10. Landeskonferenz zur Teilhabe in Baden-Württemberg: Zufriedenheit der Angehörigen mit den Betreuungsleistungen der Behindertenhilfe

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. Landeskonferenz zur Teilhabe in Baden-Württemberg: Zufriedenheit der Angehörigen mit den Betreuungsleistungen der Behindertenhilfe Stuttgart, 17.. 15 Dr. Michael Buß Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern zu Einrichtungsleistungen in BW 5.-9.15 1

Fragebogen für Eltern, Angehörige und rechtliche Betreuer zur Lebens- und Arbeitslage der Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in BW 1a) > Wohnt in einem Heim > im ambulant betreuten Wohnen > selbstständig > zuhause 1b) Zufriedenheit: Wie gut wird er im Wohnen betreut? (PUNKTE ) 2a) Tagesstruktur: > in einer WfbM > in einem FuB > in Seniorenbetreuung > keine Tagesstrukturteilnahme 2b) Zufriedenheit: Wie gut wird er in der Tagesstruktur (WfbM, FuB usw.) betreut? 3a) PUNKTE: Allgemeine Zufriedenheit mit den Betreuungsleistungen der Behindertenhilfe 3b) Zufriedenheit: Wird der Fachkräfteanteil gut eingehalten? 3c) Veränderungen in den letzten 5 Jahren: Haben sich die Betreuungsleistungen > verbessert > verschlechtert oder sind sie > gleich geblieben? 3d) Bitte beschreiben Sie, was sich dabei zuletzt insbesondere verändert hat: Statistik der angehörigen Menschen mit Behinderung: > Alter > Geschlecht. Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern zu Einrichtungsleistungen in BW 5.-9.15 2

Gesamtübersicht in Prozent: Wohnen 24% Heim abw selbstständig zuhause 1% 9% 66% 3

Gesamtübersicht in Prozent: Tagesstruktur WfbM 4% 6% FuB Senioren 22% 2 % zeitweise in WfbM bzw. FuB 68% keine - einschl. 1% Schüler 4

Gesamtübersicht in Prozent: Altersgruppen Durchschnittsalter = 43 1 / 2 Jahre <18 Jahre 18 -,9 1,9 21-31 - 16 41-26 51-6 22 61-7 7 71 J. + 3 5 15 25 5

Gesamtübersicht: Alter in Jahren Durchschnittsalter der Teilgruppen zuhause Wohnende; 36 ambulant betreut Wohnenende; 42 Heimbewohner; 46,5 5 15 25 35 45 6

Gesamtübersicht in Prozent: Geschlecht weiblich 43% männlich 57% 7

Zufriedenheit mit der Behindertenhilfe in Punkten von (überhaupt nicht gut) bis (sehr gut) 8,8 7,5 8,2 8,1 7,8 Wasserscheide 7,4 6,3 5, Wohnen Tagesstruktur Behindertenhilfe Fachkräfte 8

Zufriedenheit mit der Betreuung beim Wohnen: ambulant betreut bzw. im Heim Wohnende (wurde bei zuhause Wohnenden nicht erhoben bis Punkte) 8,5 8, 8,1 7,5 7,6 7, Heim a.b. Wohnen 9

Gesamtveränderung der direkten Betreuungsleistungen in den letzten 5 Jahren in % 6 54 422 x schlechter 21 24 verbessert gleich verschlechtert

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Wohnen im Heim in den letzten 5 Jahren in % (n=1133) 49 31 11

Am 4.8.15 erhielt die LAG mit dem Fragebogen folgendes Mail von einer Betreuerin von 21 Menschen mit geistiger Behinderung: Ich arbeite seit über Jahren als Berufsbetreuerin (Dipl.-Sozialarb./FH) und habe den Eindruck, dass in letzter Zeit vieles schwieriger und mühsamer geworden ist. Wobei in mancher Wohngruppe noch engagierte und langjährige Mitarbeiter anzutreffen sind (die oft am Rande ihrer Kraft und Möglichkeiten stehen) und man den Eindruck hat, da wird versucht das Beste zusammen mit den behinderten Menschen hinzubekommen - entlang von deren Bedürfnissen. In anderen Einrichtungen/ Wohnbereichen herrscht eine sehr hohe Mitarbeiterfluktuation. Die Menschen mit Behinderung haben kaum vertraute Menschen um sich. Und die vielen Umstrukturierungsmaßnahmen wg. Forderungen der Kostenträger (z.b. Herkunftslandkreise vs. Wohnort) machen immer wieder Schwierigkeiten. Da fehlt mir gelegentlich die wirkliche Orientierung an den Betroffenen, denn oft geht es nur noch um Kostenverschiebung (zw. Sozialamt/ Krankenkasse/ Pflegekasse). Auch finde ich Inklusion gut und wichtig aber nicht um jeden Preis und für alle Personengruppen geeignet. Oft geht es um Ambulantisierung - da man sie als günstiger erachtet. Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern in BW 6.- 9.15 12

