Modulationsanalyse. Amplitudenmodulation



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Transkript:

10/13 Die liefert Spektren der Einhüllenden von Teilbändern des analysierten Signals. Der Anwender kann damit Amplitudenmodulationen mit ihrer Frequenz, ihrer Stärke und ihrem zeitlichen Verlauf erkennen. Während bei den psychoakustischen Parametern Rauigkeit und Schwankungsstärke lediglich bestimmte Modulationsfrequenzen untersucht und beurteilt werden (z. B. für die Schwankungsstärke Modulationsfrequenzen um 5 Hz), umfasst die einen breiten Frequenzbereich, der den Bereich der Rauigkeit und Schwankungsstärke miteinschließt. Amplitudenmodulation Ein Dauerton, dessen Amplitude um einen Mittelwert pˆ Träger sinusförmig schwankt, ist ein sinusförmig amplitudenmoduliertes Signal. Der Schalldruck p a (t) eines derartigen Sinustons berechnet sich nach folgender Formel: pa(t) = pˆ Träger ( 1+ m sin( 2πfmod t) ) sin( 2πfTräger t) f mod : Modulationsfrequenz f Träger : Trägerfrequenz m: Modulationsgrad. Für eine nicht sinusförmige Amplitudenmodulation muss die erste Sinusfunktion der Formel ersetzt werden. Durch Ersetzen des zweiten Sinus kann die Form des Trägersignals verändert werden. Der Modulationsgrad m bestimmt die Stärke der Modulation und wird aus dem Verhältnis von Wechselanteil zum Gleichanteil des Signals berechnet. Abbildung 1 zeigt eine schematische Darstellung eines sinusförmig amplitudenmodulierten Signals. p a (t) Wechselanteil Gleichanteil t Abbildung 1: Schematische Darstellung eines amplitudenmodulierten Sinustons 10/13 1

in der ArtemiS SUITE In der ArtemiS SUITE stehen verschiedene Analysen zur Untersuchung der Modulation von Schallsignalen zur Verfügung. Die folgende Tabelle stellt diese Analysen vor. Name der Analyse (englisch) Degree of Modulation vs. time / rpm Name der Analyse (deutsch) Modulationsgrad über Zeit / Drehzahl Beschreibung Analyse des Modulationsgrades eines wählbaren Frequenzbereichs über der Zeit bzw. der Drehzahl m[%] Modulation Frequency vs. time / rpm Modulationsfrequenz über Zeit / Drehzahl t[s]/rpm Analyse der Modulationsfrequenz eines wählbaren Frequenzbereichs über der Zeit bzw. der Drehzahl f mod [Hz] Modulation Spectrum Modulationsspektrum t[s]/rpm Analyse des Modulationsgrades eines wählbaren Frequenzbereichs über der Modulationsfrequenz m[%]/l[db] Modulation Spectrum vs. band Modulationsspektrum über Frequenzband f mod [Hz] Analyse des Modulationsgrades über der Modulations- und Trägerfrequenz f Träger [Hz] Modulation Spectrum vs. time / rpm Modulationsspektrum über Zeit / Drehzahl m[%]/l[db] f mod [Hz] Analyse des Modulationsgrades eines wählbaren Frequenzbereichs über der Zeit bzw. der Drehzahl und der Modulationsfrequenz f mod [Hz] m[%]/l[db] t[s]/rpm Tabelle 1: Beschreibung der verschiedenen n in der ArtemiS SUITE 10/13 2

