Pflegemaßnahmen zur Schmerzlinderung Frick Anna MSc. (Palliative Care) Palliativstation LKH- Hohenems
Neues Schmerzmanifest Schmerz zum fünften Vitalzeichen zu machen (Hall, 2005) Würde Schmerz routinemäßig mit der selben Priorität beurteilt, wie Blutdruck, Puls, Atmung und Körpertemperatur, ließe sich ein erhebliches Maß an unnötigem Leiden, Stress und Angst vermeiden.
I. Ethische Grundhaltungen und Prophylaxe II. Aufgabenfelder im Rahmen der Schmerzbehandlung III. Unterstützungsangebote
Schmerzmanagement ist primär Prophylaxe Ansatzpunkte für Schmerzzustände: Das lange Liegen Inkontinenz Verdauung Spritzen, Klinische Untersuchungen Anhaltende Schonhaltung Durch eine präventive Handlungsstrategie sind Schmerzen heute vermeidbar, so dass beim Auftreten schon fast von Nachlässigkeit gesprochen werden muss.
Die Schmerztoleranz Als Schmerztoleranz wird das Ausmaß an Schmerzen bezeichnet, dass ein Mensch an Schmerzen ertragen will (vgl. M;CCaffery1997). PatientInnen mit lang andauernden oder wiederholten Schmerzen zeigen eine zunehmend geringere Schmerztoleranz!
Das Schmerzassessment Beim Schmerzassessment geht es um die momentane Einschätzung der Schmerzsituation eines Patienten bez. einer Patientin. Die Aufgabe obliegt dem ärztlichen und pflegerischen Personal, da beiden diese Einschätzung als Grundlage für die weitere Maßnahmenplanung dient.
Pflegerische Aufgaben in Zusammenhang mit der Schmerztherapie: Information, Anleitung und Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen stellt einen wichtigen Aufgabenbereich in der Schmerztherapie dar. Ziel: PatientInnen erlangen ausreichend Wissen und Sicherheit, um ihre Schmerztherapie zu überblicken und im Griff zu haben.
die regelmäßige und korrekte Auswertung der Wirkung der Schmerztherapie die Weiterleitung von beobachteten Nebenwirkungen der Schmerztherapie an das ärztliche Personal, damit leisten Pflegepersonen einen wichtigen Beitrag für die optimale Zusammenstellung der Schmerzmedikation. Wertvolle Vorschläge für Veränderungen einbringen(z.b. Änderung der Verabreichungsform oder Dosierung des Medikamentes)
Nicht-medikamentöse Maßnahmen Nicht-medikamentöse Maßnahmen ergänzen die medikamentöse Therapie und ermöglichen eine Stärkung der Selbstpflegekompetenz der Betroffenen. Diese können Pflegende den PatientInnen anbieten, Vorlieben und Abneigungen im pflegerischen Prozess herausarbeiten. Die Auswahl der geeigneten Maßnahmen obliegt dabei der Pflegefachkraft in Absprache mit dem behandelnden Arzt/Ärztin und dem Patient/Innen.
Peripher-wirkende Maßnahmen, Kontraindikation Peripher wirkende Maßnahmen Methoden Potentielle Schmerzlindernde Effekte Potentielle Anwendungsgebiete Kontraindikation, worauf sollte geachtet werden! Oberflächliche Wärmebehandlung Wärmeflasche, Wickel, Auflagen und Bäder Setzt die Sensibilität für Schmerzen nach unten Bei Gelenksbeschwerden, Rücken- und Muskelschmerzen, Krämpfen und Koliken Pat. mit niedrigem RR, Gefahr der Ohnmacht Verbrennungen, nicht auf bestrahlte Stellen Oberflächliche Kältebehandlung Eisbeutel, Gel Packs, Umschläge, Wickel Setzt die Sensibilität für Schmerzen nach unten, hat eine anästhesierende Wirkung Bei akuten Traumen, Blutungen, Schwellungen und Prellungen, akute rheumatische Artrithis, Migräne und Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen Hautirritationen vorbeugen, periphere vaskuläre Erkrankungen
Zentralwirkende Maßnahmen, Kontraindikationen Zentralwirkende Maßnahmen Methoden Potentielle schmerzlindernde Effekte Potentielle negative Auswirkung Kontraindikation Ablenkung Imaginationsübungen, Musik, DVD/Videos, Fernsehen Schmerzreduktion, erhöhte Schmerztoleranz, veränderte Schmerzwahrnehmung, Stimmungsaufhellung, höhere Selbstkontrolle Situation nicht unterschätzen! Erhöhte Reizbarkeit und Müdigkeit nach der Ablenkung Bei Patienten, die auf äußere Reize hypersensibel reagieren, z.b. Migräne Entspannung Massage, progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Mediation, Tiere Schmerzreduktion, Stressreduktion, Vitalzeichen normalisieren sich, Muskelentspannung, verbesserte Schlafqualität, Stimmungsaufhellung Situation nicht unterschätzen! Menschen mit der Neigung zu Depressionen sollten keine Meditationsübungen machen
Komplementäre Unterstützungsangebote : Aromapflege Wickel und Kompressen Strömen Hand/Fußmassagen
Merke: Die nicht-medikamentösen Maßnahmen sind als Ergänzung zu der Schmerztherapie zu sehen. Auch wenn es keine sicheren Erkenntnisse gibt, ist es für den Betroffenen und auch seinen Angehörigen die Möglichkeit aktiv auf die Schmerzsituation einzuwirken. Im Prinzip können alle Ressourcen genutzt werden die positiv für den Betroffenen sind(z.b. ein schönes Bild betrachten, Lieblingsduft, Lieblingscreme, eine Lagerung, eine atemstimulierende Einreibung). Es sollten möglichst viele Mitarbeiter im Dienst auch die einzelnen Maßnahmen umsetzten können.
Hauptaufgaben von Pflegepersonen Aufbau einer vertrauensvollen Pflegebeziehung Den Betroffenen müssen die Maßnahmen ausreichend erklärt werden Die pflegerischen Maßnahmen planen Die Wahl des idealen Zeitpunktes einer Anwendung
Das Wissen und korrekte Anwenden von pflegerischen, schmerzlindernden Maßnahmen Genaue PatientenInnenbeobachtung auf Unverträglichkeit Regelmäßige Auswertung der Wirkung von schmerzlindernden Maßnahmen und Vorschläge zur Schmerztherapie im interprofessionellen Team
Neues Schmerzmanifest Schmerz zum fünften Vitalzeichen zu machen (Hall, 2005) Würde Schmerz routinemäßig mit der selben Priorität beurteilt, wie Blutdruck, Puls, Atmung und Körpertemperatur, ließe sich ein erhebliches Maß an unnötigem Leiden, Stress und Angst vermeiden.
Die Schmerzvision! Danke für Ihre Aufmerksamkeit