Das Spielforum 274. Detlef Schreiber

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Transkript:

Das Spielforum 274 Detlef Schreiber Kommst du mit? Krippenspiel Bestimmungen über das Aufführungsrecht Das Recht zur einmaligen Aufführung dieses Stückes wird durch den Kauf der vom Verlag vorgeschriebenen Bücher erworben. Für jede Wiederholung bzw. weitere Aufführung des Stückes muss eine vom Verlag festgesetzte Gebühr vor der Aufführung an den Deutschen Theaterverlag, Grabengasse 5, 69469 Weinheim gezahlt werden, der dann die Aufführungsgenehmigung erteilt. Für jede Aufführung in Räumen mit mehr als 300 Plätzen ist außer dem Kaufpreis für die vorgeschriebenen Rollenbücher eine Tantieme an den Verlag zu entrichten. Diese Bestimmungen gelten auch für Wohltätigkeitsveranstaltungen und Aufführungen in geschlossenen Kreisen ohne Einnahmen. Unerlaubte Aufführungen, unerlaubtes Abschreiben, Vervielfältigen oder Verleihen der Rollen müssen als Verstoß gegen das Urheberrecht verfolgt werden. Den Bühnen gegenüber als Handschrift gedruckt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, Verfilmung, Rundfunk- und Fernsehübertragung, sind vorbehalten. Das Recht zur Aufführung erteilt ausschließlich der Deutsche Theaterverlag, Grabengasse 5, 69469 Weinheim/Bergstraße. Für die einmalige Aufführung dieses Stückes ist der Kauf von 12 Textbüchern vorgeschrieben. Zusätzliche Textbücher können zum Katalogpreis nachbezogen werden. Kurzinfo: Der Engel Johanna ist ziemlich verzweifelt. Sie soll nämlich eine Rede halten über "die Freude, die Gott den Menschen an Weihnachten macht". Da sie noch in der Ausbildung ist, weiß sie nicht, was das bedeutet. Sie macht sich zusammen mit zwei Hirtenkindern und dem Schüler Jonathan auf die Suche nach der Antwort. Sie treffen den Soldaten, der die Existenz Gottes rundweg verneint, den Wirt, der sich auf die Einnahmen durch die vielen Übernachtungsgäste freut und sie treffen Salome mit ihren Kindern, deren Terminkalender aber zu voll sind, um über diese Frage nachzudenken. Der Bürgermeister hält sich selbst für die größte Freude und der Kaufmann bietet 200 Goldstücke für die Antwort. Sie finden sie schließlich im Stall bei Maria und Josef, wo Gabriel die Menschwerdung Gottes verkündet. Spieltyp: Krippenspiel Bühnenbild: Straßen, Plätze, Feld, Stall Spieler: Viele Kinder Spieldauer: Ca. 45 Minuten Aufführungsrecht: 12 Bücher Inhalt: 1. Szene: Bei Tag auf dem Hirtenfeld 2. Szene: Jonathan kommt mit 3. Szene: Der Bote des Kaisers 4. Szene: Maria und Josef 5. Szene: Detektive in Betlehem 6. Szene: Die Überraschung im Stall 7. Szene: Das Open-Air-Konzert auf dem Hirtenfeld 8. Seite: An der Krippe Personen: Johanna, Engel i.a. (Engel in Ausbildung) Rahel (Hirtenmädchen) Benjamin (Hirtenjunge) Jonathan (Junge aus Betlehem) Gideon (Hirte) Ruben (Hirte) Aaron (Hirte) Uriel (Hirte) Soldat (Bote des Kaisers) Maria Josef Wirt Salome (Mutter) Milka (Kind) Martha (Kind) Josua (Kind) Bürgermeister Kaufmann Samuel Gabriel (Engel) 1. Szene: Bei Tag auf dem Hirtenfeld Nichtsnutze! Dummköpfe! Feiglinge! Aber wir haben uns doch so viel Mühe gegeben. "Mühe gegeben" nennst du das? Dauernd laufen euch die Schafe weg und die großen Hirten müssen sie dann wieder suchen. Ihr seid zu nichts zu gebrauchen! Warum regst du dich so auf, Gideon? Wir haben doch gar nichts getan. "Nichts getan!" Das ist es ja. Als der Bär gekommen ist, seid ihr einfach weggerannt. Aber wir hatten Angst. 1

