Grenzen des Tourismus Prof. Dr. Thomas Bausch, Hochschule München, Fakultät für Tourismus Deutscher Bundestag, Berlin, 2.12.2011
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Grenzen, Grenzen, Grenzen... ökonomisch ökologisch Grenzen räumlich zeitlich sozial und kulturell
Grenzen erkennen und verstehen Urlaubsreisen seit 15 Jahren Volumen stabil reale Ausgaben stabil Kurzreisen nach starkem Anstieg nun konjunkturabhängig schwankend
Grenzen erkennen und verstehen Inland in den letzten Jahren wieder leicht steigend (aber wo?), Fernreisen seit vielen Jahren relativ gleichbleibend aber...
Grenzen erkennen und verstehen
Grenzen erkennen und verstehen In den letzten 20 Jahren waren die Küsten, Inseln, Seenlandschaften, Flachland und Städte Gewinner Der Norden bleibt gleich, die Berge sind die Hauptverlierer 50" 45" 40" 35" 30" 25" 20" 15" 10" 5" 0" Meer"im"Süden" Inseln"im"Süden" Urlaubslandscha,spräferenzen2 Landscha7styp"sagt"%"der"Bevölkerung"sehr"zu" Seenlandscha7" Meer"im"Norden" Flachland" Inseln"im"Norden" Städte" Mi=elgebirge" Flusslandscha7en" Hochgebirge" 1987" 2008"
Grenzen erkennen und verstehen Ökonomisch sinnvoll kann Tourismus nur außerhalb der Hauptsaison wachsen 20" 16" 12" 8" Anteil Dez-März 13,3% davon 50,5% HUR Urlaubsreiseaufkommen Jan - Dez 86,7% Dies wird durch den demographischen Wandel teilweise gestützt 4" 0" Januar" Februar" März" April" Mai" Juni" Haupturlaubsreise" Juli" August" September" Weitere"Reisen" Oktober" November" Dezember" Quelle: Daten RA2005, eigene Auswertungen
Grenzen erkennen und verstehen Da der Gesamtmarkt stagniert bedeutet Wachstum für ein Segment automatisch Schrumpfung für das andere. 30% Marktaufteilung1Urlaubsziele1Dezember8März 15% 4% 21% 4% Alpen/Voralpen1Bayern Sonstiges1Alpengebiet Deutschland3Mittelgebirge3 Deutschland3Küste3/3 Flachland3/3Städte NordA /3Westeuropa Osteuropa Die Verdrängungen finden allerdings derzeit vielfach zu den weniger nachhaltigen Produkten hin statt! 5% 4% 17% Mittelmeer3/3Kanaren3/3 Südeuropa Fernreiseziele 25% des Winterurlaubsmarkt gehen in den Alpenraum = 3,3% aller Urlaubsreisen 45% des Winterurlaubsmarktes gehen in die Sonne = 6,0% aller Urlaubsreise 4,4% der Deutschen Urlaubsreisenden machen eine Winterurlaubsreise in die Alpen
Grenzen setzen + durchsetzen Mobilität ist die Herausforderung Nr. 1 für den Tourismus
Grenzen setzen und durchsetzen Warum setzen wir Grenzen und wie setzen wir sie durch? Beispiele: Schutz vor zu hohem Besucherdruck in schützenswerten Natur- und Landschaftsräumen Schutz vor Verlust der kulturellen Identität und funktionierender sozialer Gefüge Schutz funktionierender Marktmechanismen vor Protektionismus und fehlgeleitetem Subventionsdenken
Grenzen abbauen und überwinden Warum sollen wir Grenzen abbauen und überwinden? Beispiele: Wenn sich die Rahmenbedingungen geändert haben und die Grenzen ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen Wenn die Gesamtfunktionalität des sozialen Gefüges durch die Sonderstellung des Tourismus langfristig leidet Wo die Verhältnismäßigkeit völlig aus der Bahn geraten ist
Grenzen verrücken Einige Gedanken: klaren ordnungspolitischen Rahmen setzen, bei regionalen Themen gestalten die Menschen vor Ort Förderung des Tourismus weg von der Gießkanne hin zu aussichtsreichen Schwerpunkten - das gilt auch für die Förderaktivitäten des Bundes (DZT / Verbände) Tourismus als Wirtschaftsfeld abgrenzen und begreifen; die Grenze im Kopf überspringen, dass Tourismus überall wo es hübsch auch eine Lösung ist Großschutzgebiete und Tourismus als strategische Allianzen des Naturschutzes und der Regionalentwicklung begreifen
Kontakt Prof. Dr. Thomas Bausch Munich University of Applied Sciences, Faculty of Tourism Schachenmeierstr. 35 80636 München +49 89 1265 2134 +49 171 400 8584 bausch@hm.edu www.tourismus.hm.edu