Geschäftsbericht 2005



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Transkript:

Geschäftsbericht 2005 Komax Geschäftsbericht 2005 1

Kennzahlen im Fünf-Jahres-Überblick 2005 2004 2003 2002 2001 Nettoerlös CHF 1 000 257 046 211 527 222 182 191 537 196 900 Bruttogewinn CHF 1 000 150 408 130 232 135 713 117 334 121 217 in % vom Nettoerlös % 58,5 61,6 61,1 61,3 61,6 Betrieblicher Cash Flow (EBITDA) CHF 1 000 32 613 35 475 37 891 25 821 26 406 in % vom Nettoerlös % 12,7 16,8 17,1 13,5 13,4 Betriebsgewinn (EBITA) CHF 1 000 24 794 28 076 30 532 18 990 20 075 in % vom Nettoerlös % 9,6 13,3 13,7 9,9 10,2 Betriebsgewinn (EBIT) CHF 1 000 24 794 26 913 29 311 17 671 18 678 in % vom Nettoerlös % 9,6 12,7 13,2 9,2 9,5 Gruppengewinn nach Steuern (EAT) CHF 1 000 16 461 19 958 20 801 13 227 13 941 in % vom Nettoerlös % 6,4 9,4 9,4 6,9 7,1 Abschreibungen und Amortisationen CHF 1 000 7 819 8 562 8 580 8 150 7 728 Geldfl uss aus Geschäftstätigkeit CHF 1 000 20 234 39 899 21 352 20 730 23 491 Investitionen in Anlagevermögen CHF 1 000 6 829 10 558 6 359 16 760 19 648 Freier Cash Flow CHF 1 000-10 293 29 628 15 151 3 667-6 913 Forschung und Entwicklung CHF 1 000 20 300 19 100 19 285 17 300 16 503 in % vom Nettoerlös % 7,9 9,0 8,7 9,0 8,4 Bilanzsumme CHF 1 000 267 399 227 499 219 992 208 245 208 651 Anlagevermögen CHF 1 000 120 292 100 579 97 939 102 577 98 343 Umlaufvermögen CHF 1 000 147 107 126 920 122 053 105 668 110 308 Eigenkapital CHF 1 000 171 741 158 811 143 673 126 218 118 757 in % der Bilanzsumme % 64,2 69,8 65,3 60,6 56,9 Aktienkapital CHF 1 000 17 601 23 861 28 633 31 528 31 389 Fremdkapital CHF 1 000 95 658 68 688 76 319 82 027 89 894 in % der Bilanzsumme % 35,8 30,2 34,7 39,4 43,1 Langfristige Finanzdarlehen CHF 1 000 19 600 11 750 10 000 16 000 33 210 Kurzfristige Finanzverpfl ichtungen CHF 1 000 15 611 12 100 22 225 35 748 15 220 Nettoverschuldung (-) / Nettoguthaben (+) CHF 1 000-3 452 15 192-10 446-23 707-26 884 Personalbestand per 31.12. Anzahl 886 705 707 680 698 Nettoerlös je Mitarbeiter CHF 1 000 307 298 319 278 276 Aktien 1) Anz. 1 000 3 200 3 181 3 181 3 153 3 139 Nennwert CHF 5.50 7.50 9.00 10.00 10.00 Höchstwert CHF 113.90 113.00 90.50 95.00 163.00 Tiefstwert CHF 91.50 84.00 35.80 39.50 59.00 Schlusskurs per 31.12. CHF 96.30 112.40 87.05 46.10 88.00 1) Veränderung 2001 bis 2003 auf Grund Ausübung von Optionsrechten. Komax Geschäftsbericht 2005

Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) Gruppengewinn nach Steuern (EAT) CHF 1 000 % CHF 1 000 % 35 000 17,5 28 000 14,0 30 000 25 000 13,2 12,7 15,0 12,5 24 000 20 000 9,4 9,4 12,0 10,0 20 000 15 000 9,5 9,2 9,6 10,0 7,5 16 000 12 000 7,1 6,9 6,4 8,0 6,0 10 000 5,0 8 000 4,0 5 000 2,5 4 000 2,0 0 2001 2002 2003 2004 2005 0 0 2001 2002 2003 2004 2005 0 EBIT EBIT in % vom Nettoerlös EAT EAT in % vom Nettoerlös Betriebliches Umlaufvermögen (BUV) Entwicklung Eigenkapital und Nettoverschuldung CHF 1 000 % CHF 1 000 % 80 000 40,0 160 000 80,0 70 000 60 000 33,2 35,1 32,7 34,5 30,4 35,0 30,0 140 000 120 000 56,9 60,6 65,3 69,8 64,2 70,0 60,0 50 000 25,0 100 000 50,0 40 000 20,0 80 000 40,0 30 000 15,0 60 000 30,0 20 000 10,0 40 000 20,0 10 000 5,0 20 000 10,0 0 2001 2002 2003 2004 2005 0 0 2001 2002 2003 2004 2005 0 BUV 1) BUV in % vom Nettoerlös EK Nettoverschuldung/Nettoguthaben EK in % der Bilanzsumme 1) BUV=Betriebliches Umlaufvermögen: Forderungen, Vorräte./. kurzfristige Verbindlichkeiten. 2 Komax Geschäftsbericht 2005 2005

Inhalt Kurzporträt der Komax Gruppe... 2 Highlights des Jahres 2005... 3 Brief des Verwaltungsrates... 4 Gesellschaftsorgane...6 Corporate Governance... 35 Informationen für Investoren... 41 Finanzielle Berichterstattung... 45 Adressen...90 Gruppenbericht...7 Das Umfeld... 8 Das Marktumfeld war für Komax im Jahr 2005 geprägt von der grossen Zurückhaltung im Automobilgeschäft. Marktleistung und Positionierung...10 Mit einem Marktanteil von rund 50% ist Komax Weltmarktführer für Standardmaschinen im Kabelverarbeitungsmarkt. Bei den Maschinensystemen für die Montageautomation setzt Komax unter anderem auf die Wachstumsmärkte Medizinaltechnik und Photovoltaik. Forschung und Entwicklung... 20 Komax investierte im Jahr 2005 rund CHF 20 Mio. in Forschung und Entwicklung. Im Zentrum der Entwicklungsanstrengungen standen die Qualitätsüberwachung, das Vorantreiben der Standardisierung und der Ausbau in den Bereichen Photovoltaik und Medizinaltechnik. Produktion und Beschaffung... 22 Die Produktion stand für Komax 2005 im Zeichen der Optimierung von Synergien zwischen den verschiedenen Produktionsstandorten. In der Beschaffung konnte Komax wichtige Meilensteine setzen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter... 24 Aus- und Weiterbildung sind im heutigen wirtschaftlichen Umfeld von grosser Bedeutung. Entsprechend hoch ist deren Stellenwert bei Komax. Investitionen und Informationstechnologie (IT)... 26 Komax hat im Berichtsjahr rund CHF 30 Mio. ins Anlagevermögen investiert. Rund CHF 24 Mio. betreffen Akquisitionen. Ausblick... 28 Komax ist zuversichtlich, Umsatz und Ertrag deutlich steigern zu können. Komax Geschäftsbericht 2005 1

