VOLL KERAMISCH. 70 Swiss Dental Community 1. Jahrgang 6/08 ZAHNTECHNIK. Technologiezugang ohne Investitionen. Gerüstherstellung.



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Transkript:

Eine Schaltlückenversorgung mit einer Lava Zirkoniumdioxidbrücke VOLL KERAMISCH Ein Beitrag von Ztm. Felix Baumann, Olten/Schweiz Die Anzahl vollkeramischer Restaurationen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Grund dafür ist die Einführung neuer Keramiken. Diese sind speziell auf zahnmedizinische Bedürfnisse abgestimmt. Zahnarzt beziehungsweise Zahntechniker haben heute die Wahl zwischen silikatkeramischen Gerüstmaterialien (Inlays, Onlays, Kronen, Veeners) und hochfesten Oxidkeramiken. Derzeit ist Zirkon iumdioxid auf dem Weg, der Metallkeramik mehr und mehr Konkurrenz zu machen. Als einziges vollkeramisches Material im Dentalbereich bietet Zirkoniumdioxid eine hohe Festigkeit vergleichbar der von Metallkeramik sowohl für Einzelkronen- als auch für die Brückengerüste. Des Weiteren ist die höhere Bioverträglichkeit und die hervorragende Ästhetik ein Argument für diesen Werkstoff. Eine Vielzahl von Bewerbern buhlt um den immer grösser werden Zirkoniumdioxid-Markt. Die CAD/CAM-Systeme gleichen sich gerade im Bereich der Software immer weiter einander an. Daher ist es enorm wichtig, einen guten und verlässlichen Industriepartner an seiner Seite zu haben. Diverse Beispiele zeigen, dass CAD/CAM-Anbieter plötzlich wieder vom Markt verschwinden könnten. Ein Aspekt der zeigt, dass eine verlässliche Beziehung zu einem vertrauenswürdigen Industriepartner wichtiger denn je ist. Wir sind davon überzeugt, mit 3M Espe einen hervorragenden Partner an unserer Seite zu haben. Das Unternehmen ist auf dem weltweiten Dentalmarkt anerkannt und akzeptiert. Die Marke Lava verspricht Qualität. Die modernen Möglichkeiten implantatprothetischer Ver sor - gungen liefern in vielen Fällen optimale Resultate. Die Ten - denz besteht darin, jeden fehlenden Zahn mit einem Implantat zu ersetzen. Trotzdem gibt es im Praxisalltag immer wieder Fälle, bei welchen aus verschiedenen Gründen eine Alter na - tive gefragt ist. Im vorliegenden Fall wurde eine Schaltlücke im Seitenzahngebiet mit einer Zirkoniumdioxidbrücke nach dem Lava System versorgt. Das Lava System Das Lava-System der Firma 3M Espe ist die Neuentwicklung eines Gesamtsystems für Kronen und Brücken aus Zirkoniumdioxid, welches bereits seit 2001 auf dem Markt vefügbar ist. Regelmässige Software-Updates gewähren eine ständige Erweiterung der Design- und Indikationsmöglichkeiten. Das Gesamtsystem ist auf regionale Fräszentren ausgerichtet. Technologiezugang ohne Investitionen Lava-Fräszentren eröffnen die Welt des modernen Zahnersatzes. Aufwendungen für die CAD/CAM-Technologie mit hohen Fixkosten entfallen, sodass der Anwender ohne Investitionsrisiken die Vorteile der Technologie nutzen kann. Er hat jederzeit Zugang zu neuen Systementwicklungen und behält die aktuelle Marktentwicklung im Auge. Lediglich die Gerüstherstellung wird an das Lava Fräszentrum delegiert. Der direkte Dialog mit dem zahntechnischen Spezialisten vor Ort gibt die Sicherheit, dass Erwartungen und Vorstellungen bezüglich Form und Farbe des Gerüsts erfüllt werden. Gerüstherstellung Um die klinische Situation optimal einscannen zu können, muss zuerst ein Sägeschnittmodell hergestellt werden. Nachdem alle Auftragsinformationen in die Software eingegeben wurden, wird das Modell im Lava Scan ST Scanner positioniert. Durch ein optisches Verfahren (Weisslichttriangulation mit Streifenlichtprojektion) wird die klinische Situation in ein virtuelles Bild überführt. Wahlweise können zur Unterstützung des Designs der Kieferkamm, die Nachbarzähne, die Gegenbezahnung oder ein Wax-up eingescannt werden. Am Bildschirm erscheinen zuerst die Stümpfe mit automatischer Präparationsgrenzenanzeige. Unebenheiten, Kavitäten und Unterschnitte können virtuell ausgeblockt werden. Das System gestaltet anschliessend auf dem Pfeilerzahn das Käppchen mit einer Schichtstärke von 0,5 mm für Brücken und Seitenzahnkronen. Für Frontzähne ist die Reduktion der 70 Swiss Dental Community 1. Jahrgang 6/08

