Futtermittelhandelstag am 11./12. Mai 2015



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NETZWERK INNOVATION SERVICE www.burg-warberg.de Bundeslehranstalt Burg Warberg e.v., An der Burg 3, 38378 Warberg Tel. 05355/961100, Fax 05355/961300, seminar@burg-warberg.de Futtermittelhandelstag am 11./12. Mai 2015 Q+S Futtermittelmonitoring Ergebnisse und Erkenntnisse Oliver Thelen

QS-Futtermittelmonitoring Ergebnisse und Erkenntnisse Oliver Thelen, QS Qualität und Sicherheit GmbH QS-Futtermittelmonitoring Allgemeines Futtermittelmonitoring, im QS-System Pflicht seit 2007 Start der Datenbank am 1. April 2008 Eingabeverpflichtung seit 1. Januar 2009 gilt für Futtermittelhersteller (Misch- und Einzelfuttermittel, Vormischungen, Zusatzstoffe), Futtermittelhändler (lose Ware) Anforderungen (inkl. Kontrollpläne) sind im Leitfaden Futtermittelmonitoring beschrieben Anforderungen betreffend Untersuchungshäufigkeiten/Parameter verstehen sich pro Standort branchenspezifisch/ futterartspezifisch verteilt auf verschiedene Parameter risikoorientiert Durchführung/Beauftragung ausschließlich von QS anerkannten Laboren (Akkreditierung nach EN ISO 17025) Eingabe der Analyseergebnisse ausschließlich durch die Labore 2

QS-Futtermittelmonitoring Von der Probenziehung bis in die QS-Datenbank 3 QS-Futtermittelmonitoring Monitoring-Report: Ergebnisse/Erkenntnisse aus sieben Jahren Ergebnisse (01/2008 bis 09/2014) Monitoring-Report Erstausgabe: Darstellung auf vier DIN A3 Seiten + innenliegendes Poster mit Detailinformationen zu Kontaminanten in verschiedenen Futtermitteln Information vor allem für Futtermittelunternehmen und Landwirte mehr als 122.000 Proben (1,6 Mio. Einzelanalysen) Ausgaben der Wirtschaft für das Monitoring: ca. 5 Mio. jährlich Erkenntnisse aus sieben Jahren Futtermittelmonitoring Futtermittelwirtschaft analysiert und investiert viel für die Umsetzung des Monitorings Untersuchungen sind notwendig, um sichere Futtermittel anbieten zu können nicht nur Überschreitungen zählen, sondern auch Werte nah am Grenzwert (z.b. Dioxinanalytik) Unternehmen können der Vorstufe vertrauen: jeder Hersteller und Händler muss am Monitoring nach definierten Kontrollplänen teilnehmen, Überprüfung der Teilnahme regelmäßig (spätestens alle zwei Jahre) in den Audits durch unabhängige Zertifizierungsstelle 4

Monitoring-Report 2008 bis 2014 Übersicht Anzahl der Proben nur 570 Proben mit Überschreitungen 5 Monitoring-Report 2008 bis 2014 Untersuchte Futtermittel (top ten) 6

Monitoring-Report 2008 bis 2014 Probenahme nach Branche in % 7 Monitoring-Report 2008 bis 2014 Dioxine u. dl PCB in Fetten/Ölen Messwerte Untersuchungen 8

Monitoring-Report 2008 bis 2014 Kontaminanten in Futtermitteln Aflatoxin B1 9 QS-Krisenmanagement Futtermittel Sensible Produkte, kritische Verbraucher Agrar- und Ernährungswirtschaft ist krisenanfällig sensible Produkte hohes Risiko: viele Betriebe, heterogene Betriebsstruktur kritische Grundhaltung weit verbreitet Breitenwissen über Produkte, Verarbeitung und Vermarktung schwach ausgeprägt dringt mit Berichten über eigene Anstrengungen nicht durch produziert gute und sichere Lebensmittel, wird aber so nicht wahrgenommen ( good news are no news ) steht wegen kritischer Medien- und Verbrauchergrundhaltung ständig unter Beobachtung weil eigene Leistungen laufend von Berichten über echte/vermeintliche Krisen auch aus der Futtermittelwirtschaft - überlagert werden. 10

