Beglaubigte Abschrift IM NAMEN DES VOLKES. Prozessbevonmächtigte: Rechtsanwalte Waldorf Frommer, Beethovenstraße 12, München, Gz.

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Transkript:

Beglaubigte Abschrift Amtsgericht Traunstein Az.: 314 e 522115 IM NAMEN DES VOLKES ln dem Rechtsstreit Prozessbevonmächtigte: Rechtsanwalte Waldorf Frommer, Beethovenstraße 12, 80336 München, Gz.: gegen - Beklagter - 84513 Töging a. Inn Prozessbevollmächtjgte: Rechtsanwälte 50672 Köln wegen Urheberrecht erlässt das Amtsgericht Traunstein durch den Richter am Amtsgericht - am 15.01.2016 ohne mündliche Verhandlung gemaß 128 Abs. 2 ZPO aufgrund der bis 07.01.2016 eingereichten Schriftsätze folgendes Endurteil Der Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin 450,00 nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozent punkten über dem jeweiligen Basiszinssatz hieraus seit dem 31.03.2015 zu bezahlen. li. Der Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin weitere 506,00 zuzüglich Zinsen m Höhe von 5 Prozentpunkten uber dem Basiszinssatz hieraus seit dem 31.03.2015 zu bezahlen

., 314, e 522115, - Seite 2 - Ill Der Beklagte hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen. IV. Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 11 O % des zu vollstreckenden Betra ges vorläufig vollstreckbar, wenn rncht zuvor der Beklagte Sicherhert in gleicher Hohe lei stet. Beschluss Der Streitwert wird auf 956,00 festgesetzt. Tatbestand Die Klagerin macht Schadensersatzansprüche wegen der Verletzung von Urheberrechten an dem Musikalbum- der Künstlerin -geltend. Mit Schreiben vom wurde der Beklagte zur Abgabe einer strafbewährten Unterlassungserklårung, zur Zahlung von Schadensersatz sowie zur Erstattung der Kosten der außergerichtlichen Rechtsverfolgung aufgefordert, nachdem dieser - so die Klägerin - am - ùber eine Internettauschbörse ùber seinen Internetanschluss das besagte Album anderen Nutzern der Tauschbörse zum Download zur Verfügung gestellt habe. Nachdem sich der Beklagte lediglich zur zukùnftigen Unterlassung entsprechender Rechtsverletzungen verpflichtet hat und mehrfache Abmahnungen zur Zahlung des geltend gemachten Schadensersatzes erfolglos blieben, macht die Beklagte diese nunmehr im vorliegenden Verfahren geltend. Für das verfahrensgegenståndliche Musikalbum sei unter Berücksichtigung der lawinenartigen Verbreitung von Daten in einem Fileshanng-Netzwerk ein Schadensersatzanspruch in Höhe von 450,00 mindestens angemessen.

314 e 522115. ' - Seite 3 - Für die entsprechende Abmahnung sei em Gegenstandswert m Höhe von 10.000,00 angemes- sen. Der Beklagte hafte auch für die verfahrensgegenständliche Verletzungshandlung, nachdem unstreitig von der dem Beklagten zum Tatzeitpunkt zugewiesenen IP-Adresse das verfahrensgegenståndliche Musikalbum zum Download angeboten worden sei und der Beklagte - soweit er ausgeführt habe, für die verfahrensgegenstandliche Urheberrechtsverletzung nicht verantwortlich zu sein, nachdem auch andere Personen Zugriff auf seinen Internetanschluss gehabt haben - semer sekundåren Darlegungslast nicht hinreichend nachgekommen sei. Die Klägerin beantragt daher: Die Beklagtenseite wird verurteilt, an die Klägerseite 1. einen angemessenen Schadensersatz dessen Höhe im Ermessen des Gerichts gestellt wird, der jedoch insgesamt nicht weniger als 450,00 betragen soll, zuzüglich Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz hieraus seit dem 31.03.2015 sowie 2. 506,00 zuzüglich Zinsen m Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz hieraus seit dem 31.03.2015 zu zahlen. Der Beklagte beantragt: Klageabweisung. Er führt aus, dass er die verfahrensgegenständliche Urheberrechtsverletzung selbst nicht began gen habe. Es håtten am vermeintlichen Werktag - so der Beklagte weiter - auch seine damalige

