Konzept der kommunalen Koordinationsstelle für Altersfragen

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Transkript:

Gemeinde Wettingen Gemeindekanzlei Konzept der kommunalen Koordinationsstelle für Altersfragen in Wettingen Juni 2007

Seite 2 1. Inhaltsverzeichnis 1. Inhaltsverzeichnis... 2 2. Ausgangslage... 3 3. Ziel / Nutzen... 4 4. Zielgruppen... 5 5. Aufgaben / Dienstleistungen... 6 6. Personelle Besetzung / Stellenumfang... 7 7. Nutzung... 8 8. Öffentlichkeitsarbeit... 9 9. Vernetzung und Zusammenarbeit der kommunalen Fachstelle für Altersfragen... 10 10. Standort und Infrastruktur... 11 11. Budget... 12 12. Kombination mit Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit... 13

Seite 3 2. Ausgangslage Der Einwohnerrat hat am 8. Dezember 2005 das Postulat von Marianne Weber betreffend Anschluss der Gemeinde an die Regionale Fachstelle für Altersfragen 1 überwiesen. Der Gemeinderat hat das Anliegen geprüft und ist zum Entscheid gelangt, der Fachstelle nicht beitreten zu wollen 2. Es wurde vor allem das Missverhältnis zwischen Aufwand unter Ertrag bemängelt. Es wäre mit jährlichen Kosten von ca. Fr. 62'000.00 zu rechnen (zuzüglich Startbetrag von Fr. 7'000.00). Es bestanden auch Zweifel, ob Wettinger Seniorinnen und Senioren die Fachstelle in Baden aufsuchen würden. Weiter war die Trennung zwischen der Pro Senectute, welche jährlich einen Beitrag von Fr. 20'000.00 erhält, und der durch sie betriebenen Fachstelle nicht ganz offensichtlich. Um sich darüber im klaren zu werden, was die Altersarbeit alles beinhaltet, welche Bereiche in Wettingen bereits abgedeckt werden und wo allfälliger Handlungsbedarf vorliegt, hat die zuständige Gemeinderätin Yvonne Feri gemeinsam mit der Pro Senectute sowie dem Leiter Sozialabteilung, Herbert Eberle, eine Kurzanalyse zur Altersarbeit in Wettingen erarbeitet 3. Der Bericht 4 der Arbeitsgruppe wurde dem Gemeinderat im März 2007 unterbreitet. Die Analyse ergab, dass in Wettingen ein breites Angebot für die ältere Bevölkerung vorhanden ist. Handlungsbedarf besteht hauptsächlich in den Bereichen Information, Koordination und Feiwilligenarbeit. Zudem wurde bemängelt, dass innerhalb der Verwaltung eine für Altersfragen zuständige Stelle oder Kommission fehlt. Der Gemeinderat nahm am 1. März 2007 5 von Schlussbericht Kenntnis. Gleichzeitig wurde durch Baden Regio ein Bericht über die Angebote für Betagte in der Region erarbeitet und den Gemeinden zur Vernehmlassung zugestellt. Der Gemeinderat nahm dazu Stellung 6 und stellte fest, dass die Gemeinde Wettingen in gewissen Bereichen bereits einige Schritte voraus ist und man sah sich in seiner bisherigen Arbeit bestätigt. Als Folge dieser Kurzanalyse wurde eine Aufstellung über die Tätigkeiten der Verwaltung im Bereich der Altersarbeit erarbeitet. Es ist ersichtlich, dass verschiedene Personen und Abteilungen involviert und keine Person den Lead über diese unterschiedlichen Tätigkeiten hat. Aufgrund dieser Situation wurde in Erwägung gezogen, einerseits die internen Strukturen zu bereinigen und andererseits die Möglichkeit einer eigenen kommunalen Koordinationsstelle für Altersarbeit vertieft zu prüfen 7. Gleichzeitig soll auch das Konzept der kommunalen Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit 8 in diese Überprüfung miteinbezogen werden. Das vorliegende Konzept wurde durch Sibylle Hunziker, Gemeindeschreiber-Stv., in Zusammenarbeit mit Gemeinderätin Yvonne Feri und Herbert Eberle, Leiter Sozialabteilung, erarbeitet. Als Grundlage dienten verschiedene ähnliche Projekte anderer Gemeinden (Bsp. Aarau, Kloten, Kanton Solothurn). Dabei wurde insbesondere das Model der Stadt Kloten geprüft, für gut und in Wettingen umsetzbar gefunden. Auch in Kloten wird die Freiwilligenarbeit mit der Altersarbeit kombiniert. 1 Postulatstext Marianne Weber vom 8. September 2005 für den Anschluss der Gemeinde Wettingen an die Regionale Fachstelle für Altersfragen 2 Beschluss des Gemeinderates vom 30. März 2006 (Nr. 507) 3 Beschluss des Gemeinderates vom 14. September 2006 (Nr. 1645) 4 Kurzanalyse Altersarbeit Wettingen, Februar 2007 5 Beschluss des Gemeinderates vom 1. März 2007 (Nr. 333) 6 Beschluss des Gemeinderates vom 25. Januar 2007 (Nr. 116) 7 Beschluss des Gemeinderates vom 5. April 2007 (Nr. 546) 8 Konzept der kommunalen Freiwillen-Vermittlungsstelle in Wettingen vom Februar 2003

