Wegleitung. Bachelor- und Masterstudium Psychologie



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Transkript:

Wegleitung Bachelor- und Masterstudium Psychologie So studiere ich Psychologie an der Universität Basel Herausgeber: Fakultät für Psychologie der Universität Basel, Vorbereitung: Studiendekanat Ausgabe 2015

Inhaltsverzeichnis 1. AN DIE STUDIENANFÄNGER... 3 1.1. ZIELE UND KOMPETENZEN... 5 1.2. ARBEITSGEBIETE UND AUFGABENBEREICHE VON PSYCHOLOGINNEN UND PSYCHOLOGEN... 6 2. ALLGEMEIN INFOS ZUM STUDIENBEGINN... 7 2.1. KREDITPUNKTE (NACH 5 STO)... 7 2.2. TYPEN VON LEHRVERANSTALTUNGEN... 8 2.3. BELEGEN VON VERANSTALTUNGEN... 9 2.4. WO ERHALTE ICH UNTERLAGEN ZU DEN VERANSTALTUNGEN?... 9 2.5. UNI-WECHSLER... 9 2.5.1. Zulassungskriterien zum Masterstudium für externe Studierende... 10 2.5.2. Anrechnung von Studienleistungen... 10 2.6. WICHTIGE LINKS... 10 3. DAS ERSTE STUDIENJAHR... 11 3.1. AUFBAU DES PROPÄDEUTIKUM... 11 3.2. DIE PROPÄDEUTISCHEN VERANSTALTUNGEN... 11 3.3. DIE PROPÄDEUTISCHEN KLAUSUREN (NACH 10 ABS. 2 UND 13 STO)... 13 3.4. MODUL EINFÜHRUNG... 14 3.5. WAHLLEHRVERANSTALTUNGEN AUSSERHALB DER PSYCHOLOGIE... 14 3.6. TEILNAHME AN PSYCHOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGEN... 15 4. NACH DEM PROPÄDEUTIKUM AUF DEM WEG ZUM BACHELOR... 15 4.1 MODULE & PFLICHTVERANSTALTUNGEN... 15 4.2. AUSWAHL DER VERANSTALTUNGEN/ERSTELLEN EINES STUNDENPLANS... 17 4.2.1. Voraussetzungen der Mastervertiefungsrichtungen... 17 4.3. BERUFS- ODER FORSCHUNGSPRAKTIKUM (NACH 17 STO)... 18 4.4. BACHELORARBEIT (NACH 19 STO)... 18 4.5. BACHELORABSCHLUSS (NACH 9 UND FF., 22 STO)... 19 4.6. WEITERES... 19 4.7. ZU BEACHTEN IM BACHELORSTUDIUM... 20 5. DAS MASTERSTUDIUM... 20 5.1. ÜBERBLICK... 20 5.2. ZULASSUNG ZUM MASTER (NACH 3, ABS. 2 U. FF. STO)... 21 5.3. PFLICHTVERANSTALTUNGEN... 21 5.4. MASTERPROJEKT UND MASTERARBEIT (NACH 20 STO)... 22 5.5. MASTERPRÜFUNG (NACH 21 STO)... 22 5.6. MASTERABSCHLUSS (NACH 9, UND FF. 22 STO)... 23 5.7. ZU BEACHTEN IM MASTERSTUDIUM... 23 6. LEISTUNGSÜBERPRÜFUNG... 23 6.1. ERWERB VON KREDITPUNKTEN... 23 6.2. LEISTUNGSBEWERTUNG... 24 6.3. ART DER LEISTUNGSÜBERPRÜFUNG (NACH 11 UND 15 STO)... 25 6.4. BERUFS- UND FORSCHUNGSPRAKTIKA (NACH 17 STO)... 26 6.5. LEISTUNGSÜBERPRÜFUNG GEMÄSS STUDIENVERTRAG (NACH 18 U. 8 ABS.5 STO)... 26 6.6. HILFSMITTEL FÜR LEISTUNGSÜBERPRÜFUNGEN/BESONDERE ANFORDERUNGEN (NACH 23 STO)... 27 6.7. EINSICHTSRECHT (NACH 25 STO)... 27 6.8. DIE PRÜFUNGSKOMMISSION (NACH 28 STO)... 27 7. BETREUUNG... 28 7.1. FACHGRUPPE PSYCHOLOGIE... 28 7.2. BEI ANLIEGEN UND FRAGEN... 29 8. SCHLUSSWORT... 30 2

1. An die Studienanfänger Psychologie als Wissenschaft was ist das? Was wird dort gelehrt? Worüber wird geforscht? Wer studiert eigentlich dieses Fach? Warum und aus welchen Beweggründen? Und was wird aus den Absolventen des Studiums der Psychologie? Fragen über Fragen. Die wissenschaftliche Psychologie macht es sich selbst und anderen nicht immer ganz einfach. Einerseits gehört die Psychologie heute unstrittig zu den zentralen Fächern der Sozial- und Verhaltenswissenschaften. Seit vielen Jahren steigt die Nachfrage nach Studienplätzen und die Berufsperspektiven für die Absolventen sind vielfältig und gut. Psychologie als Studienfach ist ein universitäres Massenfach geworden. Die Abgrenzung von wissenschaftlich fundierter Psychologie und naiver Alltagspsychologie ist eine der grossen Herausforderungen der Ausbildung. Die Psychologie versteht sich als Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen befasst, unter Einschluss der damit verbundenen physiologischen und biologischen Vorgänge. Damit sind eine Vielzahl faszinierender und grundsätzlicher Fragen aufgeworfen: Wie ist das Verhältnis von Erleben, Verhalten und Hirnprozessen? Wie sind die Beziehungen zwischen geistigen und materiellen Vorgängen? Was ist die Rolle, die Funktion und die Natur des Bewusstseins? Seit dem Beginn der Institutionalisierung der wissenschaftlichen Psychologie im Jahre 1879, als Wilhelm Wundt (1832-1920) an der Universität Leipzig das erste Institut für Experimentelle Psychologie gründete, hat sich innerhalb der Psychologie eine grosse Vielfalt von Theorie-Ansätzen entwickelt, die von ganz unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen, erkenntnistheoretischen und anthropologischen Annahmen ausgehen sowie ganz unterschiedlichen methodischen Vorgehensweisen verpflichtet sind. Die Frage, was eigentlich eine wissenschaftliche Psychologie ist beziehungsweise sein soll, ist weder einfach noch eindeutig zu beantworten. Das Selbstverständnis der Psychologie als eine wissenschaftliche Disziplin spiegelt sich insbesondere in der Anforderung wider, dass die zur Überprüfung der Gültigkeit inhaltlicher Aussagen verwendeten Methoden von der wissenschaftlichen Gemeinschaft als wissenschaftlich angesehen und akzeptiert werden. Nach dem vorherrschenden Verständnis ist die Psychologie verhaltenswissenschaftlich orientiert und verbindet theoretische Aussagen mit empirischen Analysen. Psychologie als Wissenschaft ist wie jede Wissenschaft ein soziales Unternehmen, das auf der gemeinsamen Verpflichtung beruht, die Kontrolle von Aussagen und das Nachvollziehen von Ergebnissen und Schlussfolgerungen durch Andere zu ermöglichen. Die Art und Weise, wie Erkenntnisse und Einsichten gewonnen werden, muss präzise darstellbar, kommunizierbar, nachvollziehbar und von anderen Personen prinzipiell wiederholbar sein. Die Methoden der Psychologie sind inhaltsübergreifend, und sie nehmen zu Recht eine zentrale Rolle in der Ausbildung ein. Neben den wissenschaftstheoretischen Grundlagen empirischer Forschung werden insbesondere Methoden aus den Bereichen der Versuchsplanung, Datenerhebung und Datenanalyse (Statistik) vermittelt, die zur empirischen Überprüfung psychologischer Aussagen notwendig sind. 3

