MARKETING/PR RWA PRESSE-INFORMATION RWA UND LAGERHÄUSER IM JAHR 2009: GUTE ERGEBNISSE TROTZ SCHWIERIGER RAHMENBEDINGUNGEN Umsatz 2009: Lagerhäuser 3,8 Milliarden Euro / RWA Konzern 1,8 Milliarden Euro Agrar- und Energiehandelsumsätze preisbedingt gesunken Wachstum in den Bereichen Bau- & Gartenmärkte und Baustoffe, gleich bleibender Umsatz bei Technik 2010: Lagerhaus forciert Komplettanbieter-Position im Bau- und Sanierungsgeschäft (Wien, am 17.5.2010 RWA AG) Neben allgemein schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen sahen sich die österreichischen Raiffeisen Lagerhäuser im Geschäftsjahr 2009 vor allem mit deutlich gefallenen Preisen in den Geschäftsbereichen Agrar und Energie konfrontiert. Zuwächse verzeichneten die Lagerhäuser hingegen in den Sparten Bau sowie Bau- & Gartenmarkt, während der Umsatz des Technikgeschäftes auf hohem Niveau stabil blieb. Mit einem Gesamtumsatz von 3,8 Milliarden Euro knüpften die Lagerhäuser nach dem Ausnahme-Geschäftsjahr 2008 wieder an die solide Entwicklung der Vorjahre an. Der Umsatzrückgang von 12 Prozent ist daher vor dem Hintergrund der außergewöhnlich hohen Agrar- und Energiepreise im Jahr 2008 zu sehen und damit preisbedingt. Die Geschäftsentwicklung der RWA Raiffeisen Ware Austria, dem Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen der Lagerhäuser, verlief in etwa parallel zu jener der Lagerhäuser. Der Umsatz sank um 21 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Der Konzern erzielte ein operatives Ergebnis vor Steuern von 27,1 Millionen Euro und steigerte die
Eigenkapitalquote von 37,3 Prozent auf die historische Höchstmarke von 43,3 Prozent. Es war ein Jahr voller Herausforderungen viele davon direkt oder indirekt durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bedingt. Umso mehr sind wir stolz, mit knapp über 27 Millionen Euro das zweitbeste operative Ergebnis seit Gründung der RWA erwirtschaftet zu haben, sagt RWA-Generaldirektor Mag. Klaus Buchleitner. Neben Finanzstärke und konsequentem Kostenmanagement sieht Buchleitner vor allem in der breiten Aufstellung von RWA und Lagerhaus in agrarischen und nicht-agrarischen Geschäftsfeldern den wichtigen Eckpfeiler einer stabilen Entwicklung. Ähnliche vor allem durch gesunkene Agrarpreise getriebene Entwicklungen verzeichneten die Beteiligungen im RWA-Konzern. Die Umsätze der wesentlichsten Tochterunternehmen verringerten sich im Geschäftsjahr 2009 um 16,6 Prozent auf 456 Millionen Euro. Trotz teils starkem Verdrängungswettbewerb erzielten alle Inlandsbeteiligungen ein positives Ergebnis. Die Umsätze der (allesamt im Agrarhandel tätigen) Auslands-Töchter in Kroatien, Serbien, Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei, sanken um 30,5 Prozent auf 92 Millionen Euro. In CEE litt das Agrargeschäft besonders unter den sinkenden Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. 2
Die Entwicklung der Geschäftsfelder im Detail Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Darstellung der Geschäftsfelder aus Sicht der österreichischen Raiffeisen Lagerhäuser. 3
Agrar: Angebotsüberhang drückt das Preisniveau Der Agrarbereich (er trägt rund ein Viertel zum Gesamtumsatz bei) wurde im Geschäftsjahr 2009 von starken Preisrückgängen bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen und in der Folge von sinkender Betriebsmittelnachfrage der Landwirte geprägt. Diese Entwicklung schlug sich in einem Umsatzrückgang von 20 Prozent auf 911 Millionen Euro nieder. 4
