Rechtsgrundlagen FSHG und ZSG



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Transkript:

Rechtsgrundlagen FSHG und ZSG FSHG = FeuerSchutzHilfeleistungsGesetz Aufgaben der Träger 1 Aufgaben der Gemeinden und Kreise 3 Aufgaben des Landes 4 Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung 1 - Unterhalten einer Feuerwehr zur Bekämpfung von Schadenfeuer Hilfeleistung bei Unglücksfällen Öffentlichen Notstand und Überschwemmungen Ähnlichen Vorkommnissen - Angemessene Löschwasserversorgung Örtlich angepasst Zentral, unabhängig Besondere Löschwasserversorgung - Brandverhütungsmaßnahmen Merkmale einer örtlichen Brandgefährdung - Wohndichte - Flächengröße - Art der Bebauung - Bodengestaltung - Große Waldflächen - Verkehrsnetz - Industrieanlagen - Wasservorräte Die Feuerwehr muss leistungsfähig sein in Bezug auf - Ausstattung Materielle Persönliche Ausstattung - Aus- und Weiterbildung - Meldesystem - Alarmsystem Weitere Aufgaben einer kreisfreien Stadt - vorbeugender Brandschutz 6 Brandschau 7 Brandsicherheitswache Gemeinde entscheidet nach Anhörung des Leiters der öffentlichen Feuerwehr, ob eine Brandsicherheitswache bei I. Veranstaltungen mit erhöhter Brandgefahr II. Veranstaltungen mit Gefährdung vieler Personen in einem Brandfall erforderlich ist. Zufahrts- und Rettungswege offen halten Rettungswegen während der Betriebszeit freihalten und bei Dunkelheit beleuchten Feuerlöscher richtig und angemessen anbringen - Aufstellen von Regieeinheiten bei Bedarf - Einrichten des Notrufs 112 - Alarmierung der Einsatzkräfte - Aufstellen und Fortschreiben von Brandschutzbedarfsplänen Gefahrenabwehrplänen Sonderschutzpläne - Einrichten einer Leistungs- und Koordinierungsgruppe - Weitergehende Aus- und Fortbildung - Leisten überörtlicher Hilfe

Aufgaben der Kreise - Einrichten einer Leitstelle - Gemeinsame Einrichtungen Werkstätten Schlauchpflegereien Atemschutz KFZ 2 - Förderung des Feuerschutzes und der Hilfeleistung - Zentrale Ausbildungsstätte - Zentrale Maßnahmen 4 - Ausübung hoheitlicher Tätigkeit - Keine Ordnungsbehörde Die Feuerwehren 9 Arten - 15 Werkfeuerwehren gewerbliche Betriebe oder sonstige Einrichtungen staatlich anerkannt oder angeordnet (Bayer, DuPont) - Öffentliche Feuerwehren BF In allen kreisfreien Städten Beamte FF Freiwillig, ehrenamtlich, unentgeldlich Einteilung in Gruppen, Züge JF Einheitliche Feuerwehr 14 Pflichtfeuerwehren kein ausreichender Brandschutz Feuerwehrdienstleistungspflicht Alle Einwohner zwischen 18-60 Jahren 11 Leiter der FF - Leiter der BF - Sprecher 13 Hauptamtliche Kräfte - ständig besetzte Wache - große kreisangehörige Städte >60.000 Einwohner - mittlere kreisangehörige Städte >25.000 Einwohner - Ausnahmeregelungen durch Bezirksregierung Durchführung der Abwehrmaßnahmen 25 Überörtliche Hilfe - nur auf Anforderung Gemeinden und Gemeindeverbände Einrichtungen des Bundes THW Private Hilfsorganisationen Landesbehörden und Einrichtungen des Landes 27 Inanspruchnahme und Handlungspflichten von Personen - Personen zur Hilfeleistung - Gestellung von Hilfsmitteln und Fahrzeugen - Störung des Einsatzes - Gegenstände wegräumen oder entfernen 28 Pflichten der Grundstückseigentümer und besitzer - Brandschau - Anbringen von Feuermelde- und Alarmeinrichtungen und Hinweisschildern - Zutritt gestatten

- Betretungsrecht 38 Einschränkung von Grundrechten - Art. 2 Abs. 2 Satz 1 Grundgesetz Recht auf körperliche Unversehrtheit - Art. 2 Abs. 2 Satz 2 Grundgesetz Recht auf Freiheit der Person - Art. 13 Grundgesetz Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung Zivilschutz Was gehört dazu!? - Selbstschutz - Warnung der Bevölkerung - Schutzbau - Aufenthaltsregelung - Katastrophenschutz - Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit - Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut

