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Transkript:

Das Magazin der Handwerkskammern Flensburg Hamburg Lübeck Schwerin 4 April 2011 www.hwk-hamburg.de 8445 * 2,20 Ausbildung Die Fachkräfte von morgen gewinnen Im Blickpunkt Arbeitssicherheit ab Seite 40 Handwerksinteressen Debatte um den Steuerbonus Handwerkszeug Verfassen und Lesen von Arbeitszeugnissen Kammer-Infos (ab S. 20)

Das Magazin der Handwerkskammern Flensburg Hamburg Lübeck Schwerin 4 April 2011 www.hwk-flensburg.de 8447 * 2,20 Ausbildung Die Fachkräfte von morgen gewinnen Im Blickpunkt Arbeitssicherheit ab Seite 40 Handwerksinteressen Debatte um den Steuerbonus Handwerkszeug Verfassen und Lesen von Arbeitszeugnissen Kammer-Infos (ab S. 20)

Das Magazin der Handwerkskammern Flensburg Hamburg Lübeck Schwerin 4 April 2011 www.hwk-luebeck.de 8446 * 2,20 Ausbildung Die Fachkräfte von morgen gewinnen Im Blickpunkt Arbeitssicherheit ab Seite 40 Handwerksinteressen Debatte um den Steuerbonus Handwerkszeug Verfassen und Lesen von Arbeitszeugnissen Kammer-Infos (ab S. 20)

Das Magazin der Handwerkskammern Flensburg Hamburg Lübeck Schwerin 4 April 2011 www.hwk-schwerin.de 11765 * 2,20 Ausbildung Die Fachkräfte von morgen gewinnen Im Blickpunkt Arbeitssicherheit ab Seite 40 Handwerksinteressen Debatte um den Steuerbonus Handwerkszeug Verfassen und Lesen von Arbeitszeugnissen Kammer-Infos (ab S. 20)

Eine Marke der Daimler AG Ich arbeite hart für mein Geld. Ich brauche keinen Transporter, der zu viel Sprit verbraucht. Mein Transporter. Der neue Vito. www.der-neue-vito.de Werden Sie Probefahrer! Jetzt Termin vereinbaren!

Standpunkt Trümpfe ausspielen Peter Günther Eberhard Jürgensen Josef Katzer Horst Kruse 2010 hat auf dem Arbeitsmarkt eine Trendwende gebracht: Erstmals sind mehr Ältere aus dem Arbeitsleben ausgeschieden als junge Leute nachgerückt. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Und sie wird an Dynamik gewinnen. Es bedarf keines Propheten, um vorherzusagen, wohin die Reise geht: in eine Zeit, in der gut ausgebildete Nachwuchskräfte und künftige Betriebsübernehmer schwer zu finden sein werden. Dieser Entwicklung müssen und dürfen wir nicht tatenlos zusehen. Für die Zukunft des eigenen Betriebes hat jeder Handwerksunternehmer und jede Handwerksunternehmerin die Pflicht, vorausschauend zu handeln. Bilden Sie in diesem Jahr junge Leute zu guten Nachwuchskräften aus. Die Suche nach geeigneten Schulabgängerinnen und Schulabgängern wird sicherlich nicht einfacher werden. Doch als Inhaberin oder Inhaber eines handwerklichen Betriebes haben Sie einige Trümpfe auf der Hand. Spielen Sie sie aus und überzeugen sie die Jugendliche von einer Ausbildung im Handwerk, in Ihrem Betrieb: Durch die bundesweite Imagekampagne ist es gelungen, bei vielen Jugendlichen die Neugier auf eine Ausbildung im Handwerk zu wecken. 2011 wollen wir den Kampagnenerfolg festigen und vertiefen. Machen Sie mit und profitieren Sie vom gemeinsamen Engagement. Selbstständiges Arbeiten, anspruchsvolle Tätigkeiten und gute Aufstiegsmöglichkeiten sind für junge Menschen bei der Berufswahl viel wichtiger als hohe Ausbildungsvergütungen. Genau das finden sie als Azubi im Handwerk. Genau das finden sie als Lehrling in Ihrem Unternehmen. Werfen Sie im Wettbewerb um den Berufsnachwuchs dieses Pfund in die Waagschale. Spielen Sie Ihren unschlagbaren Trumpf aus. Wir können selbstbewusst, glaubwürdig und überzeugend gegenüber den Jugendlichen argumentieren: Das Handwerk ist ein attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder. Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege, Sie stehen weder bei der Suche nach guten Schulabgängern, noch während der Ausbildung allein da. Sie haben uns, die Handwerkskammern, an Ihrer Seite. Sie können zum Beispiel die Hilfe der Ausbildungsplatzakquisiteure und -entwickler in Anspruch nehmen auch für die Vermittlung von Lehrlingen, die genau zu Ihrem Betrieb passen, leistungsstarken Lehrlingen von Anfang an Zusatzqualifikationen anbieten, den Abschluss als Technischer Betriebswirt, ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium oder einen dualen Studiengang (z. B. StudiLe), gemeinsam mit uns Ihren Lehrlingen die Möglichkeit geben, durch Praktika erste Auslandserfahrungen zu sammeln. Bilden Sie in diesem Jahr (erstmals oder wieder) Lehrlinge aus. Spielen Sie mit uns gemeinsam die Trümpfe aus, die Ihr Betrieb zu bieten hat: Vielfalt, Qualität und hervorragende Entwicklungschancen! Peter Günther Präsident der HWK Schwerin Josef Katzer Präsident der HWK Hamburg Eberhard Jürgensen Präsident der HWK Flensburg Horst Kruse Präsident der HWK Lübeck Ihre Meinung unter E-Mail d.spreemann@hwk-hamburg.de April 2011 NordHandwerk 3

Inhalt :: April 2011 Das Liebste schützen! Standpunkt 03 Trümpfe ausspielen. Handwerksnachrichten 06 Spitzengespräch ohne Merkel Internationale Handwerksmesse in München. 08 Reform des Insolvenzrechts ist auf dem Weg Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf. Foto: Seemann Titel :: Ausbildung 10 Die hier waren wirklich gut, richtig klasse Nachwuchswerbung vor Ort in der Schule. 13 Jammern löst die Probleme auch nicht Lars Thullesen hilft Schülern sehr konkret. 14 Jugendliche ein Stück begleiten Mentorenprogramme als Erfolgsstrategie. 36 Im Wandel eines Jahrhunderts In der 99-jährigen Firmengeschichte der Parchimer Sattlerei Kägebein veränderte sich nicht nur die Anforderung, sondern auch die Kunden. Ein Besuch in der Werkstatt. im blickpunkt Handwerksleben 36 Im Wandel eines Jahrhunderts Zu Besuch bei Sattlermeister Hans-Jürgen Kägebein in Parchim. 38 Im Zeichen der Atomdebatte Messe New Energy in Husum. Handwerkszeug Handwerksinteressen 16 Debatte um den Steuerbonus Streichen oder weiterentwickeln? 17 Bekenntnis zu Handwerk und Mittelstand Bundesrat für einheitliche Ist-Versteuerungsgrenze. 18 Lohas auf dem Vormarsch Der grüne Lebensstil bringt Märkte in Bewegung. Regionales 20 Berichte und Bekanntmachungen aus Kammerbezirk und Bundesland. Unser Onlinearchiv unter: www.nord-handwerk.de 40 Neue Unfallverhütungsvorschrift DGUV V2 Die Vorgaben für den Einsatz von Betriebsärzten und Fachkräften für Arbeitssicherheit sind zum Jahresbeginn neu geregelt worden. Die Regelung gilt für Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern. Es gibt keine Übergangsfristen. Foto: Shutterstock 40 IM BLICKPUNKT: Einheitliche Vorgaben Seit 1. Januar gilt neue Unfallverhütungsvorschrift. 43 Steuertipp: Mindestlöhne im Blick behalten Riskieren Sie nicht Nachforderungen und Bußgelder. 44 Form und Formulierungen Verfassen und Lesen von Arbeitszeugnissen. 4 6 Finden und vergleichen Bildungsinitiative Handwerk ist online. HandwerksKultur 47 In Südkorea gibt es bald Friesenlümmel Praktikantin Kui Kyung Lee. Rubriken 49 Impressum und Kleinanzeigen 50 Handwerksbörse PFIFFIKUS Großer Schutz für kleine Leute. Sie geben Ihrem Kind die Sicherheit, behütet groß zu werden. Wir geben Ihnen die Sicherheit, Ihr Kind im Fall der Fälle bestens versorgt zu wissen. Mit dem PFIFFIKUS Kinderschutz ist das jetzt ganz einfach. Sorgen Sie für die gesundheitliche und finanzielle Zukunft Ihres Kindes vor. Infos unter 0180/3 33 03 30* oder www.signal-iduna.de *9 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Cent/Min. aus Mobilfunknetzen. Gut zu wissen, dass es SIGNAL IDUNA gibt. 4 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 5

Handwerksnachrichten WWW.HANDWERK.DE Internationale Handwerksmesse in München Spitzengespräch ohne Merkel Europäische Währungskrise, Haushaltskonsolidierung und Fachkräftemangel waren die Topthemen beim Spitzengespräch der Wirtschaftsverbände in München. Mit Spannung erwarteten die Medienvertreter die traditionelle gemeinsame Pressekonferenz der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Rande der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München. Diese aber sagte kurzfristig wegen der Libyen-Krise ab. Statt ihrer traf sich Kanzleramtschef Ronald Pofalla mit den Verbandspräsidenten zum internen strategischen Gespräch. Die Münchener Handwerksmesse ist nicht nur die Leitmesse des Handwerks. Sie ist gleichzeitig Treffpunkt für die Handwerksorganisationen und Forum zum Austausch ihrer Vertreter mit politischen Entscheidungsträgern aller Ebenen. Gleichzeitig nutzen der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Bundesverband der Deutschen Industrie und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die Gelegenheit, sich gemeinsam zu positionieren. Wichtige Themen der Wirtschaftsverbände waren in diesem Jahr die europäische Währungskrise, der Fachkräftemangel und der von der Bundesregierung eingeschlagene Weg der Haushaltskonsolidierung. In ihrer Münchener Erklärung unterstützen die Verbände den Kurs der Koalition. Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung böte Spielraum für Mit Sorge und Bestürzung verfolgen die Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft die aktuelle Entwicklung in Japan. Wir gedenken der Opfer und fühlen mit deren Angehörigen. Gemeinsame Erklärung zum Münchener Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft, 18. März 2011. notwendige Steuerstrukturreformen. Hierzu gehörten die Beseitigung der Substanzbesteuerung bei der Gewerbesteuer genauso wie der Abbau des Mittelstandsbauchs bei der Einkommensteuer. Eine niedrigere Unternehmenssteuer sei für die Betriebe Voraussetzung für den Aufbau von Startschuss für die IHM 2011. Im Bild rechts: Ernst Burgbacher, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Eigenkapital und Liquidität. Beides sei umso notwendiger, als die Finanzierung für den Mittelstand durch Basel III und die Regulierung der Kapitalmärkte schwieriger werde. Viel Zustimmung erhielt Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) von den Mitgliedern der Vollversammlung des Deutschen Handwerkskammertags (DHKT). Rösler sagte den Delegierten, für ihn sei der Meisterbrief ein Qualitätssiegel, das älter und besser ist als alles, was es an ISO-Zertifikaten gibt. Beifall gabs auch für Röslers Bekenntnis, bei der Reform der Pflegeversicherung an dem Grundsatz festhalten zu wollen, wonach diese von Anfang an als Teilkasko angelegt war. Eine Vollkasko- Pflegeversicherung sei nicht finanzierbar. Über mangelnden Applaus konnte sich auch Simon Gosejohann nicht beschwehren. Der Comedian ist Hauptdarsteller der neuen Filmreihe zur Imagekampagne Simon die linke Hand des Handwerks. Auf der IHM-Ausstellungsfläche Young Generation begeisterte die Vorpremiere das jugendliche Publikum. Die Spots gibts ab sofort im Internet unter www.handwerk.de.<< tm Foto: ZDH/Stegner Unser größtes Ta l e n t : Ta l e n t e fördern. 6 NordHandwerk April 2011

