Hausarbeit. Large Format Printing



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Transkript:

Hausarbeit spezielle Gebiete der digitalen Druckverfahren Large Format Printing Anke Hohlfeld Kommunikationstechnologie - Druck Fachbereich E 7. März 2004

Inhaltsverzeichnis 1 Unterscheidungsmerkmale von Großformatdruckern 1 1.1 Thermal-Inkjetdrucker...................... 5 1.2 Piezo-Inkjetdrucker........................ 8 2 neue Hardware die Drucker 9 2.1 Druckbreite bis 1 Meter (Breite A)............... 9 2.1.1 W6200 von Canon.................... 9 2.2 Druckbreiten bis 2 Meter (Breite B).............. 10 2.2.1 TurboJet von Scitex................... 10 2.2.2 Der Typojet Explorer von Typon Graphics Systems. 11 2.2.3 Toucan Hybrid von Mutoh............... 12 2.2.4 Zwei neue Digitaldrucksysteme von Océ mit UV- bzw. IR-Technologie...................... 13 2.2.5 DisplayMaker 72s Gator von MacDermid ColorSpan 15 2.3 Druckbreiten bis 4 Meter (Breite C).............. 16 2.3.1 GreenOne von Texdot AB ein LFPrinter aus Schweden 16 2.3.2 Rho 205 von Durst.................... 16 2.3.3 Grand Sherpa Universal von Mutoh.......... 18 2.3.4 ColorBooster von Hollanders Printing Systems B.V.. 19 2.3.5 JV3-160s und JV3-250SP................ 20 2.3.6 XXL-Drucker von Huber s Ink and Paper....... 22 2.3.7 Technojet 3600 SF von Digirex / ZipraDisplayGraphics 23 2.4 Druckbreiten über 4 Metern (Breite D)............. 24 2.4.1 XLJet+ von Scitex Vision................ 24 3 Pionierarbeit und andere Anwendungen 25 3.1 Luftraumobjekt am Münchner Airport............. 25 3.2 Digitaldruck auf Stahl...................... 26 3.3 Riesenposter auf Mesh...................... 26 A Herstellerangaben neuer Hardware im Überblick 2 I

Abbildungsverzeichnis 1.1 Systemkomponenten eines Computer-to-Print-Systems.... 2 1.2 Die Übersicht der Inkjet-Verfahren............... 2 1.3 einsetzbare Farben für den InkJet............... 3 1.4 Ein Bildpunkt ensteht bei Auftreffen des Tropfens auf den Bedruckstoff............................ 4 1.5 Bildpunkte unterschiedlicher Grauwerte, durch Sammeln mehrerer Tropfen pro Bildpunkt erzeugt.............. 4 1.6 Funktionsweise der Continuous InkJet-Technologie...... 6 1.7 Funktionsweise von b)thermal InkJet und c) Piezo InkJet.. 7 2.1 Der W6200 von Canon..................... 9 2.2 Der TurboJet von Scitex..................... 10 2.3 TypoJet Explorer der Schweizer Typon Graphic Systems AG 11 2.4 Der Toucan Hybrid Lösemitteldrucker von Mutoh....... 12 2.5 T220 UV Océ-System mit UV-härtenden Tinten....... 13 2.6 Der Rollendrucker Océ Arizona 600.............. 14 2.7 Der DisplayMaker 72s Gator von MacDermid ColorSpan.. 15 2.8 Der GreenOne von Texdot AB aus Schweden......... 16 2.9 Der Rho 205 von Durst..................... 17 2.10 Der Grand Sherpa Universal von Mutoh............ 18 2.11 ColorBooster von Hollanders Printing Systems B.V...... 19 2.12 Der JV3-250SP von Mimaki................... 20 2.13 Druckkopf des 250SP...................... 21 2.14 Der Technojet 3600 SF von Digirex.............. 23 2.15 Das Achtfarben-Drucksystem XLJet+ von Scitex Vision... 24 3.1 Das Take-of-Band am Müchner Airport............ 26 3.2 Digitaldruck am U-Bahnhof................... 27 3.3 Riesenposter gedruckt auf 2 Meter breitem Drucker..... 27 II

Vorwort Kommunikation im Großformat ist heute allgegenwärtig. Auf Messen, in Geschäftsräumen und im Straßenbild begegnen uns überdimensionale Drucke, deren Herstellung ganz einfach ist oder auch nicht. Gründe für (Groß-) Bildkommunikation sind der bessere Recall, eventuelle Umsatzterhöhung für den Werbenden, die Größe des Bildes an sich sowie die schnelle Aufnahmegeschwindigkeit von Bildern. Durch die Verbreitung von Fernsehen und anderen Medien leben wir in einer Zeit der Informationsüberflutung. Deshalb ist es notwendig, die Größe der Werbemittel zu erhöhen. Es gilt: Die besten Entwürfe und Ideen nützen nichts, wenn sie nicht gesehen werden. Large Format Prints (LFP) sind für diese Aufgabe in erster Linie wegen ihrer Größe gut geeignet, doch auch die vielfältigen Materialien, die dafür eingesetzt werden können, machen LFPs interessant. Jedoch gilt es einen geeigneten Standort zu finden. Bilder sind schnelle Schüsse ins Gehirn 1, dies zeigt eine kurze Darstellung der Aufnahmedauer von Bildern / Texten in Sekunden 2 : einfache Bilder (Globalkontext): ca. 20 Millisekunden Bilder für korrektes Wiedererkennen: ca. 2 Sekunden Texte (je nach Schwierigkeitsgrad) ca. 4-6 Wörter pro Sekunde Der angestrebte Recall erfordert eine hohe Gedächtnisleistung, da es hierbei nicht nur um bloßes Wiedererkennen, sondern um die Reproduktion der Botschaft geht. 1 Zitat: www.image-projects.com 2 www.image-projects.com III

Das Diagramm 3 zeigt die anteilige Erinnerung (Recall) in Prozent an Text / Bild nachdem unterschiedliche Zeiträume verstrichen sind. Eine Einprägsamkeit von korrekten und abstrakten Bildern im Printbereich wird gleich nach der Einprägsamkeit von dynamischen korrekten Bildern(Video) eingestuft (also als zweitbeste). Large Format Prints in Größenordnungen über 1000 m 2 pro Stück sind heute ohne weiteres produzierbar. Dies entspräche dem über 13.000-fachen eines 17-Zoll-Monitors oder mehr als der 12-fachen Größe einer 3-Zimmer-Wohnung. 4 Da es für den Begriff Large Format Print nur eine unzureichende Standardisierung gibt, die definiert, ab wann ein Druck / Bild als groß gilt, klassifizieren viele LFP-Dienstleister die Größen nach ihrer Anwendung bzw. Produktionshäufigkeit. Hier ein Beispiel 5 : Mediaeinsätze / Assemblings: sind von ca. 70 bis 500 m 2 pro Stück möglich in diesem Bereich werden LFPs häufig von 100 bis 300 (größer ist seltener) m2 Stück eingesetzt Eigenwerbung: (d.h. Werbung an der eigenen Immobilie plazieren) ca. 30 bis 1500 m2 Stück möglich (häufige Auftragsgröße 60 bis 120 m2 Stück ) Indoor: von ca. 1 bis 2000 m2 Stück (Messe eher größer, Shops eher kleiner) Display: ca. 1 bis 5 m2 Stück Diese Einteilung kann von Dienstleister zu Dienstleister variieren. 3 www.imageproject.de 4 www.image-projects.com 5 aus www.image-projects.com IV