Die wissenschaftliche Psychologie umfasst ein breites Spektrum von Fragestellungen: Wie denken wir? Wie lernen wir? Wie und warum handeln wir? Wie funktioniert unser Gedächtnis? Worauf basiert unsere Fähigkeit, Sprache zu verstehen? Sind menschliche Emotionen individueller, kultureller oder universeller Natur? Wie handeln Menschen in sozialen Kontexten? Was sind psychische Störungen? Wie entstehen sie? Wenn Sie in Ihrem Studium einfache Antworten auf diese und vergleichbare Fragen erwarten, so werden Sie enttäuscht werden. Zu verstehen, warum der Apfel vom Baum senkrecht zu Boden fällt, ist schwierig. Das menschliche Erleben und Handeln zu verstehen, ist nicht einfacher. Per 1. August 2015 ist die neue Studien- und Prüfungsordnung für das Psychologiestudium an der Universität Basel in Kraft getreten. Der zweistufige Studiengang setzt sich zusammen aus einem auf drei Jahre konzipierten Bachelorstudium, gefolgt von einem zweijährigen Masterstudium. Beide Studiengänge werden innerhalb eines Kreditpunktesystems im Rahmen des Bologna-Modells absolviert. Die Zielsetzungen dieses Bologna-Modells sind vielfältig. Zu nennen ist die Idee einer internationalen Vereinheitlichung der universitären Ausbildung mit den daraus resultierenden Vorteilen der Vergleichbarkeit, gegenseitigen Anerkennung und grösseren Mobilität. Durch die Modularisierung und Strukturierung wird das Studium transparenter, aber auch flexibler und besser planbar. Die Explizierung von Studienzielen und die Anpassung der Lerninhalte zielt auf bessere Qualität der Ausbildung bei real kürzeren Studienzeiten. Das Studium wird nicht mehr in Jahren oder Semesterwochenstunden, sondern in Kreditpunkten gemessen. Der Bachelor erfordert 180 Kreditpunkte, der Masterabschluss zusätzliche 120 Kreditpunkte. Im Bachelorstudium erwartet die Studierenden eine grundlegende wissenschaftliche Ausbildung in den zentralen Bereichen der Psychologie. Diese Ausbildung ist in ihren Inhalten weitgehend standardisiert und für alle Studierenden verbindlich. Ist das Bachelorstudium erfolgreich absolviert, wird der Grad eines Bachelor of Science in Psychology als universitärer Abschluss verliehen. Dieser Grad stellt einen berufsvorbereitenden Abschluss des Studiums der Psychologie dar und berechtigt in der Regel nicht zur Zulassung für postgraduale Weiterbildungsprogramme. Dafür erforderlich ist ein erfolgreich abgeschlossenes Masterstudium. Die Ausbildung im Masterstudium beinhaltet den Erwerb vertiefter Fachkompetenzen in einer ausgewählten Vertiefungsrichtung sowie die gezielte Vermittlung eigenständiger Erfahrung im Umgang mit aktiver Forschung. Zu Beginn des Masterstudiums wählen die Studierenden eine der angebotenen Vertiefungsrichtungen; Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie, Klinische Psychologie und Neurowissenschaften, Sozial-, Wirtschafts- und Entscheidungspsychologie. Hier absolvieren sie eine intensive wissenschaftliche Ausbildung, die auch angewandte resp. berufsorientierte Kompetenzen vermittelt. Der Abschluss mit dem Titel eines Master of Science in Psychology ist berufsqualifizierend und berechtigt zum Tragen des geschützten Titels Psychologe bzw. Psychologin und zur Teilnahme an postgradualen Weiterbildungsprogrammen, einschliesslich einem Doktoratsstudium. 4

1.1. Ziele und Kompetenzen Allgemeine Ziele Die Studierenden erwerben Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie zur Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit als Psychologin oder Psychologe befähigen. Zu dieser Tätigkeit gehören sowohl wissenschaftliche, psychologische Forschung als auch diagnostische, beratende, evaluierende und psychotherapeutische Aufgaben im Gesundheits- und Sozialwesen, in Bildungs- und Ausbildungsbereichen, in Verwaltung, Wirtschaft und Industrie. Die Studierenden sind in der Lage, psychologische Aufgaben zu erkennen, angemessene Lösungsansätze zu formulieren und diese wissenschaftlich begründet umzusetzen, sowie Methoden zur Analyse, Überprüfung und Bewertung psychologischer Tätigkeiten auszuwählen oder selbst entwickeln zu können. Sie erwerben die Grundlagen einer beruflichen Professionalisierung und einer Identität als Psychologin oder Psychologe. Wissenschaftliche Kompetenz und Kritikfähigkeit Die Studierenden sind mit der Entstehung und Weiterentwicklung von Denk- und Forschungsansätzen der verschiedenen psychologischen Teildisziplinen ebenso vertraut wie mit den methodischen Fertigkeiten zur Bearbeitung psychologischer Forschungsfragen. Am Ende ihres Studiums sind die Studierenden fähig, eine wissenschaftliche Forschungsarbeit selbständig zu planen und durchzuführen, empirische Daten angemessen statistisch auszuwerten und die Ergebnisse zu interpretieren sowie ihre Arbeit entsprechend den fachwissenschaftlichen Standards schriftlich zu dokumentieren. Der kompetente Umgang mit Psychologie als Wissenschaft erfordert die Lektüre von nationalen und internationalen psychologischen Fachzeitschriften, in denen der aktuelle Wissensstand des Faches dokumentiert ist. Die Studierenden sind fähig, theoretische und angewandte Beiträge in Fachzeitschriften zu lesen, zu verstehen und kritisch zu analysieren, für ihre Fragestellungen zu nutzen und für Dritte aufzubereiten. Sie sind zudem aber auch in der Lage, kritische Einwände gegen die eigene wissenschaftliche und praktische Arbeit zu differenzieren und sachlich zu bewerten. Dabei entwickeln sie ein wissenschaftlich-intellektuelles Profil, das die Grundlage und Gewähr für ein lebenslanges Lernen bietet. Sozialkompetenz Persönliche Integrität, soziale Kompetenz sowie die Aneignung von ethischen Grundwerten sind unerlässliche Voraussetzungen für jede psychologische Berufstätigkeit. Die Studierenden erwerben persönliche und soziale Kompetenzen innerhalb und ausserhalb des Fachstudiums durch gezielte Ausbildungsangebote. Psychologinnen und Psychologen sind fähig, Initiative zu entfalten sowie persönliche Verantwortung zu übernehmen und die gesellschaftlichen und menschlichen Folgen ihres professionellen Handelns zu bedenken. 5