Handwerksnachrichten Handwerksnachrichten Betriebliche Altersvorsorge Reform des Insolvenzrechts Kabinett beschließt Gesetzentwurf Zahl des Monats Wissen Sie, wie viel Handwerk in Ihrem Alltag steckt? Bewerbungsschluss 10. Juni Transferpreis Handwerk Wissenschaft Die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag versprochene Reform des Insolvenzrechts ist nach langem Warten auf dem Weg. Ende Februar hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) beschlossen. Darin sind mehrere Reformvorhaben zum Insolvenzrecht zusammengefasst. Ziel ist es, das Recht stärker als bisher auf die Sanierung überlebensfähiger Unternehmen auszurichten als auf deren Abwicklung. Gelingen soll das durch die Stärkung des Insolvenzplanverfahrens und der Gläubigerautonomie. Der Regierungsentwurf benötigt die Zustimmung von Bundestag und -rat. Verläuft das Gesetzgebungsverfahren reibungslos, könnte das neue Insolvenzrecht Anfang 2012 in Kraft treten.<< tm Foto: Shutterstock 584,6 Milliarden Kilometer...... haben alle Pkw in Deutschland 2008 mit Unterstützung des Handwerks zurückgelegt. Viele Handwerker aus unterschiedlichen Bereichen vom Kfz-Mechatroniker über den Straßenbauer und den Mechaniker für Reifenund Vulkanisationstechnik bis zum Polster- und Dekorationsnäher sorgen dafür, dass Autofahrer gut und sicher ans Ziel kommen. 584,6 Mrd. Geschädigte Betriebe, bitte melden! Vom Anzeigenhai gebissen Damit s im Kuhstall sauber zugeht: Für den gemeinsam mit Prof. Antonio Nisch entwickelten CowRob erhielten das Vredener Handwerksunternehmen Betebe und sein Chef Ralf Bennink 2009 den begehrten Preis. Foto: Alois Müller/hfr Auch in diesem Jahr können sich erfolgreiche Kooperationen zwischen Handwerksbetrieben und Universitäten/Forschungsinstituten um den Transferpreis Handwerk Wissenschaft bewerben. Prämiert werden neue Produkte, Verfahren, Dienstleistungen und innovative Formen betrieblicher Organisation. Ausgeschrieben wird der mit insgesamt 25.000 Preisgeld dotierte Wettbewerb vom Verein Technologietransfer Handwerk e. V. gemeinsam mit der Zeitschrift handwerk magazin, der Signal Iduna Gruppe und der Steinbeis Stiftung. Bewerbungsschluss ist am 10. Juni 2011. Infos gibts im Internet unter www.seifriz-preis.de.<< tm Das sitzt: Die Betriebsrente nach Maß. Wählen Sie eine Altersvorsorge, die optimal auf Ihre Mitarbeiter und Ihren Betrieb zugeschnitten ist. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt und wie Sie und Ihre Mitarbeiter davon profitieren: Reizthema E10-Kraftstoff Panikmache ist fehl am Platz Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) plädiert für eine Versachlichung der Debatte um das neue E10-Benzin. Über 90 % aller Pkw mit Ottomotoren vertrügen problemlos den Kraftstoff mit erhöhtem Ethanolanteil. Im Zweifelsfall bekämen Autofahrern in Autohäusern und Kfz-Werkstätten verlässlich Auskunft. Orientierung gibt auch eine Liste über die E10- Verträglichkeit in Deutschland zugelassener Kfz und Motorräder. Sie ist im Internet unter www.dat.de verfügbar. Sollten Autofahrer versehentlich das falsche Benzin getankt haben, ist es wichtig, den Motor nicht zu starten, sondern den Kraftstoff abpumpen zu lassen, rät der ZDK. << tm 8 NordHandwerk April 2011 Foto: Imago Immer wieder versuchen Betrüger Handwerksbetriebe auf mieseste Art und Weise abzuzocken. Viele Inhaber können ein Lied singen über das kriminelle Treiben von Anzeigenhaien, dubiosen Auftragsvermittlern und Co. Tun Sie es in NordHandwerk! In der Juniausgabe wollen wir uns mit dem Thema beschäftigen. In diesem Zusammenhang sucht die NH-Redaktion Betriebe, die mit den lichtscheuen Existenzen eigene vielleicht schmerzliche Erfahrungen gesammelt haben. Wenn Sie Ihre Geschichte erzählen wollen, können Sie mit uns in Kontakt treten unter der Rufnummer 040 35905-272 oder E-Mail: info@nord-handwerk.de.<< red Abb.: Shutterstock Gute Nachrichten vom Bundesfinanzhof Schenken wird unbürokratischer Handwerksmeister, die ihren Mitarbeitern zum Geburtstag einen Geschenk- oder Tankgutschein überreichen oder ihnen gestatten, einmal im Monat mit einer Tankkarte der Firma ihren Pkw zu betanken, können dies zukünftig leichter tun. Bislang haben die Finanzämter diese Gesten als Barlohn behandelt. Das heißt, sie waren für den Arbeitgeber mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden. Außerdem musste der Arbeitnehmer für die kleinen Zuwendungen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen. In drei Urteilen hat der Bundesfinanzhof, das oberste deutsche Gericht für Steuer- und Zollangelegenheiten, nun entschieden, dass es sich in den genannten Fällen um Sachbezüge handelt (AZ: VI R 21/09, VI R 27/09 und VI R 41/09). Als solche sind sie für den Empfänger bis zu einem Wert von 44 pro Monat steuer- und abgabenfrei. Für den Arbeitgeber gelten weniger strenge formale Anforderungen.<< tm Foto: Imago April 2011 NordHandwerk 9 594_03/11_NH Die Vorzüge: Steuerersparnis Senkung der Lohnnebenkosten Angebot einer zusätzlichen attraktiven Sozialleistung Bindung Ihrer Mitarbeiter an das Unternehmen Setzen Sie bei Ihren Entscheidungen auf einen verlässlichen und kompetenten Partner. Unsere Fachleute beraten Sie ausführlich zum Thema Betriebsrente und erarbeiten mit Ihnen individuelle Lösungen, die zu Ihnen passen. Noch Fragen? Wir beantworten Sie gern. INTER Versicherungsgruppe Handwerker Beratung Erzbergerstraße 9 15 68165 Mannheim Service Center 0621 427-427 Telefax 0621 427-944 info@inter.de www.inter.de

Titel Titel Berufsorientierung konkret Die hier waren wirklich gut, richtig klasse Sinkende Schulabgängerzahlen und fehlender Berufsnachwuchs. Weil immer weniger Ausbildungsbewerber den Weg in die Betriebe finden, gehen die Betriebe in die Schulen. Und die Handwerksorganisation tut es auch. Wenn die Schule anruft, macht Jens Waller sich gerne auf den Weg. Der Tischlermeister und Holztechniker ist Ausbildungsplatzakquisiteur bei der Handwerkskammer Flensburg. Als solcher berät und unterstützt er vor allem Betriebsinhaber dabei, neue Ausbildungsplätze bereitzustellen. Heute ist der Auftrag ein anderer. In seinem und im Terminkalender seiner Kollegin Svenja Kaszubowski steht an diesem Vormittag Berufsorientierung in der Gemeinschaftsschule in Burg; eine Kleinstadt Svenja Kaszubowski und Jens Waller zu Gast in der Gemeinschaftsschule Burg. in Dithmarschen, 20 Autominuten nordöstlich von Itzehoe gelegen. Etwas mehr als 600 Kinder und Jugendliche aus der nahen Umgebung kommen in die Schule, um hier ihren Haupt- oder Realschulabschluss zu machen. Migrantenkinder gibts kaum. Die Schule ist nachmittags geöffnet. Foto: Meyer-Lüttge 27 Jugendliche im Physikraum Jetzt aber ist Vormittag. Zwei Unterrichtsstunden sind rum. 27 Neuntklässler warten im Physikraum darauf, etwas über das Handwerk zu erfahren. 90 Minuten lang heißt es für das Duo aus der Handwerkskammer informieren, orientieren, diskutieren und werben für eine Berufsausbildung bei der Wirtschaftsmacht. Von nebenan. Komfortable Position für Bewerber Das große Werben der Wirtschaft um die Jugendlichen hat angesichts erodierender Schulabgängerzahlen längst begonnen. Der Lehrstellenmarkt ist binnen kurzem vom Angebots- zum Nachfragemarkt geworden. Jens Waller wird den Schülerinnen und Schülern nachher sagen, was das für sie bedeutet: Wenn ihr einen guten Realschulabschluss habt und wirklich wollt, dann könnt ihr euch den Job fast aussuchen. Die Position der Jugendlichen am Lehrstellenmarkt wird komfortabler; schwieriger wird sie für die Betriebe. 1.000 Euro für einen Lehrling Der bereits vorhandene Bewerbermangel zwingt ausbildungswillige Unternehmen, selbst initiativ zu werden. Vieles gerät in Bewegung und manches über das Ziel hinaus. Ein Handwerksmeister aus Süddeutschland etwa setzt Kopfprämien auf Azubis aus. So stand s in der Zeitung: 1.000 demjenigen, der einen interessierten und geeigneten Jugendlichen heranschafft. Ein bekannter Lebensmitteldiscounter hat sich Was für die Schulabgänger gilt, gilt auch für die Betriebe: Wer zu spät kommt, den bestraft der Ausbildungsmarkt. Pfiffige Schulabgänger beginnen bereits ein Jahr vor Ausbildungsbeginn mit der Suche. Und genau die suchen Sie für Ihren Betrieb! Nachfolgend ein paar Tipps, deren Berücksichtigung die Rekrutierung ohne großen Aufwand erheblich erleichtern: Beginnen Sie frühzeitig mit der Suche nach einem passenden Lehrling. Pflegen Sie/bauen Sie Kontakte zu den allgemein bildenden Schulen in Ihrem Einzugsgebiet auf. Besuchen Sie Elternabende während der Berufsorientierungsphase an den Schulen, um auf sich aufmerksam zu machen. Stellen Sie persönlich dar, warum gerade Ihr Betrieb derjenige ist, bei dem der unlängst entschlossen, seinen Lehrlingen den gleichen Betrag zu zahlen. Monatlich als Ausbildungsvergütung Mit höherer Ausbildungsvergütung allein werden die Unternehmen das Problem fehlender Ausbildungsstellenbewerber nicht lösen, meint Joachim Gerd Ulrich, Bildungsforscher am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Aus Untersuchungen wissen wir, dass die Aspekte,reich,,intelligent,,gebildet und,ehrgeizig wichtige Imagedimensionen sind. Bei der Berufswahl junger Menschen bedingen sie einander. Dass,reich und,intelligent zusammenhängen, verwundert nicht, weil in unserer Gesellschaft jene als pfiffig gelten, die sich ein hohes Einkommen sichern. Umgekehrt, so Ulrich, werde bei jenen gerne die Intelligenz angezweifelt, die so dumm sind, sich für wenig Geld abzuplagen. Trotzdem sei die Bezahlung aber nur ein Kriterium bei der Berufswahl. Die Arbeit soll auch Spaß machen. Außerdem: In Berufen mit einem künstlerischen Image :: SIEBEN TIPPS FÜR BETRIEBE, DIE AUF LEHRLINGSSUCHE SIND Schulabgänger eine Ausbildung beginnen soll. Was bieten Sie dem neuen Lehrling während und nach der Lehre? Nehmen Sie an den Berufsbildungsmessen an Schulen teil. Diese finden immer häufiger statt, und vergessen Sie Ihre Lehrlinge nicht. Lehrlinge aus Ihrer Firma sind die besten Multiplikatoren. Fühlen diese sich wohl, spricht sich das schnell rum. Platzieren Sie Stellenangebote an den örtlichen Schulen oder in Schülerzeitungen, diese werden von den jungen Menschen eher gelesen als die örtlichen Tageszeitungen. Bieten Sie an den Elternsprechabenden eine Betriebsbesichtigung an. Planen Sie das Ganze eventuell mit einem Tag der offenen Tür!<< Jens Waller Die Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk sitzt bei Aldi an der Kasse. Der Schornsteinfeger gehört zur Gewerkeguppe Körperpflege und Reinigung.Der Kürschner macht irgendwas mit Kirschen oder Schnaps. zum Beispiel, findet man oft Personen, die nicht so viel verdienen, aber wegen ihrer Kreativität hohe Anerkennung erfahren. In einer aktuellen Erhebung bei Ausbildungsstellenbewerbern haben wir übrigens erfahren, welch wichtige Rolle die Ausbildungsbedingungen spielen. Berufe mit hoher Vertragslösungsquote riskieren ein schlechtes Image. Und was folgt daraus für die Werbung um den Berufsnachwuchs? Für vernünftige Ausbildungsbedingungen sorgen!, sagt Joachim Gerd Ulrich. Und bei der Werbung Durchlässigkeit, Weiterbildungsmöglichkeiten, Entwicklungsperspektiven von Berufswegen thematisieren! Das hebt nämlich auf,gebildet ab; eine ganz wichtige entscheidungsrelevante Imagedimension. Mucksmäuschenstill Das sehen Svenja Kaszubowski und Jens Waller ganz ähnlich. Entwicklungs- und Karrierechancen im Handwerk sind Schwerpunkte dessen, was sie dem jugendlichen Publikum erzählen. Als beide im Wechsel über den Gesellenbrief sprechen und darüber, dass viele Gesellen nach ihrer Prüfung die Fachoberschule besuchen, um danach ein Ingenieurstudium an einer Fachhochschule draufsatteln; und darüber, dass ein überreiches Fortbildungsangebot vorhanden ist; und dass Fortbildung im Handwerk eine Art Verpflichtung zur persönlichen Entwicklung ist; und dass es mehr als 140 Ausbildungsberufe im Handwerk gibt; und dass man seinen Meister machen kann; und dass man mit dem Meisterbrief später vielleicht ausgebildeter selbstständiger Unternehmer ist oder Ausbilder in einem größeren Betrieb; und dass der Meisterbrief (in Schleswig-Holstein) den Weg zum Hochschulstudium freiräumt; und dass man neben der Ausbildung die Fachhochschulreife erwerben kann; und dass Abiturienten eine betriebliche Ausbildung mit einem Hochschulstudium kombinieren können und nach viereinhalb Jahren Gesellenbrief und Bachelor-Urkunde haben... da ist es mucksmäuschenstill. >> 10 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 11

