www.teamrheinland-akademie.de www.team-rheinland.de Der schnelle Einstieg in die Welt des NLP Nicht an sich zu arbeiten heißt, den anderen keine Gelegenheit zu geben, eine bessere Version von uns kennenzulernen und das wäre bedauerlich. Matthias Varga von Kibét RHEINLAND
Inhalt Auf zu neuen Ufern...3 Woran NLP glaubt...5 Repräsentationssysteme...7 Zugangshinweise...9 Kalibrieren...11 Kommunikation & Rapport...12 Ankern...14 Die Landkarte ist nicht das Gebiet...16 Die berühmten 5 Ws...17 Vom Wunsch zum Ziel...19 Die Walt-Disney-Strategie...22 Reframing...23 Glaubenssätze...26 Und für wen ist NLP geeignet?...28 2
Auf zu neuen Ufern Die Ursprünge des NLP Muss Veränderung schwerfallen? Braucht es stets Zeit, Schweiß und Tränen, damit Menschen seelische Probleme bezwingen und ihre Grenzen verschieben können? Nein, behaupteten vor rund 40 Jahren zwei junge US-Amerikaner und setzen mit ihrer Pionierarbeit viele bis dato gültige Dogmen außer Kraft. Würde man die Überlegungen, von denen der Psychologe Richard Bandler und der Sprachwissenschaftler John Grinder am Rande des kalifornischen Hochschulbetriebs der 1970er Jahre geleitet wurden, in einer Frage bündeln, so könnte diese lauten: Was hilft Menschen wirklich? Bandler, selbst noch junger Student und von den nach seinem Geschmack praxisfernen akademischen Lerninhalten ernüchtert, hatte sich auf eigene Faust intensiv mit Gestalttherapie nach Fritz Perls beschäftigt und gab seine Kenntnisse und Fertigkeiten nun in allwöchentlichen Seminaren erfolgreich an Kommilitonen weiter. Die Kunde von Bandlers außerordentlicher Begabung auf diesem etablierten Zweig der Psychotherapie erreichte bald auch den um einige Jahre älteren John Grinder, damals Assistenzprofessor für Linguistik unter dem renommierten Anthropologen Gregory Bateson. Grinder hatte zwar keinerlei Ahnung von therapeutischer Begleitung, interessierte sich jedoch für alles, was menschlichem Lernverhalten Eleganz und Effizienz verhieß. In dem pragmatisch orientieren Bandler erkannte Grinder alsbald ein lohnendes Forschungsobjekt. Die beiden trafen schließlich eine Vereinbarung: Bandler sollte ihm alles beibringen, was er über Gestalttherapie und deren Anwendung wusste. Im Gegenzug wollte er Bandler Arbeitsweise genau studieren und diesem hernach sagen, wie genau er (Bandler) dabei vorging. 1 Nach einigen Monaten hatte Grinder nicht bloß veränderungswirksame Muster in Bandlers Vorgehen entdeckt, sondern war auch in der Lage, genauso effektiv zu arbeiten wie dieser. Grinder hatte Bandler damit gewissermaßen modelliert. Eben darum geht es im Neurolinguistischen Programmieren (NLP): Das, was irgendein Mensch besonders gut beherrscht, genau zu analysieren und aus den identifizierten Regeln und Mustern schließlich Modelle zu bauen. 1 Dass Bandler dies anfangs nicht klar war, mag zunächst erstaunlich wirken. Tatsächlich handelt es sich bei einer Fähigkeit und dem Wissen darum, worin genau diese Fähigkeit besteht, um zwei verschiedene Paar Schuhe. Falls Sie, lieber Leser, zum Beispiel ein Rechenkünstler oder vortrefflicher Rechtschreiber sind, dann versuchen Sie doch mal, jemand anderem präzise zu vermitteln, wie Sie das anstellen. 3
Ein solches Modell besteht aus einem Satz von Handlungsschritten, mit dem andere Menschen praktisch arbeiten können. So wird eine bestimmte Fertigkeit lehr- und lernbar gemacht. Ein einschlägiges Beispiel dafür wird uns später noch im Kapitel Die Walt-Disney-Strategie begegnen. Nach Fritz Perls begannen Bandler und Grinder, weitere therapeutische Koryphäen unter die Lupe zu nehmen, namentlich die bekannte Familientherapeutin Virginia Satir und den schon damals legendären Hypnosetherapeuten Milton Erickson. Was sie vor allem interessierte, war, ob es trotz aller Unterschiedlichkeit der Ansätze Gemeinsamkeiten gab und die existierten