Ist die Zukunft der Implantologie weiß? Pro und Contra Titan



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Transkript:

Ist die Zukunft der Implantologie weiß? Pro und Contra Titan Von Jochen Mellinghoff Im vorliegenden Artikel werden die beiden Materialien Titan und Zirkonoxid anhand einer Literaturrecherche hinsichtlich der wichtigsten Implantatkriterien miteinander verglichen. Ähnliche Ergebnisse in der Biokompatibilität und dem Osseointegrationsverhalten beruhen dabei auf der beiden Materialien eigenen Oxidoberfläche. Unterschiede in den Bereichen Weichgewebsverhalten, Materialstabilität, Ästhetik und Korrosion sind dagegen vor allem auf die grundsätzlich verschiedenen Materialeigenschaften von Metallen und Metalloxiden zurückzuführen. Seit einigen Jahren ist Zirkonoxid in der dentalen Implantologie auf dem Vormarsch. Strahlend weiß kommen die einteiligen Dentalimplantate daher und sind zudem metallfrei. Diese beiden sicherlich sehr interessanten Eigenschaften legen zunächst einen Materialvorteil gegenüber Titan nahe. Aber wie schneiden die beiden Materialien insgesamt in einem Vergleich ab? Unter dieser Fragestellung wurde die bestehende Literatur hinsichtlich der wichtigsten Implantatkriterien gesichtet und die Ergebnisse in einer vergleichenden Betrachtung gegenübergestellt. Begriffsbestimmung Generell ist für einen Vergleich zunächst eine exakte Begriffsbestimmung sinnvoll. Ein Blick in ein chemisches Periodensystem genügt, um festzustellen, dass die Elemente Zirkon und Titan zu der gleichen Hauptgruppe gehören und deshalb chemisch sehr eng miteinander verwandt sind. Um die großen Materialunterschiede der beiden 2 GZM - Praxis und Wissenschaft 13. Jg. 2/2008 00-82103 Impl Mellingh.indd 2 21.05.2008 15:27:53 Uhr

Implantatsysteme verstehen zu können, müssen deshalb unbedingt die folgenden beiden Materialformen auseinandergehalten werden: In der Reinform sind Titan und Zirkon metallisch und besitzen folglich auch alle Eigenschaften der Metalle: Verformbarkeit Elektrische Leitfähigkeit Wärmeleitfähigkeit Metallischer Glanz Korrosionsanfälligkeit Liegen die Elemente dagegen in oxidierter Form vor, haben wir es mit Metalloxiden und nicht mit Metallen zu tun, denn diese besitzen eine andere chemische Struktur und haben entsprechend auch gänzlich andere Eigenschaften: Elektrisch neutral Große Härte Weiße Farbe Chemisch relativ inert Es muss deshalb immer von Zirkonoxid oder noch exakter von Zirkondioxid-Implantaten gesprochen werden, da es sich hier um ein reines Metalloxid (Nichtmetall) handelt, dass zu einer Oxidkeramik aufbereitet wurde. Im Englischen existiert für Zirkonoxid zusätzlich noch die Bezeichnung Zirconia.Bei Titanimplantaten ist die Bezeichnung Titanoxidimplantate sehr gebräuchlich, obwohl reines Titanoxid ebenso wie Zirkonoxid schneeweiß ist. Es handelt sich hier dennoch um keine komplette Falschbezeichnung, da mit der Umschreibung Titanoxid dem Umstand Rechnung getragen wird, dass sich auf der Oberfläche des Titanimplantats in Bruchteilen einer Sekunde eine 2-5 Millionstel-Millimeter dicke Schicht aus Titanoxid bildet (siehe Abb.1). Diese hauchdünne Schicht hat für die Implantologie große biologische Bedeutung, da sie das darunterliegende Metall für alle integrativen Gewebsprozesse maskiert. Titan wird von den Körperzellen nicht als Metall erkannt und deshalb im Gewebe toleriert [16, 9]. Biologische Verträglichkeit Betrachtet man die Studien, die sich mit der Biokompatibilität der beiden Materialien auseinandersetzen, überrascht es deshalb auch nicht, dass man GZM - Praxis und Wissenschaft 13. Jg. 2/2008 3 00-82103 Impl Mellingh.indd 3 21.05.2008 15:28:00 Uhr