Zentrale Triebfeder für das Sinken der Getreidepreise waren hohe Lagerbestände aus der Rekordernte 2008 und eine neuerlich gute weltweite Ernte 2009. Die verfügbare Getreidemenge überstieg somit die Nachfrage, was eine weitere Talfahrt der internationalen Getreide-Notierungen zur Folge hatte. Trotz der schwierigen Absatzsituation vermarktete der RWA-Lagerhaus-Verbund im Geschäftsjahr 2009 die Rekord-Menge von 1,3 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten. Von atypischen Preisbewegungen gekennzeichnet war das Jahr 2009 bei Düngemitteln. Nach einem All-Time-High im Sommer 2008 verfielen die Preise im ersten Halbjahr 2009 dramatisch. Auch in dieser schwierigen Preissituation gelang es der RWA und den Raiffeisen Lagerhäusern die laufende Verfügbarkeit von Düngemitteln für den Bedarf der österreichischen Bauern sicherzustellen und diese Situation trotz enormer preislicher Risiken zu bewältigen. Trend zu alternativer Energie hält an Die Umsätze im Energiegeschäft von 1,05 Milliarden Euro (minus 24 Prozent) wurden in erster Linie vom deutlich niedrigeren Rohölpreis im Jahr 2009 beeinflusst. Infolge der Wirtschaftskrise war der Treibstoffabsatz der Lagerhäuser, insbesondere der Dieselabsatz (- 4,1 Prozent), ebenso wie der Gesamtmarkt (- 3,9 Prozent auf 5,9 Millionen Tonnen Diesel, Quelle: Fachverband der Mineralölindustrie) rückläufig. Wachstum konnten RWA und Lagerhaus auch 2009 im Bereich der erneuerbaren Energien erreichen. Der Hauptumsatzträger Pellets lag mit 17 Prozent über der Menge des Jahres 2008. Im Vorjahr vermarktete die RWA-Lagerhaus-Gruppe in Summe 100.000 Tonnen Pellets und Holzbriketts. Insgesamt machen alternative Energiequellen bereits 10 Prozent des Lagerhaus-Umsatzes im Bereich Energie aus. Technik-Bereich auf konstantem Niveau Trotz in großen Teilen Europas bereits rückläufiger Tendenz pendelte sich der Landtechnikmarkt in Österreich auf dem hohen Niveau von 2008 ein. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Maschinenverkäufen der Lagerhäuser wider. Zusammen mit den 5
Umsätzen aus dem Servicebereich (das Lagerhaus betreibt österreichweit 203 Werkstätten) blieb der Lagerhaus-Umsatz in der Sparte Technik mit 667 Millionen Euro stabil. Positive Entwicklung der Sparte Bau Die Wirtschaftskrise wirkte sich auf die österreichische Baubranche weniger stark als prognostiziert aus. Das reale Bauvolumen verringerte sich gegenüber 2008 lediglich um 2,2 Prozent (Quelle: BDI Baudateninstitut, Dezember 2009). Vor allem der Sanierungsbereich entwickelte sich den Rahmenbedingungen entsprechend gut. Die Lagerhäuser haben sich auf diese Entwicklung rechtzeitig vorbereitet, beispielsweise durch den Schwerpunkt thermische Optimierung. So legten die Lagerhaus-Umsätze mit Baustoffen und Baudienstleistungen um 2 Prozent auf 682 Millionen Euro zu. Mit unseren 1.500 Baustoffberatern und 120 Energieberatern verfügen wir über das größte Beratungs- und Dienstleistungsangebot im Bereich Bauen und Sanieren, sagt Buchleitner. Darüber hinaus bieten wir an 539 Baumarkt-Standorten ein professionelles Servicenetz an internen Experten oder regionalen Dienstleistern, die für uns arbeiten. Das Angebot reicht von der Bauplanung, dem Baumanagement bis hin zur kompletten baulichen Abwicklung oder Koordination der Umsetzung. Wachstum bei Bau- & Gartenmärkten Mit einem Umsatz von 466 Millionen Euro erwirtschafteten die Lagerhäuser in der Sparte Bau- & Gartenmarkt einen Zuwachs von 6 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Neben Produktinnovationen, der hohen Standortdichte und der Nahversorgerrolle profitierten die Lagerhäuser auch vom Trend zum Homing, dem Fokus auf das häusliche Privatleben bzw. die eigenen vier Wände. Auch die Lagerhaus-Eigenmarken verzeichneten erneut Zuwächse. Der Eigenmarkenanteil am Lagerhaus Bau- & Gartenmarktumsatz beträgt mittlerweile 17,2 Prozent (2008: 16,2 Prozent). Alleine 2009 kamen 150 neue Eigenmarken-Produkte dazu, kommentiert Buchleitner die Strategie. Im Bereich Bau- & Garten sowie im Baufachhandel bietet das Lagerhaus mittlerweile 4.000 Eigenmarken-Artikel an. 6
