Wohnen im Alter Gestalte ich oder werde ich gestaltet?

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a) 8,56 b) 13,12 c) 25,84 d) 37,06 e) 67,01 f) 111,50 g) 99,04 h) 87,49

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Transkript:

Wohnen im Alter Gestalte ich oder werde ich gestaltet? Thaddäus Kunzmann, Demografiebeauftragter des Landes Baden-Württemberg Vortrag am 9. Mai bei Haus und Grund Emmendingen

Kein Bundesland ist so gewachsen wie Baden-Württemberg Veränderung der Einwohnerzahl in den alten Bundesländern 1952 bis 2015 in Prozent Baden-Württemberg 62 Bayern 40 Hessen 39 Altes Bundesgebiet* 34 Nordrhein-Westfalen 29 Rheinland-Pfalz 28 Niedersachsen 19 Schleswig-Holstein 18 Bremen 13 Hamburg 6 0 10 20 30 40 50 60 70

Und die Bevölkerung in Baden-Württemberg wächst noch einige Jahre!

Deutschland bis 2045

Das ist die Entwicklung in Baden-Württemberg

120 So entwickelt sich die Bevölkerungszahl bei einer Geburtsrate von 1,57 in den nächsten Generationen 100 80 60 40 20 0 1 2 3 4

Das heißt konkret: Ohne Zuzug lässt sich der kommende Fachkräftemangel nicht bewältigen.

Das heißt konkret: Ohne Zuzug lässt sich der kommende Fachkräftemangel nicht bewältigen. Was sind die Voraussetzungen vor Ort dafür: Wohnraumangebot Mobilität Kinderbetreuung und Schule Breitband

Wer heute 50 Jahre alt ist 8 von 10 Frauen feiert einmal ihren 80. Geburtstag (bei den Männern 7 von 10) jede 2. Frau feiert einmal ihren 90. Geburtstag (bei den Männern jeder 3.) jede 8. Frau feiert einmal ihren 100. Geburtstag (bei den Männern sind es 3 Prozent)

Welche Stärken hat Baden-Württemberg? Baden-Württemberg ist ein wohlhabendes Bundesland Kein ausgeprägtes Stadt-/Land-Gefälle Flächendeckend starke Wirtschaftsstruktur (somit bleibt auch der ländliche Raum attraktiv für Zuzug) => hohe Beschäftigungsquote Flächendeckende Hochschullandschaft

Welche Vorzüge genießt Baden-Württemberg? Hohe Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement => projektbezogen und zeitlich befristet Unsere Kommunen genießen eine starke Stellung und sind finanziell gut gestellt Reizvolle Landschaft => Tourismus In der Pflege hohe Standards

Wo liegen unsere Schwächen? Hoher Siedlungsdruck verteuert das Wohnen Schwierige Topografie verschärft Zugänglichkeit des ländlichen Raums Im Süden ist die Schweiz ein attraktiver Wettbewerber um Fachkräfte In Infrastruktur und Digitalisierung ein hoher Investitionsbedarf

Wo liegen unsere Schwächen? Starke Stellung der Akteure (z.b. Kommunen) macht abgestimmtes Vorgehen schwieriger Viele Projektgeber provozieren Projektitis

Was ist unser Wunsch für das Alter?

Was ist unser Wunsch für das Alter? So lange wie möglich wenn möglich bis zuletzt in der eigenen Häuslichkeit gesund, mobil und selbstständig wohnen zu können.

Handlungsfeld Wohnen

Durch Verkehrsunfälle starben 2017 rund 3.200 Menschen in Deutschland.

Was wir brauchen: Kompetenzzentrum Barrierefreiheit im öffentlichen und privaten Raum Ausbildung und Zertifizierung von Planern, Architekten und Handwerkern Verdoppelung der Mittel der KfW für den altersgerechten Umbau (heute 75 Mio. Euro) Förderung des Umbaus bei privaten Mietwohnungen

Handlungsfeld Versorgung (ländlicher Raum)

Wie entwickelt sich Baden-Württemberg im Jahr 2030?

Wie gelingt es, dass auch in den kleineren Kommunen die Einwohnerschaft ausgewogen bleibt?

Wie gelingt es, dass auch in den kleineren Kommunen die Einwohnerschaft ausgewogen bleibt? Arbeitsplatz Möglichkeit, ein Haus zu erwerben (auch im Bestand) Barrierefreier Geschosswohnungsbau wenn möglich in der Ortsmitte Gute Kinderbetreuung und Schulen Mobilitätsangebote Breitband

Warum ist das wichtig? Nur mit Kaufkraft und Nachfrage lassen sich nachhaltig Versorgungseinrichtungen des täglichen Lebens sichern.

Handlungsfeld Mobilität

Zwei Drittel der Über-75jährigen fühlt sich selbst als wenig mobil bis gar nicht mobil Aus einer Studie des ADAC Mobilitätsoptionen Älterer im ländlichen Raum

Einschätzung der Sicherheit verschiedener Verkehrsmittel, Antworten mit sicher und eher sicher Aus einer Studie des ADAC Mobilitätsoptionen Älterer im ländlichen Raum

Woran muss gearbeitet werden? Viele ältere sind seit ihrer Schulzeit nicht mehr Bus gefahren => Wie ist es möglich, sie für den Nahverkehr zu motivieren, wenn sie ihr eigenes Fahrzeug nicht mehr nutzen können oder wollen? Braucht es hier nicht niedrigschwelligere Angebote (wie z.b. Bürgerbusse, Ruftaxis, Mitfahrorganisationen usw.)

Woran muss gearbeitet werden? Der öffentliche Raum muss sich auf die Hochaltrigen einstellen: - Begehbarkeit der Gehwege, Stolperfallen - Ausleuchtung - Ruhebänke - öffentliche Toiletten => Fußgängercheck (Angebot des VM)

Handlungsfeld Bindung, Nachbarschaft und ehrenamtliches Engagement

Handlungsfeld Digitalisierung

Handlungsfeld Gesundheit

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.