Kurzporträt der Komax Gruppe: weltweit führend in Kabelverarbeitung und Montageautomation Die 1975 gegründete Komax Gruppe mit Sitz in Dierikon/Luzern, Schweiz, gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Kabelverarbeitungssystemen und Montageautomaten. Die Angebotspalette von Komax reicht vom Schneiden und Abisolieren von Kabeln über die vollautomatische Herstellung von ganzen Kabelbäumen bis hin zur Produktion von Automaten für medizinaltechnische Komponenten. Dank verschiedenen Akquisitionen im Bereich Montageautomation bietet Komax heute Montage- und Prüfprozesse an, die weit über die reine Kabelverarbeitung hinausgehen. Die Firma Ismeca Automation zum Beispiel gehört seit April 2005 zur Komax Gruppe. Mit ihrem Know-how im Bereich Medizinaltechnik ergänzt sie das bisherige Angebot von Komax in diesem Wachstumsmarkt in idealer Weise. Die Komax Gruppe betreibt Produktionswerke in der Schweiz, in Portugal, in Frankreich, in den USA und in China. Daneben unterhält Komax ein weltumspannendes Vertriebsund Servicenetz. Hauptabsatzmärkte sind die Automobilindustrie, die Medizinaltechnologie, die Photovoltaik sowie die Bereiche Haushaltgeräte, Bürotechnik, Telekommunikation und Informationstechnologie. Die Gruppe erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von CHF 257,0 Mio. Der Betriebsgewinn (EBIT) betrug CHF 24,8 Mio. und der Gruppengewinn nach Steuern CHF 16,5 Mio. Am 31. Dezember 2005 beschäftigte Komax weltweit 886 Mitarbeitende. 2 Komax Geschäftsbericht 2005

Highlights des Jahres 2005 3. Februar: Komax übernimmt die Sigma AG, Stans. Sigma fertigt halbauto matisierte Handarbeitsplätze und produziert modulare und fl exible Transfersysteme. Ihr wichtigster Absatzmarkt ist Deutschland. Von der weltweiten Präsenz von Komax verspricht sich Sigma eine markante Ausweitung ihres Absatzmarktes. Vor allem in Asien und in Osteu ropa sind Halbautomaten mit integrierten Handarbeits plätzen gefragt. 15. April: Komax übernimmt die Ismeca Automation SA, La Chaux-de-Fonds. Ismeca gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Montageautomaten in der Medizinaltechnik (Inhalers und Medical Pens). Die Akquisition entspricht dem strategischen Ziel von Komax, im Anlagenbau der Medizinaltechnik markant zu wachsen. La Chaux-de- Fonds wird zum neuen Center of Excellence von Komax im Bereich Medizinaltechnik. 6. bis 10. Oktober: An der 20. Internationalen Photovoltaik-Messe in Barcelona ist die neue Montagezelle Xcell 2500 von Komax Systems York (USA) ein Messe-Highlight. Die Xcell 2500 integriert zwei bisher getrennte Prozesse: das einseitige Kontaktieren der Solarzellen mit elektrisch leitenden Bändchen (Tabbing) und das Verlöten (resp. Serieschalten) mehrerer Solarzellen zu einem String (Stringing). 28. Oktober: Die Ismeca Automation SA erhält den Auftrag für eine Montagelinie zur Produktion einer neuen Energiespeicherzellen-Generation. Auftragswert: CHF 14 Mio. 15. bis 18. November: An der Productronica in München präsentiert Komax verschiedene wegweisende Lösungen für die Kabelverarbeitung. Die Neuheiten stossen auf ausserordentlich grosses Kundeninteresse. Besonders beachtet werden der Crimpvollautomat Alpha 355, die zweite Maschine einer Baureihe mit neuer Plattform, und der Halbautomat bt 752 ein Stripper, Sealer, Crimper der neuen Generation. Im Systemgeschäft werden ein neuer FFC-Vollautomat sowie ein IDC 9600 MS System präsentiert. 19. Dezember: Ein weltweit führender Computer- und Elektronikhersteller bestellt bei Ismeca SA vorerst zwei Montagelinien für ein technologisch hochstehendes Produkt in grossen Stückzahlen. Das Potenzial für Folgeaufträge ist vorhanden. 3. Februar 6. bis 10. Oktober 15. bis 18. November 15. April 28. Oktober 19. Dezember Komax Geschäftsbericht 2005 3

Brief des Verwaltungsrates Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär Trotz erfreulicher Entwicklung im zweiten Semester hat die Komax Gruppe ihre hochgesteckten Ziele für das Geschäftsjahr 2005 nicht ganz erreicht. Zu stark fi el die schwierige Marktsituation der ersten Jahreshälfte ins Gewicht. Auf die Ertragslage ausgewirkt haben sich auch Veränderungen im Produktemix, erhöhte Aufwendungen für Entwicklung und Basisengineering sowie akquisitionsbedingte Sonderkosten. Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe einen Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 24,8 Mio. (2004: CHF 26,9 Mio.). Der Umsatz beläuft sich auf CHF 257,0 Mio. (2004: CHF 211,5 Mio.), was einem Anstieg von 21,5 Prozent entspricht. Die im April akquirierte Ismeca Automation hat CHF 34,3 Mio., die Anfang 2005 übernommene Sigma AG CHF 6,4 Mio. zur Umsatzsteigerung beigetragen. Die akquisitionsbereinigte Umsatzsteigerung liegt bei 2 Prozent. Seit Juli 2005 fast vollständig abgebaut hat Komax die Nettoverschuldung, und dies trotz Akquisitionen in der Höhe von rund CHF 24 Mio. Die grosse Zurückhaltung im Automobilgeschäft hat unser Marktumfeld im Geschäftsjahr 2005 wesentlich geprägt. Negativmeldungen aus der US-Automobilindustrie verunsicherten den gesamten Weltmarkt und führten bei Komax in Europa zu rückläufi gen Verkaufszahlen. Im für Komax wichtigen deutschen Markt war eine Wiederbelebung erst in den letzten Monaten des Jahres spürbar. In Asien waren die Verkäufe im Maschinengeschäft nur leicht zunehmend. Nach wie vor sind wir hier im High-End-Bereich gut positioniert. Bei den Billigmaschinen konnten wir jedoch keine Marktanteile gewinnen. Deshalb wird Komax im laufenden Jahr eine in China entwickelte und produzierte Maschine lancieren. Die Verkäufe in den USA konnten erfreulicherweise auf hohem Niveau gehalten werden. Dies nicht zuletzt deswegen, weil die Nachfrage von japanischen Herstellern, die in den USA Autos produzieren, zugenommen hat und weil Komax bei den japanischen Herstellern von Kabelbäumen sehr gut positioniert ist. Gesamthaft wurden im Jahr 2005 in den USA mehr Neuwagen verkauft als im Jahr zuvor. In hochmodernen Produktionsabläufen, wie sie in der Autoindustrie heute Standard sind, ist das Bestücken der Kabel von Hand mehr und mehr problematisch. Handarbeit ist in Ländern mit bescheidenem Lohnniveau zwar billig, kann aber auf Dauer die hohen Qualitätsanforderungen immer weniger befriedigen. Dazu kommt, dass die Löhne in den Ländern Osteuropas, in denen ein grosser Teil der Kabelbäume der europäischen Autohersteller produziert wird, kontinuierlich steigen und sich damit die Lohnschere langsam schliesst. Deshalb wird die Kabelverarbeitung in immer weiter entfernte Gebiete verlegt, was vermehrt zu logistischen Problemen führt. Der Transport der Kabelbäume wird teurer und die Transportzeiten erhöhen sich erheblich. Dass hier die Autobauer über neue Lösungen nachdenken, beispielsweise über die Möglichkeit, die Produktion von Kabelbäumen durch Automation wieder näher ans Stammhaus heranzuholen, ist nicht verwunderlich. Im Bereich der Maschinensysteme zur Herstellung ganzer Kabelbäume (Zeta-Linie) konnten wir im Berichtsjahr denn auch erste grössere Verkaufserfolge in der Automobilindustrie erzielen. In der Montageautomation entwickelten sich die Bereiche Medizinaltechnik und Photovoltaik überdurchschnittlich gut. Der ausgezeichnete Bestellungseingang lässt uns für dieses Jahr mit zweistelligem Umsatzwachstum rechnen. 4 Komax Geschäftsbericht 2005

