Qualifizierungs- und Ausbildungsvorbereitungsprojekt Schiffsbau im LVR-APX

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Transkript:

Die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland Vorlage-Nr. 14/1008 öffentlich Datum: 25.01.2016 Dienststelle: Fachbereich 53 Bearbeitung: Herr Rohde Sozialausschuss Schulausschuss Kulturausschuss 15.02.2016 23.02.2016 24.02.2016 Beschluss zur Kenntnis zur Kenntnis Tagesordnungspunkt: Qualifizierungs- und Ausbildungsvorbereitungsprojekt Schiffsbau im LVR-APX Beschlussvorschlag: Der LVR-Sozialausschuss beschließt die Förderung des dezernatsübergreifenden Modellprojektes "Nachbau römischer Liburne 2016" zur Qualifizierung und Ausbildungsvorbereitung junger Menschen mit Behinderung im LVR-Archäologischem Park Xanten aus Mitteln der freien Förderung des Landesprogramms aktion5 wie in der Vorlage Nr. 14/1008 dargestellt. Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt (lfd. Jahr): Produktgruppe: A 041.07.002 Erträge: Veranschlagt im (Teil-)Ergebnisplan Einzahlungen: Veranschlagt im (Teil-)Finanzplan Bei Investitionen: Gesamtkosten der Maßnahme: Aufwendungen: /Wirtschaftsplan Auszahlungen: /Wirtschaftsplan Jährliche ergebniswirksame Folgekosten: Die gebildeten Budgets werden unter Beachtung der Ziele eingehalten ja In Vertretung P R O F. D R. F A B E R

Zusammenfassung: Im LVR-Archäologischen Park Xanten wurden im Jahr 2014 und im Rahmen eines dezernatsübergreifenden Kooperationsprojektes mit dem LVR-Integrationsamt im Jahr 2015 die Nehalennia (römische Lastenfähre) und zwei römische Einbäume originalgetreu nachgebaut (Vorlage Nr. 14/375). In den Bau mit einbezogen waren jeweils junge Menschen mit Behinderungen oder erheblichen sozialen Schwierigkeiten aus Werkstätten für behinderte Menschen, aus (Förder-) Schulen oder Wohneinrichtungen als Langzeitpraktikanten. Der Nachbau der römischen Einbäume im Jahr 2015, in welchem 6 Langzeitpraktikanten eingebunden waren, diente der gezielten Erprobung und Qualifizierung der jungen Menschen, um im weiteren Verlauf zwei Personen eine betriebliche Berufsausbildung im LVR-APX anzubieten. Aus den Projekten aus den Jahren 2014 und 2015 konnten zwei Personen (ein WfbM- Beschäftigter, ein Schüler mit Behinderung) als zukünftige Auszubildende identifiziert werden. Diese benötigen jedoch eine weitere, insbesondere schulische und fachtheoretische Ausbildungsvorbereitung, damit ein erfolgreicher Ausbildungsverlauf möglich wird. Der LVR-APX und das LVR-Integrationsamt planen deshalb ein weiteres zweijähriges Qualifizierungs- und Ausbildungsvorbereitungsprojekt Nachbau einer römischen Liburne 2016, um die beiden erfolgreich erprobten Personen sowie mindestens 5 weitere junge Menschen mit Behinderung in Langzeitpraktika zu erproben, zu qualifizieren und auf eine betriebliche Ausbildung vorzubereiten. Für dieses Projekt werden insgesamt Kosten in Höhe von 310.000,00 Euro entstehen. Es soll im Rahmen der freien Förderung des Programms aktion5 anteilig mit einem Betrag von 100.000,00 Euro bezuschusst werden. Für den verbleibenden Betrag wurden dem LVR APX Mittel der regionalen Kulturförderung in Aussicht gestellt. Ein verbleibender Restbetrag kann aus Eigenmitteln des LVR-APX getragen werden. Im Anschluss daran ist ein langfristiges Ausbildungsprojekt mit mindestens 4 betrieblichen Ausbildungsplätzen im LVR-APX und der Nachbau der vollständigen römischen Schifffahrtsflotte geplant.