Kapitel 1 Unterscheidungsmerkmale von Großformatdruckern Large Format Printer kann man nicht nur anhand ihrer Größe unterscheiden, sondern auch nach der Art der verwendeten Farben, der Anzahl der Farben und natürlich nach ihrer Produktivität, die sich merkbar im Preis des Druckers wiederspiegelt 1. Als Large-Format-Printing-Systeme 2 bezeichnet man Drucker von 60 cm bis 2 m Druckbreite. Wide Format Printing-Systeme sind Drucker zwischen zwei und fünf Metern Druckbreite. Eine weitere übliche Unterscheidungsmöglichkeit ist die nach dem angewandten Druckverfahren. Die hier vorgestellten Drucker sind alle Inkjet- Drucker. Das Inkjet-Verfahren gehört zu den Non-Impact-Technologien, also arbeitet ohne eine Druckform. Es wird zur Umsetzung von Computer to Print 3 eingesetzt. Computer-to-print-Systeme funktionieren nur, wenn die Druckvorlage als komplett digital beschriebener Auftrag vorliegt. Das Drucksystem wird über einen Raster Image Processor (RIP) 4 angesteuert, der die digitalen Daten zur Ansteuerung der Druckeinheit generiert. In der Abbildung 1.1 ist die Systematik eines Computer-to-Print-Workflow zu erkennen. Beim Inkjetverfahren wird Farbe aus Düsen gespritzt, es wird kein Bildträger 1 siehe Heft 9/2003, Publishing Praxis (Marktübersichten) 2 Deutscher Drucker, Heft 16/2003, S.24 3 Handuch der Printmedien, H.Kipphan, Kapitel 5, S. 720 4 für ausführlichere Erläuterungen: Handbuch der Printmedien, Kapitel 3.2.6 RIP 1

Abbildung 1.1: Systemkomponenten eines Computer-to-Print-Systems Abbildung 1.2: Die Übersicht der Inkjet-Verfahren benötigt, denn die Bebilderung erfolgt direkt durch das Übertragen der Farbe auf den Bedruckstoff. Das Inkjet-Verfahren bietet verschiedene Formen der Technologie. Die Hauptverfahrensarten sind Continuous Ink Jet und Drop on Demand Ink Jet, wie man auch in Abbildung 1.2 5 auf Seite 2 erkennen kann. Für Großformatdrucker wird vorwiegend das Drop on Demand Ink Jet- Verfahren eingesetzt, dieses wird wiederum unterschieden nach der Art der Tropfengenerierung. Die eingesetzten Farben sind meist flüssig, jedoch können auch Hotmelt- Farben verwendet werden, wie in Abbildung 1.3 6 auf Seite 3 zu sehen ist. Es 5 aus Handbuch der Printmedien, Kap. 5, S. 745 6 Handbuch der Printmedien, Kap.5, S.719 2

Abbildung 1.3: einsetzbare Farben für den InkJet sind auch die verdruckbaren Schichtdicken angegeben, die je nach Zähigkeit der eingesetzten Farbe variieren. Zur Farbgebung werden Farbstoffe (dyes) oder Pigmente verwendet. Der Einsatz einer bestimmten Farbe wird durch das erforderliche Trocknungsverfahren, sowie durch die Beschaffenheit des Bedruckstoffes bestimmt, wie z.b. die Zusammensetzung (z.b. Folie, Textilien oder beschichtetes Papier), die Saugfähigkeit und wenn vorhanden: die Art der Beschichtung. Die Farbtrocknung erfolgt bei flüssigen Farben im wesentlichen durch Verdunsten und Wegschlagen in den Bedruckstoff. Durch Wärmezufuhr und Infrarot-Bestrahlung kann die Trocknung beschleunigt werden. Das Wegschlagen und Verdunsten eines Tintentropfens bei Auftreffen auf den Bedruckstoff wird in Abbildung 1.4 7 auf Seite 4 veranschaulicht. UV-Farben vernetzen unter der Bestrahlung von UV-Licht und erfahren somit eine beschleunigte Trocknung und Aushärtung der Farbschicht. Hotmelt-Farben werden in geschmolzenem Zustand aufgetragen und verfestigen sich bei der Abkühlung auf dem Bedruckstoff wieder. Beim Farbauftrag von Inkjet-Systemen ist eine Besonderheit möglich, die Erzeugung unterschiedlicher Grauwerte (im einfarbigen Inkjet) pro Bildpunkt. Beim Inkjet-Verfahren hängt die Größe des Bildpunktes von dem Tropfenvo- 7 Handbuch der Printmedien, Kap.5, S.748 3

Abbildung 1.4: Ein Bildpunkt ensteht bei Auftreffen des Tropfens auf den Bedruckstoff Abbildung 1.5: Bildpunkte unterschiedlicher Grauwerte, durch Sammeln mehrerer Tropfen pro Bildpunkt erzeugt 4

lumen des Tintentropfens ab, aber auch die Saugfähigkeit des Bedruckstoffes ist relevant. Die Schichtdicke und der Durchmesser eines Bildpunktes auf dem Bedruckstoff verhalten sich (entsprechende Saugfähigkeit des Materials vorausgesetzt) direkt proportional zum Tropfenvolumen. Um unterschiedliche Grauwerte zu erzeugen müssen unterschiedliche Tropfenvolumina generiert werden. Die Generierung unterschiedlicher Tropfenvolumina kann im Drop-on-Demand- Inkjet-Verfahren z.b. durch gezielte Ansteuerung des einzelnen Inkjet-Kanals erfolgen. Dabei wird aus der angesteuerten Düse eine jeweils unterschiedliche Farbmenge herausgeschleudert. (idealisierte Darstellung siehe Abbildung 1.5 8 auf Seite 4) Die Steuerung des mengenmäßigen Farbausstoßes kann über die Intensität des Steuerimpulses, dem Bebilderungssignal 9, aber auch durch die Art der Ansteuerung der Einzeldüse, erfolgen. Die Funktionsweisen der InkJet-Technologien unterscheiden sich vor allem in der Art des Bebilderungssignals. Ein InkJet - Druckelement besteht im wesentlichen aus einer Farbzufuhr, die mit einer Pumpe angetrieben wird. Die Abbildung 1.6 10 auf Seite 6 zeigt den grundlegenden Aufbau und den zusätzlichen Bebilderungsteil der Continuous InkJet-Technologie. In den Abbildungen 1.7 b und c 11 auf Seite 7 sieht man den Bebilderungsteil für Thermal- bzw. Piezo-Inkjet-Technologie. Die üblichen Large Format Printer nutzen Thermal-Inkjet-Technologie oder Piezo-Inkjet-Technologie. 1.1 Thermal-Inkjetdrucker Beim Thermal-Inkjet-Verfahren geschieht die Tropfengenerierung durch Erhitzen der Farbe bis zum Verdampfen, dabei wird der Druck der Dampfblase genutzt, um einen Farbtropfen aus der Düse zu schleudern. Daher ist dieses Verfahren auch unter der Bezeichnung Bubble Jet (von Canon begründet) bekannt. Bei den Thermal-InkJet-Druckern sind die Hersteller Hewlett-Packard und Canon führend. 12 8 Handbuch der Printmedien, Kap. 5, S. 747 9 Handbuch der Printmedien, Kap. 5.5 10 aus Handbuch der Printmedien, Kap.5.5, S.746 11 aus Handbuch der Printmedien, Kap.5.5, S.746 12 aus Handbuch der Printmedien, Kapitel 5.5 5

Abbildung 1.6: Funktionsweise der Continuous InkJet-Technologie Vorteile: gute Qualität und Schärfe niedrigerer Anschaffungspreis, als bei Piezo-Druckern Einsatzmöglichkeiten: Plakate, Schilder, Poster (in kleinen Auflagen) Nachteile: schneller Düsenverschleiß, wegen hoher Temperaturunterschiede es ist ein regelmäßiger Düsenwechsel notwendig Deshalb integrieren einige Hersteller auch die Düsen in die austauschbaren Tintenpatronen. Thermo-Inkjetdrucker können sehr gute Druckergebnisse erreichen, vorrausgesetzt die Qualität eines jeden Bestandteils einer Produktionskette, also Druckdaten, Software, Drucker, Tinte und Bedruckstoff, ist ebenso gut. 6

