Amtsgericht Potsdam. Im Namen des Volkes Urteil. Rechtsanwälte Malmström & Witt, Fürstenwalder Str. 45, I5234 Frankfurt/O.



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Transkript:

2r c 206n1 (Geschüftsnummer) verkünd t am 0l.l 1.201I l- B tz Justizbeschäfti gt als Urkundsbe3Jnter der Gescbäflsstellc e ingee;;g; Amtsgericht Potsdam 0 3. Nüv. 70n Ma/irrctrrJm & Dal.rinrann Im Namen des Volkes Urteil In dern Rechtsstreit Autovermietung i Klägerin - Prozessbevol I mächtigter: Rechtsanwälte Malmström & Witt, Fürstenwalder Str. 45, I5234 Frankfurt/O. Az: D 157109 - gegen - Beklagte - - Prozessbevol lmächtigter: Rechtsanwä1tc hat das Amtsgericht Potsdam aufdie mündliche Vcrhandlung vom 11.10.201I durch fuchterin am Amtsgencht Bemdt ZP 450 -Udeil r.ach mündlicher Verfiandlung (Ausfediglng) - Amllgc;chl (Stand 0l/2004)

-2- türrecht erkannt: Die Beklagte wird verurteilt, an die I{ägerin 1.219,'11 zzg\' Zrnsen in Höhe von dem jeweiligen Basiszinssatz der EZB aus - 158,30 ab dem 12.05.2009 (RE 137109), - aus 583,21 ab dem 01.072009(RE 210/09)' - aus 478,20 ab den 18.02.2010 (RE, 53/10) zu zahlen. 5 % übcr Die Beklagle wird weiter verurtcilt, die Klägerin von den vorgerichtlichen Kosten der Rechtsanwälte Malmström & Dahhrann, Fürstenwalder Straßc 45, 15234 Frankfurt (oder) in Ilölre vor.r 179,40 zzgl. Zircei in Höhe von 5 % über dem jeweiligen Basiszinssatz der EZB seit dem 26.05.201I lieizustellen Die Kosten des Rechtsstreits trägt dle Beklagte. Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung von vollstreckbar. 120 % des beizutrerbenden Betrages vorläufig Tatbestand: Dre Klägerin ist eir Autovermietungsuntemehmen. Sie macht gegen dre Beklagre als jewells einsta.ndspflichtige Haftpflichtversicherung von unfallverursachenden Fahrzeugen aus abgetretenen Recht Schadensersatzansprüche aus verkehrsunfallereignissen geltend. Sie lst berechtlgt, den geschäftsmäßigen Erwerb von Forderungen an Erlullung statt zum Zwecke dcr Einziehung aufeigcne Rcchnung /u läligen. I Ein Kurrde der K1ägenn, I V erk ehrsunfal l erei gni s vorr.l :, hatte bei dcr Klägerin wcgcn seines bei einem - ^, erheblich beschädigten Pkw f,ir die schadensbedingle Ausfallzeit für drei Tage ein Ersatzfahrzeug in Anspruch genommen und sodann seinen Anspruch auf Erstattung der Mietwagenkosten in Höhc des mit Rechnung vom 27.04.2009