314. e 522115. - Seite 4 - Lebensgefährtin und heutige Ehefrau sowie sein Stiefsohn uneingeschrankt Zugriff auf den Internetanschluss des Beklagten gehabt, nachdem sich diese abends zu Hause befunden haben. Auch seien sämtliche Farnlhenmitqlreder bereits vor dem Tatzertpunkt uber em Fileshannq-Verbot belehrt worden. Downloads seien ausdrücklich untersagt gewesen. Die genannten Familienangehörigen håtten mit der Abmahnung auch nichts anfangen können und hätten bestátiqt, kein F1lesharing getåtigt zu haben. Nachdem auch die WLAN-Verbindung mit einem individuell 13-stelligen Passwort ausreichend gesichert gewesen sei, treffe den Beklagten für die verfahrensgegenstandliche Urheberrechtsverletzung keinerlei Verantwortung Die geltend gemachten Schadensersatzsummen seien im Übrigen zu hoch Die Aktivlegitimation der Klägerin werde bestritten. Zur Ergänzung des Tatbestands wird auf die zwischen den Parteien gewechselten Schriftsätze, jeweils nebst Anlagen, Bezug genommen. Mit Zustimmung der Parteien wird gemåß 128 Abs. 2 ZPO im schriftlichen Verfahren entschieden. Bei der Entscheidung wurden Schriftsätze, die bis 07.01.2016 eingegangen sind, berücksichtigt Entscheidungsgründe Die zulässige Klage ist vollumfänglich begrundet, nachdem der Beklagte auf Erstattung vorgerichtlicher Abmahnkosten m Höhe von 506,00 sowie auf Schadensersatz in Höhe von 450,00 jeweils nebst Zinsen aus 97 Abs. 1 Satz 1, 97 a Abs. 1 Satz 2 und 97 Abs. 2 Satz 1 UrhG haftet. 1. Der Klågerin steht gegen den Beklagten ein Anspruch auf Ersatz der vorgenchtllchen Rechtsanwaltskosten für die Abmahnung vom zu. Insoweit lag nach Auffassung des Gerichts eine berechtigte Abmahnung gegenüber dem Beklagten vor Grundsätzhch hat die Klägerin als Anspruchstellenn die Darlegungs- und Beweislast dafür, dass die Voraussetzung des geltend gemachten Schadensersatzanspruches (Erstattung von Abmahnkosten) erfüllt sind. Grundsätzlich muss sie also nachweisen, dass der Beklagte für die verfahrensgegenständliche Urheberrechtsverletzung verantwortlich ist.

314 e 522115 - Seite 5 - Auch spricht im vorliegenden Fall nicht bereits eine tatsächliche Vermutung für die Täterschaft des Beklagten, nachdem dieser vorgetragen hat, dass er semen auf ihn angemeldeten Internetanschluss auch seiner damaligen Lebensgefährtin und jetzigen Ehefrau sowie seinem damals bereits volljährigen Stiefsohn zur Benutzung zur Verfügung gestellt hat und diese selbigen auch zum verfahrensgegenståndlichen Zeitpunkt benutzen konnten Der Beklagte haftet Jedoch vorliegend auf Erstattung der verfahrensgegenståndhchen Ab mahnkosten, nachdem er seiner sekundären Darlegungslast nicht hinreichend nachge kommen ist. Diese trifft nach gefestigter Rechtsprechung den Inhaber eines Anschlusses. Der sekundären Darlegungslast wird grundsätzlich dann genügt, wenn vorgetragen wird, ob andere Personen selbständig Zugang zu dem Internetanschluss hatten und als Täter der Rechtsverletzung in Betracht kommen. ln diesem Umfang ist der Anschlussinhaber - vorliegend der Beklagte - im Rahmen des Zumutbaren auch zu Nachforschungen verpflichtet (Bearôhare-Entscherdunq des BGH). Zwar hat der Beklagte im vorliegenden Verfahren vorgetragen, dass zu dem verfahrensgegenständl1chen Tatzeitpunkt auch seine damalige Lebensgefährtin und sein Jetziger Stiefsohn Zugriff auf seinen Internetanschluss gehabt haben und zum Zeitpunkt der vermeintlichen Rechtsverletzung auch zu Hause gewesen seien. Ferner dass sie mit der verfah rensgegenstandlichen Abmahnung vom- nichts anfangen konnten. Nachdem an die sekundäre Darlegungslast jedoch strenge Anforderungen zu stellen sind, nachdem der Beweisführer außerhalb des für seinen Anspruch erheblichen Geschehensablaufs steht, genügen nach Auffassung des Gerichts diese pauschalen Angaben den an die sekundäre Darlegungslast zu stellenden Anforderungen nicht. Nach Auffassung des Gerichts hàtte der Beklagte konkret verletzungsbezogen darlegen mussen, ob und vor allem auch warum diese anderen Personen als Täter m Betracht kommen. Um seiner geforderten Nachforschungspflicht nachzukommen, hätte er von vornherein darlegen mussen, mwiewert er versucht hat, herauszufinden, ob sie jeweils als