Titel Titel >> Jens Waller und Svenja Kaszubowski haben leichtes Spiel an diesem Vormittag in Burg. Sie haben ein spannendes Thema. Sie haben die richtige Dramaturgie. Vor allem aber haben sie Jugendliche vor sich, die von ihren Lehrern gut auf die Veranstaltung vorbereitet worden sind. Berufsvorbereitung wird großgeschrieben an der Gemeinschaftsschule Burg. Für die Schülerinnen und Schüler der Schulabgängerzahlen* bis 2020 932 692 240 2000 2005 2010 2015 2020 Abgänger insgesamt * Allgemein bildende Schulen, Angaben in 1.000 877 596 Deutschland gesamt Berufsorientierung vor Ort im Kampagnenlook. 781 516 281 265 Nichtstudienberechtigte Studienberechtigte Quelle: KMK; Grafik: tm/nh neunten Klassen fangen wir damit nach den Herbstferien an. Das funktioniert in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, erzählt Jessica Stickelbruck. Sie ist Fachbereichsleiterin für Wirtschaft/Politik und Beauftragte für die Betriebspraktika. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Planspiel zur Berufswahl, gemeinsame Besuche auf Ausbildungsmessen und eine Berufsorientierungswoche. Früher kam dann eher zufällig die Bundeswehr vorbei oder auch mal eine Krankenkasse. Heute laden wir Externe gezielt ein. Die meisten Jugendlichen freuen sich richtig auf den Kontakt mit der Berufswelt. Schließlich erleben sie ja ein Stück Zukunft, so Jessica Stickelbruck. Was verbirgt sich hinter ÜLU? Es läuft nicht immer so gut, wie an diesem Vormittag Anfang Februar 2011. Als die Vielleicht-Handwerker von morgen den Physikraum verlassen haben und es ans Abbauen geht, sagt Waller eher zu sich selbst: Die waren hier wirklich gut, richtig klasse. Dass Alina oder Nico oder Mike oder Franz oder Jendrik oder Sina Marie oder einer der anderen vorhin im Quiz den Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk bei Aldi an der Kasse vermutete, den Kürschner in Verbindung mit Schnaps oder Kirschen brachte und den Schornsteinfeger in die Berufsgruppe Reinigung und Körperpflege einsortierte, schmälert den guten Eindruck um kein Jota. Hätte es einen Zweifel gegeben, er wäre spätestens vor einer halben Stunde verflogen. Da stellte Waller die nicht ganz faire Frage, was sich hinter dem Kürzel ÜLU (Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung) verberge. Ein 15-Jähriger parierte mit der richtigen Erklärung. Das ist wirklich gut. So gut, dass es einen schon fast besorgt stimmt.<< tm Foto: Meyer-Lüttge Projekt Grundstein Jammern löst die Probleme auch nicht Mangelnde Ausbildungsreife ist die höchste Hürde, die Jugendliche und Betriebe voneinander trennt. Handwerksunternehmer Lars Thullesen stellt sich der Herausfordung auf ungewöhnliche Weise: Er tut etwas dagegen. Nee, Handwerker werde ich nicht, sagt Julian (13). Marie- Therese (12) will es sich noch mal überlegen. Schließlich habe das ja noch ein bisschen Zeit, findet sie. Und damit hat sie recht. Im Augenblick sind Berufswünsche nicht das Thema, sondern Mathematik. Die beiden Schüler der Hans-Böckler-Schule in Neumünster bekommen gerade wie Zigtausend andere Jugendliche auch Nachhilfe. Was sie von den anderen unterscheidet: Sie lernen auf dem Firmengelände eines Handwerksbetriebs, in einem eigens hergerichteten Unterrichtsraum. Die Förderung ist für ihre Eltern kostenlos. Sie profitieren von dem Projekt Grundstein. Handwerksmeister Lars Thullesen hat es vor einem Jahr gestartet. Thullesen ich Chef des Neumünsteraner Handwerksunternehmens Volker Thullesen GmbH. Er führt die Firma in der dritten Generation. Gegründet hat Lars Thullesen ist Dachdecker-, Zimmerer-, Maurer-, Klempnermeister und Geschäftsführer eines 40-köpfigen Unternehmens in Neumünster. Nachhilfe benötigte er früher. Heute bietet er sie Schülerinnen und Schülern kostenlos an. sein Großvater den Betrieb. Das war 1927. Im gleichen Jahr überflog bekanntlich Charles Lindbergh nonstop den Atlantik, wurde die Arbeitslosenversicherung in Deutschland eingeführt, die erste Miss Germany gekrönt. Ziemlich lange her. 2011 arbeiten knapp 40 Mitarbeiter, davon neun Auszubildende in dem Innungsbetrieb. 80 % der Aufträge werden rund um den Kirchturm erledigt. Den Rest besorgen die Kolonnen in Kiel und Hamburg. Viel Komplettsanierung, daneben große und kleine Reparaturen, ab und zu mal Neubau. Die mit den blauen Autos Ich habe lange nach einer Projektidee gesucht, die für den Namen Thullesen stehen kann, sagt der Chef. In Neumünster verbinde man seinen Betrieb mit zwei Aussagen: Thullesen seien die, die mit blauen Autos durch die Stadt fahren; Thullesen biete sehr gute Qualität, sei aber hochpreisig. Ich möchte, dass die Leute in drei oder vier Jahren einen dritten Satz sagen:,thullesen sind die, die sich engagieren. Lars Thullesen ist häufig zu Gast an Schulen und macht mit den Jugendlichen Bewerbungstraining. Wie notwendig das ist, sieht er im eigenen Unternehmen ständig. Erdkunde nur,ausreichend ist nicht gut, denn das ist ein reines Fleißfach, sagt er. Erdkunde,ausreichend und fünfmal,verspätet erschienen heißt nicht nur für mich: Danke schön, das reicht. An dieser alltägliche Erfahrung baue sich das Gejammer über die mangelnde Ausbildungsreife der Bewerber auf. Das ist ja tatsächlich eine gewaltige Barriere, sagt Thullesen. Aber nur Vollzeitbeschäftigter Lehrer im Handwerksbetrieb: Ingo Bublitz hilft 54 Jugendlichen sechs Tage die Woche in Sachen Mathematik auf die Sprünge. Fotos: Meyer-Lüttge Jammern löse die Probleme auch nicht. Wenn sich alle vor ihrer Verantwortung drücken Eltern, Lehrer, Politik, dann müssten eben die Betriebe ran. Thullesen beginnt damit im Spätherbst 2009. Wochenlang hat er darüber nachgedacht, ob und wie sich Nachhilfe für Kinder und Jugendliche organisiseren lässt. Als er durch einen Zufall seinem ehemaligen Nachhilfelehrer Ingo Bublitz wieder begegnet, ist die Sache klar: Die Volker Thullesen GmbH stellt ein eigenes Angebot auf die Beine, Bublitz wird als Lehrer eingestellt, der Unterricht findet auf dem Firmengelände statt. Das hat den großen Vorteil, dass das Lernen in die Nähe zur Arbeitswelt rückt. Die Schüler erleben, dass sie nicht nur für die Schule pauken, sondern Schule und Berufsleben in Bezug zueinander stehen. Übel an der Wurzel packen Gemeinsam konzipieren Thullesen und Bublitz Grundstein. Der Name ist schnell gefunden. Er drückt den zugrundeliegenden Anspruch aus: Nicht Schmerzen lindern, sondern das Übel an der Wurzel packen. Nachdem alle Vorarbeiten erledigt sind, geht es im Februar 2010 los. 15 Hauptschüler sollten in das kostenlose Nachhilfeprojekt aufgenommen werden, 27 sind es vom Start weg. Inzwischen hat sich ihre Zahl auf 54 verdoppelt; Schüler aller Schulformen sind dabei. Mit,Grundstein leisten wir unseren Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungsreife, indem wir Jugendlichen nachhaltig und mit großer Ernsthaftigkeit konkret helfen, erläutert Lars Thullesen. Aus der betrieblichen Perspektive erhofft sich der Unternehmer einen Imagegewinn. Denn schließlich erreiche die Firma mit ihrem Projekt Schüler, Eltern, Großeltern, Lehrer, überhaupt jeden, der die Ohren offen halte. Julian und Marie-Therese ist es nicht so wichtig, ob das mit dem Imagegewinn klappt. Für sie zählt vor allem, dass sie ihre Matheleistungen innerhalb von zwölf Monaten um zwei beziehungsweise drei Noten verbessert haben. Ist doch toll, sagt Julian. Wer wollte ihm da wiedersprechen.<< tm 12 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 13