-3- berechneten Gesamtbetrag s in Höhe von 421,63 an dre Klägerin abgetreten. vorgerichtlich zahlte dic Beklagte hierauf am 12.05.2009 einen Tcilbetrag in I Iöhe von 2Zl,00. Bei dem bcschädigten Fahrzeug handeltes sich um ei'en Honcla Accord Automatic, 1,9, I 00 kw, welcher nach der Eurotax Schwacke Tabelie 2009 in die Fahrzeuggr-rppe 5 einzustufen rst. Die Klägerin geht davon aus, dass nach dern Schwacke-MietprcisspiegeL 2009 die crforderlichen erstatfulgsfihigen Mietwagenkosten 379,30 betragen und bezieht sich auf ihre Aufstellung auf ts1. 3/4 d. A.). unter dem 21.04.2009 schrieb die Beklagte an den Geschädigten:,,.,.Sollten Sie für den Zeitraum der Reparatur auf einen Ersatzwagen angewiesen sein, nehmen Sic bitte I(oltakt mrt uns auf. wir können Ihnen einen Mietwagen von der Finna Enterprice für 67,00 inklr-rsivc Mehrwertsteuer und aller Nebenkosten, wre Zustellung/Abholung un<1 Vollkaskoschutz p.o Tag vennitteln... wenn Sic anderwcitig zu cinem höheren prcis anmieten, müssen wir Llnter Umständen Abzügc machen, die dann zu Ihren Lastcn gehen...,, (Bl. 36 d. A.). 2. Aufgrund eines unfallschadens am 04.04.2009 vermietete die Klägerin an den cesc]rätligten für die schadensbedingte Ausfällzeit fir l0 Tage ein Fahrzeug. Der Geschädigte trat seinen Anspruch auf Erstaffung der Mietwagenkosten in Höhe des mit Rechrung vom 23.06.2009 berechneten Betrages in Höhe von 1-392,51 ebenfa.s an clic Klägerin ab. Durch die Beklagte ist hierauf am 01.07.2009 erne Teilzahlung in Höhe von 802,52 erfblgt. Das beschädigte Faluzeug, ein MB 220 CDI. 2.2,85 kw, ist rrach dcr Eurotax Schwacke Tabelle 2009 in die Fahrzeuggnrppe 7 einzustufen. Nach dern Schrvacke- Mretpreisspicgel 2009 betragen die Mietwagenkosten hicrfür 1.3g5,73 brutto. lnsou.eit wir.{l auf clie Aui'stellung der Klägerin auf ß1. 5 d. A. Bezug genommen. 3. Nachdem der Pkw der Geschädigten, cin Suzuki SX4, 1,6, 92 kw bei einem verkehrsunfall vom 15.01.2010 erheblich beschädigt worden rvar, hatte sie bei der Klägerrn fijr die schadensbedingte Ausfallzeit von acht Tagen ein Fahrzeug angemietet und ihre diesbczüglichen Ansprüche ebcnfalls an die Klägerin abgetrctcn. Diese stellte clie ihr angefallenen Kosten in Höhe von 90 r,49 unter dcm 11.02.201 0 in Rechnung, wora'f durch die Beklagte arn 18.02.2010 eine Tcilzal ung von 344,00 erfcrlgt ist. Das Faruzeug der Geschädigten ist nach der Eurotax Schwacke Tabelle 2009 in dic Fahrzeuggruppc 4

-4- einzustufen. Unter Benicksichtigung dieser Tabelle betragen die Mietwagenkosten 822,20. Auf die Aufstellung der Klägerin aufbl. 6 d. A. wird insoweit verwiesen. Unter dem 19.01.20'10 übersandte die Beklagte der Geschädigten ein Schreiben, in welchem es unter anderem heißt:,,...sofem ein Ersatzwagen für die Dauer der Reparatur benötigt wird, können wir Ihnen in Kooperation mit der Firma Sixt gcrne ein klassengleiches Fahrzeug inklusive Vollkasko und Hol- sowie Bringservice für 43,00 inklusive Melrwertsteuer und aller Nebenkosten zur Verfügung stellen. Ein Aruf bei uns genügt,.. Werur Sre anderwertrg zu einem höheren Preis arulieten, müssen wir unter Umständen Abzügc macl.ren, die darlr zu Ihren Lasten gehen..." (Bl. 40 d. A,). Alle drei Geschädigten waren während der schadensbedingten Ausfallzeit ihres Falrzeuges auf einen Ersatzwagen jeweils ar.rgewiesen. Die Ersatzfahrzeuge sind den Geschädigten jeweils zugestellt und wieder abgeholt worden. Die jeweiligen Geschädigten haben jeweils für die angernieteten Ersatzi'alrzeuge eine Vollkaskoversicherung mit Selbstbeteiligung abgeschjossen. Die K1ägerin fordcrte die Beklagte mit Schreiben vom 08.06.2009 flir den Geschädigten, mit Sckeiben vom 04.11.2009 fir den Geschädigten 16.03.2010 rn Bczug auf den Un[all dcr Geschädigten Differenzbeträge j eweils auf. und mit Schreiben vom l zur Zahlung der N{it illrer Klage verlzulgt die Kiägerin von der Beklagten die Zahlung cines Betrages in Höhe von 1,219,71 sowie die Freistellung von vorgerichtlicher Rechtsalwaltskosten. Dic Klägerin meint, Arsprucl.r auf Restschadenersatz zu haben. Dre den Geschädigten. und übennittelten Mietwagenangebote der Beklagten seien durch diese nicht olne weiteres annahmefihigewesen. Sie bestreitet, dass im Hinblick auf den Geschädigten bei der Autovem.rietung Enterprice am 27.04.2009 ein entsprechender Ersatzwagen zu einem Preis vor.r 67,00 pro Tag habe angemietet werden können, sowie 1ür dic Geschädigtc arn 26.01,2010 bei der Autoverrnietung Sixt ein entsprechender Ersatzwagen zu einem Preis von 43,00 pro Tag zur Amrietung möglich gewesen wäre. Die Klägerin ist rveiter der Ansicl.rt, der Abschluss der Vollkaskoversicherung rnit Selbstbeteiligung durch die jeweiligen Geschädigten sei erforderlich gewesen, da das Risiko welches mit dem Fahren eines Mietwagens verbunden sei, regelmäßig höher sei, als jenes mit dem eigcnen Fah-rzcug unlerwegs zu sein.