Praktische Kompetenz Ab dem ersten Semester machen Studierende Erfahrungen in angewandten psychologischen Tätigkeiten (Diagnostik, Beratung, Intervention, Therapie) und erwerben psychologische Basisfertigkeiten in angewandten Fragestellungen und Aufgaben. Die Absolvierung berufspraktischer Tätigkeiten ist ebenso integraler Bestandteil des Studiums wie die konsequente Nutzung der modernen Informationsund Kommunikationstechnologien und Statistikprogramme. Interdisziplinarität Theorien und Methoden der Psychologie werden von anderen Wissenschaften beeinflusst und praktische psychologische Tätigkeiten setzen häufig interdisziplinäre Kooperation voraus. Die Studierenden verfügen über das notwendige Basiswissen in ihrem Fach, um kompetent und erfolgreich in einem interdisziplinären Kontext zu kommunizieren und zu kooperieren. Sie sind fähig, sich in inter- und transdisziplinäre Fragestellungen einzudenken und ihr methodisches Wissen zielgerichtet anzuwenden resp. zu erweitern. Die Studierenden nutzen dazu die Möglichkeiten, Veranstaltungen ihrer Wahl in Fächern ausserhalb der Psychologie zu besuchen. 1.2. Arbeitsgebiete und Aufgabenbereiche von Psychologinnen und Psychologen Psychologinnen und Psychologen kommen zum Einsatz, wenn es darum geht, (psychische) Gesundheit, Befindlichkeit, Lebensqualität, Leistungsvermögen und - qualität von Einzelpersonen und Gruppen festzustellen, zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen. Bei den Arbeitsschritten unterscheidet man die Bestandesaufnahme, die Vorhersage und die Massnahme oder Behandlung sowie die Überprüfung des Erfolgs getroffener Massnahmen. Etablierte grosse Praxisfelder sind die Analyse und Optimierung von Kommunikations-, Lehr-, Lern- und Arbeitsprozessen, die Arbeit im Dienst der psychosozialen und gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung, die Persönlichkeits-/Verhaltensdiagnostik und -begutachtung sowie die Personalauswahl und -entwicklung, die Vermittlung psychologischen Wissens. So findet man spezialisierte Psychologinnen und Psychologen in der Regel meist erst nach mehrjähriger Weiterbildung im Anschluss an das Psychologie-Studium u.a. in folgenden Arbeitsgebieten und Aufgabenbereichen (in alphabetischer Folge): Arbeits- und Organisationspsychologie, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, Betriebspsychologie, Diagnostik und psychologische Begutachtung, Erziehungsund Familienberatung, Gerontopsychologie, Gesundheitspsychologie, Kinder- und Jugendpsychologie, Klinische Psychologie, Marketing, Mediation, Medienpsychologie, Neuropsychologie, Notfallpsychologie, Planung und 6

Durchführung von psychologischen Studien, Prävention, Psychosoziale Beratung, Psychotherapie (Einzeln, Paare, Familien, Gruppen), Rechtspsychologie, Schulpsychologie, Sozialpsychologie, Sportpsychologie, Supervision, Umweltpsychologie, Unternehmungsberatung, Verkehrspsychologie, Werbepsychologie. Die wissenschaftlich-methodische universitäre Ausbildung qualifiziert Psychologinnen und Psychologen auch für Lehr- und Forschungstätigkeiten in Psychologie. 2. Allgemein Infos zum Studienbeginn Das folgende Kapitel gibt einen Überblick über das Studium und soll für alle Studienanfängerinnen und -anfänger eine Hilfe darstellen. Vorab ein graphischer Überblick über das Studium der Psychologie an der Universität Basel. Masterabschluss (Master of Science in Psychology) BACHELORSTUDIUM MASTERSTUDIUM Viertes und fünftes Jahr Erstes Jahr Zweites und drittes Jahr Teilnahme an psychologischen Untersuchungen Ausserfakultärer Wahlbereich Ausserfakultärer Wahlbereich Innerfakultärer Wahlbereich Innerfakultärer Wahlbereich Science Track (ausschliesslich SWE) Statistik & Methodenlehre Forschungsmethoden und Statistik Kognitionspsychologie Experimentalpraktikum (Projekt-seminar) Masterarbeit Entwicklungspsychologie Praxis Bachelorabschluss (Bachelor of Science in Psychology) Bachelorarbeit Persönlichkeits & Differentielle Psychologie Berufs- oder Forschungspraktikum Vertiefungsrichtung (SWE, PEP, KPN) Entwicklungspsychologie Neurowissenschaftliche Grundlagen Biologische Grundlagen Masterprüfung Wirtschaftspsychologie Theorie Berufs- oder Forschungspraktikum Diagnostik Masterprojekt Sozialpsychologie Sozialpsychologie Kognitionspsychologie Methoden Praktische Kompetenzen Klinische Psychologie, Psychopathologie & Psychotherapie Klinische Psychologie Propädeutikum Abbildung 1. Grundlegender Aufbau des Bachelor- und Masterstudiums Psychologie. SWE = Sozial-, Wirtschafts- und Entscheidungspsychologie; PEP = Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie; KPN = Klinische Psychologie und Neurowissenschaften 2.1. Kreditpunkte (nach 5 StO) Seit dem 1. Oktober 2001 ist an der psychologischen Fakultät der Universität Basel das Bologna-Modell in Kraft getreten, das die universitäre Ausbildung in einen 7

Bachelor- und einen Masterstudiengang gliedert, beides integriert in einem Kreditpunktesystem. Ein Kreditpunkt errechnet sich gemäss dem European Credit Transfer and Accumulation System (kurz ECTS) unabhängig von der Güte der Arbeit nach dem durchschnittlichen geschätzten Arbeitsaufwand. Ein Kreditpunkt steht für 30 Arbeitsstunden. In einem Bachelorstudium werden 180 Kreditpunkte erworben und in einem Masterstudium 120 Kreditpunkte. Dies entspricht 60 Kreditpunkten pro Jahr bzw. 30 Kreditpunkten pro Semester. Dabei wird von einer Jahresarbeitszeit von 44 Wochen und einer wöchentlichen Arbeitszeit von insgesamt 40 Stunden ausgegangen. In diese Rechnung fliessen die Präsenzzeit, also die Zeit in den Lehrveranstaltungen, die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen, Übungen und Tutoriate, sowie Bibliotheksarbeit (z.b. Literatursuche) etc. mit ein. Detaillierte Angaben zur Vergabe von Kreditpunkten für Studienleistungen befinden sich in den Studienplänen und im kommentierten Vorlesungsverzeichnis. Die Studienpläne sind auf der Homepage der Fakultät (www.psycho.unibas.ch) zu finden. 2.2. Typen von Lehrveranstaltungen Im Rahmen des Psychologiestudiums werden verschiedene Typen von Lehrveranstaltungen angeboten. Im Folgenden ist eine Auflistung der verschiedenen Lehrveranstaltungsformen mit einer kurzen Beschreibung des Lehrformats aufgeführt: Vorlesungen sind in ihrer Teilnehmerzahl nicht begrenzt. Sie dienen dazu, den Studierenden in Form eines Frontalunterrichts einen Überblick über bestimmte Themengebiete und Fragestellungen zu verschaffen, sowie theoretische Vorstellungen und Arbeitsweisen eines Teilbereichs der Psychologie zu vermitteln. Seminare sind in ihrer Teilnehmerzahl beschränkt und dienen dazu, sich mit Theorien, Methoden und Anwendungen auseinanderzusetzen. Vorausgesetzt wird eine aktive Mitarbeit der Teilnehmer durch schriftliches Referieren und/oder mündliches Präsentieren psychologischer Theorien, Analysen und Befunde. Theorieseminare sind Sonderformen von Seminaren, welche im Masterstudium im Modul Theorie zur Vertiefung angeboten werden. In Theorieseminaren können Noten für das Masterstudium erworben werden. Übungen dienen dem Einüben und der Anwendung spezieller Methoden und Fertigkeiten. Sie sind an Vorlesungen und Seminare angegliedert und finden in Gruppen, häufig unter tutorieller Begleitung, statt. Fallseminare/Praktika dienen dem Erwerb anwendungsbezogener fachlicher Fertigkeiten. Sie verlangen in erhöhtem Mass eine aktive Eigenleistung der Teilnehmer. Im Bachelorstudium sind im Experimentalpraktikum Themenbereiche der Psychologie unter Anleitung so zu bearbeiten, dass dabei Fragestellung und Hypothesenformulierung, Versuchsplanung, Datenerhebung, Datenanalyse und Ergebnisdarstellung als aufeinander bezogene Phasen psychologischer Forschungsmethodik praktiziert werden. 8

