Raster die Zukunft der Regionalstatistik?

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Transkript:

Raster die Zukunft der Regionalstatistik? ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung Raumwissenschaftliche Information und Kommunikation {stefan.kaup philippe.rieffel}@ils-forschung.de

Raster die Zukunft der Regionalstatistik? 1. Raster? ein paar Grundlagen 2. Was sind die Herausforderungen? 3. Wo geht es hin?

Raster? ein paar Grundlagen Mathematik und Geometrie Tesselation / Parkettierung = Lückenlose Aufteilung einer Fläche in gleichförmige Teilflächen Platonische Parkettierung = Teilflächen sind regelmäßige n-ecke

Raster? ein paar Grundlagen Berechnungsverfahren Aggregation = Zusammenführung singulärer Ereignisse Disaggregation = statistische Umrechnung von Flächen- oder Linieninformationen

Raster? ein paar Grundlagen Geometrie Die Erde ist (k)eine Scheibe. = Wir brauchen Projektionen und Bezugssysteme! Peters Miller Mercator Mollweide

Raster? ein paar Grundlagen Zwischenfazit Raster bilden ein flächendeckendes Bezugssystem für (geo)statistische Daten aller Art (Fläche, Demographie, Erreichbarkeiten etc.). Sie sind unempfindlich gegenüber Reformen von statistischen Raumeinheiten und bilden eine rein sachbezogene Gebietsabgrenzung (keine Berücksichtigung von Topographie oder Verwaltungseinheiten).

Raster? ein paar Grundlagen Rechtliche Rahmenbedingungen Europäische INSPIRE Richtlinie D2.8.I.2 INSPIRE Specification on Geographical Grid Systems Guidelines

Raster? ein paar Grundlagen Rechtliche Rahmenbedingungen Bundesstatistikgesetz 10 Absatz 2 Satz 1 und 2 BStatG Der Name der Gemeinde, die Blockseite und die geografische Gitterzelle dürfen für die regionale Zuordnung der Erhebungsmerkmale genutzt werden. Die übrigen Teile der Anschrift dürfen für die Zuordnung zu Blockseiten und geografischen Gitterzellen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren nach Abschluss der jeweiligen Erhebung genutzt werden. 10 Absatz 2 Satz 3 BStatG Eine geografische Gitterzelle ist eine Gebietseinheit, die bezogen auf eine vorgegebene Kartenprojektion quadratisch ist und mindestens 1 Hektar groß ist.

Was sind die Herausforderungen TECHNIK - METHODIK RECHT - ARBEITSORGANISATION Standards Methodenentwicklung Kompetenz- und Aufgabenverteilung kommunaler und amtlicher Statistik (i.s.v. Landes- und Bundesstatistik) in föderalem System Zusätzliche Analyseebene als Belastung bei gleichzeitiger Verdichtung von Aufgaben und Ressourcenverknappung Der Schutz personenbezogener Daten

Beispiele Historisches Beispiel Bevölkerungsdichte Südschwedens 1856 im Meilenraster Rasterbasierte Regionalstatistik ist bereits aus dem 19. Jahrhundert bekannt und wird in verschiedenen räumlichen und thematischen Kontexten verwendet

Beispiele

Beispiele Reisezeit nach Wien (500m-Raster) Brennstoff bei Wohnungen (500m Raster)

Beispiele

Beispiele

Beispiele Geostat Population Map 2010 (Ausschnitt) (1km Raster)

Raster im ILS Projektraum Östliches Ruhrgebiet Rasterbasierte Bewertung von urbaner Qualität (ÖPNV- Erreichbarkeit, Nahversorgung) Herausarbeiten von möglichen Beobachtungsräumen

Raster im ILS Projektraum: Duisburg Rasterbasierte Auswertung der Microm Migrantenmilieus auf gesamtstädtischer und Quartiersebene (nächste Folie) Herausstellen von kleinstrukturierten Mustern der Verteilung möglich, die durch Darstellung auf statistischen Einheiten (Stadtteilen, Bezirken) nicht erkannt worden wären.

Raster im ILS

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Wohin geht die Reise? Wer stützt den Ansatz? Werden die Vorteile erkannt oder überwiegt die Skepsis / Protektionismus Wie lässt sich das Vorgehen insbesondere in einem föderalen System koordinieren um Kompatibilität sicher zu stellen?