Effizienz im Gesundheitswesen: Vorschläge für eine neue Finanzierungsstruktur 14. September 2007
Stabilisierung auf hohem Niveau Gesundheitsausgaben in Prozent des BIP, letztverfügbar 20,0 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 Gesundheitsausgaben in Prozent des BIP Gew ichteter Durchschnitt EU13 10,6 10,5 10,2 10,1 10,1 9,2 8,9 8,4 8,1 8,0 8,0 7,3 6,5 7,7 11,6 15,3 6,0 4,0 2,0 0,0 Deutschland Frankreich Österreich Belgien Portugal Niederlande Dänemark Vereinigtes Königreich Spanien Ungarn Luxemburg Tschechien Polen Türkei Schweiz Vereinigte Staaten Quellen: OECD Health Data, Oktober 2006; Statistik Austria für Österreich (http://www.statistik.at/); IHS HealthEcon Berechnungen 2007. Anmerkungen: Wert Österreich und Vereinigtes Königreich: 2005; alle anderen 2004 außer Belgien (2003)
Sozialversicherungsausgaben im Vergleich Sozialversicherungsausgaben 2000 in Prozent des BIP 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 16,2 16 14,4 14,1 14,1 13,8 12,1 11,9 10,0 Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des BIP EU-19 8,0 6,0 7 6,7 OECD gesamt 4,0 2,0 0,0 Tschechien Frankreich Deutschland Belgien Niederlande Spanien Finnland Japan Schweiz USA Quelle: OECD Revenue Statistics 2006, IHS-HealthEcon Berechnungen
Die Ausgangslage in Kürze Kurativ orientiertes Gesundheitswesen Stationär dominiert Teilweise Überversorgung Fragmentierung der Kompetenzen Fragmentierung der Finanzierung Reformstau im Leistungserbringungsbereich
Kurative Orientierung Öffentliche Ausgaben für Prävention und öffentliche Gesundheit 2004 oder letztverfügbar 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 4,0 4,0 3,7 3,1 2,7 2,4 Öffentliche Ausgaben für Prävention und öffentliche Gesundheit Gew ichteter Durchschnitt aller verfügbaren EU-Länder 2,2 2,1 2,0 1,9 1,9 1,9 1,8 1,4 1,3 0,8 Deutschland Niederlande Ungarn Irland Frankreich Finnland Vereinigtes Königreich Polen Portugal Österreich Tschechien Slowakei Belgien Spanien Luxemburg Italien In Prozent der öffentlichen Gesundheitsausgaben Quelle: OECD Health Data, Oktober 2006; IHS HealthEcon Berechnungen 2007.
Stationär vor ambulant? Ausgaben für ambulante und stationäre Versorgung 2004 oder letztverfügbar 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 2,0 1,8 1,7 1,7 1,6 1,4 Ausgaben für ambulante Versorgung 1,4 1,3 1,3 1,3 1,2 1,0 1,0 0,8 0,6 1,7 0,6 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Slowakei Österreich Niederlande Deutschland Frankreich Italien Polen Luxemburg Ungarn Tschechische Republik In Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben Dänemark Belgien Finnland Spanien Schweden Schweiz Vereinigte Staaten Verhältnis (stationäre Ausgaben/ambulante Ausgaben) Ausgaben für stationäre Versorgung Verhältnis (stationäre Ausgaben/ambulante Ausgaben) Quellen: OECD Health Data, Oktober 2006; Statistik Austria; IHS HealthEcon Berechnungen 2007.
Überversorgt 1 Kennzahlen der Akut-stationären Versorgung im Vergleich, 2004 Österreich Dänemark EU-SHI-6 EU-NHS-9 Akutbetten, pro 100.000 EW 601* 311 504 294 EU-SHI=100 119 62 100 58 EU-NHS=100 205 106 172 100 Aufnahmerate, pro 100 EW 29 18** 18 16 EU-SHI=100 160 99 100 89 EU-NHS=100 180 111 113 100 Verweildauer, in Tagen 6,4* 3,4 7,4 6,0 EU-SHI=100 85 46 100 81 EU-NHS=100 105 56 123 100 Belagsrate, in Prozent 76,2 84,0** 74,3 77,7 EU-SHI=100 103 113 100 105 EU-NHS=100 98 108 96 100 Quelle: WHO Health for all database, Juni 2007. Anmerkungen: EU-SHI-6: Sozialversicherungsländer der EU15 (AUT, BEL, FRA, GER, LUX, NED) EU-NHS-9: Steuerfinanzierte Gesundheitssysteme der EU15 (DEN, FIN, GRE, IRE, ITA, POR, SPA, SWE, UK) *2003, **2001
Überversorgt 2 Anzahl Großgeräte 2004 oder letztverfügbar 30 28,5 Computertomographen 25 Magnetresonanztomographen pro Mio. EinwohnerInnen 20 15 10 14,9 13,9 6,2 15,2 7,2 7,6 5 1,6 0 Österreich EU19 (ohne IRL und NL) EU15 (ohne IRL und NL) EU4 (H, PL, SLK, TCH) Quelle: OECD Health Data, Juni 2006, IHS HealthEcon Berechnungen 2006
Fragmentierung Bisherige Reformen nur im Ansatz erfolgreich Gesundheitsfonds Gesundheitsplattformen Reformpool LKF-System...
