Sozialpädagogische Nachhilfe: Ein Konzept aus Elementen der Sozialen Arbeit und der Lerntherapie Bearbeitet von Bianca Wagner 1. Auflage 2015. Taschenbuch. 80 S. Paperback ISBN 978 3 95934 591 0 Format (B x L): 15,5 x 22 cm Weitere Fachgebiete > Pädagogik, Schulbuch, Sozialarbeit > Außerschulische Pädagogik > Sozialpädagogik schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.
Leseprobe Textprobe Kapitel 2.8.5, Weitere Methoden für Ist-Stand Analyse 2.8.5.1, Kontaktaufnahme mit der Schule Im bisherigen Unterstützungsprozess ging ich nur auf die sozialpädagogischen Methoden und Techniken ein. Um den schulischen Leistungsstand zu ermitteln gibt es unterschiedliche Methoden. Einerseits ist die Kontaktaufnahme mit der Lehrer/in unabdingbar. Er/Sie kann die Einsicht in die erledigten Leistungskontrollen ermöglichen. Diese Vorgehensweise ist abhängig vom jeweiligen Schulfach, indem Nachhilfe erteilt werden soll 2.8.5.2, Lerntyptest Um die Ressourcen von T. s Lernvermögen zu ermitteln sollte ein Lerntyptest durchgeführt werden. Es gibt viele Lerntyptests, jedoch kann ich nur einen empfehlen. Der Test wurde von der Zeitschrift Focus-Schule unter dem Titel Welcher Lerntyp ist mein Kind? veröffentlicht und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Nutzung diese Testes ist kostenpflichtig. Aus urheberechtlichen Gründen kann ich nicht weiter auf Testdetails eingehen 2.8.6, Die Methode des Brain-Gyms Aus lerntherapeutischer Sicht habe ich mich dem Brain-Gym zugewandt. Diese kinesiologische Methode ermöglicht mir eine Darstellung der körperlichen Ressourcen des Schülers. Durch die gewonnen Erkenntnisse kann der Nachhilfelehrer die Arbeit effizienter gestaltet, wodurch der Schüler motivierter an die Problembearbeitung herangeht 2.8.6.1, Was ist Brain-Gym? Alle Darstellungen über den Themenbereich Brain-Gym basieren auf den Vorstellungen und Gedankengut von Paul DENNISON, welche er in den Büchern Befreite Bahnen, EK für Kinder - Das Handbuch der Edu-Kinestetik, Brain-Gym und Brain-Gym Lehrerhandbuch veröffentlichte. Informationen von weiteren Autoren werden entsprechend gekennzeichnet
Brain-Gym ist eine Bezeichnung für eine Lernmethode welche in Deutschland Lerngymnastik genannt wird. Sie ist auch als Edu-Kinestetik, kurz EK, bekannt. Die EK geht davon aus, dass es keine Lernbehinderung gibt. Es wird kein Hilfesuchender mit einem Etikett versehen, stattdessen wird versucht, deren Wahrnehmungsfunktionen so zu verbessern, dass sie befähigt sind sich als ganze menschliche Einheit zu bewegen und zu handeln. Bei Kindern mit Lernstörungen und Lernschwierigkeiten sind die Energiebahnen blockiert und deshalb ist das Lernen erschwert, ganz abzusehen von den Folgen, welche eine solche Störung nach sich zieht. EK ist nicht gleichzusetzen mit psychomotorischem Training, auch wenn beide Ansätze die gleichen Ziele verfolgen. EK ist ein Ineinandergehen von Angewandter Kinesiologie und Lerntheorien. Bei der Entwicklung der Brain-Gym-Methode musste Paul Dennison über die pädagogischen Grenzen hin zu Sprachentwicklung, Optikern und Chiropraxis schreiten. Nur mit Hilfe von Erkenntnissen aus diesen Bereichen konnte er sein therapeutisches Konzept anpassen und komplettieren Brain-Gym ist ein diagnostisch-therapeutischer Ansatz der Kommunikation mit dem eigenen Körper. Die Methode Brain-Gym gehört zu der Kategorie der Edu-Kinestetik (EK). Es wurde von Paul Dennison mit den Erkenntnissen des Touch of Health, der angewandten Kinesiologie, der Neurologie und der Legasthenieforschung entwickelt. Der Schwerpunkt wird dabei auf das Ausbalancieren mit Hilfe des Muskeltests gelegt. Dieser dient als diagnostisches und therapeutisches Werkzeug, um uns mit unserer natürlichen Körperenergie in Einklang zu bringen. Genauer betrachtet wird ein bestimmter Muskel bzw. Indikatormuskel aus seinem Verbund heraus isoliert um zu testen, ob er stark oder schwach wirkt. Hierbei wird geklärt, ob irgendetwas den Muskel geschwächt hat. In diversen Büchern werden die Bezeichnungen eingeschaltet und ausgeschaltet an statt stark und schwach verwendet. Ein Muskel wirkt nur schwach, wenn kein Energiestrom vom Gehirn zum Muskel fließt. Für solche Unterbrechungen gibt es viele mögliche Gründe. Energieblockaden, welche mit dem Muskeltest festgestellt wurden, können mit den EK-Techniken die Muskel gestärkt werden und oftmals eine erhebliche geistige Leistungssteigerung folgen Mittels Bewegung werden physische Prozesse in unserem Körper aktiviert, dadurch verbessern wir die Kommunikation mit uns selbst. Wenn unser Körper aktiv bleibt, sind wir auch weiterhin geistig fit. Durch Paul DENNISON s speziell entwickelte Übungen werden unsere beiden Gehirnhälften sowie Augen, Ohren und unsere Körperhälften