Mit der Akquisition von Ismeca Automation unserem neuen Center of Excellence in der Medizinaltechnik haben wir unser Portefeuille ideal ergänzt. Die Medizinaltechnik stellt besondere Anforderungen an die Qualität der Produktion und der Produkte. Als stabiler Wachstumsmarkt mit erwarteten zweistelligen jährlichen Zuwachsraten ist sie für Komax wirtschaftlich von besonderem Interesse. Der Markt für Photovoltaik-Produkte boomt, nicht zuletzt dank progressiver Energierückspeisegesetze in Deutschland, Spanien, Portugal oder in Kalifornien (USA). Mit ihrem umfangreichen Prozess-Know-how konnte Komax Systems York (USA) bei der Herstellung von Solarmodulen aus einzelnen Solarzellen sowie beim elektrischen Verbinden von Solarzellen die sehr starke Marktposition weiter ausbauen. Im Systemgeschäft hat Komax mit den Akquisitionen von Sigma und Ismeca Automation die Grösse erreicht, die es erlaubt, Schwankungen, die in diesem Geschäft normalerweise auftreten, auszugleichen. Ausserdem sind durch Standardisierung Kostenersparnisse möglich. Wir schliessen allerdings weitere Akquisitionen im Bereich der Medizinaltechnik und der Photovoltaik nicht aus. Im Standardmaschinengeschäft sind Zukäufe denkbar, wenn sie geografi sch einen Sinn ergeben. Wir möchten an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den grossen Einsatz danken, den sie im Jahr 2005 geleistet haben. Ebenso danken wir unseren Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit. Auch danken möchten wir Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen. Melk M. Lehner Präsident des Verwaltungsrates der Komax Holding AG Leo Steiner Delegierter des Verwaltungsrates der Komax Holding AG Komax Geschäftsbericht 2005 5

Gesellschaftsorgane Verwaltungsrat Melk M. Lehner, Präsident, gewählt bis 2007 Leo Steiner, Delegierter, gewählt bis 2006 Daniel Hirschi, gewählt bis 2008 Max Koch, gewählt bis 2008 Hans Caspar von der Crone, gewählt bis 2006 Geschäftsleitung Leo Steiner, Gesamtleitung Komax Gruppe, Delegierter des Verwaltungsrates, CEO Claudio Meisser, Leiter Forschung und Entwicklung, CTO Viktor Tobler, Leiter Produktion Andreas Wolfi sberg, Leiter Finanz- und Rechnungswesen, CFO Josef Zumstein, Leiter Verkauf und Marketing Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG, Basel Konzernprüfer PricewaterhouseCoopers AG, Basel Melk M. Lehner Leo Steiner Daniel Hirschi Max Koch Hans Caspar von der Crone Claudio Meisser Viktor Tobler Andreas Wolfisberg Josef Zumstein 6 Komax Geschäftsbericht 2005

Der Gruppenbericht Komax stellt auch Testgeräte her, zum Beispiel für Mobiltelefone. Komax Geschäftsbericht 2005 7

Das Umfeld Das Marktumfeld war für Komax im Jahr 2005 geprägt von der grossen Zurückhaltung im Automobilgeschäft. Schlechte Meldungen aus der US-Automobilindustrie verunsicherten den gesamten Weltmarkt und führten zu einem Rückgang der Investitionstätigkeit. Positiv hingegen sind die Trends zur weiteren Automatisierung der Produktionsprozesse, die wachsende Nachfrage nach elektronischen Applikationen in den Autos sowie die Zuwachsraten in den Märkten Medizinaltechnik und Photovoltaik. Eine zentrale Rolle für den gesamten Maschinen- und Automationsmarkt, in dem Komax tätig ist, spielen die erhöhten Qualitätsanforderungen in Kombination mit der fortschreitenden Miniaturisierung. Gerade bei hochmodernen Produktionsabläufen mit höchsten Qualitätserfordernissen wird die Handarbeit immer problematischer. Kabel werden immer kleiner und feiner und Stecker immer komplizierter. So werden ausgereifte Automaten mehr und mehr zu Garanten für qualitativ hoch stehende Verarbeitungsprozesse. Die Medizinaltechnik und die Photovoltaik sind zwei wachsende Märkte auch für die Montageautomation. Im Medizinaltechnikbereich wird mit jährlichen Zuwachsraten von neun bis fünfzehn Prozent gerechnet. Dahinter stehen der Trend zur Selbstmedikation, die natürliche Vergrösserung des Marktes durch die wachsende Lebenserwartung und der vermehrte Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung für Schwellenländer. Mit der Akquisition von Ismeca hat Komax die Marktstellung in der Medizinaltechnik massiv verstärkt. Der Photovoltaikmarkt boomt, nicht zuletzt dank den progressiven Energierückspeisegesetzen in Deutschland, Spanien oder Portugal. Gebremst wurde diese Entwicklung nur durch den Engpass beim verarbeitbaren Silizium. Die Photovoltaikindustrie produziert ihre mono- oder polykristallinen Solarzellen fast ausschliesslich aus dem für sie hochwertigen Abfall der Halbleiterindustrie. 8 Komax Geschäftsbericht 2005

Die elektronischen Systeme nehmen in Autos weiterhin stark zu. Ein Beispiel dafür ist das mit Elektromotoren ergänzte Hybridauto. Um Scheibenbremsen zu steuern und zu überwachen, braucht es immer mehr Sensoren und Aktuatoren. Diese werden von Komax Maschinen verkabelt und zusammengebaut. Komax Geschäftsbericht 2005 9

Marktleistung und Positionierung Mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent ist Komax Weltmarktführer für Standardmaschinen im Kabelverarbeitungsmarkt. Bei den Maschinensystemen für die Montageautomation setzt Komax unter anderem auf die Wachstumsmärkte Medizinaltechnik und Photovoltaik. Märkte Automobil Der Automobilmarkt ist mit 53 Prozent Umsatzanteil immer noch Hauptumsatzträger für Komax (2004: 59 Prozent). Wegen der Verunsicherung im Markt sind im Berichtsjahr einige Investitionsprojekte von Kunden zurückgestellt worden. Für 2006 rechnet Komax mit einer deutlichen Belebung; im wichtigen deutschen Markt sind erste Anzeichen eines Aufschwungs spürbar. Positiv auf das Geschäft wirkt sich auch die wachsende Nachfrage nach Sicherheit und Komfort im Auto aus. Sie verlangt nach zusätzlicher Elektronik und damit nach umfangreicheren und komplexeren Kabelbäumen. Elektronische Applikationen wie beispielsweise für die Wärme- und Kältetechnik (AC) oder für zusätzliche Airbags fi nden immer mehr auch in Autos von mittleren und tieferen Preissegmenten Anwendung. Weisse Ware Die in Europa bereits vollzogene Umstellung von der Crimp- auf die IDC-Technologie beginnt nun auch in den USA. Für die Herstellung der Kabelbäume von Haushaltgeräten werden deshalb neue Maschinen gebraucht. Im Berichtsjahr konnte Komax einige Zeta-Maschinen ausliefern und diverse IDC-Grossanlagen realisieren. Photovoltaik Dank umfangreichem Prozess-Know-how (Infrarot-Löten, Hot-bar-Löten, induktives Löten, Micro-fl ame-löten, stressfreies Transportieren der Solarzellen innerhalb der Verarbeitungsmaschine etc.) bei der Herstellung von Solarmodulen aus einzelnen Solarzellen und beim elektrischen Verbinden von Solarzellen konnte Komax Systems York (USA) ihre sehr starke Marktposition weiter ausbauen. Mit der Xcell 2500 ist es Komax zudem gelungen, zwei bisher getrennte Prozesse in eine Maschine zu integrieren: das einseitige Kontaktieren der Solarzellen mit elektrisch leitenden Bändchen (Tabbing) und das Verlöten (resp. Serieschalten) mehrerer Solarzellen zu einem String (Stringing). Der gute Bestellungseingang 2005 lässt auch für das laufende Jahr ein markantes Wachstum erwarten. Teure elektronische Applikationen finden immer mehr auch in Autos von mittleren und tieferen Preissegmenten Anwendung. Medizinaltechnik Mit der im Berichtsjahr akquirierten Ismeca Automation verfügt Komax nun über die sehr genauen, präzisen und robusten Transfersysteme Ismedial und Ismeline. Beide basieren auf etablierter Kurvenscheibentechnik und transportieren das auf einem Carrier zu verarbeitende Material schnell und hochpräzise. Dank des mechanischen Grundprinzips ist die Steuerungstechnik einfach und robust. Diese Transfersysteme bilden eine wertvolle Ergänzung zu den freifl utenden oder servogesteuerten Transfersystemen von Komax. Umsatz nach Branchen Automobil Haushaltgeräte/ «Weisse Ware» MedTech/Solarenergie/ Diverses Telekommunikation/ Elektronik 23% 15% 53% Ismeca bringt zudem grosses Know-how in den Bereichen Plasmareinigung, Kunststoffschweisstechnik, Abfüllen von Inkjet-Cartridges sowie Assemblieren von Inhalatoren und Spritzen in die Komax Gruppe ein. 9% 10 Komax Geschäftsbericht 2005