Im Masterstudium sollen die Studierenden in Fallseminaren/Praktika ihr theoretisches Wissen in praktischen Situationen anwenden. Kolloquien dienen dazu, gegenwärtige Forschungsthemen, Forschungsartikel, Masterarbeiten und Publikationen zu diskutieren und aufzubereiten. Hierbei ist die aktive Mitarbeit der Teilnehmer im Rahmen eines mündlichen Referates und der Aufbereitung von aktueller Forschungsliteratur gefordert. 2.3. Belegen von Veranstaltungen Seit dem 22. Januar 2008 stellt die Universität Basel ihren Studierenden die Online- Services MOnA (My Online Account) zur Verfügung. Über MOnA wickeln die Studierenden sowohl die Rückmeldung für die Folgesemester ab als auch das Belegen ihrer Lehrveranstaltungen. Ebenso kann auf MOnA jederzeit Einsicht in den aktuellen Kreditpunktestand genommen werden. Eine Übersicht über die im Semester belegbaren Veranstaltungen findet sich im elektronischen Vorlesungsverzeichnis unter http://vorlesungsverzeichnis.unibas.ch. Bei jeder Veranstaltung sind die spezifischen Voraussetzungen und eventuelle Bedingungen für das Belegen der Veranstaltungen sowie Angaben zur Leistungsüberprüfung vermerkt. Die Teilnahme an Lehrveranstaltungen kann vom Nachweis spezifischer Voraussetzungen abhängig gemacht werden. Darauf wird bei der Ankündigung der Veranstaltung im kommentierten Vorlesungsverzeichnis hingewiesen. Das kommentierte Vorlesungsverzeichnis ist rechtsbindend und sollte somit bei der Auswahl der gewünschten Lehrveranstaltungen aufmerksam durchgelesen werden. Anhand der Merkliste im Vorlesungsverzeichnis lassen sich die zu belegenden Veranstaltungen ganz einfach ins MOnA-System transportieren. Eine genaue Anleitung zur Vorgehensweise beim Belegen und der Handhabung von MOnA kann unter https://www.unibas.ch/de/studium/im-studium/belegen.html nachgelesen werden. 2.4. Wo erhalte ich Unterlagen zu den Veranstaltungen? Skripte oder Folien für Veranstaltungen können in der Regel über die Webanwendung ADAM (Advanced Distribution And More) der Universität heruntergeladen werden oder es findet sich entsprechendes Material auf der Homepage der Psychologischen Fakultät. Für manche Veranstaltungen können Skripte oder Folien im Dinx- Shop an der Kornhausgasse 2 (www.dinx-shop.ch) erworben werden (hierzu bitte Hinweise von den Dozierenden beachten). Die Semesterliteratur, welche jeweils in der Veranstaltung bekannt gegeben wird, kann in der Fachbuchhandlung Karger Libri am Petersgraben 31 (http://www.fachbuchhandlung.ch) oder bei Thalia (http://www.thalia.ch) unter Vorweisen des Studentenausweises mit Rabatt bezogen werden. 2.5. Uni-Wechsler Ein wichtiges Ziel der Bolognareform ist es, die Mobilität von Studierenden zu erleichtern. Seit der Einführung des Bologna-Systems ist es daher grundsätzlich mög- 9

lich, nach dem Bachelorstudium das Masterstudium an einer anderen Universität zu absolvieren. Das bedeutet u.a., dass Bachelor-Graduierte anderer Universitäten die Möglichkeit haben zum Masterstudium an die Universität Basel neu einzutreten. 2.5.1. Zulassungskriterien zum Masterstudium für externe Studierende Grundsätzlich setzt das Masterstudium an der Universität Basel einen dem Bachelor of Science in Psychology der Universität Basel äquivalenten Abschluss im Umfang von 180 Kreditpunkten voraus, der an einer von der Universität Basel anerkannten Hochschule erworben wurde. Der Zulassungsvorgang erfolgt auf Antrag der Studierenden an das Studiensekretariat der Universität Basel. Die Prüfungskommission überprüft den Bachelorabschluss auf dessen Äquivalenz. Sie kann den Abschluss des Masterstudiums von zusätzlichen Fähigkeiten und Kenntnissen abhängig machen, die im zuvor absolvierten Bachelorstudium nicht erworben wurden. Detaillierte Informationen sind der Studienordnung ( 3) sowie der Studierendenordnung der Universität Basel zu entnehmen oder können beim Studiensekretariat der Universität Basel eingeholt werden. 2.5.2. Anrechnung von Studienleistungen Über die Anrechnung von vergleichbaren Studienleistungen und die Anrechnung von Kreditpunkten, die in einem anderen Studiengang bzw. an einer anderen Universität erworben wurden, entscheidet die Prüfungskommission auf Antrag des an der Universität Basel immatrikulierten Studierenden. Hierfür sind gültige Leistungsausweise (z.b. Datenabschriften, Zeugnisse, Bescheinigungen) zusammen mit der offiziellen Kursbeschreibung/Vorlesungsverzeichnis der ursprünglichen Hochschule vorzuweisen. Im Bachelorstudium erfolgt eine Anrechnung von Kreditpunkten erst nach bestandenen propädeutischen Klausuren, Ausnahmen hierbei bilden Anträge über die Anrechnung von propädeutischen Veranstaltungen. 2.6. Wichtige Links Homepage der Universität Basel MOnA Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Informationen zur Studienzulassung Termine der Universität Basel ADAM http://www.unibas.ch http://www.psycho.unibas.ch Homepage der Fakultät für Psychologie https://www.unibas.ch/de/studium/im- Studium/Belegen.html http://vorlesungsverzeichnis.unibas.ch http://www.unibas.ch/zulassung http://www.unibas.ch/termine https://adam.unibas.ch 10

3. Das erste Studienjahr Im ersten Jahr des Psychologiestudiums werden anhand von Veranstaltungen in den Bereichen Forschungsmethoden und Statistik, Kognitionspsychologie, Biologische Grundlagen, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie die Grundlagen der Psychologie vermittelt. Diese Grundlagenfächer entsprechen den propädeutischen Fächern, welche mit den propädeutischen Klausuren dem Propädeutikum abgeschlossen werden. 3.1. Aufbau des Propädeutikum Das Propädeutikum ist ein eigenes Modul im Bachelorstudium, in welchem insgesamt 52 Kreditpunkte erworben werden. Die propädeutischen Fächer sind Bestandteile des ersten Studienjahres. Abbildung 2 zeigt die Zusammenstellung der propädeutischen Veranstaltungen sowie deren Kreditpunktevergabe und Aufteilung in erstes und zweites Semester. 3.2. Die propädeutischen Veranstaltungen 1. Semester 2. Semester Forschungsmethoden & Statistik I (Vorlesung mit Übung) 6 KP Forschungsmethoden & Statistik II (Vorlesung mit Übung) 6 KP Kognitionspsychologie I (Vorlesung) 4 KP Kognitionspsychologie II (Vorlesung) 4 KP Biologische Grundlagen I (Vorlesung) 4 KP Biologische Grundlagen II (Vorlesung) 4 KP Entwicklungspsychologie I (Vorlesung) 4 KP Entwicklungspsychologie II (Vorlesung) 4 KP Klinische Psychologie I (Vorlesung) 4 KP Klinische Psychologie II (Vorlesung) 4 KP Sozialpsychologie I (Vorlesung) 4 KP Sozialpsychologie II (Vorlesung) 4 KP Abbildung 2. Propädeutische Veranstaltungen Die in Abbildung 2 aufgeführten Veranstaltungen finden Sie im Studienplan für den Bachelorstudiengang sowie im elektronischen Vorlesungsverzeichnis. Im folgenden Abschnitt werden kurz die Bereiche vorgestellt, in denen die propädeutischen Veranstaltungen lokalisiert sind: Forschungsmethoden und Statistik: 11

