Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.v. Aktionsplan zur Zielvereinbarung Behinderte Menschen und Polizei Vertrauen, Transparenz und Sicherheit
- 2 - Aktionsplan zur Zielvereinbarung Behinderte Menschen und Polizei - Vertrauen, Transparenz und Sicherheit Auf der Grundlage der Zielvereinbarung Behinderte Menschen und Polizei - Vertrauen, Transparenz und Sicherheit, werden von den Kooperationspartnern folgende Schwerpunkte für die nächsten zwei Jahre benannt: Gegenseitige Kenntnis, vertrauensvoller Umgang Sicheres Bewegen im öffentlichen Verkehrsraum Schutz vor Kriminalität Herstellung umfassender Barrierefreiheit Erreichen von behinderten Menschen, die nicht in Einrichtungen leben Anlässlich eines ideengebenden Workshops wurden Beispiele bereits jetzt bestehender Aktivitäten beschrieben. Die Darstellung gelungener Beispiele kann bereits als Teil des Aktionsplanes Anregung sein, in anderen Regionen am örtlichen Bedarf orientiert ähnliches zu etablieren. Die Kooperationspartner vereinbaren sich, alle bestehenden Aktivitäten standardisiert zu erfassen und allen zugänglich zu machen. Beispiele Gegenseitige Kenntnis, vertrauensvoller Umgang: Kontaktbildung zwischen Vertretungen behinderter Menschen und dem Kommissariat für Kriminalprävention (K 15) beim Polizeipräsidium Westpfalz über die Unterarbeitsgruppe Sicheres Kaiserslautern des Kriminalpräventiven Rates der Stadt Kaiserslautern Angebot des Landesverbandes der Psychiatrie Erfahrenen im Rahmen eines Schulprojektes Verrückt? Na und! mit dem Schwerpunkt Abbau von Vorurteilen
- 3 - gegenüber Menschen mit psychischen Krankheiten. Übertragbar auch für die Zielgruppe der Polizeibeamtinnen und beamten. Sicheres Bewegen im öffentlichen Verkehrsraum: Verkehrssicherheitsarbeit an Förderschulen (z.b. in Wittlich und Bad Kreuznach) Schutz vor Kriminalität: Deeskalationstraining (Hilfen im Umgang mit Aggression) für behinderte Menschen (Einrichtungsbezogen in Bad Kreuznach und Worms) Seminar zum Thema Zivilcourage für Menschen mit geistigen Behinderungen organisiert durch den Landesverband Lebenshilfe zielgruppenorientierte Veranstaltungen durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Polizeiläden z.b. in Kaiserslautern: o für sehbehinderte Menschen im Polizeiladen Kaiserslautern zum Thema Wohnungssicherung o für Schülerinnen und Schüler der Schule für Lernbehinderte in Kaiserslautern zum Thema Sucht und Gewalt Selbstverteidigungskurs für behinderte Frauen durch das Zentrum für selbstbestimmtes Leben in Mainz Einrichtung eines Sicherheitsbeauftragten für den Standort Bad Kreuznach der Einrichtungen der Stiftung Bad Kreuznacher Diakonie für die Belange körperbehinderter Menschen Herstellung umfassender Barrierefreiheit: Hinweise zu verschiedenen Präventionsthemen für Gehörlose in Gebärdensprache auf der Internetseite der Polizei www.polizei.rlp.de im Bereich Service Ausbildung zu Fachkräften für Erwachsenenbildung für Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernschwierigkeiten durch den Landesverband Lebenshilfe Barrierefreie Zeugenberatung, Staatsanwaltschaft Mainz und Zentrum für selbstbestimmtes Leben Mainz
- 4 - Einheitliches Notruffax für Gehörlose unter 110 (siehe www.polizei.rlp.de im Bereich Service) Was soll in den nächsten 2 Jahren realisiert werden? Gegenseitige Kenntnis, vertrauensvoller Umgang: Thementag zum vertrauensvollen Umgang mit behinderten Menschen für Polizeikommissar-Anwärterinnen und Anwärter im Rahmen des Studiums in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Verstärktes Einbringen der Interessen der kommunalen Behindertenbeiräte in die Kriminalpräventiven Räte der Kommunen Vernetzung von kommunalen Behindertenbeauftragen und beiräten mit Hilfe einer Informations-Veranstaltung Informations-Veranstaltung für Polizeibeamtinnen und beamte des Polizeipräsidiums Westpfalz für den angemessenen Umgang mit Menschen mit psychischer Erkrankung. Kooperationspartner sind das Polizeipräsidium Westpfalz (Polizeiladen) und der Landesverband der Psychiatrie Erfahrenen. Erstellen einer gemeinsamen Informationsbroschüre für Polizei und behinderte Menschen als Ratgeber für den gemeinsamen Umgang. Die Broschüre soll barrierefrei insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen über gelungene Formen der Kommunikation zwischen Behinderten Menschen und Polizei informieren und Listen von Ansprechpartnern für beide Seiten enthalten. Schutz vor Kriminalität: Selbstbehauptungskurs in Zusammenarbeit zwischen dem Polizeipräsidium Mainz und dem Zentrum für selbstbestimmtes Leben Mainz (ZSL), wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das ZSL und dessen Partner organisiert werden. Erreichen von behinderten Menschen, die nicht in Einrichtungen leben: Beginn des interdisziplinären Projektes des Polizeipräsidiums Mainz und der Stiftung der Bad Kreuznacher Diakonie: Ziel ist die Begleitung des Prozesses der
- 5 - zunehmenden Integration behinderter Menschen in die Kommunen und der Veränderung der Rolle der zentralen Einrichtungen. Zielgruppe in der Polizei: Leiter von Polizeiinspektionen, Vertreter der Kriminalinspektionen, Bezirksbeamte Die Federführung liegt beim Polizeipräsidium Mainz. Der Zuständigkeitsbereich der Stiftung Bad Kreuznacher Diakonie geht über die Grenzen des Präsidiums hinaus. Die Einladung zur Beteiligung wird auch an die benachbarten Polizeibehörden ergehen. Die Kooperationpartner werden zum Ende des ersten Quartals 2012 die Erfahrungen in der Umsetzung des Aktionsplanes austauschen und gegebenenfalls eine Fortschreibung vereinbaren.