Rad fährt Bus + Bahn



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FAHRRAD SPEZIAL Rad fährt Bus + Bahn Mit Bus und Bahn Viele Informationen zur Radmitnahme in Bus und Bahn: z.b. Reservierung, Online-Buchung, Radabteil Auf dem Bahnhof Tipps für das reibungslose Ein-, Aus- und Umsteigen für alle, die mit Rad und Bahn unterwegs sind Pauschal buchen Checkliste mit Fragen an den Reiseveranstalter für einen entspannten intermodalen Fahrradurlaub

RAD FÄHRT BUS & BAHN Inhalt Editorial...3 Radmitnahme in der Bahn...4 In den meisten Fern und Nahverkehrszügen in Deutschland kann man Fahrräder mitnehmen. Wer auf ein paar Rahmenbedingungen achtet, kommt mit Bahn und Rad fast überallhin. Foto: kallejipp/photocase.com Fahrrad fährt Bus: Fernbusse... 10 Seit Anfang 2013 dürfen Busse in Deutschland den Bahnen im Fernverkehr Konkurrenz machen auch bei der Radmitnahme. Fahrrad fährt Bus: Fahrradbussysteme... 11 Fahrradbusse sind eine gute Möglichkeit, das lokale Radnetz an den überregionalen öffentlichen Verkehr anzuschließen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Für Einsteiger: Organisiert auf Tour... 12 Wer noch nie auf Radreise war, kann sich bei einem ersten Versuch Unterstützung vom Profi holen. Die Checkliste verrät, worauf bei Auswahl und Buchung zu achten ist. Blick über die Grenzen... 14 Rad, Bus und Bahn als starkes Team für die Urlaubsmobilität das ist keine Utopie, sondern in vielen Urlaubsorten schon erfolgreich gelebte Wirklichkeit. Sonderfälle: Von Nahverkehr bis Nachtzug...6 Ausnahmen bestätigen die Regel. Das trifft auch auf die Fahrradmitnahme in der Bahn zu. Hier einige wichtige Informationen zu Sonderregelungen. Auf dem Bahnhof: Orientieren, einsteigen, umsteigen...8 Wer genug Zeit einplant, kommt auf dem Bahnhof auch mit Rad und Gepäck gut zurecht. Mitnehmen oder leihen?...9 Bei der Intermodalität geht es darum, für jeden Zweck und jeden Weg das beste Verkehrsmittel zur Verfügung zu haben oft ist das ein Leihrad. Foto: swiss image.ch/s. Boegli Hilfreiche Links... 16 2 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

Editorial Viele deutsche Urlaubsregionen setzen auf Angebote für Radreisende. Das lohnt sich, denn Radfahren liegt im Trend. Radurlauberinnen und Radurlauber lassen laut Studien mehr Geld in der Urlaubsregion als Gäste, die mit dem Auto kommen. Daher investieren die Urlaubsregionen in Radwege, Wegweiser, Fahrradverleihsysteme und in Ladestationen für E Bikes. Für die Verkehrssituation in den Urlaubsorten und für die Umwelt ist es allerdings am besten, wenn die Urlauber, statt mit dem Auto anzufahren und das Rad vor Ort nur punktuell zu nutzen, direkt per Bahn anreisen und das Fahrrad im Urlaub in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln als Hauptverkehrsmittel einsetzen. Sie sind dann intermodal mobil, das heißt, sie wechseln je nach Bedarf zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln hin und her. Das kann aber nur funktionieren, wenn Radverkehr in den Tourismusregionen nicht isoliert gedacht wird, sondern als Teil des Umweltverbundes. Einige Regionen in Deutschland sind diesen Schritt konsequent gegangen und haben eine Mobilitätsinfrastruktur geschaffen, die das richtige Verkehrsmittel für jede Gelegenheit anbietet. Dabei spielt das Fahrrad eine wichtige Rolle: von zuhause per Bahn mitgebracht oder vor Ort geliehen, als Reiserad für die große Tour oder als Alltagsverkehrsmittel zum Einkaufen, als Zubringer zum Startpunkt der Wanderung oder als Verkehrsmittel für den Tagesausflug. In dieser Broschüre finden Sie Tipps für die Planung und Durchführung einer Reise mit Rad, Bus und Bahn und viele gute Beispiele, wie das Fahrrad im Urlaub mehr Mobilität bringen kann. Foto: Deutsche Bahn AG/Kirsche Impressum HERAUSGEBER: Herausgeber und Produktion fairkehr GmbH, Bonn www.fairkehr.de Redaktion Regine Gwinner, Kirsten Lange, Valeska Zepp Gestaltung und Grafik Marianne Steiner Druck Universitätsdruckerei Brühl, Gießen Titelfoto: kallejipp/photocase.com fairkehr GmbH, 2014 Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers Einen schönen Fahrradurlaub wünscht die Verträglich Reisen Redaktion VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 3