Schichtstärke auf 0,3 mm möglich. Die Software überprüft die Einstellungen und gibt entsprechende Warnhinweise beim Unterschreiten der Wandstärken. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung. Das System macht jetzt einen Vorschlag für das Brückenglied. Mit dem virtuellen Wachsmesser können sowohl die Kappen als auch das Brückenglied individualisiert werden. Nach dem Entwurf von Kappen und Brückenglieder werden die Konnektoren festgelegt. Auch hier kontrolliert das System die notwendige Stärke der Querschnitte, um so die Langzeitstabilität zu gewährleisten. Da das Material im vorgesinterten Zustand noch nicht seine maximale Festigkeit hat, werden die Restaurationen mit einer feinen Randverstärkung gefräst. Dünn auslaufende Ränder könnten sonst während des Fräsens beschädigt werden. Nach dem Design werden die Daten mit der Software (Lava Calc) berechnet und an die CNC (Computerized Numerical Control) Fräseinheit weitergeleitet. Über zwei Barcodes auf den Frames liest das Gerät alle relevanten Daten zur Kompensation der Sinterschrumpfung sowie für die Patientenzuordnung ein. Die Restauration wird um die für die entsprechende Charge an Zirkoniumdioxid gemessenen Sinterparameter vergrössert gefräst. Die CNC-Fräsmaschine (Lava Form) ist eine dreieinhalbachsige Einheit. Der Fräskopf ist in drei Achsen beweglich, während der Fräsblock um 180 in der Längsachse ge dreht werden kann. Die Maschine läuft im trockenen Zustand. Der entstehende Schleifstaub wird abgesaugt. Die Zirkoniumdioxidblöcke (Lava Frames) gibt es zurzeit in drei verschiedenen Grössen (60 mm, 40 mm, 19 mm), welche je nach Indikation und Dimension des Gerüsts eingesetzt werden. Nach dem Fräsen können die Gerüste in sieben verschiedenen patentierten Farben gemäss des Vitapan Classical-Farbrings eingefärbt werden. Die Frames bestehen aus vorgesintertem Zirkoniumdioxid. Dieses muss nach dem Fräsprozess bei 1500 C über 11 Stunden im Ofen dicht gesintert werden. Auch dies geschieht aus Gründen der Qualitätssicherung vollautomatisch. Werkstoff Zirkoniumdioxidmaterialien sind charakterisiert durch unterschiedliche Korngrössen, Korngrössenverteilungen sowie un terschiedliche Verteilung und Konzentration von Yttrium di - oxid. Die Homogenität des Materials spielt eine entscheidende Rolle. Diese Eigenschaft wird durch den Produk tions - prozess bestimmt. Zirkoniumdioxid ist nicht gleich Zirkoniumdioxid! Lava Frame besteht