Abbildung 1.7: Funktionsweise von b)thermal InkJet und c) Piezo InkJet 7

1.2 Piezo-Inkjetdrucker Beim Piezo-Inkjet-Verfahren wird der Tintentropfen durch eine Volumenänderung innerhalb der Farbkammer, die als Folge eines piezoelektrischen Effektes entstanden ist, aus dem Düsensystem herausgeschleudert 13. Diese Volumenänderung wird durch das Anlegen einer Spannung an einen Piezokristall erzeugt, der sich dann zusammenzieht oder weitet. Der Tropfen wird also durch mechanisches Verdrängen generiert. Piezo-Großformatdrucker stehen in direkter Konkurrenz zu Thermal-Inkjet- LFPs. Vorteile: gute Qualität und Schärfe Piezo-Druckkopf ist deutlich langlebiger sehr große Vielfalt an bedruckbaren Materialien und Oberflächen, sowie verdruckbaren Farben Nachteile: höherer Geräte-Anschaffungspreis, aber dafür niedrigere Folgekosten, da z.b. ein Piezo-Druckkopf seltener ausgetauscht werden muss. Einsatzmöglichkeiten: da hier fast alle Materialien und Oberflächen bedruckbar sind, werden Innen- und Außenanwendungen auf vielfätligen Materialien möglich Kleinauflagen-Siebdruckanwendungen Bei Piezo-Inkjetdruckköpfen gibt es keine Probleme 14, wenn man mit den gleichen Düsen wasser-, öl- oder lösemittelbasierende Tinten verarbeiten möchte, sogar spezielle Tinten für Sublimation oder UV-Härtung sind verdruckbar. 13 aus Handbuch der Printmedien, Kapitel 5.5 14 laut Handbuch der Printmedien, Kapitel 5 8

Kapitel 2 neue Hardware die Drucker 2.1 Druckbreite bis 1 Meter (Breite A) 2.1.1 W6200 von Canon Der Canon W6200 1 mit Sechsfarb-Pigmenttinte rundet die LFP - Palette nach unten ab. Der W6200 produziert großformatige Qualitätsausdrucke bis zum Format A1+ randlos auf verschiedenartigen Medien und verwendet dabei Pigmenttinten für alle sechs Druckfarben (CMYK, Light Cyan [LC], Light Magenta [ LM ]) wodurch im Vergleich zu farbstoffbasierten Tinten die Lichtbeständigkeit der Ausdrucke laut Hersteller deutlich erhöht wird. Die Druckergebnisse zeigen oft eine hohe Farbstabilität und können bei Farbwiedergabe und Gradation der Qualität von farbstoffbasierten Tintensystemen gleichen. 1 Large Format, Heft 8 Abbildung 2.1: Der W6200 von Canon 9

Abbildung 2.2: Der TurboJet von Scitex 2.2 Druckbreiten bis 2 Meter (Breite B) 2.2.1 TurboJet von Scitex Der TurboJet von Scitex 2 hat seinen Namen laut Hersteller 3 zurecht, denn er soll 400 m 2 pro Stunde ausgeben können. Der Rolle-zu-Bogen-Drucker kann bis zu 448 dpi leisten, im Produktionsmodus druckt er jedoch nur mit 336 dpi. Die maximale Druckfläche beträgt 163 x 360 cm (oder 64 x 141 Inch) und kann mit bis zu sechs Farben (CMYK, LC, LM ) bedruckt werden. Der Turbojet kann unbeschichtete Medien von Papier über Kunststoffe und Selbstklebefolien bis hin zu Geweben und Stoffen im Piezo-drop-on-Demand- Verfahren bedrucken. Dafür werden in den Druckköpfen TJ100-Tinten verwendet, welche aus der lösemittelhaltigen Vison Ink - Serie stammen. Die TJ100-Tinten werden in einer Supreme und einer günstigeren Classic - Qualität auf den Markt kommen. Die Supreme-Tinten sind in den 6 Farben CMYK, light cyan und light magenta erhältlich und eignen sich gut für feinere Farbabstufungen und die Darstellung von Hauttönen. Die Classic-Tinten gibt es in CMYK, mit ihnen kann man kostengünstig einfachere Aufträge durchführen. Als weitere Besonderheit des Turbojet wird seine sehr scharfe Textdarstellung schon ab Schriftgrößen von acht Punkt angepriesen, wodurch er besonders als Drucker für hochwertige Displayanwendungen, zur Betrachtung aus kurzem Abstand, Fenster- und Messegrafiken gut geeignet ist. 2 Large Format, Heft 8 / 2003 3 www.scitexvision.com 10

Abbildung 2.3: TypoJet Explorer der Schweizer Typon Graphic Systems AG 2.2.2 Der Typojet Explorer von Typon Graphics Systems Mit der Typojet Explorer - Produktlinie, Software und passenden Verbrauchsmaterialien bietet die Schweizer Typon Graphic Systems AG ein Komplettsystem für Posterdruck an. Das Komplettsystem besteht es dem großformatigen Tintenstrahldrucker Typojet Explorer 4, der für die Materialbreiten 50 Inch (1.263 mm Druckbreite) und 64 Inch (1.643 mm Druckbreite ) erhältlich ist, einer speziell angepassten Typon - Edition des Onyx - RIPs, sowie einem darauf abgestimmten Bedruckstoffsortiment. Der Typojet Explorer arbeitet mit Piezo-drop-on-demand-Technologie und ermöglicht sechs verschiedene Tröpfchengrößen bis zu kleinstmöglichen fünf Picolitern und erzielt so eine maximale Druckauflösung von 1.440 x 1.440 dpi. Die Maschine verfügt über acht Druckköpfe und Tintenkartuschen und druckt bis zu acht bzw. 2 x 4 Farben (2 x CMYK), wobei sie mit je einem Satz Pigment- und Farbstofftinten bestückt werden kann, so dass der Anwender zwischen den beiden Arten wechseln kann und das ohne die sonst notwendige Druckerreinigung. Derzeit sind Kartuschen á 220 ml mit Chip in sechs Tintenfarben (CMYK, LC,LM) erhältlich. Bei Auflösungen von 360 dpi garantiert der Hersteller einen Durchsatz von 40 Quadratmetern pro Stunde, bei 720 dpi erreicht er 12 Quadratmeter pro Stunde. Ein eingebautes Festplattenlaufwerk 5 mit einer Kapazität von 20,3 GB soll die Druckgeschwindigkeit optimieren (bis zu 16 Aufträge vom RIP können zwischengespeichert werden in der Warteschlange zum Drucker ). Passend zum Typojet-System ist ein breites Sortiment an Medien wie Naturpapier, beschichtete Materialien in matt und glänzend sowie Geweben erhältlich. Profile für die Typojet-Materialien sind natürlich bereits in der Typo-Edition des Onyx-RIPs enthalten. 4 Large Format, Heft 8 / 03 5 www.typon.ch 11

Abbildung 2.4: Der Toucan Hybrid Lösemitteldrucker von Mutoh 2.2.3 Toucan Hybrid von Mutoh Der Toucan Hybrid von Mutoh 6 ist ein Lösemitteldrucker mit Flachbett- Option und einer Breite von 64 Inch (1,626 m) mit Piezo- Druck- Köpfen. Für den Druck auf unbeschichteten, rigiden Medien ist die Maschine mit Laser-Sensorik ausgestattet, die bei der Bestimmung des optimalen Abstand des Druckkopfes zum Bedruckstoff helfen soll. Die Druckeinheit ist höhenverstellbar, sodass auch Platten-Material bis 90 mm Dicke und Rollenmaterial bis 2 mm Dicke bedruckbar sind. Die Auflösung von max. 360 x 720 dpi soll für fotorealistische Poster sorgen. Der Sechsfarbendruck (CMYK, LC, LM) sorgt zudem für Brillanz und schöne Kontraste. Beim Bedrucken von Rollenmaterialien können Geschwindigkeiten bis 73,4 Quadratmeter pro Stunde erreicht werden und im Flachbettmodus kann mit 9,2 Quadratmeter pro Stunde produziert werden. 7 Die Produktion Rolle-zu- Rolle kann durch eine optionale Infrarot-Trocknung ermöglicht werden. Der Wechsel zwischen Flachbett- und Rollenmodus ist in wenigen Minuten durch entfernen der Zuführtische und richtiges Positionieren der Druckeinheit durchführbar. Als echter Lösemitteldrucker produziert der Toucan Hybrid Drucke mit bis zu drei Jahren Außenhaltbarkeit ohne Laminierung, jedoch benötigt er wegen der auftretenden Dämpfe eine Abluftanlage, die Mutoh als Air Purifiction System nur optional anbietet. Dem entsprechend kostet der Toucan Hybrid den Unternehmer nicht nur den Listenpreis von 120.000 EURO für den Drucker, sondern auch noch die Ausgaben für eine notwendige Abluftanlage, die normalerweise zur Standardausstattung gehören sollte. 6 www.mutoh.be 7 Large Format, Heft 7 / 03 12