RAD FÄHRT BUS & BAHN Foto: istockphotos/backhanding Radmitnahme in der Bahn Rad und Bahn eine gute Kombi nation im Nah- und Fernverkehr In den meisten Fern- und Nahverkehrszügen in Deutschland kann man Fahrräder mitnehmen. Wer auf ein paar Rahmenbedingungen achtet, kommt mit Bahn und Rad fast überallhin. Fernverkehr: Im Fernverkehr nutzt die Deutsche Bahn AG (DB AG) folgende Zugtypen: InterCity Express (ICE), Intercity- (IC) und EuroCity-Züge (EC) sowie Nachtzüge (CNL). In IC und EC können Fahrräder und Fahrradanhänger ohne Verpackung oder Eingriffe in die Funktionsfähigkeit mitgenommen werden. Dafür sind die Züge mit Fahrradabteilen ausgestattet, in denen die Fahrräder während der Fahrt in Befestigungssysteme eingehängt werden. Die Radabteile sind durch ein großes Radsymbol außen am Waggon gekennzeichnet. Das Fahrrad benötigt ein eigenes Fahrradticket. Der Platz im Fahrradabteil muss im Fernverkehr vorab reserviert werden. Im ICE ist die Mitnahme von Rädern grundsätzlich nicht möglich. Ausnahme sind Falträder, die als Gepäckstück und nicht als Rad gewertet werden, und Räder, die in Fahrradtaschen verpackt sind. Solche Taschen gibt es im Fahrradhandel. Das Fahrrad muss zum Verpacken allerdings zerlegt werden (Lenker drehen, Pedale und Vorderrad abnehmen). Fahrradabteile: Die DB AG hat eine neue ICE- Generation in Auftrag gegeben. Die Züge werden Mehrzweckabteile haben, in denen dann auch Fahrräder mitgenommen werden können. Aktuell verfügen die deutschen Hochgeschwindigkeitszüge noch nicht über Fahrradabteile. Wer in Deutschland Fahrräder im Fernverkehr mitnehmen möchte, nutzt daher in der Regel IC- oder EC-Züge. Auf vielen Fernverkehrsverbindungen in Deutschland sind IC unterwegs. Sie haben in der Regel geräumige Fahrradabteile am Anfang oder Ende des Zugs oder mehrere kleinere Radabteile über den ganzen Zug verteilt. EC sind Züge der DB AG oder anderer europäischer Bahngesellschaften, die grenzüber 4 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

schreitend unterwegs sind. Da jedes Land seine eigenen Zugtypen und darin jeweils eigene Vorrichtungen zum Transport von Rädern hat, sind die Möglich keiten zur Radmitnahme ganz unterschiedlich. Züge aus der Schweiz oder aus Österreich haben oft je zwei Fahrradstellplätze am Anfang und am Ende eines Waggons, zusätzlich meist aber auch noch ein größeres Mehrzweckabteil mit mehreren Stellplätzen. Für alle Radabteile gilt: Die Räder müssen, um stabil transportiert zu werden, mit dem Vorderrad in eine Halterung eingehängt werden. Das erfordert etwas Kraft. Wer hier Schwierigkeiten hat, kann Mitreisende um Hilfe bitten oder das Zugpersonal ansprechen. In der Radreisehochsaison findet man im internationalen Verkehr hin und wieder die früher üblichen Gepäckwagen, wo ein Mitarbeiter Räder ein- und auslädt. Nahverkehr: Bei Nahverkehrszügen sind die Fahrradstellplätze außen am Zug mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet. Moderne Nahverkehrszüge haben breite Türen, einen stufenlosen Einstieg und Mehrzweckabteile, die genug Platz für mehrere Räder bieten. Auf einigen Strecken sind noch ältere Zugmodelle im Einsatz, bei denen man mit schmalen Türen und hohen Stufen rechnen muss. Im Nahverkehr gibt es im Gegensatz zum Fernverkehr keine Reservierungspflicht. Räder kommen mit, solange Platz ist. Da es in den Nahverkehrszügen in der Regel keine reinen Radabteile gibt, teilen Fahrräder sich den Platz mit Kinderwagen, Gepäck und Rollstühlen. Während der Hauptreisezeit oder auf Bahnstrecken entlang beliebter Radrouten kann es in Ausnahmefällen vorkommen, dass Reisende mit Fahrrädern vom Schaffner auf den nächsten Zug verwiesen werden. Buchung eines Fahrradtickets und Reservierung: Wer ein Fahrrad im Fernverkehr mitnehmen möchte, braucht immer ein Fahrradticket und eine Platzreservierung. Die Reservierung ist im Preis der Fahrradkarte inklusive. Beides bekommt man entweder telefonisch bei der Radfahrer-Hotline der DB AG, am DB-Schalter auf dem Bahnhof, am Automaten, bei der Online-Ticketbuchung unter www.bahn.de oder bei einer unabhängigen Bahnagentur. Wer Fragen hat zum Beispiel zur Mitnahme von Spezialrädern, Tandems oder Liegerädern kann sie bei der DB-Radfahrer-Hotline klären und direkt den gewünschten Zug reservieren. Wer seine Bahntickets online bucht, kann auch die Platzreservierung fürs Fahrrad und das Fahrradticket unter www.bahn.de mitbuchen. Dafür Weitere Angaben ändern und Nur Verbindungen zur Fahrradmitnahme anzeigen anklicken und eventuell die Umsteigezeiten verlängern. Bei der Ticketbuchung am Schalter kann man Fragen direkt mit einem DB-Mitarbeiter besprechen. Bei sehr speziellen Fragen weiß die DB-Radfahrer-Hotline jedoch in der Regel besser Bescheid als das Personal am Schalter. Bahnagenturen sind eine gute Alternative, wenn es um die Planung komplexerer Reisen geht. Sie haben einen guten Überblick über das Gesamtangebot und können Alternativrouten oder preisgünstigere Reisevarianten empfehlen. Preise: Ein internationales Fahrradticket kostet 10 Euro, ein Fahrradticket für Deutschland 9 Euro (mit allen BahnCards 6 Euro). Im Nahverkehr hängen die Preise von den Bestimmungen der einzelnen Verkehrsanbieter ab. Sie liegen zwischen 0 und 5 Euro. DER WEG ZUM FAHRRADTICKET: Alle Informationen rund um die Fahrradmitnahme bei der Deutschen Bahn (DB AG), Preise im Nah- und Fernverkehr und die Möglichkeit zur Online-Buchung gibt es unter: www.bahn.de, Suchwort Fahrradmitnahme. Online-Buchung auf www.bahn.de: Verbindung eingeben, Fahrradmitnahme anklicken Detailfragen beantwortet die DB-Radfahrer-Hotline: 0180 6 99 66 33 (20 ct/anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/anruf), Mo. bis So. von 8 bis 20 Uhr. Hier kann man auch Tickets direkt buchen. Bahnagenturen bieten Beratung und Tickets für Reisen mit Bahn und Rad im In- und Ausland: Eine Auswahl kompetenter Bahnagen turen gibt es beispielsweise unter www.die-bahnprofis.de VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 5