Hydranten Abstände zwischen Hydranten Varianten Hydrantennetz Stadtgebiet ca. 100 m Ringleitungsnetz Wohngebiet ca. 120 m Verästelungsnetz Ländlich ca. 140 m Nachteil Verästelungsnetz: Bei Rohrbruch komplette Straßenzüge ohne Wasserversorgung Wartung der Hydranten - Feuerwehr kontrolliert die Hydranten, meldet Schäden der Gemeinde - Komplette Funktionalitätenprüfung - Prüfung des Schildes mit Maßangaben H 100 10 13 Bezeichnung Durchmesser Wasserführung H80 80 mm 600-700 Liter/min H100 100 mm 700-900 Liter/min H150 150 mm 900-1700 Liter/min H200 200 mm 1500-2000 Liter/min Unterflurhydrant - liegt nicht direkt im Wassernetz - integriertes Ablaufsystem - x 10 Nennweite der Rohrleitung Oberflurhydrant - 6 versch. Formen - größere Wasserförderungsleistung - größere Durchflussleistung - sitzt direkt im Wassernetz - (vom Druck entscheidend) - x 15 Nennweite der Rohrleitung erschöpfliche und unerschöpfliche Wasserstellen fließendes Gewässer oder stehendes Gewässer, in dem man 3 Stunden in Folge Wasser entnehmen kann Löschteich Weg zum Löschteich muss mind. 3,50 m breit sein, bis zu 15 t belastbar - Gehöfte mind. 50 m 3 - Kleine Ortschaften mind. 100 125 m 3 - Industriegebiete mind. 960 m 3 in 5 Stunden Hallenbäder haben Wasserentnahmestelle für Feuerwehr vorinstalliert, Freibäder besitzen meist keine Ansaugstellen Löschbehälter (unterirdisch) - dürfen nicht verdrecken - Deckenlast 12 t

Brand und Löschlehre Brandlehre Oxidation - Reaktion mit Sauerstoff - Exothermer Vorgang Energie wird in Form von Wärme freigesetzt, bei beschleunigter Oxidation Licht oder Feuer Brennen - chemischer physikalischer Vorgang - Verbrennung ist ein Sonderfall der Oxidation Jede Verbrennung ist eine Oxidation aber nicht jede Oxidation ist eine Verbrennung Feuer - die äußere sichtbare Begleiterscheinung einer Verbrennung, die in Form von Flammen oder Glut auftritt Brand - ist ein nicht bestimmungsgemäßes Brennen (Schadenfeuer), dass sich unkontrolliert ausbreitet Erscheinungsformen einer Verbrennung Nutzfeuer / Schadenfeuer Glut Flamm e schmelzen Flüssigkeiten verdampfen Dämpfe / Gase Feste Stoffe Voraussetzungen einer Verbrennung Stoffliche Voraussetzungen Chemische Grundlagen - brennbarer Stoff - Sauerstoff - Richtiges Mengenverhältnis bzw. Mischverhältnis Energetische Voraussetzungen Physikalische Grundlagen - Zündtemperatur bzw. Mindestverbrennungstemperatur = Energie - Katalysator Katalysator - Der Katalysator ist ein Stoff, der die Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Reaktion beeinflusst, ohne dabei verbraucht zu werden. Dies geschieht durch Herauf- oder Herabsetzen der Aktivierungsenergie.