Backen, braten, kochen, garen die mit Komax Maschinen gefertigten Kabelbäume müssen in Küchenherden über Jahre grosse Temperaturschwankungen ertragen können. Komax Geschäftsbericht 2005 11

Marktleistung und Positionierung Regionen Europa In Europa hat sich der Markt für Komax leicht abgekühlt. Etwas nachgelassen hat die Investitionsintensität in den Ostländern. Wir rechnen mit einer Verlangsamung des Entwicklungstempos in dieser Region. Dazu tragen unter anderem die Lohnangleichungen und die relativ starken Ostwährungen bei. Erfreulich entwickeln sich unsere Märkte in Russland, und auch in Weissrussland sind viele kleinere Projekte hängig. Dort ist Komax neu mit einer Vertretung präsent. Amerika Die Verkäufe in den USA und in Mexiko hielten sich erfreulicherweise auf hohem Niveau. Auch in Brasilien konnte Komax ihre grossen Marktanteile halten. Allerdings liegt der Bestellungseingang leicht hinter dem Vorjahreswert zurück. Asien In Asien deckt Komax den Hochpreisanteil des Crimp-to-Crimp-Marktes sehr gut ab. Praktisch alle wichtigen europäischen und amerikanischen Kunden sind in Asien mit Komax Maschinen ausgerüstet. Selbst lokale chinesische Hersteller vertrauen auf unsere Produkte. Im Low-Cost-Segment hingegen konnte Komax mit dem Marktwachstum nicht ganz mithalten. Als Antwort auf diese Entwicklung lanciert Komax 2006 die in China entwickelte und produzierte Gamma 252. Neben dem 2005 leicht rückläufi gen chinesischen Markt scheint sich nun auch ein grösserer indischer Markt für unsere Produkte zu entwickeln. Umsatz nach Regionen (Leistungsempfänger) Europa Nord- und Südamerika Asien/Pazifi k Afrika 26% 62% 8% 4% 12 Komax Geschäftsbericht 2005

Ein Airbag kann Leben retten, wenn er seine Funktion im Bruchteil einer Sekunde wahrnimmt. Verbindungen im Airbagsystem werden von Komax in höchster Präzision hergestellt. Komax Geschäftsbericht 2005 13

Marktleistung und Positionierung Produkte Cut and Strip Im Sinne eines Einstiegsprodukts für unsere Kunden betrachtet Komax den Cut-and- Strip-Bereich als strategisch wichtig. Dank einigen technischen Verbesserungen, zum Beispiel bei der Kappa 240, konnte Komax die Marktanteile bei den Cut-and-Strip-Produkten erhöhen. Erfreulicherweise konnten wir vermehrt auch Maschinen in der Schweiz verkaufen. Crimp to Crimp Bei den klassischen Crimpvollautomaten hielt Komax den hohen Marktanteil von rund 50 Prozent. Die vor einem Jahr eingeführte Alpha 455 muss sich auf dem Markt aber noch bewähren. Generell sind wir mit unserer Produktepalette sehr gut positioniert. Insbesondere die Lancierung der neuen Alpha 355 an der Productronica im November 2005 in München stimmt uns zuversichtlich. einzigen Werkzeugträger können unterschiedliche Stecker geladen werden. Die IDC-Maschine basiert auf bewährten Komax Technologien und ist modular aufgebaut. Grosse Flexibilität, einfaches Nach- und Aufrüsten, schnelles Anpassen an neue Anwendungen sowie kurze Lieferzeiten und eine optimale Auslastung sind das Resultat. Die Übernahmen von Sigma und Ismeca Automation haben indirekt auch die Marktstellung von Komax Systems Rotkreuz gestärkt. Die Zusammenarbeit ist gut angelaufen, und die ersten gemeinsamen Projekte sind erfolgreich initiiert. Im Bereich der Maschinensysteme zur Herstellung ganzer Kabelbäume hat Komax im Berichtsjahr erste Erfolge erzielt. Erfolge bei den Maschinen zur Herstellung ganzer Kabelbäume Im Bereich der Maschinensysteme zur Herstellung ganzer Kabelbäume haben wir im Berichtsjahr erste Erfolge erzielt. Die Nachfrage nach Automation in diesem Markt nimmt erfreulicherweise zu. Zum ersten Mal konnten wir solche Maschinensysteme in mehrfacher Ausführung an namhafte Kunden der Autoindustrie verkaufen. Umsatz nach Produktgruppen Kabelverarbeitungssysteme Bei den Kabelverarbeitungssystemen hat Komax die Marktstellung weiter ausgebaut. Hervorzuheben ist die IDC-Technologie. In diesem Marktsegment sind mehrere Bestellungen eingegangen. Mit der Lambda 9600 verfügt Komax über eine hochfl exible und leistungsfähige IDC-Maschine. Auf einen Maschinen und Anlagen Ersatz- und Verschleissteile/ Dienstleistungen Komponenten/ Baugruppen/Module 16% 17% 67% 14 Komax Geschäftsbericht 2005

Viele Medikamente lassen sich mit Inhalatoren einfacher über die Atemwege aufnehmen. Die vollautomatischen Montagelinien von Ismeca erfüllen die hohen Qualitätsanforderungen des Medizinaltechnologie- Marktes zu 100 Prozent. Komax Geschäftsbericht 2005 15

