Curriculum Entwicklungs- und Sozialpädiatrie für die kinder- und jugendärztliche Praxis



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Transkript:

Curriculum Entwicklungs- und Sozialpädiatrie für die kinder- und jugendärztliche Praxis 1. Auflage Berlin, April 2014 Herausgeber: Bundesärztekammer Texte und Materialien der Bundesärztekammer zur Fortbildung und Weiterbildung

Curriculum Entwicklungs- und Sozialpädiatrie für die kinder- und jugendärztliche Praxis Die in diesem Werk verwandten Personen- und Berufsbezeichnungen sind, auch wenn sie nur in einer Form auftreten, gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen. Alle Rechte, insbesondere das Recht zur Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Bundesärztekammer Bundesärztekammer, Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern

Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkungen... 4 2. Ziel, Aufbau und Durchführung... 5 3. Dauer und Gliederung... 6 4. Inhalte und Stundenverteilung... 7 3

1. Vorbemerkungen Das vorliegende Curriculum ist von der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) in Abstimmung mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erarbeitet. 4

2. Ziel, Aufbau und Durchführung Das Curriculum Entwicklungs- und Sozialpädiatrie der Bundesärztekammer richtet sich vorwiegend an Kinder- und Jugendärzte mit Tätigkeit in der eigenen Praxis oder im Öffentlichen Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sowie an Ärzte in Weiterbildung. Der Inhalt des Curriculums vertieft die in der Weiterbildungsordnung für die allgemeine Pädiatrie vorgesehenen Aspekte zur Entwicklungs- und Sozialpädiatrie. Es wird grundsätzlich auf eine möglichst hohe Praxisrelevanz mit Fallbeispielen und Übungen Wert gelegt. Das Curriculum umfasst vier Module à 10h mit Theorie, praktischen Beispielen und Übungen sowie einer Hospitation. Die Module können im Bausteinprinzip absolviert werden. Die Unterrichtseinheit (h) ist für die theoretischen Inhalte mit 45 Min. im praktischen Modul mit 60 Min. bemessen. Über die Teilnahme wird eine Bescheinigung erteilt. Der Kurs muss im Vorfeld von der zuständigen Landesärztekammer geprüft und anerkannt sein. Zuständig ist die Landesärztekammer, in deren Bereich der Fortbildungskurs stattfindet. 5

3. Dauer und Gliederung Modul I Modul II Modul III Curriculum Entwicklungs- und Sozialpädiatrie Das sozialpädiatrische Instrumentarium 1. Variabilität der normalen Entwicklung, Entwicklungsaufgaben (2h) 2. MBS die Mehrdimensionale Bereichsdiagnostik und Behandlung in der Sozialpädiatrie Entwicklungsbeurteilung in der Praxis im 3-Stufen- Konzept (4h) 3. Prinzipien der Entwicklungsunterstützung (2h) 4. Psychosoziale Kontextfaktoren und Inklusion (1h) 5. Migration und Transkulturelle Pädiatrie (1h) Erstes Fachmodul 1. Kognition und Intelligenz; Geistige Behinderung (2h) 2. Motorische Entwicklung und ihre Störungen; Zerebralparese (2h) 3. Sprachentwicklung und ihre Störungen (2h) 4. Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (1h) 5. Kinder und Jugendliche mit chronischer Erkrankung oder (schwerer und mehrfacher) Behinderung (2h) 6. Öffentlicher Kinder- und Jugendgesundheitsdienst KJGD (1h) Zweites Fachmodul 1. Familie; familiäre Krisen- und Belastungssituationen (1h) 2. Sozial-emotionale Entwicklung und ihre Störungen (2h) 3. Sozialpädiatrische Aspekte des Jugendalters (2h) 4. Vorgehensweise bei einzelnen Diagnosen (2h) 5. ambulante und stationäre Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen (1h) 6. Kindeswohl-Gefährdung: Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch, Trauma (1h) 7. Psychoedukation und Psychotherapie (1h) 40h 10h 10h 10h Modul IV Praktische Übungen und Hospitation 10h Modul I, II, III: h = 45 Min., Modul IV: h = 60 Min. 6