314 e 522115 - Seite 6 - Täter der Rechtsverletzung in Betracht kommen. Er hätte Nachforschungen dahingehend anstellen müssen, ob die potentiellen Täter, also die vom Beklagten genannten Personen, die Zugriff auf seinen Internetanschluss hatten, zu den maßgeblichen Zeitpunkten konkret den Zugang zum Internetanschluss genutzt haben. Die Angabe, dass sie theoretisch Zugang zum Internetanschluss gehabt haben, reicht insoweit nicht aus. Ausführungen dazu, welche konkreten Maßnahmen und Aufklärungsversuche der Beklagte tatsächlich unternommen hat, fehlen. Da es sich bei dem streitgegenständhchen Recht um ein Musikalbum einer beruhmten Künstlerin handelt, ist der Abmahnung ein Streitwert von 10.000,00 zugrunde zu legen. Danach ergibt sich unter Zugrundelegung einer nicht zu beanstandenen Gebühr m Höhe von 1,0 nach dem RVG zuzüglich Post-/Telekommunikat1onsentgelte somit em Er satzanspruch der Klågenn in Hohe von 506,00 2. Der Beklagte haftet der Klägerin ferner gemàß 97 Abs. 1 Satz 1 auf Schadensersatz m Höhe von 450,00, da der Beklagte die Urheberrechtsverletzung zumindest fahrlässig und somit schuldhaft begangen hat Fur das konkret verfahrensqeqenstándhche Musikalbum hält das Gericht die von der Klägerin geltend gemachte Hohe des Schadensersatzes von 450,00 für angemessen. Das Gericht schätzt diesen Betrag unter Zugrundelegung der von der Klägerin in der Klageschrift (dort Seite 17-29) mitgeteilten Schätzgrundlagen( 287 ZPO). Hierbei hat das Gericht insbesondere die kaum kontrollierbare Verbreitung von Daten in F1lesharing-Netzwerken berücksichtigt. 3. Die Kostenentscheidung beruht auf 91 Abs. 1 ZPO. 4 Die vorlåufige Vollstreckbarkeit ergibt sich aus 708 Nr. 11, 711 ZPO.

311 e 522115 - Seite 7 - Rechtsbehelfsbelehrung: Gegen die Entscheidung kann das Rechtsmittel der Berufung eingelegt werden. Die Berufung rst nur zulàss1g, wenn der Wert des Beschwerdegegenstands 600 Euro ubersteiqt oder das Gericht des ersten Rechtszuges die Berufung im Urteil zugelassen hat. Die Berufung ist binnen einer Notfnst von einem Monat bei dem einzulegen Landgericht Traunstein Herzog-Otto-Str 1 83278 Traunstein Die Frist beginnt mit der Zustellung der voûstandiqen Entscheidung, spatestens mit Ablauf von funf Monaten nach der Verkundung der Entscheidung Die Berufung muss mit Schriftsatz durch eme Recbtsanwaltm oder einen Rechtsanwalt eingelegt werden Die Berufungsschrift muss die Bezeichnung der angefochtenen Entscheidung und die Erklårung enthalten, dass Berufung eingelegt werde. Die Berufung muss binnen zwei Monaten mit Anwaltsschriftsatz begrundet werden Auch diese Frist beginnt mit der Zustellung der vollstandiçen Entscheidung. gez. Richter am Amtsgericht Verkündet am - gez. JAng Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle Für die Richtigkeit der Abschrift Traunstein, 18.01.2016 Durch maschinelle Bearbeitung beglaubigt - ohne Unterschrift gùltig