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Transkript:

Medienmitteilung Neue sigma-studie von Swiss Re: Studien zufolge mindern Versicherungen Armutsrisiko und tragen zur Gesamtentwicklung der Schwellenländer bei Versicherungssektor in Schwellenländern wächst rasant, jedoch bestehen immer noch erhebliche Deckungslücken Evidenzbasierte Forschung zeigt, dass Versicherungen Haushalte und kleine Unternehmen beim Verfolgen von Aktivitäten mit einem höheren Ertragspotential unterstützen und Lebensqualität verbessern können Verständnis der Heterogenität von und der Barrieren für Versicherungen in Schwellenländern unterstützt den Aufbau wirksamer Risikotransfersysteme Innovation, Technologie und öffentlich-private Partnerschaften können die Reichweite von Versicherungen in Schwellenländern vergrössern Zürich, 9. September 2017 Gemäss der neuesten sigma-studie von Swiss Re «Versicherung: Mehrwert für die Entwicklung in Schwellenländern» zeigen eine wachsende Anzahl von empirischen Forschungen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellenländern, dass Versicherungen höhere Ertragschancen ermöglichen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Jedes Jahr fallen weltweit 100 Millionen Menschen durch Ausgaben für medizinische Behandlungen in Armut. 1 Fallstudien zeigen, dass Versicherungen helfen können, diese Problematik zu minimieren, indem sie die Höhe der Selbstzahlungen verringern und die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen bei Versicherten verbessern. 2 Verschiedene Ansätze wie Mikroversicherungen und öffentlich-private Partnerschaften ermöglichen nicht nur Innovationen und Nutzung von Technologien, sie tragen auch dazu bei, Risikotransferlösungen besser auf die Bedürfnisse der Verbraucher und Unternehmen abzustimmen und standortspezifische Barrieren für die Entwicklung des Versicherungssektors in den Schwellenländern zu überwinden. Media Relations, Zürich Telefon +41 43 285 7171 Daniel Staib, Zürich Telefon +41 43 285 8136 Clarence Wong, Hongkong Telefon +852 2582 5644 Kurt Karl, Armonk Telefon +1 914 828 8686 Swiss Re AG Mythenquai 50/60 Postfach CH-8022 Zürich Telefon +41 43 285 2121 Fax +41 43 285 2999 www.swissre.com @SwissRe 1 Universal health coverage (UHC), Fact sheet, Weltgesundheitsorganisation, 2016. 2 R. Thornton, L. Hatt, E. Field et al., Social Security Health Insurance for the Informal Sector in Nicaragua: A Randomized Evaluation. Health Economics, Vol. 19, Sonderausgabe, 2010, S. 181 206, und A. Fitzpatrick und R. Thornton, The Effects of Health Insurance within Families: Experimental Evidence from Nicaragua, University of Illinois and University of Massachusetts-Boston, 2017, https://paa.confex.com/paa/2016/mediafile/extendedabstract/paper6142/fitzpatrick_thornton_paa.pdf

