Rundfunkübertragungsnetze und plattformen: Neue Erlösquellen neue Bottlenecks?

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Transkript:

Wir gestalten Zukunft - mit Ihnen und für Sie! Rundfunkübertragungsnetze und plattformen: Neue Erlösquellen neue Bottlenecks? Dr. Klaus Illgner-Fehns Direktor und Geschäftsführer

Wir gestalten Zukunft - mit Ihnen und für Sie! Kernthesen Netze werden zunehmend unabhängig von Diensten Serviceaggregation und Plattformen ersetzen das Geschäft des Bittransports Individualisierung und Walled Gardens verstärken die Fragmentierung der Märkte Bedeutung der Marke nimmt zu Seite 2

Motivation Rückblick Wie kommt das Programm bisher zum Konsumenten? Die Situation im klassischen Rundfunk Inhalte Diensteanbieter Netzbetreiber CE Industrie Konsument Intramediäre Konkurrenz über das Programm Einheitliche technische Plattform für Rundfunkdienste Überall verfügbar Freier Zugang (Ausnahme: PayTV) Große Empfangsgerätevielfalt mit einfachster Nutzung Seite 3

Verbreitungswege Digitale Verbreitungswege in Europa Telekommunikation ( Festnetz ) ISDN ADSL VDSL Breitbankabel Radio-Access (Satellit) Radio-Access (Terrestrisch) Analog Radio (MW, Analog TV FM) (PAL) Analog TV Analog TV 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Hotspot WLAN WIMAX Bluetooth Mobile Broadcast GSM LTE UMTS Mode Digital TV (DVB-T) Digital Radio (DAB) Digital TV (DVB-C) Digital TV (DVB-S) Mobile TV (DMB, DVB-H) Next Generation (DVB-C2) (DVB-S2) (DVB-SH) Next Generation (DVB-T2) Next Generation (DAB+ / DMB-Radio) 2010 4

Verbreitungswege Verbreitungswege für klassische Rundfunkangebote Satellit - DVB-S TV-Empfänger TV-Headend Terrestrisch DVB-T Breitbandkabel DVB-C IPTV VoD Rundfunkveranstalter Provider- "Backbone & access net Herausforderung IPTV: QoS im Provider-Backbone und Access Seite 5

Verbreitungswege Konvergenz von Telekommunikationsnetzen und Breitbandkabelinfrastruktur ADSL / VDSL ~7 Mio (Deutschland) Ausbau für Rundfunk und QoS Telefonie Chat Messaging EMail Internet Games Shopping Download VoD TV Broadcast Bidirektionale Ausbau Breitbandkabel ~20 Mio Deutschland Umfangreiche Dienstangebote (TriplePlay): Netzwerke werden aus Konsumentensicht austauschbar 6

Verbreitungswege Terrestrische Verbreitung Digital Dividende für neue Geschäftsmodelle? Terrestrische Frequenzen haben strategische Bedeutung für d. Rundfunk einziges Gegengewicht zu kommerziell gesteuerten Plattformbetreibern stehen massiv unter Druck durch Bund und EU Nutzung der digitalen Dividende für Mobilfunk und Mobile Breitband effizientere / wirtschaftlichere Nutzung Ergebnis der Weltfunkkonferenz 2007 (WRC-07) Europaweit in 2006 geordnetes UHF spectrum Rundfunkspektrum 470 862 MHz (UHF (Broadcast 470 862 band MHz) of GE06 Plan) 40 Kanäle Mobile Broadcast 9 Kanäle Mobile Services (IMT) Rundfunkdienste, z.b. terrestrisches Broadcast Digitalfernsehen Services Mobilfunkdienste Digitale Dividende oder Einschränkung Seite 7

Verbreitungswege Dienste und Ökonomie bestimmen die Technik Klarheit erzielen über Art des Dienstes Versorgungsbereich des Dienstes Nutzungsart Wo sind die Konsumenten? Suburban Urban Letztlich kostet alles Geld Abgleich zwischen Sendeleistung und Anzahl der Standorte In- Building Entscheidung über Technologie / Frequenzen balanciert aus zwischen Anforderungen des Dienstes Ökonomischen Randbedingungen ( es muß sich rechnen ) Sind rein ökonomische Kriterien für die Ausbalancierung der Marktinteressen ausreichend? Seite 8

Plattformen Wie verändert die Digitalisierung jetzt das Marktumfeld? Netze werden unabhängig vom Dienst Intermediäre Konkurrenz erfordert neue Geschäftsmodelle Inhalte DiensteanbieteanbieterBetreiber Dienste-Plattform- Netzwerk- Netzbetreiber Betreiber CE Industrie Konsument starke Diversifikation des Medienmarktes intensivste Konkurrenz um die Wahrnehmung beim Konsumenten Nutzen der technischen Möglichkeiten für das eigene Geschäft Seite 9