RAD FÄHRT BUS & BAHN Sonderfälle: Von Nahverkehr bis Nachtzug Ausnahmen bestätigen die Regel. Das trifft auch auf die Fahrradmitnahme in der Bahn zu. Hier einige wichtige Informationen zu Sonderregelungen. Radmitnahme bei anderen Bahnanbietern: Es gibt viele private Bahnanbieter in Deutschland die meisten davon im Nahverkehr. Einige wenige bieten Fernverkehrsverbindungen an, zum Beispiel auf den Strecken Leipzig Warnemünde (www.interconnex. com), Hamburg Köln (www.hkx.de) und Thale Berlin (HEX, www.harz-berlin-express.de). Im InterConnex und im HEX können Räder und Fahrradanhänger mitgenommen werden, solange Platz vorhanden ist. Die Karte für das Fahrrad oder für den Fahrradanhänger kostet im InterConnex 5 Euro, im HEX 3 Euro. Besonders praktisch: Die Tickets kauft man direkt im Zug beim Zugbegleiter. Radmitnahme im Nachtzug: Der Nachtzug ist eine gute Möglichkeit, eine längere Anreise mit der Bahn zu bewältigen. Abends am Startbahnhof einsteigen und morgens ausgeschlafen am Ziel ankommen. Alle Züge des DB-Tochterunternehmens CityNightLine sind mit einem großzügigen Fahrradabteil ausgestattet. Einen Überblick über das Nachtzugnetz gibt es unter: www.citynightline.de. Mitnahme von E-Rad, Anhänger und Spezialrad: Alle Züge, in denen Fahrräder transportiert werden können, nehmen auch Fahrradanhänger mit. Für diese muss jedoch ein zusätzlicher Platz reserviert und ein Fahrradticket gelöst werden. Außerdem muss der Anhänger vor dem Einsteigen vom Rad abgekoppelt und zusammengeklappt werden. Wer mit Anhänger reist, sollte das schon bei der Planung berücksichtigen und fürs Umsteigen entsprechende Zeitpuffer einbauen. E-Räder haben Normalmaß und sind optisch oft kaum von Rädern ohne E-Antrieb zu unterscheiden. Für sie gelten daher die gleichen Mitnahmebedingungen wie für normale Fahrräder. Allerdings sind E-Räder oft deutlich schwerer. Nur wer in der Lage ist, sein Rad in den Zug zu heben oder ein paar Stufen hinauf- oder hinunterzutragen, sollte mit einem schweren Rad auf Bahnreise gehen. Spezialräder, Liegeräder, Tandems und Ähnliches können im Nahverkehr in der Regel problemlos, im Fernverkehr nicht in allen Zügen transportiert werden. Hier empfiehlt sich die Anfrage und Buchung bei der DB-Radfahrer-Hotline (siehe Infokasten Seite 5). Radmitnahme im internationalen Fernverkehr: Die gute Nachricht: Es gibt eine internationale Fahrradkarte der DB AG für den grenzüberschreitenden Fernverkehr, die in allen Fernzügen gilt, die von Deutschland aus in die Nachbarländer fahren. Sie kostet 10 Euro für die einfache Fahrt und ist bei allen DB- Verkaufsstellen erhältlich (siehe Infokasten Seite 5). Die schlechte Nachricht: Damit endet die Einheitlichkeit auch schon. Denn in allen Nachbarländern gelten unterschiedliche Bedingungen für die Fahrradmitnahme in den Bahnen. Unter www.vertraeglich-reisen.de gibt es für alle euro 6 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

