Landeskommando BAYERN Kommandeur München, den 24.10.2013 Rede anlässlich der offiziellen Verabschiedung des Leitenden katholischen Militärdekans, Monsignore Reinhold Bartmann, aus dem Verantwortungsbereich für Bayern und Baden-Württemberg im Rahmen des Pater- Rupert-Mayer-Gedenkgottesdienstes in der Bürgersaalkirche in MÜNCHEN Werte Gemeinde, sehr geehrter Herr Militärgeneralvikar Wakenhut, sehr geehrter Herr Leitender Militärdekan Bartmann, meine Kameradinnen und Kameraden, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe heute die Freude und Ehre als Vertreter der Bundeswehr in Süddeutschland unseren langjährigen, Leitenden katholischen Militärdekan, Monsignore Reinhold Bartmann, zu verabschieden.
-2- Ein japanisches Sprichwort sagt Ein guter Freund ist der größte Reichtum. Somit können wir sagen, dass wir, die Soldatinnen und Soldaten in Süddeutschland sowie auch unsere Familien reich beschenkt worden sind, denn Reinhold Bartmann ist der beste Freund, den wir uns als Uniformierte haben wünschen können. Wer aber ist er eigentlich, dieser oberpfälzische Reinhold Bartmann? Keine Sorge, ich werde jetzt nicht seinen Werdegang und Lebenslauf als historische Studie vorstellen, sondern versuchen, sein Wirken in der letzten ausgeführten Funktion, die er seit 01.März 2001 innehatte, in ein paar Aspekten zu beleuchten. Da ist zunächst Reinhold der Seelsorger. Gerade in der heutigen Zeit ist bei den Soldaten und ihren Familien die Nachfrage nach dem Pfarrer wieder deutlich intensiver geworden. Ständige, organisatorische Veränderungen in den Streitkräften, Standortauflösungen, Auslandseinsatzbelastungen bis zum Erleben persönlicher Todesgefahr und die Konfrontation mit Not und Elend in den Einsatzgebieten kennzeichnen das Umfeld der
-3- Soldatenfamilien. Daraus entwickeln sich natürlich Verunsicherung, Ängste, oftmals Hilflosigkeit oder auch Verzweiflung in der Frage, was die Zukunft bringen wird. Man kann auch sagen, dass dabei die Seele verletzt oder in Aufruhr gebracht wird. Da brauchen die Menschen jemanden, der sich auch um ihre Seelen sorgt. Der Seelsorger ist im sprichwörtlichen Sinn gefragt. Und da war und ist unser Monsignore Bartmann immer für uns dagewesen. Unermüdlich, Tag und Nacht ansprechbar und ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit, hat er versucht zu helfen, Mut zu zusprechen, Trost zu spenden und auch Leid erträglicher zu machen. Das volkstümliche Sprichwort Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich ein Singvogel darauf niederlassen lässt sein positives Wirken beschreiben. Dafür gebührt ihm großer Dank. Dann ist da weiterhin Reinhold der Helfer. In der Sorge um unsere besonders durch die Einsätze belasteten Familien hat er sich ebenfalls sehr verdient gemacht. Er wollte seinen Beitrag mit der Hilfe der Katholischen Militärseelsorge leisten, damit Familien
-4- wieder zu sich selbst finden können und wieder fröhliche Familien werden. Hochmotiviert und mit großem, persönlichen Einsatz hat er dafür Sorge getragen, das wir 2- bis 3-mal pro Jahr seit nunmehr 4 Jahren unsere sogenannten Körper- Seele-Geist-Seminare für genau diese betroffenen Familien organisieren und auch bezahlen konnten. Den Dank der Betroffenen konnte er auch persönlich entgegennehmen, wenn ihm insbesondere Kinder - Danke - sagten, weil sie ihr Papa am Ende des Seminars wieder wie früher lieb und fest an sich drückte. Da ist aber auch Reinhold der Organisator. Er trug dafür Sorge, dass auch bei Vakanzen und immer größer werdenden Herausforderungen die kirchliche Unterstützung, sowohl in den Auslandseinsätzen, als auch im Inlandstagesgeschäft, durchgängig gewährleistet wurde. Und das auch in schwierigen, personellen Engpässen. Und schließlich haben wir da Reinhold, den Repräsentanten der katholischen Kirche, der trotz auch vieler Stolpersteine, Kirche und Glauben als
-5- wertvolles Gut in der Gesellschaft, sicht- und erlebbar machen wollte. Ob die Wallfahrten nach ALTÖTTING, AMBERG oder anderswo, ob besondere Gottesdienste zu kirchlichen Feiertagen oder anderen Anlässen, bspw. die Friedensgottesdienste im Dom zu WÜRZBURG, oder auch die Organisation und Ausrichtung hochinteressanter Vorträge und Diskussionen, bspw. mit und an der katholischen Akademie in Schwabing, er hat sich hierbei unseren Dank und unsere Anerkennung verdient. Und abschließend bleibt da noch Reinhold der Mensch. Ein Freund, ein Kamerad, einer mit dem man Pferde stehlen kann, eine zuverlässige Bank, auf die man setzen kann. Und auch lustig und fröhlich. Wann immer es möglich war, hat er auch gelacht und sich stets, trotz der Seriosität und hierarchischen Ansiedlung seines Amtes, als unkomplizierter, offen und aufgeschlossener Mensch gezeigt. Und auch an unserem Freisinger Stammtisch konnte er dokumentieren, was der Chinese MEN Zi mit den Worten Ein großer Mensch ist der, der sein Kinderherz nicht verloren hat beschreibt.
-6- Werte Festgemeinde, ich danke unserem scheidenden, Leitenden Katholischen Militärdekan ganz herzlich für sein segenreiches Wirken und wünsche ihm viel Glück, Freude, Erfolg und Gottes Segen in seiner neuen Funktion, als Nachfolger unseres Militärgeneralvikars Walter Wakenhut, im Katholischen Militärbischofsamt in BERLIN. Abschließend möchte ich es nicht versäumen, allen die sich kirchlich um uns kümmern, unseren Militärpfarrern, aber auch Pfarrhelfern, für ihre wertvolle Arbeit zu danken. Brigadegeneral Johann Berger