Medizinaltechnische Komponenten stabiles Wachstum Die Entwicklung von medizinaltechnischen Produkten ist kostenintensiv. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Montagelinien: Qualität und Prozesssicherheit sind erfolgsentscheidend. Ismeca Automation, seit April 2005 ein Mitglied der Komax Gruppe, gehört zu den weltweit führenden Anbietern auf diesem Gebiet und öffnet Komax den Weg in einen stabilen Wachstumsmarkt mit zweistelligen Zuwachsraten. Der Markt für medizinaltechnische Produkte und die dazugehörigen Produktionssysteme beläuft sich weltweit auf rund 17 Milliarden Euro. Je nach Bereich wird mit jährlichen Zuwachsraten von neun bis fünfzehn Prozent gerechnet. Hohe Innovationsrate Dieses stabile Wachstum ist auf die Entwicklung im Gesundheitswesen zurückzuführen. Zum einen werden immer mehr Krankheiten diagnostiziert, zum andern ermöglicht die moderne Forschung die Lancierung neuer Medikamente und Behandlungsmethoden. So können zum Beispiel zukünftig Diabetes, zystische Fibrose oder Prostata-Krebs mit inhalationsbasierten Therapien behandelt werden. Bereits heute werden weltweit mehr als 500 Millionen Inhalatoren pro Jahr produziert. Gleichzeitig gibt es immer mehr Patienten, die sich selber behandeln vor allem bei chronischen Krankheiten. Somit steigt der Bedarf an benutzerfreundlichen Instrumenten zur Verabreichung der Medikamente. Auch die Zunahme gesetzlicher Vorschriften hat einen grossen Einfl uss auf Neuentwicklungen, wie beispielsweise Dosierungszähler oder treibgasfreie Anwendungen. Diese Entwicklungen führen zu einer hohen Innovationsrate. Die Hersteller medizinaltechnischer Komponenten können ihre Marktstellung nur mit substanziellen Investitionen ausbauen. Prozess- und Branchenkenntnisse Die Kosten, die bis zur Marktreife eines medizinaltechnischen Produkts anfallen, sind enorm hoch. Aus diesem Grund stehen weniger der Preis als vielmehr die Qualität und die Prozesssicherheit der eingesetzten Montagesysteme im Vordergrund. Kenntnisse der Reinraumklassen, Erfahrungen mit sterilen Umgebungen und ein Qualitätssystem, das unseren Kunden ermöglicht, FDA-Zertifi zierung zu erhalten, sind die Grundlagen für die Realisierung von Montagelinien im Bereich Medizinaltechnik. Erfolgsentscheidend sind anwendungstechnische Erfahrung und ein breites Knowhow in der Integration unterschiedlichster Prozesse. Komax Systems ist seit mehreren Jahren in kleinerem Umfang in der Medizinaltechnik tätig. Mit der Akquisition von Ismeca Automation baut die Gruppe ihre Marktstellung in diesem wachstumsträchtigen Markt markant aus. Ismeca Automation Ismeca Automation produziert seit Beginn der Neunzigerjahre erfolgreich Montagelinien für medizinaltechnische Komponenten; 2005 generierte das Unternehmen rund 70 Prozent seines Umsatzes in diesem Bereich. Dabei konzentriert sich Ismeca auf Komponenten wie Inhalatoren oder Zuführsysteme (Injektionsspritzen, Sicherheitsventile, Katheter, Nadeln, Insulinzufuhrsysteme) und verfügt bei diesen Anwendungen über eine entsprechend breite Erfahrung. Eine weitere Kernkompetenz von Ismeca ist die Integration branchenspezifi scher Prozesse. Dank dem Einsatz innovativer Technologien können Vorgänge wie Montage und Verkleben von Nadeln, Wickeln, Oberfl ä- chenbehandlung oder Dispensen nahtlos in die Hochleistungssysteme integriert werden. Je nach Produkt, Produktionsmenge und -umgebung werden die Montagelinien auf verschiedenen, kompatiblen Systemplattformen aufgebaut. 16 Komax Geschäftsbericht 2005

Wachstumsmarkt Injektionssysteme Die Ypsomed Gruppe ist eine weltweit führende Entwicklerin und Herstellerin von Injektions-Pens und Pen-Nadeln für Pharma- und Biotechfirmen. Ypsomed ist Kundin von Ismeca Automation, beschäftigt in der Schweiz rund 970 Mitarbeitende und produziert an mehreren Schweizer Standorten. Noch vor wenigen Jahren wurden vorwiegend wiederverwendbare Injektionssysteme eingesetzt. Dank vollautomatischen Montagelinien können nun aber Einweggeräte in grossen Stückzahlen und in der geforderten Qualität wirtschaftlich hergestellt werden. Damit öffnet sich ein neuer Markt mit grossem Potenzial. Ein Gespräch mit Fritz Kirchhofer, Senior Engineer und mitverantwortlich für den Ausbau neuer Produktionsstandorte, Ypsomed AG, Burgdorf/Schweiz. Herr Kirchhofer, was ist ein Injektions- Pen? Flüssige Medikamente wie zum Beispiel das Insulin werden traditionell mit Spritzen verabreicht. Der Injektions-Pen ist eine weniger schmerzhafte und komfortablere Alternative. Wir unterscheiden zwischen Einweg-Pens, die man nach Gebrauch entsorgt, und wiederverwendbaren Geräten, die über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Beide Systeme sind sehr einfach zu bedienen und ermöglichen somit die Selbstinjektion der Medikamente, was angesichts des zunehmenden Kostendrucks im Gesundheitswesen sehr wünschenswert ist. Also ein Wachstumsmarkt? Absolut. Wir gehen von zweistelligen Zuwachsraten pro Jahr aus. Die Anzahl Diabeteskranker steigt kontinuierlich, was vor allem auf die zunehmende Überalterung und die Veränderung der Essgewohnheiten insbesondere in fernöstlichen Ländern zurückzuführen ist. Zudem werden immer mehr Krankheiten mit Injektionstherapien behandelt. Neben der heutigen Hauptanwendung Diabetes sind beispielsweise Hepatitis, Hormontherapien, Osteoporose oder Thrombose für das Injektionsverfahren prädestiniert. Darüber hinaus «Es werden immer mehr Krankheiten mit Injektionstherapien behandelt.» können viele der neuen, auf Gentechnologie basierenden Medikamente nur durch Injektion verabreicht werden. Und nicht zuletzt setzen unsere Kunden das Pen-System immer häufi ger als Marketinginstrument ein zur Differenzierung der eigenen Medikamente gegenüber der Konkurrenz. Neuentwicklungen im Bereich MedTech sind teuer. Wie viel investiert Ypsomed in die Entwicklung eines neuen Produkts? Vom Projektstart bis zur Produktion dauert es manchmal bis zu drei Jahre. Und die Investitionen können sich auf zweistellige Millionenbeträge belaufen. Erfolgt die Montage der Injektionssysteme automatisch? Hier muss man zwischen Einwegartikeln und wiederverwendbaren Systemen unterscheiden. Die wiederverwendbaren Pens sind komplexer und teurer, die Produktionsvolumen umfassen einige Zehntausend bis eine Million Stück pro Jahr. Entsprechend hoch ist der Anteil manueller Verarbeitungsschritte. Bei den Einweg-Pens können sich die Stückzahlen auf ein paar Millionen pro Jahr belaufen. Hier ist die Montage zu annähernd 100 Prozent automatisiert unter anderem mit Systemen von Ismeca Automation. Bei beiden Verfahren steht die Qualität an erster Stelle. Und die kann nur garantiert werden, wenn wir die Prozesse beherrschen. Welches sind neben den komplexen Prozessen die grössten Herausforderungen bei der Herstellung der Pens? Die regulatorischen Bestimmungen! Medizinaltechnische Produkte unterliegen strengen gesetzlichen Vorschriften. Die Anzahl der Richtlinien und der Dokumentationsaufwand haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Dies hat auch einen Einfl uss auf die eingesetzten Montagelinien. Inwiefern? Die Montagelinien müssen absolut prozesssicher sein. Denn mit zunehmender Beweislast werden auch kleine Eingriffe in den Produktionsablauf kompliziert. Wir suchen daher langjährige Partnerschaften mit Lieferanten, die über Erfahrung mit medizinaltechnischen Anwendungen und den dazugehörigen Normen verfügen. Ein schneller und professioneller Service ist ebenfalls zentral. Komax Geschäftsbericht 2005 17