Titel Jugendliche ein Stück begleiten Mentorenprogramme erleichtern den Schritt in die Ausbildung und sind eine erfolgversprechende Strategie gegen unbesetzte Lehrstellen. Bundesregierung und Spitzenverbände der Wirtschaft haben beschlossen, ihren Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs (Ausbildungspakt) mit neuen Schwerpunkten fortzusetzen. Die Potenziale auf dem Ausbildungsmarkt sollen besser erschlossen werden, heißt es etwas technisch. Gemeint ist vor allem, solche Jugendliche stärker zu unterstützen, die Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung haben. In der Praxis wird das auf Mentorenprogramme hinauslaufen, auf die persönliche Unterstützung förderungsbedürftiger Schülerinnen und Schüler durch haupt- oder ehrenamtliche Begleiter. Vor kurzem hat die Bundesregierung ein neues Sonderprogramm Berufseinstiegsbegleitung Bildungsketten gestartet. 1.000 hauptamtliche Bildungslotsen sind inzwischen unterwegs. Die Arbeit mit Mentoren oder Schülerpatenschaften ist sehr erfolgreich, sagt Jenny Fabig. Vielleicht wäre es aber besser Wir sind keine Therapeuten, die Härtefälle betreuen. Unseren Jugendlichen fehlt oft nur Hinwendung und Rückhalt : Jenny Fabig und Wilfried Bolte. :: AUSBILDUNGSBERATUNG DER HANDWERKSKAMMERN gewesen, die zahlreichen bestehenden Initiativen zu stärken, bevor man medienwirksam neue aus der Taufe hebt. Jenny Fabig ist Koordinatorin für ehrenamtliche Projekte beim Landesverband Hamburg der Arbeiterwohlfahrt. Unter anderem betreut sie Starthilfe. Das Projekt kooperiert mit 17 Hamburger Schulen. Zwei weitere kommen bald hinzu. Ungefähr 220 Jugendliche werden dort von 160 Schülercoaches begleitet. Alle Coaches sind Ehrenamtliche. Der Älteste ist 82, die Foto: Meyer-Lüttge Jüngste 18. So unterschiedlich wie das Alter ist auch ihr Hintergrund. Viele Senioren machen mit, aber auch Studenten. Die Coachingphase beginnt in der siebten Klasse und reicht idealerweise bis in die ersten Monate der Ausbildungszeit. Wer gecoacht wird, entscheiden die Lehrer gemeinsam mit der Starthilfe-Koordination. Wichtig ist nur, sagt Coach Wilfried Bode, dass die Schülerin oder der Schüler das will, und die Eltern es mittragen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, treffen Schüler und Coach einander einmal wöchentlich in der Schule. Die Gespräche orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Jugendlichen. Schwerpunkte sind Themen mit engem Schulbezug und Berufsorientierung. Daneben bleibt Raum für persönliche Dinge. Vielen fehlt der Mut Das dürfen Sie ja wahrscheinlich gar nicht schreiben, sagt Wilfried Bolte. Doch er habe bei der Suche nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen den Eindruck, dass viele Handwerksmeister immer noch zu sehr auf Schulnoten gucken, und dabei wichtige Potenziale der Bewerber übersehen. Die meisten Jugendlichen, mit denen wir arbeiten, entwickeln schnell Motivation. Die suchen nach Perspektiven und Entwicklungschancen. Von den Betrieben könnten sie die bekommen. Aber da fehlt vielen noch der Mut. << tm Infos: www.starthilfe-hamburg.de. ICH BIN AUF EIN SEHR VERLÄSSLICHER Wenn Sie Fragen zum Thema Ausbildung haben, wenden Sie sich bitte an einen der für Sie zuständigen Ausbildungsberater Ihrer Handwerkskammer. Handwerkskammer Flensburg Hella Ennen, Tel.: 0461 866-126, h.ennen@hwk-flensburg.de Hans-Hermann Lausen, Tel.: 0461 866-129, h.lausen@hwk-flensburg.de Handwerkskammer Hamburg Katrin Bergmann, Tel.: 040 35905-254, kbergmann@hwk-hamburg.de Marcel Gottschalk, Tel.: 040 35905-21,1 mgottschalk@hwk-hamburg.de Lars Wagner, Tel.: 040 35905-228, lwagner@hwk-hamburg.de Handwerkskammer Lübeck Tanja Schippmann, Tel.: 0451 1506-279, tschippmann@hwk-luebeck.de Frank Roth, Tel.: 0451 1506-224, froth@hwk-luebeck.de Manfred Weber, Tel.: 0451 1506-228, mweber@hwk-luebeck.de Werner Schulz, Tel.: 0451 1506-129, wschulz@hwk-luebeck.de Handwerkskammer Schwerin Sybille Wolter, Tel.: 0385 7417-172, s.wolter@hwk-schwerin.de Erich Holm, Tel.: 0385 7417-173, e.holm@hwk-schwerin.de.<< PARTNER I am the power of print. Das Markenbewusstsein und die Kaufabsichten der Verbraucher werden um 50% gesteigert, wenn die Medien TV und Internet mit Print kombiniert werden. Mehr unter www.print-power.info Fotografieren Sie den Code mit Ihrem Mobiltelefon, um die Broschüre online zu bestellen. Den Code-Reader können Sie kostenlos unter www.upcode.fi herunterladen. 14 NordHandwerk April 2011

HandwerksInteressen :: politik HandwerksInteressen :: Politik ZDH in Kürze Freizügigkeit bietet Vorteile Die am 1. Mai beginnende volle Arbeitnehmerfreizügigkeit bietet vor allem Vorteile faire Rahmenbedingungen vorausgesetzt. Das unterstrich der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in einem Beitrag für die Deutsche Handwerks Zeitung. Hierzu gehöre, dass ausländische Betriebe die in Deutschland geltenden gewerberechtlichen Bestimmungen sowie die sozial- und arbeitsrechtlichen Vorgaben einhalten müssen. Grenznahe Betriebe böten, so Schwannecke, jungen Leuten aus den Nachbarländern eine Ausbildungsperspektive und leisteten damit einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Auch könnten die Betriebe mit zusätzlichen Aufträgen aus dem mittel- und osteuropäischen Wachstumsmarkt rechnen.<< tm Ernüchternde Bilanz Die bisherige Bilanz der städtischen Umweltzonen sei in jeder Hinsicht ernüchternd und werde von Experten infrage gestellt. Das betonte ZDH-Präsident Otto Kentzler in einem Beitrag für den Pressedienst markt intern. Die unverhältnismäßigen Fahrverbote gingen vor allem zu Lasten der kleinen und mittleren Betriebe. Mit der sich immer schneller drehenden Spirale der Fahrverbote müsse Schluss gemacht werden, forderte Kentzler. Bei der Reduzierung von Luftschadstoffen gelte es, die ökologischen und ökonomischen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen.<< tm Foto: Pixelio.de/T.Wengert Streichen oder weiterentwickeln? Debatte um den Steuerbonus In einem aktuellen Gutachten empfiehlt der Bundesrechnungshof die Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen abzuschaffen. Auf der Auftaktpressekonferenz zur Internationalen Handwerksmesse hat ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke auf den Zusammenhang von Klimaschutz und Handwerkskonjunktur hingewiesen. Zur Erreichung der von der Bundesregierung gesetzten energiepolitischen Ziele müsse das Sanierungstempo im Gebäudebereich erheblich gesteigert werden. Notwendig seien unter anderem die Anhebung des Förderniveaus im CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm sowie die gezielte Weiterentwicklung des Steuerbonus. Gerade um den aber sorgt sich das Baugewerbe. Anlass ist ein Anfang Februar vom Bundesrechnungshof veröffentlichtes Gutachten über die Steuerermäßigung für haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen nach 35a des Einkommensteuergesetzes. Die Finanzkontrolleure des Bundes empfehlen, beide Begünstigungen zu streichen. Als problematisch werden vor allem Schwächen in der Steuervollzugspraxis und erhebliche Mitnahmeeffekte bewertet. So betrafen 70 % der geprüften Fälle Maßnahmen, die vom Steuerpflichtigen ohnehin vergeben werden müssen etwa die Beauftragung des Schornsteinfegers. Seit seiner Einführung 2006 durch das Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung ist der Steuerbonus immer wieder in die Diskussion geraten. Anfang 2009, auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise, verdoppelte ihn die Bundesregierung wegen seiner konjunkturstabilisierenden Wirkung. Ein dreiviertel Jahr später stellte ihn eine Studie des Finanzwirtschaftlichen Forschungsinstituts der Uni Köln wieder infrage. Auftraggeber war das Bundesfinanzministerium. Bundesfinanzminister verdient Andreas Katschke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck, betrachtet die aktuelle Debatte mit Sorge. Die einseitige Argumentation des Bundesrechnungshofes, so die Befürchtung, könnte die Politik zu unüberlegtem Handeln veranlassen. Das aber wäre fatal. Der Steuerbonus kommt den Foto: Pixelio.de/R. Sturm Verbrauchern, den Steuerzahlern und dem Staat zugute. Erstens leistet er gute Dienste bei der Zurückdrängung der Schwarzarbeit. Zweitens ist er kostenneutral. Wenn nur ein Drittel der schwarz ausgeführten Arbeiten wieder legal erledigt wird, haben wir einen Selbstfinanzierungseffekt von 80 %, betont Katschke. Mit seiner Argumentation ist das Handwerk nicht allein. Schon vor drei Jahren stellte Professor Friedrich Schneider im NH-Interview klar, mit der Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen und haushaltsnahen Dienstleistungen lasse sich die Schwarzarbeit 1:1 in die offizielle Arbeit rüberholen. Schneider gilt international als einer der namhaftesten Fachleute auf dem Gebiet Schwarzarbeit/Schattenwirtschaft. Die Angst der Politik vor Steuerausfällen ist völlig unbegründet, so der Wissenschaftler. Mit jeder Rechnung verdient der Bundesfinanzminister. Der zeitlich befristete Steuerbonus steht auf dem Prüfstand. Bis Jahresmitte will die Bundesregierung die milliardenschwere Subvention bewerten.<< tm Bundesrat für einheitliche Ist-Versteuerungsgrenze Bekenntnis zu Handwerk und Mittelstand Die Ministerpräsidenten aller 16 Bundesländer sprechen sich dafür aus, bei der Umsatzsteuer an der einheitlichen Ist-Versteuerungsgrenze in Höhe von 500.000 festzuhalten. Auf seiner Sitzung am 18. März hat der Bundesrat einstimmig den Beschluss gefasst, diesen Punkt in das Steuervereinfachungsgesetz Wir bohren für Sie auch die ganz dicken Bretter! Foto: Imago aufzunehmen. In einer ersten Stellungnahme bezeichnete ZDH-Präsident Otto Kentzler das Votum der Länderkammer als deutliches Bekenntnis zu Handwerk und Mittelstand. Seit Juli 2009 gilt in den ost- und westdeutschen Bundesländern die einheitliche Ist-Versteuerungsgrenze. Die im Bürgerentlastungsgesetz getroffene Regelung läuft zum Jahresende aus. Betriebe mit einem Jahresumsatz von 500.000 brutto haben die Möglichkeit, ihre Umsatzsteuer erst dann ans Finanzamt abzuführen, wenn die Auftraggeber ihre Rechnungen tatsächlich bezahlt haben. Ohne die jetzt vom Bundesrat geforderte Entfristung wird die Ist-Versteuerungsgrenze zum 1. Januar 2012 halbiert. Damit würde, so Kentzler, mittelständischen Betrieben wertvolle Liquidität entzogen, die sie für Investitionen benötigen. << tm Unsere Ziele Förderung der Weiterbeschäftigung von Fachkräften mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder altersbedingten Einschränkungen Unterstützung bei der Eingliederung in die Arbeitswelt für Menschen mit und ohne Behinderung Unser Angebot Kapazitäten noch nicht ausgereizt Der konjunkturelle Aufschwung ist intakt, doch die Kapazitäten in den Betrieben sind vielfach noch nicht ausgereizt. Deshalb sind sie bei Neueinstellung zurückhaltend. Das sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke auf der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Handwerksmesse in München. Bis Jahresende erhofft der ZDH eine Steigerung von 25.000 Arbeitsplätzen im Handwerk. Bei den Umsätzen hält der ZDH an seinen Wachstumserwartungen von 2 % fest.<< tm Schwarzarbeiter am Eigenheim rumpfuschen lassen, rechnet sich nicht. Wer seine Immobilie renovieren oder modernisieren lässt, kann 20 % von bis zu 6.000 Arbeitskosten bei der Einkommensteuer absetzen. esa - Projektbüro Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein Mitglied im: In Kooperation mit dem Handwerker-Fonds Suchtkrankheit e.v. e s a Verein zur Förderung der Betrieblichen Eingliederung im Handwerk e. V. eingliedern statt ausgliedern Geschäftsführer: Klaus Leuchter Ilensee 4, 24837 Schleswig, Tel. 04621/9600-99, Fax 04621/9631-29, Email: info@esa-sh.de www.esa-sh.de Foto: Alexander Raths - Fotolia.com Wir helfen Ihnen gern, wenn Sie daran interessiert sind, Mitarbeiter/-innen mit Behinderung einzustellen oder weiterhin zu beschäftigen oder wenn Sie Hilfe bei der Eingliederung von Beschäftigten nach längerer Krankheit benötigen 16 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 17