Abbildung 2.5: T220 UV Océ-System mit UV-härtenden Tinten 2.2.4 Zwei neue Digitaldrucksysteme von Océ mit UV- bzw. IR-Technologie Die neuen Digitaldrucksysteme Océ Arizona und T220 UV und Océ Arizona 600 sind für die schnelle Produktion großformatiger Drucke, besonders für den Außenbereich, konzipiert. 8 Océ Arizona T220 UV Der Océ Arizona T220 UV, druckt als erstes Océ-System mit uv-härtenden Tinten, was sich vorteilhaft auf die Produktionsgeschwindigkeit auswirken soll, da diese UV-Tinten nur eine bis drei Sekunden zu vollständigen Aushärtung benötigen und somit Produktionsgeschwindigkeiten von bis zu 16 Quadratmeter pro Stunde erreichen können. Die pastosen UV-Tinten ermöglichen wegen Ihrer hohen Viskosität einen beliebig dicken Farbauftrag, von dem nach Aushärtung selbst unerwünschte Farbaufträge wie Graffiti einfach abgewischt werden können ohne das Druckbild zu zerstören. Als einmalig wird, laut Herstellerangaben, der starre Vakuumtisch des Océ Arizona T220 UV angesehen, denn er kann bis zu 5,1 cm dickes Material mittels Unterdruck fixieren. Beim Drucken bewegt sich also nur der Druckkopf und nicht, wie sonst oft üblich, das Material. Somit wird der Schräglauf als Fehlerquelle ausgeschlossen, der sonst beim Materialeinzug über Rollen oder Transportbänder auftreten kann. Durch diese besondere Technik ist der Digitaldruck auf einer maximalen Druckfläche von 158,5 x 306 cm positionsgenau wiederholbar. Die Maschine soll äußerst flexibel einsetzbar sein 9, weil sich der Digitaldruck mit Siebdruckanwendungen oder Schneidetechniken kombinieren lässt. Jedoch kann die Océ Arizona T220 UV im Gegensatz zum Siebdruck selbst ausgefräste Materialien bedrucken. Diese Druckmaschine ist für flexible und 8 Large Format, Heft 8 / 03 9 www.oce.de 13

Abbildung 2.6: Der Rollendrucker Océ Arizona 600 starre unbeschichtete Platten- und Bogenmaterialien, Glas, Metall, Holz, Porzellan, Karton mit Schaumstoffkern, PVC, Styrol, Aluminium-Kunststoffverbindungen und Vinylfolien einsetzbar. Somit kann die Océ Arizona T220 UV auf Ausstellungen und Messen, sowie für Displaysysteme eingesetzt werden. Océ Arizona 600 Der Océ Arizona 600 ist ein Rolle-zu-Rolle-Drucker mit der Besonderheit, dass die Materialzufuhr und der Aufnahmepfad den Transport von doppelseitigen Drucken ermöglichen. Dank der optischen Auflösung von 1200 dpi (618 x 618 dpi ansteuerbar) ermöglicht das Digitaldrucksystem hohe Qualität z.b. bei detailreichen Abbildungen mit Schriften, Strichen oder feingliedrigen Bildern. Das Gerät wickelt nach Einlegen des bis zu 191 cm breiten Materials erneut auf, misst die Zahl der Umdrehungen und bestimmt die Materiallänge. Anschließend kontrolliert der Substratmonitor 10 durch permanente Berechnung, ob für die Druckaufträge noch Material in ausreichender Länge vorhanden ist, ansonsten stoppt er den Druckauftrag vor Beginn seiner Ausführung. Die Océ Arizona hat eine vollkommen geschlossene (gekapselte) Bauweise, die die Tintentrocknung beschleunigt und ein Austreten von Lösemitteldämpfen und Gerüchen verhindern soll. Zusätzlich ist eine Absauganlage integriert um einen bestimmten MAK-Wert 11 einhalten zu können. Das System ist vor allem konzipiert für das Bedrucken von Kunststoffen und (selbstklebenden) Vinylfolien, Bannern oder PVC-basierenden Materialien für den Außenbereich und Materialien für die Verkehrsmittelwerbung. Zur Verbesserung der Qualität misst die Océ Arizona 600 automatisch die Materialhöhe und optimiert anhand der Messwerte den Abstand zu den Druckköpfen. Zum Trocknen der Tinte verfügt die Druckmaschine über ein 10 Monitor, der anzeigt, wieviel Bedruckstoff noch für den Druck vorhanden ist 11 Maximale Arbeitplatz-Konzentration an Schadstoffen in der Raumluft, die nicht überschritten werden darf, sonst folgen Umwelt- und Gesundheitsschäden 14

Abbildung 2.7: Der DisplayMaker 72s Gator von MacDermid ColorSpan duales, direktes Infrarot-Heizsystem, das die Trocknung des Farbauftrages beschleunigt. Am hinteren Ende des Materialpfades wird die Trocknung ein zweites mal durch zusätzliche Wärme einer zweiten Heizvorrichtung beschleunigt. Durch die Infrarot- und Heißtrocknung kann eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 42 Quadratmetern pro Stunde erreicht werden. 2.2.5 DisplayMaker 72s Gator von MacDermid ColorSpan Der DisplayMaker 72s Gator von MacDermid ColorSpan 12 kann laut Herstellerangaben pro Stunde 37 Quadratmeter outdoorfähige Drucke mit einer Auflösung von 600 dpi produzieren. Beim 72 Inch (1,83 m ) breiten DisplayMaker 72s werden Sola-Chrome - Pigmenttinten auf Lösemittelbasis verwendet. Diese Tinten werden in 16 selbstreinigenden MicroQuad -Piezo-Druckköpfen, die jeweils in Vierergruppen zusammengefasst sind, eingesetzt. Die minimale Tröpfchengröße liegt bei 30 Picolitern (10 12 Liter). Die Drucke in einer Qualität von echten 600 x 600 dpi im Vierfarbendruck (CMYK) haben dank SolaChrome-Tinten eine Außenhaltbarkeit von drei bis fünf Jahren. Diese Tinten sind in Zwei- Liter-Tanks für 249 EURO und für eine kontinuierlichere Produktion auch in 3,5-Liter-Tintentanks erhältlich, welche auch während laufendem Betrieb aufgefüllt werden können. Durch diese Möglichkeiten ist eine Produktivität von 9,3 Quadratmetern pro Stunde erreichbar. 13 Das Gerät ist konzipiert für das Bedrucken aller Arten von Schildern, Fahrzeugbeklebungen und Banner, die jeweils aus unbeschichteten Medien bestehen. Zu den Gerätemerkmalen, die eine Produktion sicher und bequem machen sollen, gehört die AutoSetCalibration, die das Gerät automatisch nachjustiert um stets die bestmögliche Druckqualität sicherzustellen; das Automation Eye, das als System aus eingebauter Foto-Diode und Software die Farbgebung überwacht. Für das Komplettpaket des DisplayMaker 72s muss man 49.500 EURO ausgeben. 12 www.colorspan.com 13 Large Format, Heft 8 / 03 15