Es sei auch erforderlich gewesen, das Fahrzeug für die Geschädigte mit wirltenerf-en auszustatten. Ilierzu behauptet dre KIägerin, jede in Deutschland ansässige Autoverniefung berechne für Ausstattung ihrer Fahrzeuge mit Winterreifen eine Gebühr. Die Klägerin beantragt, die Beklagte zu verurteilen, an die I(ägenn 1.219,71 zzgi. Zinsen in FIöhe von 5 % über dem jeweiligen Basiszinssatz der EZB a) aus 158,30 ab dem 12.05.2009 (RE 137109), b) aus 583,21 ab 01.07.2009 (RE 210/09), c) aus 478,20 ab 18.02.2010 (RE 53/10), zu zahlen sowie die Beklagte weiter zu verurteilen, die Klägerin von den Kosten gege'über cle' Rechtsanwälten Malmström & Dahlmann, Fürstenwalder Str.aße 45, I -5234 frranki.,'t (Ode in Höhe von 179,40 zzgl. Zinsen in Höhe von 5 % über dem jerveiligen Basiszinssatz der EZB ab Rechtshängigkert der Klage frcizustellen. Die Beklagte beantragt, die Klage abzuweisen. Dre Beklagte ist der Arsicht, die berechtigten Schadenersatzansprüche ausr:eichend abgegolten zu haben. Sie meint, die den Geschädigten und übersandten Mietwagenangebote seien ausreichend gcwesen. Die Geschädigten hätten, indem sie bei der K]ägerin ein teueres Falrzeug angemietet hätten, gegen ihre Schadensminderungspflicht verstoßen und könnten da.her keinen weitcren Schaden ersetzt verlangen. Auch trabe dic I(ägenn die Erforderlichkeit der Zustellung bzw. Abholung des Ersatzfahrzeuges bzw. rjie Ersatzfühigkeit der vereinbarten vollkaskoversicherung bislang nicht nachgewier;en. Sic behauptet, obwohl ein Zusatzfahter nicl.rt vereinbart gewesen wäre, wcrde clieser von d.er Klägerin abgerechnet. Ihrer Ansicht nach handele es sich bei den außergericlitlichen Rechtsverfolgungskosten urn keine abrechnungsfühige notwendigen Kosten. Da dcr prozessbevollmächtigte der l ägerin

