Lockerungsübung auf dem Acker

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Transkript:

Bodenbearbeitung Lockerungsübung auf dem Acker Spurensuche im Gefüge Bei einem Feldtag auf dem Landgut Westewitz im sächsischen Großweitzschen ging es um die Diagnose von Bodenverdichtungen und Technik für die Tiefenlockerung C. Rudolph Dr. Jana Epperlein und Dr. Heiner Voßhenrich gaben eine praxisnahe Einführung in das Thema Bodenverdichtung und erläuterten die Vorgehensweise beim Anlegen einer Profilgrube für die Feldgefügeansprache. Moderne Technik hinterlässt in der Landwirtschaft manchmal tiefe Spuren. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Durch das Befahren feuchter Ackerflächen mit hohen Radlasten können Bodenverdichtungen entstehen. Das führt oft über Jahre zu einem Minderwachstum der Kulturpflanzen in diesen Bereichen, weiß Heiko Gläser vom Verein Konservierende Bodenbearbeitung/Direktsaat in Sachsen (KBD-Sachsen). Doch wie lassen sich ertragsmindernde Verdichtungen in tieferen Bodenschichten feststellen und welche Technik gibt es, um Verdichtungshorizonte fachgerecht aufzubrechen? Diesen Fragen widmete sich der vom KBD-Sachsen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und weiteren Partnern organisierte Feldtag im vergangenen Herbst in Großweitzschen (Sachsen). Die Fläche dafür hatte die Landgut Westewitz GbR zur Verfügung gestellt. Der Betrieb bewirtschaftet 400 ha in der Lößbodenregion pfluglos in vierfeldriger Fruchtfolge (Gerste-Raps-Weizen-Mais). Der Vorführacker hatte zuvor mit 102 dt Weizen pro ha einen sehr guten Ertrag gebracht. Gleich nach der Ernte wurde die Fläche mit Gülle gedüngt und wegen des ungünstigen Wetters entgegen dem üblichen Regime wenige Tage später ohne weitere Bodenbearbeitung mit einer Zwischenfruchtmischung aus Leguminosen und Hafer bestellt. Aufgrund des vielen Regens musste alles schneller gehen, obwohl der Boden vermutlich noch etwas zu feucht war, sagt Betriebsmitinhaber Torsten Krawczyk. Der Landwirt befürchtete daher, dass trotz aller Vorsicht insbesondere im Vorgewende Verdichtungen im Boden entstanden sind. Sie beginnt mit der Beurteilung der Struktur und der Gefügeelemente (Bodenaggregate) an der Oberfläche. Weiterhin wird der Bedeckungsgrad mit organischen Reststoffen ermittelt, etwa anhand eines Fächers mit Beispielfotos. Hier sind es 20 Prozent, etwas mehr wäre für diese erosionsgefährdete Fläche eigentlich besser, meint Voßhenrich. Weil die Ackeroberfläche wegen der Gülleausbringung bei feuchter Witterung eine leichte Verschlämmung sowie Verkrustungen aufweist, gibt es bei der Bewertung in der Skala zwischen Doppelplus und Doppelminus nur eine Null mit Minus-Tendenz. Epperlein empfiehlt bei dieser Gelegenheit zur Einschätzung des Bodenlebens nach Rückständen (Losungen) von Regenwürmern Ausschau zu halten: Bei genauem Hinsehen entdeckt man auf diesem Feld zudem viele kleine Strohnester, die sich an Röhreneingängen der für die Lockerung und Durchlüftung besonders wertvollen tiefgrabenden Regenwürmer bilden. Sie entstehen beim Hineinziehen der Strohstücke, erläutert die Bodenkundlerin.