Die Veranstaltung gibt eine auf drei Semester angelegte Einführung in die psychologischen Forschungsmethoden und Statistik. Im ersten Jahr werden grundlegende Konzepte der deskriptiven Statistik (Skalenniveau, Wahrscheinlichkeit, Verteilungsparameter) und der Inferenzstatistik (p-wert, α-/β- Fehler, Effekt- / Teststärke, Poweranalyse) eingeführt und zur Überprüfung von Unterschieds- und Zusammenhangshypothesen angewendet. Darüber hinaus werden ausgewählte wissenschaftstheoretische Grundlagen psychologischer Forschung vorgestellt sowie verschiedene Methoden der Datenerhebung und grundlegende Aspekte der Versuchsplanung behandelt. Besonderes Gewicht wird auf das psychologische Experiment aus methodologischer Sicht gelegt. Kognitionspsychologie: Kognitive Leistungen der Wahrnehmung, des Gedächtnisses, des Denkens und Problemlösens, des menschlichen Sprechens und Sprachverstehens, aber auch die Evolution und Funktionen menschlicher Emotionen sowie der motivationalen Antriebskräfte menschlichen Handels sind Gegenstand dieses Bereiches der Psychologie. Das Ziel der beiden Vorlesungen besteht in der Vermittlung von kognitionspsychologischen (Kognitionspsychologie I und II), und evolutionspsychologischen Theorien und Modellen (Kognitionspsychologie II), die das Verhalten und die Kognitionen des Menschen in Form allgemeiner Gesetzmässigkeiten beschreiben und erklären. Biologische Grundlagen: Hier werden biologische und physiologische Grundlagen menschlichen Erlebens und Verhaltens behandelt. Vermittelt werden grundlegende Kenntnisse im Bereich der Neurobiologie, der (Sinnes-)Physiologie und der (Neuro-) Anatomie, aber auch Wissen über die neurobiologischen Grundlagen psychischer Vorgänge. Im Fokus steht die Funktion sowohl mikroskopischer (einzelne Nervenzellen), als auch makroskopischer (Gehirn) Strukturen. Zusätzlich werden Kenntnisse über nicht-neuronale Systeme (z.b. kardiovaskuläres System) vermittelt, die psychische Vorgänge beeinflussen und mit dem Entstehen psychischer Störungen verbunden sein können. Entwicklungspsychologie: Entwicklungspsychologie befasst sich mit altersgebundenen Veränderungen im menschlichen Erleben und Verhalten und dem Aufbau von relevanten Funktions- und Verhaltenssystemen über die gesamte Lebensspanne. Aufgabe der Entwicklungspsychologie ist es, altersbezogene Veränderungen über die gesamte Lebensspanne zu beschreiben, Entwicklungsbedingungen und ihre Auswirkung auf den Lebenslauf zu analysieren, künftige Entwicklungsverläufe vorherzusagen sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Entwicklungsrisiken und Entwicklungsauffälligkeiten aufzuzeigen. In der pro- 12

pädeutischen Vorlesung liegt der Schwerpunkt auf den ersten beiden Lebensdekaden menschlicher Entwicklung, d.h. intrauterine Entwicklung, Säuglingsalter, Kindheit, Jugendalter und junges Erwachsenenalter. Klinische Psychologie: Die Klinische Psychologie ist diejenige Teildisziplin der Psychologie, die biologische, soziale, entwicklungs- und verhaltensbezogene sowie kognitive und emotionale Grundlagen psychischer Störungen, sowie Auswirkungen dieser Störungen und anderer Erkrankungen (z. B. neurologische Störungen, Krebs, chronische Herzleiden u.v.m.) auf das Erleben und Verhalten wissenschaftlich untersucht. Die Klinische Psychologie beschäftigt sich vor allem mit der Phänomenologie, Ätiologie, Epidemiologie, Prävention und Behandlung psychischer Störungen und psychisch mitbedingter körperlicher Erkrankungen, deren Auswirkungen auf das Individuum, sein soziales Umfeld und die Gesellschaft. Ziel ist es, klinisch-psychologische Phänomene zu beschreiben, zu klassifizieren, und deren Vorhandensein oder Abwesenheit zu erklären und vorherzusagen (Psychopathologie und klinische Psychodiagnostik), ihr Auftreten zu verhindern oder zu behandeln (Prävention, Intervention und Therapie) und ihre Zusammenhänge mit ökologischen, soziokulturellen oder institutionellen Rahmenbedingungen aufzuklären und zu beeinflussen. Hinzu kommen Fragen der Planung und Durchführung von Wiedereingliederungsprozessen (Rehabilitation) sowie Verfahren zur Bewertung von Interventionen, Programmen und Behandlungsmassnahmen (Evaluationsforschung und Qualitätssicherung). Sozialpsychologie: Die Sozialpsychologie erforscht das Fühlen, Denken und Handeln von Individuen in sozialen Kontexten. Wichtige Themen sind Einstellungs- und Urteilsbildung, Personenwahrnehmung, soziale Identität und Selbstkonzept, sowie Interaktionen und Beziehungen zwischen Individuen und Gruppen, Hilfeverhalten, Aggression und interpersonale Attraktion. Sozialpsychologische Forschungsergebnisse erlauben ein Verständnis des sozialen Miteinanders im privaten Bereich sowie in politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen. 3.3. Die propädeutischen Klausuren (nach 10 Abs. 2 und 13 StO) Die propädeutischen Klausuren bilden die abschliessenden schriftlichen Prüfungen der propädeutischen Vorlesungen und finden jeweils gegen Ende des Frühjahrsemesters statt. Sie dauern zwischen 60 und 120 Minuten und werden benotet. Sie erfordern eine Anmeldung, wobei das Anmelden direkt durch die Belegung der Veranstaltung im Frühjahrsemester bei MOnA erfolgt. Die Belegung der Veranstaltung im Herbstsemester hat keinen Einfluss auf die Anmeldung zur Prüfung. Eine An- o- der Abmeldung nach Ablauf der Belegfrist im Frühjahrsemester ist nicht möglich. Wer sein Studium als Teilzeitstudium gestalten möchte, muss daher eventuell be- 13