Richtige Hirten haben keine Angst, sie sind mutig und beschützen ihre Schafe. Setzt euch da hin und schämt euch! Schämen? Wie geht das denn? Du kannst aber wirklich gar nichts. Setzt euch einfach da hin, dann könnt ihr wenigstens nichts falsch machen. (geht) Immer der gleiche Ärger. Wir strengen uns an und immer wieder ist Gideon nicht zufrieden mit uns. Ich glaube, wir werden nie gute Hirten. Wenn ich mal groß bin, gehe ich in die Stadt und werde Detektivin. Da komme ich mit. (Engel Johanna erscheint, läuft auf dem Hirtenfeld herum und denkt laut) Da steht der Chor... Da kommt das Keyboard hin... Hier steht das Schlagzeug... Da fehlt noch ein Anschluss für die E-Gitarre... Und hier stehe ich. (Dort sitzen Rahel und Benjamin, die Johanna jetzt bemerkt) Hallo, wer seid denn ihr? Wir sind Hirtenkinder. Ich heiße Benjamin. Ich bin die Rahel. Und wer bist du? Ich bin Engel i.a. Johanna. Engel Ih Ah? Ih Ah? So macht doch ein Esel? Engel I-Punkt-A-Punkt, das heißt: Engel in Ausbildung. Und was machst du hier? Es ist eigentlich ein Geheimnis, doch auf eurem Hirtenfeld findet bald eine große Veranstaltung statt: gewissermaßen ein Open-Air-Konzert. Müssen wir dann schon wieder unsere Pan-Flöten hervorholen und üben? Nein, unser Engelschor singt und die Band spielt auch. Echt jetzt? Das wird cool. Das wird schrecklich. Die Musik höre ich auch gerne, doch das Schlimme ist: Ich muss eine Rede halten. Was wirst du denn sagen? Das ist es ja. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nur, dass es mit irgendeiner Freude zu tun hat, die Gott den Menschen macht. Dir fällt bestimmt noch was dazu ein. Und dabei bin ich als Rednerin total ungeeignet: Ich habe noch nicht einmal das Rhetorikseminar 1 für Engel in Ausbildung besucht. Ich weiß zwar nicht, was ein Rhetorikseminar ist, doch wahrscheinlich schaffst du das auch so. Meinst du? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall muss ich noch herausfinden, welche große Freude Gott den Menschen macht. Können wir dir dabei helfen? Ich habe vor, nach Betlehem zu gehen. Vielleicht finde ich dort die Antwort. Kommst du mit? Ja. Benjamin, willst du auch mitkommen? Na klar! (Johanna, Rahel und Benjamin machen sich auf den Weg) 2. Szene: Jonathan kommt mit Das ist schön, dass ihr mir helfen wollt, das Rätsel zu lösen. Zu dritt finden wir vielleicht heraus, welche große Freude Gott den Menschen macht. Rätsel lösen ist unsere Spezialität. Wir wollten sowieso Detektive werden, wenn wir groß sind. Und jetzt sind wir schneller groß geworden, als wir gedacht haben. Schaut mal, da sitzt jemand. (zu Jonathan) Wer bist denn du? (Kurze Pause. Jonathan sagt nichts) Hallo du da, hast du einen Namen? 2

Ich heiße Jonathan. Du siehst so traurig aus. Jonathan, warum bist du so traurig? Ich komme nicht mit. Also hör mal. So geht das nicht. Ich habe dich noch gar nicht gefragt, ob du mitkommst. Ich komme einfach nicht mit. Warum kommst du nicht mit? Wo kommst du nicht mit? In der Schule komme ich nicht mit. Die Lehrerin erzählt immer so schwierige Sachen und ich komme da einfach nicht mit. Weißt du, Jonathan, bei uns im Engel-Unterricht verstehe ich vieles auch nicht gleich. Doch irgendwann, vielleicht viel später, habe ich es dann kapiert. Wir wissen auch nicht alles. Genau. Wir haben immer noch nicht unser Rätsel gelöst. Ein Rätsel? Um was geht es denn? Gott will den Menschen eine große Freude machen und wir wollen herausfinden, was das ist. Willst du uns helfen? Ich kann euch nicht helfen. Ich bin zu dumm. Ausrede abgelehnt. Zu viert sind wir noch klüger. Wir wollen nach Betlehem, um die Lösung zu finden. Kommst du mit? Na gut. Ja, ich komme mit. 3. Szene: Der Bote des Kaisers Johanna, ich habe eine Idee: Vielleicht ist die große Freude, die Gott uns schenkt, das Open-Air-Konzert auf dem Hirtenfeld. Nein, das wäre zu einfach. Dann würde meine Rede ja gar keinen Sinn machen. Dass hier ein Open-Air-Konzert stattfindet, merken die Leute auch so. Aber