miteinander verbunden, so dass jedes, am Lernen beteiligte Organ mit Energie versorgt ist. Des Weiteren entwickelte Paul DENNISON das Dominanzprofil der einzelnen Sinnesorgane. Demnach kann es zu Lernstörungen bzw. Lernschwierigkeiten deshalb kommen, weil das dominante Sinnesorgan nicht mit der dominanten Gehirnhälfte zusammenarbeiten kann. Jeder Mensch hat ein dominantes Sinnesorgan, welches Informationen aus der Umwelt aufnimmt, dies können die Augen (visuell), Ohren (auditiv) oder die Hände (kienästhetisch) sein. Außerdem wird ein Mensch entweder von der rechten oder der linken Hirnhälfte gesteuert, da ein Überkreuzzusammenspiel der Hirnhälfte mit dem restlichen Körper vorliegt, d.h. die rechte Hirnhälfte ist für die linke Körperseite zuständig, während die linke Hirnhälfte für die rechte Körperhälfte verantwortlich ist, kann es zu Problemen
bei der Verarbeitung von Informationen kommen. Solche Probleme können auftreten, wenn beispielsweise das rechte Auge das dominante Sinnesorgan und die rechte Hirnhälfte dominant sind. Viele Menschen können diese Art der Dominanz überspielen, jedoch tritt das Grundmuster eines jeden Menschen in Stresssituation in den Vordergrund. So kann man die sog. Blackouts während einer Prüfungssituation erklären. Eine Prüfungssituation bedeutet für den Schüler eine Zeit voller Stress, dadurch wird der Schüler sein Grundmuster der Informationsaufnahme und verarbeitung benutzen. Die Informationen können vielleicht aufgenommen werden, jedoch werden sie im Gehirn nicht verarbeitet und so gespeichert, dass sie wieder abrufbar sind Es ist für jeden Menschen wichtig, welcher Lerntyp er ist und wie er Informationen aufnimmt und verarbeitet, sprich welche Dominanzen vorliegen, um in Stresssituationen richtig mit sich selbst umzugehen, damit man seine beste Leistungen erbringen kann Durch Brain-Gym kann jeder Mensch seine Sinnesorgane anschalten, damit er mit einem neu erlernten Kommunikationssystem seine Lern-und Leistungsbereitschaft besser ausschöpfen kann 2.8.6.2, Welche Bedeutung hat die Dennison-Lateralitätsbahnung? Die Überkreuzbewegungen helfen in vielen Fällen, das Lernen zu erleichtern und die Lernleistung zu verbessern. Doch gibt es auch Fälle in denen die Überkreuzbewegungen ohne Wirkung sind. Dr. Paul Dennison hat 1999 eine Begründung dafür gefunden Die Überkreuzbewegungen müssen mit der Gehirndominanz betrachtet werden. Die Bewegungen sind nur hilfreich für diejenigen die keine Probleme mit deren Ausführung haben, d.h. die nicht über jeden Bewegungsablauf neu nachdenken müssen, sondern bestimmte Bewegungsabläufe bereits automatisch durchführen. Es scheint, dass die Überkreuzbewegungen nur dieses Kinder helfen kann, welche in der Zeit das Krabbeln erlernten in der nur die rechte Hirnhälfte entwickelt war. Da hier die Bewegung in das Reflexhirn integriert wurde Es testen ca. 40 Prozent bei Überkreuzbewegungen schwach, da eine Dominanz der linken Hemisphäre vorliegt. Dies beweist, dass keine Integration der beiden Gehirnhälften stattgefunden hat Mit Hilfe der Dennison-Lateralitätsbahnung soll jeder mit Lernschwierigkeiten und -problemen überprüft werden, denn mit ihr kann eine Dominanz der rechten Hemisphäre während den Überkreuzbewegungen erzielt werden. [ 2.8.6.3, Homolaterale und integrierte Bewegungen
Lateralität bedeutet die Unterteilung des menschlichen Körpers in eine rechte und eine linke Seite. Demnach kann es möglich sein, dass eine Seite die Dominantere ist, wie beispielsweise Rechthändigkeit. Jedoch besteht die Möglichkeit der Integration, d.h. man kann die Mittellinie überkreuzen und in diesem Bereich arbeiten. Dies ermöglicht einem die Fähigkeit schneller Geschehnisse zu erfassen und zwar mit beiden Gehirnhälften gleichzeitig. So fällt die Entschlüsselung der Informationscodes leichter, da Symbole und Schriften ganzheitlicher aufgenommen und verarbeitet werden können. Wenn eine Person auf die Überkreuzbewegungen schwach testet wird sie als homolateral bezeichnet, testet sie hingegen auf die Bewegungen stark so wird sie als bilateral oder beidseitig integriert genannt. Es sind beide Gehirnhemisphären aktiv wenn die Person bilateral ist. Bei schwach getesteten Hilfesuchenden kann mittels des Muskeltest herausgefunden werden, dass nur jede einzelne Gehirnhälfte zu einem bestimmten Zeitpunkt arbeitet, jedoch nicht gemeinsam. Ganz wichtig ist zu sagen, dass jene Menschen, die bei den Überkreuzbewegungen schwach testen, was eigentlich heißt, dass die Bewegungen von der linken Gehirnhälfte aus gesteuert wird, eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit haben, ihre Lernstörungen mit Hilfe der Überkreuzbewegungen zu beheben. Leider bräuchten genau diese Personen die Bewegungsschulung am notwendigsten.