VORBERICHT EXPERTENTELEFON HERZINFARKT am 10.05.2012 Am Telefon sitzen für Sie: Prof. Dr. Hans-Willi Maria Breuer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes. Schwerpunkte: Kardiologie, Pneumologie, Diabetologie, Lipidologie, Hypertensiologie, Schlaf- und Sportmedizin Dr. Rainer Dresler, Internist mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in Mönchengladbach Seite 1 von 5
Dr. Michael Elberfeld, niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin in einer Gemeinschaftspraxis in Leverkusen. Mitglied der Lipid-Liga e. V.. Schwerpunkte: praktische und innere Medizin Dr. Tobias Wiesner, Facharzt für Innere Medizin, Internist am MVZ Stoffwechselmedizin Leipzig. Schwerpunkte: Diabetologie und Endokrinologie Seite 2 von 5
Steht zur Verfügung am: 10.05.2012-10:00-16:00 Zu erreichen unter: 0800-000 55 32 Themenbeschreibung: Herzinfarkt: Wie erkenne ich mein Risiko? Vorzeichen und Risikofaktoren werden häufig auf die leichte Schulter genommen Starke Schmerzen in der Brust und kalter Schweiß sind typische Symptome. Doch ein Herzinfarkt kann auch ohne Vorwarnung auftreten. Die meisten Betroffenen werden völlig überraschend davon erwischt. Denn ein Infarkt ist in der Regel das Ergebnis einer ebenso stummen wie schleichenden Vorerkrankung: Arteriosklerose Arterienverkalkung. Sie ist die häufigste Ursache von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Jahr für Jahr für fast die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich sind. Auch Risikopatienten verkennen häufig die Gefahr Zu einem lebensbedrohlichen Gefäßverschluss kommt es, wenn eine Schadstelle in der Arterienwand aufbricht und Gerinnungsprozesse einen Pfropf entstehen lassen. Das Blutgerinnsel kann eine Herzkranzarterie verstopfen und die Sauerstoffversorgung des dahinter liegenden Herzmuskelgewebes unterbrechen. Die Medizin wertet heute alle Erscheinungsformen von Arteriosklerose als Zeichen dafür, dass im gesamten arteriellen Gefäßbereich Schäden vorliegen. Aus diesem Grund sind Patienten, die bereits spürbare Symptome aufweisen, besonders infarktgefährdet. Zum Kreis der Risikopatienten gehören alle, die eine Angina pectoris (Engegefühl in der Brust) oder Durchblutungsstörungen in den Beinen haben, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben sowie Diabetiker. Vor allem Letztere sind sich häufig nicht bewusst, dass ihr gestörter Zuckerstoffwechsel schädliche Auswirkungen auf ihre Gefäße hat. Seite 3 von 5
Eine Frage des Lebensstils Zur Entwicklung einer Arteriosklerose trägt in vielen Fällen ein ungesunder Lebensstil bei: falsche Ernährung, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel lassen den Stoffwechsel entgleisen, den Cholesterinspiegel sowie Blutzucker und Blutdruck steigen. Das belastet die Blutgefäße. An den Arterienwänden bilden sich Ablagerungen aus Entzündungszellen und Bluttfetten, insbesondere dem schlechten LDL-Cholesterin. Diese Plaques können die Arterien verengen und die Durchblutung stören. Da diese Entwicklung Jahre dauert, kann sie durchaus aufgehalten werden durch eine gesündere Lebensweise, die Kontrolle von Risikofaktoren und bei Bedarf auch durch eine medikamentöse Einstellung der Blutfettwerte. Cholesterin senken, Arteriosklerose vermeiden Wenn der LDL-Cholesterinspiegel wirksam gesenkt wird, kann dies eine Arteriosklerose möglicherweise stoppen. Neuere Daten weisen darauf hin, dass Gefäßschäden stabilisiert und möglicherweise auch in gewissem Maße rückgängig gemacht werden können. Dazu müssten allerdings sehr niedrige LDL-Cholesterin-Werte und eine Erhöhung des guten HDL-Cholesterins erreicht werden. Entsprechend wurden kürzlich die empfohlenen LDL-Zielwerte für Risikopatienten in einer neuen europäischen Therapieleitlinie strenger formuliert: So wird aktuell bei hohem Risiko ein LDL-Cholesterin von unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l) und bei sehr hohem Risiko von unter 70 mg/dl (1,8 mmol/l) empfohlen. Um diese Werte bei Risikopatienten zu erreichen, bedarf es meist neben einer Umstellung des Lebensstils mit gesünderer Ernährung und mehr Bewegung einer intensiven Behandlung. Das Lipidprofil individuell einstellen Zur Senkung des LDL-Cholesterins werden in vielen Fällen lipidsenkende Mittel, sogenannte Statine, eingesetzt. Wenn sich die gewünschten Zielwerte damit nicht erreichen lassen, werden bei Hochrisikopatienten Kombinationstherapien eingesetzt zum Beispiel mit Cholesterinaufnahmehemmern oder modernen Nicotinsäure-Präparaten. Mit einer kombinierten Behandlung lassen sich die über ein differenziertes Lipidprofil ermittelten Bluttfettwerte (LDL-, HDL-Cholesterin und Triglyzeride) wirksamer einstellen. Fragen Sie unsere Experten: Doch woran erkennt man sein persönliches Infarktrisiko? Wie kann man einem Herzinfarkt vorbeugen? Welche Möglichkeiten gibt es, die Gefäßgesundheit positiv zu beeinflussen? Warum ist Übergewicht so ungesund? Woher weiß ich, welche Cholesterin-Zielwerte für mich die richtigen sind? Was geschieht, wenn ich die Vorgaben nicht erreiche? Was bringen moderne Therapien zur Regulierung der Blutfettwerte wirklich? Seite 4 von 5
Die Fragen interessierter Leser beantworten vier ausgewiesene Spezialisten beim Expertentelefon am 10. Mai 2012. Quellen-URL: http://www.gesundes-bad-langensalza.de/expertentelefon/vorbericht-expertentelefon-%e2%80%9eh erzinfarkt%e2%80%9c-am-10052012 Seite 5 von 5