Rheinfelder Tage Psychosomatik Psychosomatik und Umwelt Freitag, 23. Mai 2014 Eine Veranstaltung der Schweizerischen Akademie für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin SAPPM und der Klinik Schützen Rheinfelden
Liebe Kolleginnen und Kollegen Umweltgifte in Tabakrauch, Auto- und Heizungsabgasen gefährden die Gesundheit, klar. Und viele Umweltsubstanzen wie Pollen lösen bei Disponierten klassische Allergien aus, klar. Doch vieles in der Wechselwirkung Mensch-Umwelt ist unklar: Medien berichten laufend von neuen schädigenden Umwelteinflüssen, toxischen Substanzen in Baustoffen und Nahrung, elektromagnetischer Strahlung. Sie verunsichern damit nicht nur Kranke, sondern auch uns Fachleute. Zumal Diskussionen um Umweltthemen immer wieder aufflammen, rasch emotional aufgeladen, ja polemisch geführt werden und dann erlöschen. Wie die Debatte um den Wald, mit der Beschwörung des Waldsterbens einerseits und andererseits provokativen Klebern am Fahrzeug: «Mein Auto fährt auch ohne Wald!». Auch Experten verschiedenster Ausrichtung verlassen bei Umweltthemen leicht den Boden gesicherter Erkenntnisse und lassen sich zu wissenschaftlich nicht fundierten Aussagen hinreissen, so dass Umwelt-Debatten zu Polemik und Glaubenskriegen verkommen. Doch wir Ärztinnen und Ärzte sind in unserer täglichen Praxis zu Stellungnahmen und Handeln aufgefordert. Was hat es auf sich, wenn ein Patient in der neuen Wohnung nicht schlafen kann, weil der Nachbar ein WLAN hat? Leidet er an einer Angststörung oder an Wahnvorstellungen? Oder nimmt er so sensibel und differenziert wahr, dass er tatsächlich auf Grund elektromagnetischer Strahlen leidet? Und wie steht es mit den Klagen zu Windmühlen oder Nahrungs-Additiva? Welche Rolle spielt Hygiene? Dürfen Ihre Patienten während Smogperioden nach China reisen? Es ist sehr schwierig, Patienten halbwegs kompetent Antworten auf ihre Fragen zu geben und vor allem zu wissen, ob ihre Symptome wirklich von Umwelteinflüssen verursacht sind oder nicht. Wo ansetzen bei der Diagnostik? Und wie therapieren? Anerkannte Umwelt-Epidemiologen und Public Health-Spezialisten werden uns an unserer Tagung auf den neuesten Wissensstand aufdatieren. Können psychiatrisch-psychotherapeutische Ansätze für Verständnis und Lösungen weiterhelfen? Was bietet Komplementärmedizin dafür? Zur Sprache kommt auch, was heute unter «Schutzgut menschliche Gesundheit» politisch im Fokus steht. Besonders gespannt sind wir auf das Schlussbouquet von Peter Schneider, Psychoanalytiker, Publizist und Satiriker. Wir freuen uns auf eine Horizonterweiterung und neue Erkenntnisse an der Tagung. Und wir freuen uns auf Sie! Dr. med. Kathryn Schneider FMH Innere Medizin, SAPPM Leitende Ärztin Klinik Schützen Rheinfelden Dr. med. Pierre Loeb FMH Allgemeinmedizin Psychosomatische und Psychosoziale Medizin SAPPM Past-Präsident SAPPM FMH Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Schützen Rheinfelden
Programm 08.30 09.00 Eintreffen, Registrierung, Kaffee 09.00 09.05 Begrüssung, Einleitung Chefarzt und Ärztlicher Direktor, Klinik Schützen Rheinfelden 09.05 09.40 Und wenn die Luft den Atem nimmt...? Professor Dr. Nino Künzli Leiden die Patienten unter Luftverschmutzung? Leiden nur jene, die dies behaupten? Muss die Luftverschmutzung im Therapieplan berücksichtig werden? Das Referat diskutiert den Stand des Wissens zu Luftverschmutzung und Gesundheit im Kontext ärztlichen Handelns. 09.40 10.15 Hygiene-Hypothese, Asthma und Allergie: Wo stehen wir heute? Professor Dr. med. Charlotte Braun-Fahrländer Ist ein Zuviel an Hygiene verantwortlich für die Zunahme der Häufigkeit von Asthma und Allergien in der westlichen Welt? Die Referentin diskutiert Argumente für und gegen diese Hypothese und die Folgen für die ärztliche Praxis. 10.15 10.45 Elektromagnetische Hypersensibilität: Was machen die Strahlen mit uns? Dipl. Psych. Milena Foerster Die Sorge über negative gesundheitliche Folgen elektromagnetischer Handystrahlung wächst in der Bevölkerung, in Deutschland liegt die Prävalenz elektromagnetisch Hypersensibler bei nahezu 10 %. Was ist dran an Angst vor unsichtbaren Wellen? Ein kritischer Überblick über die Befundlage. 