Open Access im Museum. Dipl.-Museol. (FH) Christina Hahn Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Ähnliche Dokumente
Urheberrecht eine kurze Einführung. Manuel Steinke

Urheberrecht und Lizenzen. Dr. Sebastian Mehl

CC-Lizenzen, Zugriffsregelung, Sperrfristen

OpenStreetMap (OSM) Die freie Weltkarte im Internet - Lizenzmodell -

Die Creative-Commons-Lizenzfamilie im Zusammenhang mit Open Access

Eine Open Access Forschungsinfrastruktur für Kulturerbe

Abkürzungsverzeichnis Kapitel: Einleitung A.Einführung B.Gegenstand der Untersuchung C.Gang der Untersuchung...

LORY und LARA. präsentation. Eine kooperative Infrastruktur für Open Access und Forschungsdaten auf Zenodo

Rechtsprobleme bei der Verwaltung von Nachlässen

Open Access Rolle von Bibliotheken und Verlagen

Europeana. Public Sector Information Wirtschaft und Verwaltung im Dialog Mannheim, Dr. Werner Schweibenz

Grundsätze!zum!Umgang!mit! Daten!in!der!Servicestelle! Digitalisierung!Berlin!!

Die Deutsche Digitale Bibliothek - Europeana. Ein Bericht zum aktuellen Sachstand

Wie geht es der EU- Urheberrechtsreform? Armin Talke, Staatsbibliothek zu Berlin-PK

BMBF gefördertes Projekt DELFT. Margret Plank DRA, Frankfurt, 30. November 2017 Jahrestagung Netzwerk für Mediatheken

Open Educational Resources Informationsstelle OERinfo

Dokumenten- und Publikationsserver der Alice Salomon Hochschule Berlin. - Leitlinien -

Juristische Kurz-Lehrbücher. Urheberrecht. Ein Studienbuch. von Prof. Dr. Manfred Rehbinder. 16., neu bearbeitete Auflage

Du sollst nicht stehlen Ex 20,15

Open Educational Resources an Hochschulen

Urheberrecht -Bild, Text, Internet Was darf man wie?

Open Content-Lizenzen für digitale Lernmaterialien

Folie 1 Open Access> Graf > Juli 2013 Open Access im DLR

Juristische Kurz-Lehrbücher. Urheberrecht. Ein Studienbuch. von Prof. Dr. Manfred Rehbinder. 15., neu bearbeitete Auflage

epublishing

Vortrag für die Jugendwarte im Kreis SW. Urheberrecht & mehr

Open Access. Bibliothek in Zukunft?! und was dies mit Open Educational Resources (OER) zu tun hat

Copyright BILDER, VIDEOS, AUDIO

AKTIVITÄTEN IN SACHSEN. Seminar Gesellschaftliche Strukturen im digitalen Wandel Referenten: Christian Hoffmann und Johannes Götze

OPEN EDUCATIONAL RESOURCES

Umgang deutscher Archive mit dem Thema Open Data

Freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen Open Access

Dr. Ruth Katzenberger-Schmelcher. Das UrhWissG. und seine Auswirkungen auf die bibliothekarische Arbeit

3. Die Regelbeispiele des 2 Abs. 1 UrhG a) Sprachwerke, 2 Nr. 1 UrhG b) Musikwerke, 2 Nr. 2 UrhG c) Pantomimische Werke und Werke

Europeana Data Exchange Agreement und CC0-Lizenz

Offene Wissenschaft und Wissenschaftsfreiheit

Open Educational Resources (OER) in der Wissenschaftlichen Weiterbildung (WWB)

Retrodigitalisierte Publikationen dauerhaft und barrierefrei sichtbar und verfügbar machen. Ludwig Gramlich Chemnitz,

Nutzungsbedingungen für Online-Angebote der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Urheberrecht (UrhG) Ass. jur. Cornelia Heising 5/2010

WAS IST OPEN SCIENCE?

Bundeskunsthalle 9. Mai Wikimedia Commons & Freie Lizenzen

Inhaltsverzeichnis. Einleitung 1. Kapitel 1: Open Source und Open Content 10

Rechtsfragen rund um`s archivierte Bild. 62. Archivfachtagung Saarbrücken, 7. November 2005 Dr. Harald Müller

Museen 2.0: Roadmapping & digitale Museumsstrategien

Open Educational Resources und Open Access an Hochschulen

Rechtsfragen zu Open Data Urheberrecht und freie Lizenzen

KEINE ANGST VOR OPEN ACCESS

Share! Mashup! Remix! Barcamp FFM # # Nicole Ebber -

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

Forschungsdatenmanagement an der Technischen Universität Berlin

Projektvorstellung. Aline Bergert Chemnitz am 16. Juni 2017

Forschungsdatenmanagement an der Technischen Universität Berlin

Urheberrecht. Ein Studienbuch C. H. BECK. Dr. Manfred Rehbinder. Dr. Alexander Peukert. 17., neu bearbeitete Auflage, von

Wenn Sammlungen in den Dialog mit dem Besucher treten. Digitale Strategien im Museum.

