Sicher im Krankenhaus

Ähnliche Dokumente
Sicher im Krankenhaus

PATIENTENINFORMATION Medikamente im Krankenhaus

Vermeidung von Stürzen im Krankenhaus

Vermeidung von Stürzen im Krankenhaus

Sicherheit bei der Medikation

Eine Empfehlung für ältere Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen VERMEIDUNG VON STÜRZEN IM KRANKENHAUS

Nach Operation oder Verletzung: Thrombose in den Beinen vorbeugen

Nach Operation oder Verletzung: Thrombose in den Beinen vorbeugen

Patienteninformation. Operation bei Dickdarmdivertikel

Patienteninformation. Leistenbruchoperation

Eingriff an der Brust mit Gewebeentnahme PATIENTINNENINFORMATION

Patienteninformation zur Vorbeugung von Stürzen

LEBEN MIT AML: MEINE PERSÖNLICHE CHECKLISTE

Patienteninformation Schwerpunktspital für Magen-Darmleiden, Onkologie und Stoffwechselerkrankungen

Merkliste zum ersten Arzttermin

Ihre Meinung ist uns wichtig!

LEBEN MIT AML: MEINE PERSÖNLICHE CHECKLISTE

Meine persönliche Checkliste

Checkliste zur Entlassung älterer Menschen aus dem Krankenhaus*

Patienteninformation. Schilddrüsenoperation

DEpT. GEBurTshilfE und GynäKOlOGiE laparoskopische Eingriffe

LEBEN MIT AML: MEINE PERSÖNLICHE CHECKLISTE

Patienteninformation. Operation bei Dickdarmkrebs

Informiert als Patientin und Patient. Informations-Broschüre für Menschen mit Behinderung. Informationsbroschüre für das Arzt-Patientengespräch

PATIENTENSICHERHEIT KOMPAKT

Ihre Meinung ist uns wichtig!

Eine Empfehlung für ältere Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen. Vermeidung von Stürzen im Krankenhaus

Patienteninformation. Magenoperation

DEpt. GEBuRtShilfE und GyNäKoloGiE Kaiserschnitt

Kompetent als Patientin und Patient. Informations-Broschüre. für Menschen mit Behinderung. Informationsbroschüre für das Arzt-Patientengespräch

BITTE AN UNS ZURÜCK! Magenspiegelung. Facharztpraxis für Gastroenterologie Dr. med. Cordula Bartel-Kowalski & Dr. med.

Myomembolisation. Patientinneninformation

Patienteninformation. Leberoperation

Machen Sie das Beste aus dem Arztbesuch. Tipps, die Ihnen helfen, sich auf den nächsten Arztbesuch vorzubereiten

Gebärmutterentfernung. Patientinneninformation

Patienteninformation. Operation bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Einen Krankenhausaufenthalt vor- und nachbereiten

Assessment: Gemeinsame Einschätzung

KAISER- SCHNITT Patientinneninformation

Herzkatheteruntersuchung

"Empfehlungen zum Verhalten im Verdachts- und Krankheitsfall"

Mit Demenz im Krankenhaus. Informationen für Angehörige von Menschen mit Demenz

Diskussionsleitfaden für Studienteilnehmer von klinischen Studien

Zentrum für Ambulantes Operieren (ZAO)

Patienteninformationen zur Nachsorge bei Zahnimplantaten. Optimale Pflege für Ihre. implantatgetragenen Zähne

PLATTFORM PATIENTENSICHERHEIT. 24. März 2009

Was muss ich über meine Diabetesmedikamente wissen? 1. Wie oft und wann genau soll ich das Medikament einnehmen?

Patienteninformation. Operation bei Mastdarmkrebs

TAGESKLINIK. Information für Patientinnen und Patienten

Mit uns kannst Du darüber sprechen

Patienten-Information zum Entlass-Management

Pflegesicherheit: für Sie und mit Ihnen!