Tagesstruktur in Prozent der Heim- Bewohner (n=1133, 46 1 / 2 Jahre, m:w = 57:43 %) 6% 7% 25% 62% WfbM FuB Senioren keine 13

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit WfbM-Besuch (in den letzten 5 J. in %) n=658 49 14

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit WfbM-Besuch (in den letzten 5 J. in %) n=658 Verschlechtert (172 Problemanzeigen): 45 (87) es fehlt an MA, Personal, Stellen; Personalabbau (23) 35 zu viel MA-Wechsel, -Fluktuation, zu wenig Stabilität (21) zu wenig Freizeitgestaltung; keine 25 Freizeitausfahrten (19) Mangel an Fachkräften 15 () FSJ und Bufdis können ZDLs nicht ersetzen, HEP- Schüler sind keine Fachkräfte; es fehlt an Helfern (5) 5Qualität der MA nimmt ab; Personal ist überfordert 49 15

Am 23.7.15 erhielt die LAG zum Fragebogen folgenden Brief von einer betreuenden Schwester eines Behinderten. Verschlechtert hat sich: Keine Konstanz mehr bei den Betreuern. Persönliche Bindungen sind schlecht möglich. Heimleitung verbietet engagierten Mitarbeitern Urlaub mit ihrer WG nur noch Alltag! Am Wochenende keine spontanen Unternehmungen mehr wg. Personalmangel viele Bewohner sitzen also das ganze WE im Wohnheim und schauen Fernsehen. Heimleitung legt fest, dass wg. der Inklusion Bewohner zum Arzt in die Sprechstunde gehen sollen. Bislang kam der Arzt zu regelmäßigen Terminen in die Einrichtung und alle Patienten konnten untersucht werden. Jetzt fehlt die Zeit, die begleitende Betreuer in der Sprechstunde verbringen, den Bewohnern in der WG. Die betreuenden MA müssen jetzt den Verwaltungskram und QS (Qualitätssicherung) erledigen. Früher hat das die Zentrale übernommen weniger Zeit für die WG! Mit Inklusion werden viele Änderungen begründet, die den Menschen mit Behinderung Nachteile bringen! Aber alles wird immer schön verpackt! Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern in BW 6.- 9.15 16

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit WfbM-Besuch (in den letzten 5 J. in %) n=658 Was wurde verbessert? (82 Angaben) 49 (5) mehr Fachkräfte; Fachkräfte mit mehr Einsatz; bessere Betreuung durch Fachkräfte (5) sehr gute Pflege; bessere Versorgung/+Pflege (3) bessere Betreuer; bessere Betreuung Einzelbetreuung (3) MA gehen mehr auf die persönlichen Möglichkeiten ein; persönliche/-re Betreuung 17

Was heißt gleichgeblieben? (38) 45 (5) wenig/ zu wenig Personal/ keine MA, um 35 etwas zu unternehmen (5) ständig wechselnde 25 MA verunsichern die MmB 15 (3) Mangel an Fachkräften 5 Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit WfbM-Besuch (in den letzten 5 J. in %) n=658 49 18

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit FuB-Besuch (in den letzten 5 Jahren in %) n=294 6 51 22 26 19

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit FuB-Besuch (in den letzten 5 Jahren in %) n=294 Verschlechtert (83 Problemanzeigen, viele mit 2-3 Erläuterungen): (52) 6 weniger/ zu wenig MA, Personal, Zeit; Personalabbau (17) Mangel an Fachkräften; Fachpersonal (8) zu wenig Freizeitgestaltung; Spaziergänge (5) zu viel MA-Wechsel, -Fluktuation überfordert 22 51 (5) Qualität der MA nimmt ab; Personal ist 26 (4) zu wenig FSJ/ ZDL/ Helfer (3) nur noch satt, sauber und trocken