Als Mass für die Entwicklung des Versicherungsmarktes eines Landes wird üblicherweise die Versicherungsdurchdringung verwendet (Prämienvolumen/ Bruttoinlandprodukt). 3 «Daraus geht allerdings nicht hervor, wie viele Menschen versichert sind. Auch sagt die Durchdringung nichts darüber aus, wie Versicherungen das Leben von Menschen verbessern», erklärt Kurt Karl, Chefökonom bei Swiss Re. «Die evidenzbasierte Forschung von heute bietet detailliertere Erkenntnisse hinsichtlich des Entwicklungsbeitrages von Versicherungen über ein breiteres Spektrum an Messgrössen hinweg Erkenntnisse, die für politische Entscheidungen genutzt werden können.» Nachfrage- und angebotsseitige Barrieren Die Schwellenländer sind heterogen und weisen jeweils eigene nachfrageund angebotsseitige Barrieren für Versicherungslösungen auf. So ist die Erschwinglichkeit eine wichtige Barriere auf der Nachfrageseite. Studien aus Nicaragua 4 und Indien zeigen jedoch, dass selbst bei starker Subventionierung die Nachfrage niedrig bleiben kann. Demnach könnte Vertrauen als Kriterium noch wichtiger sein als der Preis. Weitere wichtige Barrieren sind ein Mangel an Bewusstsein, kognitive Wahrnehmungsverzerrungen und institutionelle bzw. regulatorische Einschränkungen. Ein besseres Verständnis der Barrieren kann die Entwicklung neuer Ansätze zur Ausdehnung der Reichweite von Versicherungen unterstützen. Technologien haben hierfür in vielen Ländern einen wichtigen Beitrag geleistet. Die steigende Verfügbarkeit von Daten über Versicherungsnehmer, die mit Hilfe von Sensoren und intelligenten Geräten erfasst werden, ermöglicht in Verbindung mit Smart Analytics und Vorhersageanalytik ein differenzierteres Underwriting. Dadurch können Versicherer die Entwicklung und Preisgestaltung ihrer Produkte auf Daten zum tatsächlichen Verhalten der Versicherungsnehmer stützen, anstatt nur Parameter wie Alter, Personenstand und Geschlecht zu berücksichtigen. In China und Indien wird die Zahl der Mobilfunkteilnehmer bis 2020 voraussichtlich auf rund 1,2 bzw. 1 Milliarde steigen. In beiden Ländern bieten digital ausgerichtete Versicherer bereits ein breites Spektrum an einfachen (z. B. Pay-per-use-Versicherungen für die Sharing-Economy) und komplexen (z. B. Haftpflichtprodukte für neue Technologien) neuen Produkten an. Auch in Afrika südlich der Sahara (ASS) sind mobile Technologien ein wichtiger Faktor für das Versicherungswachstum. So kommen angesichts niedriger Einkommen, geringer Versicherungssummen und äusserst niedriger Prämien zunehmend mobile Technologien zum Einsatz, um Mikroversicherungen kosteneffizienter zu vertreiben. 3 «Versicherungsdurchdringung» wird definiert als Versicherungsprämien im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). 4 Zum Beispiel kommen Thornton et. al. (2010) zu dem Ergebnis, dass die Inanspruchnahme von bezuschussten Versicherungen in Nicaragua bei etwa 20% lag, im Folgejahr jedoch weniger als 10% der Versicherungsnehmer ihre bezuschussten Policen weiterführten. 2

Ein entscheidender Faktor hierfür ist die rasante Verbreitung von Zahlungssystemen auf Mobiltelefonbasis (Mobile-Money). Parametrische Versicherungen beispielsweise stützen sich auf Daten von Wetterstationen und können zur Bezahlung von Schaden-forderungen auf Mobile-Money- Plattformen zurückgreifen. Seit 2016 unterstützten solche Systeme zum Beispiel mehr als eine Million Bauern in Kenia, Tansania und Ruanda beim Erwerb von Risikoschutz über Ernte-, Vieh- und Indexversicherungsangebote. Innovationen können helfen, die Reichweite von Versicherungen in den Schwellenländern zu vergrössern. Eine zentrale Herausforderung für Versicherer insbesondere im Hinblick auf Kunden, für die Versicherungen nicht zugänglich oder erschwinglich sind ist die Tatsache, dass die niedrigen Prämien die Kosten für die Bereitstellung nicht vollständig decken. In diesen Fällen müssen die Versicherer Wege zur Kostensenkung finden. Ein Beispiel ist eine kommunale Kostenbeteiligung, wonach sich Versicherer mit kommunalen Organisationen wie VVaG und Genossenschaften zusammenschliessen, um ihre Kosten pro Police zu senken. Besonders erfolgreich ist das Programm einer gemeinschaftsbasierten Krankenversicherung in Ruanda, bei der im April 2017 bereits 84% der definierten Bevölkerung Mitglied waren. 5 Ein weiterer Ansatz ist die Kundensegmentierung. Im Jahr 2010 entwickelte die Aseguradora Rural, S.A. (Versicherung für ländliche Gebiete) in Guatemala verschiedene Mikrokrankenversicherungsprodukte, die den Anforderungen verschiedener Kundensegmente der Partnerbank Banrural entsprechen. Schwerpunktgruppen, Befragungen, Statistiken für Gesundheitsversorgung und Analysen des sozioökonomischen und epidemiologischen Profils wurden genutzt, um potenzielle Marktsegmente und Produktleistungen zu ermitteln. Das Programm war ein Erfolg: Bis Ende Januar 2013 lag die Zahl der neu ausgestellten Policen bei 12 453 (bzw. 22% der Bankkunden), gekündigt wurden nur 735 Versicherungen. 6 Zusammenarbeit im öffentlichen und privaten Sektor unterstützt Versicherungswachstum Regierungen spielen bei Ausweitung der Verfügbarkeit von Risikotransferlösungen in Schwellenländern eine wichtige Rolle. Dies kann in Form von Pflichtversicherungen, aber auch durch eine günstige Wirtschaftspolitik erfolgen. Zum Beispiel verabschiedete die chinesische Regierung 2007 ein Gesetz zur Subventionierung von Agrarversicherungen. 5 Health care in Rwanda, An African trailblazer, economist.com, 15. September 2016, http://www.economist.com/news/middle-east-and-africa/21707226-how-poor-country-brought-healthinsurance-91-population-african 6 Health and life micro insurance products to Banrural clients in Guatemala, Micro Insurance Innovation Facility, April 2013. 3