vielleicht musst du ihnen sagen, dass sie sich freuen sollen, sonst freuen sie sich vielleicht nicht. Schaut mal, da kommt eine seltsame Gestalt auf uns zu. Das ist ein Bote des Kaisers, ein römischer Soldat. Stillgestanden. Ich bin eine Respektsperson! (Pause) Wer seid ihr? Wir sind Detektive. Wenn ihr Detektive seid, dann bin ich die kleine Raupe Nimmersatt! Raus mit der Sprache, wer seid ihr wirklich? Ich bin Jonathan und wohne in Betlehem. Ich bin Rahel, ein Hirtenmädchen. Ich heiße Benjamin und bin ein Hirtenjunge. Und mein Name ist Johanna. Ich bin ein Engel in Ausbildung. Den drei anderen glaube ich. Dir glaube ich nicht. Es gibt keine Engel und Engel in Ausbildung gibt es erst recht nicht. Aber du siehst doch, dass es mich gibt. Und dass wir Detektive sind, stimmt auch. Wir finden heraus, welche Freude Gott den Menschen machen wird. Es gibt keinen Gott. Der Herrscher der Welt ist der Kaiser und der macht sich selbst eine Freude: Gerade findet im römischen Reich eine große Volkszählung statt, damit alle Menschen ihre Steuern zahlen und niemand vergessen wird. Dein Kaiser wird noch merken, dass es einen einzig wahren und lebendigen Gott gibt, der für die Menschen da ist und ihnen eine große Freude machen wird. Wir wissen nur noch nicht, was für eine Freude das sein wird. Kannst du uns helfen? Nein. Für so einen Kinderkram habe ich keine Zeit. Ich muss weiter, um den Leuten die Befehle des Kaisers zu verkünden und sie zur Volkszählung zu holen. Macht mir ja keine Dummheiten. (geht weiter) 3

4. Szene: Maria und Josef Da bin ich aber froh, dass ich den Leuten etwas Schönes von Gott erzählen darf und nicht etwas Schreckliches vom Kaiser erzählen muss. Der Bote hat es trotzdem leichter. Er kennt die Befehle des Kaisers, du dagegen weißt immer noch nicht, von welcher großen Freude du reden sollst. Wenn wir doch wenigstens irgendeinen Hinweis hätten. Was ist denn das? (Sie hebt eine Flasche auf, die auf der Straße liegt) Das ist sicher eine Flaschenpost. So etwas kenne ich aus Abenteuerfilmen. In einer Flaschenpost befindet sich oft ein Hinweis zur Lösung eines Rätsels. Meistens ist da eine Schatzkarte drin. Meinst du etwa, Gott schenkt den Menschen einen Schatz? (Johanna öffnet die Flasche und holt den Zettel heraus) Also eine Schatzkarte ist das nicht. Ich sehe nur Schriftzeichen. Rahel, lies mal vor. Ich bin ein Hirtenkind, ich habe nie lesen gelernt. Ich kann auch nicht lesen. Johanna, lies doch du. Ich bin doch ein Engel, ich kann nur Englisch. Zum Glück habt ihr mich. Ich kann lesen. Da steht: "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell." (Jesaja 9,1) Seltsam, was das wohl heißen mag? (Maria und Josef kommen näher) Guten Tag, ihr vier. Wir sind Maria und Josef aus Nazareth und wer seid ihr? Wir sind vier Detektive und ich bin ein Engel in Ausbildung. Schon wieder begegne ich einem Engel, dieses Jahr war schon der Engel Gabriel bei mir. Den kenne ich auch. Das ist ein megaberühmter Engel und einer meiner Lehrer in der Engelschule. Sagt mal, ihr seht so müde aus, was macht ihr hier? Wir müssen zur Volkszählung nach Betlehem. Der Kaiser hat das befohlen und wir müssen gehorchen. Wir sind auch auf dem Weg nach Betlehem, allerdings um ein Rätsel zu lösen. Genau genommen haben wir sogar zwei Rätsel zu lösen. Wir fragen uns gerade, was der Zettel aus der Flasche zu bedeuten hat. Versteht ihr diesen Satz? (Maria und Josef lesen) Was gibt es da nicht zu verstehen? Wenn die Menschen, die zuerst im Dunkeln sind, auf einmal ein großes Licht sehen, dann ist es hell. Vielleicht macht das Licht die Menschen froh. Wenn ich in den dunklen Keller muss, fürchte ich mich. Doch wenn es wieder hell wird, dann habe ich keine Angst