Grüne Gentechnik Weg in die Zukunft oder ins Verderben? 1 Prof. Dr. Bernd Müller-Röber MPI - MP



Ähnliche Dokumente
Die Sicht der Wissenschaft

Gentechnikfreie Futtermittel. Ein Erfolgsrezept für die Zukunft

Thema Gentechnologie. Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik Gentechnologische Sicherheitsforschung & Beratung

RADIX pro. Substrat/ Erde. Gut mischen! Wasser & Nährstoffe. Video-Tutorial

Begriff 1 Begriff 2 Datenbank 1

Risiken der Nutzung der sog. Grünen Gentechnologie

Grundideen der Gentechnik

Perspektiven der Grünen Gentechnik: Eine realistische Bestandsaufnahme

SEMINARREIHE MEDIZINETHIK

4 Ideen zur Verbesserung des -Marketings!

Gentechnik in Lebens- und Futtermitteln

SICHERE BESTIMMUNG VON GENTECHNISCH VERÄNDERTEN ORGANISMEN GENTECHNIK IN DER WARENKETTE

Vom Klimastress zur Genfunktion

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

Ergebnisse der AIKA Trendumfrage. Januar 2015

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Konzentration auf das. Wesentliche.

Wird vom Korrektor ausgefüllt: Aufgabe Punkte

Media Teil III. Begriffe, Definitionen, Übungen

78 Prozent der Deutschen wollen kein Genfood. Umfrage des Meinungsforschungsinstituts FORSA für SLOW FOOD Deutschland. 19.

Viele Bilder auf der FA-Homepage

Grundlagenschulung. Zweck und Ziel der Marktforschung. grundsätzliche Abgrenzung zum Direktvertrieb. Schulungsprototyp

Effiziente Prozesse. Die Formel 1 und die Druckindustrie

Presse-Information

Software- und Druckerzuweisung Selbstlernmaterialien

Erfolg beginnt im Kopf

Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

RUNDE TISCHE /World Cafe. Themen

ConTraX Real Estate. Büromarkt in Deutschland 2005 / Office Market Report

GRUNDLAGEN UND ZIELE DER REVISION

Resultate GfS-Umfrage November Wie bekannt ist das Phänomen Illettrismus bei der Schweizer Bevölkerung?

Bioinformatik: Hype oder Hoffnung?

Crowdfunding Umfrage Bekanntheit & Beteiligung

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Stefan Rensing erforscht evolutionären Übergang von Algen zu Landpflanzen

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Q1 B1 KW 49. Genregulation

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

DIE SICHERE ENTSCHEIDUNG!

Lichtbrechung an Linsen

Word 2010 Schnellbausteine

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Theoretische Übungen SS 2014

Weiterbildungen 2014/15

15 Arten von QR-Code-Inhalten!

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

Schnittstelle zum Kalkulationssystem VI2000 der Firma Softwareparadies

Außerdem verwenden wir Cookies für andere Zwecke, wie zum Beispiel:

6. DNA -Bakteriengenetik

Transgene Organismen

Menschen und Natur verbinden

Thema 1: Obst und Gemüse große Auswahl von nah und fern

10. Fachtagung IT-Beschaffung 2014 Fachforum 6

Arbeitsblätter. Sinnvolle Finanzberichte. Seite 19

Kulturelle Evolution 12

Neuheit 2013: die mobile Zweitküche

Repräsentative Umfrage zur Beratungsqualität im deutschen Einzelhandel (Auszug)

Großbeerener Spielplatzpaten

Wachstum 2. Michael Dröttboom 1 LernWerkstatt-Selm.de

MSXFORUM - Exchange Server 2003 > SMTP Konfiguration von Exchange 2003

64% 9% 27% INFORMATIONSSTATUS INTERNET. CHART 1 Ergebnisse in Prozent. Es fühlen sich über das Internet - gut informiert. weniger gut informiert

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001

Der Vortrag besteht aus 27 Seiten! Ich habe 15 Minuten. + 1 Minute Diskussion Passt!

Advoware mit VPN Zugriff lokaler Server / PC auf externe Datenbank

united-domains.de Jetzt Partner werden!

Alpine Wildlife Tuberkulose bei Wildtieren im Alpenraum. Mathias Büttner, LGL Bayern Halbzeitkonferenz Bioökonomie,

«Zürich isst» auch in unseren Betrieben

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Fakten zur geförderten Pflegezusatzversicherung.