QS-Krisenmanagement Futtermittel Auszug öffentliche Krisen der letzten Jahre Viele Krisen hatten ihren Ursprung auf der Stufe Futtermittel, zum Beispiel: Tierische Bestandteile in Milchleistungsfutter -> BSE-Krise 2001 Nitrofen in Ökoweizen aus staatlich abgenommener Lagerhalle in Malchin 2002 Hormonpräparat MPA, von Entsorgungsunternehmen mit Glucosesirup verschnitten, Lieferung an Getränkeindustrie, Melasselieferanten, Tierhalter und Mischfutterhersteller 2002 Lasalocid-Natrium in Eiern durch Verschleppungen in Vormischungen und Legehennenfutter bei Produktion, Verladung und Transport 2004 Melamin in Milcherzeugnissen aus China 2008 Dioxine in Ölen und Fetten 2010/2011 Aflatoxin in Futtermais 2013 Quelle: Spiegel online Quelle: Bild.de 11 QS-Krisenmanagement Futtermittel QS-Krisentagebuch 2012 bis 2015 2012 2013 2014 2015 Meldungen: 33 57 36 15 Routinefall 32 56 36 15 Information 0 0 1 0 Ereignis 1 1 0 0 Krise 0 0 0 0 unerwünschte Stoffe (Futtermittelmonitoring) 31 54 35 15 Sonstiges 2 3 1 0 Ereignisfälle: 2012: Antibiotikarückstände in Schweinefleisch, Fumi, Ldw., SZ 2013: Aflatoxin in Milchleistungsfutter/Mais, Fumi, Ldw. Sonstiges: z.b. Brand, Medienbericht, unnatürlicher Geruch (im Futtermittel) 12

QS-Krisenmanagement Futtermittel QS-Krisentagebuch 2014 2012 2013 2014 2015 Meldungen: 33 57 36 15 Routinefall 32 56 36 15 Information 0 0 1 0 Ereignis 1 1 0 0 Krise 0 0 0 0 unerwünschte Stoffe (Futtermittelmonitoring) 31 54 35 15 Sonstiges 2 3 1 0 Kontaminanten 2014 Aflatoxin 5x DON/ZEA1x Dioxin 5x nicht dl PCB 2x PAK 3x Arsen 1x Blei 2 x Fluor 1x Salmonellen 8x GVO 2x PSM-Rückstände 4x Verunreinigungen 2x 13 Futtermittelthemen 2015 Laufende Kontrolle der Futtermittel bleibt erforderlich Krisentagebuch: 15 Routinefälle (Stand: April 2015): 5x Salmonellen, 4x Dioxine/dl PCB, 3x PSM, 1x Blei, 1x antibiot. wirksame Substanz, 1x Spurenelement nur unerwünschte Stoffe (Futtermittelmonitoring) gemeldet i.d.r. durch Systempartner Aflatoxin B1 im Mais und Maisprodukten: Ad-hoc Monitoringplan Besondere Bedeutung für die Milchwirtschaft Klassiker : Salmonellen in Raps und Soja Pflanzenschutzmittelrückstände (PSM) in Bio-Futtermitteln: 2,4-D und Isoxaflutol Es können nur Wirkstoffe gefunden werden, die auch analysiert werden. Empfehlungslisten nutzen; spezifische Wirkstoffe beim Labor beauftragen 14

QS-Futtermittelmonitoring Zusammenfassung stichprobenartiges Futtermittelmonitoring, flächendeckendes Monitoring aller Futtermittel (100%) weder umsetzbar noch wirtschaftlich machbar (nur anwendbar bei bestimmten Produkten) engmaschiges Futtermittelmonitoring entlang der gesamten Futtermittelkette ist wichtig muss Einzelfuttermittelhersteller, Zusatzstoff- und Vormischungshersteller, Mischfutterhersteller und Händler umfassen ist Schutz nach Außen ggü. der nachfolgenden Kette bis zum LEH/Verbraucher flexibles Futtermittelmonitoring mit regelmäßig risikoorientiert angepassten Kontrollplänen wirtschaftseigene Nutzung der Futtermittelmonitoring-Daten für Risikobetrachtung: Monitoring-Report 2014, folgende Reports aussagekräftige Daten: Ergebnisse werden von Labor hinterlegt Unternehmen kann nicht wählen, welche Ergebnisse in Datenbank übernommen werden präventive Wirkung des Futtermittelmonitorings: Nächste Krise kommt bestimmt. Welches Produkt? Welche Kontaminante? Operative Krise oder mediale Krise? Besteht Gefahr für Mensch und Tier? 15 16