Besonderheiten für Museen und Archive

DAS PRINZIP OFFENHEIT

Bereitstellung und Nutzung geschützter Werke in der archivischenpraxis -Fallbeispiele und Lösungsansätze

Strategie 2020 der Landesregierung Schleswig-Holstein für. Open Access

Urheberrecht in der Lehre

Uli Hahn kiz Universität Ulm. Zweitveröffentlichungen Self-Archiving

Urheberrecht EIN STUDIENBUCH. von. Dr. Manfred Rehbinder. o. Professor der Universität Zürich Honorarprof. der Universität Freiburg (Br.

VO Sprachtechnologien, Informations- und Wissensmanagement

Urheberrecht für Bibliothekare

Datenbanken welche und wie viele brauchen wir wirklich?

Empfehlungen der Deutschen Nationalbibliothek zur Verwendung der Creative Commons Lizenzen

So funktioniert s: Urheberrecht und digitale Lehre. Elvira Schulze Technische Universität München ITSZ Medienzentrum München, 11.

Verwendung offener Bildungsressourcen

Lizenzierung von AV-Medien in Deutschland. Elke Brehm Frankfurt am Main, 31. Mai 2017 Bibliothekartag

an der Universitätsbibliothek Regensburg

Der Dritte Korb aus Sicht der Wissenschaft

Elektronische Publikation auf dem Hochschulschriftenserver OPUS der Universitätsbibliothek

Europeana. EU-Projekte zu Europeana. Abteilung Forschung und Entwicklung. DAS Portal zu Europas digitalem kulturellen Erbe. Veronika Prändl-Zika

Open-Access-Publizieren an der Universität Freiburg freier Zugang zum Wissen

Collect Write Publish 2018 Urheberrecht in Forschung und Lehre Dr. jur. Nazime Assly

OGD Österreich : mit Kooperation zum Erfolg

econtentplus Förderung 2008

Archivische Daten in Europeana. Rechte- und Lizenzangaben bei der Konvertierung nach EDM

Urheberrecht für die Schule 4.0

Neue Wege im Urheberrecht Die Allgemeine Bildungs- und Wissenschaftsschranke

Wege zu Open Access: Beispiele aus der Praxis. Stefan Schmeja TU Darmstadt, 23. Oktober 2017

Wissen weltweit offen zugänglich und nachnutzbar machen

Bild- und Urheberrecht für VWA / Diplomarbeit

Mit Open Government Data planen

Initiative in Deutschland Ziele und Maßnahmen des BMBF. Die E-SCIENCE-Initiative

Stud.IP und 52a UrhG Geltungsbereich der Änderungen (Zugriffssperrungen) vermutlich ab Dateiupload

Digitalisierung von Kulturgut im Land Brandenburg. Referent: Ulf Preuß M.A. Koordinierungsstelle Brandenburg-digital

ON! DVD Urheberrecht in Schule und Alltag Arbeitsmaterialien Seite 1. Das Urheberrecht Eine Einführung

OER (Open Educational Ressources) in Erasmus+ Projekten

Wissenschaftliches Publizieren mit Open Access

Deutsches Schiffahrtsmuseum. in Bremerhaven

Die Allianz-Initiative der Wissenschaftsorganisationen und Ihre Aktivitäten im Bereich Open Access

Rechtliche Rahmenbedingungen

Open Data Portale in Deutschland. Christian Horn Finanzbehörde E-Government und IT-Steuerung E-Government- und IT-Strategie

Digitale Langzeitarchivierung

Immaterialgüterrecht

Open Access Policies von Universitätsverlagen

Fragebogen zu Digital Repositories Auswertung

Transkript:

Open Access im Museum Dipl.-Museol. (FH) Christina Hahn Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Gliederung des Open Access Open Access für Museen Chancen und Herausforderungen für den Museumsalltag sfragen der freien Verfügbarkeit von Sammlungen Kulturpolitische

Worum geht es? Neue Wege durch Digitalisierung und Reproduzierbarkeit Weltweite Sichtbarkeit von Sammlungen Unbegrenzter Zugang zu digitalen Inhalten

Forderung nach Open Access Gemeint ist die Forderung, wissenschaftliche Informationen für alle Interessierten weltweit im Internet frei, d.h. kostenlos und ohne Verfügungsbeschränkungen zugänglich zu machen.