Wachstumsmarkt Photovoltaik Die nach wie vor steigende Nachfrage nach Energie und die Begrenztheit der Erdölvorkommen wirken sich immer stärker auf die Energiepreise aus. Damit steigt die Nachfrage nach alternativen Energien aus erneuerbaren Quellen. Eine dieser alternativen, erneuerbaren Energien liefert die Photovoltaik. Mit Solarzellen wird Sonnenenergie in Strom umgewandelt. Produziert werden die Solarzellen aus kristallinem Silizium, das auch in der Chipproduktion der Halbleiterindustrie verwendet wird. Komax Systems York (Pennsylvania, USA) bietet automatisierte Lösungen an, um aus einzelnen Solarzellen sogenannte Solarmodule zu bauen. Deutschland als Vorreiter Im internationalen Klimaprotokoll von Kyoto haben sich sämtliche EU-Länder und die Schweiz dazu verpfl ichtet, ihren Treibhausgas-Ausstoss bis 2012 um 8 Prozent zu senken. Als Referenzjahr gilt 1990. Diese Selbstverpfl ichtung beeinfl usst die Politik der einzelnen Länder. So müssen beispielsweise die deutschen Elektrizitätswerke Solarstrom zu einem vorgeschriebenen Preis übernehmen. Dies ist nötig, da Solarstrom im Vergleich zu Strom aus thermischen oder atomaren Kraftwerken wesentlich teurer ist. Der Weltmarktleader in Sachen Strom aus Sonnenenergie hat sich hohe Ziele gesteckt: Bis 2020 will Deutschland den Marktanteil von Solarenergie im inländischen Energiemarkt von heute 0,1 Prozent auf 4 Prozent steigern. Auch in Spanien, Portugal und Italien wird eine ähnliche Politik verfolgt. Der Solarenergiemarkt hat sich deshalb in Europa in den letzten Jahren vervielfacht. der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien, der 2,9 Milliarden Dollar in den Ausbau von Solaranlagen investieren will, was eine Gesamtinvestition in Solarenergien von mehr als 15 Milliarden Dollar auslösen wird. Bis zum Jahr 2017 sollen in Kalifornien eine Million Gebäude mit Solardächern ausgestattet sein. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches atomares Kraftwerk hat eine Leistung von 1 000 Megawatt. Weltweit sind bis heute Solarinstallationen mit einer Spitzenleistung von 1 500 Megawatt installiert. Kalifornien will zwischen 2007 und 2011 allein 3 000 Megawatt Spitzenleistung im Solarbereich realisieren. Bis zum Jahr 2017 sollen in Kalifornien eine Million Gebäude mit Solardächern ausgestattet werden. Auch die USA fördern erneuerbare Energien Die USA haben das Kyoto-Protokoll zwar nicht unterzeichnet. Dennoch wirkt sich der steigende Ölpreis auf die US-Energiepolitik aus. Bereits hat die US-Regierung angekündigt, neben der Atomenergie auch erneuerbare Energien mit Fördermitteln zu unterstützen. Solare Einstrahlung ist in den USA reichlich vorhanden. Vorreiter ist 18 Komax Geschäftsbericht 2005

Im Sonnenstaat Kalifornien sollen bald eine Million Dächer mit Solarzellen ausgerüstet werden. Komax ist im Wachstumsmarkt Photovoltaik mit der Tochtergesellschaft in York (USA) gut positioniert. Komax Geschäftsbericht 2005 19

Forschung und Entwicklung Qualitätsüberwachung und Standardisierung Komax investierte im Jahr 2005 7,9 Prozent des Umsatzes oder CHF 20,3 Mio. in Forschung und Entwicklung (2004: CHF 19,1 Mio.). Im Zentrum der Entwicklungsanstrengungen standen die Qualitätsüberwachung, das Vorantreiben der Standardisierung (Basisentwicklung) sowie der Ausbau in den Bereichen Photovoltaik und Medizinaltechnik. Standardmaschinen Die rasante Technologieentwicklung, der zunehmende Kostendruck sowie kleine Losgrössen zwingen die kabelverarbeitende Industrie zu Kosten sparenden und fl exiblen Produktionsverfahren. Höchste Präzision und Prozesssicherheit, kurze Umrüstzeiten sowie die Vernetzbarkeit der Produktionsanlagen sind dabei ausschlaggebende Erfolgsfaktoren. Um die Anforderungen des Marktes zu erfüllen, realisierte Komax im Berichtsjahr verschiedene Innovationen und neue Produkte. Qualitätsüberwachung Der Prozesskontrolle schenkt Komax höchste Beachtung. Im vergangenen Jahr hat Komax deshalb erheblich in Innovationen im Bereich der vollautomatischen Qualitätsüberwachung investiert. An der Messe Productronica 2005 konnte erstmals eine vollständig integrierte Auszugskraftmessung demonstriert werden, die im gesamten Einsatzbereich der Maschine die notwendige und zerstörende Auszugskraft messen kann. Mit den integrierten und vollautomatischen Qualitätsmessungen reduziert Komax operatorbedingte Einfl üsse und Fehlmanipulationen und erfüllt damit ein grosses Bedürfnis vieler Kunden. Aufbau eines Entwicklungsteams in Schanghai Um die lokalen Bedürfnisse der chinesischen Kunden optimal abzudecken, hat sich Komax entschieden, spezielle Crimpvollautomaten für den chinesischen Markt zu entwickeln und lokal herzustellen. Die Entwicklungscrew konnte gegen Ende 2005 starten und hat sich inzwischen mit den europäischen Tools vertraut gemacht. Ziel ist der Aufbau guter Kooperationen mit chinesischen Lieferanten. Die Schweizer Partner werden auch in Zukunft wichtige Komponenten und Know-how zur Verfügung stellen. Parallel dazu wurde im Stammhaus Dierikon eine Gamma 255 so angepasst, dass sie im laufenden Geschäftsjahr auf dem chinesischen Markt lanciert werden kann. Neue Maschinen Die «neue» Flexibilität der in der Alpha 455 integrierten Komax Rundtischpresse hat sich bei renommierten Kunden etabliert und auf dem Markt neue Standards gesetzt. Der vollautomatische Digistripper bt 752 (Stripper/Sealer/Crimper) ersetzt den nicht programmierbaren bt 700. Er konnte dank vieler Plattformkomponenten in nur acht Monaten entwickelt und intern getestet werden. Die ersten Betatests bei Kunden verlaufen positiv. Systemgeschäft Photovoltaik Mit der Xcell 2500 ist es Komax gelungen, zwei bisher getrennte Prozesse, das einseitige Kontaktieren der Solarzellen mit elektrisch leitenden Bändchen (Tabbing) und das Verlöten (resp. Serieschalten) mehrerer Solarzellen zu einem String (Stringing), in einer Maschine zu integrieren. Standardisierung In der Standardisierung erzielte Komax im vergangenen Geschäftsjahr weitere Fortschritte. So konnte an der Productronica erstmals eine Modulo-300-Zelle mit integriertem MultiServo-Transfersystem fps 300 präsentiert werden. Das System überzeugt dank grosser Flexibilität und einfachem Lösungsansatz. Auch bei der Standardisierung auf Stufe SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) und GUI (Graphical User Interface unter dem Namen TopControl) realisierte Komax einfache und bedienerfreundliche Komponenten. Komax hat sich entschieden, spezielle Crimpvollautomaten für den chinesischen Markt zu entwickeln und lokal herzustellen. 20 Komax Geschäftsbericht 2005

Im In Medizinalbereich der Medizinaltechnik ist ein starker steigen Trend die Anforderungen an zu die verzeichnen. Genauigkeit Mit dem zur Selbstmedikation Injektions-Pen im Montageprozess können sich Patienten besonders flüssige rasch. Medikamente diesen selber Hörgeräten verabreichen. zum Das Bei System Beispiel ist aufgrund einfach und der präzise zu stetig bedienen. voranschreitenden Miniaturisierung. Komax Geschäftsbericht 2005 21