aus einem 3 mol % Yttriumdioxid teilstabilisiertem, tetragonalen, polykristallinen Zirkoniumdioxid mit einer mittleren Korngrösse von 0,5 mm. Materialdaten Gerüstkeramik Lava Frame Dichte (r): 6,08g/cm 3 Biegefestigkeit (sb) (Punchtest) (#121473): > 1100 mpa Risszähigkeit (KIC): 5-10Mpa m1/2 E-Modul (E): 205 Gpa WAK: 10 ppm Schmelzpunkt: 2700 C Korngrösse: 0,5 µm Vickershärte (HV 10): 1250 5-Jahr-Gerüstgarantie Indikationen Einzelkronen Marylandbrücken verblockte Kronen Primärteleskope 3 8 gliedrige Brücken Ind. Zirkonoxyd-Abutments Freiendbrücken Inlay und Onlay Inlay- und Onlaybrücken Keramische Verblendung Erst eine meisterhafte Verblendung schafft ein natürliches und ästhetisches Aussehen. Für die Verblendung der Gerüste ist die Verwendung von silkatkeramischen Massen erforderlich. Die zum System gehörige Verblendkeramik (Lava Ceram) ist auf die mechanischen Eigenschaften des Gerüstmaterials abgestimmt. Die eingefärbten Gerüste haben nach dem Sintern und Aufpassen nicht nur einen dichten Randschluss, sondern auch eine natürliche Dentinfarbe. Zunächst wird das Käppchen gleichmässig mit dem entsprechenden Gerüstmodifier überschichtet und gebrannt. Der Mo - di fier ist eine hoch fluoreszierende Masse, die der Verblen dung eine natürliche Tiefenwirkung verleiht. Mit den entsprechenden Dentinmassen wird anschliessend die anatomische Form aufgebaut. Das Dentin wird zurück geschnitten (Cut-back) und die Krone mit verschiedenen Schneidemassen, Trans parent - mas sen und Effektmassen fertig geschichtet. Patientenfall (zahnärztliche Behandlung erfolgte durch Dr. Gabriel Krastl, Universitätsklinik für Zahnmedizin, Basel/Schweiz) Die 58-jährige Patientin äussert den Wunsch nach einer Versorgung der Lücke im Seitenzahnbereich (Abb. 1 und 2). Der endodontisch behandelte Zahn 46 musste vor mehreren Jahren aufgrund einer Längsfraktur extrahiert werden. Eine prothetische Versor gung von 46 wurde aus finanziellen Gründen bislang nicht vorgenommen. Klinisch und radiologisch erscheinen die Zähne im 4. Quadranten unauffällig. Alle Zähne reagieren auf den Sensisbilitätstest. 45 und 47 sind mit alten, insuffizienten Amalgamfüllungen versorgt. Das reduzierte Knochenangebot in regio 46 und die dadurch erforderlichen augmentativen Massnahmen sprachen gegen ein Implantat. Alternativ entschied sich die Patientin für eine Brückenversorgung (Abb. 3 und 4). 1. Jahrgang 6/08 Swiss Dental Community 71