Aus einem handschriftlichen Anhang zum Fragebogen über einen Menschen, der seit 8 Jahren in dieser Einrichtung lebt: zu wenig Fachpersonal Helfer schlecht angeleitet Hygieneprobleme: nach Windelwechsel ohne Desinfektion und Handschuhe Griff an die Magensonde! kein Standard, wie oft Handtücher und Waschlappen gewechselt werden verunreinigte Zahnputzbecher/ Zahnbürsten ekelhaft/ Rollstühle voll von Essensresten wenn Fachpersonal kündigt, dauert es oft lange, bis wieder jemand eingestellt wird es wird gespart und der Bereich saniert schlechte Leitung/ zu wenig Kontrolle Hochglanzbroschüren spiegeln nicht die Realität! keine Inklusion von Schwer-/Mehrfachbehinderten: keine Ausflüge und Freizeiten mehr mangels Personal der Standard ist schlecht: satt und sauber wäre schon eine Verbesserung! Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern in BW 6.- 9.15 21

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit FuB-Besuch (in den letzten 5 Jahren in %) n=294 6 Was wurde verbessert? (31 Angaben) 51 (3) bessere Betreuung; mehr Personal 22 (2) verbesserte Zusammenarbeit mit Angehörigen und rechtlichen Betreuern 26 22

Was heißt gleichgeblieben? Veränderung der direkten Betreuungsleistungen: Heimbewohner mit FuB-Besuch (in den letzten 5 Jahren in %) n=294 Was heißt gleichgeblieben? (5) 6Sehr gutes/ gutes Personal (2) es ändert sich nichts 51 (7) zu wenig Betreuungspersonal/ Pflege 22 26 23

Tagesstruktur in Prozent der ambulant betreut Wohnenden (n=147, 42 Jahre, m:w = 53:47 %) 3% 1% 4% 92% WfbM FuB Senioren keine 24

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für ambulant betreut Wohnende in den letzten 5 Jahren in % (n=147) 6 52 53 26 22 25

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für ambulant betreut Wohnende in den letzten 5 Jahren in % (n=147) 6 Verschlechtert: (27 Probleme; z.t. Mehrfachangaben) 52 53 () zu wenig Personal/ MA/ Zeit für die MmB (4) zu wenig Fachpersonal/ Fachkräfte 26 (3) zu häufiger MA-Wechsel 22 (2) schwankende Personal-Qualität (2) keine Freizeitangebote 26

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für ambulant betreut Wohnende in den letzten 5 Jahren in % (n=147) 6 Verbessert: (27 Meldungen) 52 53 (7) deutliche Verbesserung durch abw 26 (4) neue Unterkunft/ EZ/ schönere Wohnung/ guter Standort/ selbständigeres Wohnen 22 27

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für ambulant betreut Wohnende in den letzten 5 Jahren in % (n=147) 6 52 53 Gleichbleibend: (12 Beiträge) (4) (guter) Außenarbeitsplatz/ Integrationsbetrieb (2) zu wenige 22 Fachkräfte 28

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende mit einer Tagesstruktur (% in den letzten 5 Jahren) n=417 7 6 64 24 29

Tagesstruktur in Prozent der zuhause Wohnenden (n=417, 36 Jahre, m:w = 56:44 %) WfbM FuB 4% 96%

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende in der WfbM (% in den letzten 5 Jahren) n=353 7 69 6 22 9 31

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende in der WfbM (% in den letzten 5 Jahren) n=353 Verschlechtert: 7 69 6 (6) Personal inkompetent/ wenig qualifiziert/ zu wenig Fachkräfte (3) häufiger MA-Wechsel (3) zu schwacher Personalschlüssel/ Mangelwirtschaft 22 9 32

Am.6. kam ein LAG-Fragebogen mit diesem Anhang eines zuhause lebenden FuB-Besuchers, der erst durch einen Unfall im Erwachsenenalter schwerbehindert wurde: Er braucht infolge Inkontinenz eine Windel, die gerade 1x am Tag gewechselt wird. So kommt er mindestens 2x pro Woche mit einer völlig durchnässten Hose nach Hause. Oft kommt er auch trotz mitgegebener Ersatzkleidung nassgeschwitzt im Rollstuhl an. Wenn ausnahmsweise einmal ein Ausflug gemacht werden soll, wird zuvor bei den Eltern nachgefragt, ob er an diesem Tag nicht zuhause bleiben kann, da niemand da ist, der ihn schieben kann Inklusion? (Er ist der einzige Rollstuhlfahrer in der Gruppe!) Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern in BW 6.- 9.15 33

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende in der WfbM (% in den letzten 5 Jahren) n=353 7 6 Verbessert: 69 (3) gute Zusammenarbeit mit Angehörigen; besserer Info-Fluss; mehr Zeit für die Angehörigen (3) die zusätzlichen Betreuungsleistungen der Kassen helfen 22 9 34