Begründung der Vorlage Nr. 14/1008: Im Jahr 2014 wurde im LVR-Archäologischen Park Xanten die Nehalennia eine Rekonstruktion der römischen Lastenfähre von Xanten-Wardt gebaut. In die Arbeiten an dem originalgetreuen Nachbau waren junge Menschen mit einer Behinderung, z.b. aus der Werkstatt Haus Freudenberg und dem Theodor-Brauer-Haus, einer Bildungseinrichtung für lernschwache Jugendliche mit sozialen Problemen, als Langzeitpraktikanten unter Anleitung eines Schiffsbaumeisters eingebunden. Dieses Projekt war sowohl für die beteiligten jungen Menschen als auch für den Ausstellungsbereich des LVR-APX ausgesprochen erfolgreich. Dies zeigt auch die große Publikums- sowie nationale und internationale Presseresonanz. Im Jahr 2015 wurden in Fortsetzung des Projektes zwei unterschiedliche Arten von Einbäumen gebaut, wie sie in römischer Zeit auf dem Rhein verkehrt und eine Vorstufe zur Prahm (Plattbodenschiff / Lastkahn) bilden. Die Vorbilder für diese Einbäume wurden in Zwammerdam (NL) gefunden. Von April bis Oktober absolvierten 5 Jugendliche mit Behinderung und 1 Jugendlicher mit sozialen Schwierigkeiten Langzeitpraktika im Bereich des Schiffsbaus. Zielsetzung war die Auswahl von geeigneten Kandidaten, die in der Folge eine betriebliche Ausbildung zum Holzbearbeiter im LVR-APX beginnen sollten. Die Jugendlichen kamen aus folgenden Institutionen: Haus Freudenberg Don-Bosco-Schule Bönninghardt-Schule Schule am Ring, Wesel Theodor-Brauer-Haus. Das Projekt Nachbau römischer Einbäume wurde als dezernatsübergreifendes Kooperationsprojekt zwischen dem LVR-APX und dem LVR-Integrationsamt konzipiert und aus Mitteln der freien Förderung des Landesprogramms aktion5 gefördert (Vorlage Nr. 14/375). Die Vermittlung in das Praktikum sowie die psychosoziale Begleitung der jugendlichen Praktikanten erfolgte durch die örtlichen Integrationsfachdienste (IFD) in enger Abstimmung mit dem LVR-APX. Das gemeinsame Kooperationsprojekt wurde im Oktober 2015 mit der Fertigstellung der zwei originalgetreuen Nachbauten römischer Einbäume, die nun als Ausstellungsstücke im LVR-APX den Museumsbereich erweitern, aus witterungsbedingten Gründen unterbrochen. Der Schiffsbau im LVR-APX konnte in den Jahren 2014 und 2015 nur in einem für die Parkbesucherinnen und besucher zugänglichen Zelt stattfinden. Es konnten jedoch aus dem Kreis der Langzeitpraktikanten zwei Kandidaten identifiziert werden, die das Potential und Interesse für eine betriebliche Ausbildung zum Holzbearbeiter mitbringen. Diese Personen kommen aus der Werkstatt Haus Freudenberg und aus der Don-Bosco-Schule. Im Laufe des Praktikums stellte sich bei beiden Personen jedoch heraus, dass diese eine intensivere, insbesondere schulische und fachtheoretische Vorbereitung vor einer betrieblichen Ausbildung benötigen, damit diese auch erfolgreich absolviert werden kann. 2

