SBB fährt mit I IBM WebSphere



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Transkript:

THINK! KUNDENMAGAZIN DER IBM SCHWEIZ 02/2006 SBB fährt mit I IBM WebSphere e Neue mobile Endgerätee für Zugbegleiter Eidgenössisches V Volkswirtschaftsdepartement: Outsourcing der Bürokommunikation CEO T Talk: Schokoladen-Dynastie aus dem Uhrmacherlandand IBM System p5 beim Logistikdienstleister P Panalpina IP-Services: Integrierte K Kommunikation d der Zukunft 50 J Jahre e Forschungszentrum Rüschlikon

SBB fährt mit IBM WebSphere «on demand» Direkter Zugriff auf Daten und Reiseinformationen Die SBB hat ihre IT-Systeme mithilfe der IBM WebSphere Application Server integriert. Mit neuen mobilen Endgeräten greifen gut 2 000 Zugbegleiter jetzt direkt auf Kundendaten, Fahrpläne, Ticketinformationen oder Abrechnungsdaten zu. Das Ergebnis sind bessere Dienstleistungen, weniger Papierverbrauch und effizientere Geschäftsprozesse. Und auch das Management der mobilen Geräte liess sich wesentlich vereinfachen. Fast eine Million Menschen in der Schweiz sind täglich mit dem Zug unterwegs, rund 1000- mal fällt dabei während der Fahrausweiskontrolle der Satz: Entschuldigen Sie, ich habe mein GA zu Hause liegen lassen. Noch vor wenigen Monaten druckte der Zugbegleiter ein vorläufiges Ersatzbillett aus, das der Fahrgast an einem Schalter zusammen mit seinem gültigen Abonnement vorlegen musste. Das war die Zeit von ZPG I dem so genannten «Zug-Personal-Gerät, Generation eins». Aus und vorbei mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 ist das Zeitalter von ZPG II angebrochen, dem neuen roten Wunderwerkzeug der Zugbegleiter. Damit wählt sich dieser direkt über Mobilfunk in die Kundendatenbank ein und schaut nach, ob der Betreffende tatsächlich Kunde der SBB ist und ein gültiges Generalabonnement besitzt. Wenn ja, ist die Sache mit einer Bearbeitungsgebühr von fünf Franken an Ort und Stelle noch im Zug erledigt. Und das ist nur eine von vielen innovativen Funktionen, mit denen das neue Endgerät ausgestattet ist. Auch das Vorläufermodell war leistungsfähig, konnte Fahrkarten ausdrucken, Auskünfte erteilen oder diente zur Erfassung von Zuginformationen. Doch zum Datentransfer musste das Gerät jeden Tag in eine Dockingstation gesteckt werden und war dabei nur mit zwei IT-Systemen verbunden. Zudem war es grösser und schwerer. Nach zehn Jahren in der Anwendung ist das 6 IBM THINK! 02/2006

Gerät nun am Ende seines Lebenszyklus angelangt, sagt SBB-Projektleiterin Ulla Gerke. ZPG II dagegen ist im Vergleich ein wahres Multitalent: Überprüfung von Internet- und MMS- Tickets: Das Gerät ist mit verschiedenen Scannern ausgestattet, die das Prüffeld von Internettickets oder den Bildschirm des Mobiltelefons abtasten. In diesen Prüffeldern ist ein Zertifikat verborgen, welches ZPG II erkennen kann, sodass die vom Endkunden ausgedruckten Fahrkarten nicht manipuliert oder vervielfältigt werden können. Zugdaten erfassen: Die Zugbegleiter geben die Zusammensetzung der Züge sowie die Auslastung ein. Weil die Geräte der Zugbegleiter jetzt Daten untereinander austauschen können, erfassen die Teams die Informationen dezentral, übermitteln sie an das Gerät des Zugchefs, von wo die Daten konsolidiert an den Server weitergeleitet werden. Auf diese Weise können die Teams effizienter kooperieren und die Bahngesellschaft den Betrieb optimieren und anpassen. RFID-Leser: ZPG II ist optional mit einem RFID-Lesegerät ausgestattet. Das ermöglicht privaten Bahngesellschaften, die mit der SBB bei der Geräteentwicklung und -beschaffung kooperieren, Kunden mit entsprechenden Smartcards mit RFID-Chip auszustatten. Diese können damit am Billett-Automaten oder am Schalter ein Ticket lösen d.h. die Karte aufladen, was vom Endgerät dann automatisch erkannt wird. Administration: Das Ausfüllen von Papierformularen hat jetzt ein Ende. Denn die Erfassung von Personen ohne gültigen Fahrausweis und der Ausdruck von Gutscheinen im Fall einer Störung läuft über ZPG II. Sämtliche Vorlagen sind im Gerät gespeichert und können in Deutsch, Französisch oder Italienisch ausgedruckt werden wobei die Finanzdaten sofort in das Abrechnungssystem gelangen. Die Integration unserer Systeme mit WebSphere Application Server ist für uns Voraussetzung,das On Demand Business auszubauen. Ulla Gerke,Projektleiterin,SBB Ebenfalls im Gerät abgelegt sind sämtliche Zugsansagen in vier Sprachen damit der Zugbegleiter im Falle einer Störung die Texte selbst vorlesen kann. Und endlich ist auch ein Kartenleser für das Erkennen von Kreditkarten in dem Gerät integriert. Das mobile Endgerät kann diese Funktionen nur deshalb abdecken, weil parallel zur Entwicklung des Geräts die Back-End-Systeme der SBB mit ihren verschiedenen Datenbanken und Anwendungen zu einem Gesamtsystem zusammengeführt wurden. Und das waren nicht wenige: Die Kernapplikationen für Kundendaten, Abrechnungen, Fahrpläne oder Online-Tickets summieren sich auf über IBM THINK! 02/2006 7

