Sind Brandschutz-Nachrüstungen im Bestand möglich? Stephan Schwenker RWE Power AG 25. September 2012
Agenda RWE Power AG Notwendigkeit von Brandschutznachrüstungen Festlegung des betrieblichen Brandschutzniveaus Umsetzung in der Praxis RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 2
RWE Power AG Überblick RWE Power AG Deutsche Erzeugungsgesellschaft im RWE Konzern eines der größten Unternehmen der Energierohstoffgewinnung und Stromerzeugung in Europa. ca. 15.300 Mitarbeiter breit gefächerter Energiemix Kohle Gas Kernenergie Wasserkraft RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 3
RWE Power AG Übersicht fossil gefeuerte Kraftwerke Frimmersdorf Neurath Niederaußem Weisweiler Ibbenbüren Gersteinwerk Westfalen Bergkamen Lingen Gersteinwerk Dortmund Bochum Dormagen Ludwigshafen Karnap Hamborn Huckingen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 4
Kraftwerkskapazität RWE Power nach Primärenergieträgern* 30.082 MW netto** Erneuerbare Energien, Pumpwasser, Öl, Sonstige 8% Gas 16% Kernenergie 13% Steinkohle 30% Braunkohle 33% * im Geschäftsjahr 2011 ** Inkl. Strombezüge von Kraftwerken, die sich nicht im RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 5
Stromaufkommen RWE Power nach Primärenergieträgern* 145 Mrd. kwh** Steinkohle 23% Gas 4% Kernenergie 24% Erneuerbare Energien, Pumpwasser, Öl, Sonstige 2% Braunkohle 47% * im Geschäftsjahr 2011 ** Inkl. Strombezüge von Kraftwerken, die sich nicht im RWE-Eigentum befinden, über deren Einsatz wir aber aufgrund langfristiger Vereinbarungen frei verfügen können. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 6
Agenda RWE Power AG Notwendigkeit von Brandschutznachrüstungen Festlegung des betrieblichen Brandschutzniveaus Umsetzung in der Praxis RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 7
Warum können Nachrüstungen im Brandschutz notwendig sein? 1. Gesetzliche Anforderungen Bestandschutz? Änderungen im Baurecht? 2. Versicherungsvertrag Verbesserung der eigenen Position bei Vertragsverhandlungen 3. Brandschau Beurteilung aus Sicht des abwehrenden Brandschutzes 4. Betriebserfahrungen Erkenntnisse aus Brandereignissen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 8
Gesetzliche Anforderungen im Wandel der Zeit 1962 1929 RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 9
Gesetzliche Anforderungen im Wandel der Zeit Brandwände 1962 1929 RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 10
Gesetzliche Anforderungen im Wandel der Zeit Treppen 1962 1929 RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 11
Gesetzliche Anforderungen im Wandel der Zeit Aufenthaltsräume 1962 1929 RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 12
Warum können Nachrüstungen im Brandschutz notwendig sein? 1. Gesetzliche Anforderungen Bestandschutz? Änderungen im Baurecht? 2. Versicherungsvertrag Verbesserung der eigenen Position bei Vertragsverhandlungen 3. Brandschau Beurteilung aus Sicht des abwehrenden Brandschutzes 4. Betriebserfahrungen Erkenntnisse aus Brandereignissen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 13
Verbesserung der eigenen Position auf dem Versicherungsmarkt Durch Verbesserungen im Brandschutz (baulich, anlagentechnisch) wird die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Brandes und/oder das Schadensausmaß bei einem Ereignis gesenkt. Hierdurch kann eine Reduzierung der Versicherungsprämie oder des Selbstbehalts im Schadensfall möglich sein. + + - - + - RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 14
Warum können Nachrüstungen im Brandschutz notwendig sein? 1. Gesetzliche Anforderungen Bestandschutz? Änderungen im Baurecht? 2. Versicherungsvertrag Verbesserung der eigenen Position bei Vertragsverhandlungen 3. Brandschau Beurteilung aus Sicht des abwehrenden Brandschutzes 4. Betriebserfahrungen Erkenntnisse aus Brandereignissen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 15