1. Nachbau römischer Liburne Ausgehend von den Erfahrungen mit dem Bau der Nehalennia im Jahr 2014 und der zwei römischen Einbäume im Jahr 2015 planen der LVR-APX und das LVR- Integrationsamt nun den Nachbau einer römischen Liburne (Truppen- und Lastensegler). Der originalgetreue und schwimmfähige Nachbau dieses Schiffstyps soll wiederum an einem für die Besucherinnen und Besucher zugänglichen Ort im LVR-APX erfolgen. Im Laufe des Jahres 2016 wird dieser jedoch vom bisherigen Zelt in eine feste Halle verlagert, damit das für 2 Jahre angesetzte Projekt auch in den Wintermonaten fortgesetzt werden kann. Im Rahmen des nun bis Ende 2016 geplanten Projektes Nachbau römischer Liburne sollen wiederum mindestens 5 Jugendliche mit Behinderung in Langzeitpraktika erprobt und qualifiziert werden. Die bereits im Jahr 2015 erfolgreich erprobten 2 Jugendlichen / jungen Erwachsenen mit Behinderung werden wiederum in den Schiffsbau mit einbezogen, um die begonnene Vorbereitung auf die betriebliche Ausbildung fortzusetzen. Derzeit wird gemeinsam mit dem LVR-APX, dem IFD und dem LVR-Integrationsamt ein Qualifizierungskonzept für das Projekt erarbeitet, welches insbesondere die Vorbereitung auf den berufsschulischen Teil der späteren Ausbildung beinhalten wird. Die langfristige Perspektive dieses Kooperationsprojektes stellt der Nachbau der vollständigen römischen Rheinschifffahrtsflotte unter Einbezug von jungen Menschen mit Behinderung, die im Rahmen dieses Projektes an eine betriebliche Ausbildung herangeführt und im weiteren Verlauf dann auch betrieblich im LVR-APX ausgebildet werden sollen, dar. Das LVR-Integrationsamt bringt bei diesem langfristig angelegten Projekt Hilfestellung bei der Auswahl, Begleitung und Qualifizierung geeigneter Praktikanten bzw. Auszubildenden mit Behinderung, Unterstützung und Finanzierung der arbeitsbegleitenden, psychosozialen und berufsschulischen Begleitung der jungen Auszubildenden mit einer Behinderung, sowie Zuschüsse für die Schaffung von Ausbildungsplätzen und in Form sog. Nachteilsausgleiche ein. Der LVR-APX stellt das wissenschaftliche Personal, den im Nachbau historischer Schiffe erfahrenen Schiffsbaumeister sowie als Ausbildungsbetrieb den Ort und das Fachwissen für die praxisbezogenen Ausbildungsinhalte. Darüber hinaus wird derzeit analysiert, in welchen Bereichen des LVR-APX weitere Ausbildungs- und / oder Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen werden können. Über das Ergebnis wird die Verwaltung Ende 2016 berichten. 1.1. Kosten und Finanzierung Für das dargestellte Projekt, in dem im Jahr 2016 mit dem Nachbau einer römischen Liburne begonnen werden soll und junge Menschen mit Behinderung an eine betriebliche Ausbildung herangeführt, im traditionellen Holzhandwerk qualifiziert und im Rahmen von Langzeitpraktika beschäftigt werden sollen, entstehen insgesamt Kosten in Höhe von 310.000,- EURO. Diese teilen sich auf in 3