Abbildung 2.8: Der GreenOne von Texdot AB aus Schweden 2.3 Druckbreiten bis 4 Meter (Breite C) 2.3.1 GreenOne von Texdot AB ein LFPrinter aus Schweden Der GreenOne von Texdot AB aus Schweden 14 ist ein Großformatdrucker, der ausschließlich mit wasserbasierenden Farben im Sechsfarbendruck (CMYK, LC, LM) auf Polyesterstoffen arbeitet und dabei Geschwindigkeit bis zu 80 Quadratmetern pro Stunde erreichen kann. (Er wird von Spets Com Consulting vertrieben.) Sein Vorgänger war für den Druck auf PVC ausgelegt, doch man ist in der Weiterentwicklung zur bevorzugten Verarbeitung von Polyester übergegangen, da PVC-Planen ein höheres Flächengewicht haben und als Sondermüll entsorgt werden müssen, was zu höheren Entsorgungskosten führt. In Punkto Umweltschutz und Arbeitssicherheit bietet der Green One noch einige Vorteile, da die Kosten für Abluftreinigung und Rücknahme von Tintenresten minimal sind 15. Durch die Verwendung von wasserbasierenden Tinten und den Verzicht auf PVC als Bedruckstoff erzielt der GreenOne eine bessere Umweltbilanz als andere Lösemitteldrucker seiner Klasse. Die Maschine wird vorwiegend für Fahnen und Fassadenbespannungen, sowie Gerüstverkleidungen und Banner eingesetzt. Ihr großes Handicap ist die derzeitige Druckbreite von nur zwei Metern, jedoch sind laut Herstellerangaben weitere Größen in Planung. 2.3.2 Rho 205 von Durst Der Rho 205 von Durst 16 bedruckt starre Materialen (Rigidmaterialien) bis zu einer Breite von 2,05 m und einer maximalen Plattendicke von 40 mm. Es gibt eine Erweiterungsmöglichkeit um auch Materialdicken bis zu 70 mm zu bedrucken und transportieren. 14 www.texdot.se 15 Large Format, Heft 4 / 03 16 www.durst-online.com 16

Abbildung 2.9: Der Rho 205 von Durst Für den gleichzeitigen Druck mehrerer kleiner Platten nebeneinander ist das Digitaldruck-System mit einem Parallel Board Printing Tool ausgestattet. Neben Rigidmaterial, das schwerpunktmäßig mit diesem Gerät verarbeitet werden soll, kann auch Rollenmaterial bis zu einem Durchmesser von 19 cm und einem maximalen Rollengewicht von 20 kg aufgenommen und verarbeitet werden. Dieser Plattendrucker soll für 228.000 EURO zu haben sein (inkl. RIP und Durst Printer Software). Das Piezo-Druckwerk arbeitet mit vier uv-härtenden Tinten (CMYK) und erreicht dabei eine physische Auflösung von 360 dpi. Die Druckköpfe sind mit Hochleistungsdüsen der Firma Spectra Inc. (NH / USA) ausgestattet. Jeder Düsenkopf wird getrennt angesteuert und besitzen ein Osmose-Filterungssystem, dass Sauerstoffbläschen aus der Tinte filtert, um eventuelle Sprühstörungen zu verhindern. Man hat die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Produktivitätsstufen und kann maximal bis zu 20 Quadratmeter pro Stunde drucken. Diese Geschwindigkeit kann je nach Geschäftswachstum bzw. Investitionswunsch durch Aufrüsten bzw. modulare Erweiterungen optimiert werden 17. Der Rho 205 wird mit einer proprietären Durst-Software auf Unix-Basis angesteuert, welche das Rippen von Bilder on-the-fly ( Ausgabe kann schon erfolgen während Teile des Bildes noch gerechnet werden) erlaubt. Dadurch verringert sich die Produktionszeit deutlich. Der Rho 205 ist üblicherweise einsetzbar in Fotolaboren (für großformatige Werbung, Austellungen, Messen), Druckereien (z.b. als Ergänzung von Flexodruck, Plakate,... ), Siebdruckereien (Kleinserienfertigung von Bauschildern, Fahnen, Bannern, Zelten, Türblättern... ) und Digitaldruckereien. 17 Large Format, Heft 8 / 03 17

Abbildung 2.10: Der Grand Sherpa Universal von Mutoh 2.3.3 Grand Sherpa Universal von Mutoh Der Grand Sherpa Universal von Mutoh (für Agfa hergestellt) 18 liefert fotorealistische Drucke für Außenanwendungen mit Eco-Solvent-Tinten. Er arbeitet genauer gesagt mit Eco-Solvent Plus -Drucktinten, die laut Hersteller keine umweltschädlichen Lösemittel enthalten und somit keine Klimatisierung oder Abluftanlage erforderlich machen 19. Der Grand Sherpa Universal druckt mit Eco-Solvent Plus-Tinten auf Lösemittelbasis (worin laut Herstellerangaben nur umweltfreundliche Lösemittel enthalten sind) im Sechsfarbendruck (CMYK, LC, LM) und verfügt über acht Schächte für bis zu acht Kartuschen mit je 220 ml Inhalt. Zur Produktivitätssteigerung ist auch die Bestückung 2 x CMYK möglich. Der Grand Sherpa Universal wird in drei unterschiedlichen Druckbreiten angeboten: 1,263 m, 1,653 m und 2,23 m. Die Piezo-Druckköpfe bieten drei mögliche Druckauflösungen: 360 x 360 dpi, 720 x 720 dpi und 1.440 x 1.440 dpi. Das System ist ansteuerbar mit der Agfa Edition des Software-RIPs Onyx PosterShop 6.0, welche vielseitige Werkzeuge und Funktionen speziell zur Optimierung des Job-Managements im Großformatdruck beeinhaltet. Mit dem Grand Sherpa Universal sind gestrichene und unbeschichtete Materialien wie z.b. Vinylfolien oder Textilien bedruckbar. Der Listenpreis für die Grand Sherpa Universal-Modelle reicht von 25.000 EURO (50 Inch breit) über 27.000 EURO (64 Inch) bis hin zu 40.000 EURO (87 Inch breit). 18 www.agfa.de 19 Large Format, Heft 7 / 03 18

Abbildung 2.11: ColorBooster von Hollanders Printing Systems B.V. 2.3.4 ColorBooster von Hollanders Printing Systems B.V. Der ColorBooster von Hollanders Printing Systems B.V. 20 ist eine Produktionsmaschine mit 2,23 m Druckbreite, die max. Achtfarbendrucke in einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Quadratmetern pro Stunde erzeugen kann. Der Piezo-Inkjet-Drucker mit 16 Druckköpfen (für bis zu acht Farben) wurde als digitaler Textildrucker mit minimalen Ausfallzeiten entwickelt. Dazu beitragen soll die neu entwickelte Materialzuführung mit Schieflaufkorrektur und einstellbarer Spannung der Textilien. Es werden Rollen bis zu 100 kg verarbeitet. Das Tintensystem mit Spezialfiltern und einem Antisedimentations-System (zum Verhindern von Ablagerungen), sowie einem Tinten-Vorrat von 5 Litern pro Kartusche gilt als einzigartig. Die Substrat-Trocknung erfolgt durch die übliche Standard-Kontakttrocknung und wahlweise durch eine zusätzliche Infrarot-Trocknung, die Abstempeln oder Abflecken durch Substrat- Aushärtung verhindern kann. Laut Herstellerangaben ermöglicht der ColorBooster Auflösungen bis 2880 x 2880 dpi, jedoch werden für den Achtfarbendruck maximal 720 x 720 dpi empfohlen. Das offene 21 Tinten-System ermöglicht das Verwenden aller üblichen Tinten: Pigment-, Acid-, Reaktiv-, Dispersion- und Sublimationstinten. Somit ist der Tintenhersteller frei wählbar und man kann die Kosten für das Verbrauchsmaterial optimieren. Der Drucker ist ansteuerbar durch einen integrierten Printerserver auf Windows- Basis. Optional ist jedoch auch ein ICC-fähiges RIP erhältlich. 19