Schlussfolgerungen vom Standort abhängig Fazit der Bodenkundler Epperlein und Voßhenrich: Die im Vorgewendebereich des Großweitzschener Ackers in einer Bodenschicht gemessenen Werte von 1,6 g/cm³ mit dem Stechzylinder und von reichlich 4 Megapascal (Mpa) mit dem Penetrologger gaben durchaus Anlass, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Analyse mittels Profilgrube habe in diesem Fall jedoch gezeigt, dass es vorerst ausreicht, die Fähigkeit des tonigen Bodens zur Selbstlockerung durch schonendes Befahren und biologische Lockerungen mit Zwischenfrüchten und entsprechende Fruchtfolgen zu unterstützen. Überhaupt sei bei Entscheidungen zur Bodenbearbeitung Augenmaß gefragt. Ein paar Messwerte reichten da nicht. Die spezifischen Merkmale des Standortes müssten unbedingt berücksichtigt werden. Das Beispiel Großweitzschen zeige: Eine dichtere Schicht mit relativ weichen Übergängen ist nicht unbedingt gleich eine Schadverdichtung, die eine Tiefenlockerung mit dem Zinken erfordert. Zu locker ist auch nicht gut. Der Boden muss ja tragfähig sein, zum Beispiel für die Maisernte bis in den oft feuchten Herbst hinein, gibt Voßhenrich zu bedenken. Unter anderen Bedingungen etwa an sandigen Standorten machten regelmäßige Lockerungen dagegen Sinn. Dann aber möglichst in Kombination mit biologischer Bodenlockerung und zum richtigen Zeitpunkt, also in trockenen Jahren direkt nach der Ernte. Ist der Boden beim Tiefenlockern zu feucht, wird er ja noch sensibler für Verdichtungen. Wenn man dann mit der Drille drüber fährt, erreicht man also das Gegenteil, so Voßhenrich. Um Tendenzen bei der Ausbildung der Bodenstruktur nachvollziehen und ggf. rechtzeitig gegensteuern zu können, empfiehlt Epperlein eine regelmäßige Wiederholung der Analyse mittels Profilgrube. Die Auswertungsbögen könne man praktischerweise in der jeweiligen Ackerschlagkartei abheften. Zur Erleichterung der Durchführung und Dokumentation gebe es die Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker mittlerweile auch als kostenlose App. Welche Technik für die Tiefenlockerung von Ackerböden zu Verfügung steht, demonstrierten Hersteller beim zweiten Teil des Feldtages. An der Wand der begeh

Am Display des Penetro Hilfsmittel zur Bestimmu Horsch: Alternative zum wendenden Pflug Der Tiger AS von Horsch, den Gebietsvertreter Wilfried Thürigen vorstellte, versteht sich als Alternative zum Pflug und kann neben einer intensiv mischenden Bodenbearbeitung auch Sohlen und Horizonte bis 35 cm aufbrechen. Die Variante des vierbalkig aufgebauten Geräts mit 4,80 m Arbeitsbreite, wie beim Feldtag, benötigt mit dem engen Strichabstand von 23 cm allerdings auch einiges an Zugleistung. In Großweitzschen waren es 500 PS.

Agrisem: Schare erzeugen Bodenwelle Die französische Art der Tiefenlockerung demonstrierte der Chef der nordbayerischen Volker Landgraf GmbH beim Feldtag mit der Cultiplow Platinum von Agrisem. Mit dem Gerät lassen sich Bodenhorizonte bis in 45 cm Tiefe aufbrechen. Eine Besonderheit sind die patentierten Lockerungszinken. Sie bewirken, dass der Boden gleichmäßig über die gesamte Arbeitsbreite angehoben wird, sichtbar an der Bodenwelle unter dem Lockerer.

Kerner: Werkzeuglos auf dem Feld umrüsten Der Sternradgrubber Komet KAL von Kerner ist kein Spezialgerät zur Tiefenlockerung aber er kann, ggf. bestückt mit schmalen Meißelscharen, Schadverdichtungen bis 30 cm im Rahmen der Grundbodenbearbeitung beseitigen. Durch das Hochklappen jedes zweiten Schars per Hydraulik lässt sich der Strichabstand verdoppeln und es wird weniger Zugkraft beim Lockern benötigt, so Armin Bach vom Vertriebsteam der Kerner Maschinenbau GmbH beim Feldtag. Weaving Machinery: Speziell fürs Grünland Der Grassland Sublift des englischen Herstellers Weaving Machinery ist besonders für die Bodenlockerung bis in eine Arbeitstiefe von 45 cm unter Grasland gedacht. Deshalb läuft vornweg zum Aufschlitzen ein Scheibensech und hinterher eine Glattwalze, die die Grasnarbe wieder andrückt, erläutert Siegfried Mantel von der Firma Profiagrartechnik in Donnersdorf (Unterfranken). Gegebenenfalls mit anderem Nachläufer beseitigt das Gerät auch Verdichtungen in Ackerböden.

Bednar: Intensive tiefe Bodenlockerung Bernd Keil vom Team des tschechischen Herstellers Bednar FMT trat beim Feldtag mit der Terraland TN 3000 RT an. Das Gerät ist auf einer Gummiradwalze aufgesattelt. Die sieben steil stehenden Meißelschare bewirken einen intensiven Aufbruch bis in eine Tiefe von 55 cm. Die anhebbare Stachelwalze ermöglicht zugleich eine einmischende Grundbodenbearbeitung, die beim Stoppelsturz die Kurzscheibenegge einspart.