Zusammenfassend haben wir 2009 unsere Zuverlässigkeit nicht nur über die Leistungen für unsere Kunden und Mitglieder bewiesen, sondern auch unsere Ergebnisse auf hohem Niveau stabilisiert. Wir haben uns rasch und flexibel auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt und konnten so unerwartete Risiken bestmöglich managen, erörtert Buchleitner. Guter Start im 1. Quartal 2010 Mit einem Umsatzplus von 1,7 Prozent im ersten Quartal sind die RWA-Lagerhäuser gut in das Jahr 2010 gestartet. Im Konsumgütergeschäft überrascht eine neuerlich gute Entwicklung trotz spätem Saisonstart. Vor allem im März konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich (+ 10,8 Prozent) gesteigert werden. Das Agrargeschäft verlief in den ersten drei Monaten des Jahres 2010 mengenmäßig positiv; auf der Preisseite waren jedoch weiterhin kaum positive Impulse für die Landwirte spürbar. Im Energiebereich hemmten hohe Heizöl-Lagerbestände der Konsumenten den sonst guten Geschäftsverlauf. Einen branchengemäß schwachen Saisonstart vollzog der Baustoffbereich aufgrund der schlechten Witterung im Jänner und Februar. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2010 bleibt Buchleitner vorsichtig: Die Entwicklung im 1. Quartal ist zwar hoffnungsvoll, aber die für den Erfolg wesentlichen Monaten liegen noch vor uns. Ausblick auf 2010 Eine Erholung der Agrarpreise ist derzeit nicht absehbar und kurzfristig nicht zu erwarten. Aber alle Analysten und Experten sind überzeugt, dass mittelfristig wieder mit deutlich besseren Preisniveaus für Agrarprodukte zu rechnen ist. Vor diesem Hintergrund gilt es durch Kosten- und Risikomanagement unsere Marktposition im Agrargeschäft zu stabilisieren und so das Bestmögliche für die Kunden und Mitglieder der Lagerhäuser herauszuholen, kommentiert Buchleitner. In den Sparten Baustoffe und Bau- & Gartenmärkte werden RWA und Lagerhaus die Schwerpunkte der vergangenen Jahre weiter umsetzen, besonderes Augenmerk gilt dem Ausbau der Komplettanbieter-Position im Bau- und Sanierungsgeschäft. Im hart umkämpften Geschäftsbereich Energie setzt die RWA-Lagerhaus-Gruppe weiterhin auf 7
Produktivitätssteigerung und auf den Ausbau ihrer Marktposition im Handel mit alternativen Energieformen, insbesondere mit Pellets. Auch unsere Wachstumsüberlegungen in CEE wollen wir nicht aus den Augen verlieren, so Buchleitner. Er schränkt jedoch ein, dass durch die schwierige Situation der Landwirtschaft in diesen Ländern die Risiken wieder deutlich gestiegen sind und man daher entsprechend der traditionell konservativen Geschäftspolitik nur mit äußerster Vorsicht vorgehen werde. Erfolgsfaktoren für die Zukunft Unabhängig von der Wirtschafts- und Agrarkonjunktur bewähren sich Genossenschaften als zuverlässige, stabile und erfolgreiche Partner. Unsere Erfolgsfaktoren genossenschaftliche Orientierung, Kundennähe durch Regionalität, Kostenführerschaft, eine stabile Finanzsituation und bestens ausgebildete Mitarbeiter werden sich auch 2010 bewähren, so Buchleitner abschließend. Rückfragehinweis: RWA Raiffeisen Ware Austria AG Mag. Susanne Luisser Tel: 01/605 15-5680 mailto:susanne.luisser@rwa.at 8