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende in der WfbM (% in den letzten 5 Jahren) n=353 Gleichgeblieben: Gleichgeblieben: 7 (4) zu wenig stabile Fachkraft-Besetzung/ 6 wg. zu wenigen MA in der WfbM muss der MmB zeitweise in den FuB wechseln 69 unzumutbare Belastung durch 2x täglich 2-3h mit Bus + Bahn, weil Taxi nicht mehr genehmigt wird 22 9 Landesweite Befragung von 17 Angehörigen und Betreuern in BW 5.-9.15 35

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende im FuB (% in den letzten 5 Jahren) n=55 6 52 29 19 36

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende im FuB (% in den letzten 5 Jahren) n=55 Verschlechtert: 6 (2) zu wenig Pfleger/ Pflege Personal-Mangel 52 Aushilfsmitarbeiter 29 keine geeignete Vertretung bei Fehlen einer Fachkraft 19 37

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für zuhause Wohnende im FuB (% in den letzten 5 Jahren) n=55 Gleichgeblieben: 6 wg. zu wenig MA in WfbM muss MmB zeitweise in FuB MA sind immer im Stress 29 52 häufiger Personal- Wechsel 19 38

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für Senioren in den letzten 5 Jahren in % (Alter: 69 J.; n=76) 38 38 24 39

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für Senioren in den letzten 5 Jahren in % (n=76) Verschlechtert: (8) viel zu wenig/ zu wenig Personal/ zu wenige MA, 35 um sich mit den MmB zu beschäftigen/ Personaleinsparungen/ Helfer-Notstand 38 25 (5) Fachkräftemangel/ zu wenige Fachkräfte/ z.t. Auszubildende allein im Dienst 15 (4) häufiger Personal-/ MA-Wechsel/ MA-Fluktuation / keine Ansprechpartner für Angehörige 5

Veränderung der direkten Betreuungsleistungen für Senioren in den letzten 5 Jahren in % (n=76) 38 Was heißt gleichgeblieben? (2) trotz Umzug gleich geblieben Angehöriger bewohnt ein sehr kleines Zimmer, weil ein größeres nicht verfügbar sei! 41

Zufriedenheit mit Tagesstruktur, Behindertenhilfe, Fachkraftquote bei im Heim, im a.b.w. bzw. zuhause Wohnenden 8,8 8, 8,4 8,2 7,9 7,5 8,1 7,7 7,6 7,2 7,2 6,3 zuhause 5, Tagesstruktur Behindertenhilfe Fachkraftquote a.b. Wohnen Heim 42

Veränderungen der direkten Betreuungsleistungen in den letzten 5 Jahren in % 68 7 53 6 23 26 zuhause a.b. Wohnen Heim verbessert gleich bleibend verschlechtert 31 22 43

Zusammenfassung: Bis zur Zufriedenheit besteht noch ein großes Verbesserungspotenzial! Im Durchschnitt sind Angehörige und Betreuer mit der Behindertenhilfe ganz zufrieden, aber mit 422 individuellen Verschlechterungsnennungen wurden viele Einzelprobleme und Schicksale ans Licht gebracht: 25% beklagen, dass Betreuung und Pflege schlechter wurden. Im Durchschnitt ist die Betreuung im Heim besser als im a.b.w, aber die Veränderungen der Heime durch Dezentralisierung, Regionalisierung und Verkleinerung bewirkt im Mittelwert der Heime eine personell schlechtere Betreuung als früher. Selbstständigere M.m.B. empfinden das Wohnen außerhalb eines Heims positiv, aber die geringen Betreuungszeiten werden als Verschlechterung erfahren! Gleich geblieben heißt nach den schriftlichen Notizen eher gleich schlecht als gleich gut. In der WfbM sieht es ähnlich aus wie im Heim: Der Veränderungsdruck, der noch zunehmen wird, bringt Einzelne in den allgemeinen Arbeitsmarkt oder in inklusive Betriebe, aber für diejenigen, die weiter in der WfbM arbeiten oder im FuB betreut werden, tritt eher eine Verschlechterung der Betreuungsschlüssel ein. Die Seniorenbetreuung, die sich wg. der demografischen Entwicklung um immer mehr Menschen kümmern muss, ist für viele dort Betreute wg. des Personalmangels eine Verschlechterung gegenüber der vorangegangenen Tagesstruktur. Die 6% der Heimbewohner ohne Tagesstruktur sind ein großes Problem! Die größte Schwäche der Behindertenhilfe in Baden-Württemberg liegt in der Personalausstattung. 44