Alternative Nachtzug: Die DB-Nachtzüge bieten im großzügigen Radabteil viel Platz für Fahrräder. zu den allgemeinen Angeboten und Regelungen zur Fahrradmitnahme im Bundesland und eine Auflistung aller Verkehrsverbünde. Einige Regionen fördern den intermodalen Verkehr und bieten die Radmitnahme in Bus und Bahn kostenlos an. päischen Länder Informationen zur An- und Abreise mit Bahn und Rad und zur Fahrradmitnahme vor Ort im Nah- und Fernverkehr. Die Regelungen und Verbindungen im internationalen Bahnverkehr sind kompliziert und auch für Profis oft nur schwer zu verstehen. Daher empfiehlt es sich, bei Auslandsbahnreisen auf die Kompetenz von Bahnagenturen zu vertrauen. Sie beraten telefonisch und per Mail, machen ein Angebot für die gewünschte Verbindung und schicken die Tickets per Post zu (siehe Infokasten Seite 5). Mit Rad in Nahverkehr und Verkehrs verbund: Verkehrsverbünde sind Zusammenschlüsse vieler lokaler Verkehrsanbieter mit eigenen Regelungen und eigenem Tarifsystem. Um die im Berufsverkehr gefüllten Züge nicht zusätzlich zu belasten, gibt es in einigen Verkehrsverbünden Sperrzeiten für die Fahrradmitnahme. Außerdem weichen die Preise für die Fahrradmitnahme in Verbünden in der Regel von den Tarifen der Deutschen Bahn ab. Die genaue Regelung für die Fahrradmitnahme und der Preis fürs Fahrradticket finden sich auf der Homepage des jeweiligen Verkehrsverbunds. Fahrradtickets gibt es in der Regel am Fahrscheinautomaten. Unter www.bahn.de, Suchwort Fahrradmitnahme, findet sich ein Link zum Thema Fahrradmitnahme im Nahverkehr. Hier gibt es eine Deutschlandkarte, auf der alle Bundesländer verzeichnet sind. Wer ein Land anklickt, bekommt Informationen Foto: DB CityNightLIne Gruppenreisen mit Rad und Bahn: Wenn mehr als fünf Personen gemeinsam unterwegs sind, gelten sie als Gruppe und können unter www.bahn.de > Services > Gruppenreisen nach Gruppe&Spar -Angeboten suchen. Das geht bereits ein Jahr vor der geplanten Reise und führt zu deutlich günstigeren Tickets. Die Fahrkarten müssen vorab reserviert und die Fahrradtickets extra bei der DB-Radfahrer-Hotline gebucht werden. Rad verschicken: Wer das eigene Rad vor Ort nutzen, es aber nicht auf der Reise transportieren möchte, kann es per Kurier ans Urlaubsziel schicken. Innerhalb Deutschlands bietet die DB diesen Service beim Ticketkauf gleich mit an. Die Zustellung des Rads (und anderer Gepäckstücke, auch Radanhänger) dauert zwei bis drei Werktage. Das Fahrrad muss bei der Abholung transportgerecht verpackt sein. Bei Bedarf bringt der Kurierfahrer eine Mehrwegverpackung mit. Das Kuriergepäckticket gibt es online (www.bahn.de) oder bei der DB-Radfahrer-Hotline (siehe Infokasten Seite 5). Preis: 25,50 Euro pro Fahrt und Rad, Verpackung: 5,90 Euro. Tandems, Liege- und Dreiräder werden nicht befördert. Der Fahrradversand ist auch über DB-unabhängige Kurierdienste und Spediteure möglich, zum Beispiel Hermes, DHL oder iloxx. Gegen Aufpreis transportieren diese auch Spezialräder. Radroutenplaner: Einige Bundesländer und Tourismusregionen haben als Service für Fahrradfahrer Radroutenplaner eingerichtet. Dabei handelt es sich um interaktive Karten, die das Angebot an Fahrradverbindungen, aber auch viele andere Informationen (Umsteigemöglichkeiten zu Bus und Bahn, fahrradfreundliche Unterkünfte etc.) zeigen. Radfahrerinnen und Radfahrer können so die beste Verbindung von A nach B oder den besten Bahnhof für die An- und Abreise finden. Gute Beispiele: www.radroutenplaner-bw.de oder www.radroutenplaner.nrw.de. VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 7

RAD FÄHRT BUS & BAHN Foto: DB CityNightLIne Auf dem Bahnhof: Orientieren, einsteigen, umsteigen Wer genug Zeit einplant, kommt auf dem Bahnhof auch mit Rad und Gepäck gut zurecht. Das richtige Gleis: Auf dem Fahrplan ist vermerkt, auf welchem Gleis der Zug nach Plan einfährt. Da es im täglichen Ablauf zu Gleisänderungen kommen kann, empfiehlt es sich, die Gleisangabe auf dem aktuellen Abfahrtsanzeiger in der Bahnhofshalle zu überprüfen. Je größer der Bahnhof, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass Aufzüge alle Gleise barrierefrei zugänglich machen. Verlassen kann man sich darauf aber leider nicht. Wer vor Antritt der Reise genau wissen möchte, wo es Aufzüge oder Rolltreppen gibt und wo nicht, kann sich jeden DB-Bahnhof unter www.bahnhof.de genauer anschauen. Bahnhof eingeben und unter dem Menüpunkt Informationen zum Bahnhof auf Service rund ums Reisen, Barrierefreiheit & Mobilitätsservice klicken. Hier gibt es beispielsweise die Auskunft, zu welchen Bahnsteigen es Aufzüge gibt. Bei kleinen Bahnhöfen ist oft eine Telefonnummer angegeben, unter der man sich informieren und, falls nötig, um Hilfe bitten kann. Wer mit Kindern, Rädern und Anhänger unterwegs ist, kann dies beim DB-Mobilitätsservice (Tel.: 01806 512 512) anmelden und um Hilfe bitten. Aber auch, wenn mal keine professionelle Hilfe zur Verfügung steht und der erwartete Aufzug kaputt ist, ist das nicht das Ende der Reise. Mitreisende sind meist sehr hilfsbereit und packen mit an, wenn es darum geht, Fahrrad und Gepäck eine Treppe hinauf- oder hinunterzutragen. Wagenstandsanzeiger: Auf jedem Gleis gibt es in der Nähe der Fahrpläne die sogenannten Wagenstandsanzeiger. Sie listen jeden einzelnen Fernverkehrszug mit allen Wagen auf und zeigen, wo im Zug die Radabteile sind und in welchem Gleisabschnitt sie zum Stehen kommen. Wer sich mit seinem Rad dort zum Einsteigen bereithält, steht bei Ankunft des Zugs an der richtigen Stelle und wird vom Zugbegleiter wahrgenommen. Fahrrad im Nahverkehr: Für Nahverkehrszüge gibt es keinen Wagenstandsanzeiger. Hier müssen sich Radreisende an den Fahrradsymbolen orientieren, die gut sichtbar außen am Zug angebracht sind. Oft gibt es pro Nahverkehrszug mehrere Abteile mit Fahrradstellplätzen. Bei vielen Nahverkehrszügen sind die Radabteile am Anfang oder Ende des Zugs. Fahrradgepäck: Das Gepäck sollte bis zum Einsteigen am Fahrrad bleiben. So kann man Rad und Gepäck bequem schieben, wenn das Abteil einmal nicht da ist, wo es sein soll. Radtaschen sind vorher so zu lösen, dass sie schnell abgenommen werden können, falls das Rad nicht mit Gepäck in den Zug gerollt oder gehoben werden kann. Eine große Erleichterung beim Ein-, Aus- und Umsteigen sind Fahrradtaschen, die leicht vom Rad abzunehmen und wieder zu befestigen sind. Wer sich neue Fahrradtaschen anschaffen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass die Taschen mit einem Klick zu montieren und mit einem Griff wieder abzunehmen sind. Wenn mehrere Radfahrer gemeinsam unterwegs sind, ist es am effizientesten, eine Kette zu bilden und Räder und Gepäck Stück für Stück in den Zug zu heben. Wer allein unterwegs ist, sollte nicht zögern, Mitreisende um Hilfe zu bitten. Diese helfen Ihnen in der Regel gerne dabei, Fahrrad und Gepäck in den Zug zu heben. Das gilt natürlich auch für das Bahnpersonal. 8 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