Auf der Eigenschaften-Seite können die Einstellungen für die jeweilige Analyse ausgewählt werden. Die einstellbaren Parameter sind für die oben aufgeführten Analysen sehr ähnlich. Abbildung 2 zeigt die Eigenschaften-Seite der Analyse Modulationsspektrum über Zeit. Diese Analyse besitzt die umfangreichste Eigenschaften-Seite und wird im Folgenden näher erläutert. Abbildung 2: Eigenschaften-Seite der Analysen Modulationsspektrum über Zeit In der ersten Auswahlbox kann der Anwender den Bandtyp auswählen. Hier stehen die Bandtypen Standard-Band, Feststehendes Band oder Mitlauf-Band (engl. Standard Band, Fixed Band, Tracking Band) zur Verfügung. Bei der Auswahl Standard-Band wiederum muss der Anwender die Breite des verwendeten Frequenzbandes (engl. Bands) festlegen. Zur Auswahl stehen Terz, Oktav, Frequenzgruppe oder Gesamte Bandbreite (engl. 1/3 Octave, Octave, Critical Bands, Full Bandwidth). Außerdem spezifiziert der Anwender durch die Auswahlboxen Reihe und Frequenzbandnummer (engl. Row und Band Number) die Lage des gewünschten Frequenzbandes. Bei der Auswahl Feststehendes Band muss der Benutzer das gewünschte Frequenzband durch die Angabe der Mittenfrequenz und der Filtergüte (engl. Frequency und Quality) konfigurieren. Bei der Auswahl Mitlauf-Band erfolgt die Angabe als Mitlaufordung und Filtergüte (engl. Tracking Order und Quality). Im unteren Teil der Eigenschaftsseite kann im Feld Tiefpassfrequenz [Hz] (engl. Envelope Lowpass [Hz]) die Einstellung für die maximale Frequenz der Einhüllenden ausgewählt werden. Die Grenzfrequenz dieses Filters sollte so gewählt werden, dass sie etwas oberhalb der Modulationsfrequenz liegt, bis zu der die Analyse berechnet werden soll. Außerdem muss der Anwender die Parameter für die FFT-Analyse der Einhüllenden einstellen (DFT-Länge, Fensterfunktion und Überlappung [%], engl. Spectrum Size, Window Function und Overlap [%]). Durch Anwählen der Funktion Modulationsgrad (engl. Degrees of Modulation) erfolgt die Anzeige des Ergebnisses als Modulationsgrad in der Einheit %. Bei der Deaktivierung dieser Funktion wird der Pegel der Einhüllenden direkt angezeigt. Die Eigenschaften-Seiten der anderen entsprechen der oben gezeigten, verfügen aber über weniger Einstellungsmöglichkeiten, z. B. fehlt bei der Analyse Modulationsgrad über Zeit (engl. Degree of Modulation vs. time) die Checkbox 10/13 3

Modulationsgrad (engl. Degrees of Modulation), da diese Analyse immer den Modulationsgrad in der Einheit % bestimmt. Anwendungsbeispiele Abbildung 3 zeigt die unterschiedlichen n eines Schallsignals, das durch einen Verbrennungsmotor im Leerlauf erzeugt wurde. Außerdem ist auch eine FFT- Analyse dargestellt. In der Darstellung der FFT-Analyse (Abbildung 3a) ist zu erkennen, dass das Frequenzband zwischen 140 und 230 Hz deutlich moduliert ist. Aus diesem Grund wurde für die n, die nur ein bestimmtes Frequenzband untersuchen, das Oktavband um 180 Hz (125 bis 250 Hz) ausgewählt. Für die Analyse Modulationsspektrum über Frequenzband wurde die Einteilung in Terzbänder gewählt. Abbildung 3b stellt das Ergebnis der Analyse Modulationsgrad über Zeit dar. Das Oktavband um 180 Hz ist mit einem Modulationsgrad von ca. 70 % moduliert. Der Modulationsgrad ist über die gesamte Dauer des Signals relativ konstant. In Abbildung 3c ist zu erkennen, dass das Signal hauptsächlich mit einer Modulationsfrequenz von ungefähr 16 Hz moduliert. Dies zeigt auch Abbildung 3d, in der die Modulationsfrequenzen und die dazugehörigen Modulationsgrade für das Oktavband um 180 Hz aufgetragen sind. Zusätzlich dazu zeigt diese Abbildung, dass das Signal auch mit anderen Frequenzen moduliert ist. Allerdings ist der Modulationsgrad für diese Modulationsfrequenzen deutlich geringer als der für die Modulationsfrequenz von 16 Hz. In Abbildung 3e wird durch ein Spektrogramm veranschaulicht, welche Trägerfrequenz mit welchen Modulationsfrequenzen moduliert ist. Die Farbe gibt die Stärke der Modulation an. Auch in diesem Diagramm liegt die wichtigste Modulationsfrequenz bei ungefähr 16 Hz. Die zeitliche Veränderung der Modulationsfrequenz und des Modulationsgrads ist in Abbildung 3f dargestellt. Da das ausgewählte Beispielsignal über die gesamte Signallänge relativ konstant moduliert ist, weist auch das Diagramm nur eine kleine zeitliche Schwankung auf. 10/13 4