achten, im ersten Jahr (zumindest im zweiten Semester) nicht alle propädeutischen Veranstaltungen zu belegen. Das Fernbleiben von einer propädeutischen Klausur gilt als Nichtbestehen dieser Klausur und wird mit nicht erschienen (NE) bewertet. Nicht bestandene propädeutische Klausuren können ein Mal wiederholt werden. Studierende, die im ersten Versuch nicht bestanden haben, sind automatisch zur Wiederholungsprüfung angemeldet. Die Wiederholungstermine sind spätestens Ende der Semesterferien des Frühjahrsemesters. Eine Abmeldung von der Wiederholungsprüfung der propädeutischen Klausuren ist bis 10 Tage vor dem Prüfungstermin dem Studiendekanat schriftlich mitzuteilen. Das Fernbleiben von der Wiederholungsprüfung wird gleich behandelt wie beim ersten Termin. Ein zweites Nichtbestehen der propädeutischen Klausuren führt zum Ausschluss vom Studium der Psychologie an der Universität Basel und wird von der Fakultät verfügt. Ausnahmen stellen die sogenannten Härtefälle ( 29 StO) dar, welche mittels Antrag durch die Prüfungskommission geprüft werden. Es müssen alle propädeutischen Klausuren abgelegt worden sein, bevor Kreditpunkte in anderen Modulen des Bachelorstudiums erworben werden können. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kreditpunkte im Modul Einführung und im ausserfakultären Wahlbereich, die bereits im ersten Studienjahr erworben werden können. 3.4. Modul Einführung Das Modul Einführung enthält zwei Veranstaltungen (Geschichte der Psychologie und Lernen), die eine allgemeine Einführung in das Psychologiestudium geben. Es wird empfohlen, diese Veranstaltungen im ersten Studienjahr (aktuell im Herbstsemester Änderungen vorbehalten) zu belegen. Im Unterschied zu allen anderen Modulen des Bachelorstudiums können die Kreditpunkte dieser Veranstaltung bereits vor erfolgreichem Abschluss des propädeutischen Moduls belegt und angerechnet werden. Die jeweiligen Veranstaltungen finden Sie im Studienplan für den Bachelorstudiengang und im elektronischen Vorlesungsverzeichnis. 3.5. Wahllehrveranstaltungen ausserhalb der Psychologie Das Studium der Psychologie wird durch ein Verständnis der Arbeitsweisen von Nachbarwissenschaften gefördert. Den Studierenden wird empfohlen, Lehrangebote in anderen Fächern zur Erweiterung ihrer fachlichen und beruflichen Qualifikationen zu nutzen, denn auch zukünftig können und müssen Studienleistungen in Lehrveranstaltungen ausserhalb der Psychologie erbracht werden. Der Umfang resp. die Anzahl zu erwerbender Kreditpunkte orientiert sich an der individuellen Studienplanung. Im Bachelorstudium können bis zu 27 Kreditpunkte in Wahllehrveranstaltungen angerechnet werden, von denen mindestens 15 aus Fächern ausserhalb der Psychologie zu erwerben sind. Im Masterstudium können bis zu maximal 20 weitere Kreditpunkte in Wahllehrveranstaltungen angerechnet werden, 14

hiervon müssen mindestens 6 Kreditpunkte ausserhalb der Psychologie belegt werden. Es ist somit möglich, im gesamten Studium bis zu 47 Kreditpunkte in Lehrveranstaltungen ausserhalb der Psychologie zu erwerben. Es ist grundsätzlich möglich, alle Kreditpunkte in einem Fach zu erwerben (im Sinne eines grossen, nicht ausgewiesenen Nebenfaches ), oder auf zwei Fächer zu verteilen (Studium zweier kleiner Nebenfächer ) oder in Veranstaltungen aus unterschiedlichen Fächern (im Sinne eines Studium Generale ). Die Vergabe von Kreditpunkten für eine Lehrveranstaltung liegt grundsätzlich in der Kompetenz der verantwortlichen Dozierenden und wird im Vorlesungsverzeichnis verbindlich angegeben. 3.6. Teilnahme an psychologischen Untersuchungen Ein weiteres Modul im Bachelorstudium ist die Teilnahme an psychologischen Untersuchungen. Die Studierenden erleben aus Sicht eines Studienteilnehmenden, wie psychologische Untersuchungen durchgeführt werden. Für jede Studie von 30- minütiger Dauer erhalten die Studierenden einen Aufkleber auf einem speziell dafür vorgesehenen Formular. Insgesamt müssen 60 Untersuchungseinheiten à 30 Minuten dokumentiert werden, um einen Kreditpunkt zu erhalten. Wer alle Aufkleber erworben hat, kann das Formular zu den Öffnungszeiten im Studiendekanat der Fakultät einreichen, resp. den Nachweis in das Fach des Studiendekanats im ersten Stock des Hinterhauses hinterlegen. Der Kreditpunkt für das Modul Teilnahme an psychologischen Untersuchungen wird erst nach bestandenen propädeutischen Klausuren angerechnet (siehe 3.2. Die propädeutischen Klausuren oder 10 Abs. 2 StO). 4. Nach dem Propädeutikum auf dem Weg zum Bachelor Im folgenden Kapitel wird das Bachelorstudium nach dem Propädeutikum behandelt. Dies entspricht in der Regel dem zweiten und dritten Studienjahr. 4.1 Module & Pflichtveranstaltungen Das Bachelorstudium gliedert sich in folgende Module: Einführungsmodule Einführung Modul Propädeutikum Module der Methodologie Statistik & Methodenlehre Experimentalpraktikum 6 KP 52 KP 14 KP 8 KP 15

Module der Grundlagen/Anwendungen Kognitionspsychologie Neurowissenschaftliche Grundlagen Sozialpsychologie Entwicklungspsychologie Persönlichkeits- & Differentielle Psychologie Klinische Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie Wirtschaftspsychologie Mind. 3 KP Mind. 3 KP Mind. 3 KP Mind. 3 KP Mind. 3 KP Mind. 3 KP Mind. 3 KP Zusätzlich müssen vier der Module Grundlagen und Anwendungen vertieft werden. D.h. in vier dieser Module müssen neben der Mindestanzahl von 3 Kreditpunkten (inkl. Note) noch weitere 5 Kreditpunkte und eine Note erworben werden. Modul der Praktischen Grundkompetenzen Diagnostik Praktische Kompetenzen Modul Teilnahme an psychologischen Untersuchungen Modul Berufspraktikum Modul Bachelorarbeit Modul Wahlbereich innerfakultär Modul Wahlbereich ausserfakultär 10 KP 3 KP 1 KP 10 KP 8 KP 0 12 KP 15 27 KP Module sind als zusammengefasste Teilbereiche der Psychologie zu verstehen. Innerhalb der Module gilt es, anhand verschiedener Veranstaltungen die Module mit (der Mindestanzahl an) Kreditpunkten auszufüllen. Im Vorlesungsverzeichnis ist jeweils geregelt, unter welchem Modul welche Veranstaltung angerechnet wird. Pflichtveranstaltungen im Bachelorstudium sind Veranstaltungen, welche während des Bachelors erfolgreich zu absolvieren sind. Sie sind jeweils im Studienplan des Bachelorstudiengangs aufgeführt. Pflichtveranstaltungen können im Studienplan namentlich genannt sein (z. B. Vorlesung mit Übungen Forschungsmethoden und Statistik III), oder über den Erwerb einer Note definiert werden (z. B. Modul Kognitive Grundlagen / Vorlesung 3 KP / Pflicht / Note). Um den Bachelorabschluss zu erlangen, müssen neben den Pflichtveranstaltungen vier Module aus dem Bereich Grundlagen und Anwendungen vertieft werden. Hierzu müssen jeweils mindestens fünf weitere Kreditpunkte, davon mindestens eine benotete Leistung pro Modul, zusätzlich zu den Minimalanforderungen von 3 Kreditpunkten (inkl. jeweils einer Note) erworben werden. In den nicht vertieften Modulen des Bereichs Grundlagen und Anwendungen gilt jeweils eine Mindestanzahl von drei Kreditpunkten jeweils inkl. einer benoteten Leistung. Die Studierenden können so bereits im Bachelorstudium selbständig Schwerpunkte in Ihrem Studium setzen. 16