HandwerksInteressen :: Märkte Lohas auf dem Vormarsch Der grüne Lebensstil bringt Märkte in Bewegung. Geiz ist längst nicht mehr geil für auf der Höhe des Zeitgeists konsumierende Lohas. Sie setzen auf Nachhaltigkeit, Gesundheit und Verantwortung. Sie interessieren sich für regenerative Energien und wollen immer authentisch sein. Um Wegwerfartikel machen sie einen großen Bogen. Sie verneinen den Markenfetischismus und begeistern sich für Elektromobilität. Gern fahren sie den Tesla Roadstar nicht immer nur zur Probe. Sie verfolgen grüne Geldanlagestrategien und Foto: Pixelio/Hannana horchen dabei nach Innen. Gesundheit und Nachhaltigkeit bilden die Orientierungspunkte für den neuen Kundentyp des Lohas (für Lifestyles of Health and Sustainability ). Im Unterschied zu den Ökos der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts ist der Konsum der Lohas nicht über den Verzicht definiert. Lohas vor allem in der gehobenen Mittelschicht zu Hause kaufen gerne ein. Nur verantwortbar muss es sein, nachhaltig, gesund, qualitativ, hochwertig. Wie tief der sich verändernde Konsum Märkte durchdringt, wird besonders deutlich im Lebensmittelbereich. Während vor zehn Jahren gerade einmal 2,1 Mrd. mit Bioprodukten umgesetzt wurden, waren es im vergangenen Jahr bereits 5,9 Mrd.. Damit ist Deutschland innerhalb der Europäischen Union Spitzenreitern. 2016 könnten es nach Expertenmeinung schon 10 Mrd. sein. Nirgendwo gibt es mehr Biosupermärkte, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) anmerkt. Das mit der Forderung nach Nachhaltigkeit, Gesundheit, Qualität auch Regionalität verbundene Nachfrageverhalten wird zum Megatrend. Es eröffnet dem gesamten Handwerk vielfältige Marktchancen, weil seine Ansprüche zum Markenkern des Wirtschaftszweigs gehören.<< tm CHI-DE-UNTERNEHMERREISEN 2011 Kontakte knüpfen in China: Jetzt informieren. In der Kooperation mit den Städten: Shanghai, Changshu, Taicang, Tianshui 合 作 单 位 : 上 海 市 政 府 常 熟 市 政 府 太 仓 市 政 府 天 水 市 政 府 ANFORDERUNGSCOUPON PER FAX AN: 040 414 33 38-18 Wir sind an Unternehmerreisen zu folgenden Themen interessiert: IT-Outsourcing Automotive Industry Green Energy / Recycling Maschinen- und Werkzeugbau Medical / Healthcare Neue Materialien / Werkstoffe Umverteilung schwächt privaten Verbrauch Sonstiges: Warum das Geld nicht mehr so locker sitzt Wir bitten um weiterführende Informationen. Bitte ankreuzen Eine der Ursachen für die chronische Schwäche des privaten Konsums in Deutschland ist die ungleiche Entwicklung des Einkommensgefüges. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Profiteure sind vor allem einkommensstarke Haushalte. Während die Einkünfte aus unternehmerischer Tätigkeit und Vermögen seit Ende der neunziger Jahre überdurchschnittlich zunehmen, stagnieren sie bei den Lohnbeziehern. Je höher aber die Einkommen, so DIW-Experte Karl Brenke, desto ausgeprägter die Sparneigung. Ein Viertel der Haushalte mit 18 NordHandwerk April 2011 dem höchsten Monatseinkommen legen regelmäßig 20 % ihrer Einkünfte auf die hohe Kante. Von den Haushalten mit dem niedrigsten Einkommen sparen dagegen mehr als vier Fünftel überhaupt nichts. Alle Einnahmen gehen in den Konsum. Das DIW bewertet diese Entwicklung nicht nur verteilungspolitisch, sondern auch makroökonomisch als problematisch. Das gesamtwirtschaftliche Konsum- und Sparverhalten dämpfe durch die Umverteilung die Konjunktur. Dies umso mehr, da das angesparte Kapital ins Ausland abfließt und nicht zur Ankurbelung der seit Jahren schwachen Investitionstätigkeit im Inland dient.<< tm Foto: Pixelio.de/K.-U. Gerhardt Die Unternehmerreisen finden unter der Leitung von CHI-DE Kommunikation & Förderung U.G statt. Firma Ansprechpartner Straße Telefon E-Mail Branche Funktion PLZ/Ort Fax Homepage Mit Unternehmerreisen Marktpotenziale prüfen und Märkte erschließen Sie möchten zunächst eine Einschätzung des Marktpotentials und der Chancen sowie Risiken Ihrer Auslandsaktivitäten vornehmen? Dann gehen Sie mit dem HBZV auf Unternehmerreise. Machen Sie sich mit geringem zeitlichem und finaziellem Aufwand ein erstes Bild über neue Märkte und knüpfen Sie gezielt erste Kontakte. Weitere Informationen zu Unternehmerreisen finden Sie unter: http://www.hbzv.de/chi-de-unternehmerreisen.pdf Weitere Infos auch bei Kontakt: HBZV GmbH Telefon: 040 414 33 38-30 Fax: 040 414 33 38-18 E-Mail: info@hbzv.com NHW 04/11

Regionales aus Hamburg HandwerksKammer :: Hamburg Unsere Themen 34 Eigene Note als Eintrittskarte Juryentscheid über Aufnahme in den Kunsthandwerkerverband AdK 28 Berufstest in der Fotobox Gemeinschaftsstand des Handwerks war ein Magnet der Messe Einstieg Weitere Themen 22 Strategiefindung mit Bürgermeister Neuer Senat beschert neue Ansprechpartner 24 Rettung mit Kammer-Hilfe Schornsteinfeger erleben Umbrüche Kooperationsbörse für Handwerk und Schulen Zukunft sichern in der Schulwerkstatt Ein Schulabschluss ist elementar. Noch entscheidender aber ist ein klares Ziel vor Augen, wie es danach weitergeht. Gerade die neuen Stadtteilschulen sehen in der Anschlussorientierung ihren Auftrag. Das Handwerk steht als Partner bereit, wie die zweite Kooperationsbörse für Handwerk und Schulen bewies. Vertreter von sechs Innungen und 21 Handwerksbetrieben saßen verteilt über den großen Saal im Gewerbehaus. Schilder auf den Tischen, die die 18 repräsentierten Gewerke auswiesen, dienten der anderen Seite als Leitsystem: Lehrer von Stadtteilschulen, aber auch Gymnasien wanderten von Tisch zu Tisch, um Glaser, Straßenbauer oder Schneider als Unterstützung für Praxistage, Nachmittagskurse und Berufsorientierungsveranstaltungen an ihren Schulen zu gewinnen. Die entsprechenden Kooperationsverabredungen konnten an Ort und Stelle unterzeichnet werden die Serviceagentur Anschluss Handwerk der Handwerkskammer Ham- burg hatte als Veranstalter mit personalisierten Formularen vorgesorgt. Stolz auf erstes Schmuckstück Sägen quietschen, Metallspäne fallen: Wer den Werkraum der Geschwister-Scholl- Stadtteilschule in Osdorf an einem Mittwochnachmittag betritt, steht mittendrin in einer Kooperation, die über das Stadium der Absichtserklärung schon weit hinausgewachsen ist. Seit vier Jahren vermittelt Jan Bierschenk Schülerinnen und Schülern Grundtechniken seines Gewerks. Wir fangen mit Zeichnen an, erzählt der Goldschmied. Die Schüler skizzieren auf Papier ihre Initialen, um sie dann aus Metall auszusägen. Es fehlt oft an Geduld, sagt der Meister mit eigenem Betrieb in der Nachbarschaft. Wenn der erste Anhänger fertig ist, seien die Schüler jedoch wahnsinnig stolz, beobachtet er. Erstmals bearbeiten fortgeschrittene Teilnehmer in seinem Kursus in diesem Schuljahr auch Edelmetalle. Ob er Talente für die eigene Werkstatt entdeckt, ist für Bierschenk bei 100 Bewerbungen auf den Ausbildungsplatz, den er alle dreieinhalb Jahre vergibt, nachrangig. Er engagiert sich, um etwas zurückzugeben. Unbekanntes Handwerk Lehrerin Britta Harder-Stamm könnte gut noch mehr Handwerker vom Typ Bierschenk gebrauchen, die Geschwister- Scholl-Schule verfügt gleich über mehrere Werkstätten. Auf der Börse sucht sie nach Lehrerin Britta Harder-Stamm und Jan Bierschenk haben ein gemeinsames Anliegen: Schüler neugierig zu machen aufs Handwerk. weiteren Kursleitern. Die Pädagogin lobt die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer und schwört auf die Wirkung von Praxiskursen in den Innungswerkstätten etwa der Kfz- oder der Tischlerinnung. Es gebe in vielen Elternhäusern Vorbehalte gegen Handarbeit, Arbeit, bei der man sich vermeintlich die Hände schmutzig macht, stellt sie fest. In der Folge lehnten auch die Kinder handwerkliche Berufe ab, ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Bestes Mittel gegen Scheuklappen: Wenn sie merken, dass es bockt, fasst Harder-Stamm ihre Erfahrung im Jargon der Schüler zusammen. Fachkräfte der Zukunft Nicht nur idealistische Motive, auch wohl begründetes Eigeninteresse veranlasst immer mehr Handwerksbetriebe, die Kooperation mit Schulen zu suchen. Es gilt früh anzusetzen, um rarer werdende Fachkräfte für sich zu gewinnen. Andreas Faak, der bei der Börse unter dem Schild Informationstechnik sitzt, sagt es ohne Umschweife: Wir wollen Auszubildende generieren. Der Leiter Administration und Logistik der Elvice GmbH hat Mühe, Bewerber für die Ausbildung zum Informationselektroniker, Fachrichtung Gerätetechnik, zu finden ein guter Realschulabschluss ist Voraussetzung. Alle wollen programmieren, aber keiner will mehr reparieren, die Unkenntnis über das Berufsbild sei groß. Dem will seine Firma entgegenwirken, indem sie Praktikumsplätze anbietet und Klassen in den Betrieb einlädt. Auch die Innung für Radio- und Fernsehtechnik würde Faak gern stärker einbeziehen. Solches Engagement passt zur Devise, die Kammer-Vizepräsident Thomas Bredow in seiner Begrüßungsrede ausgab: Wir alle sind Lotsen für unseren Nachwuchs. Nach seiner Überzeugung hält das Handwerk für jeden einen Traumberuf parat. Die Kooperationen geben den Schülern die Gelegenheit, diesen Traumberuf auch wirklich zu entdecken.<< cro. 26 Bauhandwerker in den Startlöchern Bieterverzeichnis Elbinselhandwerk :: DIE VERMITTLER 29 Schülerinnen auf Beruferallye Mädchenwirtschaft im Elbcampus 31 Eintragung plus Anmeldung Gewerbeanzeigen als neuer Service 32 Rahmenbau neuer Generation Zukunftsmarkt Umwelt Schon seit vier Jahren gibt Goldschmiedemeister Jan Bierschenk Kurse in der Geschwister-Scholl-Schule. Foto: Przybilla Die Serviceagentur Anschluss Handwerk (SAH), verantwortlich für die Kooperationsbörse, ist ein Projekt der Handwerkskammer Hamburg und wird vom Europäischen Sozialfonds und der Stadt Hamburg gefördert. Das SAH-Team vermittelt Partner aus dem Handwerk an alle Hamburger allgemeinbildenden Schulen. Bisher konnten 71 Schulen mit 226 Betrieben verknüpft werden. Über 1.200 Schülerinnen und Schüler besuchten bereits die in Kooperation mit den Innungen angebotenen Praxiskurse. Kontakt: Serviceagentur Anschluss Handwerk, Holstenwall 10, Tel.: 040 35905-495, E-Mail: mmatton@hwk-hamburg.de.<< Die Innungen waren auf der Kooperationsbörse stark vertreten. Schon jetzt ist ihr Beitrag groß: Acht von ihnen bieten bereits Praxiskurse für Schülerinnen und Schüler in ihren Lehrwerkstätten an. Fotos: Rosenau 20 NordHandwerk Xxxxx 20XX 20 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 21