Das Management der Endgeräte ist jetzt um Klassen einfacher. Ulla Gerke,Projektleiterin,SBB 20 Anwendungen mit einer Datenmenge von über einem Gigabyte, sagt SBB-Projektleiterin Gerke. Zur Übertragung auf die Endgeräte werden diese auf unter 300 Megabyte komprimiert. Diese Integration erlaubt der SBB, neue und bessere Dienstleistungen zu entwickeln und effizientere Geschäftsprozesse mittels IT abzubilden. Früher etwa wurden die Wechselkurse in Papierform verteilt oder das Personal via SMS informiert. Die neuen Geräte erhalten die aktuellen Wechselkurse für Fremdwährungen täglich direkt aus dem Back-End-System. Die Wechselkurse sind somit immer aktuell und müssen nicht mehr individuell und manuell erfasst werden. Als Integrations-Werkzeug fiel die Wahl auf IBM WebSphere Application Server Enterprise, die bereits vorher eine Standardplattform der SBB war. Eine Vielzahl von Gründen legte diese Entscheidung nahe: erstens die hohe Integrationsfähigkeit; denn die SBB hat mehrere Projekte laufen, in denen Mobilität eine tragende Rolle spielt. Gesucht wurde eine Plattform, die aktuelle und künftige Projekte in sich vereinen kann. Zweitens die Möglichkeit zur Skalierung wenn künftig mehr Funktionen und Daten über Web- Sphere laufen, dürfen Antwortzeiten und Verfügbarkeit nicht leiden. Und drittens die Offenheit und problemlose Zusammenführung mit der bestehenden IT-Architektur. Treffpunkt Bahnhof:Die SBB befördert jährlich über 250 Millionen Passagiere. Die Lösung im Überblick Die SBB verwenden WebSphere Application Server für verschiedene Projekte. Unter anderem auch für die Einbindung des neuen Zug-Personal-Geräts (ZPG II). Mit der Integration von mobilem Endgerät und den mehr als 20 Back-End-Systemen sind die SBB nun in der Lage,die Qualität ihrer Dienstleistungen weiter zu steigern und die Produktivität der Mitarbeitenden weiter zu erhöhen. So prüft ZPG II etwa die Echtheit von Internet- oder MMS-Tickets,in dem das Zertifikat auf dem Fahrschein oder Mobiltelefon-Display mit dem des Back-End-Systems verglichen wird. Auch das Ausfüllen von Papierformularen etwa für Gutscheine oder bei Schwarzfahrern wird minimiert,indem Informationen nur einmal erfasst werden müssen. Mit WebSphere gelingt die Integration der unterschiedlichsten Back-End- und Hostsysteme relativ einfach. Wo vorher monatelang individuelle Schnittstellen programmiert werden mussten, ist dank vorkonfigurierter Module die Anpassung in wenigen Tagen erledigt. Partner, sowohl für die Integration des Back- Ends als auch der Software-Entwicklung für das mobile Endgerät, war die Ergon Informatik AG aus Zürich. Nach SBB-internen Planungen im Sommer 2002 fiel der offizielle Startschuss für das ambitionierte Projekt 2003 durch die Auftragsvergabe. In einer ersten Phase mussten die funktionale Beschaffenheit spezifiziert, die Schnittstellen analysiert und das Projektvorgehen gewählt werden. Dabei setzten die Partner auf ein iteratives Vorgehen, das es der SBB ermög- 8 IBM THINK! 02/2006