Maschio: Hydropneumatische Steinsicherung Die italienische Antwort auf Probleme in der Tiefe ist das Lockerungsgerät ArtigLio, das Ingo Stender von der Maschio Deutschland GmbH vorstellte. Die je nach Arbeitsbreite 5 bis 9 Zinken mit hydropneumatischer Steinsicherung lockern Bodenverdichtungen bis auf 55 cm. Die Tiefenführung erfolgt mit der einstellbaren Doppelstachelwalze. Dadurch ist das Gerät als Pflugersatz einsetzbar und übernimmt zugleich auch Aufgaben der Sekundärbodenbearbeitung. Um dies festzustellen, hatten die Organisatoren des Feldtages im Vorfeld mit Stechzylinderproben und einem elektronischen Penetrometer (Penetrologger) an verschiedenen Stellen die Gefügedichte ermittelt. Dabei zeigte sich im Vorgewende tatsächlich in 25 bis 30 cm Bodentiefe eine leichte Verdichtungszone. Für eine nähere Diagnose wurde in diesem Bereich eine etwa drei Spaten tiefe Profilgrube ausgeschachtet. An dem freigelegten Bodenprofil erläuterten Dr. Heiner Voßhenrich und Dr. Jana Epperlein von der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB) die Vorgehensweise. Grundlage dafür bildete die vom Thünen-Institut und der GKB entwickelte Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker. Sie erleichtert Landwirten anhand von sechs Untersuchungsparametern und einer Papptafel mit Erläuterungen und Beispielbildern eine fachkundige Analyse des Gefüge-Zustands auf verschiedenen Ackerstandorten (Sand, Lehm, Ton). Um dies festzustellen, hatten die Organisatoren des Feldtages im Vorfeld mit Stechzylinderproben und einem elektronischen Penetrometer (Penetrologger) an verschiedenen Stellen die Gefügedichte ermittelt. Dabei zeigte sich im Vorgewende tatsächlich in 25 bis 30 cm Bodentiefe eine leichte Verdichtungszone. Für eine nähere Diagnose wurde in diesem Bereich eine etwa drei Spaten tiefe Profilgrube ausgeschachtet. An dem freigelegten Bodenprofil erläuterten Dr. Heiner Voßhenrich und Dr. Jana Epperlein von der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB) die Vorgehensweise. Grundlage dafür bildete die vom Thünen-Institut und der GKB entwickelte Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker. Sie erleichtert Landwirten anhand von sechs Untersuchungsparametern und einer Papptafel mit Erläuterungen und Beispielbildern eine fachkundige Analyse des Gefüge-Zustands auf verschiedenen Ackerstandorten (Sand, Lehm, Ton). Feldgefügeansprache für den Praktiker Um dies festzustellen, hatten die Organisatoren des Feldtages im Vorfeld mit Stechzylinderproben und einem elektronischen Penetrometer (Penetrologger) an verschiedenen Stellen die Gefügedichte ermittelt. Dabei zeigte sich im Vorgewende tatsächlich in 25 bis 30 cm Bodentiefe eine leichte Verdichtungszone. Für eine nähere Diagnose wurde in diesem Bereich eine etwa drei Spaten tiefe Profilgrube ausgeschachtet. An dem freigelegten Bodenprofil erläuterten Dr. Heiner Voßhenrich und Dr. Jana Epperlein von der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB) die Vorgehensweise. Grundlage dafür bildete die vom Thünen-Institut und der GKB entwickelte Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker. Sie erleichtert Landwirten anhand von sechs Untersuchungsparametern und einer Papptafel mit Erläuterungen und Beispielbildern eine fachkundige Analyse des Gefüge-Zustands auf verschiedenen Ackerstandorten (Sand, Lehm, Ton).