4.2. Auswahl der Veranstaltungen/Erstellen eines Stundenplans Anders als im ersten Studienjahr, in welchem die propädeutischen Veranstaltungen den meisten Platz einnehmen und Pflicht für alle Studierenden sind, besteht im zweiten und dritten Studienjahr die Möglichkeit, individuelle Studienpläne umzusetzen. Um über die drei Jahre hinweg die für das Bachelorstudium notwendigen 180 Kreditpunkte zu erreichen, empfiehlt es sich, den Stundenplan so zu gestalten, dass am Ende jedes Semesters ca. 30 Kreditpunkte erworben werden können. Die Zusammenstellung des Stundenplans muss immer unter Berücksichtigung der im Studienplan geforderten Studieninhalte und der Angaben zur Lehrveranstaltung im Vorlesungsverzeichnis erfolgen. So kann dem Vorlesungsverzeichnis entnommen werden, unter welchem im Studienplan genannten Modul die interessierende Veranstaltung angerechnet werden kann, ob sie benotet wird und ob es sich bei dieser Veranstaltung um eine Pflicht- oder Wahlveranstaltung handelt. Beachten Sie an dieser Stelle auch die Angaben zur Regelmässigkeit des Veranstaltungsangebots. Im Vorlesungsverzeichnis ist vermerkt, mit welcher Regelmässigkeit eine Lehrveranstaltung angeboten wird (z. B. einmalig, jedes Frühjahrsemester, jedes 3. Semester, etc.). Diese Angaben sollen den Studierenden bei der Planung des Stundenplans über das gesamte Studium hinweg behilflich sein. Bitte beachten Sie jedoch, dass es ab und zu zu Änderungen im Turnus kommen kann, oder dass eine Veranstaltung auch einmal kurzfristig abgesagt werden muss. Des Weiteren ist zu beachten, dass für manche Lehrveranstaltungen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um sie belegen zu können, und/oder Zusatzanweisungen zu befolgen sind, wie beispielsweise, ob eine Online-Anmeldung bei der Fakultät erforderlich ist. Diese Angaben sind dem kommentierten Vorlesungsverzeichnis zu entnehmen und werden, wenn immer möglich auch bereits im Vorlesungsverzeichnis vermerkt. Generell wird empfohlen, dass Studierende nach dem Propädeutikum im dritten/vierten Semester Pflichtveranstaltungen besuchen und im fünften/sechsten Semester mit dem Besuch von Wahllehrveranstaltungen bzw. der Teilnahme an Seminaren beginnen. Alle Studierenden erhalten jedes Semester nach Semesterende über MOnA eine Datenabschrift mit den im Semester erbrachten Leistungen. Diese Datenabschrift ermöglicht eine Übersicht über den Kreditpunktestand in den Modulen und dient als Hilfestellung bei der weiteren Planung des Studiums. Die Datenabschrift muss auf Vollständigkeit geprüft werden. Veranstaltungen, die in mehr als einem Modul angerechnet werden können, sind auf der Datenabschrift in beiden Modulen aufgeführt. 4.2.1. Voraussetzungen der Mastervertiefungsrichtungen Wer bereits im Bachelorstudium weiss, welche Mastervertiefungsrichtung sie/er nach dem Bachelorabschluss studieren wird, kann sich vorspezialisieren. Allerdings fallen die bis anhin geforderten Zulassungskriterien für die jeweiligen Vertiefungsrichtungen mit der neuen Studienordnung ab Herbstsemester 2015 weg. 17

4.3. Berufs- oder Forschungspraktikum (nach 17 StO) Sowohl im Bachelor als auch im Master ist ein zweimonatiges psychologisches Berufs- oder Forschungspraktikum zu absolvieren. Auf jeder Stufe beträgt der zeitliche Aufwand für das Praktikum 300 Stunden. Dabei ist es grundsätzlich möglich, diesen Umfang auch in Form eines Teilzeitpraktikums zu erbringen. Der Beschäftigungsgrad muss jedoch mindestens 50% betragen. Auf jeder Stufe muss das Praktikum inhaltlich im Bereich der Psychologie angesiedelt sein und von einer/m Psychologin/en mit Universitätsabschluss betreut werden. Ist die Zuordnung zum Bereich Psychologie nicht eindeutig oder kann diese Betreuung nicht gewährleistet werden, muss ein schriftlicher Antrag an die Prüfungskommission für eine Ausnahmebewilligung gestellt werden. Die Vorlage dafür kann auf der Homepage der Fakultät unter Studium gefunden werden. Anstelle eines Berufspraktikums besteht auf jeder Stufe die Möglichkeit eines Forschungspraktikums. Ein Forschungspraktikum sollte nach Möglichkeit ausserhalb der Fakultät absolviert werden. Auf jeder Stufe gilt das Berufs- bzw. Forschungspraktikum als bestanden, wenn: - im Zeitraum von mindestens zwei Monaten 300 Stunden absolviert wurden, - ein Praktikumsbericht im Umfang von 2-3 Seiten verfasst wurde, der durch Angaben der Art der Tätigkeiten und neu erworbenen bzw. vertieften psychologischen Kenntnisse und Fertigkeiten die erlebte Praxis theoretisch reflektiert. Der Praktikumsbericht ist in Schriftgrösse 12 mit einem maximalen Zeilenabstand von 1.15 zu verfassen. - Und der Bericht zusammen mit der Praktikumsbestätigung beim Studiendekanat eingereicht wurde. 4.4. Bachelorarbeit (nach 19 StO) Um mit der Bachelorarbeit zu beginnen, wird ein erfolgreich absolviertes empirisches Projektseminar vorausgesetzt (siehe Modul Experimentalpraktikum im Bachelor). Studierende melden sich zum Schreiben der Bachelorarbeit online auf der Fakultäts-Homepage an. Bei der Anmeldung können Studierende Ihre gewünschten Bereiche zum Schreiben der Bachelorarbeit angeben. Eine Zuteilung zu einem bestimmten Bereich kann jedoch nicht gewährleistet werden. Bitte beachten Sie betreffend den Ablauf zum Schreiben der Bachelorarbeit auch das dazugehörige Merkblatt auf unserer Homepage. Verschiedene Abteilung bieten ein Seminar Wie schreibe ich eine Bachelorarbeit an, welches besucht werden kann. Die BetreuerInnen der Bachelorarbeit informieren die Studierenden, ob sie dieses Seminar besuchen müssen oder nicht. Zu Beginn der Bachelorarbeit werden mittels eines Studienvertrags zwischen einem habilitierten Mitglied der Psychologischen Fakultät, gegebenenfalls der/m BetreuerIn und der/dem Studierenden das Thema, formale Bestimmungen und der Abgabetermin schriftlich geregelt. Studierende reichen den Vertrag zum Schreiben der Bachelorarbeit ca. sechs Monate vor Abgabe der Arbeit im Studiendekanat ein. Die Abgabe der Arbeit erfolgt durch die Studierenden in zweifacher Ausführung direkt bei den Betreuern. Damit die Arbeit vorrangig im Studiendekanat abgestempelt und registriert werden kann, muss der Vertrag zum Schreiben der Bachelorarbeit im Stu- 18