Schindler PORT-Technologie Evolution der Zielrufsteuerung. Revolution des persönlichen Komforts.

Ulmer Universitäts-Trainingscamp. 1. bis 24. September 2015

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

Presseinformation. Ihre Maschine spricht! Mai GLAESS Software & Automation Wir machen industrielle Optimierung möglich.

Die Verweildauer des Kohlenstoffs in der Biomasse ist entscheidend

Landwirtschaft unter neuen Markt- und Preisbedingungen - Konsequenzen für hessische Betriebe. Dr. Christian Bickert

Anleitung über den Umgang mit Schildern

AUFGABE 1 - INTERAKTION AUFGABENSATZ 1

Organisation des Qualitätsmanagements

Software Engineering. Sommersemester 2012, Dr. Andreas Metzger

Vorsorge in der Schweiz Die Sicht der Lebensversicherer. Andreas Zingg Vorsitzender der Kommission für Soziale Fragen des SVV

Klonierung von S2P Rolle der M19-Zellen. POL-Seminar der Biochemie II Sebastian Gabriel

Mobile Intranet in Unternehmen

Erfolgsfaktor Work-Life Balance? Ein Vergleich verschiedener Personengruppen

Ergebnisse zur Umfrage GC MARKT-BLITZLICHT No. 6 Mitarbeiter gewinnen. 08. August 2014

Willkommen zur Vorlesung Qualitätsmanagement und Führen über Ziele. Qualitätsmanagement - J.Kirchner - 2. Prozeßorientierung, Folie: 1

Xesar. Die vielfältige Sicherheitslösung

Hydro Aluminium Tønder as Ausgewählte Aluminiumwerkstoffe für Struktur-, Umform- und Fügeanwendungen

Webalizer HOWTO. Stand:

IMS - Learning Design

Welche strategischen Ziele verfolgt ein Unternehmen durch die Projektorientierung?

Statuten in leichter Sprache

Cyanotype eines Gurkengewächses. Foto: Juanita Schläpfer

Anreizstrukturen und Fehlanreize im Rahmen der qualitätsorientierten Vergütung PD Dr. M. Lüngen

Bundesverband Flachglas Großhandel Isolierglasherstellung Veredlung e.v. U g -Werte-Tabellen nach DIN EN 673. Flachglasbranche.

Sicherheitsmaßnahmen in der Luftfrachtlogistik Harald Zielinski Head of Security and Environmental Management Lufthansa Cargo

Energieeffizienz 2012

Transkript:

Grüne Gentechnik Weg in die Zukunft oder ins Verderben? 1 Prof. Dr. Bernd Müller-Röber MPI - MP

Verwendung von Pflanzen P f l a n z e n Tiere für die menschliche Ernährung (Nahrungsmittel) für die industrielle Nutzung (Holz, Öl, Ethanol, Baumwolle, etc.) 2

Begrenztes Ackerland steigende Weltbevölkerung bebaubares Land weltweit begrenzt 1960-0.44 ha pro Kopf 2000-0.22 ha pro Kopf 2050-0.13 ha pro Kopf -> die Richtung nachhaltige Sicherstellung und Intensivierung der Pflanzenproduktion ist vorgezeichnet Nahrungspflanzen versus stoffliche Verwertung 3

Umweltveränderungen: Wasserknappheit, Trockenheit Quelle:http://www.agrarheute.com 4 Und andere Probleme: Veränderung von Pathogenspektren Erhöhung der Nachttemperatur: Abnahme von Fertilität, Ertrag Einfluss auf stoffliche Zusammensetzung, Ertrag

Verbesserte Biomasseproduktion durch gezielte Pflanzenzüchtung Erhöhte Biomasseproduktion durch Veränderung der photomorphogenetischen Reaktion (R/FR-System) Erhöhte Photosynthese; Optimierte Photoperiode; Optimierte Kronen-/ Blattarchitektur Pathogenresistenzen; Kälte-/Trockentoleranz; Blütensterilität Regulierte Dormanz; Verzögerte Blattalterung Leicht prozessierbare Cellulose, Hemicellulose, Lignin; zielgerichtete Biomasse-Zusammensetzung und wertgesteigerte Chemikalien Bessere Kohlenstoff- Verteilung: Stammdurchmesser vs. Höhenwachstum Reduktion des Wurzelsystems: Maximierung der oberirdischen Biomasse; Optimierte Stickstoffaufnahme und - nutzung 5 Q: Ragauskas et al. (2006) Science, 311, 484-489; verändert