Zufriedenheit von Angehörigen auf der Intensivstation FS-ICU (24)

Sozialdienst. Unsere Leistungen. Höchstgelegene Lungenfachklinik Deutschlands

INTENSIV- STATION. Lieber Besucher,

Es geht wieder! Patienten-Tagebuch. Ein Service für Patientinnen mit chronischer Verstopfung

Ihre Meinung ist uns wichtig!

PatientInneninformation 1 und Einwilligungserklärung zur Teilnahme an der klinischen Studie

Lieben Sie Ihr Herz. Kurzer Leitfaden zur Herz-Rehabilitation. Im Krankenhaus dem Krankenhaus. German

LEBEN MIT AML: MEINE PERSÖNLICHE CHECKLISTE

IMMANUEL KLINIKUM BERNAU HERZZENTRUM BRANDENBURG. Ihr Tag im OP. Patienten- und Angehörigeninformation

Kombinierte Operation (grauer und grüner Star)

Anamnesebogen / Neuaufnahme Kleinkinder

Fragebogen. zu Ihrem Besuch in der Arztpraxis Kinder- und Jugendmedizin

Fragen und Antworten zum Thema Entlassmanagement der Krankenhäuser. Erste Fassung (Stand: )

- Ambulante Operationen (AOP) Johanniter-Krankenhaus Geesthacht

MYCOPHENOLAT-MOFETIL (MMF)-/ MYCOPHENOLSÄURE (MPA)-HALTIGE ARZNEIMITTEL LEITFADEN FÜR PATIENTEN. Information über die Risiken für das ungeborene Baby

Tagesklinisches Zentrum. Information für Patienten Standort Wels

Mitreden und selbst bestimmen. NRW macht die Gesundheits-Versorgung besser.

Umgang mit der Erkankung. Warum gerade ich? Mögliche Ursachen meiner Erkrankung

Ich fühle mich nicht respektiert

Capio Elbe-Jeetzel-Klinik

Kommen Ihnen diese Situationen vertraut vor? Dann kann Ihnen diese Fragenliste bei der Vorbereitung auf Ihren nächsten Arztbesuch behilflich sein.


Wie zufrieden sind die Patientinnen mit der Behandlung im Brustzentrum Herzogtum Lauenburg

Fragebogen. zu Ihrem Besuch in der Arztpraxis Haus- und Fachärzte

Picker Institut Nationale Patientenbefragung Ergebnisse der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Juli 2016

Gesundheit und Krankheit im Alter. Mit Medikamenten umgehen

Mein Name: Mein Gesundheits-Notizbuch

Merkheft für Mitomycin-Patienten. Die Forschung kommt weiter, weil sie in Chancen denkt. Nicht in Risiken.

Teil B Standort Franziskus Krankenhaus Linz Quartal 3 /2016

GESUNDHEITSVERSORGUNG IN DEUTSCHLAND. Eine Informationsbroschüre für Migrantinnen und Migranten in Hamburg

Sozialstation Heilig Geist. Sozialstation Heilig Geist

Anamnesebogen / Neuaufnahme Erwachsene

Ihre medizinischen Daten und Behandlungen. Über Sie

CURTIUS KLINIK Psychosomatische Medizin

AugeNKLiNiK. Kataraktoperation (grauer Star)

Ist für Sie eine rechtliche Betreuung eingerichtet worden?

Patienteninformation Palliative Care. Kunst- und Maltherapie. Behandlung. Seelsorge. Physiotherapie Pflege

!!! Medikamente richtig einnehmen

So vermeiden Sie Wechselwirkungen. Der Sanitas Medikamentencheck

Versicherter. Telefon. privat... tagsüber... Mobil-Nr Beruf...

Fragebogen zur Krankengeschichte

Patienteninformation. Schmerzbehandlung nach der Operation

Ihre Meinung ist uns wichtig!