Produktion und Beschaffung Die Produktion stand für Komax 2005 im Zeichen der Optimierung von Synergien zwischen den verschiedenen Produktionsstandorten. In der Beschaffung konnte Komax durch Massnahmen wie Volumenbündelung, Lead-Buyer-Konzept oder vereinheitlichte Zahlungskonditionen wichtige Meilensteine setzen. Bei den Standardmaschinen hat Komax sowohl in der mechanischen Fertigung als auch in der Montage Pilotprojekte zur weiteren Prozessoptimierung realisiert. Vor allem das Modell «One Piece Flow» zeigt viel versprechende Ansätze, wie die Montage trotz grosser Varianz und Volumenschwankung nochmals markant verbessert werden kann. Die in der Supply-Chain-Management- Analyse defi nierten Verbesserungspotenziale wurden angegangen und sind inzwischen mehrheitlich erschlossen: Sämtliche Aktivitäten vom Lieferantenkontakt bei der Angebotsaufforderung bis zur Inbetriebnahme der Maschine beim Kunden sind optimiert, die Kundenzufriedenheit hat weiter zugenommen. Investitionen von rund CHF 2,8 Mio. in neue Fertigungsmaschinen und den Werkzeugbau zeigen, welche Bedeutung Komax der Technologieführerschaft auch in der Produktion beimisst. Um eine effi ziente Produktionsleistung zu erzielen, braucht es neben gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitenden moderne und produktive Betriebs- und Produktionsmittel. Optimiertes Qualitätsmanagement und Schwerpunkte 2006 Im Bereich Anlagenbau hat Komax Systems ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001:2000 aufgebaut. Mit der Umsetzung dieses Projektes wurden viele Prozesse und Schnittstellen geklärt, was zu einer nachhaltigen Effi zienzsteigerung geführt hat. Zudem hat Komax das auditierte Qualitätsmanagement im Maschinenbau weiter verbessert und die Qualitätskosten entsprechend gesenkt. Im Standardmaschinenbereich gilt es, die Montageinseln mit der verknüpften Logistik durch das Modell «One Piece Flow» weiter zu optimieren. Gleichzeitig müssen die neuen Produkte so «hochgefahren» werden, dass die Ablösung der alten Produkte bestmöglich erfolgt. Das Kostensenkungsprogramm aus dem Synergieprojekt Beschaffung wird weiter ausgebaut; Komax wird die internationalen Beschaffungsmärkte noch vermehrt nutzen. Die Optimierung der Fertigungskapazitäten zwischen den Schweizer Komax Firmen bleibt 2006 ein Schwerpunkt. Senkung der Beschaffungskosten An der Lieferantentagung Anfang Oktober hat Komax die Partner aufgefordert, Möglichkeiten zur Kostensenkung aufzuzeigen. Erste Massnahmen sind bereits umgesetzt. Mit dem straffen Lieferantenmanagement konnte Komax die Lieferbeanstandungen zudem um weitere 25 Prozent senken. Um eine effiziente Produktionsleistung zu erzielen, braucht es neben gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitenden moderne und produktive Betriebs- und Produktionsmittel. 22 Komax Geschäftsbericht 2005

Neben Sicherheit ist Komfort ein wichtiger Wachstumstreiber im Markt der elektronischen Systeme in Autos. Autositzsysteme werden immer ausgeklügelter, um den steigenden Ansprüchen von Fahrern und Beifahrern zu genügen. Komax Geschäftsbericht 2005 23

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierliche Ausund Weiterbildung Aus- und Weiterbildung sind im heutigen wirtschaftlichen Umfeld von grosser Bedeutung. Entsprechend hoch ist deren Stellenwert bei Komax. Komax unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei externen Weiterbildungskursen, Nachdiplomstudien und berufsspezifi - schen Lehrgängen sowohl fi nanziell als auch durch fl exible Arbeitszeitmodelle. Parallel dazu führt Komax in allen Bereichen interne, fachorientierte Seminare und Workshops durch, so zum Beispiel Kurse über Verbindungstechnologien im Automobil, CE-Konformitäts-Kurse, IT-Schulungen, Sprachausbildungen und Führungsseminare. Lehrlingsausbildung für den Werkplatz Schweiz Die Zukunft des Arbeitsstandorts Schweiz hängt im hohen Mass von der Verfügbarkeit überdurchschnittlich gut qualifi zierter Arbeitskräfte und somit auch von der Nachwuchsförderung ab. Deshalb investiert Komax auch beachtliche Mittel in künftige Mitarbeitende. 2005 bildete die Gruppe an ihren Stand orten Dierikon, Rotkreuz, Einsiedeln, Stans und La Chaux-de-Fonds 64 Lernende aus Polymechaniker, Elektroniker, Informatiker, Kaufleute, Automatiker und Konstrukteure. Dies entspricht 9 Prozent der Beschäftigten von Komax in der Schweiz. Zum Vergleich: Der Durchschnitt Lernender lag in der Schweizer Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie (Swissmem) 2004 bei 6 Prozent. Praktika Komax bietet auch Praktikumsstellen für Fach- und Hochschulabsolventen an. In vierwöchigen bis viermonatigen Einsätzen gewinnen die Studierenden einen Einblick in den Industriealltag. Die Unternehmensgruppe sichert sich ihrerseits so den Zugang zum neusten Wissensstand und kann darüber hinaus das Potenzial zukünftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen. Die Zukunft des Arbeitsstandorts Schweiz hängt im hohen Mass von der Verfügbarkeit überdurchschnittlich gut qualifizierter Arbeitskräfte ab. Mit der Reform der Berufsausbildungen hat der Betreuungsaufwand für die Unternehmen weiter zugenommen. Die Aufwertung der betrieblichen Ausbildung stellt höhere Ansprüche an die Ausbildner. Um sämtlichen Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet Komax teilweise mit externen Partnern zusammen. 24 Komax Geschäftsbericht 2005

Mit Komax Maschinen werden ganze Blinklichter zusammengesetzt. Und auch die Kabel zu den Blinkanlagen werden mit Komax Maschinen gemessen, geschnitten, abisoliert und gecrimpt. Komax Geschäftsbericht 2005 25

Investitionen und Informationstechnologie (IT) Komax hat im Berichtsjahr insgesamt CHF 30,7 Mio. ins Anlagevermögen investiert (Vorjahr CHF 10,6 Mio.). Der markante Anstieg ist in den Akquisitionen im Gesamtbetrag von CHF 23,9 Mio. begründet. CHF 1,8 Mio. betreffen Computer-Hard- und -Software, CHF 2,8 Mio. neue Fertigungsmaschinen. Die Einführung eines gruppenweiten Computer-Kommunikationssystems (GroupWare) hat im vergangenen Jahr einige Ressourcen gebunden. Über mehrere Monate verteilt hat eine Komax Gesellschaft nach der anderen auf das GroupWare-System umgestellt oder ihr System entsprechend aufdatiert. Dies war mit intensiven Mitarbeiterschulungen verbunden. Die neue Software stellt nun innerhalb der Komax Gruppe eine gute und sichere Kommunikationsplattform dar, die es unter anderem erlaubt, weltweit einheitliche E-Mail-Adressen zu führen: vorname.name@ komaxgroup.com. Auf Basis des seit mehreren Jahren in Betrieb stehenden Virtual Private Network (VPN) hat Komax für den Informationsaustausch neue Anwendungen für unterschiedliche Geräte (Laptop, SmartPhone, PDA) aufgeschaltet. Der verschlüsselte Zugriff auf eigene Termine und Daten ermöglicht allen Mitarbeitenden einen unkomplizierten und schnellen Abgleich und eine entsprechende Aktualisierung. Gegen diverse Gefahren im Internet, wie beispielsweise Viren, Phishing, Spam oder Pharming, hat Komax Abwehrmassnahmen defi niert und umgesetzt. In den Bereichen Fertigung und Werkzeugbau hat Komax in ein Fräs- und Drehcenter investiert und diverse Fräs- und Werkzeugbaumaschinen angeschafft. Nun können alle Produkte der Komax Gruppe auf einer gemeinsamen Home page abgerufen werden. Als weiterer Vereinheitlichungsschritt in der IT wurde die Homepage der Komax Systems AG in den bestehenden Auftritt der Komax Gruppe integriert. Nun können alle Produkte der Komax Gruppe auf einer gemeinsamen Home page abgerufen werden. 26 Komax Geschäftsbericht 2005