Genomanalyse: Identifizierung von Genen Jede Pflanze hat 30.000 60.000 Gene Zellwachstum, Zellteilung Stoffwechsel Transkription Verteidigung, Alterung zelluläre Kommunikation nicht klassifiziert weitere Funktionen Was ist die Funktion dieser Gene? Wie koordinieren sie das pflanzliche Wachstum? Wie Ackerschmalwand tragen sie zu Reis, Mais, Gerste, Kaffee,... agronomisch relevanten Eigenschaften (Arabidopsis thaliana) bei? 6

Sequenzierung pflanzlicher Genome Brachypodium distachyon Manihot esculenta (Cassava) Gossypium (cotton) Populus trichocarpa (poplar) Mimulus guttatus Aquilegia formosa Arabidopsis lyrata Capsella rubella Sorghum spp. Physcomitrella patens (moss) Arabidopsis thaliana Oryza sativa (rice) Vitis vinifera (grapevine) Carica papaya (papaya) temperate grass; model for energy plants important food crop; grows under diverse conditions great relevance for e.g. textile industry model tree; compact genome ecological and evolutionary studies; speciation studies ecological and evolutionary studies same genus as A. thaliana; speciation studies same order as A. thaliana; tropical crop; C4 photosynthesis simple morphology; homologous recombination possible molecular and genomics model plant (dicot) important crop; C3 photosynthesis wine production nutritional benefits and medicinal applications 7 Einige Pflanzengenome sehr groß: Sequenzierung genreicher Regionen oder aktiver Genabschnitte

Ultraschnelle Sequenzierung Enorme Steigerung der Sequenziergeschwindigkeit! Neue Gene können gefunden werden, z.b. in Wildarten. Wird unser Wissen über Gene und ihre Varianten wesentlich vertiefen! 8 http://www.nature.com/nbt/journal/v25/n2/pdf/nbt0207-149.pdf

Zahlreiche Technologien zu Charakterisierung molekularer und biochemischer Prozesse qrt-pcr mrna Genchips Genomsequenzierung Proteine Mass spec: Metabolite 9

Breeding by Design: Hochdurchsatz-Phänotypisierung Automatische Bestimmung unterschiedlicher Wachstumsparameter: Wachstumsrate Größe der Pflanzen Anzahl der Blätter Abstand der Blätter Wachstumsarchitektur anhand von genetischen Varianten: Identifizierung von lead genes z.b. LemnaTec www.lemnatec.com; CropDesign www.cropdesign.com; Metanomics www.metanomics.de

Smart Breeding genomische Nutzung natürlicher Diversität Unterschiedliche Varianten (Allele) von Genen sind entscheidend für Leistung, Fitness und Evolution Identifizierung von Loci und Genen Kreuzung, z.b. mit Elite-Linie Transcriptome Proteome Metabolome Population Informatik Qualität Ernährung Agronomische Merkmale

Präzisionszüchtung (Smart Breeding) Wenn man die Funktion eines Gens kennt, kann man rascher und zielgerichteter züchten. Wichtig: die Funktion eines Gens wird heute fast ausschließlich mittels grüner Gentechnik ermittelt.

Smart Breeding: Überflutungstoleranz beim Reis Identifizierung des Sub1 Gens: 10 Jahre Arbeit Sub1 Chr. 9 RM316 RM219 RM524 tolerant RM6051 Sub1C Sub1B Sub1A RM434 RM242 RM107 RM215 Sub1C Sub1B empfindlich Sigrid Heuer, IRRI

Smart Breeding: Überflutungstoleranz beim Reis Identifizierung des Sub1 Gens: 10 Jahre Arbeit Sub1 Chr. 9 RM316 RM219 RM524 tolerant RM6051 Sub1C Sub1B Sub1A RM434 RM242 RM107 RM215 Die grüne Gentechnik leistete einen ERHEBLICHEN Beitrag zur Identifizierung dieses Gens!!! Sub1C Sub1B empfindlich Nur durch grüne Gentechnik konnte die Funktion des Gens eindeutig gezeigt werden. Sigrid Heuer, IRRI

Sub1: macht Reis überflutungstolerant Samba Samba-Sub1 Samba Samba Samba-Sub1 submergence for 17d IRRI, DS 2007 Samba Samba-Sub1 15 http://www.youtube.com/watch?v=y42ewuflx5s Q.: Sigrid Heuer