Brennbare Stoffe (Definition) - sind gasförmige, flüssige oder feste Stoffe einschließlich Dämpfe, Nebel und Stäube, die im Gemisch oder im Kontakt mit Sauerstoff zum Brennen angeregt werden können Stoff Luftdruck HPa Temperatur Zustand Fest 1013 20 Fest Flüssig 1013 20 Flüssig Dämpfe 1013 >20 Gasförmig (v. flüssigen Stoffen) Gase 1013 20 Gasförmig Stäube Fein verteilte feste Stoffe Nebel Fein verteilte Flüssigkeiten in der Luft Einteilung brennbarer Stoffe Brandklasse Form / Zustand Erscheinunsbild d. Beispiele Verbrennung A Brennbare feste Stoffe Flamme u/o. Glut Stroh, Holz B Brennbare flüssige oder Flamme Benzin, Öl, Kerzenwachs flüssig werdende Stoffe C Brennbare Gase Flamme Erdgas D Metalle, Legierungen Glut Stahlwolle, Magnesium, Aluminium F Fette Flamme Fett Sauerstoff - nicht brennbares Gas - in der Luft Anteil von 21%, im Wasser 89% - Verbrennung läuft je nach Sauerstoffgehalt schneller oder langsamer ab - Mindestsauerstoffkonzentration von 15% wird für die meisten brennbaren Stoffe benötigt Mengenverhältnis - Verhältnis der Menge des brennbaren Stoffes zu der Menge von Sauerstoff Gemisch zu mager / zu fett Untere / Obere Explosionsgrenze Explosionsbereich (Zündbereich) pie- Flammpunkt bei Flüssigkeiten - Der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die niedrigste Flüssigkeitstemperatur, bei der sich unter festgelegten Bedingungen Dämpfe in einer solchen Menge entwickeln, dass sich über dem Flüssigkeitssgel ein durch Fremdentzündung entzündbares Dampf-Luft-Gemisch bildet. Brennpunkt - Der Brennpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die niedrigste Flüssigkeitstemperatur, bei der sich unter festgelegten Bedingungen Dämpfe in einer solchen Menge entwickeln, dass nach ihrer Entzündung durch eine Zündquelle ein selbständiges Weiterbrennen erfolgt. Flammpunkte Hochentzündlich Leicht entzündlich Entzündlich - 0 C 0-21 C 21-55 C

Zündtemperatur - Mindesttemperatur, bei der der Stoff ohne Zugabe einer Zündquelle sich selber entzündet. Das Erreichen der Zündtemperatur kann über zwei Wege erfolgen (Aktivierungsenergie) Fremdentzündung Dies ist eine von außen zugeführte Zündenergie wie z.b. eine offene Flamme, eine heiße Oberfläche, Wärmestrahlung, etc. Selbstentzündung Dies ist eine Entzündung durch die eigene Reaktionswärme des brennbaren Stoffes, z.b. feuchtes Heu, ölgetränkte Faserstoffe. Diese Stoffe oxidieren schon bei normaler Temperatur und wenn die dabei erzeugte Wärme nicht abgeführt werden kann, kommt es zum Wärmestau. Dadurch erhöht sich die Oxidationsgeschwindigkeit und somit auch die Temperatur des Stoffes, bis hin zur Zündung. Mindestverbrennungstemperatur - Ist die Verbrennung eingeleitet, ist eine Mindestenergie für die Fortführung der Verbrennung erforderlich. Flash Over Vollbrand Entstehungsbrand Entzündung Abklingender Brand Rauchgasdurchzündung Flash Over Ein Flash Over ist ein schlagartiger Übergang eines Entstehungsbrandes in einen Vollbrand. Dabei erhitzt die von Feuer und Rauch ausgehende Wärmestrahlung die nicht betroffenen Teile des Brandraumes, bis diese auch zu brennen beginnen. Der Brand hat somit die nächste Stufe erreicht ein Flash Over ist deshalb ein Stufenereignis. Eine Rauchgasdurchzündung ist das plötzliche Durchzünden und Abbrennen so genannter Pyrolysegase. Dieses Gasgemisch entsteht durch Hitzeeinwirkung oder Verbrennung. Anzeichen für einen Flash Over - sehr starker Temperaturanstieg - Flammenzungen (Dancing Angels) - Starke Rauchentwicklung Maßnahmen gegen einen Flash Over - Sicherstellen eines Rauchabzuges - Vorsichtiges Öffnen von Fenstern und Türen - Verwendung geeigneter Strahlrohre (Hohlstrahlrohr) zur Abkühlung des Brandrauches

Rauchexplosion Backdraft - zu fettes Gemisch, dass bei Zufuhr von Sauerstoff eine plötzliche Entzündung hervorruft, wenn es zuvor nicht zu einem Flash Over gekommen ist. Anzeichen für einen Backdraft - späte Branderkennung - geschlossener Brandraum, heiße Türklinke oder mit Ruß beschlagene Scheiben - Luftzug im Raum, beim Öffnen von Türen etc. Maßnahmen gegen einen Backdraft - Sicherstellen eines Rauchabzuges - Verwendung geeigneter Strahlrohre - Notfalls: Einleitung einer Rauchgasexplosion durch Einschlagen einer Fensterscheibe (bei akuter Gefahr) Eine Rauchgasexplosion kann auch noch Stunden nach einem Brand auftreten!

