Forst als generationsübergreifendes Investment anhand der Fuggerschen Stiftungen Riga, 25. April 2012 Seite 1
Inhaltsverzeichnis I. Geschichte des Hauses Fugger und der Fuggerschen Stiftungen II. Die Fugger'schen Stiftungsforsten III. Forstliche Strategie IV. Probleme der Forstwirtschaft Seite 2
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I.Die Fürstlich und Gräflich Fugger'schen Stiftungen - Stammbaum des Hauses Fugger 1360 2012 Die Geschichte des Hauses Fugger begann mit Hans Fugger aus Graben, der 1367 nach Augsburg - Stadtluft macht frei" - einwanderte. Vermerk in den Augsburger Steuerbüchern Fugger - advenit". Durch kluge Heiratspolitik (2 Ehen - Klara Widolf und Elisabeth Gfattermann) und Fleiß kam er zu Vermögen und stieg auf Platz 41 in der Augsburger Steuerliste - es gab rd. 2930 Steuerzahler -. Sein Sohn Jakob der Alte leitete den Wechsel vom Weber zum Handelsunternehmen ein. Vermehrte das Vermögen und stieg auf Platz 12 in der Augsburger Steuerliste. Heute entscheidet die 18. Generation. Der Wechsel auf die 19. Generation ist eingeleitet. Seite 4
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I.Die Fürstlich und Gräflich Fugger'schen Stiftungen Handelsbeziehungen des Konzerns Unter Jakob Fugger des Reichen und seinem Neffen Anton Fugger entwickelte sich das Handelshaus zu einem damals weltweit agierenden Unternehmen. Schwerpunkte waren: - Handel ( Tuche, Stoffe, Metalle und Gewürze) - Bankgeschäfte ( Münzprägung, Darlehen, Geldtransfer etc.) - Bergbau (Mehr als 50.000 Bergleute arbeiteten für die Fugger von der Slowakei über Kärnten, Tirol bis nach Spanien; Augsburg hatte zur Zeit Jakob Fugger des Reichen ca. 25.000 Einwohner) Im Laufe des 16. Jahrhunderts entstanden 9 eigenständige Stiftungen, die bis heute in Form von öffentlichen Stiftungen des Privatrechts existieren. 8 dieser Stiftungen, die sog. Allgemeinen Stiftungen" sind steuerbegünstigt. 1 Sitftung - Familienstiftung - ist steuerpflichtig. Eine Stiftung ist ein mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestattetes Vermögen, das einem vom Stifter bestimmten Zweck dient. Zur Entstehung einer Stiftung des Privatrechts sind das Stiftungsgeschäft (Willenserklärung) des Stifters und die staatl. Genehmigung erforderlich. In Bayern unterliegen alle Stiftungen der Aufsicht der jeweiligen Bezirksregierung - Bayer. Stiftungsgesetz -. Die 8 allgemeinen Stiftungen finanzierten sich aus Kapital, das im Fugger'schen Handelskonzern enthalten war. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde dieses Kapital auch gegen 5 % Zins an Standesherrschaften etc...ausgeliehen. Seite 6
I.Die Fürstlich und Gräflich Fugger'schen Stiftungen Mit dem Ende des 30jährigen Krieges kam auch die Auflösung des Fugger'schen Handelshauses 1645-47. Das den Krieg überdauernde Restkapital der Stiftung, wurde 1660 in Liegenschaften angelegt - Erwerb der Grundherrschaft Bocksberg mit Laugna und Emersacker mit ca. 1450 ha Wald. Mit dieser Umschichtung in Liegenschaften konnten alle finanziellen Störungen der Folgezeiten überwunden werden, wie z. B. die Napoleonischen Kriege, die Inflation 1923, die Weltwirtschaftskrise 1929 sowie die Währungsreform 1948. Die im II. Weltkrieg durch die Bombardierung Augsburgs am 25. Februar 1944 zu 2/3 zerstörte Fuggerei konnte bis Ende der 60er Jahre wiederaufgebaut werden und dies ohne staatl. oder städt. Zuschüsse. Beginnend mit dem Jahr 1848 wurde die Waldfläche durch laufende Zukaufe auf heute rd. 3.200 ha erweitert. Der Forst ist mit seinen Erträgen bis heute das finanzielle Rückrat der Fugger'schen Stiftungen. Mit einem langjährigen Waldreinertrag von durchschnittlich rd. 250 / ha und Jahr leistet er rd. 70 % des Finanzbedarfs der Stiftungen. MARK TWAIN: Buy land, they don t make it Seite 7
II. Umfang der Forstwirtschaft Lage der Besitzungen - Karte Folie 3 Baumartenverteilung - Übersicht Folie 4 Seite 8
II. Umfang der Forstwirtschaft Seite 9
III. Forstliche Strategie: 1.) Wachstum durch Mitbeförsterung anderer Forstbetriebe Zielgröße derzeit je Revier 1.400-1.500 ha 2.) Verstärkte Bemühungen zum Umbau der reinen Fi- Bestände in standortgem., stabile, leistungs- und zukunftsfähige nadelholzdominierte Nadelholzbestände aus Fichte, Tanne, Douglasie, Lärche, Buche, Eiche und Edellaubholz Vorhandene Relation 1975 1995 2005 Nadelholz 88% 81% 75% Laubholz 12% 19% 25% Fichte 79% 70% 64% Mischbaumarten 21% 30% 36% 3.) Fortführung einer nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft 4.) Qualitätsproduktion durch konsequente Pflege, Auslesedurchforstung und Astung von Douglasie und Tanne Seite 10
III. Forstliche Strategie: Seite 11
III. Forstliche Strategie: Seite 12
III. Forstliche Strategie: Seite 13
III. Forstliche Strategie: Seite 14
IV. Probleme der Forstwirtschaft - Lange Produktionszeiträume 80-150 Jahre Damit verbunden ist eine geringe Planungssicherheit Stichwort Klimawandel - Standortbedingte Produktion Standort und Klima - Kostenexplosion in Verwaltung und Produktion 1 fmfi.sth finanzierte 1953 40 Arbeitsstunden 1 fmfi.sth finanzierte 2010 1 ½ Arbeitsstunden - Entwicklung Reinerträge pro ha - Starke Holzpreisschwankungen Seite 15
IV. Probleme der Forstwirtschaft Reinerträge pro ha Seite 16
IV. Probleme der Forstwirtschaft Seite 17
IV. Probleme der Forstwirtschaft - Kostenlose Bereitstellung zahlreicher Wohlfahrtsfunktionen Co2 Bindung und Sauerstoffproduktion Luftreinigung (Filterwirkung) Erholungsfunktion Schutzfunktion Pflege des Landschaftsbildes und der Natur Bereitstellung eines gleichmäßigen Wasserspenders - Förderpolitisches Schattendasein im Gegensatz zur Landwirtschaft Landwirtschaft ca. 800 / ha und Jahr Forstwirtschaft ca. 30 / ha und Jahr Seite 18
Kontakt Johannes Graf Fugger Senior Banker Direktor Telefon: 089-290729-57 Fax: 089-290729-70 Email: johannes.fugger@fuggerbank.de Montgelas-Palais Kardinal-Faulhaber-Str. 14 a 80333 München Seite 19
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