Identifizierung wichtiger Gene durch Pflanzengenomik Hier: basierend auf Aktivierung von Genen nach Trockenstress (multi-parallele quantitativer RT-PCR >2.200 TFs, ~400 weitere Gene Caldana et al., 2007; Ruzicic et al., nicht publ. Auswahl von Genen für pflanzliche Optimierung

Verbesserung der Toleranz gegenüber Trockenheit Ausgangspflanze optimierte Pflanze 17 Reis Hier: Gentechnik Alternativ: Smart Breeding

Einblick in wichtige regulatorische Netzwerke Neue Kandidaten für Optimierungsansätze

Cis-gene Pflanzen: Gezielte Optimierung arteigener Gene Gene, Genbestandteile, etc. arteigenen Ursprungs Aber: Technisch relevante Enzyme nicht integrierbar zurück übertragene (eigene) DNA Pflanze mit neuen Eigenschaften z.b. für Kartoffel berichtet (Rommens et al.); lat. cis, diesseitig zukünftige Entwicklung noch offen Modified from: www.isb.vt.edu/articles/dec0405.htm

Steigerung der pflanzlichen Biomasse Biomasse-Gene Ausgangspflanze genetisch modifizierte Pflanze Modellpflanze: Ackerschmalwand Veränderung eines pflanzeneigenen Gens führt zu erhöhter Biomasse

Umfangreiches Methodenspektrum für die moderne Pflanzenzüchtung Gentechnik Vergleichende Genomforschung Plastidentechnologie Ultraschnelle Sequenzierung Copyright: rkm.com.au Somatische Hybridisierung Smart Breeding Lycopersicon Lycopersicon pennellii esculentum 21

Spektrum möglicher Veränderungen Aminosäuren, Öl-Zusammensetzung, Öl-Gehalt, modifizierte Stärke (veränderte Verzeigungsmuster, veränderte Phosphatgehalte), Fruktane in, langkettige PUFAs, Vitamin E, Carotin / Provitamin A, Zeaxanthin, Flavonoide, Indolglucosinolate, andere sekundäre Pflanzenstoffe (z.b. Coffein), Pathogenresistenzen verbesserte Trocken-, Salz- Phytophthora-Resistenz und Kältetoleranz, in reduzierter N-Bedarf,... Kartoffel Golden Rice 2011 Philippinen Verbesserte K-Aufnahme in Baumwolle, China Trockentoleranter Mais, 2012 Reis mit verbesserter Überflutungstoleranz, Asien

Nachwachsende Rohstoffe Pflanzenoptimierung Verarbeitung pflanzlicher Biomasse

Lignocellulose: die am meisten vorhandene Biomasse 24 Besser angepasste Pflanzen und neue Ansätze in der Biotechnologie könnten helfen, den Zugang zu diesem Biomaterial zu verbessern Lignin komplex, variabel, hydrophob, resistent gegenüber chemischem und enzymatischem Abbau

Schlussfolgerungen Grüne Gentechnik ist essentiell für die Identifizierung und Charakterisierung neuer Gene von agrarischer Relevanz. Zunehmend werden Gene identifiziert, die das Wachstum der Pflanzen, ihre Toleranz gegenüber problematischen Umweltbedingungen und Fraßfeinden oder ihre stoffliche Zusammensetzung beeinflussen. Moderne Pflanzenzüchtung verfolgt einen integrativen Ansatz: Smart Breeding, genomische Selektion, Gentechnik, Cisgen-Technologie. 25

Schlussfolgerungen Es wäre unangemessen, dabei auf die jeweils beste Methode (oder Kombination von Methoden) zu verzichten. Welches Verfahren sinnvoll ist, muss sich am Züchtungsziel orientieren sowie an der Verfügbarkeit geeigneter Gen-Sequenzen. Genetische Varianten (egal, wie gewonnen) müssen im Feld getestet werden. Sortentests werden auch nicht im Labor durchgeführt. 26 Grüne Gentechnik: alles andere als ein Weg ins Verderben; vielmehr ein sehr hilfreiches und sinnvoll einsetzbares Verfahren in Kombination mit anderen Methoden der Pflanzenzüchtung um die Züchtungsziele der Zukunft zu erreichen.