Abb. 1 Die Situation vor Behandlungsbeginn 2 3 Abb. 2 und 3 Zahn 46 fehlt und soll durch eine Brücke ersetzt werden. Die Pfeilerzähne 45 und 47 sind insuffizient mit Amalgam gefüllt Abb. 4 Das Situationsmodell der Ausgangssituation 72 Swiss Dental Community 1. Jahrgang 6/08

Abb. 5 und 6 Die Entfernung der Amalgamfüllungen erfolgt unter Kofferdam 5 6 Abb. 7 und 8 Die Kavitäten werden mit Komposit auf - gebaut 7 8 Abb. 9 und 10 Die zirkuläre Hohlkehlpräparation erfolgt gemäss den Richtlinien für Vollkeramik 9 10 Abb. 11 Abformung mit Peramdyne 1. Behandlungssitzung Nach der Entfernung der Amalgamfüllungen an 45 und 47 wer - den die Dentindefekte unter Kofferdam adhäsiv mit Komposit aufgebaut (Abb. 5 bis 8). Anschliessend erfolgt die Kronenpräparation (Abb. 9 bis 11). Aufgrund der unproblematischen Ästhetik im Seitenzahngebiet wird bewusst supra gingival präpariert. Nach der Abformung folgt die temporäre Versorgung mit einem Eierschalen-Provisorium (Abb. 12 und 13). 1. Jahrgang 6/08 Swiss Dental Community 73

12 13 Abb. 12 und 13 Das laborgefertigte Eierschalenprovisorium Abb. 14 Das Sägeschnittmodell auf der Zeiserplatte Abb. 15 Mit dem Lava Scan St wird das Sägeschnittmodell mittels optischer Weisslichtriangu - la tion mit Streifen - licht projek tion abgescannt. Die Daten werden hierbei in ver - schiedenen Positionen ein gelesen 16 17 Abb. 16 Die Designersoftware ermöglicht eine genaue und individuelle Gerüstgestaltung. Auf den Pfeilerzähnen 47 und 45 wird mit automatischer Demarkationserkennung das Käppchen gestaltet 18 19 Abb. 17 Die Grösse des Ze - ment spalts kann in di vi - duell eingestellt werden. Ebenso die Ze - ment spalter wei terung am oberen Teil der Präparation Abb. 18 und 19 Die Brücke wird am Bildschirm so gestaltet, dass eine gleichmässige (zirka 1,5 mm Dicke) Verblendstärke erreicht wird. Sehr wichtig Chipping!! 20 21 Abb. 20 und 21 Die Verbindungsstellen der einzelnen Glieder werden nach Herstellerangaben verbunden. Die Software bringt Warnhinweise bei zu schwacher Konnektorenverbindungen. Mit den Haltestiften für das Frame ist das Gerüst fertig zum Fräsen 74 Swiss Dental Community 1. Jahrgang 6/08

Abb. 23 Gemäss der Zahnfarbe wird das Gerüst in der entsprechenden Farbflüssigkeit infiltriert Abb. 22 Die automatische Lava CNC-Fräseinheit fräst das Gerüst Abb. 24 und 25 Auf speziellen Brennträgern, welche die Schrumpfung ungehindert zu lassen, wird das Gerüst bei 1500 11 Stunden gesintert 24 25 Abb. 26 bis 28 Das fertig gesinterte Gerüst wird lichtoptisch auf Risse untersucht, die produktionsbedingte Randverstärkung optimiert und aufgepasst 26 27 28 1. Jahrgang 6/08 Swiss Dental Community 75

Abb. 29 und 30 Die Gerüsteinprobe im Munde. Es erfolgt die Überprüfung der Passgenauigkeit und Bisslage. Der ästhetische Vorteil der Gerüsteinfärbung zeigt jetzt schon, wie harmonisch die Farbe zu den Nachbarzähnen passt Abb. 31 Mit der neuen Bissnahme wird im Labor die Situation im Artikulator überprüft und gegebenenfalls neu einartikuliert Abb. 32 Mit einem Modifierbrand wird dem Gerüst ein fluoreszierender Unterbau gegeben. Der hoch fluoreszierende Modifier verleiht der Verblendung eine natürliche Tiefenwirkung Abb. 33 und 34 Mit Lava Ceram wird die Brücke geschichtet und gebrannt Abb. 35 Die Schrumpfung nach dem ersten Brand wird mit dem zweiten Dentinbrand ausgeglichen Abb. 36 Die fertig gebrannte Brücke auf dem Modell von bukkal... 76 Swiss Dental Community 1. Jahrgang 6/08