HandwerksKammer :: Hamburg Neuer Senat Strategiefindung mit Erstem Bürgermeister ERFOLGREICHE HANDWERKER GESUCHT! Der Regierungswechsel ist perfekt: Mit absoluter Mehrheit hat die SPD im Hamburger Rathaus das Ruder übernommen. Das Handwerk trifft auf neue Gesprächspartner, die aber keine Unbekannten sind. Bürgermeister Olaf Scholz hat dem Handwerk bereits im Wahlkampf erste Zusagen gemacht. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen in den Unter- nehmensportraits des Norddeutschen Handwerks! Handwerker Norddeutschlands Am 20. Februar haben die Hamburger Wähler in der vorgezogenen Neuwahl der SPD die absolute Mehrheit in der Bürgerschaft beschert und die schwarz-grüne Koalition abgewählt. Am 7. März wurde Olaf Scholz zum Ersten Bürgermeister gewählt, am 23. März stellte er den neuen Senat vor. Einer der wichtigsten Ansprechpartner für das Hamburger Handwerk und die Handwerkskammer wird in Zukunft der ehemalige Präses der Handelskammer, Frank Horch, sein. Als neuer Hamburger Wirtschaftssenator verantwortet er ebenso die Gewerbeflächenpolitik wie er etwa für das Vergaberecht oder Neu in der Politik: Wirtschaftssenator Frank Horch. 22 NordHandwerk April 2011 Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung zuständig ist. Wir haben Frank Horch in der Zusammenarbeit zwischen Handwerkskammer und Handelskammer als ausgesprochen fachkundigen und zuverlässigen Partner kennengelernt, sagt Präsident Josef Katzer und blickt dem Aufeinandertreffen mit Horch in neuer Funktion mit Zuversicht entgegen. Auch Olaf Scholz ist schon in die Kammer eingeführt: Beim Spitzenduell mit Der Gesprächsfaden ist aufgenommen: Schon bei der Jahresschlussversammlung 2010 trafen Olaf Scholz, Hamburgs neuer Erster Bürgermeister, und Präsident Josef Katzer in der Handwerkskammer aufeinander. Christoph Ahlhaus (CDU) kurz vor der Wahl im Rahmen der Reihe Hamburg wählt Handwerk fragt bezog er Position zu den Forderungen des Handwerks und erläuterte sein Regierungsprogramm. Der Sozialdemokrat traf die Zusage, gemeinsam mit der Kammer kurzfristig eine Strategie zur Weiterentwicklung des Hamburger Handwerks zu erarbeiten und konkrete Vereinbarungen zu treffen. Wer Interesse hat, die Aussagen hierzu und zu anderen Themen noch einmal nachzuvollziehen, kann Videomitschnitte der Veranstaltungen unter www.hwkhamburg.de/wahl abrufen. Fast zur Hälfte neue Abgeordnete Dass nur 57,2 % der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, wirft die Frage auf, ob das neue Wahlrecht zu kompliziert war. Andererseits ermöglichte es den Wählern, Kandidaten auf den Listen gezielt zu unterstützen (siehe Kasten). Die Tatsache, dass von 120 Abgeordneten fast die Hälfte neu in die Hamburgische Bürgerschaft eingezogen ist, drückt eine gute Mischung von Kontinuität und Wandel aus.<< ar/cro :: AUFSTEIGER Das neue Wahlrecht macht es möglich: Durch ein gutes persönliches Ergebnis rückte der auf Platz 21 gesetzte Lokstedter Unternehmer Hjalmar Stemmann auf der Landesliste der CDU weit nach vorn. Mit Platz 10 gelang dem Zahntechniker, der auch Bezirkshandwerksmeister für Eimsbüttel und Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer ist, der Wiedereinzug in die Hamburgische Bürgerschaft. Stemmanns Schwerpunkte sind die Wirtschafts- und die Gesundheitspolitik. In der CDU-Fraktion möchte er als wirtschaftspolitischer Sprecher wirken. Bislang nahm diese Aufgabe Barbara Ahrons wahr, die nicht wieder kandidierte. Sie hat im Parlament viele Themen des Handwerks aufs Tapet gebracht. Die Handwerkskammer dankt ihr für dieses jahrelange Engagement.<< Fotos: Seemann/hfr Jetzt für die Ausgabe Juli 2011 anmelden! Telefon-HOTLINE Goldschmied BootsBauer FotoGraF raumausstatter stukkateur schneider optiker parkettleger lichtreklamehersteller konditor schuhmacher UP-NHW_Titel.indd 1 16.12.10 16:34 040 / 414 33 38 30 www.hbzv.com Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH Doormannsweg 22, 20259 Hamburg Tel. 040 / 414 33 38 30 Fax 040 / 414 33 38 18 anzeigen@hbzv.com

HandwerksKammer :: Hamburg HandwerksKammer :: Hamburg Hansabaustahl_Baustellenprofi 05.05.200 Schornsteinfeger-Handwerk Rettung mit Kammer-Hilfe Eine Gesetzesreform brachte die Hamburger Schornsteinfeger 2010 in eine existenzbedrohende Lage. Erst das konzertierte Vorgehen von Innung und Handwerkskammer ebnete den Weg zu einer politischen Lösung auf Landesebene. Ein Gespräch mit Obermeister Rainer Hoppe über die Umbrüche im Schornsteinfeger-Handwerk. NordHandwerk: Wie haben Sie die Zeit Anfang 2010 erlebt? Hoppe Die Einkommensverluste durch Inkrafttreten der bundeseinheitlichen Kehrordnung waren drastisch. Sie lagen bei 20 bis 35 %. Es ist nicht schön, wenn Sie abends von Kollegen angerufen werden, die sagen: Ich kann nicht mehr Kosten deckend arbeiten, ich muss meinen Mitarbeiter entlassen. NordHandwerk: Was hatte sich rechtlich so Gravierendes geändert? Hoppe Das neue Schornsteinfeger- Handwerksgesetz, das die Grundlage der Kehrordnung bildet, entstand als Reaktion auf ein EU- Verfahren wegen Verstoßes gegen die Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit. Es beschneidet die Aufgaben der Obermeister Rainer Hoppe. Schornsteinfeger so fällt die Prüfung von Dunstabzugsanlagen oder Hell- und Dunkelstrahlern nicht mehr in unseren Bereich. Vor allem aber berücksichtigt die einheitliche Gebührenordnung nicht die Besonderheiten eines Stadtstaates wie Hamburg. NordHandwerk: Worin bestehen diese Besonderheiten? Hoppe In den Flächenstaaten können die Kehrbezirke durch Neubaugebiete wachsen so ist ein Ausgleich möglich, wenn die Gebühren sinken. In Hamburg ist eher das Gegenteil der Fall: An die Stelle der Gastherme in jeder Wohnung treten zentrale Feuerungsanlagen. NordHandwerk: Was hat die Innung unternommen, um gegenzusteuern? Hoppe Wir haben die Probleme vorausgesehen und frühzeitig das Gespräch mit den Behörden gesucht. Doch erst als wir Ende 2009 die Handwerkskammer einschalteten, kam auf politischer Ebene Bewegung in die Sache. Dann ging es zum Glück schnell: Im Juni 2010 verabschiedete die Bürgerschaft einstimmig ein Abweichungsgesetz für Hamburg. Das ist bundesweit einmalig. Persönlich möchte ich Herrn Präsident Katzer und Hauptgeschäftsführer Glücklich für ihr Engagement danken. NordHandwerk: Welche Verbesserungen brachte das Gesetz? Hoppe Die zugehörige Landeskehr- und Gebührenordnung schreibt Arbeitswerte fest, die zwar niedriger ausfallen als vor 2010. Aber ein Teil der Verluste konnte ausgeglichen werden. Unsere 109 Betriebe stellen wieder ein, das Verhältnis ein Meister ein Geselle ist unser gemeinsames Ziel. Zudem haben wir als Teilkompensation neue Aufgaben im Zusammenhang mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) erhalten. Das betrifft die Anlagentechnik. Wir prüfen den Heizkessel. Sind die Heizungsrohre gedämmt? Neue Aufgabenbereiche werden mit Nachdruck und Nachweis geschult. Der Schornsteinfeger gehört zum Viertel dazu, wie hier Lutz-Matthias Peters, der in Hamburg-Nord zudem Bezirkshandwerksmeister ist. NordHandwerk: Sehen Klempner und Heizungsbauer das nicht mit Unbehagen? Hoppe Nein, wir haben ein sehr gutes Verhältnis zur SHK-Innung. Dabei hilft eine klare Aufgabenteilung. Zurzeit arbeiten wir an einer Empfehlung mit dem Tenor Wer misst, darf Anlagen nicht warten und umgekehrt. NordHandwerk: Die Hamburger Sonderregelung gilt bis Ende 2012, die gesetzliche Übergangszeit im Reformprozess endet 2013. Was kommt danach? Hoppe Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Landeskehrordnung fortbesteht und wir weitere Tätigkeiten der EnEV übernehmen können wie die energetische Prüfung von Gebäudehüllen. Die Schornsteinfeger sind schon heute anerkannte Gebäudeenergieberater. Trotzdem sind weitere grundlegende Anpassungen erforderlich, um nach 2013 für den freien Wettbewerb gerüstet zu sein. Auch wenn die Kriterien zur Vergabe von Kehrbezirken, die nun befristet erfolgt, noch unklar sind: Zusammen mit Handwerkskammer und Behördenvertretern werden wir die Zukunft der Hamburger Schornsteinfeger aktiv gestalten.<< cro Fotos: Schornsteinfeger-Innung Foto: Handelskammer/Wallocha Unternehmensführung Verantwortliches Handeln wird gefördert Handwerksbetriebe tragen in vielerlei Hinsicht gesellschaftliche Verantwortung. Felder sind: eine mitarbeiterorientierte Personalpolitik, die die Belegschaft motiviert und so die Produktivität steigert; der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen, durch den Kosten sinken können und Innovationen angeregt werden; gesellschaftliches Engagement. Wie die Bundesregierung eine verantwortliche Unternehmensführung fördert, erläutern Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bei einer kostenfreien Veranstaltung am 27. April ab 18 Uhr in der Handwerkskammer. Zudem informiert die Kammer über eigene Aktivitäten in diesem Bereich.<< ar Anmeldung: Andreas Rönnau, Handwerkskammer Hamburg, Tel.: 040 35905-326, oder per E-Mail: aroennau@hwk-hamburg.de Handelskammer Hamburg Fritz Horst Melsheimer ist neuer Präses Sieht die Zusammenarbeit mit dem neuen Senat als chancenreich : Präses Fritz Horst Melsheimer. Internetauftritt Eckpunkte für erfolgreiche Online-Präsenz Orientierungswissen vermittelt der E- Commerce-Berater der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade bei einer kostenlosen Informationsveranstaltung am Montag, 11. April, ab 18 Uhr in der Handwerkskammer Hamburg. Er beantwortet Fragen rund um die Firmenpräsentation im Internet: Wie erreicht ein Handwerksbetrieb seine Zielgruppen am besten? Auch über Facebook? Wer berät bei der Umsetzung? Welche Kosten fallen für eine Website an? Anschließend stellen sich fünf Internetdienstleister vor: Es sind dies die Anbieter Nordicweb, Homepage Helden, 1 & 1, Charisma Team sowie Dumrath und Fassnacht. << ar Anmeldung: Heidrun Barkowski, Handwerkskammer Hamburg, Tel.: 040 35905-322, oder per E-Mail: hbarkowski@hwk-hamburg.de Fritz Horst Melsheimer hat die Nachfolge von Frank Horch als Präses der Handelskammer Hamburg angetreten. Der Vorstandschef der Hanse Merkur Versicherungsgruppe wurde Anfang März vom Plenum der Kammer gewählt, in dem 66 Vertreter aller dort organisierten Branchen sitzen. Melsheimer war bereits seit 2008 Vizepräses der Handelskammer und leitete den Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft. Die Neubesetzung wurde erforderlich, nachdem Frank Horch Anfang des Jahres in die Politik gewechselt war. Der parteilose Horch ist neuer Hamburger Wirtschaftssenator. Die Zusammenarbeit mit einem mit absoluter Mehrheit regierenden SPD-Senat, dessen Protagonist schon vor Wochen den engen Schulterschluss mit der Wirtschaft gesucht hat, verspricht besonders spannend und chancenreich zu werden, sagte Melsheimer nach seiner Wahl. Der 60 Jahre alte Präses hob in diesem Zusammenhang unter anderem die Mittelstands- und die Gewerbeflächenpolitik hervor.<< cro Baustellenprofi Baustelleneinrichtungen alles aus einer Hand Bau-WC, Bauzaun, Bauwagen Büro-, Sanitär- und Materialcontainer 40 Jahre BAUELEMENTE MOBILE RÄUME Porgesring 12 22113 Hamburg Tel. 040/73 36 07-0 Fax: 040 73 36 07 22 www.hansabaustahl.de NordHandwerk ANzeigeNberAtuNg Kumst Media telefon 040 / 414 33 38 31 HbzV gmbh www.hbzv.com NHW_AnzBeratung_056x20.indd 1 20.01.11 12:40 24 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 25