Mit dem neuen Gerät «ZPG II» können nicht nur Zugbillette ausgedruckt,sondern auch Internet-Fahrscheine und MMS-Tickets sowie Passagierdaten überprüft werden. lichte, den ganzen Prozess zu begleiten und die Lösung mitzugestalten. Während zwei Jahren war ein Projektteam der Ergon Informatik AG mit bis zu sechs Personen an der Realisierung beteiligt. Die mobile Applikation wurde im Rahmen von mehreren Benutzer- Workshops weiter spezifiziert und ausgestaltet. Dabei war die Einbettung in das SBB-Umfeld eine der zentralen Herausforderungen, die Ergon mit hohem Geschick meisterte. Gemessen an Umfang und Vielschichtigkeit, lief das Projekt äussert erfolgreich. Über die mobilen Schnittstellen sind die kleinen roten Geräte jetzt der verlängerte Arm der gesamten IT-Infrastruktur und bringen die Anwendungen ohne Zeitverzug an den Ort, wo sie benötigt werden: On Demand Business in Reinkultur. So werden etwa die Sicherheitszertifikate für die Online-Tickets täglich erneuert und an die Endgeräte übermittelt. Und sollte sich das Zertifikat einmal nicht lesen lassen, weil das Papier verknittert oder schmutzig ist, wird die Echtheit anhand eines 12-stelligen Codes online abgefragt. Nur so ist es überhaupt möglich, On Demand Business in grösserem Stil zu praktizieren und einen Missbrauch auszuschliessen. Schon heute verkaufen die SBB einen beträchtlichen Teil ihrer Tickets online, und das mit steigender Tendenz. Die jetzige Lösung ist eine zwingende Voraussetzung für den weiteren Ausbau, sagt SBB-Projektleiterin Gerke. Diese Architektur ermöglicht weiter ein wesentlich einfacheres Management der Endgeräte selbst. Früher musste eine Aktualisierung mittels Software-Updates für neue Fahrpläne physisch organisiert werden. Über 2000 Geräte zu einem Stichtag auf den neusten Stand zu bringen, war jedes Mal ein Kraftakt, erinnert sich Ulla Gerke. Jetzt erfolgt der Abgleich fast unbemerkt über Funk. Zudem ist es auch möglich, Anpassungen in kürzeren Intervallen vorzunehmen. Das gesamte Geräte-Management ist um Klassen einfacher, so Gerke. Diese Flexibilität wird durch eine weitere Besonderheit gewährleistet: Die Hard- und Software des ZPG II wurden getrennt ausgeschrieben und von verschiedenen Partnern entwickelt. Bislang waren die Geräte eine Black Box Hard- und Software bildeten eine proprietäre Einheit. Die ist jetzt aufgelöst. Während die Hardware vom Hersteller Hoeft & Wessel entwickelt und hergestellt wurde, stammt die Client-Software von der Ergon Informatik. Der IBM Business Partner hat die Applikation plattformunabhängig in Java programmiert. Einzige Voraussetzung ist das Vorhandensein einer Java Virtual Machine beispielsweise J9 von IBM für die entsprechende Plattform, in diesem Fall WindowsCE. Wie auf einem «normalen» Rechner lässt sich diese jetzt einfach anpassen und es lassen sich neue Anwendungen aufspielen. Das ist wegweisend, nicht nur für die SBB, sagt Alois Sauter, Geschäftsleitungsmitglied von Ergon. Die SBB Über 253 Millionen Fahrgäste und rund 58 Millionen Tonnen Güter sind jedes Jahr mit der SBB unterwegs. Dabei ist ihr Streckennetz mit 3000 Kilometern Länge eigentlich bescheiden, gemessen an den 24500 Kilometern des gesamten öffentlichen Verkehrsnetzes der Schweiz. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Leistungen:Die Züge der SBB leisten 87 Prozent der gefahrenen Personenkilometer und gegen 90 Prozent der Tonnenkilometer im Güterverkehr. Die rund 28000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten 2004 einen Umsatz von über CHF 7 Milliarden. Ergon Informatik AG Ergon bietet umfassende Dienstleistungen für individuelle IT-Projekte jeglicher Grössenordnung. Zu den Kernkompetenzen zählen Software-Engineering,Consulting, Coaching und Reviews. Herausragend sind Lösungen für das Mobile Business,bei denen vorzugsweise Java- Technologien zum Einsatz kommen. Die Kombination dieser Dienstleistungen aus einer Hand ermöglicht unkomplizierte, schnelle und kostengünstige Lösungen. Ergon hat mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Offenheit gibt dem Management der Endgeräte ganz neue Perspektiven, etwa bei der Bildung virtueller Geräte-Gruppen. Heute sind die im Einsatz befindlichen ZPG II identisch. Aktualisierungen betreffen immer alle Geräte. Doch auf verschiedenen Strecken und in unterschiedlichen Anwendungssituationen wären Abweichungen von diesem Standard sinnvoll; und auch die Priorisierung, welche Geräte zuerst ein Update erhalten etwa für Zugbegleiter auf hoch frequentierten Strecken, wäre wünschenswert. Noch ist dieses intelligente Management der mobilen Endgeräte Zukunftsmusik. Doch nicht mehr lange. Voraussetzung dafür ist die Freischaltung von WebSphere Everyplace Access einem speziellen Modul innerhalb der WebSphere Produktfamilie. Das soll in den nächsten Monaten geschehen ein weiterer Baustein in der On Demand Strategie der SBB. Weitere Informationen zu IBM WebSphere Application Server Enterprise > Kennziffer 257 IBM THINK! 02/2006 9