Abbildung 2.12: Der JV3-250SP von Mimaki 2.3.5 JV3-160s und JV3-250SP Die Lösemitteldrucker JV3-160s und JV3-250SP von Mimaki 22 basieren beide auf Piezo-Drop-on-Demand-Technologie mit variabler Druckpunktgröße, wodurch feinste Abstufungen und Halbtöne möglich sind. Außerdem ermöglichen die Lösemitteltinten eine UV-Stabilität von drei Jahren. Ein weiterer Vorteil ist die Medienbeheizung, die durch Erwärmen des Bedruckstoffes (auf eine optimale Verarbeitungstemperatur) vor dem Druck ein besseres Eindringen der Lösungsmitteltinte in das Material gewährleistet. Der JV3-160s wurde vor kurzem im Markt noch als Standard des Lösemitteldrucks bezeichnet 23. Wird sein Nachfolger, der neue JV3-250SP den gleichen Stand erreichen? Der JV3-160s arbeitet mit 720 dpi (bei variabler Druckpunktgröße) mit einer max. Druckgeschwindigkeit von bis zu 15 Quadratmetern pro Stunde im Sechsfarbendruck (CMYK, LC, LM). Das Digitaldrucksystem ist komplett gekapselt und kann somit auch in einer Büroumgebung eingesetzt werden. Das Gerät kostet 24.990 EURO. Der JV3-250SP kann Materialien bis zu 250 cm Breite mit Geschwindigkeiten bis zu 30 Quadratmetern pro Stunde bedrucken (also doppelt so schnell wie der JV3-160s). Das Gerät hat ein besonderes Medienhandling-Konzept: bis zu 100 kg schwere Materialrollen können mit Hilfe eines Hebemechanismus am Gerät platziert werden. Abrollen und Aufrollen des Bedruckstoffes erfolgt mit Motorunterstützung und ist vollautomatisch. Die Druckbreite prädestiniert den Drucker zum Bedrucken von Planenmaterialien, welche bevorzugt auf LKWs eingesetzt werden. Dank der hohen Abriebfestigkeit und UV-Beständigkeit der Mimaki-Lösemitteltinten kann auf diesen preiswerten Materialien hochwertiges, fotorealistisches Fahrzeugdesign realisiert werden. Auch andere unbeschichtete Materialien, wie Papiere, Folien, trägergestützte 20 www.hollanders-ps.nl 21 Large Format, Heft 8 / 03 22 www.nbn.de 23 Large Format, Heft 5 / 03 20

Abbildung 2.13: Druckkopf des 250SP Mesh-Gewebe und Textilien, sind bedruckbar. Diese Materialien sind überwiegend nicht in der Breite des JV3-250SP auf dem Markt erhältlich, jedoch bietet Mimaki dem Anwender die Möglichkeit zwei Rollen gleichzeitig, nebeneinander im Gerät zu bedrucken. Der Medientransport wird durch eine Vielzahl von Andruckrollen gewährleistet, wodurch der Druck jeder einzelnen Andruckrolle minimiert wird und somit störende Walzenspuren im Motiv verhindert werden. Zur Vorbeugung einer Kollision des Druckkopfes mit dem Medium kommen Medienniederhalter zum Einsatz. Durch die verbesserte Generierung variabler Druckpunktgrößen ist eine Bestückung mit den Standardfarben CMYK ausreichend um feinste Abstufungen zu erzielen. Dieses Konzept ist in vielerlei Hinsicht vorteilhaft: kürzere RIP-Zeiten, geringerer Tintenverbrauch, 440 ml Tintenvorrat bis hin zur Druckgeschwindigkeit mit bis zu 30 Quadratmetern pro Stunde bei 360 dpi. Der JV3-250SP kann mit seiner Maximalauflösung von 1440 dpi fotorealistische Drucke erzeugen. Es ist jedoch sinnvoller für den Planendruck eine niedrigere Auflösung zu nutzen. Die Maximalauflösung macht nur Sinn bei z.b. Display-Anwendung im Nahbetrachtungs-Bereich. Das Tintenüberwachungssystem soll Mimaki-Drucker zu den wartungsärmsten Lösemitteldruckern im LFP-Segment machen. Dieses System ermöglicht dem Drucker, längere Zeit im Stillstand zu überdauern, ohne dass das Risiko eines Druckkopfschadens eintritt. Der Drucker reinigt und überprüft die Köpfe in fest eingestellten Intervallen, auch wenn sich dieser nicht gerade im Einsatz befindet. Selbst ein bis zwei Tage Netzausfall können aufgrund der hermetischen Kopfabdeckung, in der Parkposition des Kopfschlittens, ohne Druckkopfbeschädigung überbrückt werden. Eine Medienheizung (s.o.) ist auch vorhanden, bei der Vor- und Unterkopfheizung separat einstellbar sind. Die Heizleistung kann direkt über die Schnittstelle gesteuert werden, womit gewährleistet ist, dass man mit der 21

passenden Temperatur druckt. Die materialspezifisch gewählte Temperatur wird in der optionalen RIP-Software gespeichert und kann somit im Profil integriert werden, was zu gleichbleibender Druckqualität führen soll. Wegen der hohen Druckleistung ist eine dem Druckvorgang nachgeschaltete Trocknung notwendig. Dazu liefert Mimaki standardmäßig ein Ventilationssystem, dass den Druck vor dem Aufrollen trocknet. Dabei entstehende Luft kann aus Konstruktionsgründen nicht unter den Druckkopf gelangen, was vorteilhaft ist, weil sonst eventuell dass Druckbild negativ beeinflusst werden würden. Alle Systemkomponenten, wie Auf- und Abrollung, Rollen-Hebemechanismus und sogar die Trocknung, sind bei Mimaki standardmäßig im Lieferumfang enthalten. Das Komplettpaket des JV3-250SP soll etwa 50.000 Euro kosten. Das Gerät ist für eine Absaugung der Lösemitteldämpfe vorbereitet und kann an ein optionales Aktivkohlefiltersystem oder an eine bereits bestehende Absaugungsanlage angeschlossen werden. Mit einer Gesamtbreite von 3,6 Meter bei 300 kg Gewicht macht der JV3-250SP in vielen Fällen eine Raumplanung erforderlich. 2.3.6 XXL-Drucker von Huber s Ink and Paper Huber s Ink and Paper 24 stellt zwei Lösemitteldrucker vor: den TeckPro 3200 und den TeckPro 3200S. Die Drucker werden durch einen eingebauten PC gesteuert, mit dem man die Druckdaten positionieren und für den Nutzendruck mehrfach neben- und untereinander platzieren kann. Beide Drucker sind mit einer Materialvorheizung und Nachtrockeneinheit ausgestattet und können Planen und Folien, aber auch Netzvinyl und Stoff bedrucken. Folien können mit einer Geschwindigkeit von ca. 12 Quadratmetern pro Stunde bedruckt werden, wohingegen beim Drucken auf Netz bis zu 40 Quadratmeter pro Stunde erreichbar sind 25. Zur Druckdaten-Aufbereitung setzt HIP die RIP-Software PosterPrint von Ergosoft ein, mit der sich alle gängigen Datenformate farbkalibriert auf den Druckern ausgeben lassen. TeckPro 3200 Der TeckPro 3200 kann Materialien bis zu einer Breite von 320 cm bedrucken. Er druckt vier-farbig (CMYK) aus Xaar-500-Druckköpfen mit einer physikalischen Auflösung von 360 dpi. Sein Preis liegt bei ca. 125.000 EU- RO. 24 www.hip-shop.de 25 Large Format, Heft 6 / 03 22

