HUMPDAY Sundance Film Festival 2009: «Special Jury Award» Cannes 2009 «Quinzaine des réalisateurs» Ein Film von Lynn Shelton USA 2009, 94 Min. Verleih: Xenix Filmdistribution GmbH Anna-Katharina Straumann ak.straumann@xenixfilm.ch Tel. 044 296 50 40 www.xenixfilm.ch Bilder sind auf www.xenixfilm.ch erhältlich Start: Januar 2010
SYNOPSIS Vor einem Jahrzehnt waren Ben (Mark Duplass) und Andrew (Joshua Leonard) die bösen Jungs auf ihrem College-Campus. Inzwischen hat Ben eine fixe Arbeit, eine Frau und ein Zuhause. Andrew begab sich auf eine anderen Weg und bummelt als bärtiger Künstler in der Gegend herum. Er ist auf dem Globus herumgekommen von Chiapas bis Kambodscha. Als Andrew unangekündigt bei Ben erscheint, fallen sie leicht in ihre alte Dynamik von männlicher Angeberei zurück. Spät nachts, an einer wilden Party, finden sich die beiden bei einer gegenseitigen Mutprobe wieder nämlich zusammen an einem Amateurpornowettbewerb mit zu machen. Aber was für eine Art von übersteigertem Porno, der gängige Grenzen sprengt, können die beiden Hetero-Kerle bieten? Nach dem Ende der Sauferei und Grossmäuligkeit bleibt die Idee zusammen Sex zu haben und zwar vor laufender Kamera. Es ist nicht schwul es ist jenseits von schwul. Es ist nicht Pornografie es ist Kunst. Aber wie genau wird es ablaufen? Und vor allem, wer wird Bens Frau Anna (Alycia Delmore) ins Bild setzen? Drehbuchautorin und Regisseurin Lynn Shelton (MY EFFORTLESS BRILLIANCE und Gewinnerin des Someone to Watch -Preises bei den Independent Spirit Awards 2009) ergründet geschickt die grossen Paradoxien des männlichen Egos mit urkomischer Wirkung. Die verschiedenen charakterlichen Facetten der beiden Protagonisten, wie auch der oft intime Wechsel von spitzbübischem Witz und Ernsthaftigkeit, geben HUMPDAY eine Qualität jenseits der vielen plumpen Schenkelklopfer-Komödien der vergangenen Jahre. Lynn Shelton serviert uns ein Buddy-Movie mit echtem Tiefgang. Sie entwickelt aus ihren Figuren Charaktere jenseits des anfänglichen Mann-Mann-Maochogehabes, die bei aller Komik auch den ernsthaft reflektierenden Blick auf ihre verschiedenen Lebenswege nicht verlieren.
ERLÄUTERUNG DER REGISSEURIN LYNN SHELTON Die Grenzen der sexuellen Identität haben mich immer fasziniert, auch die Frage, wie fliessend oder fest diese Grenzen sind. Die dramatische Spannung und der ausgefallene Humor in HUMPDAY rühren daher, dass die beiden Hauptpersonen so viel Gewicht darauf legen, heterosexuell zu sein. Wenn sie die Grenzen ihrer Heterosexualität überschreiten, erschüttert sie dies bis ins Innerste. HUMPDAY entstand, weil ich mit Mark Duplass arbeiten wollte. Ich hatte ihn bei den Aufnahmen von TRUE ADOLESCENTS kennen gelernt. Er spielte im Film und ich nahm Standbilder auf. Etwa einen Monat nach Ende der Aufnahmen in Seattle, als Mark nach L.A. zurückgekehrt war, rief ich ihn an und sprach über das Projekt eines Filmes, in dem zwei heterosexuelle Freunde versuchen, miteinander Sex zu haben. Er mochte die Idee und ging sofort auf das Projekt ein. Ich hatte mir Mark ursprünglich in der Rolle von Andrew