Foto: MeinRad Mainz Intermodal mobil sein heißt: Zwischen einem vielfältigen Angebot an unterschiedlichen Verkehrsmitteln hin und her zu wechseln. Dem Fahrrad kommt hierbei eine wichtige Rolle zu, weil es individuell nutzbar und auf kurzen Distanzen oft schneller und günstiger ist als das Auto. Im Zusammenspiel mit Bus und Bahn kann ein Leihrad eine gute Alternative zum eigenen Fahrrad sein. Wer das Rad am Urlaubsort für alltägliche Wege von Einkauf bis Tagesausflug braucht, kann schon bei der Wahl der Unterkunft darauf achten, dass Leihräder vorhanden sind. Oft bieten Sportgeschäfte vor Ort Leihräder an. Wer mit Bus oder Bahn anreist und vom Bahnhof aus zu einer längeren Tour starten möchte, muss das Leihrad am Zielort wieder zurückgeben können. Voraussetzung dafür ist ein überregionales Leihradsystem. Qualitätsmerkmale sind zum Beispiel: ein flächendeckendes Angebot an Leihstationen, eine hohe Qualität der Räder, eine große Auswahl an Radtypen für alle Bedürfnisse und eine gestaffelte Preisgestaltung je nach Leihdauer. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt entwicklung (seit Januar 2014 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) hat das Modellprojekt Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme gefördert. Schwerpunkt des Projekts: das Zusammenspiel von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad bei der Alltagsmobilität. Mehr Infos: www.bmvi.de > Verkehr und Mobilität > Verkehrsteilnehmer > Fahrradfahrer/Fahrradverkehr Unter wikipedia.org, Suchwort Fahrradverleihsysteme, gibt es einen Überblick über Städte, die ein öffentliches Fahrradleihsystem anbieten. Unter www.movelo.com > Liste aller Regionen finden sich siebzig Ferienregionen in Deutschland und Österreich mit flächendeckendem E-Bike-Leihsystem. Mitnehmen oder leihen? Bei der Intermodalität geht es darum, für jeden Zweck und jeden Weg das beste Verkehrsmittel zur Verfügung zu haben oft ist das ein Leihrad. TIPPS ENTSCHEIDUNGSHILFE: LEIHRAD ODER EIGENES RAD? Die Mitnahme des eigenen Rads empfiehlt sich, wenn Sie...... unter 155 oder über 190 cm groß sind... mehr als eine Woche mit dem Rad unterwegs sind... Rückenprobleme haben und ein auf Ihre Maße eingestelltes Rad brauchen... ein sehr individuelles Rad haben mit vielen technischen Details, auf die Sie Wert legen... Kindersitz, Anhänger(-kupplung) oder Ähnliches am Fahrrad haben, das Sie vor Ort nicht leihen können... eine anspruchsvolle Tour planen und Umstellungsschwierigkeiten vermeiden möchten... das Leihrad am Ende einer längeren Tour nicht zurückgeben können Es ist praktischer, vor Ort ein Rad zu leihen, wenn Sie...... an einem Ort bleiben oder sich immer wieder zum Ausgangspunkt zurückbewegen... einen Kurzurlaub planen... vor Ort mit einem E-Rad unterwegs sein möchten... das Rad vor Ort nicht als Hauptverkehrsmittel, sondern nur auf kurzen Strecken nutzen möchten... kein passendes Rad zur Verfügung haben... gerne einen neuen Fahrradtyp ausprobieren möchten VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 9