Begriffsbestimmung und Abgrenzung Open Source: Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich und frei verfügbar ist. Open Content: Inhalte, deren kostenlose Nutzung und Weiterverbreitung urheberrechtlich erlaubt ist. Wikipedia CC-by-sa-3.0 Open Data: Daten der öffentlichen Verwaltung, die im Interesse der Allgemeinheit frei zugänglich gemacht werden. Open Government, Open Education, Open Science, Open GLAM Ziel: Freie Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Information!

Ursprung der Open-Access-Bewegung Entwicklung der Internettechnologie Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung Hohe Kosten für Fachartikel im Internet Mehrfachsubventionierung wissenschaftlicher Publikationen durch die öffentliche Hand

Initiativen und Positionspapiere Budapest Open Access Initiative (2001) Bethesda Statement on Open Access Publishing (2003) Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (2003) ECHO European Cultural Heritage Online (2003)

Voraussetzungen für Open Access Urheber/einhaber erteilen allen Interessierten weltweit ein umfassendes und dauerhaftes Nutzungsrecht verzichten auf angemessene Vergütung für die Nutzung ihres Werks Bedingungen sind die korrekte Nennung der Urheberschaft die Bereitstellung in einem geeigneten Online-Archiv mit geeigneten Standards, Langzeitarchivierung und Interoperabilität

Pro und Contra Argumente für Open Access: Schneller Zugang zu Informationen im Internet Weltweite Verfügbarkeit der Inhalte Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit Nutzung unabhängig von finanziellen Mitteln Vorbehalte gegenüber Open Access: Qualität und Auffindbarkeit der Veröffentlichungen Renommee in der wissenschaftlichen Community Langzeitarchivierung von Dokumenten liche Situation

Open Access im Museumsbereich Mögliche Open-Access-Beiträge: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse Quellenmaterial Bildliche Darstellungen von Sammlungsgütern und Fotografien Argumentation: Freier Zugang zu Sammlungen, die mit öffentlichen Mitteln erworben wurden ( Allgemeingut ) Umfassende, interaktive Repräsentation menschlichen Wissens

Chancen des Open Access für Museen Einbeziehung schwer zugänglicher Primärquellen in die geisteswissenschaftliche Forschung Bewahrung und Erschließung musealer Bestände Recherche, Datenaustausch und Verbundprojekte Bildmaterial für Ausstellungen und Publikationen Zugang zu meist unerreichbaren Sammlungen für die Allgemeinheit

Herausforderungen für Museen Inhaltliche Erschließung und Inventarisierung der Objekte Professionelle Digitalisierung der Sammlungen Datenaufbereitung und Präsentation im Internet Schaffung der Infrastruktur mit Datenbank und Server Sicherung der digitalen Langzeitverfügbarkeit Investitionen für Digitalisierung, Online-Archiv, Personal (Zusatzaufgabe) Verzicht auf Einnahmen aus der Verwertung von Bildrechten und nicht zuletzt: Klärung von Urheber- und Leistungsschutzrechten

sfragen der freien Verfügbarkeit Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte Urheber Werke der Literatur, Wissenschaft und Kunst Schöpfungshöhe Urheberpersönlichkeitsrecht Verwertungsrechte Nutzungsrechte Lizenzen Schutzfrist gemeinfrei Schranken des Urheberrechts snachfolger, Verwertungsgesellschaft, Bildagentur Ansprüche bei sverletzung Reproduktionen Datenbanken Computerprogramme Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz (UrhWissG) Hamburger Note zur Digitalisierung des kulturellen Erbes Münchener Note Open-Content-Lizenzen (Creative Commons)

sfragen der freien Verfügbarkeit Zentrale Fragestellungen: Sind die Museumsbestände gemeinfrei oder unterliegen sie (noch) dem urheberrechtlichen Schutz? Liegt das Einverständnis der jeweiligen Urheber vor? Kommen weitere einhaber in Betracht? Sind eigene e des Fotografen entstanden? Sind die e an Datenbank und Software geklärt? Achtung: Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!

Lizenzmodell Creative Commons Sechs Lizenzmodelle: Aktuelle Version: 4.0

Kulturpolitische Bundesebene: Koalitionsvertrag Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft Open-Access-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Europäische Ebene: EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation HORIZON 2020 Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors ( PSI-Richtlinie ) Leitlinie für Open Data

Rijksmuseum Amsterdam

Europeana

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Wesentliche Aspekte der Diskussion um Open Access: Bestmögliche Nutzung neuer Technologien im Sinne der Allgemeinheit Erschließung neuer Wege der Wissensverbreitung und Kommunikation Annahme neuer Herausforderungen im digitalen Zeitalter

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! KONTAKT Dipl.-Museol (FH) Christina Hahn Tel. +49 89 210140-74 christina.hahn@blfd.bayern.de www.museen-in-bayern.de