27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

28

Ein Dilemma Natur (im Sinne von großer Biodiversität) versus Uniformität (einheitlich wachsende und abreifende, hohen Ertrag liefernde Pflanzen für die Ernährung und energetische oder stoffliche Biomasse-Nutzung) 29 Pieter Bruegel der Ältere, 1525-1569 biodieselworld.net/images_beitraege/rapsfeld img2.allposters.com/images/lpipod/bn9552_3-fb

Forschungsrichtungen in der modernen Pflanzenzüchtung Funktionelle Genomforschung, Genomsequenzierungen Neue Werkzeuge: Genomik, Proteomik, Metabolomik,... Mehr Biomasse: vegetatives Wachstum Sicherere Biomasse: erhöhte Stresstoleranz Modifizierte / neue Pflanzen Grüne Fabriken Nährwert, FF: Fettsäuren, Vitamine,... Bessere und neue Polymere: Stärke, Zellwand, Lignin, Cyanophycin, PHA,... Besserer Zugriff auf Biomasse: Zellwand- oder Lignin-abbauende Enzyme PMPs - Plant-made Pharmaceuticals: Wachstumshormone, Antikörper,... PMIPs - Plant-made Industrial Proteins: Laccase, Lactoferrin, Spinnenseidenprotein,... Erweiterung des Spektrums nutzbarer Pflanzenarten

Nachhaltige Lösungen schaffen Ökonomie N a c h h a l t i g k e i t Ökologie Soziale Akzeptanz Balance zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialer Akzeptanz lokal, regional, global

Nachhaltige Lösungen schaffen Hohe und stabile Erträge, geringer Herbizid- und Pestizideintrag, bessere Düngerverwertung, Kosten für Saatgut, Diesel, Transport N a c h h a l t i g k e i t Biodiversität Ökosystem-Stabilität geringer Wasserverbrauch geringe Bodenerosion geringer Herbizid-/Pestizideintrag optimierte Düngerverwertung Nahrungsmittelqualität, Preise, Passfähigkeit zu lokalen Anbau- und Essgewohnheiten, Ernährung vs. technischer Verwendung

Künstliche Selektion hat den heutigen Mais hervorgebracht Teosinte nicht abgereift gute Samenverbreitung reife Samen moderner Mais, mit essbaren Körnern

34 Vielfalt durch Züchtung

P f l a n z l i c h e B i o m a s s e Genomforschung / Systembiologie genetische Optimierung neue Enzyme (pilzlich, bakteriell) Anbau /Ernte Consumer Products - neue stoffliche Eigenschaften - verbesserter Aufschluss - erhöhte Trockentoleranz - gesteigerte Biomasse Aufarbeitung, Ligninspaltung, Fermentation, Biotransformation, chemische Analytik und Synthese Biomaterialien (Fein- und Basischemikalien, pharmarelevante Metabolite und Proteine, technische Enzyme) neue Enzyme neue Chemie 35 Stoffkreisläufe Life Cycle Assessment Life Cycle Costing

Agrobacterium tumefaciens als Gen-Ingenieur T-DNA Chromosom Ti-Plasmid T-DNA Kern Tumor- Induktion Chromosom Agrobacterium tumefaciens Transformierte Pflanzenzelle Wurzelhalsgalle Taiz & Zeiger, Plant Physiology

Gentransfer: mittels Agrobacterium tumefaciens Callus Tabakblatt, in kleine Scheiben geschnitten, in Agrobacterium - Suspension inkubiert

Die Bioraffinerie als Konzept für die Zukunft Nachhaltigkeit www.nature.com

Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen 2008: 125 Mio. ha weltweit 13,3 Mio. Landwirte in 25 Ländern bauen GVP an (davon sind 12 Mio. kleine, ressourcenarme Bauern) Soja, Mais, Baumwolle, Raps (ISAAA, 2007; www.transgen.de)

Metabolomics in Lotus spp. unter Salzstress 100 73 Si O O Si 50 147 205 319 O N Si O O Si O Si 103 160 217 129 89 45 189 229 59 177 277 292 333 247 376 0 40 70 100 130 160 190 220 250 280 310 340 370 400 430 460 490 520 550 580 (q t_msri_id _eigtms_142) M000040_A191001-101_METB-METB_1902.73_TRUE_Glucose, D- (1MEOX) (5TMS) Diego H. Sanchez, AG Kopka GC-TOF L. japonicus Gifu Salz-behandelt Kontrolle