Abbildung 2.14: Der Technojet 3600 SF von Digirex TeckPro 3200S Der TeckPro 3200S kann Materialien bis zu einer max. Breite von 340 cm aufnehmen und bis zu 320 cm bedrucken. Er druckt sechs-farbig (CMYK, LC, LM) um noch feinere Qualität erzielen zu können. Sein Preis liegt bei etwa 145.000 EURO. 2.3.7 Technojet 3600 SF von Digirex / ZipraDisplayGraphics Der Technojet 3600 SF von Digirex / ZipraDisplayGraphics 26 ist für Materialbreiten bis 350 cm geeignet und versucht somit den Einstieg in den großformatigen Lösemitteldruck. Um diesen Einstieg relativ günstig zu gestalten gibt es dieses Modell mit einer Druckbreite von ca. 331 cm bei einer maximalen Materialdicke von einem Zentimeter ab ca. 105.000 Euro. Die Maschine arbeitet mit Xaar XJ 500 - Druckköpfen und vier Farben (CMYK) und erreicht im 8-Pass-Modus die Auflösung 360 x 360 dpi wobei sie eine Produktionsleistung von 30 m 2 pro Stunde erreicht (im 4-Pass- Modus 57 m 2 / h). Zur serienmäßigen Ausstattung 27 des Technojet 3600 SF gehört eine automatische Reinigungsstation mit Absaugung, eine Rinne für Mesh-Gewebe sowie eine pneumatische Andruckkontrolle, die den Schlupf des Materials verhindern soll. Unter Berücksichtigung des MAK - Wertes wurde das Gerät eingekapselt, damit es nur geringe Emissionen an Lösemittel verursacht. Die Kosten für die Tinten, die der Technojet in 5-Liter-Tanks bevorratet, belaufen sich laut Zipra auf 1,50 Euro pro m 2. 26 www.zipra.de 27 Large Format, Heft 8 / 03 23

Abbildung 2.15: Das Achtfarben-Drucksystem XLJet+ von Scitex Vision 2.4 Druckbreiten über 4 Metern (Breite D) 2.4.1 XLJet+ von Scitex Vision Das Achtfarben-Drucksystem XLJet+ von Scitex Vision 28 ist in Breiten von zwei, drei und fünf Metern erhältlich und ideal geeignet für Innenanwendungen, bei denen die Nahbetrachtung eine große Rolle spielt. Als großes Plus kann der XLJet+ auch doppelseitige und von hinten beleuchtete Anwendungen realisieren. Er verarbeitet eine Vielzahl an Bedruckstoffen 29 wie: Banner, Canvas, Mesh, Tyvek-Textilien, Papier und Vinyl. Die File-Transformer -Software soll für eine höhere Produktivität sorgen, indem sie während des Druckens Dateien vom Onyx PosterShop-RIP direkt an die Druckerwarteschlange liefern kann. Das System lässt sich einfach zwischen vier, sechs und acht Farben (CMYK, LC, LM, LY, LK) umstellen und ist kompatibel mit den Tinten VisionInk XL200 Supreme und Classic von Scitex Vision. Somit will der Hersteller auch in punkto Verbrauchsmaterialen an sein Haus binden. Die Beständigkeit der Drucke kann bis zu zwei Jahren betragen. Im Druckmodus Sample, für höchste Anforderungen an die Druckqualität, können Proof- und Kundenmuster aber auch Anwendungen der Nahbetrachtung, bei denen hohe Qualität und kleiner, gestochen scharfer Text sehr wichtig sind, erzeugt werden. Es werden Geschwindigkeiten von bis zu 95 Quadratmeter pro Stunde erreicht. 28 www.scitexvision.com 29 Large Format, Heft 7 / 03 24

Kapitel 3 Pionierarbeit und andere Anwendungen 3.1 Luftraumobjekt am Münchner Airport Reger Studios setzten für das neue Terminal II am Münchner Flughafen Franz-Joseph-Strauß das Luftraumobjekt 1 Take-of-Band um. Es handelt sich hierbei um ein Kunstwerk aus 363 bedruckten Aluminiumplatten. Das Take-of-Band in der Abflughalle, verändert sich bei jeder Bewegung des Betrachters und es werden jeweils neue Motive möglich. Im Ankunftsbereich gibt es eine zweite Lamellenwand, die sogenannte Welcome-Wall aus 32 Lamelle bestehend. Sie zeigt drei Bildmotive, die je nach Standort des Beobachters verschieden sind. Die für diesen Aufbau benötigten Metall-Lamellen konnten nicht direkt bedruckt werden, sondern mussten mit semi-permanenter B1 - zertifizierter Selbstklebefolie bestückt werden. Gedruckt wurde mit dem Durst Rho 160 als Direct Print. Insgesamt wurden für dieses Projekt 1350 m 2 Folie bedruckt. Das Projekt dauerte Monate, da die Lamellen nicht einfach mit einem gewünschten Motiv bedruckt werden konnten, sondern dazu genaue Berechnungen notwendig waren um am Ende den gewünschten Effekt zu erzielen. Es wird als einmalige und komplexe Pionierarbeit angesehen 2. 1 Large Format 2 Large Format 2003 25

Abbildung 3.1: Das Take-of-Band am Müchner Airport 3.2 Digitaldruck auf Stahl Für den neuen Münchner U-Bahnhof am Georg-Brauchle-Ring wurden an-nähernd 6000 Kilogramm Stahl verarbeitet. Insgesamt 44 Stahlplatten mit einem Format von je 1,50 x 3 Meter wurde mit Foto- und Kunstmotiven eines Berliner Künstlers schwarz/weiß und farbig bedruckt. Der zusammengefügte Wandteppich ist 126 Meter lang und 7,50 Meter hoch und besteht zumeist aus einfarbigen Metallverschalungen. Es wurde direkt auf Edelstahl gedruckt, wofür eine Digitaldruckmaschine der DigitalDruck AG komplett umgerüstet werden musste. Die Schwierigkeit lag vor allem im Transport der Platten, von denen jede einzelne 135 Kilogramm wog, während des Druckvorgangs. Gedruckt wurden sie mit dem UV-Jet 215 C, wobei die Stahlplatten weißpulverbeschichtet sind. Zum Schutz vor Abrieb bei Reinigung (mit Dampfreiniger) etc. wurden alle Stahlplatten zum Schluss noch einmal mit farblosen Schutzlack überzogen. 3 3.3 Riesenposter auf Mesh Ein 20 x 20 m großes Riesenposter mit einem 2 m breiten Drucker zu bedrucken gilt schon als ungewöhnlich. Für diesen Auftrag benötigte der Vutek 2360 SC ca. 13 Stunden um die Heytex Mesh 5071 - Bahnen zu bedrucken. Um den Verschnitt zu minimieren wurden extra langen (65 m) Rollen verwendet. Insgesamt hatte das Poster ein Gewicht von 140 kg. 4 3 Large Format 2003 4 Large Format 2003 26

Abbildung 3.2: Digitaldruck am U-Bahnhof Abbildung 3.3: Riesenposter gedruckt auf 2 Meter breitem Drucker 27