10.45 11.15 Pause 11.15 11.50 Stromversorgung der Schweiz in der Zukunft. Gesundheitliche Auswirkung der einzelnen Energieformen und der Leitungssysteme Dr. med. Günter Baitsch Die Schweizer Akademien der Wissenschaften haben Ende 2012 ein Gutachten zu Handen des Bundesrates zur Stromversorgung der Schweiz bis 2050 erstellt. Obwohl das menschliche Wohlbefinden, neben der Versorgungssicherheit, das Ziel der Arbeit war, wird auf die menschliche Gesundheit kaum eingegangen. PSR und AEFU Schweiz haben daher eine Ergänzung verfasst, in welcher die einzelnen Stromgewinnungsarten, die Speicherung und das Leitungssystem im Hinblick auf Gesundheitsgefahren beschrieben werden. 11.50 12.25 Bei aller Umwelt wo bleibt der Mensch, das Individuum? Das Individuum droht im Diskurs über Umwelt zu verschwinden und wir Ärzte drohen bei Klagen über Umwelteinflüsse psychiatrische Krankheiten zu übersehen wie Angststörungen und Adoleszentenkrisen. Doch warum beklagen nicht nur psychisch Kranke im engeren Sinn schädigende Umwelteinwirkungen? Erlebt das vielbeschworene Individuum die Umwelt zunehmend als Überforderung? Diese Sicht eröffnet neue therapeutische Implikationen. 12.25 13.00 Komplementärmedizin: die zeitgemässe Antwort? Dr. med. Melitta Breznik Bereits um 1900 interpretierten Ärzte die gehäuft auftretenden Erschöpfungserscheinungen der Menschen als Reaktion auf die Beschleunigung des Lebens durch Dampfmaschinen und Elektrizität. Als Therapien für diese Krankheitsbilder wurden naturnahe Methoden angeboten. In welchem Kontext steht die steigende Nachfrage nach Komplementärmedizin 100 Jahre später?
Programm / Workshops 13.00 14.15 Mittagessen (Klinikführung ab 13.45 Uhr für Interessierte) 14.15 15.45 Workshops (Beschrieb unten) 15.45 16.00 Pause 16.00 17.00 Wie sozial sind psychische Krankheiten? Professor Dr. Peter Schneider Was bedeutet es, wenn man sagt, psychische Krankheiten seien sozial bedingt? Der Vortrag zeigt, was «soziale Konstruktion» von Krankheiten heisst und warum «konstruiert» und «eingebildet» nicht dasselbe ist. 17.00 Apéro Workshop 1 Patient und Luftverschmutzung: Beratung in der Arztpraxis. Professor Dr. Nino Künzli Patienten bereisen privat und beruflich die Welt. Oft stehen Städte mit extremer Smogbelastung auf dem Reiseplan. Was heisst dies für die Patienten? Können sie sich schützen? Wie können Sie die Patienten beraten? Workshop 2 Mikrobielle Umwelt, Asthma und Allergien. Professor Dr. med. Charlotte Braun-Fahrländer Fragen der Zuhörer, die sich aus dem Referat ergeben, werden vertieft diskutiert und die Thematik auf Umweltaspekte, die im Referat nicht angesprochen werden können, ausgeweitet. Workshop 3 Elektromagnetische Hypersensibilität in der Praxis. Dipl. Psych. Milena Foerster IEI-EMF (ldiopathic Environmental Intolerance attributed to Electromagnetic Fields) ist ein kontrovers diskutiertes Thema, auch besteht bislang kein einheitliches therapeutisches Konzept zur Behandlung. Im Workshop diskutieren wir mögliche Probleme von Forschung, Diagnose und Therapie elektromagnetischer Hypersensibilität. Workshop 4 Vertiefung: Gesundheit und Stromversorgung. Dr. med. Günter Baitsch Erarbeiten einer gemeinsamen Resolution unter der Prämisse: Schutzgut menschliche Gesundheit bei der zukünftigen Stromversorgung. Workshop 5 Gefährliche Umwelt ja und nein. Ärztlich-psychotherapeutische Strategien zur Re- Etablierung und Stärkung des Individuums. Vorgehensweisen und Techniken werden vermittelt, wie wir Ärzte und Psychotherapeuten Patienten, die sich von Umweltanforderungen bedroht und überfordert fühlen, stärken können. Thesen des Referats werden vertieft und diskutiert, möglichst auch anhand von Fallbeispielen von Teilnehmenden. Workshop 6 Komplementärmedizin: die zeitgemässe Antwort? Dr. med. Melitta Breznik Komplementärmedizin im historischen und sozialen Kontext. Behandlung der Neurasthenie um 1900 / Behandlung von Burnout und Erschöpfungszuständen heute. Komplementärmedizinisches Konzept der Klinik Schützen Rheinfelden, therapeutische Wege zur Unterstützung einer gesunden Wahrnehmung von Körper, Natur und Umfeld.