Seite 4 3. Ziel / Nutzen Mit der Schaffung einer kommunalen Koordinationsstelle für Altersfragen sollen einerseits die internen Kräfte gebündelt und andererseits für die Wettinger Seniorinnen und Senioren eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden. Es werden folgende konkrete Ziele verfolgt: Für die Seniorinnen und Senioren von Wettingen soll eine Anlaufstelle für alle Altersfragen an einem zentralen Ort geschaffen werden, welche bereits bestehende Aktivitäten und Organisationen vernetzt und eigene Projekte verwirklicht. Koordination aller institutionellen und freiwilligen Altersaktivitäten in Wettingen (bestehende Angebote durch Kirchgemeinden, Seniorenrat der Region Baden, Spitex, Pro Senectute, St. Bernhard etc.). Die Zusammenarbeit nimmt einen hohen Stellenwert ein. Erarbeitung und Umsetzung eines Altersleitbildes (als Ergänzung zum Leitbild der Gemeinde und als Leitfaden für die Tätigkeit der kommunalen Altersfachstelle) Fachstelle für den Gemeinderat in Fragen der Altersarbeit Koordination von Freiwilligen, vorwiegend im Altersbereich (Besuchsdienste, Fahrdienste u.ä.) Entlastung der Verwaltung im Bereich der Altersarbeit Ständiges Mitglied und Sekretariat einer noch zu schaffenden Kommission für Altersfragen oder Begleitung der Gesundheitskommission in Altersfragen

Seite 5 4. Zielgruppen Mit der kommunalen Fachstelle für Altersfragen werden folgende Zielgruppen angesprochen: Organisationen und Institutionen aus Wettingen, die im Bereich der Altersarbeit tätig sind (Bsp. Spitex, Pro Senectute, SRRB, Kirchen, APH St. Bernhard etc.) sowie das RPB in Baden Seniorinnen und Senioren aus Wettingen sowie deren Angehörige

Seite 6 5. Aufgaben / Dienstleistungen Die kommunale Fachstelle für Altersfragen hat folgende Aufgaben: Einzelberatung und Kurzbegleitung von Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörigen Öffentlichkeitsarbeit Koordination aller institutionellen und freiwilligen Altersaktivitäten Vertretung der Altersberatung nach Aussen Mitarbeit und Begleitung von fachspezifischen Projekten (Bsp. Pflegewohnungen) Mitglied der Kommission für Altersfragen oder der Gesundheitskommission sowie Kontakte zu Verbänden, Organisationen etc. Erarbeitung und Umsetzung eines Altersleitbildes Organisation und Durchführung von Aktivitäten, Veranstaltungen für die älteren Menschen (Seniorennachmittag, Informationsveranstaltungen u.ä.) Teilnahme an den Altersforen der Region

