk und der Menschenrechtsorganisation

Memorial kennenlernten. Das Programm für die kommenden zweieinhalb Wochen wurde uns vorgestellt und wir wurden mental auf unseren Trip ins Uralvorland vorbereitet. Die ersten Tage der Sommerschule setzten wir uns mit der örtlichen Erinnerungskultur auseinander. Dazu besuchten wir wichtige Stationen, wie den städtischen Friedhof, die Soldatengräber und Denkmäler. Des Weiteren hatten wir insgesamt drei Seminare zur Historie des Gulag-Systems und der gegenwärtigen Aufarbeitung. Außerdem begannen wir mit der Vorbereitung unserer neuntägigen Expedition zum ehemaligen Straflager Stvor. Dazu besorgten wir die restlichen Campingutensilien, erledigten gemeinsam den großen Einkauf der Verpflegung und kümmerten uns um das grundsätzliche Equipment (Zelte, Katamarane usw.) gemeinsam mit den Mitarbeitern von Memorial. Ein ausgesprochener wichtiger Punkt unseres Programmes war der Besuch des einzigen authentischen Gulag-Museums in Russland: Perm 36. Wir erhielten eine ausführliche Führung in russischer Sprache durch das gesamte Lager. Unsere Dolmetscherin übersetzte die gesamte Führung durch das ehemalige Lager für uns auf Deutsch. Der Besuch des Museums war sehr hilfreich für die folgenden Tage in Stvor und für die Erstellung des virtuellen Museums. Unsere Reise begann dann auf dem Flussweg mit Katamaranen, da das Lager Stvor nur über den Fluss Tschussowaja zu erreichen war. Zunächst erhielten wir eine Einweisung darin, wie Katamarane zu steuern sind sowie allgemeine Sicherheitshinweise an Bord. Insgesamt waren wir auf drei Katamaranen mit jeweils einem russischen Kapitän aufgeteilt. Bevor wir Stvor am vierten Tag erreichten verbrachten wir drei Nächte an verschiedenen Punkten am Flusslauf der Tschussowaja. In Stvor selbst verbrachten wir dann fünf Tage. Unser Lager errichteten wir ca. einen halbstündigen Fußmarsch davon entfernt. In Stvor begannen wir mit der fotodokumentarischen Erfassung des historischen Raums und seiner noch verbliebenden Artefakte. Es war für alle der Teilnehmer überraschend, wie viele historische Relikte dort noch zu finden waren. Wir erhielten außerdem ausführliche Führungen von Robert Latypov (Memorial Perm) über das gesamte Gelände des ehemaligen Lagers. Außerdem halfen wir bei der neuen Drapierung bereits bestehender Installationen und der Anbringung von Hinweisschildern über das Lager.

Die Abende unserer langen und intensiven Tage in Stvor verbrachten wir gemeinsam bei einem leckeren Essen und Tee am Lagerfeuer. Zurückgekehrt von unserer Reise aus dem Uralvorland begannen wir mit der Entwicklung des Konzeptes für unser virtuelles Museum. Wir verteilten die Themen für die Ausstellungstexte der Webseite (jeder hatte mindestens zwei Texte zu schreiben). Außerdem bereiteten wir ein Interview mit Robert Latypov über die Arbeit von Memorial in Zusammenhang mit Stvor vor. Neben den theoretischen Arbeiten waren zudem weitere praktische Arbeiten zu verrichten, wie dem Säubern und Trocknen der Zelte und der Katamaranen. Persönliche Erfahrungen und Feedback Die zweieinhalb Wochen während der Sommerschule in Russland waren für mich eine sehr intensive und lehrreiche Erfahrung. Vor der Sommerschule wusste ich nichts über Memorial und deren wichtigen Arbeit hinsichtlich der erinnerungspolitischen Aufarbeitung stalinistischer Verbrechen. Obwohl man oftmals von Seiten der Organisatoren ins kalte Wasser geworfen wurde und nicht wusste, welcher Programmpunkt als nächstes kommt bin ich sehr dankbar für diese Erfahrung. Vor allem die interkulturelle Zusammenarbeit zwischen deutschen Studierenden und den russischen Dozenten und Mitarbeitern von Memorial hat mir sehr gefallen. Insbesondere haben mir die gemeinsame Expedition und die gemeinsamen Erlebnisse dabei geholfen, die russische Kultur und Mentalität besser zu verstehen. Trotz oder gerade wegen der kulturellen Unterschiede war diese Sommerschule eine wirklich prägende Erfahrung über die ich sehr froh bin. Schade finde ich, dass nur eine russische Studentin an der Sommerschule teilgenommen hat. Im Vorfeld ging ich davon aus, dass mehr russische Studierende an der Sommerschule teilnehmen würden. Insofern hatte ich mir einen größeren Austausch zwischen deutschen und russischen Studierenden gewünscht. Hinsichtlich der Organisation finde ich es problematisch, dass die 900 Teilnahmegebühr für die Sommerschule vor Ort zu entrichten war. Dies bereitete vielen deutschen Studierenden Probleme, da einige für jede Abhebung in Russland zu zahlen hatten oder nur einen gewissen Kreditkartenrahmen hatten. Außerdem kann man mit ausländischen Kreditkarten an vielen ATMs nur 5000 Rubel abheben, was

vieles erschwerte. Es wäre viel einfacher gewesen, wenn wir die Gebühr vor Beginn der Sommerschule hätten überweisen können. Problematisch war meines Erachtens zudem, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmern oftmals nicht ausreichend darüber informiert wurden, welcher Programmpunkt als nächstes folgt bzw. was die genauen Pläne für die bevorstehenden Tage sind. Dies lässt sich jedoch auf die interkulturelle Zusammensetzung unseres Organisatoren-Teams und den damit einhergehenden Verständigungsproblemen zurückführen. Fazit Ich würde jederzeit wieder an der Sommerschule teilnehmen. Die Erfahrungen die ich dort machen durfte möchte ich nicht mehr missen. Es war eine einmalige Gelegenheit die russische Geschichte vor Ort zu erfahren, die wunderschöne Natur im Uralvorland kennenzulernen und viel Neues über die russische Mentalität und Lebensweise zu lernen. Ich bin in den zweieinhalb Wochen mit einigen spannenden und herzlichen Menschen in Kontakt gekommen mit denen ich auch nach der Sommerschule Kontakt halten werden. Abbildung 1 und 2: Besuchte Orte der Erinnerung

Abbildung 3: Perm-36 das einzige authentische GULag-Museum in Russland Abbildung 4: Unterwegs mit den Katamaranen entlang des Flusses Tschussowaja

Abbildung 5: Lagerfeuer am gemeinsamen Lager in der Nähe von Stvor

Abbildung 6: Hinweisschilder von Memorial im Lagerkomplex von Stvor

Abbildungen 7,8 und 9: Fund und Dokumentation verschiedener historischer Artefakte auf dem Gelände des Lagers Stvor und dessen Umgebung