Wie in Autos werden auch in Fotokopierern immer mehr verdrillte Leitungen zur Vermeidung von elektromagnetischen Störungen eingesetzt. In unterschiedlichsten Bürogeräten befinden sich mit Komax Maschinen verarbeitete Kabel oder auf Montagelinien von Komax hergestellte Teile. Komax Geschäftsbericht 2005 27

Ausblick Komax ist zuversichtlich, Umsatz und Ertrag deutlich steigern zu können. Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet Komax aktivere Märkte. Aufgrund des guten Bestellungseingangs sowohl für die Produktelinien der Montageautomation als auch im Maschinengeschäft ist Komax zuversichtlich, den Umsatz und vor allem den Ertrag deutlich steigern zu können. Eine erhöhte Nachfrage erwarten wir insbesondere aus den wachsenden Märkten der Medizinaltechnik und der Photovoltaik. Aber auch der Automobilbau mit den vielen geplanten Neumodellen wird sich für unser Geschäft im Jahr 2006 aller Voraussicht nach positiv entwickeln. 28 Komax Geschäftsbericht 2005

Momentaufnahme: Komax am 12. Januar 2006 Die Bilder auf den folgenden Seiten wurden alle an einem Tag, am 12. Januar 2006, aufgenommen. Sie zeigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Komax bei der Arbeit. 886 Männer und Frauen in rund 50 Ländern stehen mit ihren ganz unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten für die Innovationskraft unseres Unternehmens und für die kompromisslose Qualität unserer Produkte. Komax Geschäftsbericht 2005 29

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Corporate Governance Konzernstruktur und Aktionariat Konzernstruktur Eine detaillierte Grafi k der Konzernstruktur fi ndet sich auf den Seiten 86 und 87 der fi nanziellen Berichterstattung. Bedeutende Aktionäre Aktionär/ Anzahl Aktien Anteil per Aktionärsgruppe 31.12.05 31.12.05 31.12.04 Max Koch, Meggen 337 401 10,5% 10,6% Nordea Investment Funds S.A., Luxemburg 181 406 5,7% 5,7% Im Berichtsjahr sind keine Meldungen gemäss Art. 20 BEHG eingegangen. Es bestehen keine weiteren ausweispfl ichtigen Sachverhalte nach Art. 663b und 663c OR. Es gibt keine Kreuzbeteiligungen. Kapitalstruktur Ordentliches und bedingtes Kapital / Kapitalveränderungen Angaben zum Betrag des ordentlichen und des bedingten Kapitals der Komax Gruppe sowie über Kapitalveränderungen in den Jahren 2005 und 2004 fi nden sich auf den Seiten 53 und 84 der fi nanziellen Berichterstattung. Die entsprechenden Angaben zum Jahr 2003 sind in der fi nanziellen Berichterstattung des Geschäftsberichts 2004 aufgeführt. Hintergrundinformationen Aktien Die Komax Holding AG verfügt per 31.12.2005 über ein Aktienkapital von CHF 17 600 957, aufgeteilt in 3 200 174 Namenaktien mit einem Nominalwert von CHF 5,50. Diese sind an der Schweizer Börse unter der Valoren-Nr. 1 070 215 kotiert. An der Generalversammlung berechtigt jede Namenaktie zu einer Stimme. Das Stimmrecht kann nur ausgeübt werden, wenn der Aktionär im Aktienbuch als «Aktionär mit Stimmrecht» eingetragen ist (siehe auch «Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung»). Die Namenaktien sind voll dividendenberechtigt. Das Aktienbuch der Komax Holding AG enthält die Rubriken «Aktionäre ohne Stimmrecht» und «Aktionäre mit Stimmrecht». Der Aktionär ohne Stimmrecht kann sämtliche Vermögensrechte, nicht aber das Stimmrecht und die mit dem Stimmrecht zusammenhängenden Rechte ausüben. Der Aktionär mit Stimmrecht kann alle mit der Aktie verknüpften Rechte ausüben. Die Komax Holding AG verfügt weder über Partizipations- noch über Genussscheine. Beschränkung der Übertragbarkeit Die Eintragung eines Erwerbers von Aktien als Aktionär mit Stimmrecht kann gemäss den Statuten der Komax Holding AG abgelehnt werden, sofern ein Erwerber infolge der Anerkennung als Aktionär mit Stimmrecht direkt oder indirekt mehr als 5% der im Handelsregister ausgewiesenen Gesamtzahl von Aktien erwerben oder insgesamt besitzen würde. Juristische Personen und Rechtsgemeinschaften, die durch Kapital, Stimmkraft, Leitung oder auf andere Weise miteinander verbunden sind, sowie alle natürlichen oder juristischen Personen und Rechtsgemeinschaften, welche durch Absprache, Syndikat oder auf andere Weise koordiniert vorgehen, gelten für die Anwendung dieser Bestimmung als ein Erwerber. Diese Begrenzung gilt auch im Falle des Erwerbs von Namenaktien in Ausübung von Bezugs-, Options- und Wandelrechten. Die Begrenzung fi ndet keine Anwendung bei Erwerb durch Erbgang, Erbteilung oder eheliches Güterrecht. Der Verwaltungsrat kann aus begründetem Anlass Ausnahmen von der Beschränkung auf 5% gestatten. Gemäss den Statuten der Komax Holding AG kann der Verwaltungsrat die Eintragung ins Aktienbuch verweigern, wenn der Erwerber auf Verlangen nicht ausdrücklich erklärt, dass er die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben hat. Wandelanleihen und Optionen Die Komax Holding AG hat keine Wandelanleihen ausstehend. Angaben zu den Mitarbeiteroptionen fi nden sich auf den Seiten 39 und 73. Verwaltungsrat Mitglieder des Verwaltungsrats der Komax Holding AG Eintritt Gewählt bis Melk M. Lehner, Präsident 1997 2007 Leo Steiner, Delegierter 1997 2006 Max Koch 1997 2008 Hans Caspar von der Crone 1997 2006 Daniel Hirschi 2005 2008 Melk M. Lehner* Präsident des Verwaltungsrats Dipl. Masch.-Ing. ETH Zürich Berufl iche Stationen: Mettler-Toledo AG, Greifensee/Schweiz, verschiedene Management-Positionen; Saurer AG, Arbon/Schweiz, CEO; Sihl Manegg Immobilien AG (vorher Sihl), Zürich/Schweiz, Präsident Weitere Verwaltungsratsmandate: Dyconex AG, Zürich/Schweiz; Studer Drahtund Kabelwerke AG, Däniken/Schweiz Geburtsjahr: 1947 Nationalität: Schweizer Leo Steiner Delegierter des Verwaltungsrats und CEO Dipl. Ing. ETH Berufl iche Stationen: Landis & Gyr, Zug/ Schweiz; Sulzer Escher-Wyss, Zürich/Schweiz Weitere Verwaltungsratsmandate**: Kardex AG, Zürich/Schweiz; Sarna Kunststoff Holding AG, Sarnen/Schweiz; Schaffner Holding AG, Luterbach/Schweiz Geburtsjahr: 1943 Nationalität: Schweizer Max Koch* Mitglied des Verwaltungsrats Dipl. El.-Ing. ETH Berufl iche Stationen: Gründer, CEO und Präsident der Komax AG, Dierikon/Schweiz Weitere Verwaltungsratsmandate: Pangas AG, Dagmersellen/Schweiz; 5E AG, Zug/Schweiz Geburtsjahr: 1949 Nationalität: Schweizer Hans Caspar von der Crone* Mitglied des Verwaltungsrats Rechtsanwalt Berufl iche Stationen: Universität Zürich/ Schweiz; Bezirksgericht Zürich/Schweiz, Privatdozent für Zivil-, Handels- und Kapital- 36 Komax Geschäftsbericht 2005