tatsächlich. Offenbar gelang es den Behandlern, rasch einen intensiven, vertrauensvollen Kontakt zu ihrem Gegenüber herzustellen. Sie begegneten ihrem Klienten in dessen Welt, sowohl durch das, was sie sagten, als auch dadurch, wie sie es sagten. Außerdem hielten sie sich nicht lange mit Ursachenforschung auf. Sie versuchten nicht zu ergründen, warum ein Problem existierte, sondern fahndeten gemeinsam mit ihren Klienten nach Auswegen. Vor allem aber waren diese drei Therapeuten Meister darin, veränderungswirksame Sprachmuster zu entwickeln und anzuwenden. So konnten sie unerwünschte Gefühle in sehr kurzer Zeit verändern. Mehr noch: Ihre Klienten fühlten sich meist nicht nur zügig besser, sie schienen dabei nicht mal nennenswert zu leiden. Diese Fertigkeiten modellierten Bandler und Grinder selbstverständlich auch und reicherten ihre Modelle damit Zug um Zug an. Später wandten sie sich einem ebenso spannenden Bereich zu, nämlich dem menschlichen Erleben. Genauer gesagt, der Struktur subjektiver Erfahrung und der Mechanismen dieser Erfahrung. Sie untersuchten also: Wie führt ein bestimmter Input, etwa die Wahrnehmung eines Fahrstuhls, zu einem bestimmten Output, zum Beispiel einer klaustrophobischen Reaktion? Bandler und Grinder wollten wissen: Was genau läuft in einem Menschen ab im Moment der phobischen Reaktion? Hatten sie das entschlüsselt, dann konnten sie auf den Verarbeitungsprozess einwirken und ihn zum Wohle des Betroffenen verändern. Dieser Ansatz war insofern bahnbrechend, als er nicht den Inhalt eines Problems in den Fokus rückt, sondern untersucht, wie ein Mensch sein Problem gleichsam konstruiert. Wir können also für den Moment zwei wesentliche Merkmale des NLP festhalten: Es arbeitet nicht problemorientiert, sondern lösungsorientiert. Es stellt nicht auf den konkreten Inhalt eines Problems ab, sondern auf den Prozess, der es erzeugt und aufrechterhält. 4
Repräsentationssysteme Die Pforten der Wahrnehmung Bei jedem Kontakt mit der Welt nutzen wir unsere fünf Sinne, im NLP oft auch Repräsentationssysteme genannt. Alle einlaufenden Informationen werden vom Nervensystem an unser Gehirn weitergeleitet, wo sie in Bilder, Klänge, Gefühle, Gerüche oder Geschmäcke übersetzt werden. Aus diesen Sinneseindrücken formen wir schließlich unser persönliches Modell ( Repräsentation ) der äußeren Welt. Unser Sinnesapparat wird im NLP mit dem Kürzel VAKOG bezeichnet: Visuell: das Sehen Auditiv: das Hören Kinästhetisch: das Fühlen Olfaktorisch: das Riechen Gustatorisch: das Schmecken Die NLP-Begründer hatten schon frühzeitig bemerkt, dass Perls, Satir und Erickson die menschlichen Sinnessysteme konsequent unterschieden. Offenbar war ihre Ausdrucksweise in therapeutischen Gesprächen keineswegs zufällig. Sie wählten ihre Worte vielmehr so, dass die Klienten problemlos Zugang zu bestimmten Anteilen ihrer Erfahrung bekamen. Während Erickson diese sinnesspezifischen Prädikate vor allem bei Trancen einsetzte, nutzen Perls und Satir sie vorwiegend, um bestimmte Erlebensbereiche ins Bewusstsein zu heben. Erwünschte Veränderungen, so beobachten Bandler und Grinder, stellten sich umso zuverlässiger ein, je gezielter einzelne Wahrnehmungskanäle angesprochen wurden. Zudem zeigten ihre Forschungen, dass fast jeder Mensch einem Wahrnehmungskanal besondere Aufmerksamkeit schenkt. Man spricht dann vom primären Repräsentationssystem einer Person. Auf dem bevorzugten Kanal nehmen wir tendenziell mehr Einzelheiten wahr als auf den übrigen und können feinere Unterscheidungen treffen. Das ist ein Grund dafür, dass mancher den Beruf des Tänzers wählt, während andere Musiker, Maler, Koch oder Parfümeur werden möchten. 7