mehr. Vielleicht meint der Text gar kein gewöhnliches Licht, wie wir es kennen. Vielleicht ist von einer großen Freude die Rede, die den Menschen wieder Mut und Hoffnung gibt. Das ist es. Auf dem Zettel steht etwas von der großen Freude, die Gott den Menschen macht und wir gehen jetzt schnell nach Betlehem, um herauszufinden, um was es sich handelt. Wollt ihr mit uns mitkommen? Gemeinsam sind wir noch klüger und lösen das Rätsel ganz bestimmt. Wir können nicht schneller gehen. Maria erwartet ein Kind und wir sind beide hundemüde. Wir haben es eilig. Ich bin so gespannt auf die Lösung unseres Rätsels. Ich kann es auch kaum erwarten. Kommt, schnell, gehen wir! (Johanna, Jonathan, Rahel und Benjamin machen sich schnell auf den Weg) Halt! Ich glaube, ich weiß, was mit der großen Freude gemeint ist. Weg sind sie. Die sehen wir bestimmt wieder. 4

5. Szene: Detektive in Bethlehem Jetzt sind wir in Betlehem und der Wirt steht auch schon vor seinem Hotel. Kommt ihr zu mir? Wer seid ihr denn? Wir sind Detektive. Jaja, ihr seid Detektive und das Mädchen im weißen Kleid ist ganz sicher ein Engel. Ja, das stimmt. Ich bin Johanna, ein Engel in Ausbildung. Ihr seid sehr phantasievoll. Wo sind denn eure Eltern? Ich freue mich, wenn eine große Familie bei mir übernachtet. - (leiser) Natürlich auch für großes Geld. Wir haben kein Geld. Unsere Eltern haben wir auch nicht dabei. Und wir wollen hier auch nicht übernachten. Wir wollen ein Rätsel lösen. Gott will den Menschen eine große Freude machen und wir wissen nicht, was das sein wird. Gott macht mir eine große Freude durch den Kaiser. Der Kaiser hat eine Volkszählung angeordnet und nun kommen viele Leute nach Betlehem, um sich zählen zu lassen und übernachten natürlich in meinem Hotel. Ich kann jede Besenkammer für teures Geld vermieten. Bald bin ich voll reich. Ich glaube, das ist nicht die große Freude, die wir suchen. Wir haben schon Leute getroffen, die sich nicht über die Volkszählung freuen. Bei der großen Freude, die wir suchen, handelt es sich um eine Freude für alle Menschen. Kannst du uns helfen, das Rätsel zu lösen? Waaas? Ich soll mit euch Detektiv spielen? So einen Blödsinn mache ich nicht mit. Ich muss mich um die neuen Gäste kümmern, die hier ankommen. Kommt, der Wirt hat kein Interesse an der großen Freude. Also gut. Gehen wir. (Johanna, Jonathan, Rahel und Benjamin gehen weiter) Schaut mal, hier ist ein Plakat. (liest) "Siehe, dein König kommt zu dir." (Sacharja 9,9) Hurra, ein König kommt. Ich wollte schon immer mal einen König sehen! Ein König. Oh weh, da kann es sich nur um den König Herodes handeln. König Herodes? Schrecklich! Was ist mit Herodes? König Herodes ist ein Tyrann. Er ist gemein, hinterhältig, egoistisch und beutet das Volk aus. Ja, da hast du Recht. Weg mit König Herodes! Hallo erstmal. Wer bist denn du? Ich heiße Salome und das sind meine Kinder: Josua, Martha und Milka. Warum habe ich auf einmal Lust auf Schokolade? Woher soll ich das wissen? Wir haben jetzt Besseres zu tun als Schokolade zu essen. Was habt ihr denn vor? Wir sind Detektive und unterwegs, um ein Rätsel zu lösen. Wir wollen herausfinden, welche Freude Gott den Menschen bald macht. Josua: Ich möchte auch Detektiv sein. Martha: Ich auch. Milka: Mama, dürfen wir mit den Detektiven mitkommen? Milka, das geht nicht. Wir müssen jetzt zum Markt. Nachher hast du Harfenunterricht und Josua hat seine Hausaufgaben immer noch nicht gemacht. Martha: Aber ich kann mitkommen. Nein, du musst heute bald ins Bett. Schade, dass ihr nicht mitkommen könnt. Vielleicht könnt ihr ja morgen mitkommen, falls wir bis dahin das Rätsel noch nicht gelöst haben. Milka: Das geht auch nicht. Morgen müssen wir in die Schule. 5