Anmeldung «Rheinfelder Tage Psychosomatik», 23. Mai 2014 Ich melde mich hiermit verbindlich für die 25. «Rheinfelder Tage Psychosomatik» an. Symposium, Freitag 23. Mai 2014 Die Tagungsgebühr inkl. Mittagessen und Pausenverpflegung beträgt CHF 230. / SAPPM-Mitglieder CHF 210. / Assistenzärzte, Psychologen in Ausbildung CHF 80. Ich esse vegetarisch Ich bin SAPPM-Mitglied Ich bin Assistenzarzt, Psychologe i. A. Ich melde mich für folgenden Workshop an (bitte auch 2. und 3. Wahl angeben): 1 2 3 Workshop 1 «Patient und Luftverschmutzung» Professor Dr. Nino Künzli Workshop 2 «Mikrobielle Umwelt, Asthma und Allergien» Professor Dr. med. Charlotte Braun-Fahrländer Workshop 3 «Elektromagnetische Hypersensibilität» Dipl. Psych. Milena Foerster Workshop 4 «Vertiefung Gesundheit und Stromversorgung» Dr. med. Günter Baitsch Workshop 5 «Gefährliche Umwelt ja und nein» Workshop 6 «Komplementärmedizin» Dr. med. Melitta Breznik Vorname, Name Titel, Stellung, Funktion Adresse PLZ, Ort Telefon Fax E-Mail Unterschrift Stempel
Referentinnen und Referenten Dr. med. Günter Baitsch Facharzt Innere Medizin, Kardiologie, Angiologie und Umweltmedizin. Pensionierter Chefarzt, Hochrheinklinik Bad Säckingen (D). Publikationen im Bereich: Kardiologie, Angiologie, Umweltmedizin. Professor Dr. med. Charlotte Braun-Fahrländer Fachärztin FMH Prävention und Gesundheitswesen, Forschungsgruppen-Leiterin, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), Basel. Dr. med. Melitta Breznik Fachärztin FMH Psychiatrie und Psychotherapie. Leitende Ärztin Klinik Schützen Rheinfelden. Facharzt FMH Psychiatrie und Psychotherapie. Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Schützen Rheinfelden. Dipl. Psych. Milena Foerster PhD Studentin. Promotionstitel: «The Interplay of mobile phone radiation and psychological factors on physical and psychological health and behaviour.». Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), Basel. Professor Dr. Nino Künzli Facharzt Prävention und Gesundheitswesen, Vizedirektor Swiss TPH, Departementsvorsteher EPH, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), Basel. Publikationen: über 300 fachspezifisch. Professor Dr. Peter Schneider Vertretungsprofessur Universität Bremen. Privatdozent Universität Zürich. Psychoanalytische Privatpraxis, Zürich. Dank an unseren Sponsor Dank an unseren Medienpartner
Teilnahme und Hinweise Die «Rheinfelder Tage Psychosomatik» richten sich an Fachpersonen aus allen Bereichen der Medizin. Die Veranstaltung wird von der SAPPM für die Rezertifizierung des Fähigkeitsausweises «Psychosomatische und Psychosoziale Medizin» anerkannt. Als Fortbildung anerkannt: SGAM SGPP SAPPM SGIM 7 Credits 7 Credits 7 Credits Für Internisten im Rahmen der erweiterten Weiterbildung anrechenbar Von weiteren Fachgesellschaften anerkannt als allgemeine, nicht fachspezifische Fortbildung. Für die Teilnahme ist eine schriftliche Anmeldung erforderlich: Klinik Schützen Rheinfelden Telefon 061 836 24 38 Tagungssekretariat Fax 061 836 24 44 Bahnhofstrasse 19 tagungssekretariat@klinikschuetzen.ch CH - 4310 Rheinfelden www.klinikschuetzen.ch Die Tagungsgebühr inkl. Mittagessen und Pausengetränke am 23. Mai 2014 beträgt CHF 230. (SAPPM-Mitglieder CHF 210. / Assistenzärzte, Psychologen in Ausbildung CHF 80. ). Die Rechnung für die Tagungsgebühr wird Ihnen zugestellt. Ihre Anmeldung wird erst mit der erhaltenen Bestätigung gültig. Aufgrund der grossen Nachfrage und der beschränkten Platzzahl empfehlen wir Ihnen eine möglichst rasche Anmeldung. Abmeldungen nach dem 16. Mai 2014 können nicht rückvergütet werden. Ersatzteilnehmende sind jedoch willkommen. Klinik und Hotel Schützen Rheinfelden befinden sich an der Bahnhofstrasse 19, wenige Schritte vom Bahnhof, Richtung Altstadt. Unsere nächsten Fortbildungen: 15. Mai 2014 Symposium Psychotherapeutische Tagesklinik 24. Juni 2014 «update: Psychopharmakologie und Psychologie in Weiterbildung» 25. September 2014 Tagung Sexualmedizin 31. Oktober 2014 Rheinfelder Tage Psychosomatik und Trauma 11. Dezember 2014 Rheinfelder Tage Psychosomatik und Arbeit Klinik Schützen Rheinfelden Psychosomatik Psychiatrie Psychotherapie Bahnhofstrasse 19, CH - 4310 Rheinfelden Telefon 061 836 26 26, Fax 061 836 26 20 info@klinikschuetzen.ch, www.klinikschuetzen.ch
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