Kommunikation & Rapport Wie Informationen jenseits von Worten fließen Jedes Verhalten, auch Schweigen oder Ignorieren, ist Kommunikation. Mit anderen Worten: Man kann nicht nicht kommunizieren. Was wir sagen - der Inhalt - ist dabei Studien zufolge nachrangig. Entscheidend für die Wirkung unserer Worte ist vielmehr das Wie, also Stimmlage, Körperhaltung, Gestik und Augenkontakt. Ein gesprochenes Hallo etwa kann völlig unterschiedliche Botschaften vermitteln. Je nach Intonation und Körpersprache ist es als Frage, Aufforderung, ironischer Aus- oder zaghafter Hilferuf gemeint. Erst durch diese Zusatzinformationen wird deutlich, was der Sprecher mit seiner Äußerung eigentlich im Sinn hat. Das Verhalten auf dieser sogenannten Beziehungsebene ist für gelungene Kommunikation enorm wichtig. Je mehr sich Gesprächspartner einander dort angleichen, desto besser sind sie situativ miteinander verbunden. Ein solcher wertschätzender, vertrauensvoller Kontakt heißt im NLP Rapport. Wenn wir davon sprechen, dass die Chemie zwischen Menschen stimmt, sie dieselbe Sprache sprechen oder auf einer Wellenlänge funken, dann reden wir von Rapport. Dazu muss man einander übrigens nicht nach dem Mund reden oder die Dinge weichspülen. Man kann streiten wie die Kesselflicker und dennoch blendenden Rapport haben. Doch was braucht es, um Rapport herzustellen? Natürlich gibt es dafür kein Patentrezept. Folgende Zutaten sind allerdings sehr hilfreich, wenn man ein günstiges Gesprächsklima erzeugen möchte: aufrichtiges Interesse am anderen eine geschulte Wahrnehmung, um nonverbale Signale erfassen und deuten zu können die Bereitschaft, die Welt aus seinem Blickwinkel zu betrachten die Fähigkeit, sich dem Ausdrucksverhalten anderer Menschen anzupassen Eine oft genutzte Rapportfähigkeit ist das Pacing. Pacing kann man mit Mitgehen, Spiegeln oder sich angleichen übersetzen. Wann immer wir jemanden trösten, fremde Sitten respektieren oder etwa einen Dress Code beachten, pacen wir. Dann stellen wir uns ein auf unser Gegenüber und bauen durch unser Verhalten eine Brücke in das gedankliche und emotionale Leben anderer. Gerade für Vorgesetzte, Lehrer, Therapeuten oder Berater ist wirksames Pacing unverzichtbar. An- 12
Und für wen ist NLP geeignet? Nachdem Sie unser E-Book gelesen haben, fragen Sie sich vielleicht, für wen NLP denn nun eigentlich geeignet sei. Unsere ehrliche Antwort würde lauten: für jeden. Wir sind davon überzeugt, dass diese faszinierende Disziplin tatsächlich jedem Menschen überraschende Erkenntnisse schenken und den Weg zu einem befriedigenden Leben ebnen kann. Es spielt dabei gar keine entscheidende Rolle, warum man sich ihr ursprünglich zugewandt hat. So möchte mancher etwa seine Soft Skills veredeln und lernen, zielorientiert zu kommunizieren. Ein anderer erkennt in den vielfältigen NLP-Techniken die ideale Ergänzung seines Methoden-Koffers für Coaching oder Beratung. Wieder andere möchten ein zentrales Thema angehen und ungezwungen und frei fühlen. Ihnen gemeinsam ist nicht bloß, dass sie NLP-Tools nutzen, um kurz- oder langfristige Ziele zu verwirklichen. Jede positive Veränderung, die auf diesem Wege erreicht wird, strahlt unwillkürlich auch in andere Lebensbereiche ab. Sind Sie nun neugierig geworden und möchten NLP einmal selbst erleben, legen wir Ihnen unsere Schnuppertage ans Herz. Und falls Sie direkt durchstarten möchten, empfehlen wir Ihnen das Intensiv-Training im Rahmen der Ausbildung zum NLP-Partitioner mit anerkannter Zertifizierung. An insgesamt 21 Seminartagen können Sie ihre neu gewonnen Kenntnisse dort erheblich vertiefen sowie zahlreiche hochwirksame Techniken und Modelle live erleben und in praxisnahen Übungen trainieren. Nähere Infos zu diesen und anderen Angeboten von Coachingteam Rheinland finden Sie jederzeit unter http://team-rheinland.de sowie http://teamrheinland-akademie.de. Wir bedanken uns herzlich für Ihr Interesse und freuen uns auf Ihren Besuch! 28
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