vorgestellt, als charismatischen, nomadischen Künstler, aber Mark wollte den völlig häuslichen Ben spielen, der ein Haus, eine Arbeit und eine Frau hat, und die wilden Tage weit hinter sich. Ich sagte Mark, in dem Fall bräuchte ich seine Hilfe, um den richtigen Andrew zu finden; Mark meinte sofort, Joshua Leonard wäre perfekt für die Rolle. Ich brachte Alycia Delmore ins Spiel, eine wunderbare Schauspielerin aus Seattle. Sie sollte die nötige Dreidimensionalität und das Mitgefühl einbringen für den Part, welcher sonst undankbar gewesen wäre: jenen von Bens Frau Anna. Ich wollte HUMPDAY und seine hochfliegende Geschichte in übertriebenem Naturalismus erden, sodass die Zuschauer wirklich glaubten, dass Leute ein derart absurdes Wochenende durchleben könnten. Zu diesem Zweck mussten die Hintergrundgeschichten und Beziehungen voll entwickelt werden, und der Film befasst sich deswegen schliesslich auch mit anderen Themen: mit den Grenzen der Intimität innerhalb männlicher Freundschaft, der Art, wie sich das Selbstgefühl in der
Nähe zu verschiedenen Leuten verschiebt und wie das plötzliche Erscheinen eines alten Freundes eine kleinere Identitätskrise auslösen kann, indem es unserem Leben einen Spiegel vorhält. Es veranlasst uns zur Neueinschätzung darüber, wo wir sind und wieweit wir es hätten bringen können Ich bin gefragt worden, was mich als Frau dazu bringt, einen Film über Beziehungen unter Männern zu machen, und was meine weibliche Behandlung derartiger Geschichten kennzeichnen könnte. Ich kann nicht klar sagen, wiefern meine Weiblichkeit meine Kunst beeinflusst, aber ich kann sagen, dass ich das Gefühlslebens Anderer immer aus der Nähe beobachtet habe. und dass ich besonders gefesselt und angeregt werde von Personen, welche besessen davon sind, miteinander in Verbindung zu treten, dabei aber riesige Mühe bekunden. HUMPDAY ist mein dritter Spielfilm als Drehbuchautorin oder Regisseurin und der Höhepunkt meiner Suche danach, tief verwobene und organische Filme zu machen. Er betont naturalistische Schilderung und Darstellung, auch eine eng verwobene Geschichte, welche Themen wie Identität und Beziehungen erforscht. Mein erster Spielfilm WE GO WAY BACK verwandelte mich ein für alle Mal von einer Solokünstlerin zu einer Teamspielerin. Ich war frustriert darüber, wie ein traditionelles Szenenbild die zentrale Aufgabe eines Projekts behindern kann nämlich jene der Schauspieler. Mein zweiter Spielfilm, MY EFFORTLESS BRILLIANCE, war mein erstes Experiment mit einem auf den Kopf gestellten Modell der Filmkunst. Er reduzierte die Zahl der beteiligten Personen und die Ausrüstung auf ein Minimum und beteiligte die Schauspieler an der Entwicklung des Drehbuchs, sodass ihr Einblick in die Figuren voll genutzt werden konnte. Bei den Aufnahmen erhielten die Schauspieler viel mehr Freiheit bei der Entwicklung einer Szene. Es wurden zwei Kameras eingesetzt, um sie dabei sofort aufzunehmen. Bei einem derartigen Vorgehen wird der Schnittvorgang zur abschliessenden Erarbeitung des Drehbuchs viel mehr als mit einem eng gefassten Drehbuch einer Filmproduktion.