Löschlehre Löschmittel sind feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, die derart in den Verbrennungsvorgang eingreifen, dass die Verbrennung eingedämmt und unterbunden wird. Löschmethoden Wirkung Vorgang Maßnahmen Stickeffekt - Verdünnung des Sauerstoffes Einsatz von CO2 - Abmagerung des brennbaren Stoffes Entfernung des brennbaren Stoffes - Trennung beider Stoffe Luftabschluss mittels Schaum, Pulver Kühleffekt - Erwärmung des Löschmittels Einsatz von Wasser - Verdampfung des Löschmittels Einsatz von Wasser Antikatalytischer Effekt - Homogene Inhibition - Heterogene Inhibition Einsatz von Halonen Einsatz von ABC- oder BC-Löschpulver Wasser H2O - Vorteile Preiswert Am leichtesten in großer Menge beschaffbar Gute Transportmöglichkeiten Größtes Wärmebindungsvermögen Verschieden einsetzbar (Voll-, Sprühstrahl, Wassernebel) Ungiftig, chemisch neutral Hohe Wurfweiten und höhen - Nachteile Wasser gefriert unter 0 C Wegen hoher Dichte relativ schwer Gefahr des Einsturzes Bestimmte Stoffe (Hülsenfrüchte, Getreide) quellen auf und können bsp. Silowände auseinanderdrücken Schadstoffe im abfließenden Löschwasser Löschwasser ist elektrisch leitend Anwendungsmöglichkeiten von Wasser Vollstrahl - große Wurfweite und Wurfhöhe - große mechanische Wirkung - große Eindringtiefe - große Wasserschäden möglich - Aufwirbelung von Staub (Staubexplosion) Sprühstrahl - Abdeckung einer großen Fläche - Gutes Verhältnis Oberfläche / Masse (Wärmebindung) - Geringer Sicherheitsabstand in elektr. Anlagen - Großes Aufnahmevermögen von Gasen und Dämpfen Wassernebel - geringer Wasserverbrauch - optimales Verhältnis Oberfläche / Masse - größtes Aufnahmevermögen von Gasen und Dämpfen - geringster Wasserschaden - Verbrühungsgefahr Bei Bränden der Brandklasse B - bedingt einsetzbar, es muss beachtet werden evtl. geringere Dichte der brennbaren Flüssigkeit (Gefahr des Überlaufens) Mischbarkeit Temperatur (Fettexplosion)

Bei Bränden der Brandklasse C - evtl. mittels Sprühstrahl die Flamme abkühlen (Gefahr der Rückzündung, besser Gas abstellen ) Bei Bränden in elektr. Anlagen - Abstandsrichtwerte bei Elektrizität Niederspannung Hochspannung Vollstrahl 1 m 5 m Sprühstrahl 5 m 10 m Bei Säuren und Laugen - spezielle Schutzkleidung und Atemschutz tragen - Nicht mit Wasser verdünnen, da die Gefahr heftiger Reaktionen besteht und durch die Wasserabgabe das Volumen vergrößert wird. Wasser darf nicht zur Anwendung kommen bei: - Metallbrände Alle Metalle bis auf Erdmetall brennen, einige Metalle brennen auch unter Wasser, bis zu 1.000 C Verbrennungstemperaturen - Schornstein- / Kaminbrände Durch Rußablagerungen kann es innerhalb eines Schornsteines zu Temperaturen von 1.000 C und mehr kommen. Beim Einsatz von Wasser kommt es zu einem Überdruck im Schornstein, da 1 Liter Wasser ca. 1.700 Liter Wasserdampf ergeben. Maßnahmen gegen Kaminbrand: ABC-Pulver in Ausnahmefällen Entfernen des Rußes - Chemikalien, die mit Wasser heftig reagieren Eine Vielzahl an chemischen Stoffen reagieren bei Berührung mit Wasser heftig. Bei Gefahrguttransporten steht vor der Gefahrennummer ein X. - Fettexplosion Siedetemperatur 200 C Gelangt Wasser in Fett, verdampft schlagartig das Wasser, da die Siedetemperatur des Fettes weit über der Siedetemperatur des Wassers liegt. Dabei werden Öltropfen aus dem Behälter geschleudert. Es kommt zu einer Brandausbreitung und durch die Tröpfchenverteilung evtl. zu einer Stichflamme.