Plattformen Beispiel IPTV: Mehr als nur lineares Fernsehen über xdsl IPTV als TV-Angebot nicht revolutionär für Kunden Das typische Fernseherlebnis ändert sich nicht unbegrenzte Anzahl von Programmen Aber IPTV beinhaltet impliziten Rückkanal Individuelle und personalisierte Dienstangebote EPG, Playlisten, netzbasierter PVR, TV of yesterday, etc. Bruchfreie Integration von TV, Internet und Kommunikation überwältigende Vielzahl unterschiedlichster Dienste Neue Geschäftsmöglichkeiten zielgerichtete Werbung, PVR-Verwaltung, etc. on stop shopping, umfassender Service (24/7) Seite 10

Plattformen Beispiel IPTV Walled Garden als Investitionsschutz TV-Headend IPTV TV Empfänger VoD Rundfunk Provider- "Backbone & access net TV-Headend VoD Provider- "Backbone & access net IPTV TV Empfänger TV-Headend IPTV TV Empfänger VoD Provider- "Backbone & access net Seite 11

Plattformen Zugangsoffenheit und Plattformen Digitale Rundfunkdienste über Kabel, Satellit und IPTV benötigen einen zusätzlichen Empfänger Set-top-Box Set-top-Boxen sind nicht für alle Dienste und mit allen Betreibern einsetzbar (der Stecker paßt aber der Bildschirm bleibt schwarz) Netzbetreiber bieten geschlossene technische Lösungen ein Interoperabilität ermöglicht (horizontale) Massenmärkte freie Wahl für den Konsumenten Seite 12

Plattformen Wie verändert die Digitalisierung jetzt das Marktumfeld? Netze werden unabhängig vom Dienst Intermediäre Konkurrenz erfordert neue Geschäftsmodelle Inhalte DiensteanbieteanbieterBetreiber Dienste-Plattform- Netzwerk- Netzbetreiber Betreiber CE Industrie Konsument Direktvertrieb Internet- Abkürzung Internetzugang unabhängig von einem spezifischen Netz alle Formen von Medienangeboten bis zu Rundfunk realisiert Grenze zwischen netzspezifischen Plattformen und Internet Portalen verschwimmen Seite 13

Medien im Internet Medienverbreitung im Internet Verkauf elektronischer AV-Medien über das Internet. direkte Kundenbeziehung Download on demand streaming Individueller Abruf Seite 14

Medien im Internet Zattoo Fernsehen im Internet Seite 15

Konvergenz IPTV und InternetTV ZDF Mediathek Konvergenz von TV und PC Konsument kann nicht mehr differenzieren zwischen IPTV, InternetTV und Online Seite 16

Marktmechanismen Markenwahrnehmung essentiell für Geschäftserfolg Unveränderlichkeit des Bildschirms ist nicht mehr garantiert Vielfalt der unabhängigen Marktteilnehmer Seite 17

Marktmechanismen Herausforderungen an den Konsumenten Markenwahrnehmung Marke Marke Marke Marke Marke Content creator Rechte Service Provider Werbung Platform Provider Dienste Network Provider Zugang CE Industry Endgeräte Consumer Endkundenbeziehung Letztlich geht es immer um s Geld Markenwahrnehmung als Mittel zum Zweck 18

Konsequenzen Es entstehen Torwächter für Medienunternehmen Terrestrische Abkürzung Inhalte Diensteanbieter Plattformbetreiber Netzbetreiber CE Industrie Konsument Internet- Abkürzung Kontrolle über die eigene Marke Sicherstellung einer prominenten und unveränderten Präsentation des Programms Auffindbarkeit der Programme / Angebote Seite 19

Zusammenfassung In allen Verbreitungswegen entstehen Plattformen auf sehr unterschiedlicher technischer Basis Serviceorientierung des Kunden erfordert Interoperabilität -- fördert auf der Basis offener Standards horizontale / große Märkte Konsument wird mit wachsender Angebotsvielfalt konfrontiert Marktfragmentierung erhöht Bedeutung der Marke Seite 20

Wir gestalten Zukunft - mit Ihnen und für Sie! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Weitere Informationen unter: www.irt.de Institut für Rundfunktechnik Floriansmühlstraße 60 80939 München Tel. +49-(0)89-32399-228 Fax +49-(0)89-32399-269 E-Mail: illgner@irt.de Die Folien/Dokumente sind durch das Urheberrecht geschützt. Eine Vervielfältigung ist nur mit Genehmigung des Verfassers gestattet. Dieser Urheberrechtshinweis darf nicht entfernt werden.