Der Markt für Agrar-versicherungen in China ist in den letzten zehn Jahren mit einer realen durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 43% gewachsen. Seit 2016 lag das Prämienvolumen bei CNY 41,8 Milliarden (USD 6,6 Milliarden), wodurch China zum weltweit zweitgrössten Markt für Agrarversicherungen aufgestiegen ist. Die Beteiligten des öffentlichen Sektors müssen zusammenarbeiten, um effektive Versicherungssysteme zu etablieren. Wichtige Voraussetzungen sind ein erhöhtes Bewusstsein für Risikofragen und Finanzwissen sowie die Förderung integrativer Finanzprogramme. Wie aus den Fallbeispielen dieser sigma-studie hervorgeht, können Versicherer und Regierungen evidenzbasierte Entscheidungshilfen nutzen, um ihre Kosten-Nutzen-Analysen der verschiedenen Risikomanagementstrategien zu verbessern. Die Versicherer müssen die wesentlichen Treiber hinter den Entscheidungen der Verbraucher verstehen. Vereinfachte Vertragsbestimmungen sind ebenfalls wichtig, um mehr Verbraucher sowie kleine und mittelgrosse Unternehmen zu erreichen. Letztlich sollte sich der Versicherungssektor bedarfsgerecht entwickeln. Die Fähigkeit zur Improvisation und Innovation kann dazu beitragen, bestehende Marktbarrieren zu überwinden und die Produktlösungen besser an den Bedürfnissen der Verbraucher auszurichten. 4

Bemerkungen für die Redaktionen Swiss Re Die Swiss Re Gruppe ist ein führender Wholesale-Anbieter von Rückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers. Die von Swiss Re direkt oder über Broker betreuten internationalen Kunden sind Versicherungsgesellschaften, mittlere bis grosse Unternehmen und Kunden des öffentlichen Sektors. Swiss Re nutzt ihre Kapitalstärke, ihre Fachkompetenz und ihre Innovationsfähigkeit zur Entwicklung von Lösungen, die von Standardprodukten bis hin zu ausgeklügelten kundenspezifischen Versicherungsdeckungen für sämtliche Geschäftssparten reichen und das Eingehen von Risiken ermöglichen, was für Unternehmen und den allgemeinen Fortschritt von wesentlicher Bedeutung ist. Swiss Re wurde 1863 in Zürich gegründet und ist über ein Netz von Gruppengesellschaften und Vertretungen an rund 80 Standorten präsent. Das Unternehmen wird von Standard & Poor s mit «AA», von Moody s mit «Aa3» und von A.M. Best mit «A+» bewertet. Die Namenaktien der Holdinggesellschaft für die Swiss Re Gruppe, Swiss Re AG, sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gemäss International Reporting Standard kotiert und werden unter dem Tickersymbol SREN gehandelt. Für weitere Informationen zur Swiss Re Gruppe besuchen Sie unsere Website www.swissre.com oder folgen Sie uns auf Twitter @SwissRe. So erhalten Sie diese sigma-studie: In elektronischer Form steht die sigma-studie Nr. 4/2017, «Versicherung: Mehrwert für die Entwicklung in Schwellenländern», in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache auf der Website von Swiss Re bereit: www.swissre.com/sigma Gedruckte Ausgaben von sigma Nr. 4/2017 sind jetzt ebenfalls auf Deutsch, Englisch, Französisch, und Spanisch erhältlich. Die Druckversionen in chinesischer und japanischer Sprache erscheinen demnächst. Bitte senden Sie Ihre Bestellung mit vollständiger Postanschrift an: sigma@swissre.com 5