Brandschau / Gefahrenverhütungsschau Gesetz über den Feuerschutz und die Hilfeleistung Verordnung über die Organisation und Durchführung der Gefahrenverhütungsschau RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 16
Warum können Nachrüstungen im Brandschutz notwendig sein? 1. Gesetzliche Anforderungen Bestandschutz? Änderungen im Baurecht? 2. Versicherungsvertrag Verbesserung der eigenen Position bei Vertragsverhandlungen 3. Brandschau / Gefahrenverhütungsschau Beurteilung aus Sicht des abwehrenden Brandschutzes 4. Betriebserfahrungen Erkenntnisse aus Brandereignissen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 17
Betriebserfahrungen Welcher Typ Brandschutztür hat sich im Kraftwerksbetrieb bewährt? Welcher Feuerlöscher ist für den Einsatz im Kraftwerk am besten geeignet? Welches Brandfrüherkennungssystem ist für welchen Bereich im Kraftwerk am besten geeignet? Welche Löschanlagentechnik beherrscht den Brand in den verschiedenen Bereichen im Kraftwerk am besten? RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 18
Erkenntnisse aus Brandereignissen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 19
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Kompetenzzentrum Brandschutz (CoC) unterstützt Standardisierung und Weiterentwicklung von Prozessen und Komponenten setzt Vorgaben Projektleitung in sparten-/ ressortübergreifenden Projekten Förderung des übergreifenden Informations- und Wissensaustauschs RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 21
Betriebliche Brandschutzniveau Baulicher Brandschutz Anlagentechnischer Brandschutz Abwehrender Brandschutz Brandschutzorganisation Betriebliche Brandschutzniveau kann durch unterschiedliche Kombination von Einzelmaßnahmen erreicht werden RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 22
Brandschutztechnische Empfehlungen Gesetze Normen Regeln Sachverständige Brandschau Betriebserfahrungen Brandschutz- technische Empfehlungen Neubauprojekte Betriebsprojekte Mängelbeseitigung Brandschau Versicherung RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 23
Konkretisierungsmöglichkeiten im Baurecht am Beispiel BauO NRW Zugänge und Zufahrten auf den Grundstücken größere Abstände können gestattet werden, wenn Bedenken wegen des Brandschutzes nicht bestehen Treppenräume Abweichungen von Satz 2 Nummern 2 und 4 können zugelassen werden, wenn Bedenken wegen des Brandschutzes nicht bestehen Notwendige Flure und Gänge Leitungsanlagen sind zulässig, wenn Bedenken wegen des Brandschutzes nicht bestehen Aufzüge wenn wegen der Betriebssicherheit und des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen Treppen sie können als Zugang zu sonstigen Räumen, die keine Aufenthaltsräume sind, gestattet werden, wenn wegen des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen. Gebäudetrennwände Größere Abstände können gestattet werden, wenn die Nutzung des Gebäudes es erfordert und wenn wegen des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen Lüftungsanlagen, Installationsschächte und Installationskanäle brennbare Baustoffe sind zulässig, wenn Bedenken wegen des Brandschutzes nicht bestehen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 24
Brandschutz-Maßnahmenkatalog Eckdaten Erarbeitung in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Vertretern der Versicherer und RWE Beschreibung der Schutzziele im Brandschutz aus Sicht der Verfügbarkeit und des Sachwertschutzes Einstufung der Brandschutz-Maßnahmen entsprechend der Auswirkung auf die Erzeugungsleistung Einführung einer A / B / C Klassifizierung für kraftwerkstypische Komponenten Einheitlicher Brandschutzstandard in den verfügbarkeitsrelevanten Bereichen für alle Standorte. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 25
Brandschutz-Maßnahmenkatalog Beispiel begehbare Kabelkanäle Typ A Typ B Typ C BAU maximal 80 m F90-T30 maximal 100 m F90-T30 RWA LA BMA Feinsprühlöschanlage Raumschutz automatische Auslösung 2 Melderabhängigkeit Rauch Feinsprühlöschanlage Raumschutz halbautomatische (Warte + vor Ort) keine Feinsprühlöschanlage Raumschutz halbautomatisch halbstationär WF keine keine erforderlich BAU BMA LA = bauliche Abtrennungen = Brandmeldetechnik = Löschanlagen RWA = Rauch- und Wärmeabzüge WF = Werkfeuerwehr RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 26