FRAGEBOGEN ZUM GESUNDHEITSZUSTAND

Krankenschwester. 1 Über Erfahrungen und Meinungen sprechen Krankenschwester. Über Erfahrungen und Meinungen sprechen Krankenschwester

Fragebogen zum vermuteten Behandlungsfehler

Transkript:

Patienteninformation Sicher im Krankenhaus Empfehlungen für Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen. Je mehr Sie sich an den Entscheidungen, die Ihre Behandlung betreffen, beteiligen, desto sicherer wird Ihre Behandlung im Rahmen Ihres stationären Aufenthaltes. Folgende Hinweise sollen Sie dabei unterstützen: Berichten Sie uns alles über Ihren Gesundheitszustand, was Ihnen wichtig erscheint. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Schreiben Sie sich zur Sicherheit Fragen vor wichtigen Gesprächen (z.b. mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt) auf. Bitten Sie gegebenenfalls ein Familienmitglied oder eine Freundin/einen Freund, Sie zu Gesprächen zu begleiten und Ihre Interessen zu vertreten. Besprechen Sie wichtige Entscheidungen mit Ihren Angehörigen. Ihre Sicherheit ist uns wichtig! Ihr Krankenhaus-Team. Sagen Sie uns,... wenn Sie Medikamente einnehmen auch solche, die Sie ohne Rezept kaufen können. Wenn Sie eine Liste Ihrer aktuellen Medikamente oder Medikamentenverpackungen haben, zeigen Sie sie uns. wenn Sie Nahrungsergänzungsmittel (z.b. Vitamine, Mineralstoffe) einnehmen.

wenn Sie unter Allergien oder Unverträglichkeiten leiden oder Sie einen Allergiepass haben. wenn mit einem neuen Medikament bislang nicht vorhandene Beschwerden auftreten. wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie bei der Austeilung der Medikamente ein Medikament bekommen haben, das Sie nicht kennen. Nehmen Sie dieses Medikament nicht ein, sondern melden Sie sich bitte sofort bei den Pflegenden oder Ärztinnen/Ärzten! wenn Sie sich nach Einnahme eines Medikaments unwohl fühlen. Bitte melden Sie sich sofort bei den Pflegenden und Ärztinnen/Ärzten! wenn bei Untersuchungen, Narkosen, Operationen oder anderen medizinischen Maßnahmen in der Vergangenheit bereits Komplikationen aufgetreten sind, Hilfe beim Aufstehen oder Gehen brauchen oder anderen Unterstützungsbedarf haben (z.b. bei Mund- und Zahnhygiene). Sagen Sie den Pflegenden und Ärztinnen/Ärzten auch, wenn eine Pflegestufe für Sie festgelegt worden ist. wenn Sie das Gefühl haben, nicht Sie, sondern eine andere Patientin/ ein anderer Patient ist gemeint (z.b. wenn Sie mit falschem Namen angesprochen werden). Patientenverwechslungen sind selten, können aber schwere Folgen haben. wenn Sie Schmerzen haben. wenn Sie schwanger sind oder sein könnten. Das ist z.b. wichtig, falls eine Röntgenaufnahme gemacht werden soll oder wenn Sie ein neues Medikament einnehmen sollen. ein anderes Problem hinsichtlich Ihrer Sicherheit vermuten.