RAD FÄHRT BUS & BAHN Fahrrad fährt Bus: Fernbusse Seit Anfang 2013 dürfen Busse in Deutschland den Bahnen im Fernverkehr Konkurrenz machen auch bei der Radmitnahme. Foto: MeinFernbus.de Ob im Gepäckraum unten im Bus oder auf dem Gepäckträger am Heck: Fahrräder werden im Fernbus sicher transportiert. Bus oder Bahn? Fernbusse sind eine echte Alternative zur Bahnreise. Das Angebot in Deutschland wächst rasant. Ständig kommen neue Verbindungen hinzu. Oft ist der Bus günstiger, allerdings selten schneller als die Bahn. Die meisten Fernbusse transportieren Fahrräder und erweitern so die Möglichkeiten für Reisende, die ihr Rad mit in den Urlaub nehmen möchten, erheblich. Dabei wird das Rad entweder im Gepäckraum verstaut oder per Aufhängung hinten am Bus transportiert. Ein Vorteil der Fahrradmitnahme im Bus: Der Busfahrer hat die Lage im Blick, hilft beim Ein- und Ausladen und fährt nicht los, bevor nicht alle an Bord sind. Besonders interessant für Reisende mit Rad: Busverbindungen, die ohne Umsteigen ans Ziel führen. Radmitnahme im Bus: Unter www.radreise-wiki.de/ Fahrradtransport_im_Fernbus gibt es einen Überblick über Fernbusanbieter und die Bedingungen zur Fahrradmitnahme jeweils mit Preisangaben und Links zu den Anbietern. Buslinien finden: Wer wissen möchte, ob es für eine konkrete Verbindung ein Fernbusangebot gibt, findet beispielsweise unter www.busliniensuche.de einen Überblick über das Fernbusnetz in Deutschland. Die Verbindungen sind dort per Karte oder Suchfunktion zu ermitteln. Der Weg zum Fahrradticket: Fernbustickets für Mensch und Fahrrad gibt es immer direkt beim Busanbieter und in vielen Reisebüros. Die Preise sind ganz individuell. Der Ticketpreis pro Fahrrad oder Fahrradanhänger liegt aber meist um die 10 Euro. In der Regel gibt es auf der Homepage des Anbieters die Möglichkeit zur Ticketbuchung und den Hinweis auf eine Hotline, an die man sich mit Fragen wenden kann. Bei einigen Anbietern sind die Informationen zur Radmitnahme auf den Internetseiten nur schwer zu finden. Im Zweifel hilft ein Anruf bei der Hotline, bei der man das Fahrradticket direkt buchen kann. Weitere Gepäckstücke: Die Mitnahme von Gepäckstücken regelt jeder Fernbusanbieter anders. Oft sind zwei Gepäckstücke im Preis inbegriffen, wenn sie ein Maximalmaß und -gewicht nicht überschreiten. Für jedes zusätzliche Gepäckstück fallen weitere Gebühren an. Wer mit vier oder mehr Radtaschen reist, kann Kosten sparen, indem er mehrere Radtaschen für die Busreise in einem stabilen Sack verstaut. 10 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

Fahrrad fährt Bus: Fahrradbussysteme Fahrradbusse sind eine gute Möglichkeit, das lokale Radnetz an den überregionalen öffentlichen Verkehr anzuschließen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Mit dem Rad aus der Bahn und in den Bus steigen das ist intermodales Reisen in Reinform. Es gibt in Deutschland inzwischen eine Vielzahl von Fahrradbusangeboten. Einige davon sind flächendeckend konzipiert und mit den Bus- und Bahnangeboten vernetzt. Hier sind die Linienbusse mit Fahrradhalterungen ausgestattet und nehmen auf allen Strecken Fahrräder mit. Das Busnetz ist mit den regionalen Bahnhöfen verbunden, so dass Gäste, die mit Bahn und Rad anreisen, problemlos von der Bahn in die Busse umsteigen können. In der Regel setzen Regionen Fahrradbusse vor allem während der Fahrradsaison im Sommer oder an Wochenenden ein. Dafür werden entweder Linienbusse mit Fahrradanhänger oder Gepäckträger ausgestattet oder es werden zusätzlich zu den bestehenden Linien Fahrradbuslinien zu touristisch interessanten Punkten eingerichtet. Beispiele für Fahrradbussysteme Fahrradbus mit Radanhänger: In der Region Vorpommern pendeln Linienbusse mit Fahrradanhänger zwischen Ribnitz und Barth über die (Halb-)Inseln Fischland, Darß und Zingst täglich und fast im Stundentakt. Die Busstrecke läuft parallel zum Ostseeküsten-Radweg, so dass müde Radfahrer jederzeit zusteigen können. Vorteil des Anhängersystems: Auch schwere E-Räder und Fahrradanhänger können befördert werden. Radgepäckträger für Busse: Die Insel Sylt hat sich für den Fahrradtransport per Bus für ein Gepäckträgersystem entschieden: Hier haben alle Linienbusse Träger für fünf Fahrräder. Die Linien verkehren im Sommer im 20-Minuten-Takt und erschließen die ganze Insel. Auch in der Region Rennsteig-Saaleland gibt es ein kombiniertes Fahrrad- und Wanderbussys Fietsenbus in der Grafschaft Bentheim tem. Dafür werden die Busse während der Fahrradsaison an Wochenenden und Feiertagen mit Gepäckträgern für fünf Räder ausgestattet. Landesweites Fahrradbussystem: In alle wichtigen Radreiseregionen in Rheinland-Pfalz, die nicht ausreichend von Regionalbahnen bedient werden, fahren zusätzlich Fahrradbusse, die RegioRadler. Sie bringen Touristen aus den umliegenden Städten direkt an Ausgangs- und Endpunkte der Radwege. Die Busse sind dafür mit Radanhängern ausgerüstet, die etwa zwanzig Räder befördern. E-Räder und faltbare Kinderanhänger werden mitgenommen. Tandems, Liege- und Spezialräder nicht. Fahrradbus-Netze: Auf der Insel Rügen sorgt während der Sommersaison das Fahrradbussystem RADzfatz dafür, dass Radfahrerinnen und Radfahrer vom Rad auf den Bus umsteigen können. Die Grafschaft Bentheim hat von April bis Oktober ein Fietsenbus -Netz eingerichtet, das mit dem Radwegenetz in der Region verknüpft ist. Der Fietsenbus fährt die Hauptradrouten ab und bietet so einen nahtlosen Übergang zwischen Rad und Bus. Foto: Fotostudio Frieling/Grafschaft Bentheim VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 11