hier relativ übereinstimmende Ergebnisse vorfindet, denn beide Implantattypen stellen sich chemisch gesehen äußerlich als Metalloxid dar. Schon Albrektsson et al. [1] fanden, dass beide Materialien gut vom Gewebe akzeptiert werden und sich keinerlei negative Gewebsreaktionen zeigen. Diese Ergebnisse wurden in den vergleichenden Studien von Dubruillé et al., [4] Kohal et al. [10] und Sennerby et al. [17] bestätigt. Die Osseointegrationseigenschaften wurden ebenfalls für beide Materialien in vergleichenden Studien untersucht und auch hier konnte in den Arbeiten von Albrektsson et al. [1] und Kohal et al. [10] zunächst kein signifikanter Unterschied gefunden werden. Erst in den Studien jüngeren Datums fand man Abweichungen, die jedoch auf die unterschiedliche Oberflächenrauigkeit der untersuchten Implantate zurück geführt wurden. (Siehe Abb. 2) Abb. 1: Implantate im Querschnitt/ Prinzip der Materialschichtung Sennerby et al. [17] ermittelten bei vergleichbarer Oberflächenrauigkeit eine vergleichbare Osseointegration. Zirkonoxidimplantate mit glatter Oberfläche schnitten dagegen signifikant schlechter ab. Ähnliche Ergebnisse erhielten auch Gahlert et al. [5]. Sie dokumentierten bei einer im Vergleich zum Zirkonoxid doppelt so Abb. 2: Mikroskopische Aufnahme einer angerauten Zirkonoxidoberfläche/ Quelle: Zirkonoxidhersteller Metoxit AG Abb. 3: Reizfreie Gingivasituation rauen Oberfläche des Titanimplantats, auch eine doppelt so gute Osseointegration. In dieser Studie schnitten die aufgerauten Zirkonoxidimplantate im Vergleich zu den unbehandelten Zirkonoxidimplantaten ebenfalls signifikant besser bezüglich der Osseointegration ab (siehe Abb.2). Man schlussfolgerte deshalb, dass generell eine Verbesserung der Osseointegration, durch eine Steigerung der Oberflächenrauigkeit zu erzielen sei. Auch die potentiellen Einflüsse auf das Entzündungsverhalten der Gingiva wurden für beide Implantatmaterialien untersucht. In einer Studie von Scarano et al. [14] wurden kleine Scheiben beider Materialien mit gleicher Oberflächenrauigkeit in der Molarenregion der Probanden befestigt. Nach 24 Stunden ermittelte man das Ausmaß der Keimbesiedlung. Zirkonoxid schnitt hierbei mit einer signifikant niedrigeren Besiedlungsdichte besser ab. Wenn man davon ausgeht so die Schlussfolgerung der Autoren- dass bakterieller Zahnbelag eine wichtige Voraussetzung für eine entzündliche Weichgewebereaktion darstellt, so legt im Umkehrschluss eine Zahnoberfläche bzw. Implantatoberfläche mit reduzierter Plaqueaffinität eine günstige Weichgewebsvoraussetzung nahe. Glauser et al. [6] und Sidharta [18] bestätigten das günstige Weichgewebsverhalten bei Zirkonoxid, das in beiden Arbeiten sogar etwas besser als an natürlichen Zahnoberflächen ausfiel. (Siehe Abb. 3) 4 GZM - Praxis und Wissenschaft 13. Jg. 2/2008 00-82103 Impl Mellingh.indd 4 21.05.2008 15:28:01 Uhr

Physikalische Eigenschaften Vergleicht man die beiden Implantatmaterialien hinsichtlich ihrer Stabilität, so hat Titan als Metall sicherlich den Vorteil, dass es kaltverformbar ist und deshalb Spannungen durch Verbiegen in der Metallstruktur aufnehmen kann. Aber auch dem Material Zirkonoxid bescheinigen einige Studien hervorragende physikalische Eigenschaften, die es befähigen den okklusalen Kräften durch eine ausreichend hohe Frakturresistenz zu trotzen [3, 20, 2, 15]. Auffällig ist hier insbesondere die für eine Oxidkeramik hohe Biegefestigkeit und Risszähigkeit (siehe Abb.4). Obwohl Titan von einer Oxidschicht überzogen ist, die genauso wie Zirkonoxid nicht korrodieren kann, so wurde doch unter bestimmten Milieubedingungen eindeutig Korrosion an Titanoberflächen nachgewiesen [21, 19]. Voraussetzung hierfür waren saure Fluorlacke und Fluorgele, wie sie z.b. in der Prophylaxe verwendet werden. Man geht davon aus, dass die Oxidoberfläche des Titans in einem sauren Milieu durch Fluorionen besetzt wird und es so zu einer Störung des Korrosionsschutzes kommt [21]. Klinische Anwendung In ästhetischer Hinsicht kommt der Vorteil eines zahnfarbenen Implantatmaterials vor allem dann zum Tragen, wenn man es mit einer eher dünnen Gingiva zu tun hat oder mit den Jahren eine Retraktion der Weichgewebe eintritt. Das Durchschimmern des Titans beeinträchtigt hier häufig die natürliche rot-weiß-ästhetik [11]. Junge [7] Abb. 5: Prinzip der Gingivaausleuchtung nach Junge [7] führt bläulich-gräuliche Verfärbungen der Gingiva bei Titanimplantaten vor Abb. 4: Quelle: Zirkonoxidhersteller Metoxit AG allem auf eine fehlende Transmission des Lichts zurück, wodurch eine Aufhellung der Gingiva aus der Tiefe verhindert wird. (siehe Abb.5). Auch bezüglich des OP-Handlings ergeben sich für beide Implantattypen trotz dem sehr ähnlichen Implantatdesign Unterschiede. Diese sind vor allem auf die transgingivale Einheilung der einteiligen Zirkonoxidimplantate zurückzuführen (siehe Abb.6). Bei der Verwendung von Zirkonoxidimplantaten sind deshalb folgende Unterschiede für das OP-procedere zu berücksichtigen: Die supragingivale Implantatgestaltung erfolgt direkt im Mund mit Rotpunktdiamanten und unter ausreichender Wasserkühlung. Während der Einheilphase sind Schutzmaßnahmen erforderlich! (siehe Abb.7 und 8) kein zweiter chirurgischer Eingriff geringerer Netto-Zeitaufwand Kein Fehler beim Coping möglich Keine Abutmentröntgenkontrolle nötig Keine Gefahr durch Schraubenverluste Abb. 6: Einteiliges und zweiteiliges Implantatsystem GZM - Praxis und Wissenschaft 13. Jg. 2/2008 5 00-82103 Impl Mellingh.indd 5 21.05.2008 15:28:03 Uhr