HandwerksKammer :: Hamburg HandwerksKammer :: hamburg Bieterverzeichnis Elbinselhandwerk Kammerservice Betriebswirte im Handwerk Bauhandwerker in den Startlöchern Eine Harburger Firma und sieben Wilhelmsburger Bauhandwerksbetriebe sind die Ersten: Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Bieterverzeichnis Elbinselhandwerk nahmen sie das Qualitätssiegel Elbinselhandwerk in Empfang. Im Bieterverzeichnis stellen lokale Betriebe nachprüfbar ihre Potenziale dar und erhalten den Service einer passgenauen und neutralen Vermittlung zu ausgeschriebenen Projekten beziehungsweise interessierten Bauherren auf der Elbinsel. Das Bieterverzeichnis Elbinselhandwerk ist ein Pilotprojekt der Handwerkskammer Hamburg. Es wird vom Beratungsteam Elbinselhandwerk umgesetzt, das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert :: GLÜCKWUNSCH 75-jähriges Bestehen Hammonia Wäscherei und Wäscheverleih Hartwig GmbH, Rütersbarg 50, 22529 Hamburg. Heinz Bräuer & Co. KG, Bäckerei, Billstr. 188, 20539 Hamburg. 50-jähriges Bestehen Hans Luther GmbH, Klempnerbetrieb, Dorotheenstr. 17, 22301 Hamburg. 25-jähriges Bestehen Kurt Moser Luftheizungstechnik GmbH, Hochfeld 30, 22607 Hamburg. Rolf Haller, Friseur, Parchimer Str. 10, 22143 Hamburg. Sicherheit & Design Frank Döhner Baubeschläge GmbH, Kollaustr. 212, 22453 Hamburg. Nachträglich: Karl-Heinz Diestelmann, Tischler, Stader Str. 18, 21075 Hamburg. Grabmale Werner Blanck GmbH, Molkenbuhrstr. 11a, 22525 Hamburg. Mit ihnen startet das Bieterverzeichnis: die Vertreter der ersten eingetragenen Bauhandwerksbetriebe. wird. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Hamburg und die Internationale Gartenschau Hamburg, igs 2013, unterstützen das Vorhaben. Zirka 50 Handwerksbetriebe und interessierte Fachleute besuchten die Auftaktveranstaltung in Wilhelmsburg. Die Initiatoren hoffen nun auf zeitnahe rege Beteiligung, da ein solches Instrument der Handwerkervermittlung mit jedem einge- Arbeitsjubiläum: 45 Jahre Hans-Joachim Keibel, Steinmetz, Westphely und Malota, Steinmetzbetrieb Grabmale ohg, Alsterdorfer Str. 536 538, 22337 Hamburg. Manfred Borutta, Teiledienstmitarbeiter, Hans-Werner Fröhlich, Karosseriebauer, Helmut Renken, Kfz-Mechaniker, Dieter Roese, Teiledienstmitarbeiter, und Manfred Völlner, gewerblicher Mitarbeiter, alle: Volkswagen Automobile Hamburg GmbH, Fruchtallee 53, 20259 Hamburg. Arbeitsjubiläum: 40 Jahre Rainer Dolezyk, Elektromechanikermeister und Prokurist, Plöger Sensor GmbH, Feßlerstr. 3, 22083 Hamburg. Ingrid Schütt, kfm. Angestellte, Schütt GmbH, Nutzfahrzeug-Service, Stenzelring 28, 21107 Hamburg. Jürgen Krassmann sowie tragenen Betrieb für die Auftraggeberseite interessanter wird. Wer seinen Bauhandwerksbetrieb gegen eine geringe Jahresgebühr ebenfalls eintragen lassen möchte, findet alle aktuellen Informationen zum Bieterverzeichnis unter www.bv-elbinselhandwerk.de. Kontakt per E-Mail: elbinselhandwerk@hwkhamburg.de oder per Telefon: 040 35905-479 (Jana Schlick, Projektleitung).<< pm Peter Schuhr, Ernst Dello GmbH & Co. KG, Nedderfeld 91, 22529 Hamburg Thomas Dams, Werkstattmeister, Gunnar Leibelt, Kfz-Mechaniker, Rüdiger Maas, Kfz-Mechaniker, Ralf Marquardt, Werkstattdisponent, Rainer Michaelis, Teiledienstmitarbeiter, und Wilfried Ratthey, Serviceberater, alle: Volkswagen Automobile Hamburg GmbH, Fruchtallee 53, 20259 Hamburg. Arbeitsjubiläum: 25 Jahre Nachträglich: Harry Tönnies, Qualitätsmitarbeiter, Hillmer Maschinenbau GmbH, Ochsenwerder Landstr. 33c, 21037 Hamburg. Die Handwerkskammer Hamburg gratuliert recht herzlich und wünscht allen Jubilaren für die Zukunft weiterhin alles Gute.<< Foto: Arlt Langer Donnerstag im Servicecenter Handwerker sind viel beschäftigte Leute, die Zeit, sich um Formalitäten zu kümmern, ist gerade tagsüber knapp. Dem trägt das Servicecenter der Handwerkskammer Hamburg ab dem 1. April 2011 mit erweiterten Öffnungszeiten bis in den Abend Rechnung. Jeweils donnerstags ist die zentrale Anlaufstelle für alle Kunden, Betriebe und Existenzgründer bis 18.30 Uhr für Anliegen rund ums Handwerk da. Von Montag bis Mittwoch ist das Servicecenter am Holstenwall 12 von 7.45 bis 16.30 Uhr, am Freitag bis 16 Uhr geöffnet.<< cro Fernsehtipp Kunstfehler am Elbcampus Ein falscher Handgriff reicht aus, um das Leben eines Menschen schicksalhaft zu verändern. Die Folgen ärztlicher Kunstfehler für Patient und Arzt thematisiert der Fernsehfilm Engel der Gerechtigkeit, der am 27. April um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt wird. Die Kulisse könnte vielen bekannt vorkommen: Für die Dreharbeiten mit Katja Weizenbröck und Robert Atzhorn verwandelte sich der Elbcampus im August 2010 in eine Klinik.<< cro Studium verschafft Durchblick Das Ziel ist erreicht: Strahlende Gesichter waren bei der Verabschiedung der neuen Betriebswirte zu sehen. Sie haben genügend betriebs- und volkswirtschaftliche Kenntnisse erworben, um die Zeichen der Zeit zu verstehen und für Ihren Betrieb zu interpretieren. Zum erfolgreichen Studienabschluss gratulierte Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, jetzt in einer Feierstunde 33 neuen Betriebswirten des Handwerks. Das Wissen, das sich die Absolventinnen und Absolventen zum Teil neben dem Beruf angeeignet haben, reicht von der kompetenten Personalführung über das Controlling, Steuer- und Rechtsfragen bis zum Marketing. Eine starke Praxisorientierung zeichnet die Fortbildung aus.<< cro rettungszeichenleuchte ks damit sie nicht im dunkeln stehen, wenn es darauf ankommt NEU! Vertriebsbüro jetzt in Hamburg :: AMTSKÖST Zum 30. Mal laden die Betriebswirte des Handwerks Hamburg e. V. zur Amtsköst in die Handwerkskammer ein. Vertreter aus Handwerk, Politik und Wirtschaft begegnen sich dabei am 8. April ab 18 Uhr in geselligem Rahmen. Den Festvortrag zu den Chancen der Energiewende hält Klaus Peters, Gesamtproduktionsleiter der Windenergiefirma Enercon. Festredner ist Kammerpräsident Josef Katzer. Für Interessierte ist eine Teilnahme nach vorheriger Anmeldung bei Klaus Schmorleiz, Tel. 040 829657 (AB), möglich.<< Telefon 02137 7894-0 Telefax 02137 7894-40 www.akkufischer.de Foto: Biedermann 26 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 27

HandwerksKammer :: Hamburg HandwerksKammer :: hamburg Messe Einstieg Berufstest in der Fotobox Mädchenwirtschaft 1.250 Schülerinnen auf Beruferallye Mit einem weit gefächerten Ausstellerspektrum bot die Messe Sie sägten, stanzten, feilten und bedienten wie selbstverständlich Dreh-, Bohr- und Reinigungsmaschinen: 1.250 Mädchen entdeckten im Elbcampus bei der 18. Mädchenwirtschaft auf spielerische Weise die vielfältigen Seiten des Handwerks. Einstieg Entscheidungshilfe bei der Berufsfindung. Das Hamburger Handwerk zeigte seine Vielfalt mit einem geschlossenen Auftritt. Fotos: Pioch/Heine/Rosenau Ich als Friseurin? Als Gerüstbauerin? Als Zahntechnikerin? Einen optischen Eindruck, wie das aussehen würde, vermittelte auf der Studien- und Berufsorientierungsmesse die umlagerte Fotobox :: AMTLICHES der Imagekampagne des Handwerks mit persönlichen Collage-Fotos. Eine praktische Vorstellung von verschiedenen Handwerksberufen gab der rund 300 Quadratmeter große, weithin sichtbare Gemeinschaftsstand Einheitlich wie nie präsentierte sich das Handwerk in den Hamburger Messehallen. von Hamburger Innungen und Verbänden sowie der Handwerkskammer: Da schwang ein Dachdecker den Schieferhammer, ein Tischler setzte den Hobel an und eine Fleischereifachverkäuferin belegte Schnittchen, die sie anschließend an die Besucher verteilte. Dazu gab es jede Menge Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk bis hin zum Studium an der Berufsakademie. Endlich erhalte man mal klare Auskunft, lobte Marvin Nielsen. Der 17-Jährige mit Hauptschulabschluss hatte in Begleitung von Mutter und Freundin gezielt den Handwerksstand angesteuert: Tischler ist sein Wunschberuf, die Alternative wäre Zimmermann. Insgesamt nutzten 38.000 Jugendliche, Eltern und Lehrer an zwei Tagen Ende Februar die Gelegenheit, sich bei 330 Ausstelllern für ihren Einstieg in die Berufswelt kundig zu machen.<< cro Die Siebt- und Achtklässlerinnen aus Hamburger Stadtteilschulen waren an allen 19 Stationen der Beruferallye zum Mitmachen aufgefordert: ob es beim Gartenbau-Fachverband darum ging, Blumen zu bestimmen, oder am Stand der Bäckerinnung, die Zutaten für ein Mischbrot zu benennen. Zur Seite standen den Schülerinnen bei den Aufgaben fast immer junge Frauen, die gerade den jeweiligen Beruf erlernen. Die angehende Kfz-Mechatronikerin Vanessa Kokrhac etwa erklärte den Rallye-Teilnehmerinnen am Modell, wie die Bremsbeläge eines Autos auszubauen sind, bevor sie selbst Hand anlegten. Die Feinwerkmechaniker-Auszubildende Von der Leiste zum Würfel: Mit Eifer arbeiteten die Mädchen an ihrem ersten Tischler-Werkstück. Domenica Küch gab Auskunft zum Anforderungsprofil und den Erfolgserlebnissen ihres Berufs: So fertigt sie zum Beispiel Kupferspulen für Versuche am Institut für angewandte Physik der Universität Hamburg, ihrem Ausbildungsbetrieb. Einer der wenigen männlichen Besucher der Berufsorientierungsveranstaltung war Propst Jürgen F. Bollmann. Der bischöfliche Stellvertreter in der Nordelbischen Kirche zeigte sich beeindruckt, wie das Handwerk Mädchen berufliche Perspektiven nahebringt, die oft noch als untypisch für sie gelten. Neben der Handwerkskammer gehört zu den Veranstaltern der Mädchenwirtschaft auch der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt. Weiterhin beteiligt sind die Agentur für Arbeit, das Mädchenprojekt Dolle Deerns sowie viele Hamburger Innungen, Institutionen und Handwerksbetriebe. Nach Einschätzung aller Beteiligten bewährte sich der Elbcampus als neuer Ausrichtungsort. Mehr Licht und Luft trugen viel zur produktiven Atmosphäre bei.<< cro Foto: Rosenau Innung des Bekleidungshandwerks Hamburg wählt neuen Vorstand Im Rahmen der Innungsversammlung am 24. Februar 2011 wurde der Vorstand der Innung des Bekleidungshandwerks Hamburg neu gewählt und setzt sich wie folgt zusammen: Obermeisterin: Christina Wüstner. Stv. Obermeister: Thorsten Schön. Lehrlingswartin: Sinah Röh. Weiteres Mitglied: Kornelia Kopka. Die Handwerkskammer Hamburg wünscht dem Vorstand eine erfolgreiche Amtszeit. Wahl des Gesellenausschusses der Innung des Bekleidungshandwerks Hamburg vom 15. Februar 2011 Amtszeit: 5 Jahre. Vorsitzende: Lea Müller, i. Fa. Hüte und Kostüme Thorsten Schön, Tel.: 040 39 90 59 07. Stellv. Vorsitzende: Heike Wend, i. Fa. Gattermann Stilbüro e. K. Tina Gattermann, Tel.: 040 52 59 17 60. Schriftführerin: Annabella Wittki, i. Fa. Hüte und Kostüme Thorsten Schön, Tel.: s. o. Metall-Innung Hamburg wählt neuen Vorstand Am 24. November 2010 wurde der Vorstand der Metall-Innung Hamburg für die Wahlperiode vom 1.1.2011 bis 31.12.2015 neu gewählt und setzt sich wie folgt zusammen: Obermeister: Dipl.-Ing. Udo Scheliga. Stellv. Obermeister: Sven-Olof Ludwig, Schlossermeister. Beisitzer: Dipl.-Ing. Frank Harden sowie Dipl.-Ing. Jürgen Heller. Die Handwerkskammer Hamburg wünscht dem neuen Vorstand eine erfolgreiche Amtszeit. Wahl des Gesellenausschusses der Metall-Innung Hamburg vom 1. Dezember 2010. Amtszeit: 5 Jahre vom 1.1.2011 bis 31.12.2015. Vorsitzender: Michael Rammow, in Fa. Greggersen Gastechnik GmbH, Bodestraße 29, 21031 Hamburg. Stellv. Vorsitzender/Schriftführer:Peter Döhring, in Fa. Ihlenfeld & Berkefeld GmbH, Holtbarg 23, 22589 Hamburg. Stellv. Schriftführer: Steffen Heher, in Fa. Heher Bauschlosserei Metallbau GmbH, Oldenfelder Bogen 13, 22143 Hamburg. Stellv. Beisitzer: Jan Hinrichsen, in Fa. Wanzenberg Metallbau GmbH, Elbgaustr. 248 c, 22547 Hamburg.<< 28 NordHandwerk April 2011 April 2011 NordHandwerk 29