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Umsetzung in der Praxis Bauliche Maßnahmen Löschanlagen Entrauchungsanlagen / Überdruckbelüftung RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 28
Feuerschutzabschlüsse - Brandschutztüren Reduzierung der Öffnung auf Standardmasse Sonderanfertigung entsprechend der Gegebenheiten vor Ort RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 29
Sicherstellung des 2. Fluchtwegs durch Notabstiegsanlage Mitarbeiter können selbstständig das Gebäude bei einer evt. Verrauchung des Treppenraums verlassen Mitarbeiter sind nicht auf die Rettung durch die Feuerwehr angewiesen Feuerwehr kann früher mit der Brandbekämpfung beginnen RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 30
Abtrennung von Treppenräumen Durch den Einbau einer Kalksandsteinwand im Keller des Kesselhauses wurde der Treppenraum brandschutztechnisch abgetrennt. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 31
Abtrennung von Treppen Durch den Einbau einer feuerbeständigen Gipskartonabtrennung im Wartenumlauf, wurde die Warte von dem darunter liegenden Kabelgeschoß abgetrennt. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 32
Abtrennung von Treppen Der Treppenraum wurde durch den Einbau von Schleusen auf jeder Ebene vom Kesselhaus feuerbeständig abgetrennt RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 33
Abtrennung von Treppen Vor dem Einbau der Abtrennung. und mit brandschutztechnischer Trennung von E- Raum und Treppe RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 34
Umsetzung in der Praxis Bauliche Maßnahmen Löschanlagen Entrauchungsanlagen / Überdruckbelüftung RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 35
Löschanlagen in Kabelkanälen Nutzung eines ehemaligen Schaltanlagenraums zur Aufstellung der Löschanlage Durch die Verwendung einer HD-Nebellöschanlage wird der Wassereintrag reduziert. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 36
Löschanlage Kabelkanal Nachrüstung einer Feinsprühlöschanlage Schutz von Kabelwegen in einem nicht notwendigen Treppenraum RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 37
Löschanlage E-Räume Schutz der Innenräume der Schaltschränke RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 38
Löschanlage E-Räume Schutz eines hochverfügbarkeitsrelevanten Raums mit einer automatischen Gaslöschanlage RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 39
Nachrüstung von Räumen für die Ventilstation Abtrennung von Räumen im Kabelgeschoss Anbau außerhalb von Gebäuden Aufstellung von Containern im Außenbereich RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 40
Trockene Steigleitung für Revisionen Montage einer trockenen Steigleitung, die bei Arbeiten im Kühlturm an das Löschwassernetz angeschlossen wird. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 41
Umsetzung in der Praxis Bauliche Maßnahmen Löschanlagen Entrauchungsanlagen / Überdruckbelüftung RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 42
Entrauchung von Bandbrücken Bildung von Rauchabschnitten zur Reduzierung der Wärmebelastung der Bandbrücke und zur Unterstützung der manuellen Brandbekämpfung durch die Feuerwehr RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 43
Entrauchung innenliegender E-Räume Auch bei nicht optimalen Raumverhältnissen ist der Einbau einer maschinellen Entrauchungsanlage aus Sicht des abwehrenden Brandschutzes sinnvoll RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 44
Sind Brandschutz-Nachrüstungen im Bestand möglich? Die Schutzziele hierfür müssen eindeutig definiert sein. Zum Erreichen der Ziele müssen verschiedene Weg geprüft werden, da sich die Lösung nicht unbedingt auf dem ersten Blick erkennen lässt. RWE Power AG, Stephan Schwenker, 25.09.2012 SEITE 45
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