Abb. 7: Ein Muss: Schutzmaßnahme während der transgingivalen Einheilung von Zirkonoxidimplantaten. Ausblick Sicherlich ist der klinische Erfolg von Schraubenimplantaten aus Titan bisher in einer großen Anzahl von Studien belegt worden, während Zirkonoxid, als in der Zahnmedizin noch relativ junges Material, sich diesbezüglich noch in größer und länger angelegten Studien, als es bisher der Fall war, bewähren muss. Dennoch stimmen die bisher veröffentlichten Ergebnisse optimistisch (siehe Abb.9). Ob die Zukunft der dentalen Implantologie weiß ist, lässt sich an dieser Stelle nicht abschließend beurteilen. Sehr wahrscheinlich ist allerdings, dass Zirkonoxidimplantate eine wichtige Rolle in der prothetischen Rehabilitation der ästhetisch wichtigen Frontzahnregion spielen werden. In der Versorgung von Patienten mit Materialunverträglichkeiten sind sie eine wertvolle Alternative zu den Titanimplantaten Studie Total [Implantate] Abb. 9: Implantatloss von Zirkonoxidimplantaten Literatur 2. 1. Albrektsson T, Hansson H-A, Ivarsson B: Interface analysis of titanium and zirconium bone implants; Biomaterials 1985; 6: 97-101. Att W, Stamouli K, Gerds T, Strub J R: Fracture resistance of different zirconium dioxide three-unit all-ceramic fixed par- Ø Liegezeit [Monate] Implantatloss [%] Oliva et al. [13] 100 12 2 Sidharta [18] 92 30 2 Mellinghoff [12] 189 6,7 4,5 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. tial dentures; Acta Odontologica Scandinavia 2007; 65: 14-21. Cales B, Stefani Y, Lilley E: Long-term in vivo and in vitro aging of a zirconia ceramic used in orthopady; Journal of Biomedical Materials Research 1994; 28: 619-624. Dubruille JH, Viguier E, Le Naour G, Dubruille MT, Auriol M, Le Charpentier Y: Evaluation of combinations of titanium, zirconia, and alumina implants with 2 bone fillers in the dog; Int. J. Oral Maxillofac. Implants 1999; 14(2): 271-7. Gahlert M, Gudehus T, Eichhorn S, Steinhauser E, Kniha H, Erhardt W: Biomechanical and histomorphometric comparison between zirconia implants with varying surface textures and a titanium implant in the maxilla of miniature pigs; Clin Oral Implants Res. 2007; 18(5): 662-8. Glauser R, Sailer I, Wohlwend A, Studer S, Abb. 8: Schutzschiene / Quelle: Oral Bodensee Design Schibli M, Schärer P: Experimental zirconia abutments for implant-supported single-tooth restorations in esthetically demanding regions: 4-year results of a prospective clinical study; Int. J. Prosthodont.;17(3): 285-290. Junge L.M.: Klinische Erfahrungen mit 2 vollkeramischen Wurzelstiftsystemen. Med. Dent. Diss., Aachen 2002 Kasemo B, Lausmaa J: Material-tissue Interfaces: The Role of Surface Properties and Processes; The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants 1988; 3 (4): 247-259. Kasemo B, Lausmaa J: Material-tissue Interfaces: The Role of Surface Properties 6 GZM - Praxis und Wissenschaft 13. Jg. 2/2008 00-82103 Impl Mellingh.indd 6 21.05.2008 15:28:04 Uhr

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