Seite 7 6. Personelle Besetzung / Stellenumfang Damit das Konzept fachkompetent umgesetzt werden kann, müssen folgende Rahmenbedingungen betreffend personelle Besetzung sowie Stellenumfang erfüllt sein: Die Fachperson verfügt über eine abgeschlossene FH- oder HF-Ausbildung zum Sozialarbeiter, Gerontologen oder Gleichwertiges Die Fachperson verfügt über fundierte Kenntnisse und berufliche Erfahrungen im Zusammenhang mit dem 3. Lebensabschnitt Die Fachperson verfügt über die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Organisationen Die Fachperson verfügt über eine hohe Sozialkompetenz und psychische Belastbarkeit im Umgang mit sehr komplexen und belastenden Situationen Die Fachperson hat Freude an der Kommunikation, Teamarbeit, Veränderung und Innovation Der Stellenumfang für eine kommunale Fachstelle für Altersfragen mit den erwähnten Aufgaben und Funktionen liegt zwischen 60-80 % (Erfahrungszahlen).

Seite 8 7. Nutzung Grundsätzlich sind drei verschiedene Anspruchsgruppen zu unterscheiden: Senioren und Seniorinnen sowie deren Angehörige Telefonisch oder Persönlich wird der Kontakt gesucht und um Hilfe, Ratschlag u.ä. gebeten. Diese Personen müssen entweder an die entsprechende Fachorganisation verwiesen oder selber betreut und begleitet werden. Organisationen und Institutionen Die verschiedenen Angebote sind der Fachstelle bekannt zu geben, um eine Koordination gewährleisten zu können. Damit wird das Angebot dieser Organisationen bekannter gemacht und kann besser genutzt werden. Verwaltung, Gemeinderat Die Verwaltung und/oder der Gemeinderat benötigt fachspezifische Unterstützung im Bereich der Altersarbeit. Die Fachstelle vertritt den Gemeinderat beispielsweise in der RPB- Kommission und steht in engem Kontakt mit dem St. Bernhard. Eine fachspezifische Begleitung von Projekten ist möglich (Bsp. Aufbau 3. Pflegewohnung). Die Fachstelle entlastet verschiedene Abteilungen und Personen, die bis anhin in diesem Bereich tätig sind.

Seite 9 8. Öffentlichkeitsarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit nimmt einen zentralen Aufgabenbereich ein. Folgende Kanäle stehen zur Verfügung: Regionale Zeitungen (Aargauer Zeitung, Wettinger Post, Rundschau etc.) Öffentliche Informationsveranstaltungen Homepage der Gemeinde Wettingen kirchliche Publikationen in Wettingen Publikationsorgane von beteiligten Institutionen eigener Flyer, Informationsblatt

Seite 10 9. Vernetzung und Zusammenarbeit der kommunalen Fachstelle für Altersfragen Zentraler Faktor für den Erfolg der kommunalen Fachstelle für Altersfragen ist der regelmässige und institutionalisierte Kontakt zu Organisationen und Institutionen, welche Dienstleistungen und Angebote im Bereich der Altersarbeit anbieten. Dazu könnte beispielsweise eine Kommission für Altersfragen (Seniorenkommission) gebildet werden. In dieser Kommission haben Vertretungen aller wichtigen Institutionen Einsitz (Kirche, Spitex, SRRB, St. Bernhard, Pro Senectute etc.). Auch scheint ein regelmässiger Austausch zwischen den Organisationen sinnvoll, um die Angebote besser aufeinander abzustimmen und Synergien zu nutzen. Die Kommission für Altersfragen kann zudem in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Projekte im Auftrag des Gemeinderates erarbeiten und begleiten. Weiter ist der Kontakt zur Sozialabteilung der Gemeinde Wettingen ein wichtiger Faktor. Viele ältere Menschen werden durch die Mitarbeitenden betreut und begleitet, zum Teil mittels vormundschaftlichen Massnahmen. Da aufgrund von knappen Geld- und Personalressourcen die Sozialberatung häufig zu kurz kommt, kann die Fachstelle diese Lücke abdecken.