HandwerksKammer :: Hamburg HandwerksKammer :: hamburg Gewerbeanzeigen :: FORTBILDUNG ELBCAMPUS Friseurakademie Hamburg Nailart, Aufbaukurs, Gel- und Pulver-Flüssigkeits-Technik, WE, 23.4.2011, 8 U-Std., Sa, 8.30 16 Uhr, 137,75 mit Hwk-Karte, 145 ohne. Geprüfter Nageldesigner (HWK), WE, 2. 7.5.2011, 64 U-Std., Mo Sa, 9.30 16.30 Uhr, 1.377,50 mit HwkKarte, 1.450 ohne. Kaufmännische Fortbildung Kaufmännischer Fachwirt, Modul Recht, TZ, 5.4. 31.5.2011, 100 U-Std., Di, Do, 18 21.15 Uhr, ca. alle 2 Wo Sa, 8.30 15.30 Uhr, 665 mit Hwk-Karte, 700 ohne. Technischer Fachwirt, Teil III der MV, VZ, 2.5. 10.6.2011, 220 U-Std., Mo Fr, 8 15.15 Uhr, 1.140 mit Hwk-Karte, 1.200 ohne. Fortbildung Hausmanagement, Modul Heizungstechnik, VZ, 6.+7.4.2011, 16 U-Std., Mi+Do, 9 16.15 Uhr, 286,90 mit Hwk-Karte, 302 ohne. Hausmanagement, Modul Elektrotechnik, VZ, 3.+4.5.2011, EDV-Seminare CAD-Fachkraft, Modul Erweiterte Möglichkeiten in 2-D, VZ, 11. bis 26.4.2011, 80 U-Std., Mo Fr, 8 15.15 Uhr, 864,50 mit Hwk-Karte, 910 o. CAD-Fachkraft, Modul AutoCAD Systemadministration und Netzwerke, VZ, 18.4. 3.5.2011, 80 U-Std., Mo Fr, 8 15.15 Uhr, 864,50 mit Hwk-Karte, 910 ohne. CAD-Fachkraft, Modul Kommunikation, VZ, 27.4. 10.5.2011, 80 U-Std., Mo Fr, 8 15.15 Uhr, 864,50 mit Hwk-Karte, 910 ohne. Büroorganisation mit Outlook, WE, 29.+30.4.2011, 12 U-Std., Fr, 17.15 20.15 Uhr, Sa, 9 16 Uhr, 175,75 mit Hwk-Karte, 185 ohne. 3-D-Studio Max 2011 + Photoshop CS4, VZ, 2. 6.5.2011, 40 UStd., Mo Fr, 8 15.15 Uhr, 1.229,25 mit Hwk-Karte, 1.295 ohne. Eintragung plus Anmeldung Lehrgänge Umwelttechnik Korrosion in Heizungsanlagen, WE, 9.4.2011, 8 U-Std., Sa, 8.30 15.30 Uhr, 99,75 mit HwkKarte, 105 ohne. Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz, VZ, 11. 14.4.2011, 32 U-Std., Mo Do, 9 16 Uhr, 688,75 mit Hwk-Karte, 725 ohne. Der Kammerservice wird noch umfassender: Künftig sind auch Gewerbeanmeldungen sowie Um- und Abmeldungen im Servicecenter am Holstenwall möglich. Das vereinfacht vor allem für Existenzgründer im Handwerk die Formalitäten. Akademie des Handwerks Hamburg (AHH) Die VOB in der Praxis, TZ, 5. 14.4.2011, 16 U-Std., Di+Do, 18 21.15 Uhr, 237,50 mit Hwk-Karte, 250 ohne. Marketing und Werbung, Intensivkurs für Kleinbetriebe, WE, 15.+16.4.2011, 16 U-Std., Fr+Sa, 9 16 Uhr, 285 mit Hwk-Karte, 300 ohne. Heute Kollege morgen Chef, Rollenwechsel, TZ, 15.4. 13.5.2011, 16 U-Std., Fr, 14 21 Uhr, 285 mit Hwk-Karte, 300 ohne. Projektmanagement Solarstromanlagen, VZ, 11.4. 31.5.2011, 280 U-Std., Mo Fr, 9 16 Uhr, 2.793 mit Hwk-Karte, 2.940 ohne. Beratung und Informationen: Tel.: 040 35905-777, E-Mail: weiterbildung@elbcampus.de, Internet: www.elbcampus.de Als unendliche Geschichte schilderte Kammerpräsident Josef Katzer auf der Jahresschlussversammlung 2010 die Bemühungen um eine Verwaltungsvereinfachung: Es war einmal eine Idee... nämlich die Idee, anno 2007 die Verwaltung zu verschlanken und die Eintragung in die Handwerksrolle gleichzeitig und am selben Ort, hier am Holstenwall, mit der Gewerbeanmeldung zu verbinden. Klingt ganz einfach, ist es auch. Vor allem die jährlich weit über 2.000 Existenzgründer im Handwerk sollten davon profitieren. meint sind damit Gewerbeanmeldungen, -ummeldungen und -abmeldungen. Deren Zahl liegt in Hamburg insgesamt bei zirka 24.000 im Jahr. Aus Wirtschaftssicht wird die Handwerkskammer damit zum achten Bezirksamt der Stadt. Eine Erklärung für die lange Dauer, bis das Ziel erreicht war, gibt es indes: Hamburg hatte zunächst über eine Bundesratsinitiative eine Änderung der Gewerbeordnung angestrebt. Der Vorstoß scheiterte aber im Bundestag. Rundumpaket für Handwerker Mehr Service durch neues Gesetz Katzers eindringlicher Appell an die zahlreichen Parlamentarier unter den Gästen, zu einer Entscheidung zu gelangen, tat Wirkung: Nach über dreijährigem Vorlauf verabschiedete die Hamburgische Bürgerschaft noch vor den Neuwahlen im Februar einstimmig ein Gesetz, das sowohl die Handwerkskammer als auch die Handelskammer mit Aufgaben des Gewerbeanzeigeverfahrens betraut. Ge- Für den neuen Service greifen die Kammern auf das technische System der Stadt zu. Die Gebühr ist mit zurzeit 20 identisch mit der beim Bezirksamt. Die Gewerbeanzeigen runden das Angebot der Handwerkskammer beim Start in die Selbstständigkeit ab: Das setzt mit kompetentem Rat zu Businessplan, Finanzierung, Rechtsform, Fördermöglichkeiten und Versicherung sowie weiteren und sehr individuellen Beratungsleistungen durch die Foto: Shutterstock VZ = Vollzeit, TZ = Teilzeit WE = Wochenende MV = Meistervorbereitung Hwk-Karte = Handwerkskarte 16 U-Std., Di+Mi, 9 16.15 Uhr, 143,45 mit Hwk-Karte, 151 ohne. Fachwirt für Gebäudemanagement (HWK), WE, 22.4.2011 21.4.2012, 400 U-Std., Fr, 9.30 18 Uhr, Sa, 8 17 Uhr, 4.227,50 mit Hwk-Karte, 4.450 ohne. Elektro-Hydraulik, VZ, 11. 13.4.2011, 24 U-Std., Mo Mi, 8 15.15 Uhr, 413,25 mit Hwk-Karte, 435 ohne. Messtechnik für die Hydraulik, VZ, 3.+4.5.2011, 16 U-Std., Di+Mi, 8 15.15 Uhr, 380 mit Hwk-Karte, 400 ohne. Existenzgründer können schneller an die Arbeit gehen: Die Gewerbeanmeldung und die Eintragung in die Handwerksrolle lassen sich seit Neuestem verbinden ein Besuch in der Kammer reicht aus. Betriebsberatung ein, umfasst die Weiterbildung und endet nur vorläufig bei der Gewerbeanmeldung und der Eintragung in die Handwerksrolle.<< cro Kontakt: Handwerkskammer Hamburg, Servicecenter, Holstenwall 12, Tel.: 040 35905555, Fax: 040 35905-394, E-Mail: info@hwk-hamburg.de Angebot des Monats Begrenzte fossile Energieträger zwingen zum Umdenken. Den Energieverbrauch bestehender Gebäude durch effektiven baulichen Wärmeschutz und moderne Heizungsanlagen zu vermindern ist eine der wirksamsten Methoden zur Energieeinsparung. Aufgabe des Gebäudeenergieberaters ist es, durch eine qualifizierte Vor-Ort-Beratung Schwachstellen am Gebäudebestand aufzudecken und dem Ei- 30 NordHandwerk April 2011 gentümer Lösungsvorschläge für eine energieeffiziente und bauphysikalische Optimierung aufzuzeigen. Im Lehrgang Gebäudeenergieberater erwerben die Teilnehmer die notwendigen Kenntnisse zur Ausstellung von Energiepässen gemäß Energieeinsparverordnung. Sie kennen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden in Verbindung mit dem Einsatz regenerativer Ressourcen. Foto: Shutterstock Kompetenz in Energieberatung Das Ziel ist eine ganzheitliche energetische Gebäudeoptimierung. Der nächste Lehrgang startet am 6. Mai 2011. Information und Anmeldung: Tel.: 040 35905-777, E-Mail: weiterbildung@elbcampus.de Sie suchen? NordHandwerk im Internet Auszubildende Metallbau, Fachrichtung Konstruktionstechnik Alle Beiträge aus dem NordHandwerk online unter www.nord-handwerk.de Folgen Sie uns auf Twitter www.twitter.com/nordhandwerk Die gibt es bei uns! Kostenlos zur Übernahme aus laufender Ausbildung, mit abgeschlossenem 1. Lehrjahr! Vorheriges Praktikum sofort möglich. Info Tel. 040 / 743 17 117 Herr Heeren movego GmbH Metallbau und Ausbildungsförderung m o v e g o Lederstrasse 22, 22525 Hamburg Druck_vh_movego_Anzeige SoPro 88x56.indd 1 April 2011 NordHandwerk 31 15.02.2011 11:28:27