Führungsaufgabe bürgerschaftliches Engagement im Verein. Olaf Jähner Niedersächsischer Turner-Bund (NTB)

Ähnliche Dokumente
Deutscher Bürgerpreis. Jetzt bewerben: Deutschland 2016 Integration gemeinsam leben

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

Empowerment-Center Zentrum für Selbstbestimmung der Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ

Projekt- Management. Landesverband der Mütterzentren NRW. oder warum Horst bei uns Helga heißt

Weiterbildungen 2014/15

Ehrenamtliche weiterbilden, beraten, informieren

Bernadette Büsgen HR-Consulting

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Individuelle Lernbegleitung für Jugendliche. Ehrenamtliche geben ihre Kompetenzen weiter

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Informationen für: Partner Vereine Schulen Kitas. Das Bildungspaket. Mitmachen möglich machen

Frauenförderung in der Hauptberuflichkeit des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. DOSB Fachforum Frankfurt, Dirk Engelhard

LERNPATEN SAAR Schirmherrin: Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer

Tennis-Gesellschaft Ebingen 1929 e.v. Satzung

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

Gutes Leben was ist das?

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Statuten in leichter Sprache

Erstellung des integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes. für die Samtgemeinde Sottrum

Coaching Profil Dr. Petra Schmidt

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

Museumsverein Kalletal e. V. Vereinssatzung. (in der Fassung vom )

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Tagesordnung. 1 Beschlussfähigkeit der MV. 6 Entlastung des Vorstands. 2 Tagesordnung und Protokollarisches

Häufig gestellte Fragen zum Thema Migration

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Änderungen zum Jahreswechsel 2010

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

Helga Dill, LMU München

Die SPD und die Grünen machen im Niedersächsischen Landtag. Alle Menschen sollen in der Politik mitmachen können.

Neue Arbeitswelten Bürokultur der Zukunft

Zukunft des Handwerkes

Fotoprotokoll / Zusammenfassung. des Seminars Methodik der Gesprächsführung und Coaching. Vertriebs- & Management - Training

Also heißt es einmal mehr, immer eine eigene Meinungen bilden, nicht beeinflussen lassen, niemals von anderen irgend eine Meinung aufdrängen lassen.

Arbeitshilfen Messecontrolling Wie geht denn das?

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Mit dem Tool Stundenverwaltung von Hanno Kniebel erhalten Sie die Möglichkeit zur effizienten Verwaltung von Montagezeiten Ihrer Mitarbeiter.

WIR MACHEN ES IHNEN GEMÜTLICH! Stressfreie Sanierung Ihrer Haustechnik mit dem MEISTER DER ELEMENTE.

Bürgerhilfe Florstadt

Trainings für Führungskräfte. mit Fördermöglichkeit für Mitarbeiter ab 45 Jahren in KMU-Unternehmen

Der Weg ist das Ziel. Konfuzius. Dafür steht co.cept

PROKONTEX / Mit Profis arbeiten.

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Führungsgrundsätze im Haus Graz

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

Geyer & Weinig: Service Level Management in neuer Qualität.

Sehr geehrter Herr Präsident [Prof. Dr. Dr. h.c. Greipl], meine sehr geehrten Damen und Herren!

Gut vernetzt mit pflege.net der Homepage des Netzwerks

S A T Z U N G. Verein zur Förderung von Forschung und Lehre am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München (VFKW)

Kooperationsvertrag. Klashofstr. 79 An der Rosenhöhe Bielefeld Bielefeld

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Von Menschen für Menschen in Schleswig-

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Erlebnisorientiertes Lernen mit Pferden

Konzentration auf das. Wesentliche.

Elternzeit Was ist das?

Assoziierte Plätze Geben Sie ein Zuhause auf Zeit. Werden Sie Gastfamilie.

Ulmer Universitäts-Trainingscamp. 1. bis 24. September 2015

Auswertung der Feedbackergebnisse im Unterricht (Beispiel)

Studienkolleg der TU- Berlin

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

ENTWURF Satzung für den Förderverein der Integrierten

Risikomanagement bei PPP Projekten: Erfahrungen aus Deutschland

Satzung für den Pferdezuchtverein Uelzen

Schriftliche Opfererklärung und Rederecht

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Krippenspiel für das Jahr 2058

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Was ist das Budget für Arbeit?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

Erfolg im Verkauf durch Persönlichkeit! Potenzialanalyse, Training & Entwicklung für Vertriebsmitarbeiter!

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

lernen Sie uns kennen...

Mit denken - nicht ausgrenzen Kinder und Jugendliche mit Behinderung und ihre Familien

NKR in Schleswig-Holstein Was hat sich geändert und was kommt noch?