Personalkosten Fach- und Anleitungspersonal: 200.000,- EURO Materialkosten: 65.000,- EURO Fachwissenschaftliche Beratung, Museumspädagogen, Öffentlichkeitsarbeit, Aufsicht: 25.000,- EURO Aufbau / Instandhaltung Werft: 5.000,- EURO Langzeitpraktikanten / -Praktikantinnen: 15.000,- EURO. Wie dargestellt, dienen die Langzeitpraktika den jungen Menschen mit Behinderung der außerschulischen Berufsorientierung, dem Erlernen von eigenständiger Mobilität, dem intensiven Training arbeitsrelevanter sozialer Kompetenzen, wie z.b. Teamfähigkeit, der unmittelbaren Ausbildungsvorbereitung sowie dem Lernen von Fähigkeiten im traditionellen Holzhandwerk. Ein wesentlicher Teil des in 2016 geplanten Projektes wird neben der praktischen und persönlichkeitsstärkenden Qualifizierung - die gezielte schulische und fachtheoretische Vorbereitung der Praktikantinnen und Praktikanten auf eine spätere betriebliche Berufsausbildung sein. Dies erscheint aufgrund der Erfahrungen der Vorgängerprojekte in den Jahren 2014 und 2015 erforderlich, damit eine spätere betriebliche Ausbildung erfolgreich absolviert werden kann. Diese Inhalte können für Schülerinnen und Schüler sowie Schulabgängerinnen und abgänger, für Beschäftigte einer WfbM sowie junge Menschen mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf im Rahmen der beruflichen Ersteingliederung über verschiedene Programme des LVR-Budget-für-Arbeit (z.b. Handlungsfelder 1 und 2 des Bundesprogramms Initiative Inklusion, Vorbereitungsbudget aktion5, Übergang 500 plus, u.a.) einzeln gefördert werden. Im Regelfall werden einzelne Inhalte in Form einzelner Module angeboten und nacheinander, teilweise auch unabhängig voneinander durchgeführt. Eine außerschulische oder außerhalb der Werkstatt oder Wohneinrichtung stattfindende, betriebliche Kombination dieser Inhalte im Zusammenhang mit einem konkret zu erarbeitenden und im Ausstellungsbereich des LVR-APX nutzbaren Ergebnisses, stellt jedoch einen neuen, innovativen Ansatz der Berufsorientierung, Ausbildungsvorbereitung und individuellen Qualifizierung dar. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, das Vorhaben Nachbau römischer Liburne im Rahmen der sog. freien Förderung des Programms aktion5 anteilig mit einem Betrag von 100.000,- EURO zu bezuschussen. Für den verbleibenden Restbetrag wurden dem LVR-APX Mittel der regionalen Kulturförderung in Aussicht gestellt bzw. ein Teilbetrag kann aus Eigenmitteln des LVR-APX getragen werden. 2. Projekt römische Rheinschifffahrtsflotte (2017-2021) Im Rahmen einer weiteren langfristigen Projektphase sollen nacheinander 3 große römische Schiffstypen Fertigstellung der in 2016 begonnen Liburne (Truppen- und Lastensegler), eine Lusorie (Patrouillenboot, gerudert), Xanten-Lüttingen (großer Prahm von 34 m Länge) - originalgetreu nachgebaut werden. Pro Schiffstyp wird von einer Bauzeit von ca. 2 Jahren ausgegangen. 4

Im Rahmen des Baus ist geplant mindestens je zwei betriebliche Ausbildungsplätze in den Jahren 2016-2018 und 2019-2021 sowie weitere Langzeitpraktika für betriebliche Qualifizierungen anzubieten. Ggfs. kann die Zahl der betrieblichen Langzeitpraktikumsplätze oder Ausbildungsplätze ab dem dritten Ausbildungsjahr der ersten Ausbildungsstaffel (2018) erhöht werden, da dann erste Erfahrungen mit der betrieblichen Ausbildung vorliegen und die Schiffstypen Lusorie und Xanten-Lüttingen von der Größe die Einbindung von mehr Personen beim Bau ermöglichen. Darüber hinaus ist geplant, weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung im LVR-APX zu schaffen und ggfs. eine Integrationsabteilung einzurichten. Die bis 2021 entstandenen bzw. noch entstehenden Schiffsnachbauten ( Nehalennia (2014), 2 Einbäume (2015), Liburne (2016/2017), Lusorie (2018/2019), Xanten- Lüttingen (2020/2021)) bilden dann die gesamte römische Rheinschifffahrtsflotte ab und können als nachhaltige Produkte in einem eigenen Ausstellungsbereich des LVR-APX zur römischen Rheinschifffahrt präsentiert werden. Dies wäre für den LVR-APX ein europaweites Alleinstellungsmerkmal. Die Plankosten und Zeiträume des Projektes römische Rheinschifffahrtsflotte 2017-2021 sowie einen konkreten Umsetzungs- und Finanzierungsvorschlag sowie die abschließende Klärung der Bedingungen für die dargestellten betrieblichen Ausbildungsgänge werden derzeit zwischen den LVR-Fachbereichen Integrationsamt und LVR-Archäologischer Park Xanten erarbeitet. Die Ergebnisse wird die Verwaltung den politischen Gremien im Laufe des Jahres 2016 zur Beschlussfassung vorlegen. 3. Beschlussvorschlag Der LVR-Sozialausschuss beschließt die Förderung des Modellvorhabens Nachbau römischer Liburne im LVR-Archäologischen Park Xanten aus Mitteln der freien Förderung des Landesprogramms aktion5 wie zuvor dargestellt. In Vertretung P R O F. D R. F A B E R 5