-6- zugleich Geschäftsflihrer und einziger Gesellschafter der K1ägerinscl, scr cinc EilschaJrung eines Rechtsanwaltes nicht erforderlich gewesen. Entscheidungs gr'ünde : Die Klage ist begründet. Die IOägerin hat gegen die Beklagte Anspruch auf Zahlung weitcrer Mietwagenkosten in Höhe von insgesamt 1.21,9,11 aus abgetretenem Recht gem. $$ 249, 398BGB,$7Abs. ISIVG,$3Nr. I und 2 PflVG. Unstreitrg ereigneterl sich am 18.04.2009, am 04.04.2009 und am 15.01.2010 Verkehrsunlälle, 1ür welchc dic Beklagte den jeweiligen Kunden der Klägerin zu jeweils 100 % haftet und haben die Geschädigten jeweils ihren Anspruch auf Mietwagenkosten an die KJägenn abgebeten. Weiterhin unstreitig sind die von der Klägenn in ihrer Klage berechneten und verlangten Mietwagenkosten auf der Basis des Schwacke-Mietpreisspiegels Normaltanf Stand 2009 ermittelt worden, lvas zulässig war. Der Geschädigte kanr von dem Schädrger unrl clessen Haftpt)ichtversichcrcr gerlr. $ 249 BGB a]s erforderlichcn Herstellungsauflvand den Ersatz derjenigen Mietwagenkosten verlangen, die ein verständigcr winschaftlich denkender Mensch in der Lage des Geschädigten fiir zweckrnäßig und notlvendig halten darf'. Hrerbei ist der Geschädigte nacl.r dem aus dem Grundsatz der Erforderlichkeit hergeleiteten Wrnschaftlichkeitsgebot gehalten, im Rahmen des zumutbaren von mehreren möglicher.r den rvinschaftlicheren Weg der Schadensbehebung zu wählcn. Hierflir konnte der Scliwacke- Mietpreisspiegel 2009 als Schätzgruldlage dienen (vgl. BGH-Urteil vorn 19.01.2009, Az; Vl ZR 112109 für den Schwacke-Mietpreisspiegel 2001). Etwas anderes gilt auch nicht fir den Schwacke-Mietpreisspiegel 2009, zumal durch die Beklagle hiergegen aucl.r kcinc Bedenken angemcldet worden sind. Nur ausnahmsweise ist nach $ 254 BGB ein niedngerer Schade ersatz zu leisten, nämlicli werul feststeht, dass dem Geschädigten ein günstigerer,,normaltarif in der konkreten Situation,,ohne Weiteres" zugänglici.r war (BGH-Urteil vom 24.06.2008, Az: Yl2P.234107). Der diesbezügliche Vortrag der Beklagten, dass zumindest den Geschädigten und jeweils ein günstigerer 'l'anf mit 67,00 bruttorpro Tag bzw. 43,00 brutto/pro Tag zur Verfügun gestanden hätte, genügt nicht. Dabei kann dahingestellt bleiben, ob bzw. dass dcn beiden Geschädigten jeweils ein derartiges Angebot übermittelt worden ist. Weder der

-7- Geschädigte noch djc Gcschädigte : warer) unler Berücksichtigung ihres Rechtes zur fi'eien Wahl des Vertragspartners nicht verpflichtet, diese Angebote; jeweils anzunehmen. Nach diesen Argeboten war für die Geschädigten gerade nicht klar erkenribar, dass sie mit dem von dcr Beklagten jeweils gcsiellten Angebot auf schnellstmöglichste und unkompliziertc weise ein Ersatzfahrzeug zu günstigeren Bcdingungen anmieten komten. Diese Angebote waren inhaltslcer, rvonach die Geschädigten erst meltrcre Erkundrgungshandlungen hätten vomehmen müssen um zu überprüf'en, ob das Angebot jeweils tatsächlich vergleichbar war mit dcm von der KJägerin unterbreiteten Angebo(. so fehlt Vortrag der Beklagten darüber, welches Irahrzeug in welchcr Gruppe de,r, jeweiligen Geschädigten zu den behauptetcn Kondrtionen hätte vermietet werden sollen. Das Gencht geht auch mit der Klägenn davon aus, dass keine Mitteilung an die Geschädigten darüber erfolgte, in welcher weise die Abwicklung des vertragcs erfolgen sollte, mithirr ob sic vcrpflichtet gewesen wären in vorkasse zu treten, eine l(aution zu hinterlegen oder mit Kreditkarte zu bczahlen. Durch die Beklagte ist auch nicht in ihren Angeboten dargetan rvorden, wo sich die Autovermietungen befunden haben sollen und ab wann dcr Geschätliete den Ersatzwagen erhalten sollte. Darüber hinaus ist durch die Beklagte nach dem Bestreiten der K1ägerin, dass der Geschärligte hätte bei der Autovermietung Enterprice am 27.04.2009 einen entsprechendeu Ersatzwagen zu einem Preis von 67,00 lpro Tag untl durch die Geschädigte 26.02.2010 bci der Autovennietung sixt ein cntsprechender Mietwagen zu einern preis vor"r 43,00 flpro Tag hätte angemietet werden können, einen entsprcchenden substantiierter Vorrrag und Bewcisantritt schuldi geblieben. an.i Im Hinblick auf den Geschädigten des Anspruches durch die Beklagte erfolgt. ist überhaupt kein nachvollziehbares B,rstreiten Insoweit durch die Beklagte die Erforderlichkeit der Abrechnung der jeweiligen Kosten für die Volikaskoversicherung bestritten wird, kann sie hiennit nicht gehört werden. Das Gericht teilt die Ansicht der Klägcrin, dass das fusiko im Zusammenhang mit dem Fül*t:n eines Mietwagens regelmäßig höher ist, als das jenige mit einem eigenen Fahrzeug sowie, dass die Kosten für eine Vollkaskoversicherung immer uncl selbst darur vom Schädiger zu ersetzen sind, wcnn flir das verunfallte Fahrzeug keine derartige Vcrsicherung abgeschlossen worden war (vgl. BGH-Urteil vom 15.02.2005, Az: vi ZR 7410$.