RAD FÄHRT BUS & BAHN Für Einsteiger: Organisiert auf Tour Foto: Corbisrffancy/fotolia.com Organisierte Radreisen bieten eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen zum Urlaub mit Fahrrad zu sammeln. Wer noch nie auf Radreise war, kann sich bei einem ersten Versuch Unterstützung vom Profi holen. Die Checkliste verrät, worauf bei Auswahl und Buchung zu achten ist. Das Schöne am Radfahren ist: Es ist so einfach. Rauf aufs Rad und schon kann es losgehen. Das gilt auch für die Radreise. Wer erst einmal von der Erfahrung anderer profitieren möchte, kann eine organisierte Radreise buchen. Dafür gibt es viele spezialisierte Radreiseveranstalter. Sie bieten Individualund Gruppenreisen auf den beliebtesten Radwegen und in den bekanntesten Radregionen Europas an. Die Gruppenreise: Hier buchen sich die Reisenden in ein Programm ein, das zu einem festen Termin mit Reiseleitung auf einer vorgegebenen Route stattfindet. Es gibt Gruppenradreisen für Sportliche, für Genussradler oder für Familien. Der Veranstalter achtet in der Regel darauf, dass die Gruppe nicht zu heterogen ist und Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit gleichen Erwartungen zusammenfinden. Die organisierte Individualreise: Bei dieser Form der Reise können Kundinnen und Kunden über An- und Abreise, Routenverlauf, Unterkünfte, Länge der Etappen oder Verpflegung selbst entscheiden. Angeboten werden diese individuellen Touren von Radreiseveranstaltern oder von den lokalen Tourismus GmbHs. Die Reisenden erhalten vom Veranstalter detaillierte Reiseunterlagen und fahren die Tour ohne Reiseleiter. Aber Radpauschale ist nicht gleich Radpauschale: Manche Angebote sind bis ins Detail durchdacht von Menschen, die selbst gerne Fahrrad fahren und genau wissen, was Reiseradler unterwegs brauchen vom Extra-Snack für unterwegs bis zur Pannenhotline für Notfälle. Bei anderen Angeboten sind lediglich das Leihrad, eine grobe Routenbeschreibung und die Hoteladressen für unterwegs im Preis eingeschlossen. 12 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

Die Checkliste enthält Fragen, die Kundinnen und Kunden dem Anbieter vor der Buchung stellen oder mit denen sie ein vorliegendes Angebot überprüfen können. AN- UND ABREISE: 1. Sie möchten per Bus oder Bahn an- und abreisen. Sind Ausgangs- und Endpunkt der Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen? 2. Sind Informationen zur An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Reiseunterlagen enthalten? Beschafft der Veranstalter Bus-, Bahn- und Radtickets? RADROUTE: 1. Was kann der Reiseanbieter über die Qualität der angebotenen Route sagen? Wurde die Route z.b. vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) auf ihre Qualität überprüft? 2. Gibt es ein Höhenprofil der Route, auf dem man auf einen Blick Steigungen und Gefälle erkennen kann? 3. Gibt es entlang der Strecke regelmäßig Bus- oder Bahnhaltepunkte, die z.b. bei schlechten Wetterverhältnissen oder Ermüdung das Umsteigen auf öffent liche Verkehrsmittel ermöglichen? 4. Wie fahrradfreundlich ist die Region insgesamt? Gibt es ein flächendeckendes Radwegenetz und eine gute Wegweisung, falls man mal von der vorgegebenen Strecke abweichen möchte? FAHRRADANGEBOT: 1. Sie möchten statt des im Preis inbegriffenen Leihrades lieber das eigene Rad mit bringen. Gibt es dafür einen Preisnachlass? Unterstützt der Anbieter Sie bei der Anreise mit Bus und Bahn? 2. Wie sieht das Angebot an Leihrädern aus? Gibt es ein Standardmodell für alle Kunden oder können Sie aus einem größeren Angebot an unterschiedlichen Radtypen auswählen (z. B. E-Rad, Tourenrad, Rennrad, Tandem, Kinderräder, Kinderanhänger...)? 3. Wo und wie werden die Räder übergeben? Ist eine Fachkraft anwesend, die das Leihrad auf Ihre Körpermaße anpassen kann? UNTERKÜNFTE: 1. Können Sie aus einem größeren Angebot an Unterkünften wählen z.b. Unterkünfte in unterschiedlichen Preis klassen von Camping bis zum 5-Sterne-Hotel? 2. Sind die Unterkünfte auf Radfahrer eingestellt (z. B. durch abschließbare Fahrrad- garagen, eventuell mit Lademöglichkeit für E-Räder, Werkzeug und Luftpumpenverleih, Reparatur-Service, Lunchpaket-Service, Waschmaschine und Trockenraum... )? SONSTIGES: 1. Wie sind die Reiserücktrittsklauseln des Anbieters z.b. bei schlechtem Wetter? 2. Gibt es eine Pannennothilfe? 3. Gibt es einen Gepäcktransport, und wie ist er organisiert? VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 13