Wichtigste Ein- und Auszahlungen eines Landesgesundheitsfonds Bund 64,23 Land 13,57 Sozialversicherung 258,35 Gemeinden 7,95 Sonstige 12,56 Landesgesundheitsfond LKF Entgelte 294,78 Investitionszuschüsse/ Strukturverbesserung 18,09 Aufwendungen nach GSBG 96 31,8 Sonstige Aufwendungen 7,43 Alle Werte in Mio. (Größenordnungen)
LKF-Gaming... Aufnahmerate in Akutspitäler, pro 100 EW 60 50 40 30 20 10 0 22 15 1990 9,3 Aufnahmerate und Verweildauer in Akutspitälern 9,2 8,8 8,8 8,5 8,5 8,2 22 22 22 23 23 23 1991 15 16 16 16 16 1992 1993 1994 8,2 8,0 7,9 7,9 7,8 7,6 7,6 7,4 7,2 7,2 7,1 7,0 7,1 6,9 6,9 6,7 6,5 1995 1996 25 26 27 27 28 28 18 18 18 18 18 18 17 Aufnahmerate in Akutspitäler (Österreich) Aufnahmerate in Akutspitäler (EU15) Verw eildauer, Akutspitäler (Österreich) Verw eildauer, Akutspitäler (EU15) Quelle: WHO Health for all database, Juni 2007, IHS HealthEcon 2007. 1997 1998 1999 2000 2001 2002 29 17 2003 10 9 8 7 6,8 6,4 6 5 4 3 2 1 0 Verweildauer in Akutspitäler, in Tagen
...und ungebremste Kostenentwicklung... Kostenentwicklung in landesfonds-finanzierten Krankenanstalten, nominell 220 200 180 Endkosten Personalkosten Medikamentenkosten BIP 160 140 120 100 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Index 1991=100 2002 2003 2004 2005 Quelle: BMGFJ (Krankenanstalten in Zahlen), IHS HealthEcon Berechnungen 2007.
...zu Lasten der Träger Mittelaufbringung Fondsspitäler, Anteile nach Trägern (excl. privat) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 35,6 17,2 48,2 52,8 54,6 10,7 9,5 9,1 47,2 41,1 37,7 36,3 1997 2004 IHS Prognose 2010 progressiv Eigentümer Sonstige Budgetierte Mittel (Bund, Land, Gemeinden) Sozialversicherung IHS Prognose 2010 neutral Quelle: HiT Österreich 2006, IHS Prognosen 2007
Reformvorschläge Finanzierung 1 Einheitliche Honorarordnungen Gemischtes Vergütungssystem Anreizsystem Utilization Review Weiterentwicklung des LKF-Systems Erweiterung auf den Ambulanzbereich Österreichweit einheitlich und transparent Harmonisierung mit Honorarordnungen der Vertragsärzte und anderer Berufe Einbeziehen der Integrierten Versorgungsmodelle
Reformvorschläge Finanzierung 2 Kostendeckendes LKF-System Dadurch höhere Kostenkontrolle und Transparenz Anbieter und Nachfrager getrennt Trägerstruktur wird unerheblich Zusammenführung der Mittel für den intra- und extramuralen Bereich bei Hauptverband und Krankenkassen Ein Nachfrager, der die beste Lösung für den Patienten sucht Übertragung der Steuermittel an Zielvorgaben gebunden
Finanzierungsstruktur bisher Steuermittel SV-Beiträge Bund Länder Gemeinden A B G A N G Landesgesundheitsfonds Gesundheitsversorgung intramural Hauptverband Kassen Gesundheitsversorgung extramural
Reformvorschlag IHS Steuermittel SV-Beiträge Bund Länder Gemeinden Zielvorgaben Hauptverband Kassen Gesundheitsversorgung intra- und extramural
...erleichtert erheblich Reformen im Leistungserbringungsbereich...
Reformvorschläge Leistung 1 ÖSG als Grundlage der Angebotsplanung Verbindlich! Unter Berücksichtigung von IV-Modellen E-health, Telemedizin unverzichtbare Grundlage für alle modernen Organisationsformen Wichtige Quelle für Produktivitätssteigerungen Verstärkte Qualitätsarbeit In Österreich unterrepräsentiert Wichtig bei Einsparungen
Reformvorschläge Leistung 2 Gesundheitsförderung und Prävention Als Pflichtleistungsbereich der Kassen Verringerung der Inanspruchnahme später Qualifikationsstrukturen anpassen Arztlastigkeit verringern Ausbildungsadäquater Personaleinsatz Aufwertung der Berufsbilder Neue Organisationsformen Lücke zwischen KH und Einzelpraxis schließen Bedarfsadäquate Versorgung Regionale Abdeckung