4. Inhalte und Stundenverteilung Modul I : Das sozialpädiatrische Instrumentarium (10h) 1. Variabilität der normalen Entwicklung, Entwicklungsaufgaben (2h) Biologische Grundlagen von Entwicklung und Adaptation, Entwicklungsprofile, Entwicklungsressourcen und Entwicklungsrisiken Abgrenzung von normaler Variabilität der Entwicklung, Entwicklungsverzögerung und Entwicklungsstörung Vorausschauende Beratung der Eltern bei Entwicklungs- und Verhaltensabweichungen Entwicklungsaufgaben als übergreifendes Konzept 2. MBS die Mehrdimensionale Bereichsdiagnostik und Behandlung in der Sozialpädiatrie Entwicklungsbeurteilung in der Praxis im 3-Stufen- Konzept (4h) Notwendigkeit der mehrdimensionalen Betrachtung: bio-psycho-soziales Modell Diagnose, prognostische Faktoren und Ressourcenprofil Entwicklungsbeurteilung in der Praxis: das 3-Stufen-Konzept: - Screening - Grundlagen der standardisierten Testdiagnostik - Fragebögen - Die Sozialpädiatrische Diagnostik nach MBS ICF-CY - Beurteilung gesundheitlicher Einschränkungen und ihrer alters- und entwicklungsspezifischen Auswirkungen auf Funktionsfähigkeit, Autonomie, Partizipation und Teilhabe Krankheitsbezogene Adaptationen von Kindern und Jugendlichen und Ihren Eltern/ Bezugspersonen Lebensqualität Behandlungsplanung und Arztbrief 3. Prinzipien der Entwicklungsunterstützung (2h) Abgrenzung von Förderung und Therapie Kindzentrierte vs. familienzentrierte Ansätze Heilpädagogische Maßnahmen inkl. Frühförderung Interdisziplinäre Frühförderung (IFF) Heilmittel Therapieprinzipien der Sozialpädiatrie Psychoedukation und Psychotherapie 4. Psychosoziale Kontextfaktoren und Inklusion (1h) Sozialer Gradient bei Entwicklungsstörungen und Krankheiten KiGGS-Survey: Soziale Lage und Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Familien Inklusion nicht nur ein schulbezogenes Thema 5. Migration und Transkulturelle Pädiatrie (1h) 7

Migration als Risikofaktor Kultursensible Gesprächsführung migrationstypische Erschwernisse bei Behinderung und chronischer Erkrankung Modul II: Erstes Fachmodul (10h) 1. Kognition und Intelligenz; Geistige Behinderung (2h) Definition von Intelligenz Definition von Umschriebenen Entwicklungsstörungen UES (Früh-)Erkennung von Intelligenzminderung/Geistiger Behinderung Ursachen und Diagnostik von Geistiger Behinderung Differenzierte Indikation von (sonderpädagogischer) Förderung und medizinischer Therapie Beschulung 2. Motorische Entwicklung und ihre Störungen; Zerebralparese (2h) Variabilität der motorischen Entwicklung als Norm Definition und Diagnostik der motorischen Entwicklungsstörung Zerebralparese Art und Zeitpunkt geeigneter Maßnahmen - Heilmittel - Hilfsmittel 3. Sprachentwicklung und ihre Störungen (2h) Variabilität der Sprachentwicklung Definition und Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen Untersuchung der Sprache Hörstörungen und Kommunikationsstörungen Entwicklung der Sprache bei Zweisprachigkeit, Migranten Art und Zeitpunkt geeigneter Maßnahmen - Elternanleitung - Therapie 4. Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (1h) Definition und Diagnostik Abgrenzung zu allgemeiner Lernschwäche/unterdurchschnittlicher Intelligenz Lese-Rechtschreib-Störung Dyskalkulie Förderung 5. Kinder und Jugendliche mit chronischer Erkrankung oder (schwerer und mehrfacher) Behinderung (2h) Kooperation und Netzwerkbildung Medizinisches und psychosoziales Versorgungssystem für Kinder und Jugendliche in Deutschland System vorschulischer, schulischer und beruflicher Förderung, Erziehung und Ausbildung (insbes. Frühförderung, integrative und sonderpädagogische 8

