Burnout und Depression Wie gehe ich mit Stress im Alltag um?



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Transkript:

Burnout und Depression Wie gehe ich mit Stress im Alltag um? 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT Inhalt Stress verstehen und erkennen Dauerstress hat Folgen Ausgleich schaffen und Kraft tanken 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 2

Stress verstehen und erkennen 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 3 Stress ist die Würze W des Lebens 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 4

Stress als natürliche biologische Reaktion auf jede Art Belastung steigert körperliche und geistige Leistungsfähigkeit durch: Erhöhte Aufmerksamkeit Beschleunigte Reaktionsgeschwindigkeit Verbesserte Gedächtnisleistung Verfügbarmachen von Energiereserven Die aktivierte Energie wird sinnvoll genutzt Danach fällt die Hormonaktivierung auf Normalniveau zurück kurzfristige gesunde Herausforderung 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 5 Stress als Dauerbelastung Es fehlen notwendige Erholungs- und Entspannungsphasen zwischen den Stressbelastungen. Organismus wird ständig im Zustand erhöhter Aufmerksamkeit gehalten. Körper passt sich an, indem er versucht, auf höherem Aktivierungs- Niveau ein neues Gleichgewicht herzustellen. Wenn Stress zu lange anhält, bricht die Anpassungsfähigkeit des Körpers zusammen. Stress als schädliche Belastung 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 6

Stressoren 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 7 Stressoren 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 8

Vulnerabilitäts-Stress-Modell 28. Januar 2014 Dr. med. P. Guler-Stützer 9 Yes, we can. 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 10

Stress = Anforderung + Bewertung 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 11 Körperliche Stressreaktion Herz + Atmung Blutdruck Muskelspannung Aufmerksamkeit Blutzucker + Fett Verdauung Auffüllen der Energiespeicher Zellreparatur Entspannung 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 12

Ich gerate in Stress wenn Ich setze mich selbst unter Druck indem Wenn ich im Stress bin, dann 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 13 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 14

Dauerstress hat Folgen 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 15 Idealmodell der Belastungs-Entlastungsreaktion 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 16

Realmodell der Belastungs-Entlastungsreaktion 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 17 Gelingt es nicht, Stress gesund zu bewältigen 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 18

28. Januar 2014, Co-Chefärztin 19 Vom Stress zum Burnout Ein Burnout-Syndrom ist ein Zustand emotionaler und körperlicher Erschöpfung, der in der Regel mit der Arbeit in Zusammenhang steht und mit reduzierter Leistungsfähigkeit einhergeht. Burnout ist wissenschaftlich nicht als Krankheit anerkannt. ICD-10 Problem der Lebensbewältigung. 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 20

Das Burnout - Syndrom Depression 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 21 Depression Interessen- und Freudverlust Antriebslosigkeit Anhaltende Traurigkeit Gedankenkreisen mindestens 2 Wochen andauernd = Diagnose 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 22

Folgen von Stress Depression Suchterkrankung Bluthochdruck Herz-Kreislauferkrankungen Magengeschwür Tinnitus/ Hörsturz 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 23 Perfektionismus Wirklich, er war unentbehrlich! Überall, wo was geschah zu dem Wohle der Gemeinde, er war tätig, er war da. Tennisstunde, Golf und Polo, Hauptbilanz, Quartalsbericht, Vorstandssitzung, Konferenzen, ohne ihn da ging es nicht. Ohne ihn war nichts zu machen, keine Stunde hatt er frei. Gestern, als sie ihn begruben, war er richtig auch dabei. 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 24

Ausgleich schaffen und Kraft tanken 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 25 Betroffene, die unter Stress stehen, verlieren die Übersicht über ihre Belastungen. Daher ist oft der 1. Schritt zur Stressbewältigung: Innehalten und wieder den Überblick über das eigene Stressgeschehen gewinnen. 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 26

Stressampel 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 27 Stressbewältigung 1. Äussere Belastungsfaktoren verringern 2. Stressverschärfende Bewertungen und Einstellungen verändern 3. Körperliche und seelische Stressreaktion lindern 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 28

Höflich oder ehrlich? 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 29 Stressverschärfende Gedanken Am liebsten mache ich alles selbst! Es ist wichtig, dass ich alles unter Kontrolle habe! Starke Menschen brauchen keine Hilfe! Es ist wichtig, dass mich alle mögen. Sei perfekt! Ich will die anderen nicht enttäuschen! 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 30

Hilfreicher Gedanke? Wie soll ich das bloss schaffen Ich hole mir die Hilfe, die ich brauche! Das habe ich noch nie gekonnt. Interessante Tätigkeit Was ich nicht kann, kann ich lernen. Ich darf jetzt keinen Fehler machen. Ich habe schon einiges in meinem Leben gut gemacht. 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 31 Wie steht es mit ihrer Lebensbalance? 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 32

Wie steht es mit ihrer Lebensbalance? 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 33 Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 34

Der moderne Mensch Der technische Fortschritt der letzten 100 Jahre hat uns viele körperliche Arbeiten erleichtert. Wir verbringen einen grossen Teil unserer Zeit sitzend und gehen wenig zu Fuss. Der menschliche Körper ist aber immer noch wie früher auf Bewegung programmiert. Er verliert seine Leistungsfähigkeit, wenn er nicht regelmässig beansprucht wird. 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 35 Erholung, aber richtig 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 36

Warum aktive Erholung? Gibt dem Körper, die für unsere Gesundheit wichtige Beanspruchung, die sonst fehlt Übernimmt Rolle von Kampf- und Fluchtverhalten durch Stress aktivierte Energie wird abgebaut Schützt vor schädlichen Auswirkungen von chronischem Stress Fördert das seelische Wohlbefinden und hilft Abzuschalten 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 37 Stress abbauen durch Bewegung 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 38

Mehr Bewegung im Alltag Zügiges Gehen Fahrrad fahren Treppen steigen Gartenarbeit Putzen und Aufräumen Täglich 30 Min. oder 3 x 10 Min. für ihre Gesundheit 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 39 Gedanken, Stimmung und Handeln beeinflussen sich gegenseitig 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 40

Angenehme Aktivitäten 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 41 Ressourcen und Stressbewältigung Die eigene, subjektiv empfundene Ressourcenbasis ist massgebend für die Stärke des erlebten Stresses nach Kernen & Maier 2008 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 42

Take Home 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 43 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 44