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Beim zweiten Parameter der Feldgefügeansprache geht es um die Durchwurzelung des Bodens. Betrachtet wird hier, ob die Wurzeln entsprechend der Kulturart gleichmäßig über alle Schichten verlaufen, oder ob sie an verfestigten Horizonten abknicken bzw. sich darüber ein Wurzelfilz gebildet hat. Pflanzen sind genetisch darauf vorbereitet, bei der Wurzelausbildung auf unterschiedliche Schichten zu treffen. Kritisch reagieren sie jedoch, wenn die Übergänge zwischen trocken und feucht sowie fest und locker abrupt erfolgen, wie das zum Beispiel bei einer ausgeprägten Pflugsohle der Fall ist. In dem hier vorliegenden Profil gibt es, wie bereits mit dem Penetrologger festgestellt, zwar eine dichtere Schicht, aber man sieht, dass die Wurzeln hindurch gehen, zeigt Voßhenrich, indem er mit dem Taschenmesser etwas Erde von der Profilwand kratzt. Es bestehe also kein akuter Handlungsbedarf, zumal der Lößboden an diesem Standort mit einem Tongehalt bis zu 20 % ohnehin die Fähigkeit zur Selbstlockerung besitze. Ein ähnlich zufriedenstellendes Bild ergab die Begutachtung der Regenwurmgänge, sowohl der horizontalen in der Krume als auch der bis zu zwei Meter in die Tiefe reichenden vertikalen Gänge beim dritten Parameter (Makroporen/Bioporen). Ebenso tendierte die Bewertung bei den übrigen Kriterien Gefüge und Verfestigung, Organische Reststoffe sowie Farbe und Geruch in den Plus-Bereich. Beim zweiten Parameter der Feldgefügeansprache geht es um die Durchwurzelung des Bodens. Betrachtet wird hier, ob die Wurzeln entsprechend der Kulturart gleichmäßig über alle Schichten verlaufen, oder ob sie an verfestigten Horizonten abknicken bzw. sich darüber ein Wurzelfilz gebildet hat. Pflanzen sind genetisch darauf vorbereitet, bei der Wurzelausbildung auf unterschiedliche Schichten zu treffen. Kritisch reagieren sie jedoch, wenn die Übergänge zwischen trocken und feucht sowie fest und locker abrupt erfolgen, wie das zum Beispiel bei einer ausgeprägten Pflugsohle der Fall ist. In dem hier vorliegenden Profil gibt es, wie bereits mit dem Penetrologger festgestellt, zwar eine dichtere Schicht, aber man sieht, dass die Wurzeln hindurch gehen, zeigt Voßhenrich, indem er mit dem Taschenmesser etwas Erde von der Profilwand kratzt. Es bestehe also kein akuter Handlungsbedarf, zumal der Lößboden an diesem Standort mit einem Tongehalt bis zu 20 % ohnehin die Fähigkeit zur Selbstlockerung besitze. Ein ähnlich zufriedenstellendes Bild ergab die Begutachtung der Regenwurmgänge, sowohl der horizontalen in der Krume als auch der bis zu zwei Meter in die Tiefe reichenden vertikalen Gänge beim dritten Parameter (Makroporen/Bioporen). Ebenso tendierte die Bewertung bei den übrigen Kriterien Gefüge und Verfestigung, Organische Reststoffe sowie Farbe und Geruch in den Plus-Bereich. Beim zweiten Parameter der Feldgefügeansprache geht es um die Durchwurzelung des Bodens. Betrachtet wird hier, ob die Wurzeln entsprechend der Kulturart gleichmäßig über alle Schichten verlaufen, oder ob sie an verfestigten Horizonten abknicken bzw. sich darüber ein Wurzelfilz gebildet hat. Pflanzen sind genetisch darauf vorbereitet, bei der Wurzelausbildung auf unterschiedliche Schichten zu treffen. Kritisch reagieren sie jedoch, wenn die Übergänge zwischen trocken und feucht sowie fest und locker abrupt erfolgen, wie das zum Beispiel bei einer ausgeprägten Pflugsohle der Fall ist. In dem hier vorliegenden Profil gibt es, wie bereits mit dem Penetrologger festgestellt, zwar eine dichtere Schicht, aber man sieht, dass die Wurzeln hindurch gehen, zeigt Voßhenrich, indem er mit dem Taschenmesser etwas Erde von der Profilwand kratzt. Es bestehe also kein akuter Handlungsbedarf, zumal der Lößboden an diesem Standort mit einem Tongehalt bis zu 20 % ohnehin die Fähigkeit zur Selbstlockerung besitze. Ein ähnlich zufriedenstellendes Bild ergab die Begutachtung der Regenwurmgänge, sowohl der horizontalen in der Krume als auch der bis zu zwei Meter in die Tiefe reichenden vertikalen Gänge beim dritten Parameter (Makroporen/Bioporen). Ebenso tendierte die Bewertung bei den übrigen Kriterien Gefüge und Verfestigung, Organische Reststoffe sowie Farbe und Geruch in den Plus-Bereich.