Zusammenfassung In meiner Hausarbeit habe ich versucht nur die neusten Großformatdrucker vorzustellen. Mir ist aufgefallen, dass die meisten neu vorgestellten Drucker auf Piezo-Inkjet-Technologie basieren. Ich fand es insofern erstaunlich, dass bereits in der Marktübersicht von Anfang 2003 aus Publishing Praxis erkennbar war, dass bei der Vielzahl der in diesem Jahr neu verfügbaren Großformat-Inkjet-Drucker auf dem Markt im Vergleich zu Thermal-Inkjet- Druckern zehn Piezo-Drucker mehr angeboten wurden. Zeichnet sich hier ein Trend ab? Kann es sein, dass Piezo-Drucker einfach leistungfähiger sind als Thermal- Drucker? Während Thermal-Drucker in der Lage sind Papiere, Folien, Vinyl und Textilien mit unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften zu bedrucken, gehen Piezo-Drucker noch weiter. Dank dem Einsatz des Flachbettdrucks bei neuen Piezo-Druckern ist es möglich auch eher siebdruck-typische Anwendungen, wie z.b. auf Glas, Metall, Holz, Porzellan, Aluminium - Kunststoffverbindungen und anderen rigiden Materialien, zu drucken. Selbst die verdruckbaren Tintenarten sind bei Piezo-Druckern umfangreicher und nicht nur auf lösemittelhaltige oder wasserbasierte Tinten sowie Pigment-, Farbstoff- und UV-Tinten beschränkt. Es können z.b. auch Sublimationstinten eingesetzt werden. Aufgrund dieser Vielseitigkeit der Piezo-Drucker wird propagiert, dass der Siebdruck vom digitalen Piezo-InkJet-Druck abgelöst wird. Das ist jedoch zur Zeit eine Entwicklung, die sich nur auf kleinauflagige Siebdruckanwendungen bezieht. Bei größeren Auflagen 5 von Siebdruckanwendungen rentiert sich immer noch der Siebdruck, denn beim Piezo-Druck sind die Verschleißteile, wie z.b. die Düsen / Druckköpfe, sehr teuer. Dazu kommt noch dass die Anschaffungskosten für Inkjet-Flachbettdrucker sehr hoch sind und die Qualität bei einigen Flachbett-Systemen noch verbessert werden sollte. Auf dem LFP-Markt stehen Piezo-Drucker in direkter Konkurrenz zu Thermal- Druckern. Der Markt für Large-Format-Printer wächst zur Zeit 6 deutschlandweit um 3-4 Prozent jährlich bei technischen Anwendungen (wie CAD-Ausdrucke) und um über 10 Prozent jährlich bei grafischen Anwendungen (wie Bildund Textposter für Innen- und Außenanwendungen). 5 ab mehr als 1 Exemplar 6 Deutscher Drucker, Heft 16/2003, S. 24 / 25

Für das nächste Jahr wird vor allem für die Flachbett-InkJet-Drucker ein steigendes Wachstum prognostiziert. Jedoch muss jeder Käufer eines Inkjet- Flachbettdruckers Marketing betreiben, um genug Aufträge für diese Maschinen zu bekommen, damit sich eine Anschaffung überhaupt rechnet. Es gibt heute 7 in deutschen Unternehmen ca. 50 000 Large Format Printer für die grafische Anwendung. Das zeigt, dass Large-Format-Printing in Deutschland keine Marktnische mehr ist, sondern auch hier ein harter Wettbewerb herrscht. Deshalb wird es umso wichtiger sich durch gutes Marketing zu behaupten. Auf dem Markt für Wide-Format-Printer 8 wird laut Herstellerangaben das Wachstum um jährlich 25-30 Prozent steigen. Durch eine sehr geringe Anwenderzahl von rund 100 Betrieben in Deutschland könnten diese utopisch klingenden Zuwächse durchaus realistisch sein. Der Deutsche Drucker hält mehrere Strategien zur Wachstumsförderung von LFP-Systemen bereit: durch Standardisierung den Anwendern mehr Sicherheit geben Color Management vereinfachen indem man Dateiformate standardisiert den Umgang mit Substraten und Tinten vereinfachen universell einsetzbare Materialien nötig, die kaum / keine Nachbehandlung brauchen 7 Deutscher Drucker, Heft 16/2003, S. 24 / 25 8 Druckbreiten zwischen 2 und 5 m

Literaturverzeichnis [1] www.largeformat.de Fachzeitschrift für digitales Großformat Heft 3/03, Heft 4/03, Heft 5/03, Heft 6/03, Heft 7/03, Heft 8/03 [2] Handuch der Printmedien, H.Kipphan, Kapitel 5 [3] Publishing Praxis, Heft 9/2003 Marktübersichten [4] www.image-projects.com Betreuer für Bildkommunikation durch Blow-Up s (LFP s) [5] www.scitexvision.com [6] www.mutoh.be [7] www.texdot.se [8] www.durst-online.com [9] www.oce.de [10] www.hollanders-ps.nl [11] www.nbn.de [12] www.zipra.de [13] www.dpd-media.de Digital-Druckerei in Eching-Haselfurth [14] www.edtz.de Großformat-Druck in Ottobrunn (bei München) [15] www.xxlprint24.de Dienstleister für Displaytechnologien und Großformatdrucke 1

Anhang A Herstellerangaben neuer Hardware im Überblick Canon W6200 Druckbreiten A1+ Druckköpfe Canon Bubblejet Farben 6 (CMYK, LC, LM) Tinten Pigmenttinten Scitex Turbojet max. Druckfläche 163 x 360 cm (64 x 141 Inch) Druckköpfe Piezo-drop-on-Demand Farben max. 6 (CMYK, LC, LM) Tinten lösemittelhaltig Auflösung max. 448 dpi Produktionsmodus 336 dpi max. Geschwindigkeit 400 m 2 /h Medienhandling Rolle-zu-Bogen Bedruckstoffe unbeschichtete Papiere, Vinyl selbstklebend Polystyrol, PVC-Banner, Fensterfolien Ansteuerung proprietäre RIP-Software 2

Typojet Explorer Drucktechnologie Piezo-drop-on-Demand mit MultiDensity-Druckfarben Modelle Exlorer 50 und Explorer 64 Druckkauflösung 360 x 360 dpi 720 x 720 dpi 1440 x 1440 dpi Druckmodi hohe Qualität hohe Geschwindigkeit max. Druckgeschwindigkeit ca. 40 m 2 /h bei einer Auflösung von 360 x 360 dpi ca. 2 Minuten für eine A0-Seite bei 360 x 360 dpi Druckfarben Dye Tinten (farbstoffbasiert) (mit Chip) CMYK, light cyan, light magenta je in 220 ml Farbkassette pigmentierte Tinten CMYK, light cyan, light magenta je in 220 ml Farbkassette Reinigungskassette 220 ml Schnittstelle Bidirektionale Centronics- Schnittstelle IEEE 1284 erweitert: 10 / 100 Base - T Ansteuerung Onyx RIP, Typon-Edition 20,3 GB Festplatte bis zu 16 Aufträge (bis zu 99 Kopien pro Auftrag) Arbeitsspeicher 128 MB Medienhandling Rolle Bogen Automatischer Horizontalschnitt Abmessungen (LxBxH) Typojet Explorer 50: 2.671 x 720 x 1.222 mm Typojet Explorer 64: 3.070 x 720 x 1.222 mm Preis (nur Drucker) Typojet Explorer 50: 22.500 EURO Typojet Explorer 64: 26.300 EURO 3

Toucan Hybrid Max. Materialbreite 64 Inch (1.626 mm) Max. Materialdicke Rolle: 2 mm Flachbett: 90 mm Druckköpfe Drop-on-Demand-Piezo-InkJet Farben 6 (CMYK, LC, LM), auch 4-Farbmodus möglich Tinten lösemittelhaltig Tinten-Kartuschen je 2 Liter Auflösung 360 x 180 dpi 360 x 360 dpi 360 x 70 dpi Geschwindigkeit Rolle: bis 73,4 m 2 /h Flachbett: 9,2 m 2 /h Bedruckstoffe unbeschichtete Medien Medienhandling Rolle, Flachbett optionaler Infrarot - Trockner für die Produktion Rolle-zu-Rolle Netzwerkanbindung Centronics, IEEE 1284, 10/100 Base-TX Preis vorr. ab 120.000 EURO Arizona T220 UV Arizona 600 Druckbreite Flachbett 1.585 x 3.060 mm 188 cm randlos max. Materialdicke 51 mm k.a. Farben 6 (CMYK, LC, LM) 6 (CMYK, LC, LM) Druckköpfe Piezo-InkJet Piezo-InkJet Tinten uv-härtend lösemittelhaltige 3M 5500-Tinten Auflösung optische 600 dpi 618 x 618 dpi, opt. 1.200 dpi max. Geschwindigkeit 16 m 2 /h 46 m 2 /h Bedruckstoff z.b. Plexiglas, Vinylfolien Keramik, PVC-Plane, Textilien 4