a b c d e f Abbildung 3: a) FFT über Zeit, b) Modulationsgrad über Zeit des Oktavbandes um 180 Hz, c) Modulationsfrequenz über Zeit des Oktavbandes um 180 Hz, d) Modulationsspektrum des Oktavbandes um 180 Hz, e) Modulationsspektrum über Terzbänder, f) Modulationsspektrum über Zeit des Oktavbandes um 180 Hz Abbildung 4 zeigt die Ergebnisse der n eines Geräusches, das bei ca. 3000 Umdrehungen pro Minute in einer Fahrzeugkabine aufgenommen wurde. Die Analyse FFT über Zeit (Abb. 4a) zeigt, dass in dem Signal einzelne Motorordnungen deutlich hervortreten. Der Abstand zwischen den drei lautesten Ordnungen liegt bei ca. 20 Hz. Die zeigt deshalb bei einer Modulationsfrequenz von ca. 20 Hz und den entsprechenden Harmonischen ein Maximum an. Für die Analysen 4b, 4c, 4d und 4f wurde das Oktavband um 250 Hz untersucht. Die vorliegenden Modulationsfrequenzen zwischen 20 und 45 Hz sind in Fahrzeuginnengeräuschen besonders häufig zu finden und können mit den verschiedenen n in der ArtemiS SUITE zuverlässig gefunden und dargestellt werden. 10/13 5

a b c d e f Abbildung 4: a) FFT über Zeit, b) Modulationsgrad über Zeit des Oktavbandes um 250 Hz, c) Modulationsfrequenz über Zeit des Oktavbandes um 250 Hz, d) Modulationsspektrum des Oktavbandes um 250 Hz, e) Modulationsspektrum über Terzbänder, f) Modulationsspektrum über Zeit des Oktavbandes um 250 Hz 10/13 6

Zusammenfassung Wird z. B. durch eine zeitabhängige FFT-Analyse oder das Anhören eines Signals festgestellt, dass das Signal moduliert ist, ist zunächst die Berechnung der Analyse Modulationsspektrums über Frequenzband sehr sinnvoll. Diese Analyse gibt einen Überblick über die Modulationsfrequenzen im gesamten Frequenzbereich, außerdem kann zusätzlich der Modulationsgrad abgelesen werden. Ist dem Anwender bereits bekannt, welcher Frequenzbereich Modulationen enthalten könnte, ist die Analyse Modulationsspektrum hilfreich. Diese Analyse zeigt dem Benutzer Modulationsgrad und Modulationsfrequenz eines bestimmten Frequenzbereiches des Eingangssignals an. Mit dieser Analyse kann z. B. ein Qualitätstest durchgeführt werden, wenn ein Produkt eine bekannte Schwachstelle besitzt, die sich durch Modulationen in einem bestimmten Frequenzbereich äußert. Bei der Analyse von Signalen, die sich zeitlich schnell ändern, empfiehlt sich die Verwendung der zeit- bzw. drehzahlabhängigen Analysen (Modulationgrad über Zeit/Drehzahl, Modulationfrequenz über Zeit/Drehzahl, Modulationspektrum über Zeit/Drehzahl). Mit Hilfe dieser Analysen können Veränderungen der Modulation aufgezeigt werden. Ein möglicher Anwendungsfall ist die der Geräuschaufnahme eines Motorhochlaufs. Um Signale mit Drehzahlinformation zu analysieren, bietet sich die Verwendung von Ordnungsfiltern an Stelle der frequenzabhängigen Filter an. Die Filterart kann auf der Eigenschaften-Seite der jeweiligen Analyse ausgewählt werden. Die unterschiedlichen n, die in der ArtemiS SUITE zur Verfügung stehen, gewährleisten, dass der Benutzer die Analyse entsprechend seiner speziellen Anwendung auswählen kann. Hinweise Für die in dieser vorgestellten Anwendungen benötigen Sie die folgenden ArtemiS SUITE Module: ASM 00 ArtemiS SUITE Basic Framework (Code 5000), ASM 01 ArtemiS SUITE Basic Analysis Module (Code 5001) und ASM 17 ArtemiS SUITE Advanced Analysis Module (Code 5017). Haben Sie Fragen an den Autor? Schreiben Sie uns an: imke.hauswirth@headacoustics.de. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! 10/13 7