Senioren ans Netz. schreiben kurze Texte. Lektion 9 in Themen aktuell 2, nach Übung 7

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Mediation & mehr Kon iktlösung, die zu Ihnen passt

Präventionskonzept für die Schule Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen

Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung

Dokumentenverwaltung im Internet

Fachanwältin für Familienrecht. Mietverhältnis

1. Was ihr in dieser Anleitung

Ein Betriebsrat. In jedem Fall eine gute Wahl.

Deutsches Rotes Kreuz. Kopfschmerztagebuch von:

Bewerbungsformular für das Förderprogramm Teamwork gefragt! Beteiligung von Personen aus anderen Kulturen in der Gemeinde

Umzug der abfallwirtschaftlichen Nummern /Kündigung

Transkript:

Führungsaufgabe bürgerschaftliches Engagement im Verein Olaf Jähner Niedersächsischer Turner-Bund (NTB)

Themenklärung Was ist eigentlich bürgerschaftliches Engagement? Machen wir das bei uns auch? Bürgerschaftliches Engagement wird das freiwillige, nicht auf finanzielle Vorteile gerichtete, das Gemeinwohl fördernde Engagement von Bürgern zur Erreichung gemeinsamer Ziele genannt! Der Begriff hat sich vor allem durch den 2002 erschienenen Bericht der Enquete-Kommission Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements des Deutschen Bundestages in Deutschland etabliert.

Begriffsklärung Bürgerschaftliches Engagement altes Ehrenamt neues Ehrenamt Freiwillige Mitarbeit Satzungsgemäße Verantwortung Dauerhafte Bindung Wahlamt Selbstlos. Handeln Aufgaben orientiert Zeitlich befristet Selbstfindung, Kompetenzerweit. Geben u. Nehmen Ernennung Aufgaben- bzw. Veranstaltungsbezogen kurzfristig ohne Gegenleistung Vorsitzende/r Kassenwart/in Abteilungsleiter/in im Turnverein Aufbau Vereinsarchiv Umgestaltung Vereins-Homepage Überarbeitung der Satzung Frühjahrsputz Vereinsanlage Fahrten zu Spielen Würstchenverkauf Vereinsfest

Grundlagen: Begriffsbestimmung Alle Wahlämter - Turnkreisvorsitzende/r - Oberturnwart/in - Fachwarte - Jugendwarte - etc. - Unterstützung nach Bedarf des Turnkreises Projekte - Umgestaltung Turnkreis- Homepage - Organisation von Kreisveranstaltungen Veranstaltungen - Kuchenverkauf

Themenklärung Warum ist bürgerschaftliches Engagement denn Führungsaufgabe? Der Vorstand trägt satzungsgemäß die Verantwortung für die Belange des Vereins! Sowohl für die laufenden Geschäfte als auch für die Zukunftsfähigkeit des Vereins! Die wichtigste Ressource hierfür sind die bürgerschaftlich Engagierten! Die Mitarbeiter-Entwicklung wird damit zur wichtigsten Aufgabe des Vorstands, und zwar sowohl die Mitarbeitergewinnung als auch die Mitarbeiterbindung (Qualifizierung, Betreuung)

Zwei Mega-Trends Gesamte Zivilgesellschaft Teilbereich Sportorganisationen Trend I Die Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit wächst! Trend II Die Zahl der ehrenamtlichen Funktionsträger nimmt erheblich ab!

Die große Frage! Laut der Sportentwicklungsberichte des Bundesinstituts für! Sportwissenschaften (Prof. Breuer) hat sich die Zahl der Ehrenamtlichen im niedersächsischen Sport von 2005 bis 2010 um 125.000 auf nur noch rund 200.000 Menschen verringert. Und: Der Trend setzt sich fort! Schreckt das Ehrenamt im Sport ab? Müssen Menschen zum Ehrenamt im Sport gedrängt werden! Die Ehrenamtlichen im Sport sind überfordert, durch: Wachsende Qualitätsansprüche Konkurrenz durch Wettbewerber Gesellschaftliche Aufgaben wie Ganztagsbetreuung, Inklusion, etc.

Die Schlussfolgerung Wenn insgesamt das freiwillige Engagement zunimmt, nur im Sport die ehrenamtlichen Funktionsträger weniger werden, dann machen wir doch was falsch? Aber was? Wir müssen es anders machen!!!

Thesen zur Veränderung These 1 Es werden alle Motive zur Mitarbeit angesprochen: Die Vereinsführung muss ein Miteinander von altem und neuem Ehrenamt ermöglichen! Denn das bürgerschaftliche Engagement im Verein verändert sich! Leidenschaft für einen best. Sport Persönliche u. berufliche Kompetenz- Entwicklung Zugehörigkeit u. Geselligkeit Interesse an einer Aufgabe, einem Anlass, einer Veranstaltung Anerkennung und Status Werte und Altruismus