Maßnahmen, krankheitsspezifische Berufsberatung) mit länderspezifischen Besonderheiten System der sozialen Sicherheit für Kinder und Jugendliche einschließlich Sozialgesetzgebung und Jugendhilfe Aufgaben und Strukturen der Sozialleistungsträger (Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherung, Jugend- und Sozialhilfe, Kindergarten und Schulbehörden, Arbeitsverwaltung) (Case) Management von chronischer Krankheit und Schwerbehinderung einschließlich sozialrechtlicher Beratung, Rehabilitation Diagnostik von Lebensqualität Elternselbsthilfe und Selbsthilfegruppen 6. Öffentlicher Kinder- und Jugendgesundheitsdienst KJGD (1h) Aufgaben Epidemiologie Ärztliche Begutachtungen, Atteste und Stellungnahmen Koordination von Maßnahmen bei Förderung, Pflege, Therapie und Rehabilitation (Case Management) Modul III: Zweites Fachmodul (10h) 1. Familie; familiäre Krisen- und Belastungssituationen (1h) Allgemeine Aufgaben und Rollen in Familien Spezielle Aufgaben im familiären Lebenszyklus und in Übergangssituationen Krisen und Veränderungen in Familien Rechte des Kindes und Kinder im Rechtssystem: Familienrecht, Erziehungsrecht, Elternschaft, Pflegschaft, Adoption Möglichkeiten und Angebote der Jugendhilfe (SGB VIII) 2. Sozial-emotionale Entwicklung und ihre Störungen (2h) Säuglings- und Kleinkindalter: Bindung,(Selbst-) Regulation Definition und diagnostische Anforderungen Therapeutische Interventionsmöglichkeiten Auswirkungen von Bindungsstörungen im Jugendalter Kinder psychisch kranker Eltern Emotionale Störungen im Kindes- und Jugendalter: Symptome Diagnostik Therapie Störung des Sozialverhaltens im Kindes- und Jugendalter: Symptome Diagnostik Therapie 3. Sozialpädiatrische Aspekte des Jugendalters (2h) Pubertät, Sexualität typische (Gesundheits-, Entwicklungs- und Verhaltens-) Störungen des Jugendalters Depression, Suizidalität Substanzmissbrauch Essstörungen, Befindlichkeitsstörungen, Umgang mit Medien, Medienabusus 9

Risiko- und Experimentierverhalten ambulante und stationäre Lösungswege 4. Vorgehensweise bei einzelnen Diagnosen (2h) Diagnostik und Differentialdiagnostik Komorbiditäten Multimodales therapeutisches Vorgehen 5. ambulante und stationäre Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen (1h) Grundlagen, Indikationen, Kontraindikationen, Voraussetzungen 6. Kindeswohl-Gefährdung: Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch, Trauma (1h) Diagnose und Differentialdiagnose von Misshandlung und Vernachlässigung Risikofaktoren Schutzfaktoren Vorgehen bei Verdachtsdiagnose Therapiemaßnahmen Präventionsmaßnahmen 7. Psychoedukation und Psychotherapie (1h) Prinzipien von Verhaltenstherapie, tiefenpsychologischer und systemischer Therapie, Familientherapie, Mediation, Traumatherapie Modul IV: Praktische Übungen und Hospitation (10 h) Die relevanten Testverfahren aus den verschiedenen Bereichen des Curriculums werden in der praktischen Durchführung kennengelernt. Zusätzlich werden praktische Erfahrungen im Rahmen einer Hospitation in einer hierfür fachlich und zugelassenen Praxis oder Institution erworben, z.b. in einem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ). 10