Interaktive Konfliktbearbeitung

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Transkript:

Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung Standort Klagenfurt Interaktive Konfliktbearbeitung Kontakt: Wilfried Graf wilfried.graf@gmail.com Das in Aufbau begriffene Herbert C. Kelman Programm für Interaktive Konfliktbearbeitung umfasst drei Aufgabenbereiche: 1. Forschung zu Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen interaktiver Konfliktbearbeitung und Friedensförderung (Peacebuilding) in interkulturellen und internationalen Konfliktkonstellationen; Vergleich und Integration von Konzepten und Methoden von Konfliktbearbeitung; Entwicklung von Verfahren und Methoden interaktiver Konfliktbearbeitung; partizipative Aktionsforschung mit Konfliktparteien. 2. Beratung und Dialog, Capacity Development und Prozessbegleitung; Durchführung von Dialogprojekten in interkulturellen und internationalen Konfliktfeldern; Unterstützung von Friedensprozessen in Übergangs- und Nachkriegsgesellschaften. 3. Lehre, Fortbildung, Vorträge zu Verfahren und Methoden integrativer Konfliktbearbeitung mit Übungscharakter, anhand konkreter Fallbeispiele, evt. mit Einbeziehung von Konfliktparteien. Eine Besonderheit dieses Programms ist die Tatsache, dass es sich auf die Methoden und das Lebenswerk des Sozialpsychologen Herbert C. Kelmans Prof. emeritus an der Harvard Universität und Friedensforscher der ersten Stunde mit Wiener Wurzeln stützen kann. Praktisch wird dieser Arbeitsschwerpunkt zu einem großen Teil in Kooperation mit dem Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation (Kelman Institute bzw. HKI, früher IICP) realisiert - einem mit dem ZFF kooperierenden außeruniversitären Verein für Forschung, Weiterbildung und sozialer Intervention, zu dem schon länger Verbindungen mit IFF und Cluster bestehen, einerseits über einen Kooperationsvertrag mit der IFF (seit 2008), der einen Zertifikatslehrgang an der IFF ermöglichte (2008, Leitung: Evelyn Klein, Wilfried Graf), andrerseits durch Personalverflechtungen zwischen Cluster und HKI (Wilfried Graf: Direktor des HKI, Werner Wintersteiner: HKI-Vorstandsmitglied seit 2011, Anton Pelinka: HKI- Beiratsmitglied, Walter Fend: HKI-Vereinsmitglied).

Das Kelman Institute verfügt über Kompetenzen, Netzwerke und Projekterfahrungen in internationaler Friedensmediation und konfliktsensitiver Entwicklungszusammenarbeit, die die Einreichung und Umsetzung entsprechender Projekte in internationalen Konfliktregionen ermöglichen (Dialogprojekt mit Konfliktparteien in Sri Lanka April 2005 bis April 2011, Wiederaufbauprojekt in Sri Lanka 2005 bis 2007, Methodenentwicklung und Capacity Development ( Kumi- Netzwerk ) in Israel-Palästina seit 2005). Es erlaubt eine Anbindung an die 40-jährige Erfahrung in internationaler, sozialpsychologisch orientierter Konfliktbearbeitung in Israel-Palästina (durch die Ehrenpräsidentschaft Herbert C. Kelmans) sowie an die Erfahrung internationaler und europäischer Diplomatie in den 90er Jahren im ehemaligen Jugoslawien (durch die Präsidentschaft des österreichischen Botschafters Dr. Wolfgang Petritsch). Als längerfristiges Ziel ist geplant, eine universitäts-gestützte Methodologie für interaktive Konfliktbearbeitung (ausgehend von Kelmans Harvard-Ansatz) an der IFF bzw. im Cluster zu verankern, weiterzuentwickeln, in Krisengebieten anzuwenden, zu evaluieren und international zu verbreiten. 2011/12 wurde eine engere Kooperation der Univ. Klagenfurt mit Prof. Kelman hergestellt ausgehend von einer Veranstaltung an der IFF Wien am 19. Dezember 2011 zu den Möglichkeiten einer verstärkten Kooperation zwischen Wissenschaft, Diplomatie und Zivilgesellschaft, an der auch ein Vertreter der Europäischen Kommission teilnahm. Ende 2012 erfolgte die Vergabe des Ehrenzeichens der Stadt Wien an Prof. Kelman, die u.a. vom HKI und dem ZFF (Werner Wintersteiner) vorgeschlagen wurde. HKI-Präsident Wolfgang Petritsch hielt dabei die Laudatio und vermittelte einen Empfang Prof. Kelmans durch den österreichischen Bundespräsidenten. Zu den Aktivitäten des Kelman Programms (ZFF und HKI) im Jahr 2012 zählten a) die Weiterentwicklung eines methodologischen Verfahrens für Interaktive Konflikttransformation : - Beitrag für das IFF-Handbuch Inter- und Transdisziplinarität. Eine Gebrauchsanweisung (im Erscheinen) - Teilnahme an der systemtherapeutischen Konferenz Wie kommt das Neue in die Welt? (Heidelberg, Mai 2012) - In-House-Fortbildung am Kelman Institute (August 2012), an der auch Mitarbeiter des Clusters (Werner Wintersteiner, Walter Fend) teilnahmen. b) Universitäre Lehrveranstaltungen mit Übungscharakter zu Interaktiver Konfliktbearbeitung (inkl. Betreuung von mehreren Diplomarbeiten am Institut für Internationale Entwicklung an der Univ. Wien): - in Klagenfurt (Juni 2012),