-8- Die KJägerin stellte auch berechtigt für die Geschädigte Kosten für winteneifen in Rechrung, Unstreitig waren sowohl das Falrzeug der Geschädiglen, als auch das angemietete Ersatzfaluzeug mit Winteneilen ausgestattet. Dies war auch erlbrderlich unter Bcrücksiclitigung, dass sich der Verkehrsuntäll arn 15.01.2010, mithin in einem Wtntermonat ereignete. Es versteht sich daher von selbst, dass diese Kosten durch die Beklagt ebenfalls zu erstatten sind. Kosten für einen Zweitfaluer sind durch die Klägenn für keinen Geschädigten berecl.tnet rvorden. Daher ist das Bestreitcn dcr Beklagten der Erforderlichkeit derartiger l(osten liir das Gericl.rt nicht nachzuvollziehen. lm Llbrigen rverden die durch die Klägerin vorgenomnenen Bereclnungen für die jeweiligen Geschädigten nach dem Eurotax Schrvacke-Mietpreisspiegel Tabelle 2009 nicht bestrittcn, wie auch nicht die jeweils schadensbedingten Ausfallzeiten und dass die Gescliädigten jeweils aut'grund der Beschädigungen ihrer Fahrzeuge auf die Ersatzfährzeuge angewiesen warcn. Aus diesen Cründen ist die Beklagte verpflichtet, an die Klägerin die restlichen Mietwageukosten rn Höhe von I.219,71 insgesamt zu bezahlen. Der Zinsanspruch der Klägerin richtet sich nach $$ 286 Abs. 2, 288 Abs. I BGB. Die Beklagte befindet sich jcwcils nach iluen Schadensabrechnungen ohne in Verzug setzende Mahnung in Verzug. In diesen S chadensabrechnungen verweigerte die Beklagte jeweils endgültig eine weitere Zahlung. Darüber hinaus hat die Klägerin auch Anspruch auf Freistellung von vorgerichtlichen Itechtsalwaltskosten fi.rr die Tätigkeit ilrer Prozessbevollmächtigtcn gcm. $$ 2 Abs. 2, 13, 14 Nr. 2300 und 7002 VV RVG. lm Hinblick auf den Geschädigten Geschädigtcn sind insoweit unslreitig 39,00, für den 70,20 und hinsichtlich dcr Geschädigten ebenfälls 70,20 fi.ir die K1ägerin angefallen, Da diese Kosten durch die Klägerin noch nicht bezahlt worden sind, besteht ein Anspruch auf Freistellung. Die hierauf antällenden Zinscn hat die Beklagte nach $$ 291, 288 Abs. I BCB als Rechtshängigkeitszinsen ebenfalls zu erstatten. Entgegen der Ansicht der Beklagten sind diese Kosten auch erstattungsfldhig, auch wenn der Prozessbevollmächtigte der Klägerin zugleich Geschäftsführer und einziger Gesellschafter der

-9- KJägerin ist und somit über eigene Rechtskenntnisse verlirgt. Die Einschaltung des Rechtsarwaltes war crfbrderlich, da die Angelegenheit eine cntsprechende Schwierip;keit und Bedeurung fiir die Klägerin aufuies. Die prozessualen Nebenentscheidungen folgen $$ 9l Abs. l, 709 S. I ZpO. Streitwerr: 1.219,7 1. Berndt Ausgefertigt L I i({, \Z.',r"l z'' I}stizhaup ts c betän n d. ceschäftsrelle,gldrkundsbeamtin

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