Die Sächsische Rohstoffstrategie Motive, Chancen, Herausforderungen
Ausgangssituation für neue europäische/deutsche Rohstoffaktivitäten Rückgang des Anteils der Industrie an Bruttoinlandsprodukt in vielen europäischen Ländern Systematischer Niedergang des Bergbaus im EUBereich aus wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gründen seit 1990 Rückzug der deutschen Industrie aus Bergbauaktivitäten im In und Ausland Wachsendes negatives Image der Rohstoffwirtschaft in Gesellschaft und Medien Zunehmende Abhängigkeit der europäischen/deutschen Wirtschaft von Rohstoffimporten Rasante Veränderung der Machtverhältnisse an den internationalen Rohstoffmärkten
Leitlinien und Ziele der sächsischen Rohstoffstrategie Einheimische Primärrohstoffe. Sachsen als Bergbauland Sekundärrohstoffe: Sachsen als Sekundärrohstoffland Sachsen als Standort der Rohstoffwirtschaft Internationale Zusammenarbeit Sächsische Rohstoffforschung Fachkräfte für die Rohstoffwirtschaft Sächsische Verwaltung Rohstoffbewusstsein Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 2012
Motive für die Sächsische Rohstoffstrategie Langfristige Sicherung der Rohstoffversorgung für die sächsische Wirtschaft Optimale Nutzung der eigenen primären und sekundären Rohstoffpotentiale Bessere Vermarktung und wirtschaftliche Nutzung der hohen internationalen Reputation Sachsens im Rohstoffbereich Maßnahmen gegen den schleichenden Imageverlust der Rohstoffwirtschaft auch im traditionsreichen Sachsen
Risikoradar der südwestsächsischen Wirtschaft Energie und Kraftstoffpreise Rohstoffpreise Inlandsnachfrage wirtsch. Rahmenbedingungen 35 36,6 40,0 41,5 41,0 46,8 56,5 63,7 Arbeitskosten Auslandsnachfrage Fachkräftemangel Wechselkurs 14,3 12,0 29,7 27,2 24,6 26,1 HE 2012 HE 2011 Finanzierung sonstige Risiken 5,6 5,9 12,8 13,7 12,3 10,2 0 10 20 30 40 50 60 70 Unternehmerurteile in %, Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Konjunkturberichte IHK Chemnitz
Absolventen der TU Bergakademie Freiberg aus wichtigen Bergbauländern Land/Zeitraum 1766 1945 1945 1994 1995 2012 Russland China Mongolei Chile Bolivien Australien Peru Brasilien Sambia 801 4 20 1 7 8 16 22 11 36 11 33 11 2 10 317 403 71 4 11 3 5 10 2 Quelle: TU Bergakademie Freiberg
Chancen einer fokussierten sächsischen Rohstoffpolitik Sicherung und Ausbau industrieller Wertschöpfungsketten in Sachsen Erhalt und Erweiterung einer international wettbewerbsfähigen Rohstoffwirtschaft Entwicklung Sachsens zu einem Zentrum der weltweiten Rohstoffforschung Maßgebliche Mitgestaltung der deutschen Rohstoffpartnerschaften Steigerung des Bildungsexports im Rohstoffbereich
Industrielle Bedeutung des Flussspates Quelle: Rocktäschel Fluorchemie Gruppe 2012
Internationale Studien zu kritischen Rohstoffen EU 2010 USRegierung 2010 IW Köln 2011 Kfw/Adelphi 2011 Sächs. Vorkommen Antimon Beryllium Coblat Flussspat Gallium Germanium Graphit Indium Magnesium Niob Platin Seltene Erden Tantal Wolfram Seltene Erden Lithium Cobalt Germanium Indium Magnesium Niob Platin Seltene Erden Wolfram Lithium Zinn Antimon Gallium Germanium Indium Niob Seltene Erden Wolfram Zinn
Ausgewählte Schwerpunkte bei der Umsetzung der sächsischen Rohstoffstrategie Sicherung und umfassende moderne Nutzung des geowissenschaftlichen Datenbestandes für das Territorium Sachsens Ausbau der sächsischen Rohstoffforschung mit besonderem Fokus auf die aktuellen und mittelfristigen Herausforderungen der deutschen und internationalen Rohstoffwirtschaft Erhalt und Verbesserung der Akzeptanz für Rohstoffwirtschaft und forschung in Gesellschaft, Medien und Politik Stärkung des Geokompetenzzentrums Freiberg e. V.
Zentrale Herausforderungen für den Weltbergbau die Ausweitung/Intensivierung der internationalen Rohstoffexploration die zunehmende Nutzung ärmerer, kleinerer, abgelegenerer und komplizierterer Lagestätten die bessere Ausbeutung von Lagerstätten der Einsatz unkonventioneller Abbau und Gewinnungsverfahren (Geobiotechnologie, Laugung, Insituvergasung, Tiefseebergbau) die wachsenden Ansprüche an die Qualifikation der Fachkräfte die Akzeptanz des Bergbaus durch die Bevölkerung der zunehmende Abbau von Sekundärlagerstätten
Aktuelle Themen der sächsischen Rohstoffforschung von internationaler Bedeutung Geobiotechnologische Gewinnungs und Sanierungsverfahren Verbesserung der Ausbeute von Erdöl und Erdgaslagerstätten Nutzung von Erdölbegleitgasen Stoffliche Nutzung der Braunkohle Metallrecycling aus Elektronikschrott und Solarzellen Geotechnische Beherrschung von Restlöchern, Halden und Kippen Sanierung von Bergbaufolgelandschaften
Fortschritte in der Ausbeute von Erdöllagerstätten 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Ø global Erwartet bisherige Spitzenleistung 1 % Erhöhung der Ausbeute entspricht 1 Jahr Weltölverbrauch Quelle: Picard MWV 2008
Aufgaben des Geokompetenzzentrums Freiberg e. V. (lt. Paragraph 2 der Vereinssatzung) Bildung eines Netzwerkes aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Rohstoffbereich zur Entwicklung und Bündelung der Kompetenzen Organisation und Unterstützung von Forschungs, Entwicklungs und Bildungsaufgaben im Rohstoffsektor Initiierung komplexer Forschungs und Entwicklungsvorhaben mit besonderem Augenmerk auf interdisziplinäre Vorhaben Pflege und Initiierung internationaler Kontakte Erschließung von Synergien durch gemeinsame Nutzung fachbezogener Infrastruktur
Ausgewählte Aktivitäten des Geokompetenzzentrums Freiberg e. V. Denkschriften und Memoranden zu rohstoffpolitischen Themen (Sächs. Rohstoff und Energiepolitik, Nachhaltige Rohstoffversorgung, Fracking) BMBFInnovationsforen Geobiotechnologie und GAIN Mitgliedschaft und Mitarbeit in der Europäischen Technologieplattform Sustainable Mineral Resources (ETP SMR) und bei Euromines Vermarktung sächsischer Ergebnisse bei der Bergbausanierung in Mittel und Osteuropa Mitwirkung an EZVorhaben in Afrika, der Mongolei, Chile, Vietnam Rohstoffrelevante Großveranstaltungen (Rohstoff, Geothermie und Natursteintag) Projekte zur Verbesserung des Rohstoffbewusstseins (Ausstellungen, Schulprojekte, Publikationen u. a.)