- Graz (Feber 2012), - Wien (Mai 2012), - Al Quds University Jerusalem (im Rahmen des GIZ-Projekts Campus in Camps, (April bis Juni 2012), - OSCE-Academy Bishkek/Kirgistan mit Studenten aus allen zentralasiatischen Ländern sowie Afghanistan (November 2012). c) Trainings zu Interaktiver Konfliktbearbeitung - Konfliktsensitivität in der Entwicklungszusammenarbeit (Wien, Mai 2012) - Konfliktdialoge zum tunesischen Verfassungsentwurfs, Training von Moderatoren (Tunis, August 2012) - Fortbildung für europäische Kumi-Practitioner (Utrecht, September 2012) - Fortbildung für europäische Kumi-Practitioner (Hamburg, Jänner 2013). d) Vorbereitung einer Buchreihe zu Herbert Kelman (gemeinsam mit Werner Wintersteiner). Konkret wurde 2012 die Arbeit an zwei Büchern mit Kelmans Texten (eines auf deutsch, eines auf englisch) aufgenommen. e) Initiierung und Mitarbeit bei Vorbereitung und Durchführung einer einwöchigen Veranstaltungsreihe zu Konfliktkonstellationen im Nahen Osten und im arabischen Raum (Dezember 2012), als Kooperation zwischen der International Crisis Group, ÖIIP, HKI/ZFF, Renner-Institut, BMeiA und BMLV. Vereinbarung einer längerfristigen Kooperation zwischen ICG und HKI in Hinblick auf Konfliktanalyse und Konfliktbearbeitung in Israel-Palästina. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe fand eine weitere Veranstaltung an der IFF mit Prof. Kelman statt (Panel zu Lösungsperspektiven im Nahost-Konflikt am 17. 12. 2012) sowie im Anschluß ein hochkarätiges internationales Brainstorming am IFF zu österreichischen Möglichkeiten internationaler Friedensmediation. f) Impulsreferat auf der österreichischen Konferenz Strategischer Leitfaden Sicherheit und Entwicklung ; 3C Retreat zu den Erfahrungen mit dem Dialogprojekt in Sri Lanka und den Möglichkeiten Österreichs in internationaler Friedensmediation (Stadtschlaining, November 2012). g) Teilnahme des HKI an einer Konferenz zu Reconciliation am Conflict Prevention Center der OSCE (Wien, Dezenber 2012). h) Vorbereitung, Entwicklung und Begleitung von Dialogprojekten zu Konfliktbearbeitung und Friedensförderung in zwei Schwerpunktregionen: - Israel-Palästina mit Nachbarstaaten im arabischen Raum

- Kärnten/Slowenien mit Nachbarstaaten in der Alpen-Adria-Region / Westbalkan / Südosteuropa. In Israel-Palästina kann sich das Kelman-Programm auf einen Methodendialog und ein darauf aufbauendes Netzwerk von Konflikt-FacilitatorInnen stützen, das vom HKI (früher IICP) seit 2006 kontinuierlich aufgebaut und begleitet wird. Im Dezember 2011 wurde zum ersten Mal eine bilaterale Working Group mit israelischen und palästinensischen Schlüsselpersonen unter Leitung von Prof. Kelman in Wien organisiert, die bereits seit fast 10 Jahren auf einer Track 2 -Ebene arbeitet. Im März 2012 fand ein Folge-Workshop dieser Working Group in Jerusalem statt. Neben dieser Working Group wurden im März 2012 gemeinsam mit Prof. Kelman zwei öffentliche Roundtables in Jerusalem und Ramallah organisiert. 2012 konnten in Jerusalem und Ramallah auch zwei affilierte Mitarbeiter des Kelman Institutes gewonnen werden ( Inside-Mediators ). Für 2013 und die kommenden Jahre sind weitere bilaterale Workshops in Österreich geplant, wobei die Zusammensetzung der Working Group erweitert bzw. erneuert werden soll. Diese bilateralen Workshops in Wien sollen in Zukunft aber auch mit inner-israelischen und inner-palästinensischen Dialogprojekten sowie mit Diskussionsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit in den Konfliktregionen verbunden werden. Mit einem solchen Multi-Track-Ansatz soll die Kelman-Methode auf innovative Weise verbreitert und weiterentwickelt werden. Zu Kärnten/Slowenien wurde Anfang 2012 das Buch Kärnten liegt am Meer herausgegeben, als Zwischenbericht zu einem schon seit 2007 laufenden Dialogprojekt, das vom HKI (früher IICP) initiiert und begleitet wurde. Es folgten Buchpräsentationen in Wien (Feber 2012) und Klagenfurt (Feber 2012). In Fortsetzung dieses Projekts wurden 2012 Vorarbeiten für ein weiterführendes grenzübergreifendes Dialogprojekt Erinnerung - Versöhnung Zukunftsgestaltung: Wege zu einer Friedensregion Alpen -Adria begonnen. Ähnlich wie im Nahost-Projekt ist dabei an einen Multi-Track-Ansatz gedacht, der neben einer bilateralen slowenischösterreichischen Arbeitsgruppe auch verschiedene Arbeitsgruppen mit Schlüsselpersonen innerhalb Sloweniens, innerhalb Kärntens und auch innerhalb der slowenischen Volksgruppe in Kärnten umfassen soll. Dabei sollen Projektideen zu einem neuen Umgang mit Vergangenheit erarbeitet und konkretisiert werden. Erste Projektideen wurden 2012 bereits auf Grundlage der Buchdiskussionen zu Kärnten liegt am Meer angedacht und bei der Internationale Konferenz Friedensbildung in der Alpen-Adria-Region (November 2012) diskutiert ( 100 Jahre Volksabstimmung 2020, Geschichtsbuch Alpen-Adria, Begegnungszentrum Erinnerung Versöhnung - Zukunftsgestaltung, Jugendwerk Alpen-Adria etc.) Veröffentlichungen im Berichtszeitraum: Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun / Ernstbrunner, Thomas (2012): The Dimension of Culture in Violent Conflict. Proceedings EUNIC Conference, Brussels.

Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun (2012): Interaktive Konflikttransformation. In: Werther-Pietsch, Ursula / Ritzer, Thomas (2012): Staatsaufbau als Konfliktprävention? Das aktuelle Spektrum von Interessen und Kooperation in fragilen Situationen. Beitrag zur Österreichischen Friedens- und Konfliktforschung. Univ.Wien. Wintersteiner, Werner / Graf, Wilfried: Österreichs Beiträge zu internationaler ziviler Konfliktbearbeitung. Für eine wissenschaftsbasierte und multiparadigmatische Kooperation auf gleicher Augenhöhe zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren, in: Johann Pucher, Johann Frank (Hg.): Strategie und Sicherheit 2012. Der Gestaltungsspielraum der österreichischen Sicherheitspolitik, Wien: Böhlau, S. 439-450. Wintersteiner, Werner / Graf, Wilfried: Friedensorientierte Sicherheitspolitik durch Konfliktbearbeitung mit friedlichen Mitteln, in: International, IV/2011, S. 20-23. Petritsch, Wolfgang / Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun (Hg.) (2012): Kärnten neu verstehen. Konfliktgeschichten über Trauma, Macht und Identität. Drava Verlag / Heyn Verlag, Klagenfurt. Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun / Ernstbrunner, Thomas (2012): Vom Kompromiss zur Versöhnung? Zwischenbericht zum Projekt Kärnten neu denken / verstehen / gestalten. In: Petritsch, Wolfgang / Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun (Hg.) (2011): Kärnten neu verstehen. Konfliktgeschichten über Trauma, Macht und Identität. Drava Verlag / Heyn Verlag, Klagenfurt. Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun (2011): Konflikttransformation und die Arbeit am sozialen Unbewussten (II). In: Spektrum der Mediation. Nr. 42 (Schwerpunkt Mediation und Politik). Fachzeitschrift des Bundesverbands Mediation e.v., Kassel. Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun (2011): Konflikttransformation und die Arbeit am sozialen Unbewussten (I). In: Spektrum der Mediation. Nr. 41 (Schwerpunkt Friedens-, Aktionsforschung und Mediation). Fachzeitschrift des Bundesverbands Mediation e.v., Kassel. Graf, Wilfried / Kainz, Valerie / Taibl, Agnes (2011): Transitional Justice: zwischen globalen Normen und lokalen Kontexten. In: Lorenz Böllinger u.a. (Hg.), "Einheitliches Recht für die Vielfalt der Kulturen?" Tagungsband der GIWK-Konferenz 2010. Reihe "Schriften zur Rechts- und Kriminalsoziologie" Band 4, Lit-Verlag, Wien. Graf, Wilfried: Interaktive Konfliktbearbeitung. Beitrag zum IFF-Handbuch Inter- und Transdisziplinarität. Eine Gebrauchsanweisung (im Erscheinen). Graf, Wilfried / Kramer, Gudrun / Nicolescou, Augustin (2013): Complexity Thinking as a Transdisciplinary Meta-Framework for Interactive Conflict Transformation (im Erscheinen, 2013). Graf, Wilfried / Wintersteiner, Werner: Ethik und Erkenntnis. Hermann Broch s Bedeutung für eine zeitgemäße Friedensforschung (im Erscheinen).