Schaum Schaum Brandklassen Löschwirkung Einsatzbereich Schwerschaum AB Kühlwirkung Schiffsbrände, Flughäfen VZ 1-20 Stickwirkung Mittelschaum VZ 21-200 AB Kühlwirkung Stickwirkung Fluten von Räumen, Schutz von brandgefährdeten Objekten Leichtschaum VZ 201-1000 AB Stickwirkung Fluten von großen Räumen und Hallen (Öffnung zum Entweichen der Luft schaffen) Schaummittel - Schwerschaummittel - Protein-Schaummittel - Wasserfilmbildende Schaummittel - Fluor-Protein-Schaummittel - Mehrbereichsschaummittel - Spezialschaummittel (alkoholbeständig) Begriffe der Schaumberechnung - Zumischung ZM Prozentualer Anteil an Schaummittel SM im Wasser-Schaummittel-Gemisch WSG - Verschäumungsanzahl VZ Faktor, um den sich das Flüssigkeitsvolumen bei der Verschäumung vergrößert - Zerstörungsrate ZR Ist die prozentuale Angabe des Schaumverlustes durch - direkte Flammenberührung - Strahlungswärme - Heiße brennende Flüssigkeiten - Berührung von heißen Oberflächen - Rauch, Dämpfe, etc. Einsatzgrundsätze Faustwert für - Schwerschaum 2 Liter SM/m 2 - Mittelschaum 0,5 Liter SM/m 2 - sauberes Wasser, saubere Luft - Schaum nicht direkt in die brennende Flüssigkeit - Möglichst viele Rohre gleichzeitig einsetzen - Schaum nicht bei Elektrizität - Schaum nicht bei vermissten Menschen einsetzen - SM nicht miteinander mischen - Druck von 5-6 bar Schaummittelberechnung SM = WSG * ZM Max. Einsatzdauer = Schaummittelvorrat / SM SV G = VZ * WSG * max. Einsatzdauer Vorteile - gute Löschwirkung bei Brandklasse B - erstickende und abkühlende Wirkung - leicht beweglich - unzugängliche Räume können geflutet werden Nachteile - elektrisch leitend - Verschmutzung - Umweltbelastend - Leicht- und Mittelschaum können durch Wind / Thermik fortgetragen werden

Löschpulver Vorteile - ungiftig - unschädlich - nicht ätzend - rieselfähig - lagerfähig - wasserabweisend, nicht elektr. Leitend Nachteile - große Verschmutzungsschäden - Rückzündungsgefahr - Sichthinderung durch Pulverwolke - Schmelze ist elektr. Leitfähig - Nur bis 1 kv einsetzbar, keine Hochspannung Löschpulver Brandklassen Löschwirkung Einsatzbereich Nachteile BC Flüssigkeits- & Gasbrände Heterogene Inhibition (schlagartige Wirkung) Raffinierien, Tankanlagen Keine Kühlwirkung (Gefahr der Rückzündung), große Verschmutzung ABC Feststoff-, Flüssigkeits- & Gasbrände Bei BC inhibierende Wirkung, bei A-Bränden Bildung der Glasurschicht (Schmelze, Sauerstoffzufuhr unterbrochen) D Metallbrände Bildung der Glasurschicht (Schmelze, Sauerstoffzufuhr unterbrochen) Brandrisiko mit mehreren Brandklassen (KFZ, Gefahrguttransporte) Ein univerales Pulver für alle Metalle gibt es nicht Keine Kühlwirkung (Gefahr der Rückzündung), große Verschmutzung Bildung von Atemgiften Kohlendioxid CO 2 Vorteile - rückstandslos, sauber - elektr. nicht leitend - nicht ätzend, nicht korrosiv - einsetzbar bei negativen Temperaturen Nachteile - bei Glutbränden wirkungslos - keine Kühlwirkung - Rückzündungsgefahr - Giftig - CO 2 - Gasstrahl kann brennende Stoffe aufwirbeln - Schädigend (Nebel) - Im Freien fast wirkungslos Um den Sauerstoffgehalt von 21% unter 15% zu reduzieren, ist eine CO 2 - Konzentration von mindestens 30% erforderlich. CO 2 Brandklassen Löschwirkung Einsatzbereich Schnee (Schneerohr) B Stickwirkung Laboratorien, EDV Nebel (Nebeldüse) B Gas C Übersicht der Löschmittel Löschmittel Brandklassen Anwendung in elektr. Anlagen A B C D Wasser Vollstrahl Ja Nein Evtl. Nein Evtl. Wasser Sprühstrahl Ja Evtl. Evtl. Nein Ja Wasser Netzmittel Ja Nein Schaum Evtl. Ja BC-Löschpulver Ja Ja Ja ABC-Löschpulver Ja Ja Ja D-Löschpulver Ja Kohlenstoffdioxid Ja Ja Nein Ja