RAD FÄHRT BUS & BAHN Nahtloser Übergang zwischen Bahn, Bus und Rad im Veloland Schweiz Blick über die Grenzen Rad, Bus und Bahn als starkes Team für die Urlaubsmobilität das ist keine Utopie, sondern in vielen Urlaubsorten schon erfolgreich gelebte Wirklichkeit. Foto: swiss-image.ch/s. Boegli Veloland Schweiz: Wer hat s erfunden? In der Schweiz wurde im Jahr 1993 die Stiftung Veloland Schweiz ins Leben gerufen. Ihr Ziel: die Förderung des Radverkehrs. Alle gesellschaftlichen Kräfte von den Kantonen über Mobilitätsanbieter und Verkehrsclubs bis hin zu den Tourismusregionen waren von Anfang an mit im Boot. So ist in der ganzen Schweiz ein einheitliches Radwegenetz entstanden, das Radfernwege und lokale Routen verknüpft. Oft können Radreisende zwischen einer schnellen Direktvariante und einer besonders attraktiven Wegeführung wählen. Eine weitere Besonderheit: Zum 1998 offiziell eröffneten Veloland Schweiz gehört ein flächendeckendes Servicesystem, das von der Fahrradvermietung über buchbare Angebote und Radkarten bis zum Unterkunftsnetz den gesamten Service für Radreisende aus einer Hand bietet. Dabei setzte die Schweiz als Bahnland von Anfang an auf die konsequente Verknüpfung von öffentlichem Verkehrsangebot und Radverkehr. Alle Züge der Schweizer Bahnen (SBB) nehmen Fahrräder mit. Auch die Postautos Busse, die jedes noch so kleine Schweizer Dorf anfahren befördern Räder. Da die Schweiz nicht nur Bahnland, sondern auch ein Land der Berge ist, war der nahtlose Übergang zwischen Rad, Bus und Bahn eine wichtige Voraussetzung für die Steigerung der Fahrradnutzung. Daher führen die wichtigsten Radrouten parallel zu Bahnlinien oder treffen regelmäßig auf Bahnhalte. Alle Züge haben Fahrradstellplätze und fahren auf den meisten Strecken im 30-Minuten-Takt beste Voraussetzungen für ein Hin und Her zwischen den Verkehrsmitteln. Die Tourismusanbieter nutzen dies bei der Gestaltung von Radpauschalen und weisen auf die Möglichkeit hin, Teilstrecken mit steilen Anstiegen per Bus oder Bahn zu bewältigen. Ein schweizweit tätiger Reiseanbieter stellt individuelle Touren für Reisende aus aller Welt zusammen auf Wunsch inklusive Bus- oder Bahnticket und mit einem breiten Angebot an Leihrädern von Rennrad bis E-Bike. Einziger Kritikpunkt: Das Radtransportsystem der Postbusse ist nicht für die schweren E-Räder geeignet. Ihr Transport ist daher nicht möglich. Das schränkt die Intermodalität für Urlauber mit E-Rad überall dort ein, wo keine Bahnen fahren. Mehr Informationen: www.veloland.ch > Velo im öffentlichen Verkehr 14 VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL

Alpine Pearls: Sanfte Mobilität in den Alpen Die Alpen sind eine höchst attraktive Urlaubsregion und ein besonders sensibles Ökosystem. Hier ist der Verkehrsdruck besonders groß. Daher gibt es in touristisch interessanten Alpengemeinden eine hohe Motivation, Alternativen zum motorisierten Individualverkehr anzubieten. Die Alpine Pearls, ein Zusammenschluss von inzwischen 28 Alpengemeinden von Frankreich bis Slowenien, haben die sanfte Mobilität als Alleinstellungsmerkmal entdeckt. Sie profilieren sich mit einem besonderen Mobilitätsangebot gegenüber der Konkurrenz. Die Alpenorte garantieren vollen Urlaubsspaß für Urlauber, die das eigene Auto zuhause lassen. Zu den Kriterien gehört nicht nur eine gute und nahtlose Anbindung an den Fernverkehr der Bahn, sondern auch ein lokales ÖV-Angebot, mit dem die Urlauber alle Aktivitäten vor Ort ohne Abstriche wahrnehmen können. Außerdem müssen alle Alpinen Perlen ein Leihradsystem für ihre Gäste anbieten und E-Mobilität mit hochwertigen E-Rädern und anderen Elektrofahrzeugen garantieren. E-Bike-Rikscha in Mallnitz in den Hohen Tauern Der Grundgedanke hinter dem Konzept der Alpine Pearls : Urlauber lassen das eigene Auto nur zuhause, wenn sie vor Ort mehr und nicht weniger Mobilität haben als Urlauber mit Auto. Daher bieten die Gemeinden als Belohnung für die Anreise mit Bus und Bahn Zusatzleistungen an, zum Beispiel ein kostenloses Ticket für den öffentlichen Verkehr vor Ort, kostenlose Nutzung der Leihräder und E-Mobile, Rabatte bei der Buchung von Pauschalen... Mehr Informationen: www.alpine-pearls.com Foto: swww.alpine-pearls.com Citybikes: Kopenhagen geht einen Schritt weiter Seit Mitte der 90er Jahre tut Kopenhagen alles, um den Anteil des Radverkehrs an der städtischen Mobilität weiter voranzubringen. Zum Service, den die Stadt für Radfahrer zur Verfügung stellte, gehörten auch Citybikes, die Einheimische, Pendler und Touristen überall in der Stadt ganz einfach ausleihen und wieder abstellen konnten. Nun sammelt die Stadt die alten Räder ein. Im Frühjahr 2014 soll ein ganz neues Citybike-System an den Start gehen: Gobike. Per App wird das gewünschte Rad lokalisiert und reserviert zum Beispiel morgens im Hotel oder in der S-Bahn auf dem Weg in die Innenstadt. Die Räder stehen an Bahnhöfen, zentralen Plätzen oder Sehenswürdigkeiten. Sie entsprechen modernsten Verkehrsstandards und haben einen Tablet-PC mit Touchscreen am Lenker, über den Anund Abmeldung läuft und der unterwegs als Navigationssystem dient. Mit den neuen Cityrädern geht Brandneu: das neue Cityrad für Kopenhagen Kopenhagen noch einen Schritt weiter bei der Integration des Fahrrads in das öffentliche Verkehrsangebot der Stadt. Mehr Informationen: www.gobike.dk und www.visitcopenhagen.de/transport Foto: gobike.com VERTRÄGLICH REISEN SPEZIAL 15

Hilfreiche Links für die Planung einer intermodalen Reise mit Bahn, Bus und Rad: - www.bahn.de > Suchwort Fahrradmitnahme - www.adfc.de > ADFC-ReisenPlus > Bundeslandinfos - www.vertraeglich-reisen.de > Anreise Die Broschüre gibt es auch im Netz unter: www.nrvp.de oder unter www.vertraeglich-reisen.de > Themen > Radreisen Broschüren bestellen bei: redaktion@fairkehr.de