Seite 11 10. Standort und Infrastruktur Die Wahl des Standortes der kommunalen Altersfachstelle ist für den Erfolg der Stelle von entscheidender Bedeutung. Es soll unter Berücksichtigung der Erfahrungen anderer vergleichbarer Stellen, ein Standort ausserhalb des Rathauses gewählt werden. Damit wird insbesondere einer möglichen Schwellenangst der Seniorinnen und Senioren gegenüber der Sozialabteilung begegnet. Folgende Kriterien an den Standort sowie die Infrastruktur müssen erfüllt sein: Eigenes Büro (ausserhalb des Rathauses) zeitgemässe Einrichtung mit PC, Telefon (mit eigener Nummer), Internetanschluss, Kopierer und Drucker Eine mögliche örtliche Vernetzung im Sinne einer Bürogemeinschaft mit einer anderen Organisation in Wettingen wäre als Möglichkeit ebenfalls zu prüfen (z.b. Spitex) Das Büro soll zentral gelegen und behindertengerecht zugänglich sein

Seite 12 11. Budget Es wird mit folgenden jährlich wiederkehrenden Kosten ohne Infrastruktur und Miete gerechnet: Salär (80 %) Fr. 84'000.00 Wiederkehrende Materialkosten (inkl. Werbung) Fr. 5'000.00 Porti/Telefon Fr. 3'000.00 Total Fr. 92'000.00 Dazu kommen: Büroräumlichkeiten Jahresmiete pro m2 Fr. 150.00-200.00 Infrastruktur (einmalig) Fr. 15'000.00 Fazit: Die Kosten für eine eigene kommunale Fachstelle werden, gestützt auf das vorliegende Budget, höher ausfallen als die Kosten, welche bei einem Beitritt zur Regionalen Fachstelle in Baden anfallen würden. Gestützt auf das vorliegende Konzept sowie die Erfahrungen anderer Gemeinden ähnlicher Grösse ist der Nutzen einer eigenen Fachstelle jedoch grösser. Einerseits besteht vor Ort eine Anlaufstelle für die Seniorinnen und Senioren. Vielerorts wird die Fachstelle persönlich aufgesucht. Zudem sind die Steuerungs- und Einflussmöglichkeiten des Gemeinderates grösser. Weiter können alle bisher intern erledigten Tätigkeiten dieser Fachstelle übertragen und die Verwaltung dadurch entlastet werden. Auch eine Kombination mit der Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit ist möglich (siehe auch Kapitel 12).

Seite 13 12. Kombination mit Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit Aufgrund der beiden vorliegenden Konzepte scheint eine Kombination sehr gut möglich. Die beiden Koordinationsstellen haben ähnliche Zielgruppen, Dienstleistungen und Aufgaben. Ein grosser Teil der Freiwilligenarbeit fällt im Bereich der Altersarbeit an. Das Profil an die Fachperson ist ähnlich und die betroffenen Partnerorganisationen zum Teil die gleichen. Gemeinden ähnlicher Grösse haben diese Aufgaben auch miteinander kombiniert und durchaus grosse Erfahrungen gemacht. Stellenpensum Aufgrund der beiden Konzepte wird für die Vermittlungsstelle Freiwilligenarbeit mit 50-80 % und für die Koordinationsstelle Alterfragen mit 60-80 % gerechnet. Dies ergibt 110 bis 160 %. Da durch die Zusammenarbeit Synergien genutzt werden können, sollten mind. 80 %, besser 100 % zur Verfügung gestellt werden. Budget Durch eine Kombination ergibt sich folgendes Budget: Salär (100 %) Fr. 105'000.00 Wiederkehrende Materialkosten (inkl. Werbung) Fr. 10'000.00 Porti/Telefon Fr. 5'000.00 Total Fr. 120'000.00 Dazu kommen: Büroräumlichkeiten Jahresmiete pro m2 Fr. 150.00-200.00 Infrastruktur (einmalig) Fr. 15'000.00 Pilotphase Im Konzept zur Freiwilligenarbeit wurde bereits eine zweijährige Pilotphase empfohlen. Dies erscheint weiterhin sinnvoll. Während der Pilotphase wäre ein grosser Teil Aufbauarbeit zu leisten, wobei evt. mit etwas höheren Kosten zu rechnen wäre. Nach zwei bis drei Jahren sollte sich die Struktur und die Tätigkeit eingependelt haben.