Abb. 38... und auf dem ungesägten Kontrollmodell Abb. 37... von lingual... Abb. 39 Die provisorische Brücke wird entfernt. Vor dem Einsetzen der vollkeramischen Brücke ist die Trockenlegung wichtig Abb. 40 Die Befestigung erfolgt adhäsiv mit Rely X Unicem Indikation Komposit Abformmasse Meistermodell Zirkoniumdioxidgerüst Verblendkeramik Zementierung Produktliste Name Multicore Flow Permadyne Zeiserplatte Fujirock Lava Lava Ceram Rely X Unicem Hersteller/ Vertrieb Ivoclar Vivadent 3M Espe Amann Girrbach GC Europe 3M Espe 3M Espe 3M Espe Wie unter dem Absatz Gerüstherstellung beschrieben, erfolgt die Anfertigung des Zirkoniumdioxidgerüsts (Abb. 14 bis 28). 2. Behandlungssitzung Nach der Entfernung des Provisoriums wird das Zirkoniumdioxidgerüst eingesetzt. Die Passung ist optimal Korrekturen sind nicht erforderlich (Abb. 26 bis 30). Die provisorische Brücke wird wieder rezementiert. Im Labor wird die Brücke jetzt nach allen Regeln der zahntechnischen Kunst verblendet (Abb. 31 bis 38) 3. Behandlungssitzung Die definitive Lava Brücke wird eingesetzt (Abb. 39 bis 40) Okklusion und Artikulation werden überprüft. Aus ästhetischer Sicht integriert sich die Brücke harmonisch in den vorhandenen Zahnbogen (Abb. 41 bis 43). Lediglich im zervikalen Bereich an Zahn 47 ist aufgrund der supragingivalen Präparationsgrenzen der Übergang zwischen Zahn und Restau ration sichtbar. Dieser kleine ästhetische Makel ist für die Patientin jedoch völlig unrelevant. Das definitive Einsetzen wird mit Rely X Unicem vorgenommen. Fazit Die physikalischen und optischen Eigenschaften, die Festigkeit, Passform und Biokompatibilität machen CAD/CAM-gefertigte Gerüste zu einer vielversprechenden Alternative zu kon ven tio - nellen metallkeramischen Konstruktionen. Allerdings bleibt ab zu war ten, ob die günstigen Materialeigenschaften auch in Lang zeitstudien belegt werden können. Des Weiteren ist es wichtig, den richtigen Zirkoniumdioxidanbie ter als Part ner zu wählen. Dieser ist voraussichtlich auch in einigen Jahren noch als zuverlässiger Partner auf dem Markt. 1. Jahrgang 6/08 Swiss Dental Community 77

Abb. 41 und 42 Die eingegliederte Brücke integriert sich harmonisch in die orale Situation Abb. 43 Das Abschluss-Röntgenbild Zur Person Ztm. Felix Baumann (Jahrgang 1958) beendete 1978 seine zahntechnische Ausbildung im Labor Ess. In den Jahren 1987 bis 1989 besuchte er die Höhere Fachschule für Zahntechnik mit dem eidgenössischen Diplom-Abschluss zum Zahntechnikermeister. Seit 1997 ist Felix Baumann Laborinhaber der Ess Zahntechnik Olten AG. Im Jahr 2006 erlangte er den Abschluss zum PSK Dental Aesthetiker. 2007 eröffnete er das erste Lava Fräszentrum in der Schweiz (Lava Fräszentrum Olten GmbH). Ztm Felix Baumann ist Mitglied der dental excellence International Laboratory Group, der ASMO sowie der VZLS. Kontaktadresse Ztm. Felix Baumann Ess Zahntechnik Olten AG Jurastrasse 8 4601 Olten olten@ess-zahntechnik.ch www.ess-zahntechnik.ch Lava Fräszentrum Olten GmbH Jurastrasse 8 4601 Olten info@lavadental.ch www.lavadental.ch 78 Swiss Dental Community 1. Jahrgang 6/08