diendekanat vorliegen. Bitte beachten Sie zusätzlich die ausgeschriebenen Öffnungszeiten zur Abgabe der Bachelorarbeit. Die Abgabetermine sind auf zwei Termine jährlich festgelegt: - im Frühjahrsemester am 15. April, - im Herbstsemester am 15. Oktober. Der Abgabetermin kann bis zwei Wochen vor dem vereinbarten Abgabetermin, mit schriftlicher Mitteilung an die Prüfungskommission, ein Mal um einen Monat verlängert werden. Das Antragsformular für die Verschiebung des Abgabetermins findet sich auf der Homepage der Fakultät unter Studium. Bei nicht bestandener Bachelorarbeit kann diese noch ein Mal zu einem neuen Thema geschrieben werden. Ein zweites Nichtbestehen führt zum Ausschluss vom Studium der Psychologie. Dieser Ausschluss wird von der Fakultät verfügt. Alle weiteren Informationen betreffend Formatierung, Layout etc. der Arbeit erhalten die Studierenden von den jeweiligen BetreuerInnen. 4.5. Bachelorabschluss (nach 9 und ff., 22 StO) Das Bachelorstudium gilt als bestanden, wenn insgesamt 180 Kreditpunkte gemäss den Vorgaben des Studienplans erworben sind. Der Antrag auf Studiengangabschluss befindet sich auf der Homepage der Fakultät. Er muss online ausgefüllt und vom Studierenden unterschrieben beim Studiendekanat der Fakultät eingereicht werden. Nachdem der Antrag auf Studiengangabschluss gestellt ist, überprüft das Studiendekanat den Abschluss. Sobald der Abschluss bestätigt werden kann, werden die zentralen Dienste gegebenenfalls informiert und die Zulassung zum Masterstudium verfügt. Bei bestandenem Bachelorstudium erhalten die Studierenden von der Dekanin bzw. dem Dekan eine unterzeichnete Urkunde, aus welcher der absolvierte Studiengang sowie die Abschlussnote hervorgehen. Die Errechnung der Abschlussnote ist in den Studienplänen geregelt und errechnet sich für den Bachelor folgendermassen: zu 30% aus dem Durchschnitt der Noten der propädeutischen Klausuren, zu 60% aus dem Durchschnitt aller benoteten Leistungen der übrigen Module und zu 10% aus der Note der Bachelorarbeit. Die Abschlussnote wird auf eine Zehntelnote gerundet (z.b. 5,2). Die Urkunde wird mit dem Siegel der Fakultät versehen, womit der Grad eines Bachelor of Science in Psychology verliehen wird. Zusätzlich zur Urkunde erhalten die Studierenden ein Zeugnis, in welchem die erbrachten Studienleistungen aufgeführt sind, sowie ein Diploma Supplement. Bitte beachten Sie, dass sämtliche benoteten Studienleistungen aus Modulen in die Berechnung der Abschlussnote einfliessen. Eine Verschiebung von Noten in den Wahllehrbereich ist nicht möglich. 4.6. Weiteres Das Bachelorstudium und das Masterstudium gelten als getrennte Studiengänge. Es werden grundsätzlich keine Veranstaltungen des Bachelors im Master angerechnet und umgekehrt, es sei denn, es wird im Vorlesungsverzeichnis explizit erwähnt, dass es sich um eine Veranstaltung beider Studiengänge handelt. Überschüssige Kreditpunkte, welche nicht für den Bachelorabschluss verwendet wurden, können da- 19

her nicht für das Masterstudium angerechnet, resp. in den Masterstudiengang verschoben werden. 4.7. Zu beachten im Bachelorstudium - Um Kreditpunkte zu erwerben, müssen alle gewünschten Veranstaltungen über MOnA belegt werden. - Es müssen alle Propädeutischen Klausuren bestanden sein, bevor Veranstaltungen aus dem Aufbaustudium absolviert werden können. - Das Experimentalpraktikum muss erfolgreich abgeschlossen sein, damit Studierende mit dem Schreiben der Bachelorarbeit beginnen können. - Es bedarf einer Anmeldung zum Schreiben der Bachelorarbeit. - Der Studiengangabschluss, resp. der Übertritt ins Masterstudium muss beantragt werden. 5. Das Masterstudium Das folgende Kapitel gibt zunächst einen Überblick, danach ausführliche Informationen zum Masterstudium in Psychologie an der Universität Basel. 5.1. Überblick Mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium können Studierende ihr Wissen im Masterstudiengang innerhalb einer Vertiefungsrichtung spezialisieren. Das Masterstudium umfasst 120 Kreditpunkte, was einer Regelstudienzeit von zwei Jahren entspricht. Die angebotenen Vertiefungsrichtungen der Fakultät für Psychologie in Basel sind auf der Homepage der Fakultät zu finden. Wichtiger Bestandteil des Masterstudiums ist die Teilnahme an einem Masterprojekt, das sich über mehrere Semester erstreckt. Das Masterprojekt wird innerhalb der gewählten Vertiefungsrichtung belegt und schliesst typischerweise mit einer schriftlichen Arbeit, der sogenannten Masterarbeit ab. Das Angebot an Masterprojekten variiert von Semester zu Semester und wird vor Semesterbeginn zusammen mit dem Übertrittsgesuch für das Masterstudium auf der Homepage zu finden sein. Während die Vertiefungsrichtung im Masterstudium frei gewählt werden kann, können bei der Belegung von Masterprojekten nicht immer die von den Studierenden genannten Prioritäten berücksichtigt werden. In solchen Fällen sind die Verantwortlichen der Masterprojekte um eine transparente und gerechte Regelung besorgt. Die Ausbildung in den einzelnen Mastervertiefungsrichtungen gliedert sich in folgende Module: Theorie: Lehrveranstaltungen, in denen theoretisch-inhaltliche Grundlagen vermittelt und vertieft werden. 20

Praxis: Lehrveranstaltungen, die den Studierenden die Möglichkeit bieten, ihr Wissen praktisch umzusetzen und zu erweitern. Methoden: Hier werden spezifische methodische Vertiefungsveranstaltungen angeboten. Masterprojekt: Durch Mitwirkung an laufenden wissenschaftlichen Projekten machen die Studierenden konkrete eigene Forschungserfahrungen. Zu beachten ist, dass die angebotenen Veranstaltungen immer an eine spezifische Vertiefungsrichtung gebunden sind. Genauere Angaben zu der Anbindung der Veranstaltungen sind im Vorlesungsverzeichnis zu finden. Zusätzlich zu diesen Modulen ist im Masterstudium erneut ein Berufs- oder Forschungspraktikum von mindestens zwei Monaten zu absolvieren. Genauere Richtlinien zu den Praktika sind unter Punkt 6.4. Berufs- und Forschungspraktika dieser Wegleitung zu finden. Des weiteren muss eine Masterarbeit geschrieben sowie eine mündliche Masterprüfung abgelegt werden. Näheres zu diesen Punkten folgt unter 5.2.3. Masterprojekt und Masterarbeit sowie unter 5.2.4. Masterprüfung dieser Wegleitung. Wie bereits aus dem Bachelorstudium bekannt, gibt es einen ausserfakultären Wahlbereich. Details zu den angebotenen Mastervertiefungsrichtungen enthalten die jeweiligen Studienpläne, welche auf der Homepage der Fakultät zu finden sind. 5.2. Zulassung zum Master (nach 3, Abs. 2 u. ff. StO) Um einen Master an der Fakultät für Psychologie in Basel zu beginnen, wird grundsätzlich ein Bachelor of Science in Psychology der Universität Basel oder ein ihm äquivalenter Abschluss im Umfang von 180 Kreditpunkten gefordert. Der Übertritt ins Masterstudium erfolgt per Antrag, welcher wie oben erwähnt vor Semesterbeginn auf der Homepage aufgeschaltet wird und termingerecht beim Studiendekanat einzureichen ist. Bachelorabschlüsse anderer Hochschulen werden von der Prüfungskommission auf deren Äquivalenz geprüft und können mit Auflagen verfügt werden. Weitere Informationen für auswärtige Studierende finden Sie unter Punkt 2.5. Uni-Wechsler dieser Wegleitung oder in der Studienordnung ( 3). 5.3. Pflichtveranstaltungen Wie bereits im Bachelorstudium gibt es auch im Masterstudium die Pflicht gewisse, benotete Veranstaltungen zu absolvieren. Da die Veranstaltungen nicht namentlich genannt sind, haben die Studierenden die Wahl, welche benoteten Veranstaltungen sie gemäss den Vorgaben im Studienplan besuchen möchten. 21