ÜBER DIE SCHAUSPIELER MARK DUPLASS (Ben) Mark Duplass and sein Bruder Jay machten kürzlich einen Film, PUFFY CHAIR, einen der herausragenden Hits des Sundance Film Festivals von 2005. Der Film, in welchem auch Mark spielt, gewann den Audience-Preis im SXSW 2005 und wurde für zwei Independent Spirit-Preise nominiert. Er wurde 2006 von Roadside Attractions und Netflix vertrieben und ist nun auf DVD und Showtime erhältlich. Mark und Jay machten sich einen Namen mit einer Reihe von preisgekrönten Kurzfilmen, darunter This is John und Scrabble. Beide wurden erstmals am Sundance Festival 2003 und 2004 gezeigt. Die Duplass-Brüder arbeiten gegenwärtig für Universal und Fox Searchlight mit Drehbüchern und Regie, und sie haben NBC die Fernsehshow The Trail verkauft, welche zusammen mit den Weitz-Brüdern produziert wurde. Ihr neuester Spielfilm, BAGHEAD, wurde von Sony Pictures am Sundance 2008 übernommen und im Juli 2008 vertrieben. Mark ist auch als Hauptdarsteller in der in Seattle aufgenommenen Komödie TRUE ADOLESCENTS und im neuen rotoskopierten Zeichentrickspielfilm MARS zu sehen. Beide Filme werden gegenwärtig fertig gestellt. JOSHUA LEONARD (Andrew) Joshua Leonard ist ein in Los Angeles ansässiger Schauspieler, welcher ursprünglich dem Publikum 1999 bekannt wurde mit seiner Rolle im BLAIR WITCH PROJECT. Seit diesem Film sind einige beträchtliche Leistungen dazugekommen, unter anderem Rollen in LIKE MOLES, LIKE RATS, SIMPLE THINGS, TWO DAYS, SHOOTING LIVIEN und HBO S Live From Baghdad. Er hat Nebenrollen gespielt in THE DEATH AND LIFE OF BOOBY Z, QUID PRO QUO, HATCHET, THINGS BEHIND THE SUN, DEUCES WILD und MEN OF HONOR. Zusätzlich zu seiner breiten Filmerfahrung hat Joshua auch in einer Reihe von Fernsehshows gespielt, so mehrmals in CSI:Miami, und mit Gastauftritten in Bones, Numbers und NYPD Blue. Joshua ist gegenwärtig an der neuen HBO-Serie Hung beteiligt, in welcher er das Objekt von Jane Adams romantischer Liebe spielt.
ALYCIA DELMORE (Anna) Alycia stammt aus Seattle und hat hauptsächlich einen Theaterhintergrund. Sie ist Absolventin der Western Washington University. Kürzlich spielte sie Thaisa in Perikles und Lady Percy in Henry IV, Teil 1 und 2, beide bei der Seattle Shakespeare Company. Ihre Filmerfahrung umfasst WE GO WAY BACK (Regie Lynn Shelton), THE TELEPHONE NUMBERING SYSTEM (Regie William Weiss) und den demnächst in den Vertrieb gelangenden Podcast What the Funny? (Regie Lynn Shelton) auf cautionzero.net. UEBER DIE PRODUZENTIN, REGISSEURIN & DREHBUCHAUTORIN LYNN SHELTON (Regie) Nachdem sie mehrere Jahre in Seattle und New York auf der Bühne gespielt hatte, besuchte Lynn Shelton das MFA-Programm für Fotografie an der School of Visual Arts in NYC. Darauf folgte ein Jahrzehnt als experimentelle und dokumentarische Filmerin (THE CLOUDS THAT TOUCH US OUT OF CLEAR SKIES, THE FRUITS OF OUR LABORS) und als Bearbeiterin (OUTPATIENT, HEDDA GABLER, MEASURE), bevor sie das Drehbuch für ihren ersten Spielfilm schrieb und dann Regie führte. Das Ergebnis, WE GO WAY BACK, hatte am Slamdance 2006 Premiere und erhielt den Grand Jury Award für besten erzählenden Spielfilm und den Kodak Vision Award für beste Kinematografie. Sheltons zweiter Spielfilm, MY EFFORTLESS BRILLIANCE, lief erstmals im Wettbewerb am SXSW 2008 und wurde für den 2009 Independent Spirit Someone to Watch-Preis nominiert. HUMPDAY ist Sheltons dritter Spielfilm.
CAST Ben Anna Andrew Monica Lily Girl on Bike Boy on Bike Disgruntled Driver Mark Duplass Alycia Delmore Joshua Leonard Lynn Shelton Trina Willard Olivia Stellan Matheisen Steven Schardt CREW Drehbuchautorin & Regisseurin Produzentin Co-Produzenten Leitender Produzent Regie-Assistent Script Consultants Lynn Shelton Lynn Shelton Jennifer Maas Steven Schardt Dave Nakayama Sue Corcoran Ted Speaker Mark Duplass Joshua Leonard Alycia Delmore Trina Willard Kamera Schnitt Ton und Musik Produktionsdesigner Line Producer Produktionsleiter Benjamin Kasulke Nat Sanders Vinny Smith Jasminka Vukcevic Steven Schardt Jennifer Maas