Thesen zur Veränderung These 2 Die Vereinsführung muss offen sein für neue Rekrutierungswege um bürgerschaftlich Engagierte für den Turnverein zu finden! Alle bekommen die Chance zur Mitarbeit. Bedingungen sind fest vereinbart: Neben persönlicher u. gezielter Ansprache auch Stellenanzeigen als Aushang und im Vereinsheft Auch Nichtvereinsmitglieder/ Quereinsteiger ohne Stallgeruch berücksichtigen Freiwilligen-Agenturen kontaktieren Bundesfreiwilligendienst berücksichtigen Anforderungen u. Zeitbudget mit dem Mitarbeiter vereinbaren Leistungen des Vereins für den Mitarbeiter vereinbaren (z. B. Auslagenersatz, Fortbildungen)

Thesen zur Veränderung These 3 Die Vereinsführung muss umdenken: Frage nicht (nur), was der bürgerschaftlich Engagierte für den Verein tun kann, sondern auch, was der Verein für den bürgerschaftlich Engagierten tun kann! Biografische Passung organisieren (langfr. oder kurzfristig binden) Zwischenausstiege organisieren Bedarf (des Vereins)- und Bedürfnis (des Engagierten)- Analyse erstellen Orientierung und Einarbeitung ermöglichen eine individuelle Belohnungs- u. Anerkennungskultur organisieren Über Aus- u. Fortbildungsmöglichkeiten informieren und diese ermöglichen Seinen Verein auch als Lern- und Erfahrungsfeld verstehen

Thesen zur Veränderung These 4 Ein Freiwilligen-Koordinator sucht und Pflegt die wichtigste Ressource des Turnvereins: die bürgerschaftlich Engagierten: Der Verein benötigt einen Kümmerer für seine bürgerschaftlich Engagierten. Sie/ Er benötigt einen klaren Auftrag des Vorstands und dessen Rückhalt Sie/ Er benötigt ein Budget um etwas gestalten zu können Sie/ Er benötigt Fachwissen und ein Konzept für das Freiwilligen- Management Sie/ Er steht für individuelle Gespräche bereit. Sie/ Er kümmert sich um die Umsetzung der Thesen 1 3.

Was macht der NTB? Der NTB hat durch seine enorme Angebotsvielfalt mehr als 1.000 bürgerschaftlich Engagierte in seinen Reihen. Das Präsidium hat ein Positionspapier zum bürgerschaftlichen Engagement im Juli 2014 verabschiedet. Der Hauptausschuss hat eine Arbeitsgruppe zur Kompetenzentwicklung von Turnkreismitarbeitern eingerichtet: Eine Übersicht über die Pflicht- und Küraufgaben der Turnkreise wurde erstellt! Es wurde definiert ob die Aufgaben nur durch gewählte Amtsinhaber, durch eine oder mehrere Einzelpersonen oder nur durch ein Team erledigt werden können! Den Aufgaben wurden die zur Erledigung erforderlichen Kompetenzen zugeschrieben. Zielgerichtet und individuelle Unterstützungsleistungen für bürgerschaftlich Engagierte sollen in einem nächsten Schritt generiert werden.

Grundlagen: Überblick Aufgaben-Kompetenz-Matrix Führung & Repräsentation Organisation & Verwaltung Beratung & Betreuung Information & Kommunikation Die KÜR Besuch von Vereinsjubiläen und Vereinsveranstaltungen Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Beratung in sportfachlichen Fragen Kommunikation zu den Übungsleitenden Entwicklung und Weiterentwicklung Konzepte/Schwerpunkte Kontakt zu KSB/SSB zwischen den Vorsitzenden Ausrichtung von Wettkämpfen Beratung von Übungsleitern Kommunikation zu den Vereinsvorsitzenden bzw. OTW + Abteilungsleitung Besuch sportlicher Veranstaltungen Teilnahme an Kreissporttagen Planung und Organisation der Lehrarbeit Beratung von Vereinsvorsitzenden Informationen über Kita/Verein und Schule/Verein vermitteln Kontakt zu anderen Kreisfachverbänden Mitarbeitergewinnung und -betreuung Rechnungswesen, Zahlungsverkehr und Abrechnungen Vermittlung von Anfragen zur Vereinsführung Offenheit für die Zusammenarbeit mit Nachbarturnkreisen Organisations- und Serviceleistungen Kontakt zu den Kreis- und Stadtverwaltungen Einberufung & Doku von Sitzungen & Arbeitstagungen Öffentlichkeitsarbeit Ausrichtung von Veranstaltungen Koordinierung der Turnkreisaufgaben (fachlich & überfachlich) Adresspflege Austausch und Kooperation zwischen den Turnkreisen) Leitung von Gremien Kontakte zur Wirtschaft und Politik Leitung von Gremien Ehrungswesen Strategische Öffentlichkeitsarbeit Feststehende, gleiche Person / ggf. Ehrenamt Kann durch mehrere Einzelpersonen erledigt werden (Delegation) Team, das wird gemeinsam erledigt! (eine Person leitet)

Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer! Antoine de Saint-Exupéry Also, auf geht s! Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!