Anhang1: Frequenzmodulation Ist anstelle der Amplitude die Frequenz eines Signals moduliert, spricht man von frequenzmodulierten Signalen. In Abbildung 5 ist links die zeitabhängige FFT-Analyse eines frequenzmodulierten Sinustons dargestellt. Auch ein solches Signal kann mit den in der ArtemiS SUITE zur Verfügung stehenden n untersucht werden. Allerdings muss die Interpretation der Analyse-Ergebnisse sehr sorgfältig erfolgen. Für die wird das Signal, wie oben bereits beschrieben, in verschiedene Frequenzbänder zerlegt. In Abhängigkeit vom untersuchten Frequenzbereich unterscheiden sich die Ergebnisse der Analyse. Für ein frequenzmoduliertes Signal ist dies in Abbildung 5 schematisch dargestellt. Wenn ein frequenzmoduliertes Signal in einzelne Frequenzbänder zerlegt wird, entstehen amplitudenmodulierte Signale, die mit den n in der ArtemiS SUITE untersucht werden können. Die Modulationsfrequenz der Amplitudenmodulation entspricht der der Frequenzmodulation oder einem Vielfachen. Modulation Spec. (3rd octave 10000Hz) 0 10 fm/hz 40 50 Modulation Spec. (3rd octave 5000Hz) 1 1.25 1.5 1.75 t/s 2.25 2.5 2.75 3 20 30 L/dB[SPL] 60 70 Abbildung 5: eines frequenzmodulierten Sinustons 0 10 fm/hz 40 50 Das Modulationsspektrum des in Abbildung 5 grün markierten Frequenzbereichs enthält als Hauptkomponente die Modulationsfrequenz der Frequenzmodulation von ca. 5,5 Hz. Die Analyse des rot markierten Bereichs zeigt als Hauptkomponente eine Modulationsfrequenz von ca. 11 Hz, also das doppelte der eigentlichen Modulationsfrequenz der Frequenzmodulation. Um erkennen zu können, welches Frequenzband für die geeignet ist, empfiehlt es sich, neben der bei einem frequenzmodulierten Signal immer auch eine zeitabhängige FFT-Analyse durchzuführen, die einem die nötigen Informationen zur Interpretation der Ergebnisse der liefert. 10/13 8

Anhang 2: Berechnungsschritte bei der Wie bereits erwähnt ist die eine spektrale Untersuchung der Einhüllenden des Zeitsignals. In Abbildung 6 ist die Vorgehensweise für diese Analyse schematisch dargestellt. Darunter werden die einzelnen Berechnungsschritte kurz erläutert. Abbildung 6: Schematische Darstellung der in der ArtemiS SUITE Im ersten Schritt wird eine Filterung des Eingangssignals mit einem IIR-Bandpass durchgeführt, um den in der Eigenschaften-Seite ausgewählten Frequenzbereich zu extrahieren. Es kann eine bestimmte Oktave, Terz oder Frequenzgruppe ausgewählt werden. Zur Filterung wird ein Butterworth-Filter 4. Ordnung verwendet. Falls durch diese Filterung hohe Frequenzanteile entfernt wurden, kann eine erste Unterabtastung erfolgen, da je nach Frequenzlage des ausgewählten Frequenzbereichs die Abtastrate verringert werden kann. Diese Unterabtastung dient der Rechenzeitverkürzung, vor allem jedoch erhöht sie die Qualität der folgenden Hilbert-Transformation. Diese Transformation errechnet aus dem Eingangssignal den Imaginärteil der entsprechenden komplexen Hüllkurve. Der Realteil der Hüllkurve ist durch das Eingangssignal selbst gegeben. Im nächsten Berechnungsschritt wird die Einhüllende des Signals bestimmt, die dem Betrag der komplexen Hüllkurve entspricht. Das heißt, die Quadrate des Realteils (das Bandpass-Signal) und des Imaginärteils (das Ausgangssignal des Hilbert-Transformators) werden aufaddiert und aus dem Ergebnis wird die Quadratwurzel berechnet. Abbildung 7: Bildung der Einhüllenden 10/13 9

Die Einhüllende wird dann entsprechend der Bandbreite des gewählten Frequenzbereichs weiter unterabgetastet und durch einen Tiefpass gefiltert. Dazu wird ein Tiefpass zweiter Ordnung benutzt, dessen Grenzfrequenz in der Eigenschaften-Seite ausgewählt werden kann (Tiefpassfrequenz [Hz], engl. Envelope Lowpass [Hz]). Diese Frequenz sollte so gewählt werden, dass sie oberhalb der Modulationsfrequenz liegt, bis zu der die Analyse berechnet werden soll. Entsprechend der Grenzfrequenz dieses Tiefpassfilters wird das Signal noch mal unterabgetastet. Als letzter Schritt der wird dann eine FFT-Analyse der Einhüllenden durchgeführt. Auf der Eigenschaften-Seite der Analyse kann der Benutzer die DFT-Länge, die Fensterfunktion und die Überlappung [%] (engl. Spectrum Size, Window Function und Overlap [%]) für diese FFT-Analyse auswählen. Durch diese Wahl kann z. B. die Zeit- bzw. die Frequenzauflösung der Analyse beeinflusst werden. 10/13 10