Vergewissern Sie sich,... dass Pflegende und Ärztinnen/Ärzte Sie kennen. Begrüßen Sie Pflegende und Ärztinnen/Ärzte, die bisher noch nicht an Ihrem Bett waren, indem Sie Ihren Namen nennen. Bitte seien Sie auch nicht erstaunt, wenn Sie mehrmals nach Ihrem Namen gefragt werden. Es ist wichtig für Ihre Sicherheit, dass alle Pflegenden und Ärztinnen/ Ärzte genau wissen, wer Sie sind. dass Sie wissen, welche Medikamente Sie einnehmen und welchen Zweck diese haben. Beispielsweise bekommen Sie manchmal andere Medikamente im Krankenhaus als die, die Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt Zuhause verschreibt und die Sie in Ihrer Apotheke erhalten. Lassen Sie sich deshalb Ihre Medikamente erklären und fragen Sie nach möglichen Nebenwirkungen. dass Sie über anstehende Eingriffe und Untersuchungen ausreichend aufgeklärt wurden und darüber, was Sie nach Eingriffen beachten müssen. Stellen Sie alle Fragen, die für Sie wichtig sind. Dazu gehört auch, was Sie beunruhigt oder Ihnen Sorgen bereitet. dass Sie medizinische Aufklärungsbögen gründlich gelesen haben. Verwahren Sie eine persönliche Kopie in Ihren Unterlagen. Unterschreiben Sie Aufklärungsbögen nur, wenn Sie den Inhalt verstanden haben. dass Sie alle wesentlichen Ergebnisse Ihrer Untersuchungen kennen und diese Ihnen erklärt wurden. Wenn bei Ihnen eine Untersuchung durchgeführt wurde, fragen Sie nach dem Ergebnis, falls Sie nicht darüber informiert werden. dass Hygiene in unserem Krankenhaus ernst genommen und Hygieneregeln beachtet werden. Es ist in Ordnung, wenn Sie Pflegende und Ärztinnen/Ärzte fragen, ob sie sich die Hände desinfiziert haben.

Beachten Sie vor Entlassung,... dass Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt den weiteren Behandlungsplan erklärt. Folgende Fragen können wichtig sein: Welche Medikamente muss ich einnehmen? Sind es dieselben, die ich im Krankenhaus erhalten habe oder eventuell andere? Muss ich bei der Einnahme der Medikamente etwas beachten (Tageszeit, Mahlzeiten, Nahrungsmittel, die sich nicht mit den Medikamenten vertragen)? Wer verschreibt mir die Medikamente und wie bekomme ich sie? Wer unterstützt mich, falls ich Hilfe benötige (z.b. bei der Einnahme von Medikamenten)? Welche Art der körperlichen Betätigung ist gut für mich und was sollte ich wie lange vermeiden? Was darf ich essen u. trinken und was sollte ich wie lange vermeiden? Wann sind meine nächsten Termine? Wann erhalte ich den (vorläufigen) Arztbrief zur Weitergabe an meine Hausärztin/meinen Hausarzt? Ist meine Versorgung Zuhause (z.b. Pflegedienst, Essen auf Rädern) geregelt? Ist für alle nötigen Hilfsmittel (z.b. Gehhilfen) gesorgt? Bitten Sie uns gegebenenfalls um einen Pflegeüberleitungsbogen. An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche (z.b. Haushaltshilfe, Pflege, Betreuung)?

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, sollten noch Fragen offen sein, lassen Sie sich bei Bedarf von unserem Sozialdienst/Entlassmanagement beraten. Beachten Sie, bevor Sie das Krankenhaus verlassen, dass Sie den (vorläufigen) Arztbrief zur Weitergabe an Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt erhalten. Fragen Sie, ob es möglich ist, eine Kopie für Ihre persönlichen Unterlagen zu erhalten. Nehmen Sie sich die Zeit, bis zum nächsten Termin bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt Ihre Kopie des Arztbriefs aufmerksam zu lesen. Wenn Sie Fragen zum Arztbrief haben, kontaktieren Sie entweder die behandelnde Ärztin/den behandelnden Arzt im Krankenhaus oder Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt. Ihre Sicherheit ist uns wichtig! Ihr Krankenhaus-Team. Ihre Notizen

Herausgeber Aktionsbündnis Patientensicherheit e.v. (APS) Am Zirkus 2, 10117 Berlin Tel. 030/36 42 81 60 info@aps-ev.de www.aps-ev.de Konzept und Text APS-Arbeitsgruppe Informieren-Beraten-Entscheiden, AG-Leitung in 2013: Dr. C. Lessing / Vertretung aus dem APS-Vorstand: H. Loskill, H. Francois-Kettner Redaktionsgruppe: Dr. C. Lessing, Dr. J. Rohe, Dr. R. Lux, Ch. Hahnenkamp Erstauflage: 05.12.2013, 2. Auflage, Juli 2016